— —
Reichs und Staatsanzeiger Nr. 227 vom 28. September 1934.
S. 4
Zum Roggenabkommen Deutschland · Piolen⸗ Rußland. Ein weiterer Erfolg internationaler Zusammenarbeit.
Die Erörterungen über Einzelheiten des deutsch-polnischen Roggenabkommens, zu denen sich als deutsche Delegation Ministe⸗ rialdlrektor Dr. Moritz, Reichsgetreidekommissar Daßler, Direktor Rossa und die Ministerialräte Dr. Düring und Schefold nach Warschau begeben hatten, haben durch den Bei⸗ tritt Rußlands ganz befondere Bedeutung erlangt. Der Beitritt ist zunächst allerdings nur paraphiert und bedarf noch der Zu⸗ stimmung der Regierungen, die man wohl nach Lage der Dinge lediglich als formelle Angelegenheit ansehen kann. Mit dem An⸗ schluß Rußlands an das deutsch⸗polnische Roggenabkommen ist man der Bereinigung des Roggenweltmaxrktes ein gut Stück näher gekommen. Nunmehr steht von den Ländern, die für eine Roggenausfuhr in Frage kommen, nur noch Ungarn abseits. Auch Ungarn interessiert sich aber sehr stark für das Abkommen. Man will dort anscheinend nur noch die nächste Tagung der Welt⸗ weizenkonferenz, die demnächst in Budapest stattfinden soll, ab⸗ warten. Das Zustandekommen des Zusammengehens der drei größten Roggenausfuhrländer auf dem Weltmarkte ist erneut ein Zeichen dafür, daß die von der nationalsozialistischen Bauernpolitik eingeschlagenen Wege der internationalen Verständigung auf dem Weltmarkte zu größeren Erfolgen führen als die liberalistischen Methoden der Weltweizenkonferenz, die trotz langwieriger Ver⸗ handlungen nachhaltige Erfolge noch nicht gezeigt hat.
Nach dem Abkommen verpflichten sich Deutschland, Polen und Rußland, die gesamte Roggenausfuhr aus ihren Ländern über je eine Zentralstelle zu leiten. Künftig wird durch die drei Länder am Weltmarkt keinerlei gegenseitige Unterbietung der vereinbarten Mindestpreise mehr erfolgen. Höhere Preise zu nehmen steht den Partnern selbstverständlich frei. Um das gemeinsame Auftreten am Weltmarkt zu erleichtern, wird jeweils von vier zu vier Monaten die Zentralstelle eines Landes federführend für die am Abkommen beteiligten Länder sein. Die Federführung für die ersten vier Monate liegt bei Deutschland. Von den übrigen Vereinbarungen ist noch hervorzuheben, daß die drei Länder sich verpflichtet haben, in europäischen Freihäfen an unverkauftem Roggen und Roggenmehl zusammen nicht mehr aks 25 000 t einzulagern, ohne den Zentralstellen der anderen Länder unverzüglich Mitteilung zu machen. Das Abkommen säuft zu⸗ nächst bis 31. Juli 1955. Spätestens zwei Monate vorher sollen Besprechungen über die Verlängerung stattfinden.
24 Millionen ha deutschen Bodens verbesserungsbedürftig.
24 Millionen ha deutschen Bodens sind verbesserungs⸗ dedürftig, so stellt der Sachbearbeiter des Reichsnährstandes Dr. Schmitz in einer Betrachtung über Umfang und Bedeutung zer Meliorationen in NSL. fest. Im einzelnen schätzt er, daß vir noch rund 8,5 Millionen ha Kulturland zu entwässern und auf 2 Millionen ha bereits entwässerter Flächen die landwirt⸗ schaftlichen Folgeeinrichtungen durchzuführen haben. Auf weiteren
11 Millionen ha ist die Wasserfrage im Sinne einer sachgemäßen Bewässerung besser zu lösen, wohl noch zwei Millionen ha Moor und 6h0 006 ha Oedland harren der Erschließung. Der Verband Deuischer Landeskultur⸗Genossenschaften schätzt die Kosten dieses gewaltigen Werkes auf 10 Milliarden Mark, denen ein volks⸗ wirtschaftlicher Mehrertrag von jährlich zwei Milliarden Mark gegenüberstehen würde. Dr. Schmitz macht darauf aufmerksam, daß von 1924 bis 1933 durchschnittlich 68 500 Männer in Notstandsarbeit und davon nur ein Viertel in Landeskultur gestanden haben, dagegen im März 1934: 631 000, im November 1933: 400 900, wovon wiederum rund 37 v5 im Landeskulturwerk arbeiten. Bis zum 4.8. 1934 ist diese Zahl auf rund 450 000 mit 115900 Beschäftigten in Meliorationen zurückgegangen, ein Zeichen für die Abnahme der Arbeitslosigkeit. Zu dem Heer der Notstandsarbeiter kommt das Heer des Arbeitsdienstes, das im großen Umfange im Landes⸗ kulturwerk angesetzt ist. Wird doch erstrebt, daß von den insgesamt im Axebeitsdienst tätigen 230 9000 Männern 190 000 im Landes⸗ kulturwerk angesetzt werden. Zu vollem Erfolg — auch in volks⸗ wirtschaftlicher Hinsicht — werden wir aber, so meint Dr. Schmitz, erst dann kommen, wenn jeder beteiligte Bauer und Landwirt nach der Durchführung der kulturtechnischen Maßnahmen an landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen alles das folgen läßt, was zur Sicherstellung und zur Exreichung des Höchstertrages not⸗ wendig ist. Schon aus den wenigen angeführten Zahlen zieht er aber den Schluß, daß das Unkengeschrei vom Volk ohne Raum so⸗ lange ein Märchen ist, als wir ein derartig gewaltiges Meliora⸗ tionswerk in unseren eigenen Grenzen nicht beendet haben.
Deutscher nikotinfreier Zigarettentabat.
Das Reichstabakforschungsinstitut verschafft sich Weltgeltung. Im Rahmen der Tagung der Naturforscher und Aerzte in Hannover hielt Prof. Dr. König, der Direktor des Reichstabak⸗ forschungsinstituts in Forchheim, einen bedeutsamen Vortrag über die Züchtung von nikotinfreien Tabak sowie von deutsch⸗orienta⸗ lischen Zigarettentabaken. Die Gewinnung von natürlich⸗nikotin⸗ freien Tabaken ist erstmals im Jahre 1928 im Forchheimer Tabak⸗ forschungsinstitut erzielt worden. 1934 befindet sich der Forch⸗ heimer nikotinfreie Tabak bereits auf den Feldern von etwa 2350 Pflanzern im Deutschen Reich. Heute verfügt das Institut bereits über verschiedene nikotinfreie Sorten, die sich für die Her— stellung von Pfeifentabak, Zigarettentabak und Zigarrentabak eignen. Um die Herstellung dieser Produkte beneidet uns die Welt. Die Exzeugnisse sind von verschiedenen Aerzten erprobt worden. Der Geruch und Geschmack ist derselbe wie der eines nikotin⸗ haltigen Tabaks. Auch die anregende Wirkung ist aufrechterhalten, Das Tabakforschungsinstitut hat weiterhin das Problem voll gelöst, in Deutschland einen dem Orienttabak ähnlichen gold⸗ oder zitronengelben, honigsüßen Zigarettentabak zu ziehen. Der Erfolg er Arbeiten ist die Schaffung der deutsch⸗orientalischen und der rein deutschen Zigarettentabake, die den gleichen Charakter gauf⸗ weisen, wie die im Orient gewonnenen. Etwa 200 deutsche Pflanzer in Baden, Bayern und Preußen bauen heute schon deutsch-orientalische Zigarettentabake.
Wirtschaft des Auslandes.
Ausweife ausländischer Notenbanken.
London, 26. September. (D. N. B. Wochenausweis der gank von England vom 26. September 19354 (in Klammern 3Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling. Im Umlauf befindliche Noten 377 930 (Z3un. 650), zinterlegte Noten 74 86090 (Abn. 580), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 244 990 (3un. 10), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 8900 (3un. 50), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 3100 (Abn. 60), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 191 8900 (Zun. 70), Depositen der Regierung 37 8690 (Zun. 17360), andere Depositen: Banken 82 040 (Abn. 17800), Private 36 770 (Abn. 730), Regierungs⸗ sicherheiten 81 630 (Abn. 50), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 7200 (Zun. 1060), Wertpapiere 10 600 (Abn. 1630), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 640 (Zun. 30). Ver⸗ hältnis der Reserven zu den Passiven 48,8 gegen 48,18 vH, Clearinghouseumsatz 602 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 24 Millionen mehr.
Paris, 27. September. (D. N. B.“ Ausweis der Bank von Frankreich vom 21. September 1934 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 82 205 (Zun. 52), Auslandsguthaben 10 (unverändert), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —) Wechsel und Schatzscheine 4199 (Abn. 83), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 3216, diskontierte ausl. Handelswechsel 219, zusammen 3435 (Abn. 14, in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 3, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 761, zu⸗ sammen 764 (Abn. 69), Lombarddarlehen 3154 (Abn. 25), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5898 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 80 059 (Abn. 381), täglich fällige Verbindlichkeiten 21722 (Zun. 323), davon: Tresorguthaben 509 (Abn. 64). Gut⸗ haben der Autonomen Amortisationskasse 3036 (Abn. 46), Privat⸗ guthaben 17999 (Zun. 438), Verschiedene 178 (Abn. 5), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —, Deckung des Banknoten⸗ umlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 80,77 vH (80,67 vH).
Abschlußziffern der Dänischen Nationalbank.
Kopenhagen, 27. September. Die Nationalbank veröffentlicht ihren Rechenschaftsbericht für das Geschäftsjahr 193334 (Bilanz⸗ stichtag 31. Juli. Der Nettoüberschuß beträgt 4 502 267 Kr. Wie bereits früher mitgeteilt, werden an die Aktionäre 8 vH Dividende ausgezahlt, während der Staat 1283 066 Kr. erhält. Außerdem aber hat der Staat im Laufe des Jahres 1 908 101 Kr. als außer⸗ ordentliche Notenausgabe erhalten. Die gesamts Abgabe an den Staat im verflossenen Bankjahre betrug somit 3191 167 Kr. Für den Devisenausgabefonds der Aktionäre werden 1059 200 Kr. zurückgelegt, so daß der Fonds nunmehr 28 642 951 Kr. ausmacht. Die gesamten Einnahmen während des Bankjahres betrugen 22,9 Mill. Kr. Der Kursgewinn aus Obligationen und Aktien von 8,5 Mill. Kr. wird dem Kurssicherungskonto zugeführt, das danach 19,õ Mill. Kr. beträgt. Das Risikö der Van im Krisenfonds macht ein Viertel des eventuellen Kursverlustes beim Einkauf von Obligationen für einen Betrag bis zu 120 Mill. Kr. aus. Der Notenumlauf betrug ab 31. Juli ca. 357 Mill. Kr., die umlaufen⸗ den Scheidemünzen beliefen sich auf 31,8 Mill. Kr.
Zunahme der polnischen Steinkohlensörderung. Gleiwitz, 27. September. Die Steinkohlenförderung in Polen
ist im August bei der gleichen Zahl von 265 Arbeitstagen gegen den Vormonat sowohl im ganzen als auch im arbeitstäglichen Durch⸗ schnitt um 7,08 vo gestiegen. Es wurden gefördert insgesamt 2129 670 (2268 989) t, im arbeitstäglichen Durchschnitt 95 449 (87269) t. Der Eigenverbrauch betrug 215 064 (207 966) t, ab⸗ esetzt wurden im Inlande 1324314 (1241 005) t, nach dem Aus⸗ ande 891 902 (775 128) t. Bei dem Inlandsabsatz machte sich das weitere Steigen der Eindeckungen für den winterlichen Hausbrand
deutlich bemerkbar, denn es stiegen die Bezüge der ö nur um 19362 t oder 2,7 v auf 717061 t, die der Eisenbahnen um 10794 t oder 4,33 v5 auf 2569 777 t, die der sonstigen Abnehmer leinschl. Hausbrand) dagegen um 53 163 t oder 18,05 v3 auf 347 476 t. Die anteilige Zunahme des gesamten Inlandsabsatzes im Verhältnis zum Vormonat machte nur 6,71 vH aus, blieb also gegen die Fördersteigerung zurück, wogegen die Ausfuhr sich um 14,93 v5 erhöhte. Die Erhöhung der Ausfuhr ermöglichte auch die Verringerung der Haldenbestände von 1693 961 t auf 1666 846 t.
Bestellung eines Sonderzuges für den Gazi in Deutschland.
1
Wie der Türkischen Handelskammer für Deutschland von den zuständigen Stellen in der Türkei gemeldet wird, ist die Bestellung eines Sonderzuges für den türkischen Staatspräsidenten, Gazi Mustafa Kemal, an die deutsche Industrie u Vergebung gelangt. Der Zug soll insgesamt aus neun Wagen bestehen. Er wird nach dem neuesten Stand der Technik, mit allen modernen Einrich⸗ tungen, wie Zug-Telefon und Radio⸗Anlage, versehen sein und dürfte daher kaum seinesgleichen haben.
Großzügige Kreditaktion zum Wiederaufbau der durch die Taifun⸗Ksatastrophe in Japan ver⸗ nichteten Industrie.
Tokio, 27. September. Unter Vorsitz des japanischen Staats⸗ präsidenten wurde in einer Sitzung, an der u. a. auch die Ver⸗ treter der bedeutendsten japanischen Banken teilnahmen, be⸗ schlossen, erhebliche Kredite zum Wiederaufbau der Industrien im Katastrophengebiet um Osaka und Kobe bereitzustellen. Die Mittel sollen aus dem Inlande, also ohne fremde Hilfe, beschafft und zu einem niedrigen Zinssatz zur Verfügung gestellt werden. Ins⸗ besondere ist eine Stützungsaktion der 6. in Anspruch ge⸗ nommenen Versicherungsgesellschaften geplant.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 27. September 1934: Gestellt 19 634 Wagen.
Die Elettrolytkupfernotie rung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des D. R. B.“ ö ) K auf 43,715 M6 (am 27. September auf 43, 75 M) ür g. .
Berlin, 27. September. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. ö des Lebens mittelecinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 28,90 bis 29, 00 A6, Langbohnen, ausl. 38,00 bis 40,00 „, Linsen, kleine, letzter Ernte 39,69 bis 41,00 6, Linsen, mittel, letzter Ernte 41,00 bis 51,00 S½, Linsen, große, letzter Ernte 49,90 bis 76,00 Aν6, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 6,00 bis 78, 00 M, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 78, 060 bis S0, 900 Mος, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch⸗ reis 21,00 bis 22,0900 A6, Rangoon⸗Reis, unglasiert 23,50 bis 24,50 M6, Siam Patna⸗Reis, glasiert 30,99 bis 38,00 (, Italiener⸗Reis 25.00 bis 26,090 6, Deutscher Volksreis, glasiert 23,59 bis 24,50 υς, Gerstengraupen, grob 35,00 bis 36,00 „6, Gerstengraupen, mittel 36,090 bis 38,090 ½ις, Gerstengrütze 30,06 bis 31, 00 S6, Haferflocken 365,00 bis 39,00 6, Hafergrütze, ge⸗ sottene 39,90 bis 41,00 M6, Roggenmehl, Type 997 26 00 bis 26,50 16, Weizengrieß, Type 405 38,50 bis 39,00 SV, Hartgrieß 18,00 bis 50, 60 Is, Weizenmehl, Type 790 Zi, so bis 2,55 H, Weizenmehl, Type 4065 37,00 bis 42,00 S, Kartoffelmehl, superior 39,59 bis 40,00 SH, Zucker, Melis J70,R 70 bis
Kraftdroschktenversicherung.
Entsprechend den Grundsätzen für die Regelung des Droschken— wesens haben viele Polizeiverwaltungen in ihre Droschkenord— nungen Bestimmungen über die Versicherung aufgenommen. Wie der preußische Minister des Innern in einem Runderlaß mitteüt erwächst nach einer Entscheidung des Reichsgerichts hieraus für die Polizeiverwaltungen die Pflicht, in angemessenen Zeitabständen (insbesondere auch bei den alljährlichen Droschkenmusterungen) zu prüfen, ob die einzelnen Kraftdroschkenunternehmer für den Be— trieb ihrer Kraftdroschken versichert sind. Daneben empfiehlt es sich — wie dies bereits bei einigen Polizeiverwaltungen geschieht — mit den Versicherungsgesellschaften ein Abkommen zu treffen, wo⸗ nach der Versicherungsschutz auch bei Nichtbezahlung der Prämie innerhalb einer gewissen Frist weiterläuft und die Versicherungs⸗= gesellschaften mit eingeschriebenem Brief die Polizeibehörden darauf aufmerksam machen, daß der Versicherungsschutz zu einem be— stimmten Zeitpunkt aufhört. Die Frxist ist so zu bemessen, daß aue reichende Zeit zur Nachholung der Vrämienzahlung oder zur Still⸗ legung der Kraftdroschken gegeben ist.
n ᷣ—uQuuQKQiNui—u, i ee, e, , , , e r rr eme mrem, m da,
7i,20 A6, Zucker, Raffinade 72,20 bis 78, 20 A6, Zucker, Würfel 6,710 bis S2, 20 AM, Röstroggen; hlasiert, in Säcken 33,900 bis 35.90 S6, Röstgerste, glasiert, in Säcken 33.00 bis 6. 0 6, Malzkaffee, glafiert, in Säcken 42,90 bis 48.00 ts, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Printe 320,00 bis 350,900 6, Noh— kaffee, Zentralamerikaner aller Art 330,00 bis 480,99 S6, Röst— kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 390,90 bis 44090 , Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 428,09 bis 600,00 sb, Kakao, stark entölt 180,900 bis 190,00 MS, Kakao, leicht entölt 200,50 bis 220,00 σ, Tee, chines. Sto 0 bis 880, 0 6, Tee, indisch 850, 0 bis 1360,00 M½,6 Ringüpfel amerikan. extra choice 112.06 bis 117,00 6, Amerik. Pflaumen 40/ũ50 in Kisten Soi o bis 81,00 1Æν½, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese 6 Kisten S6, 00 bis 660, 00 Sς, Korinthen choice Amalias 6,90 bis 68,09 K, Mandeln, süße, handgew., 1 Kist. 17600 bis 180,00 Sςσ, Mandeln, bittere, handgew., K Kist. 18600 bis 196,00 ½υ, Kunsthonig in z kg-Packungen 71,00 bis 1300 M, Brutenschmalz in Tierces alꝰ, do bis 214, 00 AÆ, Bratenschmatz in Kübeln 214, 00 bis 216, 00 16, Purelard in Tierces, nordamerik. — bis — A6, Purelard in Kisten — bis — — A6, Berliner Rohschmalz 19400 bis 196,00 s, Speck, inl., ger., 196 00 bts 200,00 M, Deutsche Marken⸗ butter in Tonnen 282,06 bis 286,00 M, Deutsche Markenbutter gepackt 294.00 bis 298, 00 M, Deutsche feine Molkereibutter in Tonnen 278,00 bis 280, 00 S6, Dentsthe feine Molkereibutter gepackt 288, 00 bis 290,00 , Deutsche Molkereibutter in Tonnen 272,090 bis
2d, 00; os, Deutsche Molkeretbutter gepackt 282, 09 bis 284,09 (t, Aluslandsbutter, dänische, in TDonnen 218,00 bis 282,00 ς, Aus-
landsbutter, ; Stangen 260 oo 88.60 bis 96 00 A, Tiälsiter Käse, vollfett 144,00
dänische, gepackt 288,09 bis 292.00 M½, Allgäuer bis fö0, o0 Mυς, echter Gouda 400/35 196,00 bis 206,00 „6, echter Edamer 40 oυη 196,00 bis 206,00 , echter Emmentaler (vollfett 180,00 bis 210,00 S6, Allgäuer Romatour 26 so 96, 0 bis 110,00 .
(Preise in Reichsmark.)
Berlin, 27. September. Wächentliche Notierungen für Nahrungsmittel. Pfeffer, ichwaxz. Lampong, ausgew. 17000 bis 176 50 S6, Pfeffer, weiß. Muntok, ausgew. 234,00 bis 254, 0 6, Zimt (Kassia), ganz, ausgew. 210,00 bis 220.00 b, Steinsalz in Säcken 22.36 bis — — 46, Steinsalz in Packungen 22,00 bis 24,20 1, Siedesalz in Säcken 22,40 bis — — (6, Siedesalz in Packungen 24,00 bis 25,20 M6, Zuckersirup, hell, in Eimern So, 00 bis 9o, o Sς, Sneisesirup, dunkel, in Eimern 6000 bis 70,00 S6, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 123 kg 68, 00 bis 76,00 6, Pflaumenmus. aus getr. Pfl. in Eimern von 125 und 18 kg 57,06 bis 61, 00 e, do. aus getr. und fr, Pfl. 61,00 bis 72,00 „6, Pflaumenkonfiture in Eimern von 1989 Eg S0, 00 bis 92, 00 S6, Erdbeerkonfiture in Eimern von 123 kg 10400 bis 120,00 M6, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 17,5 bis — — J, gezuck. Kondensmilch 48 14 per Kiste 31, 00 bis — — g ꝗQ, Corned Beef 1256 lbs. per Kiste 8h00 bis S6,00 (, Corned Beef 48/1 lbs. per Kiste 48,00 bis 50, o9 MS, Margarine, Spitzenmarken, gepackt 194,00 bis 1980 M6, do. lose 194,00 bis — — YS !—, Margarine, Spezial marken, gepackt 172,00 bis 176, 00 z, do. lose 172, 90 bis — — M Mꝗꝶ, Margarine, Mittel marken 114,)9 bis — — A1, Speiseöl, ausgewogen 114,00 bis 140,00 4K6. (Preise in Reichsmark.) .
Berichte von aus wãrtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 27. September. (D. N. B.). (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 160 gloty 57, S3 G., 57, 95ß B. 100 Deutsche Reichsmart —— G,. — — B. Amerikanische (5⸗ bis 100⸗ Stücke) — G, — — B. — Schecks: London — G., —— B. — Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57, S' G. 57, 94 B. Telegraphische: London 15,02 G., 15,06 B., Paris 20.17 G. 20,257 B. New York. 3. G300 G. 3, 03660 B., Berlin 123.23 G., 122.47 B.
Wien, 27. September. . D. N. B.) Amsterdam 284. 80, Berlin 167, 4, Budapest 124,29, Kopenhagen 9190, London 26, 623, New York 415,299, Paris 237,683, Prag. 17, 0, Zürich 137,09, Marknoten 56.95, Lirenoten 35,39, Fugoslgwische Noten 9, 14, Tschecho—= slowakische Noten 17, 15, Pol nische Noten 79, io, Dollarnoten 411 09, Ungaxische Noten —— *), Schwedische Noten 104,9, Belgrad ——* Berlin Clearingkurs i9ö5, 6. — *) Noten und Devisen für 100 Pengö.
Prag, 37. September. (D. N. Ba Amsterdam 16,29, Berlin 968, 00, Zürich 783,50, Oslo. 59 59, Kopenhagen 527,50. London 117.95, Madrid 328,7. Mailand 206, 25, Nem York 28, (, Pari 158,30, Stockholm 669, 00, Wien Sä, g0. Marknoten S877. 50 Polnische Noten 4565, 00, Warichau 4563,75, Belgrad hh. 5l lb, Danzig 788, 00. ; .
Bu da pe st, 27. September. (D. N. B. Alles in Pengö. Wien S0, 454, Berlin 186,30, Zürich 111,22, Belgrad 7,85.
London, 28. Septeniber. CD. N. B. New Yark. 497 / Paris
74 84. Amsterdam 777775. Brüffel 21, 356. Itallen 57,53. Berlin
125393, Schweiz 15, 1. Spanien 36,67, Lissabon 1101/8. Kopen hagen 22,307. Wien 26,50. Istanbul 607, 00. Warschau 26,00, Buenos Aires 36,33 Rio de. Janeixo. 412, 00 Paris, 21. September. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich Deutschland ——, London 74,53, New York 15,023, Belgien 354,50, Spanien 307,25, Italien 130, 46, Schweiz. 495,00, Kopen; hagen 334, 09, Holland 1628,25, Oslo 374, 00, Stockholm 84. 75, Prag 63. 30, Rumänien ——, Wien —— Belgrad —— Warschau ——
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage. am Q O O O 0 - Verantwartlich . ö l für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teih, Anzeigentei und für den Verleg:; Direktor Dr. Baron von Dazu r in Berlin⸗Wilmersdorf
für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin, Wilhelmstraße 32. Vier Beilagen . leinschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregisterbeilage)
Erste Beilage
m Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger 1934
Nr. 227
Berlin, Freitag, den 28. September
Dentscher Binnenschiffahrtstag 1934 in Breslau.
Staatssekretär Koenigs über die verkehrspolitische Fürsorge für die Grenzgebiete.
Der „Deutsche Binnenschiffahrtstag 1934, der unter dem Ehrenvorsitz des Reichsverkehrsministers Freiherrn von Eltz⸗ Rübenach am heutigen Freitag in Breslau stattfand, wurde
mit der Mitgliederversammlung des Zentral⸗Vereins für deutsche
Binnenschiffahrt. eröffnet. Den Vorsitz führte Generaldirektor
Dr. h... elker (Duisburg).
sattet hatte, und der Kassenbericht genehmigt war, wurden die im
Einvernehmen mit dem Reichsverkehrsminister aufgestellten neuen
Satzungen des Vereins zum Beschluß erhoben. Der vom Reichs⸗ verkehrsminister zum Vorsitzenden ernannte Generaldirektor Dr. Wel ker berief sodann den Führerbeirat und seine Stellver⸗ treter soie die Leiter der ständigen Ausschüsse des Zentral— Vereins für deutsche Binnenschiffahrt.
Die Kundgebung, die sich an die geschäftliche Mitglieder⸗
versammlung anschloß, eröffnete der Vorsitzende, Generaldirektor
Dr. Welker mit grundsätzlichen Ausführungen über die Organi⸗ satiens- und Wirtschaftslage der Binnenschiffahrt. Mit der ein⸗
heitlichen Zusammenfassung aller Kreise der Wirtschaft, Wissen⸗ chaft und Verwaltung, die am Ausbau und Verkehr der deut— schen Wasserstraßen beteiligt sind, der geordneten Untergliederung nach Stromgehieten unter dem ausschließlichen Gesichtspunkt der sachlichen Bedürfnisse und mit der straffen Führung dieser weit ausgreifenden Gemeinschaftsarbeit auf verkehrspolitischem und vertehrswissenschaftlichem Gebiete sei eine Entwicklung abge⸗ schlossen, deren tiefste Wurzeln in der Sehnsucht unserer Väter nach dem Reiche liegen, deren Erfüllung aber dem Manne zu ver⸗ danken sei, der die Einheit schuf von Volk und Reich: dem Führer und Kanzler Adolf Hitler. Die deutsche Binnenschiffahrt sehe heute nach den Schicksalsschlägen der Kriegs- und Nachkriegszeit, wieder mit Mut und Zuversicht der Zukunft entgegen. Die Binnen— schiffahrt habe ihre besondere Eignung und hervorragende Bedeu⸗ tung für den Außenhandel stets gerade in den Zeiten unter Beweis gestellt, in denen es schwer war, Außenhandel zu treiben. Sie werde sich auch in Zukunft dieser Aufgabe unterziehen, dürfe dann aber wohl auch erwarten, daß sie nicht als Lücken⸗ büßer oder gar unerwünschter Konkurrent, sondern, wie es ihr nach Tradition und Leistung zukomme, als voll⸗ und gleichwertiger Bundesgenosse geachtet und behandelt werde. Auch auf dem Gebiete des binnenländischen Verkehrs dürfe die deutsche Binnenschiffahrt für sich in Anspruch nehmen, gerade in den Zeiten der Krise Großes geleistet zu haben. Wenn es ein Grund⸗ satz der tler ce f chen, Verkehrspolitik sei, daß der Verkehr nicht dazu da sei, um an ihm sich zu bereichern, sondern um in ihm der Allgemeinheit zu dienen, dann könne die deutsche Binnenschiffahrt für sich in Anspruch nehmen, geradezu vorbild⸗ lich für die Bewältigung der Verkehrsaufgaben in unserem Vater⸗ lande geschult und geeignet zu sein. Diese Erkenntnis gebe ihr aber auch das Recht, die Sicherung derjenigen Existenzgrundlagen zu erbitten, a die die Allgemeinheit über die Führung des Reiches Einfluß nehmen könne. Generaldirektor Dr. Welker würdigte
. die , eng Leistungen, die die Verwaltung der
eichswasserstraßen auf dem Gebiete der Fürsorge für die Fahr⸗ traßen der Binnenschiffahrt aufzuweisen hat. Dankbar müsse auch die verdienstvolle Förderung anerkannt werden, die der Reichsverkehrsminister in dem Notverordnungswerk für die Binnenschiffahrt den Bestrebungen angedeihen lasse, aus eigener straft die Grundlage für eine Gesundung des Gewerbes zu schaffen. Diese Erfahrungen und die programmatischen Erklä—⸗ rungen der Reichsregierung zur Frage der zukünftigen Gestaltung der Reichsverkehrspolitik berechtigen zu der Hoffnung, daß auch in den tiefgreifenden Wandlungen der Wirtschaftspolitik, die die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Lage bedingt, auf die Leistungen und Bedürfnisse der Binnenschiffahrt Rücksicht ge⸗ nommen werde. In diesem Zusammenhang kam Generaldirektor Dr. Welker auf die Schwierigkeiten zu sprechen, die sich aus der gegenwärtigen Debisenlage ergeben, ferner auf die Fragen der marktmäßigen Umstellung bei der Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen und auf die „alte und ewig junge“ Frage der Zu⸗ sammenarbeit zwischen Schiene und Wasserstraße.
Staatssekretär Koenigs aus dem Reichsverkehrsministerium sprach sodann über die verkehrspolitische Fürsorge für die Grenz⸗ gebiete. Die Sicherung der Grenzen ist, so sagte er u. a., eine der obersten Staatsaufgaben und wird am wirksamsten erfüllt durch eine enge und dichte Besiedlung der Grenzmarken. Wollen wir aber die Menschen in den Grenzbezirken festhalten, so müssen wir die verkehrspolitischen Voraussetzungen herstellen, unter denen die bisherigen und neu anzusiedelnden Bewohner kulturell und wirtschaftlich leben können. Die erste Aufgabe, die geistige und kulturelle Verbindung der e in den Grenzmarken mit der Bevölkerung im Innern des Landes aufrecht zu erhalten, erfüllt die Deutsche Reichspost in vorbildlicher Form. In die andere große und weit schwierigere Aufgabe, die wixtschaftliche Stärkung der Grenzgebiete, teilen sich die Deutsche Reichsbahn⸗ Gesellschaft, die pribatwirtschaftlichen Verkehrsunternehmungen, wie Privat⸗ und Kleinbahnen, Binnenschiffahrt und Kraftfahr⸗ unternehmungen. Alle Grenzgebiete sind Ueberschußgebiete. Auch Schlesien, das mit seiner Bevölkerungsdichte über dem Reichs⸗ durchschnitt liegt und eine eigene große Konsumkraft aufweist, hat einen Eisenbahnversand, der etwa viermal so groß ist wie der Eisenbahnempfang. Die Verkehrsverwaltungen haben sich deshalb das Ziel zu fetzen, in erster Linie für den Absatz des Ueberschusses zu sorgen und die Marktferne zu überwinden, unter der alle Grenzgebiete gleichmäßig leiden. Die Deutsche Reichsbahn hat diesem Moment in weitgehendem Maße Rechnung getragen durch die 8. der vertikalen Staffel in ihrem Gütertarif. Ent⸗ cheidend ist für Schlesien die große Verkehrsstraße der Oder.
it der Errichtung der Oderstrombauverwaltung im Jahre 1874 begann eine ,, Pflege des Stromes, aber die eigent⸗ lichen großen Verbesserungen wurden erst durchgeführt, als sich ür die Industrie des Westens die Notwendigkeit größerer Wasser⸗ straßenbauten ergab, und Schlesien der Ausbau der Oder als Kompensation für die Verbesserungen im Westen nicht mehr ver⸗ sagt werden konnte. Der Ausbau der Oder ist nicht als eigene Gtaatsaufgabe erkannt worden, sondern war sozusagen nur eine Reflexerscheinung des Ausbaues der westlichen Wasserstraßen.
ö nattz ah geh h, Regierung hat mit dieser Entwicklung gebrochen. Sie hat den Neubau des Klodnitz⸗Kanals in Auftrag u e. Der Führer 96 die Bedeutung der neuen Schiffahrt⸗ traße dadurch hervorgehoben, daß er dem Kanal seinen Ramen „Adolf⸗Hitler⸗Kanal“ zu geben erlaubt hat. Weitere Bauten sind in Angriff genommen. Die großen Neuanlagen sollen Schlesien um seiner selbst, um seiner au e . Vorposten kämpfenden Wirischaft, um der Erhaltung des von fremdem Volkstum um⸗ brandeten Grenzlandes willen, entwickeln und stärken. Mengen⸗ mäßig bleibt der Verkehr auf der Oder hinter dem Verkehr auf er Reichsbahn zurück. Er wird, auch wenn die Oder zu einer voll⸗ wertigen Schiffahrtstraße ausgebaut sein wird, wohl steigen, den
; Nachdem der Haupt⸗ geschäftsführer. Direktor Schreiber, den Geschäftsbericht er⸗
kehre bekommt, in welchen finden uns heute in bezug auf den Kraftwagen in einer ähnlichen
Verkehr auf der Schiene aber kaum erreichen. Entscheidend sind aber für die Rechtfertigung des Oderausbaues nicht die Tonnen⸗ ziffern, sondern die Möglichkeit für die schlesische Wirtschaft, sich auf dem Wege über die Oder in Wettbewerb mit anderen Landes teilen Frachtvorteile zu verschaffen. Mag der Verkehr auf dem Adolf ⸗Hitler⸗Kanal später größer oder geringer werden, mögen die Kohlen aus dem rf fe Steinkohlengebiet über die Schiene rollen oder auf das Oderschiff verladen werden, die eine Wirkung wird der Kanal unbedingt haben: er wird für alle Zeiten das oberschlesische Steinkohlengebiet untrennbar mit der deutschen
Oder verbinden. Wir sollten uns auch dem Bau eines Oder⸗Donau⸗
Kanals gegenüber nicht ablehnend verhalten. Es würde eine Welt—
verkehrsstraße werden, die ihre Anziehungskraft gegenüber den weiter östlich gelegenen Gebieten ausübt.
Die zweite große Aufgabe der Verkehrsverwaltungen für die Grenzgebiete ist es, den Verkehrsunternehmungen, die in den Grenzgebieten angesiedelt sind, die Nachteile zu mildern, die sich aus der exzentrischen Lage der Grenzmarken ergeben. Die Reichs⸗ bahn und die Binnenschiffahrt haben das Zusammenarbeiten dabei wiederholt bewiesen. Die dritte Aufgabe der Verkehrsver⸗ waltungen in den Grenzgebieten ist endlich die Verdichtung der Verkehrsmöglichkeiten. Für diesen Verkehr kommen die Wasser⸗ straßen nur selten in Frage. Eine starke Intensivierung des Verkehrs ist allein noch möglich durch den Kraftwagen. Die Eigen— gesetzlichkeit des Kraftwagens beruht darin, daß der Kraftwagen eine unbegrenzte Flächenwirkung ausüben kann. Die Wasser⸗ straßen 7 die geringste, die Eisenbahnen eine größere, aber auch noch begrenzte Flächenwirkung. Der Kraftwagen kann, da er an Schienen nicht gebunden ist, auf jeder auch weniger guten Straße fahren und kann auch in dünn besiedelten Bezirken mit geringerem Frachtaufkommen eingesetzt werden, weil er im Gegensatz zu der mehrere 100 Tonnen fassenden Binnenschiffahrt und dem durchschnittlich 15 bis 20 t fassenden Eisenbahnwagen eine kleine Einheit von 1½ bis 3 t darstellt. Der Kraftwagen ist deshalb wie kein anderes Verkehrsmittel geeignet, gerade den Verkehr in den wirtschaftlich schwachen Grenzgebieten aufzu⸗ nehmen und dort Verkehrsbedürfnisse zu befriedigen, die wegen des Mangels an Wasserstraßen und des Mangels an Eisenbahnen bisher nicht gedeckt werden konnten. Mag man auch aus irgend⸗ welcher Einstellung heraus für die freie Entwicklung des Kraft⸗— wagens eintreten, so werden auch die stärksten Verfechter dieses Gedankens nicht behaupten wollen, daß die freie Wirtschaft je⸗ mals in der Lage sein wird, diefe staatlichen Notwendigkeiten in den Grenzgebieten zu erfüllen. Soll die Aufgabe aber gelöst werden, so kann sie nur vom Staat in die Hand genommen wer⸗ den, und die einzige Stelle, die sie praktisch erfüllen kann, ist die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, die auf Befehl des Führers schon dazu , ist, große Mengen von Kraftwagen zu be⸗ schaffen. Der . Reichsbahn wird es aber kaum zugemutet werden können, diese unwirtschaftlichen Aufgaben zu übernehmen, wenn sie nicht auch die Sicherheit erhält, daß sie diejenigen Ver⸗ Gewinne zu erzielen sind. Wir be⸗
Lage, wie es Bismarck bei der ä ,, der Privatbahnen gewesen ist. Die Privatbahngesellschaften hatten Pionierarbeit geleistet und mußten in dem Augenblick von der Bühne abtreten, als man erkannte, daß die Eisenbahn nicht nur ein Gegenstand der privatwirtschaftlichen Rente, sondern ein Instrument zur Entwicklung und Förderung der Wirtschaft war. So wird auch heute das Pionierverdienst der Kraftwagenunternehmer nicht ver⸗ kannt werden dürfen. Die staatlichen Notwendigkeiten zwingen aber dazu, den Kraftwagen nunmehr in den Dienst der Erschlie⸗ ßung der Grenzgebiete zu stellen. Verkehrspolitik ist Staatspolitik, und Staatspolitik ist in erster Linie Grenzpolitik.
Die Gegenwartsfragen der deutschen Binnenschiffahrt gruppieren sich, wie Verbandsdirektor Erich Schreiber in seinem Vortrag feststellte, um das Verhältnis der Binnenschiffahrt zum Staat, um die Beziehungen zwischen Binnenschiffahrt und Wirtschaft und um die Gestaltung der Zusammenarbeit der ein— zelnen Träger des Verkehrszweiges Binnenschiffahrt. Die Fülle der Verordnungen, die in den letzten Jahren zur Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt ergangen sind, lassen die Frage be⸗ rechtigt erscheinen, ob nicht die — selbstverständliche — verkehrs⸗ politische Führung letzten Endes in eine Verstaatlichung der Binnenschiffahrt auszumünden droht. Diese Befürchtungen sind unbegründet. Schon der erste tastende Versuch würde übrigens die Unmöglichkeit des Expériments ergeben. Unter den großen Fragen, die im Verhältnis zwischen Binnenschiffahrt und Staat noch der Lösung harren, sind die Vereinheitlichung der Reichs— , , n ng und das Verhältnis zwischen Schiene und Wasserstraße zu nennen. — Die deutsche Binnenschiffahrt ist auf dem besten Wege, aus eigener Kraft die Schwierigkeiten zu überwinden, die Krieg. Inflation und wirtschaftlicher Niedergang aufgetürmt haben. iejenigen verkennen aber die Zeichen der Zeit, die da glauben, die Neuordnung der Binnenschiffahrt sei nur dazu er⸗ folgt, um Fronten zu errichten und die einzelnen Träger des Ver⸗ kehrszweiges Binnenschiffahrt zum gegenseitigen Kampf zu stärken. Die Geschichte des Verkehrswesens lehrt, daß die deutsche Binnen— schiffahrt auf die verständnisvolle Zusammenarbeit aller ihrer Träger auf Gedeih und Verderb angewiesen sei, daß eine deutsche Binnnenschiffahrt nicht denkbar sei ohne das Rückgrat der Einzel⸗ schiffer, daß es aber auch nur dem Wagemut und der kaufmänni⸗ schen Initiative des Reeders zu danken sei, wenn die Binnen⸗ schiffahrt in dem steigenden Wettbewerb der neuen Verkehrsmittel im letzten Jahrhundert ihre geachtete Stellung als Großverkehrs⸗ träger der Wirtschaft behaupten konnte.
Ueber das Thema „Der Ausbau der Oder zur Groß⸗ schiffahrtsstraße“ sprach schließlich Oderstrombaudirektor Franzius (Breslau). Eingehend schilderte der Vortragende die Wasserverhältnisse der Oder und die mit dem Bau der Staubecken zusammenhängenden technischen Fragen. Der Zeit⸗ punkt der Fertigstellung des Adolf⸗Hitler⸗-Kanals wird durch zwei Ereignisse vorgeschrieben: Das Jahr 1937 wird den Mittelland⸗ kanal soweit vollenden, daß der Verkehr von der Ruhr bis nach Berlin aufgenommen werden kann. Das gleiche Jahr bringt den Ablauf des Genfer Abkommens, das die Sonderbeziehungen k zu Ostoberschlesien zwischen Deutschland und Polen regelt. So bleibt die Vollendung des Adolf⸗Hitler⸗Kanals im Jahre 1937 für Schlesien eine unumgängliche Notwendigkeit. Wenn auch für den im Gange befindlichen Ausbau der Oder an dem Regelungsgusbau festgehalten werden soll, so kann die unbe⸗ dingte Zuverlässigkeit, die ausschließlich durch die zu stark wer⸗ n. Eisdecke des Winters begrenzt wird, nur von einer kana⸗ lisierten Oder erwartet werden. Oderstrombaudirektor Franzius ist daher der Ansicht, daß man schon aus diesem Grunde eines . der Kanalisierung über Ransern hinaus werde nähertreten müssen. ; .
Fortsetzung des Handelsteils.
Paris, 27. September. (D. N. B. (Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr) Deutschland ——, Bukarest —, Prag ——, Wien —— Amerika 15.014, England 74. 53, Belgien 355,90, Holland 1028,25, Italien 130,165, Schweiz 4947/3, Spanien 207.25, Warschau — — Kopenhagen ——, Oslo — — Stockholm — —, Belgrad
Am sterdam, 27. September. (D. N. B. (Amtlich. Berlin 58, 95, London 7.241519, New York 1461/3, Paris 9, 725, Brüssel 34,52, Schweiz 48,14, Italien 12,66, Madrid 20,20, Oslo 36,45, Kopen⸗ hagen 52,373, Stockholm 37,40, Wien ——, Budapest — —, Prag 615, 00, Warschau — —, Helsingfors ——, Bukarest — —, Yoko⸗- hama — —, Buenos Aires — —.
In Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische ÄUuszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
28. September Geld Brie
12, 545 12, 675 0,49 O0, 653 58, 34 58, 46
o 204 0206 3647 3 555 2544 7.550 ö. bj bb. 13 Sli567 1.85 12325 I2 366 s8, 85 68. 82 54140 5.450 16458. 1852 2467 2417
169,65 169,99 oö, 76 56, 88
21,48 21,590 0725 0727
6.714 5,726 79, 97 80, 08
4181 41,89 oi. 54 62566 18 35 IJ 65 C26 4.36 Lis 1126
538 2.152 3,54 63, 66 Sl, 60 81, 76 34,19 34.25 16415 I0, 535
1935 1985
999 1, 00
2.482 2,486
27. September Geld Brief
12 645 0, 648 8. 665
0206
3.053
2560 5h. 01 81,93 1 3605
68, 82 5,44
16,54 2471
170,97 56. 77
21,52 0735
5.726 S0, 08
41,94 bl, d93 49, 05 47, 43 11.15 2,492 63, 54 ol, S 34,28 10, 445 1,994 1001
2, 486
Agypten (Alexandrien und Kairo) Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) .... Brasilien (Rio de Janeiro) Bulgarien (Sofia). Canada (Montreal). Dänemait(Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England London) .. Estland (Reval / Talinn) .. Finnland (9Helsingf.) Frankreich (Paris) . Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam) . . Island (Reykjavik). Italien (Rom und Mailand) Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslavien ( Bel⸗ grad und Zagreb). Lettland (Riga) . .. Litauen (kowno / Kau⸗ nas) .. ö Norwegen (Oslo). Oesterreich (Wien) . Polen (Warschau, Kattowitz, Posen) Portugal (issabon). Rumänien (Bukarest) Schweden (Stockholm und Göteborg) .. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. Barcelona) .... Tschechoslow. (Prag) Türkei (Istanbul) .. Ungarn (Budapest) Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New Jork
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
12.615 0 644 o58, 545
0,204 3047 2.554 54.91 81,77 12.295 68, 68 h, 43
16,50 2, 467
169,73 5h. 65
21.48 0,733
5,714 79, 92
41, 86 61,81 18, 95 17,33 11,16 2, 488 63, 42 Sl, h7 34,22 10,425 1,990 0, 999
2.482
lU ägypt. Pfd. 1Pap.⸗Pes. 100 Belga
1 Milreis 100 Leva
I kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1Pfund
100estn. Kr. 100 finnl. M. j16b Fres.
100 Drachm.
100 Gulden 100 isl. Kr.
100 Lire 19Jen
100 Dinar 100 Latts
100 Litas 100 Kronen 100 Schilling
100 Iloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen 100 Franken 100 Peseten l00 Kronen türk. Pfund 100 Pengö 1Goldpeso
1 Dollar
27. September Geld Brief 20,38 20 46 16,16 16,22 4, 185 4,205
2,434 2,454 2434 2454 0,616 O0, 636 58, 385 58,625 o, 18 020
2497 2517 a. 75 ö, 97 Si55 3139 12265 1236 13356 17330
5.3665 h, 405 16,45 16,52 169.31 169, 99 21,36 21,44 21,36 21,44
b. 68 5,72
12 ass slä6cß 61,35
28. September Geld Brief 2038 20 A6 16,16 16,22 41585 4,206
2434 2454 24354 456] doe l 564 od, 15 58. 15 Gi8 625
2487 2507 dä ß Sh / Os Slg 8516.5 1253 1233
Sovereigns .... 20 Franes⸗Stücke. Gold⸗Dollars 22 Amerikanische: 1000—5 Dollar.. 2 und 1 Dollar. . Argentinische .... Belgische ..... Brasilianische ... Bulgarische . .... Canadische ... Dänische ...... af 3 z 5 nglische: große . . 3 ⸗ 14 ö. darunter 1229 12,33 Estnische .. . . ... 100 estn, Kr. — Finnische . . . . . . . 100 finnl. M. 5,375 5.415 Franzöfische ..... 100 Frs. 16,4 16,50 elle .... löd Huiden 16h 33 16g Italienische: große. 100 Lire 21,34 21,42 1600 Lire u. darunt. 100 Lire 21,34 21,42 Jugoslavische. . . .. 100 Dinar ö. 68 6,72 Litauische . . . . ... 100 Litas 41,67 41, 83 Jiorwegische .... . 1090 Kronen 61,78 62, 02 Desterreich.: große. . 100 Schilling — — 1090 Schill. u. dar. 100 Schilling — — — Polnische .... lo0 Iloty 417,2. 4,40 ] 47,29
dnische; 6b dei Rumãänische ö 9. * ö .
und . Lei 1 inter 5 k ei — — — — Sch ickeische .... 100 Kronen 63,37 63,63 63,25 63,51 Schweizer: große.. 100 Frs. Sl, 42 81, 74 8149 81,81 00 Frs. u. darunt. 100 Frs. Sl42 81,74 81,49 81, 8 Spanische 100 Peseten 34,05 34,19 3408 3422 Tschechoslowakische: . 100 Kronen — 100 Kronen 10. 305
bo000 u. 1000 Kr. h00 Kr. u. darunt. ; Türkische . . . . ... U türk. Pfund] 1,96 . 100 Pengö —
Ungarische ...
( Milreis
100 Leva
I kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden
U engl. Pfund engl. Pfund
1717
10 356
1034 138
1, 98
Zürich, 28. September. (D. N. B. (11,40 Uhr Paris 20, 204, London 15,11, New Hork 3037 /s. Brüssel 71,574, Mailand 2627, Häadrib al 875, Berlin teg, 5, Wien (offiz) . 3. Istanbul Za, H.
Kopenhagen, 27. September. (D. N. B.) London 22, 40, New Jork 453, 00, Berlin 182,25. Paris 30,20, Antwerpen 1607, 10,
ürich 149, 19, Rom 39,256, Amsterdam 309,89, Stockholm 115,66, slo 12,0, Helsingfors g, 95, Prag 19,20, Wien — — Warschau