1934 / 238 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Oct 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. E38 vom 11. Oktober 1934. S. 4

Zur Frage der Fälligkeit von Aufwertungs⸗ hypotheken.

Der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzer⸗ vereine e. V., Berlin, nimmt zur Frage der Fälligkeit der Auf⸗ wertungshypotheken Stellung. Er weist darauf hin, daß das Auf⸗ wertungsfälligkeitsgesetz von 1930, welches für die Fälligmachung von Aufwertungshypotheken den Schuldnern einen besonderen Schutz gewährt, am 31. Dezember d. J. endet. Da jedoch immer noch eine Summe von mehreren Milliarden an Aufwertungs⸗ hypotheken besteht, die bisher nicht umgeschuldet werden konnten, weil der Kapitalmarkt nicht in der Lage war, Ersatzkapital für eine Umschuldung dieser Aufwertungshypotheken zu schaffen, sei es ein Unding, die Schuldner der nach Ablauf des Fälligkeitsgesetzes jederzeit zu kündigenden und fällig zu machenden Aufwertungs⸗ hypotheken ohne Schutz zu lassen. Dies würde eine Katastrophe auf dem Gebiet des Realkredits und des im Haus- und Grundbesitz angelegten Volksvermögens bedeuten. Die Frage der Fälligkeit von Aufwertungshypotheken sei auf das engste mit der Frage der Verlängerung der Moratorien für die übrigen Hypotheken ver⸗— bunden. Der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzer⸗ vereine habe zur Lösung dieses gesamten Problems mit dem Ziele einer Wiedergesundung auf dem Gebiete des Realkredit- und Wohnungsmarktes bereits seit längerer Zeit bei der Reichs— regierung beantragt, die Tilgungshypotheken grundsätzlich als Hauptnorm der Hypothekenbegebung einzuführen. Auch die Ein⸗ gliederung der durch Moratorien eingefrorenen Hypotheken in

Höhe von ca. 16 Milliarden einschl. der Aufwertungshypotheken in die normale Realkreditwirtschaft sei nur dadurch zu bewerk⸗ stelligen, daß der Teil dieser Hypotheken, für den die Möglichkeit dazu besteht, in Tilgungshypotheken umgewandelt wird. Dies gelte

insbesondere für die Hypotheken, die sich in Händen der Kredit- institute befinden. Das Problem der Umwandlung des größten

Teiles der eingefrorenen Hypotheken in Tilgungshypotheken sei von umwälzender Bedeutung und bedürfe einer eingehenden Vor⸗

bereitung in den zuständigen Ministerien. Es sei daher nicht damit

zu rechnen, daß bereits zum Ablauf dieses Jahres die Frage gelöst sein werde, so daß aus diesem Grunde vorläufig eine Verlängerung der bestehenden Moratorien angeordnet werden dürfte. Da eine Trennung zwischen Aufwertungshypotheken und den übrigen Hypotheken nicht durchgeführt werden dürfe, müsse auch für Auf— wertungshypotheken über den 1. Januar 1935 hinaus ein Kündigungsschutz bestehen bleiben. Um eine gesetzliche Lösung all dieser Fragen für Schuldner und Gläubiger herbeizuführen, sei die Angelegenheit Gegenstand eingehender Besprechungen in den maß⸗ geblichen Reichsministerien. Hierzu erfährt der DHD. von zuständiger Stelle, daß das Bestreben dahin geht, einen organischen Abbau der Moratorien herbeizuführen. Die vorhandenen Möglich⸗ keiten, mit dem Abbau der Moratorien zu beginnen, seien bereits Gegenstand gesetzlicher Prüfungen. Eine nur schematische Ver— längerung der bestehenden Moratorien sei nicht wünschenswert. Es dürfe erwartet werden, daß noch vor Ablauf dieses Jahres eine für Gläubiger und Schuldner in gleicher Weise tragbare Regelung gefunden werden könne.

Wirtschaft des Auslandes.

Schiffahrtskonferenz in Oslo.

Oslo, 10. Oktober. Die heute in Oslo zusammengetretene Schiffahrtskonferenz von Vertretern der Regierungen und der Reederverbände der drei skandinavischen Staaten und der Nieder⸗ lande will die früher mehr oder weniger offiziell gepflogenen Verhandlungen über ein gemeinsames Auftreten auf der für Ende nächsten Monats geplanten internationalen Schiffahrts⸗ konferenz in London zum Abschluß bringen. Obwohl aus London Meldungen kommen, daß das Zustandekommen der internationalen Konferenz trotz des Angebots der Zusammenarbeit auch seitens Deutschlands und Griechenlands wegen der ablehnenden Haltung Amerikas, Japans und Italiens noch ganz im ungewissen sei, scheint man hier optimistisch zu sein. Die Konferenz will zu den verschiedenen internationalen Plänen, zur Rentabilität der Schiffahrt, wie Auflegung und Abwrackung von Schiffen und sonstigen Vorkehrungen, Stellung nehmen. In hiesigen Fach⸗ kreisen ist man der Ansicht, daß alle Konferenzteilnehmer für eine möglichst freie Schiffahrt ohne jede Art von Staatsunterstützung eintreten werden. Auch eine organisierte Auflegung von Schiffen ur Anregung des Frachtmarktes, meint man, wird die volle Zu⸗ ö der skandinavischen Staaten finden. Anders wird es ich dagegen mit den verschiedenen Abwrackungsplänen verhalten. Die schwedischen Reeder dürften wegen des verhältnismäßig hohen Durchschnittsalters der schwedischen Handelsflotte einem solchen internationalen Abwrackungsplan nicht unsympatisch gegenüber⸗ stehen. Für Norwegen und Dänemark liegt die Sache etwas anders. Die norwegischen Reeder nehmen den Standpunkt ein, daß der Weg staatsunterstützter Auflegung und Abwrackung nicht betreten werden dürfe. Die Subventionspolitik anderer Länder werde sich mit der Zeit totlaufen und bereits heute deute ver⸗ n darauf, daß diese Zeit nicht allzu fern sei. Die Ver⸗ andlungen der Konferenz, die streng vertraulich sind, werden morgen fortgesetzt.

Brüsseler Eisenbörse.

Brüssel, 19. Oktober 1934. Die heutige Brüsseler Eisenbörse var recht gut besucht, doch konnte sich ein lebhafteres Geschäft nicht entwickeln. Die Börse nahm vielmehr einen stillen Verlauf. Man , den Eindruck, daß infolge größerer Eindeckungen in den zormonaten in verschiedenen Ländern eine gewisse Material⸗ sättigung . ist, so z. B. in China, Südamerika und khorgeraflen⸗ Beunruhigend wirkte, daß von dem großen Bedarf, mit dem Japan auf dem Markt war, bisher nur verhältnismäßig eringe Mengen auf dem Kontinent untergebracht wurden. Man 67 den Eindruck, daß ein Teil des japanischen Geschäfts von Amerika übernommen wurde. Die Versuche, bei dem schwebenden Japangeschäft die Händler teilweise auszuschalten, sind erklärlicher⸗ weise auf heftigen Widerstand im Handel gestoßen. Es scheint sich 64. mehr und mehr die Ansicht durchzuringen, daß die starre Irganisation der Märkte die Geschäftsentfaltung in gewisser Be⸗ ziehung behindert. In den einzelnen Abteilungen ist das Geschäft in Stabeisen noch befriedigend. Der Blechmarkt liegt weiterhin darnieder. Bei den zur Zeit schwebenden Feinblechkartellverhand⸗ lungen herrschte größte Zurückhaltung. Man will offenbar erst die Ergebnisse der im Augenblick in Luxemburg tagenden Feinblech⸗ konferenz abwarten, deren Aussichten allerdings recht skeptisch be⸗ urteilt werden. In verzinkten Blechen ist trotz der in Angleichun an die Pfundabschwächung erfolgten Preiserhöhung das Geschäft still geblieben. Auch in el ist das Geschäft ruhig. Der Pfund⸗Koeffizient ist mit Wirkung vom 9. 10. ab auf 1,6714 fest⸗ gesetzt worden. Die von der Cosibel in der ersten Oktoberwoche gebuchten Aufträge hielten sich in engen Grenzen.

Neugründung und Konzessionszwang in der österreichischen Zuckerindustrie.

Wien, 10, Oktober. Wie wir erfahren, haben die bestehenden sieben österreichischen Zuckerfabriken, den Wünschen der Rüben⸗ bauerh,. Rechnung tragend, beschlossen, im Gebiet zwischen St. Pölten und Tulln für gemeinsame Rechnung eine neue Zuckerfabrik zu errichten. Mit dem Bau der neuen Fabrik dürfte im Herbst 1936 begonnen werden. Zur Neugründung haben sich die Fabriken in der Erwartung entschlossen, daß nunmehr ein Konzessionszwang ö. die Errichtung neuer Zuckerfabriken fest⸗ gesetzt werden wird. Die österreichische Zuckerxindustrie will die Sicherheit haben, daß nach der Errichtung der geplanten achten Fabrik nicht noch neue Fabriken ins Leben gerufen werden. Das Verlangen nach Einführung des Konzessionszwanges glauben die Zuckerfahriken mit dem Hinweis darauf begründen zu können, daß ein wirklicher Bedarf zur Errichtung einer neuen Fabrik nicht gegeben sei. Die Leistungsfähigkeit der bestehenden Zuckerfabriken 35. t über den heimischen Bedarf weit hinaus, so daß sie auch im alle einer sehr bedeutenden Steigerung des Zuckerverbrauchs

durchaus in der Lage wären, einen etwaigen Mehrbedarf aus

eigener Erzeugung zu decken. Die ur f e fen arbeiten derzeit mit voller Ausnützung ihrer Leistungsfähigkeit. Aus der vor⸗ handenen Zuckerrübenmenge dürfte in diesem Jahr ein Quantum von 16000 Waggon Weißzucker erzeugt werden (gegen 15 506 Waggon im Vorjahr). Die Zuckerein iht deren Gegenwert in⸗ folge der fortgesetzt rückgängigen Einfuhrmengen von 1926 bis 1932 von 60 Millionen auf micht ganz 4 Milliollen Schilling ge⸗

sunken ist, dürfte jetzt gänzlich unterbleiben, da die inländische Erzeugung den heimischen Zuckerbedarf vollauf deckt. Im Vor⸗ jahr mußten noch etwa 900 Waggon, somit rund 6 vH des Gesamt⸗ bedarfs, eingeführt werden.

MNeue Auslandskredite in Oesterreich.

Wien, 10. Oktober. Wie verlautet, wurde durch Vermittlung einer schweizerischen Großbank von englischer Bankierseite einem österreichischen halbstaatlichen Unternehmen ein zunächst auf 6 Monate lautender Kredit zum Zinsfuß von rund 5 vH an⸗ geboten. Gleichzeitig erhielt eine führende Unternehmung der österreichischen Textilindustrie zu einem ähnlichen Satz von einer schweizerischen Großbank einen namhaften neuen Kredit. Die soeben angebotenen beziehungsweise abgeschlossenen kurzfristigen Auslandskredite sind die ersten größeren Anleihen, die österreichi⸗ n,. Unternehmungen seit längerer Zeit wieder eingeräumt

erden.

Schwierigkeiten im öfterreichisch⸗ ungarischen Clearing.

Budapest, 19. Oktober. Der zu Lasten Ungarns bestehende Passivsaldo im österreichisch⸗unggrischen Clearing ist augenblicklich auf 2,5 Mill. Schilling zurückgegangen. Im ö eines weiteren raschen Abbaus des Passivsaldos wurde von österreichi⸗ scher Seite verfügt, daß nach Ungarn gehende Transitwaren bis auf weiteres im Clearing nicht verrechnet werden können.

Schwierigkeiten in der ungarischen Rohstoffversorgung. Budapest, 10. Oktober. Für die ungarische Industrie bestehen Schwierigkeiten in der Rohstoffbeschaffung. Um die ungarischen Spinnereien mit Baumwolle versorgen zu können, mußte der Devisenzuschlag von 390 auf 40 vH erhöht werden, denn nur so war es möglich, den Geflügelexport nach England, durch welchen die für die Baumwolle benötigten Devisen sichergestellt werden können, aufrechtzuerhalten. Infolgedessen mußte auch der Preis des Endprodukts um 10 v5 2 werden. Schwierigkeiten er⸗ gaben sich auch für die Lackindu

bindungen mit Italien und Frankreich zum Bezugeé dieser Roh⸗

stoffe zu schaffen. Allerdings ist das italienische und französische

Clearing überlastet. Italien verweigert die , n, von Waren e ,, ö im Clearing. Die Rückstände im französischen Clearing sind so bedeutend, daß die Ungarische Nationalbank für Warenbezüge aus Frankreich die Vorfinan⸗ zierung nicht erteilt. Auch bezüglich der Anschaffung der Schaf⸗ und Ziegenrohhäute aus Australien, Afrika und Amerika, die bisher über England und Frankreich eingeführt wurden, ergeben sich Schwierigkeiten. Man glaubt jedoch, daß diese Rohstoffe der Feinlederindustrie nach Ueberwindung der Schwierigkeiten im österreichischungarischen Elearing mit Vermittlung des Wiener Transithandels beschafft werden können. Auch in Werkstoffen die bisher über Deutschland bezogen wurden, zeigt sich ziemlicher Mangel. Dagegen vermag die deutsche Industrie auch weiter die Halbfabrikate für die ungarische pharmazeutische Industrie zu liefern. Die Rohölanschaffung wird durch den neuen ungarisch⸗

rumänischen Kompensationsvertrag sichergestellt. Jugoslawien

beliefert Ungarn mit Erzen, Pyrit usw. Die Rohstoffe der unga⸗ rischen Gummiindustrie werden im Eigenkompensationsweg sicher⸗ gestelll. In der Rohmetallversorgung der Maschinenindustrie zeigen sich bereits Stockungen.

Budapest, 10. Oktober. Wie verlautet, werden in der , Hälfte des Oktober zwischen Ungarn und der Schweiz erhandlungen wegen Aenderung des bestehenden Clearing⸗ abkommens aufgenommen werden. Von schweigzerischer Seite wird die Forderung auf stärkere Zulassung der Ausfuhr gegen Finanzsperrpengö und auf eine für die Schweiz günstigere Rege⸗ lung des Devisenaufgeldsystems geltend gemacht werden, während man von ungaxischer Seite eben mit 5 auf die Schwierig⸗ keiten in der Rohstoffbeschaffung die Ausfuhr gegen Sperrpengö nach Möglichkeit einschräniken will.

Englisch⸗polnische Wirtschaftsverhandlungen.

London, 10. Oktober. Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen

Polen und England wurden im ö,, fortgesetzt. Oberst Colville empfing die polnische Delegation, die von Herrn Soko⸗ lowski geführt wird. Es wurde allgemein klargestellt, auf welche Gegenstände im besonderen sich die Verhandlungen erstrecken sollen.

Ausläͤndische Firmen in Mandschukuo.

Tokio, 10. Oktober. Die Mandschurische Regierung hat erklärt, daß im letzten halben Fahr sich in Mandschukuo 122 ausländische Firmen niedergelassen haben, darunter in erster Linie japanische, amerikanische und auch deutsche. Die Regierung will besonders denjenigen ausländischen Firmen entgegenkommen, die sich zur ie l gestellt haben, die Bodenschätze des Landes zu heben.

deutschen

tuie. Es ist nötig, neue Ver⸗

Stoffspielwaren erreichte die Geschäftstätigkeit

Mexikanischer Außenhandel mit Deutschland.

Mexiko-Stadt, 10. Oktober. Die mexikanische Ausfuhr na Deutschland erreichte im ersten Halbjahr die Höhe von 241 83 Tonnen im Werte von 2666 Mill, mex. Pesos gegenüber 209 I) Tonnen im Werte von 12,1 Mill. mex. Pesos in den Monate Januar bis einschließlich Juni 1933. Die Einfuhr aus Deu jh land stellte sich im ersten Halbjahr 1934 auf 13 451 Tonnen im Werte von 16,81 Mill. mex. Pesos gegenüber 17331 Tonnen im Werte von 13,57 Mill. mex. Pesos im entsprechenden Zeitraum des Jahres 1933. Der Aktivsaldo des mexikanischen Warenverkehr

mit Deutschland beläuft sich also auf 87 Mill. mex. Pesos gegen · über einem Passivsaldo von C, 26 Mill. mex. Pesos im 'ersten Halbjahr 1933.

Die deutsch⸗englischen Wirtschafts verhandlungen vor dem englischen Kabinett.

London, 10. Oktober. Bei der heutigen Wochensitzung dez Kabinetts bildete einen der Hauptgegenstände der Aussprache die Lage, die hinsichtlich der deutsch-englischen Handelsverhandlungen entstanden ist. Der Präsident des Handelsamtes, Ru nciman hatte bereits gestern zum zweiten Male Fühlung mit den Ver! tretern der von der Lage betroffenen Industrien genommen. Die Schulden der deutschen Händler an britische Lieferanten, haupt— sächlich aus der Baumwoll-, Woll⸗ und Kohlenindustrie und dez Heringshandels; sollen sich, wie geschätzt wurde, auf rund 2 Mill. z belaufen. In einigen Tagen werden, wie es heißt, die Verhand— lungen zwischen der deutschen und der englischen Regierung über die Zahlungsschwierigkeiten und über die Bedingungen, unter denen grundsätzlich der deutsch⸗englische Handel durchgeführt wer— den soll, in Berlin wieder aufgenommen werden. Die Abreise des Führers der Handelsabordnung, Sir Frederick Leith Roß, nach Berlin zu weiteren Besprechungen mit der deutschen Regierung wird voraussichtlich am Ende der Woche stattfinden.

Erster Deutscher Reichs Fijchwirtschaftstag.

In der Zeit vom 13.415. Oktober 1934 findet in Stralsund der Erste Deutsche Reichs⸗-Fischwirtschaftstag statt, auf dem zum ersten Male sämtliche Zweige der deutschen gn t, wie Seefischerei, Küstenfischerei, Binnenfischerei, Fischindustrie, Fisch= mehlwirtschaft, Fischmehlhandel vertreten sein werden. Durch diese gemeinsame Kundgebung der im Reichsnährstand geeinten Fischwirtschaft wird unter Beweis gestellt werden, daß die ehemalige Zerrissenheit und die alten Interessenkämpfe ein 9 alle Mal überwunden sind und die Fischwirtschaft zu ihrem

eil dazu beitragen wird, die Ernährung des deutschen Volkes sicherzustellen.

Linksrheinische Handelskammern berichten von erfreulicher Entwicklung im 3. Vierteljahr 1934.

Köln, 10. Oktober. Die Entwicklung der Wirtschaftslage im Bezirk des Verbandes linksrheinischer Handelskammern war im dritten , 1934 im großen und ganzen erfreulich. Die Beschäftigung ließ sich in den meisten Wirtschaftsgruppen weiter steigern, fo daß mehr Arbeitskräfte eingestellt oder zum mindesten die vorhandenen voll beschäftigt werden konnten, Besonders ünstig wirkte sich die Aufwärtsbewegung in der Metall industrie ba Bezirks aus; es wurden auch Teile dieser Industrie hn welche die Belebung vorher noch nicht ausreichend verspür hatten. Mehr als bisher nahmen auch die Unternehmen, die Verbrauchsgüter herstellen oder verteilen, an der Besserung teil. Das gleiche gilt für Haus- und Wohnbedarf; es hat den An⸗ schein, als ob ein aufgestauter Bedarf . in eine all mäh⸗ lich steigende Nachfrage übergeht. Zweifelsohne ist hierbei die Landwirtschaft stärker beteiligt als früher, offenbar weil Ein⸗ nahmesteigerungen Ergänzungen in größerem Ausmaß ermög⸗ lichen. In Textilwaren ist die Verbraucherschaft ebenfalls zu Neuanschaffungen übergegangen, so daß die Absatzbelebung in Industrie und Handel anhielt und sich teilweise steigern konnte. Sowohl in der metallverarbeitenden als in der Textilindustrie entstanden durch die lebhafte Nachfrage Schwierigkeiten hinsicht⸗ lich der Lieferfristen für Roh⸗ und Halbstoffe. Die Erschwerun⸗ gen im Auslandsabsatz waren weiter zu beobachten, nur wenigen Industriezweigen gelang es, das Geschäft nach dem Ausland zu eben.

Die Lage der Spielwarenindustrie.

In der Spielwarenindustrie wurden im Durchschnitt der ersten 8 Monate um 25 vH mehr Arbeitsstunden geleistet als im Vorjahr. Zu einem Teil erklärt sich nach Erhebungen des Instituts für Konjunkturforschung diese beträchtliche Zunahme freilich aus dem außerordentlich tiefen Stand, auf den die Ge⸗ schäftstätigkeit noch am Anfang des vorigen Jahres. gesunken war. Im August, in dem auch im laufenden Jahre die Saison einsetzte, waren die Betriebe nach Arbeitsstunden um rd. 2 v) besser ausgenutzt als im Vorjahr. Aus den vorläu igen Ergo nisffen der Betriebszählung kann man entnehmen, daß die 3 der Beschäftigten in der Spielwarenindustrie 1933 nur noh 8 v5 der Zahl von 1925 betrug. Da von 1925 bis 1928 bereit ein gewisser Rückgang eingetreten war, dürfte die Beschäftigten⸗ zahl 1933 und im laufenden Jahr knapp 40 v5. der Zahl von he's betragen. Verhältnismäßig günstig ist die Entwicklung ins⸗ besondere bei den Herstellern von Puppen gewesen, wo. der Be⸗ schäftigungsgrad auch in der letzten Zeit über 20 vH. höher war als im Vorjahr. In der Industrie der Holzspielwaren trat nach 2 Jahren zum erstenmal wieder eine Frühjahrssaison ein. Hel m,, jahrsfaison dagegen die vorjährige Höhe nicht; seit Mai ist d kenn e feng indeffen bedeutend günstiger als im Vorjahr. Wenig

ungarisch⸗schweizerische Ciearingverhandtungen. günstig hat sich die Papierspielwarenindustvie im laufenden

Jahr entwickelt. Dagegen lag bei Zelluloidspielwaren die Be⸗ schäftigung durchweg um rd. 7J vH. über der vorjährigen; . Metallspielwa venindustrie zeigte eine ähnliche Entwicklung wi der Durchschnitt aller Gruppen. . ;

Die Ausfuhr war wert- und mengenmäßig bei Spielwaren und Christbaumschmuck um etwa ein Viertel geringer als im Vorjahr. Wertmäßig beträgt der Rückgang bei Puppen nur knapp 16 v5., bei Metall- und Holzspielwaren dagegen 37 bzw. 31 o Dabei war dieser Rückgang allgemein bei den Werten etwas geringer als bei den Mengen. Daraus wird man freilich n wegs auf eine Erhöhung der Preise schließen dürfen, wielmeht konnten offenbar Spielwaren besserer Qualität gegenüber . Konkurrenz der durch Zölle usw,. geschützten heimischen nd n fe. der fremden Länder und der Ausfuhr Japans noch am el esten abgesetzt werden.

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Verantwortlich: ; . für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teih, Anzeigente und für den Verlag. .

Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg.

Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags Altiengesellschalt. Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen J (einschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregisterbeilage⸗

SErste Beilage

am r m. Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Nr.

Berlin, Donnerstag, den 11. Oktober

1634

Der Außenhandel.

Das Institut für Konjunkturforschung beschäftigt sich in seinem neuesten Wochenbericht mit der Außenhandelslage und stellt dabei folgendes fest: . .

Der Außenhandelsumsatz hat sich seit dem Frühjahr ver⸗ mindert. Dabei sind aber im Gegensatz zu den vorangegangenen Monaten weniger die Umsätze der Ausfuhr als die der Einfuhr gesunken. Die Ausfuhr verharrt im großen und ganzen auf dem in den Frühjahrsmonaten erreichten Tiefstand; sie ist seit Mitte des Jahres nicht in dem Umfang gestiegen, wie saisonmäßig zu erwarten gewesen wäre. Im einzelnen freilich hat die Ausfuhr nach einer ganzen Reihe von Ländern gegenüber dem Voriahr zu— genommen; durch Kompensationsgeschäfte, Verrechnungsabkommen und andere zum Teil private Verträge ist es der deutschen Virtschaft in manchen Teilen der Welt gelungen, sich gegenüber dem Wettbewerb anderer Ausfuhrländer erfolgreich zu behaupten. In anderen, mindestens ebenso wichtigen Teilen der Weltwirtschaft wurde aber die deutsche Ausfuhr durch den Wettbewerb Englands, zer Vereinigten Staaten von Amerika und Japans, neuerdings auch Frankreichs und Italiens, zurückgedrängt.

Eine Untersuchung der Ausfuhrveränderungen gegenüber dem Vorjahr nach Waren und Ländern zeigt, daß die allgemeinen wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse, wie z. B. Währungsentwertungen usw. leineswegs alleinbestimmend für die Entwicklung der Ausfuhr sein können. So gibt es z. B. Entwertungsländer (Britisch⸗Indien, Japan), nach denen sich die deutsche Ausfuhr recht günstig ent⸗ wickelt hat. Mehr und mehr zeigt sich, daß die deutsche Ausfuhr gerade in den großen bisherigen Absatzgebieten auf besonders empfindliche Hemmungen stößt, während andererseits bisher kaum beachtete Länder sich als verhältnismäßig aufnahmewillig und auf⸗ nahmefähig für die deutsche Ausfuhr erweisen. Das hängt zum Teil mit den allgemeinen Entwicklungstendenzen der Weltwirt⸗ schaft zusammen; die zunehmende Industrialisierung der Welt und die wachsende Sättigung der Märkte in den Industrieländern hatten für Deutschland manche Absatzwege verstopft, ähnlich wie vor 60 oder 70 Jahren die zunehmende Industrialisierung Deutsch⸗ lands und des europäischen Kontinents den englischen Außen⸗ handel nachhaltig beeinflußte. Manche der Gebiete, die gerade heute dazu übergehen, in vermehrtem Umfang deutsche Waren aufzunehmen, wie z. B. die Türkei, befinden sich dagegen meistens in einem Anfangsstadium ihres Wirtschaftsausbaus und entwickeln daher eine lebhafte Nachfrage nach Industrieerzeugnissen, die sich naturgemäß bei den Lieferländern niederschlägt, die in der Lage sind, die Erzeugnisse der zu erschließenden Gebiete aufzunehmen. Bisher hat aber der Ausbau der Handelsbeziehungen mit den

neuen“ Kunden die Schrumpfung des Handels mit den übrigen

Ländern bei weitem nicht ausgleichen können.

Seit dem Frühjahr 1934 sah sich Deutschland gezwungen, seine Einfuhr nach und nach unter immer schärfere Ueberwachung zu stellen, weil der Devisenertrag der Ausfuhr und der Dienst⸗ leistungen nicht ausreichte, um den aus der Wirtschaftsbelebung sich ergebenden Einfuhrbedarf an Rohstoffen, Halbwaren und Fertigwaren zu bezahlen. Die Einfuhr hatte von Mitte 1932 bis zum Frühjahr 1934 wenn auch unter Schwankungen zuge⸗ nommen. Von dieser Einfuhrsteigerung konnten fast alle wichtigen Lieferländer für Rohstoffe und Industriewaren Nutzen ziehen. Um so widersinniger erscheint es, daß in der gleichen Zeit die deutsche

Ausfuhr gerade nach einer großen Zahl dieser Länder weiter zurückging, obwohl nach den volkswirtschaftlichen Faustregeln eine Erhöhung der Einfuhr angeblich automatisch eine Zunahme der Ausfuhr nach sich ziehen sollte. Hierzu muß festgestellt werden, daß der Rückgang der Ausfuhr nicht eine Folge des deutschen Einfuhrprotektionismus ist, sondern daß im Gegenteil die deutsche Einfuhr erst in dem Augenblick entscheidend gedrosselt wurde, als sich die Hoffnung auf eine automatische Anpassung der Ausfuhr an die Einfuhr als trügerisch erwiesen hatte.

Die vielfältige Gegeneinander- und Auseinanderentwicklung von Einfuhr und Ausfuhr ist ein deutliches Zeichen für die Desorganisation des sogenannten Welthandels. d. h. dafür, daß die in jahrzehntelanger Entwicklung angeknüpften Handelsbeziehungen nun durch mehr oder weniger willkürliche Eingriffe gestört wurden. Es ist klar, daß eine derartige Desorganisation der Handels⸗ beziehungen von einem Land, das wie Deutschland seine Wirtschaft bewußt neugestalten will, nicht untätig ertragen werden kann. Wenn die Dynamik der Weltwirtschaft durch willkürliche Eingriffe oder widersinnige Entwicklungen gestört wird, so kann dem nicht durch Abwarten, sondern nur durch planmäßige Gestaltung der Handelsbeziehungen begegnet werden. Und da sich die Ausfuhr viel schwerer regeln läßt als die Einfuhr, mußte am Anfang einer derartigen bewußten Umgestaltung des Außenhandels naturnot⸗ wendig eine Ueberwachung der Einfuhr stehen, die letzten Endes in vollem Umfang der organisatorischen Einwirkung zugänglich ist. Das bedeutet keineswegs, daß auf eine sinngemäße Ausfuhrpolitik verzichtet werden könnte; tatsächlich sind ja auch gerade in den letzten Monaten zahlreiche Handelsabkommen mit europäischen und überseeischen Ländern getroffen worden. Ausgangspunkt der Neu⸗ organisation mußte jedoch zwangsläufig die Einfuhrpolitik sein, und zwar schon deswegen, weil der Einfuhr vom Standpunkt der Beschäftigung in der deutschen Wirtschaft eine wesentlich ent⸗ scheidendere Rolle zukommt als der Ausfuhr.

Was die gegenwärtige Lage betrifft, so hat sich von Mai bis August 1934 die Einfuhr von Rohstoffen nach Deutschland um 45 Mill. RM. (— 19 v5) verringert; von dieser Annahme entfällt freilich ein beträchtlicher Teil auf die in den Sommermonaten saisonübliche Verringerung. Es wäre also verkehrt, den gesamten Umfang des Einfuhrrückgangs als Folge der Einfuhrüberwachung zu betrachten. Es besteht aber kein Zweifel, daß nach der gegen⸗ wärtigen Devisenlage und dem derzeitigen Umfang der Ausfuhr die im Winter saisonübliche Zunahme der Rohstoffeinfuhr auf beträchtliche Schwierigkeiten stoßen wird. Die im Winter ein⸗ geführten Rohstoffe dienen im allgemeinen zur Herstellung der im darauffolgenden Frühjahr auf den Markt kommenden Fertigaren. Wenn man sich daher auf Grund der jüngsten Einfuhrüberwachung Gedanken darüber machen wollte, wie sich die Fertigwarenversorgung im Winter gestaltet, so würde man an dem eigentlichen Kernproblem vorbeigehen; die Frage ist wenig⸗ stens im großen und ganzen —, die, unter welchen rohstoff⸗ mäßigen Vorausfetzungen im kommenden Frühjahr der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit weiter vorangetrieben werden kann. Die Tatsache, daß die entscheidenden Wirkungen der Rohstoff⸗ überwachung aber erst in mehreren Monaten zu erwarten sind, bedeutet eine verhältnismäßig lange Anlaufsfrist für die organi⸗ satorischen Umstellungen der Wirtschaft.

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Die Bedeutung der Anordnungen für die Bewirtschaftung des Sãäckemarktes.

Bekanntlich hat der Reichsbeauftragte für Bastfasern mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers in der am 2. Ot⸗ tober 1934 erlassenen Anordnung Nr. 3 die Einrichtung einer Jutewirtschaftsstelle * Diese Anordnung hat ein großes, üuͤber den zuständigen Wirtschaftszweig hinausgehendes, öffent⸗ liches Interesse. —ͤ

Wie uns die Fachuntergruppe Sack⸗ und Planherstellung (ohne Spinnerei und Weberei) Stettin, mitteilt, hat auf Grund der Anordnung die gesamte Wirtschaft für ihren Säcke⸗ und Gewebe⸗ bedarf bei einem Gewicht von mindestens 250 kg pro Monat von 9 Jutewirtschaftsstelle, Berlin, Bedarfsdeckungsscheine an-⸗ zufordern.

Der Käufer (Verbraucher) hat die Versicherung abzugeben, daß es sich um Deckung für den eigenen Bedarf handelt.

Die Bedarfsdeckungsscheine verlieren nach Ablauf. von 30 Tagen, vom Tage der Ausstellung an gerechnet, ihre Gültig= leit. Richt ausgemuitzte Bedarssdeckungsscheime sind nach dlblaüif der Gültigkeit unverzüglich zurückzugeben. Die Bedarfs deckungsscheine geben nur die Berechtigung, eine bestimmte Menge kaufen zu dürfen, ein Anspruch auf Belieferung ist aus jhnen nicht herzuleiten. Ohne die mit diesen Bedarfsdeckungs . erteilte Genehmigung ist eine Bedarfsdeckung nicht

attet.

Die Anschrift der Jutewirtschaftsstelle lautet: Berlin NW ?, Unter den Linden 57766. .

Von einer außerordentlichen Wichtigkeit ist der 8 9 der An⸗ ordnung für alle Abgeber und Entleerer gebrauchter Säcke, welche dieses Material nach Entnahme des Säckeinhalts übrig be⸗ halten. Entleerte, gebrauchte Säcke, auch Gewebe und Planen dürfen nur an Aufkäufer, Händler oder Sack- und Planfabriken verkauft werden, die den Ausweis des Führers der Fachuntergruppe Sack! und Plan⸗Herstellung (ohne Spinnerei und Weberei) Stettin, besigen. r Verkäufer gebrauchter Säcke wird si li ast a ü das Vorhandensein dieses Ausweises seines

äufers vergewissern müssen. Bäckereien, Kolonialwarengeschäfte, Getreidehändley. Zuckerfabriken und alle anderen kleineren und rößeren industriellen und Handels⸗-Unternehmungen als Ent⸗

erer von Sächen dürfen also nicht mehr an andere Wirtschafts⸗ 24 ö . sehndlich daß alle Entl v

Es wird ebenso sel rständlich, alle Entleerer von Säcken diefe nicht zurlchbehalten, sondern sie im Interesse der anzen Wirtschaft umgehend wieder zur Verfügung stellen, damit

8 Material wiederum nach Bearbeitung durch den zuständigen Virtschaftsʒweig an die Wirtschaft zur Weiterverwendung zurück- gegeben werden kann.

1.

Die derzeitige notwendig gewordene Beaufsichtigung des Säcke⸗ marktes erfordert strengste Disziplin aller Firment. it beson⸗ derer Aufmerksamkeit muß das Material ö. sofort zur Ver⸗ fügung gestellt und auf dem vorgeschriebenen Wege ver⸗ wandt werden. ö. .

Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen fallen unter die Strafvorschriften der 88 10, 12—16 der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. 9. 19353. ; 2 In diesem Zusammenhang wird noch auf die Faserstoffver⸗ ordnung vom 6. September 1934, 3. Teil „Verbot ungerecht⸗ fertigter Preiserhöhungen“ hingewiesen. Danach dürfen Ver⸗ käufer von Säcken und Geweben keine höheren Preise fordern, als solche in der Zeit vom 1.—21. März 1934 überwiegend erzielt wurden. Ausnahmefälle sind in der Faserstoffverordnung be⸗ sonders behandelt. ꝛ‚.

Durch die für die Firmen des Säckemarktes besonders an⸗ geordnete Führung der Geschäftsnachweise 10 und 11 der An⸗ ordnung) wird auch eine Kontrolle ausgenbt werden, daß die X ref der Entleerer gebrauchter Säcke bei der Abgabe an die Säckefirmen, der Faserstossperordnung entsprechend, im Interesse des ganzen Wirtschaftslebens keine öhung erfahren.

Verkehrswesen.

Stand der NRundfunkteilnehmer am 1. Ottober.

Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutschen Reich betrug am 1. Oktober 5 574001 e, 5 440 466 am 1. Sep⸗ tember. Mithin ist im Laufe des Monats September eine Zunahme von 133 535 Teilnehmern eingetreten.

Württembergische Marken im Reichs postmuseum

In der Postwertzeichenabteilung des Reichspostmuseums liegen jetzt Briefe mit Freimarken der ee ,,,. en Post, die aus der Jer von 1861 bis 1002 stammen, aus. Seit 1902 hat Württemberg keine eigenen Freimarken mehr.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im aun , Am lo. Oktober 1934: Gestellt 20 569 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Eier hre, , stellte sich laut Berliner Meldung des D. N. B.“

am 11. Oktober auf 41,25 Æ (am 10. Oktober auf 41,28 A) für

100 zg.

Berliner Börse am 11. Oktober.

Fest Braunkohlenwerte kräftig erholt.

Verschiedene günstige Mitteilungen haben dem Verkehr au der Berliner or einen Auftrieb gegeben. Der befriedigende Halbjahresabschluß der Commerzbank, das weitere Absinken der Arbeitslosenziffer . ein Bericht des Instituts für Kon⸗ junkturforschung über den deutschen Außenhandel fanden beson⸗ ders bei der berufsmäßigen Kulisse Beachtung und regten die Geschäftstätigkeit an. Dabei wurden besonders die in der letzten , stärker angebotenen Werte bevorzugt und wiesen mitunter eträchtliche Steigerungen auf. Trotzdem die Privatkundschaft nur vereinzelt am Markte war, ging die Kulisse im Verlauf mit weiteren Käufen wor. Die Börse schloß in fester Haltung, nur vereinzelt zeigten sich einige Glattstellungen.

Die anfangs vernachlässigten Montanpapiere waren im Ver— . etwas . beachtet. Besonders Mansfeld (splus 1M), aber auch Mannesmann und Stolberger Zink gie plus 1 waren gefragt. Trotz kleinen Geschäfts waren Braunkohlenwerte stark erholt᷑ So gewannen Eintracht 7 vH, Viederlausitzer Kohlen 5 vH und Bubiag 5 y vH. Auch in JG. Farben waren die Umsätze etwag rößer (plus 143). Sonst bestand unter chemischen Werken agoch Interesse für Goldschmidt (plus 2). Am Elektromarkt war das Hauptgeschäft in BSL, die in Erwartung unveränderter Divi⸗ dendenausschütung um 3 vH anzogen. Sonst lagen Chade recht fest (plus 6M Mt), während Siemens gegen den Schluß des Ver⸗ kehrs 15 vH einbüßten.

Von Rülkäufen profitierten ferner Bemberg (plus 4), wäh⸗ rend am Kassamarkt, der ebenfalls fest lag, besonders Großbank⸗ aktien begehrt waren (Dresdner Bank und Dentsche Bank je plug L). Commerzbank lagen auf den Halbjahresbericht hin 1 vH höher. Renten lagen ruhig und nicht ganz einheitlich. Fest lagen nur Dollarbonds (bis plus 1½) und umgestellte Obligationen (plus na). Der Tagesgeldsatz blieb mit 4 M vH unverändert. Am internationalen Devisenmarkt stand das Pfund erneut unter Druck und stellte sich in Berlin auf 12,105 (12,15) und der Dollar auf 2, 76 (2,478) RM. Die Mark bleibt fest.

Berlin, 10. Oktober. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. , f,, , des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen) Bohnen, weiße, mittel 28,90 bis 29, 00 M, Langbohnen, ausl. 41, 060 bis 45,50 M, Linsen, kleine, letzter Ernte 39, 60 bis 41, 00 46. Linsen, mittel, letzter Ernte 41,00 bis 5i, 09 4, Linsen, große, letzter Ernte 49,00 bis 76,00 S, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 76,00 bis 78 00 M, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 78, 90 bis S4. 00 M6, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis 21, 00 bis 22, 0 4MÆ6, Rangoon⸗Reis, unglasiert 23,50 bis 24,50 C, Siam Patna-⸗Reis, glasiert 30,900 bis 38,00 „, Italiener⸗Reis 25 60 bis 26,00 „M, Deutscher Volksreis, glasiert 33,609 bis 24,50 M6, Gerstengraupen. grob 35.00 bis 36,00 4. Gerstengraupen, mittel 36,00 bis 38,00 6, Gerstengrütze 30,09 bis 31, 00 M, Haferflocken 35,90 bis 39,00 46, Hafergrütze, ge⸗ sottene 3990 bis 41,00 , Roggenmehl, Type 997 26,50 big 27.90 ½ς6, Weizengrieß, Type 405 38,50 bis 39,090 M, Hartgrieß 48,90 bis 51,60 S6, Weizenmehl, Type 790 31,50 bis 32,50 , Weizenmehl, Type 405 37,06 bis 42, 00 g, Kartoffelmehl, superior 39,50 bis 40,00 M,, Zucker, Melis 68,00 bis 68, 50 M6, Zucker, Raffinade 6g, 50 bis 70,99 416, Zucker, Würfel 74,00 bis 79,50 AM, Röstroggen, glasiert, in Säcken 33,90 bis 35,00 S9, Röstgerste, glasiert, in Säcken 33,90 bis 36,00 „, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 42,00 bis 48,00 6, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 320,00 bis 350,990 4M , Roh⸗ kaffee, Zentralamerikaner aller Art 330,00 bis 480,99 ις6, Röst-= kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 390,00 bis 440,00 A Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 428,09 bis 600,00 s Kakao, stark entölt 180,900 bis 190,00 „S, Kakao, leicht entöl 200,99 bis 220,90 A6, Tee, chines. 810,00 bis S80, 00 , Tee, indisch 860, 9090 bis 1300,00 S½ς, Ringäpfel amerikan. extra choich 120,06 bis 124,090 M6, Amerik. Pflaumen 40 / 50 in Kisten S400 bis 86, 00 ½Æ, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese h Kisten 57, 00 bis 60,00 M6, Korinthen choiee Amalias 62,00 bis 64,00 A, Mandeln, süße, handgew., w Kist. 170,00 bis 175,00 MS, Mandeln, bittere, handgew.,, K Kist. 182, 90 bis 186,00 6, Kunsthonig in I kg-Packungen 71, 99 bis 73, 00 AM, Bratenschmalz in Tierces 5 lz, 60 bis 214,90 M½, Bratenschmalz in Kübeln 214,00 bis 216,00 4A, Purelard in Tierces, nordamerif. bis —— 41, Purelard in Kisten bis —— A 6, Berliner Rohschmalz 19490 bis 196,00 S6, Speck, inl., ger., 190,00 bis 200, 09 M, Deutsche Marken⸗ butter in Tonnen 285, 96 bis 286,09 , Deutsche Markenbutter epackt 294.00 bis 2986, 00 M, Deutsche feine Molkereibutter in . 276, 00 bis 280, 00 , Deutsche feine Molkereibutter gepackt 288, 00 bis 290, 00 S, Deutsche Molkereibutter in Tonnen 272,00 bis 27,00 υ, Deutsche Molkereibutter gepackt 282,09 bis 284, 09 . Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 278,00 bis 282, 00 6, Aus- landsbutter, dänische, gepackt 288, 090 bis 292 00 *, Allgäuer Stangen 260 060 88 60 bis 9600 4, Tilsiter Käse, vollfett 144, 00 bis 160, 0 M, echter Gouda 40 9⸗ 196,00 bis 206,00 M, echter Edamer 40 c 196, 09 bis 206,00 M, echter Emmentaler wollfett) 180, 00 bis 210, 00 1Æ, Allgäuer Romatour 20 ½ 96,00 bis 110,00 4. (Preise in Reichsmark.)

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermãrtłten.

Devisen.

Dan ig, 10. Oktober. (D. N. B. (Alles in . Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57, ( G., 57, 98 B., 100 Deutsche Reichsmark G.. B Amerikanische 5⸗ bis 100. Stücke) —— G.. —— B. Schecks: London —— G. B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57, 83 G. 5794 ü. Telegraphische? London 3.93 G. 1486 X. ar. 20, 177 G., 20215 B., New York 3. 0470 G., 8. 0580 B., Berl 123, 18 G., 123,42 B.

Wien, 10. Oktober. (D. N. B.) Amsterdam 284. 715, Berlin 168,54, Budapest 124.29, Kopenhagen 9133, London 20483, New York 417,44, Paris 27,684, Prag 17,53, Zürich 137,03, Marknoten iöß, 95, Lirenoten 35,86, Jugoslawische Noten 9, 12, Tschecho- stowalische Noten 17, 12, Polnische Noten 79, 12, Dollarnoten 413,25. Ungarische Noten —— *), Schwedische Roten 10406, Belgrad —⸗ Berlin Clearingkurs 195, 6. * Noten und Devisen für 100 Peng.

Prag, 10. Oktober. (D. N. B.). Amsterdam 16,26. Berlin 964,00, Zürich 181.20, Oslo 587 00, Kopenhagen 523 90, London 116,905. Madrid 328,00, Mailand 2065,70, New York 23, 886, Paris 158,05, Stockholm 603, 00, Wien 69, 99. Marknoten S75,. 99. Polnische Noten 4549. Warschaun qös5sg. Belgrad ö,. 5116, Danzig 786 M0.

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