Reichs- und Staatsanzeiger Nr. Stßj vom 13. April 1934. S. 2
WBerkehrswesen.
Ermäßigung der Grundgebühren für Fernsprechanschlüsse.
Das große von der Reichsregierung verfolgte Ziel, alle Volls⸗ enossen wieder in Brot und Arbeit zu bringen, ist auch für die K des Tarifwesens der Deutschen Reichspost richtung⸗ gebend und weist den Weg zu einer Angleichung der Fernsprech⸗ farife an den Vorkriegsstand, soweit das nach der eigenwirtschaft⸗ lichen Lage der Deutschen Reichspost möglich ist. Den ersten Schritt auf diesem Wege bildete der Verzicht auf den sogenannten Apparatbeitrag, der bis zum Juni 1933 in Höhe von 50 RM für alle neuen Fernsprechanschlüsse erhoben wurde. Der Wegfall des Apparatbeitrags brachte den erfreulichen Erfolg, daß der Rückgang der Fernsprechanschlüsse, der in den vorhergehenden Jahren bereits eine Viertel Million erreicht hatte, abgefangen und zum Stillstand gebracht werden konnte. Das weitere Ziel bildet jetzt die Wieder⸗ gewinnung der verloren gegangenen Anschlüsse und die Ausbrei⸗ zung des Fernsprechers in immer weitere Kreise. Zu diesem Zwecke werden vom 1. Mai an die Grundgebühren im Durchschnitt fast um ein Viertel gesenkt, womit ein alter Wunsch vieler Teil⸗ nehmer aus dem Mittelstand, dem Kleingewerbe und Kleinhandel erfüllt wird. Die Grundgebühren werden ermäßigt in Ortsnetzen
mit 51 bis 100 Hauptanschlüssen von 4,090 RM auf 3,50 RM, ; d. i. um 13 5 vh
bis 200 Hauptanschl. von 5, 0 RM auf 4,90 RM, d. i. 20,0 500 ö 6, 00 4459 ĩ 25,0 1000 6, 50 . 23,1 586009 7, 00 1 i 21,4 169909 . 7, 50 5569 di.. über 10 000 . 369 , 8697 25,0 Mit dieser Gebührenermäßigung wird erreicht, daß über die Hälfte aller Wenigsprecher an Grundgebühren und Gesprächs⸗ gebühren zusammen weniger zu zahlen haben als vor dem Kriege. In den kleinen Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Hauptanschlüssen und einer Grundgebühr von nur 3 RM mußte mit Rücksicht auf den geringen Betrag der Gebühr und auf die in diesen Ortsnetzen besonders hohen Anschlußkosten von einer Gebührensenkung abge⸗ sehen werden, zumal die Teilnehmer dieser Ortsnetze schon bisher geringere Gebühren als vor dem Kriege zahlten. Die Ermäßi— gung der Grundgebühr ist für die Deutsche Reichspost mit einem erheblichen Einnahmeausfall verbunden; sie konnte daher auch erst durchgeführt werden, nachdem der Finanzminister für 1934 auf einen Teil der von der Deutschen Reichspost an das Reich abzu⸗ liefernden Beträge verzichtet hat. Die Deutsche Reichspost hofft, daß durch eine regere Inanspruchnahme des Fernsprechers und durch die Gewinnung neuer Teilnehmer ein Teil dieses Gebühren⸗ ausfalls wieder ausgeglichen wird.
5 1. * 5,00 d. i. 5,50 d i.
Vertrauens rãte und Vertrauensmänner⸗ vertretungen bei der Deutschen Reichspost.
Auf Grund des Gesetzes zur Ordnung der Arbeit in öffent⸗ C O π . ß πνπ vir, wrd rig vont BVertrduenfsrafen ufio Ber⸗ trauensmännervertretungen bei der Deutschen Reichspost erlassen die am 1. Mai in Kraft tritt. Nach dieser Verordnung wird bei allen selbständigen Dienststellen (z. B. Verkehrsämtern, Tele⸗ graphenbauämtern usp.) und beim Reichspostzentralamt ein Vex⸗ trauensrat gebildet. Nicht selbständige Dienststellen, die sich nicht am Orte des Hauptamts befinden, erhalten einen eigenen Ver— trauensrat, wenn die Zahl der beschäftigten Arbeiter und Ange⸗ stellten mindestens zwanzig beträgt. Zur Erzielung vertrauens⸗ voller Gemeinschaftsarbeit mit der Arbeiter⸗ und Angestellten— schaft wird ferner bei jeder Reichspostdirektion eine Vertrauens— männerbezirksvertretung gebildet, die aus fünf, vom Präsidenten der Reichspostdirektion zu berufenden Vertrauensmänner des Be— zirks besteht, und beim Reichspostministerium eine Vertrauens⸗ männerhauptvertretung aus zehn Vertrauensmännern des ge— samten Reichspostgebiets die vom Reichspostminister berufen wer⸗
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den. Beide Vertretungen, denen möglichst je ein Angestellter als Vertrauensmann angehören soll, sind nicht Vertrauensräte im Sinne des Gesetzes. Die Berufung in die Vertrauensmann bezirks⸗ oder Vertrauensmännerhauptvertretung gilt jeweils für die Zeit vom 1. Mai bis 30. April des nächften Jahres. Die Mitgliedschaft in beiden Vertretungen erlischt mit dem Aufhören der Mitgliedschaft im Vertrauensrat. Aufgabe der Vertrauens⸗ männerbezirksvertretung ist es, bei Fragen über die Gestaltzng der Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnisse allgemeiner Art be⸗ ratend mitzuwirken, wenn es sich um Angelegenheiten handelt, die über den Rahmen der örtlichen Dienststellen hinaus die, Gesamt⸗ heit oder ganze Gruppen der Beschäftigten im Reichspostdirektions⸗ bezirk betreffen. Die Vertrauensniännerhauptvertretung hat gleiche Aufgaben zu erfüllen für solche Angelegenheiten, die die Gesamtheit oder ganze Gruppen aller bei der Deutschen Reichs post Beschäftigten betreffen. Die Haupt- bzw. die Bezirksvertreiungen werden vom Reichspostministerium bzw. von den Reichspost⸗ direktionen nach Bedarf einberufen. Während der Erfüllung der ihnen durch die Verordnung zugewiesenen Aufgaben. bleiben die Mitglieder der Vertrauensmännervertretungen im Genuß ihres Arbeitseinkommens.
Ver waltungsvereinfachung durch den Neichs⸗ verkehrsrat.
ugleich mit der amtlichen Veröffentlichung der Zusammen⸗ . des Reichsverkehrsrats, der aus 21 Mitgliedern besteht, betont der Reichsberkehrsminister in einem Erlaß, daß der Aufbau des Reichsverkehrsrats dem nationalsozialistischen Führergrundsatz und dem Gedanken einer weitgehenden Vereinfachung der öffent⸗ lichen Verwaltung und des Verbandswesens entspreche. Der Reichswasserstraßeübeirat wird ebenso wie der Reichseisenbahnrat und der Kraftverkehrsbeirat nicht mehr zusammenberufen. Die gebildeten Spitzengruppen sollen alle Belange der am Verkehr beteiligten Kreise umfassen. Verbände, die keiner der Spitzen⸗ vertretungen angeschlossen sind, können nicht mehr damit rechnen, in Fragen der Verkehrspolitik gehört zu werden. Der Minister künbigt' an, daß die Pläne über den Aufbau der Spitzen⸗
vertretungen bald bekanntgegeben werden.
Verbilligung der amtlichen Kursbücher.
Mit der Sommerausgabe 1934 ist der Verkaufspreis. der amtlichen Kursbücher ö Taschenfahrpläne, wesentlich verbilligt und einheitlich für das ganze Reichsbahngebiet sestg it worden. Der Preis für die Kursbücher beträgt nunmehr 1 RM und für die Taschenfahrpläne 0,50 RM.
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Reisegepäck⸗Versicherung billiger.
Die Reichsbahn hat die Reisegepäckversichexun vereinheit⸗ licht und gleichzeitig wesentlich verbilligt. An Stelle der bisher aufliegenden verschiedenen Versicherungspolicen wird nämlich künftig an den Schaltern ein Einheits ersicherungs schein der Europäischen Güter⸗ und Reisegepäckversicherung A.. G. ausge⸗ geben. 4 jedem ,,, , wird der gewünschte Ge]! tungsbereich, Geltungsdauer, ; ersicherungssumme und Prämie durch Lochung gekennzeichnet. Auf dem Stamm ist dann nur noch der Name des Versicherten, Ort und Datum der Ausgabe und der gelochte Prämienbetrag einzutragen, Dadurch, daß der Versiche⸗ rungsschein für alle geforderten Möglichkeiten benutzt werden
. . h 26 . ä an* lend veschien dez di b idi rey setriũᷣ we ent die Vers icheri ng; illog lich keiten in bezug auf Versicherungssumme, Dauer und Geltungs⸗ bereich vermehrt. Dabei sind auch die 2 zehntägigen Versicherungskarten, die nicht nur an den Gepäckabfertigungen, son⸗ dern auch an den Fahrkartenschaltern ausgegeben werden und für Reisen und Aufenthalte in Deutschland gelten, im Preise herabgesetzt worden. Die Prämien betragen für die Reisegepäck⸗ Versicherung allgemein jetzt bei einer Versicherungssumme von 500 RM nur 1 RM statt bisher 1,50 RM und bei 1000 RM nur noch 2 RM statt bisher 2,50 RM. Die Versicherung umfaßt nicht nur das aufgegebene Gepäck, sondern vor allen Dingen auch das sogenannte mitgeführte Handgepäck, also auch die losen Gegenstände, und zwar auch außerhalb der Eisenbahnbeförderung, d. h. während der Beförderung von der Wohnung und vom Hotel ö . und umgekehrt sowie während des Aufenthalts im otel.
Handelsteil.
Reichsminister Darré: Durch innere Marktordnung zur außenpolitischen Handelsfreiheit ? Arbeitstagung aller Außenhandelsstellen in Bremen.
In Bremen begann am 12. April die Arbeitstagung aller deutschen Außenhandelsstellen, die sich auch über den 13. April erstrecken wird. Sie wurde eröffnet vom Vorsitzenden des Vor⸗ standes der Außenhandelsstelle für das Weser-Ems⸗-Gebiet, Otto Hoyer-Oldenburg, mit einer Begrüßungsansprache, in der darauf hingewiesen wurde, daß die heutigen Außenhandels⸗ stellen Neuschaffungen des Nationalsozialismus seien, die in 19 organisch aufgeteilten Großräumen der Wirtschaft an Stelle von bisher 144 Industrie⸗ und Handelskammerbezirken arbeiteten. Nach einer Ansprache des regierenden Bürgermeisters von Bremen Markert, sprach Reichsminister Darré.
Minister Darrs warf in seinen beifällig aufgenommenen Ausführungen die Frage nach dem Grunde des Zusammen⸗ bruchs der Weltwirtschaft auf. Der Minister betonte dazu, daß in der Vergangenheit jeder Industrielle auf eigene Faust habe handeln können. Dies hätte dazu geführt, daß die gesamten Ab⸗ satzmärkte zusammengebrochen seien. Im Zeitalter des Liberalis— mus sei es gestattet worden, daß jeder nach seiner eigenen Fasson, wirtschaftlich gesehen, selig werden konnte. Wer unvor— eingenommen die Weltwirtschaft betrachte, komme zu dem Er— gebnis, daß der Handel der weißen Rasse neue Wege suchen müsse, wenn er bestehen bleiben wolle. Agrarpolitik und Ausfuhrhandel gehörten ein für allemal zusammen. Denn es sei unmöglich, auf die Dauer einen Zustand aufrechtzurrhalten, in dem entweder die Exportindustrie lebe oder nur die Landwirtschaft. Es müsse ein Ausweg gefunden werden, der beiden eine Lebensmöglichkeit garantiere. Das sei aber auf der Grundlage der bisherigen Außenhandelsbeziehungen nicht möglich.
Der Nationalsozialismus sei zu der Schlußsolgerung ge⸗ lone men, daß es nur einen Ausweg gebe, Binnenmarktproduktion und Verbrauch durch eine Art Zwangssyndikat zusammenzu⸗
schließen und die Produktion zunächst im eigenen Lande unter⸗ zubringen, darüber hinaus dann aber mit jeden Land diejenigen Handelsverträge zu schließen, die für die Vertragspartner zweck⸗ mäßig seien.
Der erste Sinn des neuen Reichs nährstandgesetzes sei der, durch innere Marktordnung die außenpolitische Handelsfreiheit wiederzugewinnen.
Ihm Anschluß an die Rede des Ministers ergriff der Reichs⸗ führer des deutschen Handels und Präsident der Industrie⸗ und Handelskammer Frankfurt, Dr. Karl Luer, das Wort zu längeren programmatischen Ausführungen. Er stellte fest, daß nicht sturer Dogmatismus und egoistische Interessenpolitik für die Arbeiten der Tagung maßgebend seien, sondern einzig und allein der Ge⸗ danke an das gemeinsame Schicksal, die Hhrellschh gemeinsam zu siegen oder unterzugehen. Das nächste Ziel, das sich die Ar⸗ beitstagung gestellt habe, sei das, gewisse Richtlinien für die Aus⸗ gestaltung des deutschen Außenhandels zu finden, insbesondere
hinsichtlich der Arbeitsteilung zwischen dem Werkhandel und dem
Binnenhandel einerseits und dem an den Küstenplätzen ansässigen Import und Exporthandel andererseits aufzustellen. Dieses Ziel müsse unter allen Umständen erreicht werden. Es gelte den Neu⸗
weil an den gegenwärtigen Finanzschwierigkeiten auch der letzte Volksgenosse erkennen könne, daß ohne ein entsprechendes Außen⸗ handelsvolumen ein innerer Konjunkturaufschwung nur bis zu einer gewissen Grenze möglich sei, nicht deshalb, um vielen Export⸗ Industrien im Innern des Landes wieder lohnende Beschäftigung und damit vielen Millionen deutscher Volksgenossen das tägliche Brot zu geben, nicht nur, um die gesamte Wirtschaft der hanse⸗ atischen Städte, die ja, wie dies im Innern des Landes noch vor kurzem durch die Erklärung Hamburgs zum Notstandsgebiet
öffentlich anerkannt wurde, auf Gedeih und Verderb mit dem
Außenhandel verbunden ist, nein, in erster Linie wollen wir — so betonte der Redner mit Nachdruck — einen starken Außen⸗ handel aus Gründen, die jenseits der Gebiete des rein wirtschaft⸗ lichen liegen, nämlich aus weltanschaulichen Gründen.
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Mit der Neuorganisation wollen wir beweisen. daß wir de deutschen Sozialismus richtig erfaßt haben, besteht er doch ö erster Linie in der gemeinsamen Erarbeitung eines mõgli großen Sozialproduktes und erst in zweiter Linie in einer vollz wirtschaftlich gerechten Verteilung. .
Darin besteht der Unterschied mit den sogenannten Wirt schafts und Sozialpolitikern des vergangenen Systems.
Mit den Mitteln der öffentlichen Finanzpolitik und denen des ständischen Organisationszwangs und anderen solle lang⸗ sam das Ziel erreicht werden. Wenn in den nächsten Tagen die Pläne . werden, die darauf abzielen, den Güter⸗ verkehr vom Rheinstrom weg den Hansestädten zuzulenken so möge man über allem wirtschaftlichen Für und Wider nicht vergessen, was uns der deutsche Rhein bedeutet und was das Rheinland in Kriegs- und Nachkriegsjahren für den Bestand des Reiches geopfert habe. Man möge nicht außer Acht lassen, welche Konsequenzen etwa die Verdrängung der deutschen Binnenschiff. fahrt und das Ueberhaudnehmen der ausländischen Reedereh, betriebe . werde. Nicht nur im Binnenlande, sondern in anz großem Umfange auch im Auslande, in Rotterdam und Antwerpen, besitze Deutschland große werbende Kapitalien in Form von handelsfördernden Einrichtungen aller Art, die der wirtschaftlichen Vernichtung anheim fallen und damit das deutsche Ansehen im Auslande schmälern würden.
Im weiteren Verlauf seiner Rede gab der Reichsführer einige Beispiele der handelspolitischen Irrwege der Nachkriegs— eit und bezeichnete es als unbedingt notwendig, daß künftig ene, und Großhandel in verständnisvoller Rücksichtnahme auf die beiderseitigen Interessen Hand in Hand arbeiten müßten. Er schloß mit dem Appell an alle Beteiligten, mit dem Bewußt sein der vollen Verantwortung an die praktische Aufbauarbeit zu ehen, die geeignet sei, dem Kampf des deutschen Volkes um die , der Auslandsmärkte zu nützen.
Danach referierte das Mitglied des Vorstandes der Außen— handelsstelle für das Bergische Land, Wuppertal⸗Elberfeld, Vor, werk, über den deutschen Industrieerxport. Er betonte, daß es keine Gegensätzlichkeit zwischen Exportindustrie und Exportgroß— handel geben könne, sondern nur noch verständige Zusammen— arbeit und offene Aussprache. Es wird, fo führte er weiter aus, Aufgabe der einzusetzenden Ausschüsse sein, die Fragen der einzelnen Wirtschaftszweige im einzelnen fn klären. Sie müssen, wenn wirklich praktische Ergebnisse erzielt werden sollen, davon ausgehen, daß die in jahrzehntelangem, zähem Kampf von der Industrie selber geschaffenen Grundlagen zu dem Absatz ihrer Erzeugnisse im Auslande ebenso sehr in den Dienst dieser für Deutschland so überaus wichtigen Aufbauarbeit gestellt werden, wie das wertvolle Kapital an Kenntnissen und Erfahrungen, über das der hanseatische Ausfuhrhandel verfügt. Der Ausfuhr großhandel muß dafür Sorge tragen, daß er der deutschen Industrie einen Absgtz und Finanzierungsapparat zur e inn stellt, der der Industrie einen Anreiz gibt, über den. Großhande zu exportieren, statt die Risiken und Umständlichkeiten deg eigenen Exportgeschäftes in Kauf nehmen zu müssen.
Alle Verbindungen, die im Laufe der Jahrzehnte in der ganzen Welt geschaffen sind. gleichgültig von wem, müssen in den Dienst der Gemeinschaftsarbeit gestellt werden.
Es gibt dann kein „entweder oder“, sondern nur ein „sowohl als auch“. Von seiten des Ausfuhrhandels sollte es vermieden werden, in irgendwelchen Moneopolisierungstendenzen ein Allheil= mittel zu sehen. Der Ausfuhrhandel wird vielmehr Schritt füt Schritt an Terrain dann zurückgewinnen, wenn er den kleinen und mittleren Fabrikanten veranlaßt, über das Exporthaus zu arbeiten. Trotz der greg eng Spe ialisie zung ,, . ö
5 j j as Bestreben des Gryartfahrikanten na iki all erm edi 16 ö. ö é. und seinen Abnehmern fördert, ist eine schemalische Aufteilung der Märkte zwischen Exportindustrie und (us suhrgroßhandel generell für alle Waren nicht durchführbar. In Beziehung auf die Stellung der Export— industrie zum Auslande vertrat der Redner den Standpunkt, daß in vielen Fällen das Ausland sich darauf besinnen müsse, seine eigene industrielle Entwicklung nicht weiter zu treiben, sondern Industrieprodukte in Deutschland zu kaufen, das dafür Rohstoffe abzunehmen in der Lage sei.
In einem längeren Vortrag erklärte Staatsrat Karl Lindemann, der über die Lage und die Aufgaben des Export— handels sprach, das Programm und das gigantische Werk der binnenwirtschaftlichen Stärkung unserer Wirtschaft bedarf einer gleichwertigen Ergänzung in demjenigen Kreislauf unseres wirt— schaftlichen Geschehens, der uns an die Außenwelt bindet: die Arbeitsschlacht des Binnenmarktes bedarf der Rohstoffversorgung die deutsche Wirtschaft bedarf einer Fülle von Rohstoffen, au deren Einfuhr sie nicht verzichten kann. Es ist aber eine Un— möglichkeit, die für den Gewerbefleiß unseres Volkes notwendigen Rohstoffe auf die Dauer zu beschaffen, wenn wir sie im Bilanz ausgleich nicht bezahlen können. Damit ist schon die elementare Grundlage des Exports und der Exportnotwendigkeit genügend dokumentiert. Verschiedene Länder müssen erkennen, daß die agrarischen Staaten ihre Kaufkraft nicht wieder heben können, wenn sie sich krampfhaft bemühen, eine in den Kriegsjahren ent— standene unorganische Industrie lebensfähig zu halten und dadurch den Großverbraucher ihrer Rohstoffe und Bodenerzeugnisse hindern, aufnahmefähig zu sein durch den Absatz seiner Groß— produktion.
Die Außenhandelsstellen sollen die Grundlagen schaffen, auf denen dauerhafte Wirtschaftsbrücken zum Ausland gefunden wer— den können. Für sie gibt es keinen Gegensatz a g Industrie und Exporthandel, keine Frage von Recht und Unrecht, sondern nur die Frage, wo liegen die günstigsten Gesamtwerte und Ge— samtergebnisse gemeinschaftlicher Bestrebungen deutscher Ausfuhr. Es soll und kann nicht Aufgabe der Außenhandelsstellen sein, einen fleißigen und erfolgreichen Industriellen, der es verstanden hat, sich ein Netz vorzüglicher Absatzmöglichkeiten aufzubauen, nun etwa zu knebeln und seine Initiative zu lähmen. Sinn der Richtlinien, die die Außenhandelsstellen Weser⸗-Ems und Nord⸗— mark gegeben haben, ist vielmehr, Grundsätze anzudeuten, die gerade von maßgebenden Persönlichkeiten der Industrie als richtig anerkannt sind. Den Grundstock, die Macht- und das Ansehen ihres Vaterlandes und seiner Wirtschaft im Auslande zu ver— körpern, bilden die Ueberseehäuser. Der zweite aber in der Orga— nisation des Außenhandels ist der Exporthändler, der hier sein Einkaufshaus hat, da und dort Verbindungen im Auslande, an
vielen Plätzen vorzügliche Vertretungen bedeutenden Umfanges.
Dieser Exporthändler stieß auf Grund der Entwicklung der letzten Jahre in fast allen Ländern auf den Vertreter deutscher Indu⸗ strien. Damit kommen wir in das Gebiet der Preisverwirrung und der Verstopfung der Kanäle zum Schaden der gleichlaufenden
Produktion unsergr Wirtschaft. Markante Fälle sprechen dafür, daß durch diese Tatsache ganze Industrien erschüttert wurden.
aufbau des dentschen Außenhandels du rchzu führen, nicht deshaib, Css fehlten hier ver alleni die
ersönlichkeitswerte. Denn der Ueberseehandel endet letzten Endes in der Persönlichkeitsfrage, genau so wie die Führung eines Industriebetriebes. Hier müssen die Persönlichkeitswerte des Exporthandels, der diese Aufgabe freudig übernehmen würde, wieder eingesetzt werden. Der Export⸗ 6 muß aber zugeben, daß er dieser Aufgabe in vollem Um⸗ ange nicht gerecht werden kann, weil ihm durch den Weltkrieg und seine Folgen die ä ,. Mittel dazu fehlen, weil er u. a. nicht die technischen Spezialisten bei seinen Ueberseevertretungen unterhalten kann, auf die die Industrie nicht verzichten will.
Zum Schluß der Vormittagstagung berichtete der Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Außenhandelsstellen beim Deutschen Industrie⸗ und Handelstag Hellmuth Klein über den Zwe 9 2 und gab die einzelnen Ausschüsse und ihre Mitglieder ekannt.
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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 86 vom 13. April 1934. S.
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Perliner Börsenbericht vom 18. April. Uneinheitlich. — Ruhiges Geschäft.
Die Verständnislosigkeit auf Schweizer Seite hinsichtlich des Ernstes der deutschen Devisenlage hat nachträglich an der Berliner zörse zur Zurückhaltung des Publikums geführt. Die Kulisse, die sich am Vortage noch stärker engagiert hatte, zog es daher por, zu Positionslösungen zu schreiten. Die anfangs vorhandene gachfrage kam deshalb kursmäßig kaum zum Ausdruck; vielmehr eigien sich in verschiedenen Papieren kleine Rückgänge. Einige
erstimmung rief auch der erneute Rückgang der A. E. G. Altie hervor, andererseits standen die Meldungen über gesteigerten sioheisenabsatz, über Erhöhung des Pfandbriefumlaufs einer särkeren Abwärtsbewegung entgegen. Bei der Mehrzahl der surse waren die Veränderungen gegenüber dem Vortage nur sering.
. Auf die befriedigenden Meldungen über die Geschäftslage waren unter Montanwerten Buderus 1 vH höher, auch. Mannes⸗ mann zogen an, sonst zeigten sich hier zumeist kleine Rückgänge. Braunkohlenwerte lagen behauptet, dagegen ei sich perstärktes Interesse für Kalipapiere, die man für vernachlässigt hält. Aschersleben und Westeregeln je plus 1 vH. Burbach waren auf die nichtssagende Verwaltungserklärung hin anfänglich stärker angeboten. Farben litten nach der starken Aufwärtsbewe⸗ gung unter Gewinnmitnahmen sminus 19), desgleichen Che⸗ mische Heyden (minus 136 vH). Am Elektromarkt blieb der neue Rückgang der A. E. G.-⸗Aktie um ca. 1 vH auch auf den Siemens⸗ Kurs nicht ohne Einfluß (minus 2 vH). Fester lagen B. M. W. (plus * vH), Schultheiß (plus * vH). Unter Maschinenwerten sanden Berliner Maschinen Beachtung (plus 19), andererseits purden Berlin⸗Karlsruher (minus 111 vH) auf den Markt ge⸗ hracht. Von norddeutscher Seite waren Schiffahrtsaktien stärker angeboten, besonders Hapag und Nordd. Lloyd sje minus 1 v9). Reichsbank bröckelten weiter ab, sonst waren Bankaktien kaum verändert.
Am Kassamarkt überwogen kleine ö — Renten lagen recht still. Schuldbücher und umgestellte Dollarobli⸗ gationen etwas niedriger, Pfandbriefe und Stadtanleihen be⸗ hauptet, Kommunalobligationen eine Kleinigkeit höher. Stärkeres Angebot zeigte sich in Neubesitz, die vorübergehend bis auf 22,4 surückgingen. — Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4* bis z bzw. 4 vH unverändert; lebhafte Nachfrage zeigte sich wiederum für die neuen Reichsschatzanweisungen mit Fälligkeit per 15. 10. 36.
Die Wirtschaftslage im niederrheinisch⸗weft⸗ sälischen Industriebezirk im 1. Vierteljahr 1934.
Angesichts der beinahe durchweg einheitlichen Grundstim⸗ mung, von der der folgende Vierteljahrswirtschaftsbericht der Niederrhein⸗Ruhrkammern getragen ist, erübrigt es sich, auf die Einzelberichterstattung in den verschiedenen Branchen einzugehen. In dem einen Gewerbe ist vielleicht eine ganz kleine Stockung eingetreten, in dem anderen zeigen sich gewisse Einfuhrschwierig⸗ leiten, aber alles das sind nur kleine, die Entwicklungslinie selbst nicht beeinträchtigende Ausschlagungen des Wirtschaftspendels nach der einen oder anderen Seite. Die großen Schlüsselindustrien sind von der innerdeutschen Erstarkung erfaßt, vor allem ist das Baugewerbe, das jahrelang unter einer geradezu trostlosen De⸗ pression litt, aus der Erstarrung gelöft and in einen Entwicklungs⸗ u gebracht, daß sich sogar in länblichen Teilen ein Mangel an teinen bemerkbar machte. Eine en (äichtigsten Fragen auf dem binnenwirtschaftlichen Gebiet wird nach wie vor, worauf in früheren Berichten bereits hingewiesen wurde, die Preisfrage bleiben, wo auf der einen Seite der Kampf gegen das Schleuder⸗ unwesen zum Schaden des einzelnen und der gesamten Volks⸗ wirtschaft mit allen Mitteln weitergeführt werden muß und auf der anderen Seite eine weitere konjunkturelle Aufwärtsentwick⸗ lung nicht durch ungesunde Preiserhöhungen verbaut werden darf. Was den Verkehr mit dem Ausland anlangt, so wird in einer Reihe von Berichten auf die Einfuhrschwierigkeiten angesichts der vorhandenen Devisenknappheit hingewiesen, zum anderen bestehen die Ausfuhrschwierigkeiten nach wie vor unvermindert fort. Nichts wäre aber falscher, als wenn die Ausfuhrfirmen angesichts der vorhandenen Schwierigkeiten resignieren wollten, im Gegenteil, so wie durch die neuen Handelsverträge mit Polen und Finnland erneute Auftriebsmöglichkeiten seitens der Regierung gegeben sind, ebenso muß die Ausfuhr mit allen Mitteln von jedem ein⸗ zelnen Kaufmann weiterbetrieben werden im Interesse des deut⸗ shen Namens in der Welt überhaupt. Ausfuhrwirtschaft darf nicht im Bewußtsein des Volkes als Schwächung der Binnenwirt⸗ shhaft. aufgefaßt werden, sondern sie muß, auf den Trägern einer verstärkten Binnenwirtschaft organisch aufgebaut, mithelfen als gleichberechtigter Bundesgenosse an der Löfung der Gesamtauf⸗— gabe: Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Lebhafter Geschäftsgang in der Baumwoll⸗ weberei.
Der Gesamtverband Deutscher Baumwollwebereien e. V. be⸗ lichtet, daß, der Geschäftsgang in der Baumwollweberei sich im März verhältnismäßig lebhaft gestaltet hat. Teilweise hat sich die Nachfrage am Baumwollgewebemarkt sogar wesentlich belebt, 0 daß eine entsprechende Erhöhung des Auftragsbestandes der Bebereien eintrat. Namentlich, Rohnessel und Gewebe für Irbeits⸗ und Dienstkleidung aller Art wurden lebhaft gefragt. Illerdings hat sich die Geschäftsbelebung nicht überall durchsetzen önnen, Im allgemeinen kann man sagen, daß die . im März uneinheitlich war. Die Webereien dürften aber woh zum großen Teil eine Beschäftigung für mehrere Monate sicher⸗ zestellt haben. In Spezialzweigen, z. B. in der Gardinen— industrie, hat sich die Erwartung, daß in den ee gf Monaten d. J. und vor allem im Frühjahrsgeschäft eine Belebung einsetzen vürde, erfüllt, wenn auch zunächst noch, wohl hauptsächlich infolge er Terminverlegung der Ausverkäufe, eine starke Zurückhaltung bemerken war. Auch bei den Tüllen und Webspitzen setzte im zerlauf des ersten Vierteljahres eine gewisse . ein. Der Erport blieb allerdings schlecht. Allgemein wird in der Baum⸗ wollweberei über die gedrückte Preislage geklagt.
Zur Uebernahme der Reichsbürgschasten für den Kleinwohnungsbau.
Der Deutschen Bau⸗ und Bodenbank A.⸗G. ist durch Ver⸗ erdnung vom 26. Februar 1934 die Bearbeitung der Anträge auf ebernahme von Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau Und die Verwaltung der Reichsbürgschaften übertragen worden. Zur Beschleunigung des Verfahrens wurde bei der Bank ein Bürg— aftsausschuß errichtet, dem e n. des . es Reichsministers der Finanzen, des Reichswirtschaftsministers, des Landes, in dem das Bauvorhaben ausgeführt werden soll, des eutschen Gemeindetages und der Deutschen Bau⸗ und Boden⸗ bank. Il. G. angehören und der die Uebernahme der Reichs⸗ kürgschaften zu beschließen hat. Anträge auf Uebernghme von rzeichsbürgschaften sind an die Deutsche Bau⸗ und Bodenbank 1-6. und gleichzeitig an die Oberste Landesbehörde oder die von kr bestimmte Stelle zu richten. Die Deutsche Baus und Boden⸗ nk A.-G. hat im Interesse einer beschleunigten Durchführung
Mecklenburg
auch ihre Zweigniederlassungen in die Bearbeitung der Anträge eingeschaltet, so daß die Anträge auch bei folgenden Zweignieder— lassungen der Bank eingereicht werden können: Breslau, Schweid⸗ nitzer Straße 34/35, Dresden⸗A., Beuststr. 3, Essen, Adolf⸗Hitler⸗ Straße 36, Frankfurt a. M., Taunusanlage 8 /Marienstraße 1, Hamburg 11, Alter Wall 32, Hannover, Prinzenstr. 13, Karls⸗ ruhe, Ritterstr. 9 München, Prannerstr. 10, Stuttgart, König⸗ straße 4.
März⸗Personenwagenzulasfsungen 89 vH über Februar.
In Preußen sind im März lt. „Kraftverkehrs⸗Wirtschaft“ 89 v mehr neue Personenwagen ge log worden als im Fe⸗ bruar. Wan kann annehmen, daß auch im Reich ein ähnliches Er⸗ sebnis vorliege. In Berlin haben sich die Zulassungen neuer , im März gegenüber Februar mehr als verdoppelt. Es wurden in Berlin im März 1014 neue Personenwagen zuge⸗ lassen gegen 511 im Februar und 524 im Januar. Mit dieser Zulassungsziffer ist bereits im Vorsaisonmonat März der beste Monat des ganzen Jahres 1933 übertroffen worden. (Die Vor⸗ jahrs-Höchstzulassungsziffer neuer Personenwagen fiel in den Juli mit 895 Stück) Nach den Auskünften maßgeblicher Zulassungs⸗ stellen hat sich bisher auch im April eine erhebliche weitere Steige⸗ rung der Zulassungsarbeit ergeben. Diese betrifft vor allem auch gebrauchte Fahrzeuge, deren Wiederzulassung beantragt wird. Die Zulassung gebrauchter Fahrzeuge hat sich, nach der Berliner Ent⸗ wicklung zu licher noch stärker erhöht als die neuer Wagen. In Berlin sind im März 3558 gebrauchte Wagen gegen 1113 im Fe⸗ bruar und 965 im Januar zugelassen worden. Der Berliner Kraftfahrzeugbestand (einschließlich Motorräder) liegt am 31. März um gut 19 5 ahrzeuge über dem Stand vom 31. 3. 1933. (Am 31. 5. 1934106 657 und am 31. 3. 1933 95 961 Fahrzeuge) Frei⸗ lich ist auch jetzt der Höchststand von Ende Juli 1933 von 114750 Kraftfahrzeugennochnicht wieder erreicht; die Wiederzulassungen und auch die n hn en neuer Fahrzeuge haben aber, wie er⸗ wähnt, ein ungewö ge., Tempo angenommen. Im 6, hang mit der . Ueberlastung der Sia siung tellen kom⸗ . die statistischen Ergebnisse aus dem März mit Verspätung e raus.
Stadtflucht statt Landflucht.
Der Hauptabteilungsleiter JI beim Reichs nährstand, Staatsrat Reinke, macht in der NS Landpost interessante Ausführungen zu dem Thema „Arbeitsschlacht und Landflucht“. Er stellt fest, daß heute rund 20 000 Landarbeiter und Landarbeiterinnen in den rein bäuerlichen Betrieben und rund 15000 Saisonarbeiter in landwirtschaftlichen Großbetrieben fehlten. Zum ersten Male nach 1918 zeige sich in dem größten und wichtigsten Wirtschaftsfaktor ein ungeheurer Arbeitermangel. Damit sei jeder Zweifel be⸗ seitigt, daß es dem Nationalsozialismus nicht gelingen werde, innerhalb von vier Jahren 7 Millionen Volksgenossen, die der Liberalismus arbeitslos gemacht hatte, wieder Arbeit zu geben. Der Verfasser verweist dann auf die aus dem Mangel an Land⸗ arbeitern kommenden Schwierigkeiten für die neue Ernte und meint, daß unter dem Gesichtspunkt der Sicherstellung der Er⸗ nährung des deutschen Volkes der Mangel an Landarbeitern und Landarbeiterinnen ein Signal in der Arbeitsschlacht sein müsse. Dieses Signal müsse alle nationalsozialistischen Energien und Eigenschaften wieder an die Front rufen, die so wie in der Ver⸗ gangenheit auch heute alle Hindernisse und Schwierigkeiten be⸗ seitigten. Die Arbeitsschlacht, so schließt Staatsrat Reinke, „ist gewonnen, ehe das vierte Jahr beginnt, wenn an Stelle der Landflucht die Stadtflucht einsetzt. Der Kampf gegen Hunger und
Kälte gehört der Vergangenheit an, weil das Land nach Arbeitern
und Bauern ruft und weil der Nationalsozialismus keine Hinder nisse kennt, diese Frage zu lösen.“
Europäische Stickstoffkonvention um ein weiteres Jahr verlängert. Unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, Geh. Rat Schmitz, Mit⸗ lied des Vorstandes der J. G. Farbenindustrie, tagten in Paris 3. Vertreter der europäischen Stickstoffindustrie, um über eine Verlängerung der bestehenden Verträge für die Reit vom 1. Juli 1934 bis 30. Juli 1935 Beschluß zu . Es gelang, die Schwie⸗ rigkeiten, welche im Laufe der Verhandlungen aufgetaucht waren, u überbrücken. Der Vorschlag des Präsidenten, den durch die erträge seit 1. Juli 1932 geschaffenen ar unverändert in Geltung zu lassen, fand einstimmige Annahme. An den Verträgen sind neun europäische Länder beteiligt.
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Nachrichten über den Stand ber Saaten im Deutschen Reiche Anfang April 1934. Zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.
Anfang April war der Stand der Saaten: Ur. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich),
Länder Nr. 4 gering, Nr. 6h sehr gering.
und Landesteile
Winterspelz (auch mit Bei⸗ mischung von Roggen od. Weizen) Wintergerste Klee (auch mit Beimischung von Gräsern)
Winterroggen Winterweizen
Anfang April war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut. Nr. 3 mittel (durchschnittlich), Nr. 4 gering, Nr. 5h sehr gering.
Länder und Landesteile
Winterweizen Winterspelʒ (auch mit Bei⸗ mischung von
Roggen od. Weizen)
Wintergerste
Klee (auch mit
Beimischung von
Grasern /
Winterroggen
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29
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Deutsches Reich im April 1934
Dagegen im Dezember 1933 ö April 1933
Arril 1837
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In der obenstehenden Uebersicht bedeutet ein Strich (—) daß die betreffende Frucht gar nicht oder nur wenig angebaut ist, ein
Punkt (. 5, daß Angaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind.
Die Saatenstandsnoten sind bei jeder Fruchtart unter Berücksichtigung der Anbaufläche und des Ertrags berechnet worden.
Bemerkungen.
Der Winter 1933,34 zeichnete sich im allgemeinen durch vor⸗ wiegend mildes Wetter aus. Lediglich zu Ende November und r n Dezember war strenge Kälte zu verzeichnen. Die Nieder⸗ pHhlaß⸗ waren fast durchweg gering ünd nur in wenigen Teilen des Reiches ausreichend.
Ueber den Stand der Saaten ist noch kein abschließen⸗ des Urteil möglich, da wegen des Frostes zu Ende November und Anfang Dezember 1933 die spät' in den Boden gekommenen Saaten, insbesondere die Weizensaaten, in ihrer Entwicklung noch verhältnismäßig weit zurück we Die Begutachtungen der e hie n r ann lauten daher recht unterschiedlich und lassen noch kein einheitliches Bild erkennen. Verschiedentlich
Berlin, den 11. April 1934.
wird mit größeren Auswinterungsschäden, vor allem beim Weizen, erechnet. Beim Roggen, der infolge des milden Herbstes gut kern in den Winter gekommen war, dürften die Auswinte⸗ rungsschäden nach allgemeinenem Urteil geringere Ausmaße an⸗ nehmen. Die mangelnde Bodenfeuchtigkeit hat vielfach die Ent⸗ wicklung der Saaten beeinträchtigt. In zahlreichen Gebieten wird über starkes Auftreten von Feldmausen geklagt, die beson⸗ ders den Kleefeldern schweren Schaden zugefügt haben.
Die Frühjahrsbestellung konnte dank der milden Frühjahrswitterung in diesem Jahre im allgemeinen schon sehr zeitig begonnen werden. Außer in Ostpreußen und in den Ge⸗ birgsgegenden Süd und Westdeutschlands sind die Bestellungs⸗ arbeiten bereits fortgeschritten. Die Bestellung des Sommer⸗ getreides ist in manchen Gebieten schon beendet.
Statistisches Reichs amt. Dr. Reichardt, Ministerialdirektor.