Reichs und Staatsanzeiger Nr. 197 vom 24. August 1934.
Uebersicht über die Einnahmen) des Reichs an Steuerr, Zöllen und Abgaben für die Zeit vom 1. April 1934 bis 31. Juli 1934.
Im Reichshaushaltsplan
Aufgekommen sind ist die
Bezeichnung der Einnahmen
im Monat Juli 1934
RM
Einnahme für das , 1934
bis ĩ l. Juli 1934 veranschlagt auf Yig hen ? In Millionen RM
im Monat l. April 1934 Tun Ke vom 1. Sry
2 3
4 5 h 6
A. Besitz⸗ und Verkehrsteuern.
Einkommensteuer: a) Lohnsteuer ?) w b) Steuerabzug vom Kapitalertrage ..
67 665 601, 16 5 196761,83 41 346 59549
Reichs ⸗ Länder⸗ Zu⸗ anteil anteil sammen
265 375 661,67 25 743 Q26, S6 197 772 29578
2
* ——— — d“ O
c andere Einkommensteuer . zusammen lfde. Nr. 1
Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder Ehestandshilfe ... Körperschaftsteuer «. Krisensteuer .... Vermöogensteuer - Aufbringungsumlage Vermögenzuwachssteuer Erbschaftsteuerr ... . Umsatzsteuer ... Grunderwerbsteuer ) .. Kapitalverkehrsteuer:
a) Gesellschaftsteuer.
b) Wertpapiersteuer ...
c Börsenumsatzsteuer Kraftfahrzeugsteuer ... .
O CC 2 MO; D de
—
1. —
114 208 968,48
69s 157,33 1256 6060. 16 367 442.27 20 7h83
h Nl hb d& 17 66668
h 735 790 hb 170 * 567 gol ds, S
1584559, 96 19798,58 1362 241,87 13 9651 914,36 4847 19022
S 8 =
Vs ghd sz l
2 764 670, 04 5 000 000. — 82 716 011,54 990 936,72 S0 507 064,88 2591 722, 16
—
— —
—
— R D o L, d e o,
22 818 115 80 öh de zr 1 o oho r o
17 570 704,654 hoh zb 6
5 126 hi8, 5 l Mid O9h bh 19 738 77739
ö 2 — 2
—
— — r de
= 1 —
Versicherungsteuer ..
Rennwett⸗ und Lotteriesteuer: a) Totalisatorsteuer .
. C de
S2h 797,34 165056141
3 300 934,08 7105793133
by andere Rennwettsteuer .. .. zusammen lfde. Nr. 13a und
c) Lotteriesteuer. ... Wechtl Beförderungsteuer:
a) , . K
b) Güterbeförderung... Steuer zum Geldentwertungsausgleiche bei Schuld—⸗
verschreibungen (Obligationensteuerj!. .
Tõ 358, 7 4 957 456,6 o 154 gg. d 8 587 718,32 d Jh od /in
oo. obs zh / — 1629 16641
jõ J SS ij
13 086 22709 25 h 48, 26
31 967 097,04 36 402 815,07
7973 91919 2
Reichsfluchtsteuer. ...
E. Zölle und Verbrauchsteuern.
Summe A. 370770 575,74
138 151 09849
i 7s 37 ο 163258
434 661 21711
3
Tabaksteuer: a) Tabaksteuer (einschl. Aufschlag? 4 b) Materialsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer)
c) Tabakersatzstoffabgabe
54 993 094,41 13 619914, 82 1403115
199 787 113,73 b4 122 638,17 27 5h 3 77
zusammen lfde. Nr. 19.
Zuckersteuer . Kw K Biersteuer . Aus dem Spiritusmonopol .. ; Essig säuresteuer
gil un e if er
Aus dem Zündwarenmonopol Leuchtmittelsteuer .. Spielkartensteuer .. Statistische Abgabe . Süßstoffstener ... Mineralwassersteuer ö ö Branntweinersatzsteuer . . Ausgleichsteuer auf Mineralöle (Mineralölsteuer)öà..
d 77 M 35 28 Hꝰ6 224,34 3 S5 l h? g 25 h 2535 Hz 16 S2 gi. Ii 2 733, 60
ve e h 267 30 50 7h 67 7h Io lil 388 1g 2! 25 293. 15
10 255,85
24 144, 76 165527450 15 75 765 06
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go zoz 269 79 15 711 764,13 g ilg 134 o 44 4h 756, 3 o ,. 370 333 z J öbb 6rd z 2 6b Sc z r 33g
1 625 Ih. 1 g old go
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111 1IIIIFHIIIIIIIII
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Fetten,, . , Schlachtsteuer:
a) Schlachtsteuer⸗ ...
b) Schlachtausgleichsteuer. ...
17 188 668,13 298 656,85
45 748 674 23 654 S8 56
zusammen lfde. Nr. 2s... .
17 48732498
46 433 56273
Summe B...
zl3 90 444/48 278.38
1056 66725787 2327 31247
Im ganzen ...
1) Einschließlich der aus den Einnahmen den Ländern usw. überwiesenen Anteile usw. y sind erstattet: im Monat Juli 1934 — 45 70258 RM; in der Zeit vom 1. April 1934 bis 31. Juli 1934
251 654,96 RM.
6) Hierin ist die von den Landesbehörden erhobene Grunderwerbsteuer nicht enthalten. 4 Dieser Betrag ist für das Rechnungsjahr 1933 und Vorjahre aufgekommen.
Hierzu wird amtlich ergänzend mitgeteilt:
Das Steigen der Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat auch im Monat Juli 1934 weiter angehalten. Die Ein⸗ nahmen betrugen in Millionen Reichsmark:
Monat Juli
1934 1933 Besitz⸗ und Verkehrsteuern.. .... 370,8 300,5 Zölle und Verbrauchsteuern!. ... 313,9 278,8 Summen 684,7 579,3
1. April bis 1. April bis
31. Juli 1934 31. Juli 1933 Besitz⸗ und Verkehrsteuern. .. 1513,2 1292, 9 Zölle und Verbrauchsteuern .. 10667 904,2 Summen .. 2569,9 2197,
rufe Zahlungen und Vorauszahlungen waren bei den Besitz und Verkehrsteuern im Juli 1934 nach den gleichen Vorschriften wie im Juli 1933 fällig. Bei den vierteljährlichen Vorauszahlungen handelte es sich um die Vor⸗ auszahlungen auf die Umsatzsteuer der Betriebe mit einem steuer⸗ pflichtigen Jahresumsatz von nicht mehr als 20 900 Reichsmark. Ferner waren bie Zölle aus den vierteljährlichen Zollagerab⸗ rechungen zu entrichten. Bei den Zöllen und Verbrauchsteuern ist zu berücksichtigen, daß im Juli 1933 die Schlachtsteuer noch nicht Reichssteuer war.
Besitz⸗ und Verkehrsteuern.
Von denjenigen Steuern, in denen sich die Wirtschaftsent⸗ wicklung spiegelt, hat sich im Juli 1934 besonders die Lohnsteuer weiter gut entwickelt. Das Aufkommen im Juli 1934 über⸗ stieg dasjenige im gleichen Monat des Vorjahres um 64 Millionen Reichsmark. Die in den letzten Monaten des vorigen Rechnungsjahres von Monat zu Mongt, fortge⸗ schrittene Besserung des Aufkommens an Lohnsteuer hält somit auch im laufenden Rechnungsjahr weiter an.
An veranlagter Einkommensteuer sind im Juli 1934 24,1 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im Juli 1933. Das Aufkommen an Steuerabzug vom Kapitalertrag war im Juli 1934 um 153 Millionen Reichsmark höher als im Juli 1933.
Bei der Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder betrug das Auf⸗ kommen im Juli 1934 0,1 Million Reichsmark mehr als das
Auftommen im Juli 1938.
84 675 02022
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Die Körperschaftstener hat im Juli 1934 ein Mehr von 11,4 Millionen Reichsmark gegenüber Juli 1933 gebracht.
Die Umsatzsteuer entwickelt sich ebenfalls weiter zur vollsten Zufriedenheit. Trotz der am 2. Oktober 1933 erfolgten Senkung der Umsatzsteuer der Landwirtschaft von 2 auf 1 vom Hundert sind im Juli 19394 mit 170,3 Millionen Reichsmark 373 Mil⸗ lionen Reichsmark mehr aufgekommen als im Juli 1933, der nur 133,9) Millionen Reichsmark erbracht hatte.
Kraftfahrzeugsteuer. Das Aufkommen blieb im Juli 1934 gegen Juli 1993 um 11,6 Millionen Reichsmark zurück, da für viele Altwagen die Kraftfahrzeugsteuer abgelöst ist und alle seit 31. März 1933 erstmalig zugelassenen Personen⸗ kraftfahrzeuge kraftfahrzeugsteuerfrei sind. J
Wechselsteuer. Die bisher beobachtete günstige Entwick- lung hält an. Im Juli 1934 sind 2,9 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im Juli 1933. Das Mehraufkommen im Juli i984 ist auf die Vergrößerung des Wechselumlaufs zurückzuführen, die wiederum ihre Ürsache hauptsächlich in der Ausgabe von Arbeitswechseln hat.
Auch in der Entwicklung der Beförderungsteuer, vor allem derjenigen für die Güterbeförderung, zeigt sich ebenso wie in der Entwicklung der Umsatzsteuer die er ng und Wiedererstarkung der deutschen Wirtschaft, die seit der Eröffnung des Kampfes um die Verminderung der Arbeitslosigkeit ein⸗ getreten ist.
Die Beförderungsteuer ergab im Juli 1934 2,0 Millionen Reichsmark mehr als im Juli 1933.
Die Lotteriesteuer brachte im Juli 1934 1,5 Millionen Reichsmark mehr als im Juli 1933.
Im ganzen sind im Juli 1934 an Befitz⸗ und Verkehrsteuern 70,3 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im Juli 1933.
Zölle und Verbrauchfteuern.
Auch bei den Zöllen und Verbrauchsteuern ist die Ent⸗ wicklung im Juli 19354 günstig gewesen. Im einzelnen war das Aufkommen im Juli 1934 gegenüber dem im Juli 1933 höher
bei den 5 ö um 10,3 Millionen Reichsmark
bei der , . . um 3,0 Millionen Reichsmark bei der Zucker
bei den Einnahmen aus 6 . dem Spiritusmonopol um 1,2 Millionen Reichsmark bei der Mineralölsteuer . um 0,3 Millionen Reichsmark Die erst seit dem 1. Mai 1934 bestehende Reichsschlachtsteuer brachte 17,5 Millionen Reichsmark.
Die Zölle und Verbrauchsteuern ergaben im Juli 1934 zu⸗ sammen 35,1 Millionen Reichsmark mehr als im Juli 1933. 1
Gesam tbild.
Im Juli 1934 sind gegenüber Juli 1933 mehr aufgekommen; an Besitz und Verkehrsteuern. . 0, s Millionen Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern 35,1 Millionen Reichsmark
insgesamt 105,4 Millionen Reichsmark
Darin sind 17,5 Millionen Reichsmark Aufkommen an Schlachtsteuer enthalten, die im Juli 1933 noch nicht
bestand. ; , In der Zeit vom 1. April 1934 bis 31. Juli 1934
sind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mehr
aufgekommen: . ᷣ an Besitz und Verkehrsteuern. . 220,3 Millionen Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern. 152,5 Millionen Reichsmark . zusammen 573,8 Millionen Reichsmark Bei der tatsächlichen Entwicklung muß. beachtet werden, daß in diesem Betrag enthalten sind: 1. an erst im Rechnungsjahr 1934 eingeführter Schlachtsteuer 46,4 Millionen Reichsmark, ö. 2. an Fettsteuer ein Mehraufkommen von 2855 Millionen
Reichsmark (die Fettsteuer war erst vom Monat Juni 1933 ab
zu entrichten), J 3. an außergewöhnlicher Einnahme an Gesellschaftsteuer
rund 12 Millionen Reichsmark.
Berlin, den 14. August 1934. Reichsfinanzministerium.
Hanbelsteil.
Berliner Vörsenbericht vom 24. August.
Kurssteigerungen bis zu 5 vH. — Während das Geschäft an der Berliner Börse zu Beginn des
42
der ersten Kurse eine ziemlich le ef Aufwärtsbewegung durch. Ausge end von Maschinen⸗ und Rohstoffwerten, für die wachsen⸗ des Publikumsinteresse festzustellen war, wurde die Tendenz bei
Man verwies in diesem Zusammenhang auf den gestiegenen Ruhrkohlenabsatz, 96 die günstigen . in der G.⸗V. des Stahlvereins und auf das vermehrte Reichssteuereinkommen. Allerdings war die Kursentwicklung gewissen Schwankungen aus— gesetzt, da die Zuspitzung des russisch japanischen Konfliktes zeit⸗ weilig einige Nervosität auslöste. Immerhin blieb die feste Grund⸗ stimmung bis zum Schluß des Verkehrs erhalten.
Am Montanmarkt standen . wieder Rohstoffwerte im Vordergrund des Interesses, und zwar neben Mansfeld (plus
und auch alle Braunkohlenpapiere. Den höchsten Kursgewinn hatten Rhein. Braun mit 5 vH zu verzeichnen, auch Ilse stiegen um 2 vH. Dagegen blieben Stahlverein von den günstigen G.V. Mitteilungen unbeeinflußt. Auch Kaliwerte waren stärker begehrt; den höchsten Kursgewinn th wieder Kali Chemie un e (plus 3 vH), Salzdetfurth, Wintershall, Aschersleben nn —ᷓ. die Aufwärtsbewegung bei Chemischen Heyden (plus n vH) an, während Farben ('minus R vH) unter Glattstellungen litten. Am Elektromarkt setzten Chade 45 RM niedriger ein. konnten jedoch später wieder die . ihres Verlustes einholen. Sonst lagen Elektrowerte ziemlich ruhig; bei kleinen Umsätzen ingen Accu um 3M vH nach oben. Autoaktien standen weiter—⸗ . in Gunst, wobei die am Vortage vernachlässigten B. M. W. (plus 25 vH) bevorzugt waren. Größeres Geschäft entwickelte 6 in Maschinenpapieren, von denen Berlin⸗Karlsruher 3M½ vH erliner Maschinen und Orenstein je 121 vH anzogen. Sonst verdienen noch Erwähnung Deutscher Eisenhandel (plus 2 v), Dortmunder Union (splus 2½ vH) und Schultheiß (plus 2 v5). Am Kassamarkt war die Tendenz ebenfalls ziemlich fest bei Kurserhöhungen bis zu 5 vH. — Am Rentenmarkt bleibt das Geschäft ruhig; die Stimmung war jedoch ebenfalls etwas freund- licher geworden. Die Kurse lagen zum Teil behauptet, zum Teil etwas höher. Tagesgeld ist stimmungsmäßig im Hinblick auf Ultimo etwas steifer, der Satz blieb mit 4 bis 4M vH unver⸗ ändert. — Am internationalen Devisenmarkt lag das Pfund schwächer, während der Dollar wenig verändert war.
Sührerprinzip bei den Handelskammern. Auffichtsrecht des Reichswirtschaftsministers.
Der Reichswirtschaftsminister hat soeben im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister eine Verordnung erlassen, durch die die Industrie⸗ und Handelskammern der Aufsicht des Reichs⸗ wirtschaftsministers unterstellt werden. Die Kammern sowohl wie ihre Zweigstellen und öffentlich⸗rechtlichen Zusammenschlüsse an nach dem Führergrundsatz geleitet werden. Der Vor⸗ itzende und seine Stellvertreter werden vom Reichswirtschafts⸗ minister ernannt und abberufen. n ; stützung des Vorsitzenden und des Vorstandes wird ein Beirat ebildet, dessen Mitglieder vom Vorsitzenden berufen und vom eichswirtschaftsminister bestätigt werden. Die neue Verordnung ist bereits in Kraft getreten, die bisherigen Landesgesetze über die Handelskammern sind gleichzeitig aufgehoben worden.
Starke Verkehrszunahme bei der Deutschen Lufthansa im ersten Halbjahr 1934.
Die Beförderungsergebnisse der großen Transportunter⸗ nehmungen sind stets ein Gradmesser für den Verlauf der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung. Der starke Anstieg der Verkehrsleistungen, den die Deutsche Lufthansa im 1 Halbjahr 1934 gegen das a f verzeichnen kann, darf als ein erfreuliches Zeichen für die fortschreitende Besserung der deutschen Wirt⸗ schafts lage gewertet werden. Im planmäßigen kö wurden rund 47 Millionen Flugkilometer, d. h. etwa 1 Mil⸗
Ju gg ste hat sich von 31 920 auf 49971, d.
außerordentlich günstige Ergebnis 5 zu der
* teuer. ü um 9 Millionen Reichsmark um 2,6 Millionen Reichsmark
bei der Biersteuer
kommen wird.
Verkehrs noch ö ruhig war, setzte sich bald nach Notierung
durchschnittlichen Besserungen von 1 bis 2 vH allgemein fest.
1 vH), Stolberger Zink (plus 39ỹ½ vH), Buderus (plus 1 v5)
Westeregeln gewannen je 2 v5. Unter chemischen Werten
ur Beratung und Unter⸗
lion — 28 vH mehr als im Vorjahr, zurückgelegt. Die Zahl der um 57 vH, erhöht. a die Verkehrszunahme besonders ttart auf den zwischen⸗ staatlichen und großen innerdeutschen Fluglinien in Erscheinung trat, haben die Personenkilometer sogar um 66 vH zugenommen. Zu diesem beträchtlichen Aufschwung des Personenverkehrs hat die im Frühjahr auf fast allen Strecken durchgeführte Beschleunigung des Flugdienstes, die durch den Einsgtz der geräumigen Junkers Ju 52 und die „Blitzflugzeuge“ Junkers Ju 60 und Heinkel He 79 ermöglicht wurde, erheblich beigetragen. Trotz der . des zwischenstaatlichen Güteraustausches konnte der Luftgüterverkehr gegen das Vorjahr um über 100 000 kg — 24 vH gesteigert werden. Der Luftpostverkehr erbrachte einen 7 igen Zuwachs gegen das 6 Das
offnung, daß die Deutsche Lufthansa auch im laufenden Jahre dem Ziele der Eigenwirtschaftlichkeit um einen erheblichen Schritt näher⸗
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 197 vom 24. August 1934. 8. 3
Die Wirtschaftslage Japans Mitte 1934.
Das erhöhte Interesse, das angesichts des zunehmenden 3. Entsendung von Handelsmissionen, die die wirt tl Wettbewerbs Fapans guf e Weltmarkte sich der 25 Japans Verhältnisse noch nicht von ö japanischen , zuwendet, hat die Reichs ⸗Kredit⸗Gesellschaft veranlaßt, eine faßter Länder studieren und genauen Bericht erstatten umfaffenbe Untersuchung der wirtschaftlichen Lage Japans vor⸗ wesche Art Ware die beste Aussicht auf Absatz hat. ⸗ nehmen zu lassen, deren Ergebnis jetzt in einer 33 Seiten starken Abschluß von Handelsverträgen unter möglichster Ausnutzung 2 . 6 z z ö aller für Japan günstigen Momente. Die Untersuchung geht aus von der Lage Japans um die ; mit Keel r r, g geg, nns sen ., 9 6 2. iber ö der Ausfuhr auf nichtkontingentierte Waren. . im Zeichen starker Schrumpfung, bedingt durch die allgemeine Hinleitung won Gegenmaßnahmen gegen Länder, die der ja— Weltkrise und im besonderen durch die verminderte Aufnahme⸗ ,,. Ausfuhr Schwierigkeiten bereiten; Ein uhrbeschrän= ähigkeit Chinas, die im engen Zusammenhang mit der fort⸗ . Verhängung des Boykotts über Waren chreitenden Silberbaisse stand. Dazu kam eine Verschärfung der blen . . , e, er, um dig ein geborene Be⸗ grarkrise infolge Sturzes des Reispreises. Die ungünstige Waren h ben ruhe erschwinden der billigen japanischen 8 n gn, führte zu ft rern Goldabflüssen. Die Nach die fem . Ueberblick i, chwierigkeiten er ,. sich schlagartig, als im September die einzelnen wei e, nm, ö. a g le arstellung auf . „ denn m d, mn air en, Er nen h e hen. e re, e , ⸗ . rden. ; . ö ö. d mit der Auf ebung des Goldstandards die notwendige Folgerung. I933 und fa im April 1534. Vas die ,. 6 Durch eine über die englische Abwertung hinausgehende zweige betrifft, so sind manche heute in höchster Hirte r . Senkung seiner Währung schuf es die Grundlage für Industrxien erst in den letzten Fahren geschaffen worden; die einen Ausfuhrangriff größten Stils. Japan ist dadurch . früher bestehenden haben sich mächtig ausgedehnt Ge⸗ zu dem am meisten geachteten und gefürchteten Wett⸗ nannt werden inshesondere die ganz junge schemische Indust rie bewerber am Weltmarkt geworden. und die bis vor kurzem noch unbedeutende Automobilindustrie. Auch die immer stärker werdenden Hemmnisse, die sich der Jie wichtigste japanische Industrie, die Textilinduftrie, steht im anischen Ausfuhr in Gestalt von Zollmauern, Einfuhr⸗ Zeichen eines gewaltigen Aufschwungs. Die Baumwollwaren—
ja 1 I ö , usw. entgegenstellten, haben ihr Vordringen bis ausfuhr betrug in den ersten fünf Monaten 1954 1046 ill. Jars gegen 638 Mill, im gleichen Zeitraum 1932. Die Ausfuhr der
J. nicht aufhalten können; denn Japan versteht es, Art und . ; ö eitra ; lichtung seiner Ausfuhr ebenso wie die dabei angewandten japanischen Wollindustrie hat fich im ersten Jahresviertel 1934 anderspolitischen Methoden der jeweiligen Lage anzupassen. age i r dem Vorjahr verdoppelt. Auch die junge Kunst⸗ Die innere Preispolitik seit 1931 sicherte den gewonnenen Vor- seidenin ustrie hat gewaltigen Ausschwung genommen. . . ö , 66. . . . a , ,, 356 sch . 5 Kapitel die großen auch von innen her die Unternehmertätigkeit. rigteiten der japanischen Landwirtschaft, die i k e n,. weit ö. der ö Her Ter i grun g ln den n, n . ; er Valutavor ĩ evölkeru i . i i ichti ĩ erhalten blieb. Bei den r n n nn üen . . der , Hen we erh e ins, . Gllhlse höhnngen ebenfalls in engen Grenzen gehalten werden, mit der raupenzucht. In Reis herrscht eine erhebliche Üebererzeugung. günstigen Folge, einer fast unveränderken Lohnhöhe und damit Die Lage des Roheisenntarktes ist bekannt. In weiteren 3 vorteilhafter Gestehungskosten der japanischen . tar; . k ure nf, 383 die n . ; . e nn, die e on kurz gestreift sind. Vier Tatbestände in der Struktur von Industrie und Intexessant ist. daß er der Nen Entwertung die Löhng weiter e lter e ö vor 5 den Vorsprung gegenüber den 3 imme mn h hei 537 , * ö ubrigen Jubustrielndarn d t: J i n im Februar 1,7. Im Juli 1. 9 k än nher 9 Fapan weit später begonnen , , , ., e dn 6 nh rf , r e. als in Europa⸗Amerika bes halt konnten die in . alten , , e , nrgt hinz. gh. eg sih hier. wahr, Industrieländern gesammelten Erfahrungen genutzt und kost⸗ 6 , nn 8 pit nlöhne hantelt. Die starle. Beschäftigung , e. gen genutzt weiblicher Arbeitskräfte, deren Löhne im Durchschnitt nur 40 v5 sielige Experimente vermieden werden. Das Zeitalter des von benen“ densrres erte? betragen, drückt die Lohnhöhe noch , ö — g setz ort mit der Elektrizität ein. Der i ʒ ĩ ĩ ĩ ‚ Ballast veralteter, unrentabel arbeitender Anlagen fehlt. herd een ef er d n tig fn , , , .Die Löhne der Industriearbeiter sind für westliche Begriffe über die Währung, die Kreditmärkte und den Staatshaushalt unerhört niedrig, trotzdem hat der japanische Arbeiter ein vervollständigen das Bild. Die Darstellung der Wirtschaftslage bei seiner Bedürfnislosigkeit subjektiv ausreichendes Ein⸗ Japans schließt mit folgender Betrachtung ab: ; lommen. . ⸗ ö . „Ein 65⸗Millionen-⸗Volk mit einer expansiv weiter— Japan kennt keine sozialen Fragen im europäischen Sinne. steigenden Bevölkerung — jährlich um rd. 900 000 Köpfe —
Ter Industriearbeiter ist noch in hohem Maße mit dem ö Bauerntum verwachsen. Das Land J . der Zeit, hat n. beengten Raum 3. , . Verfügung: die der nur sieben Hrongte des Jahres in Anspruch nehmende der Bevölkerungsdruck übersteigt also noch weit denjenigen i ö. . ö. die . . billigen Deutschlands, das auf i 000 km 67 Mill. Menschen Raum aisonarbeitern. politi reits im etzten Drittel des und Nahrung geben muß. Dazu kommt bei Japan ein äußerst porigen Jahrhunderts überwundene Feudal-System herrscht karger Boden; von seiner Gesamtfläche sind nur 17 v5 anbau— fähiges Ackerland (nach Prof. Zadow). Diese Tatbestände
in der Wirtschaft noch stark vor. . Japan steht unter einem starken Bevö zi . ;
Japan steh , Hep sterungsdrud. Die erklären den Expansionsdruck Japans. Auf eine lange Periode der Auswanderungen, die ein Ventil darstellten, folgte die
Einwohnerzahl wächst jährlich um 900 900 Köpfe. Auswande⸗ Epoche der Einwanderungssperren, die Japan schwer trafen.
rungsmöglichkeiten sind weitgehend abgeschnitten. Da das
Land mit seiner kurzen Nahrungsdecke diese expansive Be⸗
völkerung unmöglich aus eigenem ernähren kann, ist Japan Die Konsequenz war eine doppelte. Einmal versuchte Japan sich durch politische und militärische Aktionen Raum zu
schaffen. Hier geht eine Linie vom russisch-japanischen Krieg
auf steigende Industrialisierung und Ausfuhr angewiesen. bis zu den militärischen Aktionen in der Mandschurei während
Hierbei leuchtet ein, wie entscheidend die Maßnahme der Ten⸗Abwertung war. Gegewärtig weist der Jen nur noch ein
der letzten Jahre. Das zweite Ventil stellt die Industriali— sierung und die Exportoffensive dar. Es wurde gezeigt, daß
Drittel seines Goldwertes auf. Die Stetigkeit der Lohnhöhe im Verein mit der , Ausnutzung der Erzeugungsmöglich⸗ leiten setzte Japan instand, das durch die vorausgegangene De— flation herabgedrückte Warenpreisniveau weitgehend zu halten. di E ; . ; ö; Die durch die Valutaentwertung eingetretene Verteuerung der ie Jen- Entwertung in erster Linie unter diesem Gesichtspuntt Rohstoffe wird durch den Veredelungsaufwand und damik den verstanden werden muß und daß Japan hierdurch entschei— . . i ann, , , . . eh, dende Erfolge erzielt hat. Japan wird stets alle Kräfte zur eine steigende Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Waren au j iti ĩ j dem Geldmarkt zur Folge, wobei der ostastatische und pazifische . ,, einsetzen Es ist Raum naturgemäß den Druck der japanischen Ausfuhrwaren am urchaus möglich, daß die neue Entwicklung am Weltsilber— unmittelbarsten erfuhren. markt auch neue Maßnahmen zur Folge haben wird, voraus— Den handelspolitischen Maßnahmen der anderen Länder, die gesetzt, daß hierdurch seine pazifischen Handelsbeziehungen, 2 dienten, der japanischen Ausfuhr Schwierigkeiten zu insbesondere der Warenverkehr mit China, berührt wird. Wie ) ö . J . *. . ist Japan mit einer Reihe von eigenen Maßnahmen , . . e. i . a e a . 1. Forcierung der Ausfuhr nach den in seiner Einflußsphäre ; . . ö Gebieten Ostasiens, , nach gi gr für nach Washington, die die Aufgabe hat, sich an Ort und Stelle Da der seit Kriegsausbruch durchgeführte scharfe Boykott ja⸗ über die neue amerikanische Silberpolitik Roosevelts zu infor⸗ . r n . . . mieren. Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, daß Japan auen begrissen ist, dürfte Ostasien dasjenige Gebiet werden, entschlossen ist, auch weiterhin eine Währungspoliti ⸗ 88d . . gspolitik zu be⸗ . en größten Teil der japanischen Ausfuhr aufnehmen treiben, die jede die eigene Volkswirtschaft schädigende Starr— 2. Ausübung eines Drucks auf Länder, aus denen Japan stark heir vermindert und völlig auf das Ziel eingestellt ist, den für einführt, eine entsprechende Menge japanischer Waren ab⸗ Japan lebensnotwendigen Export, koste es, was es wolle, zu zunehmen. fördern.“ i ee ᷣ 2 e ᷣ·ꝛx2ᷣ 2 2 22 2 2 222 2222 22 2 2 222 222222 2 pä—u—iiu2ie : ö,, Marktverkehr mit Vieh vom 5. bis 11. August 1934. (Nach Angaben der 43 bedeutendsten Vieh⸗ und Schlacht hofverwaltungen.)
Lebende Tiere En ann . 4 8 35 on nahme (- davon i en geschlachteten gegenüber aus dem insgesamt gegenüber un ch. Ausland der Vorwoche nn nn. 3
1661
Auftrieb davon unmittelbar auf dem zum dem Schlacht⸗ Viehmarkt Schlachthof hof zugeführt
Tiergattungen
Rinder jusammen .... 32771 19966 325 35 695 dad, 5 474 77 164 5 950 nn, . 6315 4652 11 6677
⸗ Kühe W 13 753 7260 150 15 607 Fär en (Kalbinnen) 6590 3 812 — 6766
; re fer 639 470 — 695 KLalbrer ‚. 32 429 28 120 — 33 955 Schwe nn... 116 882 93 750 831 125 363 Scha ö 18 029 15 863 — 20 076
—
1796 1634 775
11 —— * 4
) Darunter auf Seegrenzschlachthöfe: 18 Ochsen, 11 Bullen, 131 Kühe. — 9) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tier umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten. !
Berlin, den 23. August 1934. Statistisches Reichs amt.
Zum Hundert⸗Tage⸗Kampf gegen die Materialbergeudung. g Eine Stellungnahme des Rohstofftommissars.
Um den Betrieben der deutschen Wirtschaft die Wichtigkeit der Beteiligung an dem Hundert⸗Tage⸗Köampf gegen die Material vergeudung, dessen Durchführung in den Händen der Gesellschaft für Organisation liegt, jetzt in den ersten Stunden dieser Schlacht noch einmal vor Augen zu führen und die Säumigen aufzurütteln, hat der Rohstoffkommissar im Reichswirtschafts⸗ ministerium, Prof. Dr. Puppe, ein letztes Mahnwort erlassen. Er weist in diesem auf die Bedeutung dieser über ganz Deutsch⸗ land sich erstreckenden Aktion hin und greift vor allem die in den vergangenen Jahren irregeleikete Ansicht über Rationalisierung, Organisation auf, um aus dieser im Sinne der laufenden Aktion die lebendige Tat, das tägliche Ringen der Gefolgschaft in den Betrieben, ersprießen zu lassen.
Dr. Puppe schreibt: „Sparen heißt: Verminderung des Auf⸗ wandes, also Steigerung der Leistungsfähigkeit. Im Wettbewerb der Unternehmungen und der Nationen, im Kampf um die Zu⸗ kunft siegt der, der am wirtschaftlichsten zu arbeiten versteht, der Sparsamste. Damit sage ich nur Selbstverständliches. Das reiche Amerika hat bereits 1921, ein mit Rohstoffen reich versorgtes Deutschland hat 1926 zum Kampf gegen Verschwendung an Stoff, Kraft, Zeit und Arbeit aufgerufen. Was ist natürlicher, als daß in einem Deutschland des Leistungswillens und der Willenskraft zwar, aber doch auch des Rohstoffmangels, trotz einer an Rohstoff⸗ überfluß krankenden Welt der mahnende Ruf „Spare mit Roh⸗ stoffen“ erneut laut wird. Ich begrüße daher Ihre Aufforderung zum Kampf gegen die Materialvergeudung im Sinne eines neuen Anstoßes in Richtung auf alte Ziele. An Propaganda und Ratschlägen hat es auch auf diesem Gebiet bisher wohl kaum gefehlt. Vielleicht hat sogar die Geschäftstüchtigkeit derer, die Ratschlag mit Geschäft verbanden, dem Kampf gegen die Ver⸗ schwendung mehr geschadet als genützt. Worauf es ankommt, das ist die lebendige Tat und die stille Arbeit in den Betrieben, dort, wo das Wissen um die Ersparnismöglichkeiten im täglichen Ringen mit Stoff und Zeit erwächst. Möge in den Betrieben Ihr Ruf Widerhall finden und erreichen, daß Führer und Gefolgschaft zu freudiger Zusammenarbeit im Sinne der Rohstoffersparnis sich finden, getragen mehr von dem Gedanken des Dienstes am Volksganzen als von dem des geschäftlichen Vorteils.“
Wir teilen für die Firmen, die ihre Beteiligung noch nicht gemeldet haben, noch einmal die Anschrift der Organisations- leitung mit:
Gesellschaft für Organisation, E. V., Berlin W 30, Motzstr. 5.
Freie Bahn dem Fortschritt.
AUnter dieser Ueberschrift beschäftigt k die „Deutsche Volks⸗ wirtschaft“ mit den Konzessionierungen und Zugangsbeschränkungen bei verschiedenen Gewerbezweigen. Es sei das ungeschriebene Gefetz nationalsozialistischer Politik, den adds zu erhöhen. Selbst bei den Einrichtungsverboten neuer Anlagen und der Einzelhandelssperre spielten die Arbeitsmöglichkeiten und ih re Erhaltung eine wesentliche Rolle. Nicht aber vermöge man ein— usehen, daß mit dem Eindringen neuer Kräfte in die Fabrikation, en Handel und andere Berufszweige Gefahr für alles bereits vorhandene vorliegen solle. Es sei notwendig, hier Grenzen festzulegen, damit sich nicht ein versteinertes Berechtigungswesen herausbilde. Welche Gewerbezweige und Berufe ö denn eigentlich noch nicht konzessioniert? Beschränkt sei der Zugang schon zu vielen Erwerbszweigen. In der gewerblichen Guͤter= erzeugung lasse sich das Verbot der Schaffung neuer Betriebs- anlagen immerhin rechtfertigen, denn Fehlinvestitionen in not⸗ leidenden Industriezweigen könnten wir uns heutzutage nicht gestatten. Im Handel lägen die Dinge schon anders. Wenn man z. B., Gaststätten und Einzelhandelsgeschäfte in überstarkem Maße schütze, dann würden daraus eben „Apotheken“. Das belebende Moment des Wettbewerbs durch das Auftreten junger Kräfte gerate völlig in Wegfall. Man möge sich nur einmal die Verhandlungen vor den Bezirksverwaltungsgerichten ansehen, wo . und strebsame Kräfte vergeblich gegen die Exrichtungs⸗ perren anlaufen, um ihre Existenz zu wahren. Arbeit sollte man niemandem verwehren, sofern sie nicht der Volksgemeinschaft ab⸗ träglich ist. Ein Berechtigungswesen, dessen Träger für sich das Recht ableiten, daß kein anderer auf ihrem Arbeitsgebiet sein Brot finden dürfe, sei abzulehnen. Es sei zwar verständlich, wenn der Zugang zu bestimmten Beschäftigungszweigen geregelt, nicht aber, wenn er unterbunden werde. Es sei notwendig, auch die selbständigen Berufe wieder gufwärtsstrebenden Kräften zu öffnen. Ebenso sei zu fordern, daß zwischen den einzelnen Berufs⸗ arten nicht künstlich spanische Reiter eröffnet werden. Es fei von jeher der Vorteil des deutschen Arbeitsmenschen gewesen, daß er vielseitig ausgebildet war und ohne Schwierigkeit den einen Be— ruf im Bedarfsfalle durch einen anderen erfetzen konnte. Auch aus diesem Grunde seien Konzessionssperren aller Art zu ver⸗ urteilen, womit durchaus nicht einer sinnlosen Freizügigkeit das Wort geredet werden solle. Aber der Fortschritt und der Anspruch schaffensfähiger Menschen auf Arbeit dürfe nicht behindert werden.
Die Unterstützungs aktion in der Zigarettenindustrie.
Vor einiger Zeit konnten wir von einem Unterstützungs⸗ angebot berichten, das die Großfirmen der Zigarettenindustrie den notleidenden Klein- und Mittelbetrieben im Rahmen einer freiwilligen Quotisierung gemacht hatten. Wie der D5HD. hierzu jetzt erfährt, haben von den in Betracht kommenden 28 Her⸗ stellungsbetrieben von diesem Unterstützungsangebot im Monat Juli 23 Betriebe Gebrauch gemacht. Vier Betriebe haben eine Beteiligung zunächst noch zurückgestellt, während bei einem Be⸗ trieb die Teilnahmemöglichkeit im Augenblick noch ungeklärt ist. Es wurden im Monat Juli 3 vH auf den wertmäßigen Verlust (Kleinverkaufspreis) gegen den Monatsdurchschnitt des Steuer⸗ jahres 1933/34 verteilt. Im allgemeinen wird die monatliche Auszahlung zwischen 3 und 4 vH schwanken, je nach dem Ver— hältnis der Umsatzverluste der Klein- und Mittelbetriebe gegen⸗ über den Gesamtumsätzen der Großbetriebe. Im Monat Juli wurde außerdem ein entsprechender Betrag aus der Ausgleichs⸗ kasse abgezweigt, um solche Fabrikanten zu unterstützen, die auf Grund ihres Umsatzes von unter 500 000 Stück im Monats⸗ durchschnitt des Steuerjahres 1933ñ34 an und für sich nicht teil⸗
nahmeberechtigt gewesen wären, aber in besonders große Not geraten waren.