Reichs ⸗ und Staatsanzeiger Nr. 239 vam 12. Oktober 1934. S. 2
Aus der Ber waltung.
Steuerverantagung künftig immer nach dem Kalenderjahr. Einzelfragen zu den Steuererleichterungen.
Der Reichsfinanzminister hat durch Runderlaß Einzelfragen zur Ergänzungsberordnung zum Gesetz über Steuererleichterungen vom 26. April 1934 geklärt. Nach der Ergänzungsverordnung ermäßigt sich bei der Veranla 36 der Einkommensteuer und der Körperschaftssteuer die Steuerschuld für die Steuerabschnitte, die in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis zum 31. Dezember 1935 enden, um 1088 der Aufwendungen für Instandsetzungen und Ergän⸗ ungen an Gebäuden und Gebäudeteilen aller Art, wenn die in der Verbrdnung bezeichneten Voraussetzungen erfüllt sind. Danach kom⸗ men für eine Steuerermäßigung die Steuerabschnitte 1934 (133 / ) und 1935 (1934.ñ35) in Frage, und zwar ermäßigt sich die Steuer⸗ schuld für den Steuerabschnitt, in dem die Aufwendungen ent⸗ standen sind. Es haben sich Zweifel ergeben, wie in den Fällen zu verfahren ist, in denen Aufwendungen im Steuerabschnitt 1934 (1933/34 entstanden sind, die Steuerermäßigung sich aber nicht oder nicht voll auswirken kann, weil eine zu veranlagende Ein⸗ kommen- oder Körperschaftssteuer für diesen Steuerabschnitt nicht oder nicht in ausreichender Höhe zu entrichten ist, oder weil Steuer⸗ abzugsbeträge nicht erstattet werden dürfen. Zur Beseitigung dieser 2 und zur Vermeidung von Härten erklärt sich der Reichsfsnanzminister damit einverstaͤnden, daß die Steuerermäßi⸗ e für Aufwendungen im Steuerabschnitt 1934 (1933 / 84) in⸗ oweit noch im Steuerabschnitt 1935 (1934 / 35) gewährt wird, als sich die Steuerermäßigung für 1934 (1983334) aus den bezeichneten Gründen nicht auswirken kann. Für Steuerabschnitte, die nach dem 31. Dezember 1935 enden, kommt eine Steuerermäßigung keinesfalls in Betracht. Auch kann nicht etwa für Aufwendungen im Steuerabschnitt 1935 (1954 / 35) eine Steuerermäßigung bereits 26. den Steuerabschnitt 1934 (93s / 34) verlangt werden, Voraus⸗ setzung für eine Steuerermäßigung bleibt in jedem Fall, daß die
Instandsetzungs- und Ergänzungsarbeiten in der Zeit vom 1. Ja⸗ nuar 1994 bis 31. März 1955 begonnen und beendet sind.
Diese Ausführungen, so erklärt der Minister, bauen der bis⸗ herigen r, auf dem Begriff des Steuer⸗ er ge its auf. s neue Einkommensteuergesetz, das demnächst erlassen werde, werde voraussichtlich nicht mehr auf den Steuer⸗ abschnitt abstellen. Die Veranlagung solle künftig immer für das Kalenderjahr vorgenommen werden, auch soweit vom , abweichende We fle zugelassen werden, wie dies für Land⸗ und Forstwirte und für buchführende Gewerbetreibende vor⸗ gesehen ist. —
Bei der Einzelerörterung der möglichen Steuerermäßigung verweist der Minister besonders auch auf die starh begünstigten Bauten für Zwecke des zivilen Luftschutzes. Hier ist die Steuer⸗ ermäßigung neben der vollen Absetzung der Aufwendungen, die auch bei Ergänzungen zugelassen ist, zu gewähren.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Sonnabend, den 13. Oktober.
Staatsoper: Tosca. Musikalische Leitung: Heger. Beginn
20 Uhr.
Schauspielhaus; Minna von Barn helm (Neuinszenierung Gründgens). Beginn: 20 Uhr.
Handelsteil. Chemie, Rohstoffprobleme und nationale Wirtschaftsfteuerung.
Bei der Eröffnungsveranstaltung für die Winterfachbildungs⸗ arbeit der Fachgruppe Chemie sprach Professor Dr. Ubbelohde von der Technischen Hochschule Berlin über „Chemie, Rohstoff⸗ probleme und nationale Wirtschaftssteuerung“. Professor Ubbe⸗ lohde ist einer der besten Kenner der deutschen Rohstofflage und hat bereits während der Kriegszeit an führender Stelle bei dem Ersatz von Rohstoffen, der damals nötig war, mitgearbeitet. Seinen Ausführungen über die heutige Lage kommt besondere Beachtung zu.
Die Rohstofffrage hat in Kriegszeiten und in Zeiten der Ver⸗ wicklung, so sagt er u. a., oft eine wesentliche und manchmal eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Heute ist es der Mangel an De⸗ visen, der Deutschland zu besonderen Maßnahmen zwingt. Der Ersatz von ausländischen Erzen spielt dabei eine Rolle. Zunächst kann Deutschland dazu übergehen, seine eigenen Erzvorkommen auszunutzen. Eine wichtige Aufgabe sei, Eisenlegierungen zu finden, die rostfrei sind. Denn nicht einmal fünfzehn Jahre dauert es, bis heute Eisen zu Altmetall wird. Dann hat eine stärkere Bevorzugung von Leichtmetallen, z. B. Aluminium, ein⸗ zusetzen. Man hat gelernt, aus gewöhnlichem Ton Leichtmetall herzustellen. Große Fortschritte sind auf diesem Gebiete erzielt worden, die es ermöglichen, daß in Deutschland mit geringem Mehraufwand ausreichende Mengen hergestellt werden können. Dazu kommt, daß diese Leichtmetalle nicht lackiert zu werden brauchen. Auf die Einfuhr von Rohstoffen für Lacke würde sich das günstig auswirken. Sehr hohe Beträge gibt Deutschland für Mineralöle und Textilien aus. Die neuesten Forschungen sind angetan, hier Wandel zu schaffen. Der Führer foreierte nicht die Automobilindustrie, ohne zu wissen, daß die Treibstofffrage keine Schwierigkeiten bereiten wird. Bereits im Jahre 1933 ist die Erzeugung von Erdölen gestiegen. Eine neue Erdölquelle, in neuem Gebiet, ist erst kürzlich gefunden worden. Es wird aber nicht möglich sein, daß Deutschland sich auf eigenes, natürliches Erdöl verlassen kann. Der Boden birgt vielleicht nicht Erdöl in genügenden Mengen, wohl aber Kohlen und vor allem Braun⸗ kohlen. Gerade die Braunkohle ist es aber, die sich in hervor⸗ ragendem Maße für die Treibstoffgewinnung eignet. Wenn nur derjenige Teil der Braunkohle, die jetzt gefördert wird, zur Ver⸗ schmelzung benutzt wird, bei dem es sich besonders lohnt, so könnten allein daraus 1,3 Mill. t Treibstoff gewonnen werden. Durch Hydrierungs- und andere Herstellungsverfahren, die teil⸗ weise noch in der Entwicklung stecken, können weitere beträchtliche Treibstoffmengen erzeugt werden. Dadurch steht fest, daß in Zu⸗ kunft Deutschland soviel Treibstoffe herstellen kann wie es braucht. Wohl ist natürliches Erdöl billiger als künstlich hergestelltes. Für den Verbraucher kann aber das Benzin noch billiger werden, als es heute ist. Der Staat brauchte nur auf seine Zolleinnahmen daraus zu verzichten. Das wird er ohne weiteres machen können, da er aus den neuen Industrien erhebliche Steuereinkünfte ziehen wird. Viel wichtiger allerdings — von der Devisenseite aus gesehen — als die Treibstoffe sind die Textilien. Bei den heutigen Weltmarktpreisen müßte Deutschland etwa 1 Milliarde Reichsmark aufwenden, um die Textilrohstoffe zu beziehen, die es bisher kaufte. Bisher gelang es nicht, Stoffe herzustellen, die warm halten. Eine nähere Batrachtung zeigt, daß nicht die Woll⸗ faser an sich die Wärme hält, vielmehr sind es kleine Lufträume, die in und zwischen den Wollfasern vorhanden sind. Mit der Her⸗ stellung von Vistra und Wollstra und neuen, noch nicht bekannt⸗
gegebenen Errungenschaften auf diesem Gebiete ist es gelungen, Fasern mit der Eigenschaft wie Wolle herzustellen. Was bisher aber nicht erreicht worden war, ist, Stoffe herzustellen, die die Wolle und Baumwolle erfolgreich verdrängen können, die auch in der Nässe formbeständig sind. Aber auch das ist in neuester Zeit gelungen, und zwar durch Vermischung von 25 Teilen Flachs und 75 Teilen Kunstseide. Flachs kann in genügenden
Kunstspinnfasern zur Verwendung gelangten.
Mengen auf deutschem Boden angebaut werden. Es braucht nur ein kleiner Teil der Fläche, auf der heute Kartoffeln für Sprit⸗ herstellung angebaut werden, dazu Verwendung finden. Das ist um so eher möglich, als der Sprit viel billiger aus Holz nach dem Verfahren von Scholler⸗Tornesch und Bergius erzeugt werden kann. Der Einwand, Deutschland müsse ja selbst Holz einführen, einmal für die Herstellung von Kunstseide und dann auch für die Spritgewinnung, ist unberechtigt. Die Hälfte allen deutschen Holzes wird heute noch verbrannt. Das ist nicht nötig. Und selbst wenn wir Holz einführten, so ständen die dafür not⸗ wendigen Devisen in keinem Verhältnis zu denjenigen, die für den Bezug textiler Rohstoffe verwandt werden. — Deutschland will ja nicht alles selbst herstellen. Es gilt nur, die Hauptmengen selbst zu gewinnen. Das können wir.
Kein noch so großer Konzern ist aber in der Lage, all diese Maßnahmen von sich aus in die Wege zu leiten. Man denke nur an die Umstellung in der Landwirtschaft auf Flachsanbau. Diese neuen Wege können nur unter Führung des Staates, durch eine Wirtschaftssteuerung, beschritten werden.
Die Lage der deutschen Baumwollspinnerei im September 1934.
Der Gesamtverband der deutschen Baumwollspinnereien be⸗ richtet; Während des Monats September en in, Nachfrage nach Neuabchlüssen in Baumwollgarnen weiterhin . lebhaft; k lonnte aber naturgemäß nur zu einem geringen Bruchteil be⸗ riedigt werden, da die Baumwollspinnereien bereits vorher auf weithinaus ausverkauft waren und die Neueindeckungsmöglich⸗ keiten in Baumwolle sehr begrenzt blieben. Auch Lieferungsver⸗ ,, . aus früheren Abschlüssen waren in bestimmten
ualitäten unvermeidbar; da nicht nur Neueindeckungen in Roh⸗ baumwolle, sondern ebenfalls die Abnahmemöglichkeit aus früheren n, stark begrenzt waren. Es ist selbstver⸗ ständlich, daß die Baumwollspinnereien nichts unversucht lassen, um ihren Lieferungsverpflichtungen im Rahmen des Möglichen nachzukommen und neue Garnaüfträge anzunehmen, soweit die Rohstoffversorgung dies zuläßt. In der Vigogne⸗ und Zwei⸗ i nn,, waren sowohl die Verkäufe als auch die Be⸗ haftung als gut zu bezeichnen. Die Umstellung der Abnehmer⸗ schaft auf den Verbrauch von Gespinsten, die aus nicht devisen⸗ pflichtigem Rohmaterial hergestellt sind, hat weiter zugenommen.
Ueberhöhte Nachfrage in der Vaumwollweberei.
Der Gesamtverband Deutscher Baumwollwebereien E. V. be⸗ richtet: Die Lage der Baumwollweberei im September war durch eine übermäßige Nachfrage nach Geweben gekennzeichnet, die aber nur zum Teil befriedigt werden konnte, weil die Webereien auf Manate hinaus ausverkauft sind und angesichts der Rohstofflage auf weitere Sicht nicht mehr disponieren können. Die neuen Abschlüsse machen nur einen Bruchteil einer normalen Monats⸗ menge aus. Auf der ganzen Linie sind, wie angesichts der Ver⸗ hältnisse am Rohstoffmarkt nicht anders zu erwarten ist. Repar⸗ tierungen zu verzeichnen, selbst da. wo noch Läger vorhanden find. Die strenge Ueberwachung des Marktes verhinderte den Eintritt jenes ustandes. den man früher mit Nachfrage nach „Ware um seden Preis“ kennzeichnete. Es gingen nicht nur Winterwaren, sondern auch Weiß- und Buntwaren, die lange Zeit gänzlich dar⸗ niederlagen. Die Nachfrage konnte zum Teil dadurch befriedigt werden, daß in den zu liefernden Geweben 7 oder teilweise ꝛ ur Ver s esonders Indu⸗ strien, wie z. B. die Tüllindustrie, profitierten in . ker ten Zeit auch von der Belebung. Bei der Gardinenweberei waren die letzten Monate eine ruhige Zeit. Von der Webspitzenindustrie wurden teils Verschlechterungen, teils geringe Verbesserungen ge⸗ meldet. — Die Preisbildung in der Gesamtbaumwollweberei war durch die 6 am Rohbaumwollmarkt und die Vor⸗ schriften der Faserstofsverordnung beeinflußt. Die Ausfuhr ge⸗ staltete sich nach wie vor äußerst schwierig, obwohl bei der zusätz⸗ lichen Zuteilung von Baumwolle hi Ausfuhrzwecke Fortschritte zu verzeichnen waren. Ein ö. ir. wie früher ist nicht
zu erreichen, da die deutschen Inlandspreise für den Wettbewerb
auf dem Weltmarkt im allgemeinen zu hoch liegen, was besonders
für die Länder mit entwerteter Valuta zutriffi.
—
Bertiner Börse am 12. Ottober. Grundton freundlich. — Geschäft aber klein.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist das Geschäft Berliner Börse wieder ruhiger geworden. Die der gehen am heutigen Freitag ist indessen freundlich. Hauptträger des Ghe⸗ schäfts isi die Kulisse, während die Orders von seiten der Pridat kundschaft ebenso wie am Portage sehr bescheiden waren. Veson dere nr g ngen lagen nicht vor; immerhin wirkten der Abschluß des deutsch⸗polnischen Abkommens sowie die Ziffern über die ,, , stützend auf die Kursgestaltung ein. Im Verlaufe hielt die freundliche Grundstimmung an, wobei sich de sonders einiges Geschäft auf Grund der günstigen Mitteilungen in der Hoesch⸗G.⸗V. am Montanmarkt zeigten. ö
Unter Montanpapieren lagen Hoesch, Mansfeld, Mannes— mann und Vereinigte Stahl zeitweilig etwas lebhafter. Braun, kohlen⸗ und Kalipapiere wiesen kauni Geschäft auf. Rückläufe waren in J. G. Farben zu bemerken (plus ), Chemische Heyden waren gegenüber der letzten Notiz vom Mittwoch um 1 vH ge— bessert. Am Elektromarkt gingen Siemens wieder um 19 d zurück, . zogen Akkumulatoren (plus 2), ebenso Chade splus 33 erneut an. Zunehmendes Interesse machte sich für Brauereiaktien bemerkbar, von denen besonders Engelhardt (plus 3) sowie Schultheiß (plus 2x) etwas lebhafter gefran waren. Sonst zeigten sich noch ⸗‚ ,, en in BMW. und Berliner Maschinen 6e plus 1). Au iffahrtsaktien ten— dierten fester.
Von den Bankaktien lagen Brabant 13 vH höher und am Kassamarkt besonders wieder Großbankaktien, die bis zu „ vß nach oben gingen. Auch sonst lag der Kassamarkt peru ble unter unndtierten Werten hörte man Linke⸗Hofmann-Busch 2x, vH höher. Renten blieben ruhig, Pfandbriefe, Kommunal— obligalionen, Stadtanleihen lagen, zum Teil eine Kleinigleit niedriger, Tagesgeld war mit = 4M vH unverändertz jedoch stim⸗ mungsmäßig im Hinblick auf den Medio etwas steifer. Am internationalen Devisenmarkt blieb die Mark fest. Tas Pfund lag in Berlin, eine Kleinigkeit erholt, 1, 117 nach 12,10, während der Dollar auf 2, 462 (2, 476) zurückging.
Zu den deutsch⸗englijchen Wirtschaftsverhandlungen.
London, 11. Oktober. Der Führer der britischen Handelt—⸗ abordnung in Berlin, Sir Frederie Leith⸗Roß, wird nicht diese Woche, sondern erst Anfang nächster Woche von London nach Berlin abfahren, um die Verhandlungen mit der deutschen Re— giekung über das Zahlungsproblem und die Bedingungen des künftigen deutsch-englischen Handels wieder aufzunehmen. Preß Association berichtet, daß die britischen Vertreter in Berlin jetzt versuchen werden, eine dauernde Vereinbarung über die Zahlungs⸗ frage zu erzielen. Diese Vereinbarung soll an die Stelle des augenblicklichen Uebergangsabkommens treten, das Ende des Monats abläuft. Ein Clearing-House⸗System für den Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland werde wahr⸗ scheinlich erörtert werden.
Ergänzend wird noch gemeldet:
In „Financial News“ wird die Ansicht vertreten, daß die Krise in den deutsch⸗englischen Finanz⸗ und Handelsbeziehungen zu
Ende sei und daß die britische Regierung endgültig über ihren
Kurs entschieden habe. Außerhalb des engeren Kreises der Mi⸗ nister sei aber noch nichts darüber bekannt, ob ein Devisenelearing⸗ system oder ein revidiertes Devisenablommen gewählt werden soll. Der Aufruf Runcimans zugunsten eines stärkeren Gebrauchs von Sondermark scheine darauf hinzudenten, daß die Fortdauer des Devisenabkommens in Aussicht genommen werde. Es sei auch bekannt, daß der Vertreter der Stillhaltegläubiger, Tiacks, der soeben aus Berlin nach London zurückgekehrt sei, die Möglichkeit eines Clearingsystems untersucht habe.
GSeneralversammlungsłkalender für die Woche vom 15. bis 20. Oltober 1934.
Montag, 15. Oktober. Köln: Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft A. G. Neuwied⸗Rassel⸗ stein, ao. H⸗V. 1023 Uhr.
Dienstag, 16. Oktober.
Berlin: Bayerische Elektrieitäts-Lieferungs-Gesellschaft A. G., Bayreuth, 1043 Uhr.
Berlin: Deutscher Bauerndienst, Allgemeine Versicherungs⸗ A. G
Berlin, ao. H.⸗V. 10 Uhr. Köln: . Ultramarinfabriken A⸗G. vorm. Leverkus, Zeltner C Consorten, Köln, 10 Uhr. Plauen i. V.: Gardinenfabrik Plauen A.-G., Plauen i. V., 15 Uhr.
Mittwoch, 17. Oktober. Berlin: Bank für Textilindustrie A.⸗G. i. C., Berlin, ao. H.- B.
10 Uhr. Berlin: Deutsche , ,, ,, A.⸗G., Berlin, 17 Uhr. ö Mühle Küningen A.-G., Rüuningen / Braunschweig, . Dresden: Dresdner Albuminpapierfabrik A.-G. i. L., Dresden, ao. H.⸗V. 12M Uhr. Dresden: Fabrik photographischer Papiere varm. Dr. A. Kurz A⸗G.,. Wernigerode s Harz, ao. S.⸗V. 117 Uhr.. ,, Fabriken photographischer Papiere, Dresden, 11 Uhr. Donnerstag, 18. Oltober.
Aachen: Deutsche Elektrizitäts Werke zu Aachen⸗Garbe, Lahmeyer & Co. A.-G., Aachen, 12 Uhr. ; Bremen: . A.-G., Hemelingen bei Bremen, 12 Uhr. Hannover⸗Linden: Hannoversche Maschinenbau⸗A.G. vormals en Egestorff (Hanomag), Hannover⸗Linden, ao. H. V. r.
Freitag. 19. Oktober. arne n,, Frankfurter Kreditanstalt A.⸗G., Frankfurt a. M.
Uhr. Martsredwĩitz: Porzellanfabrik Ph. Rosenthal K Co. A.⸗G⸗ Mü eng 3 lerwerke A. G, München, 11 nchen: Isaria⸗Zählerwerke A.⸗G., München v. Nürnberg: Preß⸗, Stanz und Ziehwerke Rud. I lingwort A.⸗G., Nurnberg, r Uhr. ö Nürnberg: Vereinigte Papierwerke A⸗G., Nürnberg, 1 Uhr.
Sonnabend. 20. Oltobcr᷑. Keine.
Ernährung
Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr 239 vom 12. Oktober 1934. S. 3
,
giedlungs aus schuh für die Weubildung deutschen Bauerntums.
m das gesamte Aufgabengebiet der Neuhildun deutschen pauli ren; . besser zu ordnen und die d n, noch
sind. Versuchsweise ist der Präsident ferner bereit, solche zusätz⸗ lichen Maßnahmen privater auf Erwerb n , Unter⸗ nehmungen zu fördern, die den Ersatz ausländischer Erzeugnisse durch inländische bezwecken. Im Einzelfall muß dabei nachgewiesen ( e tu werden, daß die Maßnahme ein besonderes Risiko für die Unter⸗ anheitlicher als bisher zu gestalten hat der Reichsminister für nehmung bedeutet und daß ein überwiegendes öffentliches Interesse und K R. Walther Darré, unter seiner besteht. Die Entscheidung im Einzelfall behält sich der Präsident zeitung einen Siedlungsgus 36 für die Neubildung deutschen vor. Er will sie von einer Stellungnahme der zuständigen Fauerntums“ eingesetzt. Die Geschaͤftsführung dieses Siedlungs- Ministerien abhängig machen. ausschusses ist dem für das Aufgabengebiet der Siedlung im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft zuständigen Gtaatssekretär, Herrn Werner Willikens, übertragen worden. In den Ausschuß selbst hat der Minister berufen: 1. für das Reichsministerium für Ernährung und Landwirt- schaft und für das Preußische Landwirtschaftsministerium ben Abteilungsleiter, Herrn Ministerialrat Dr. Kurt Kummer, sowie einen von ihm zu bestimmenden Stell⸗ vertreter, ö 2 für den Reichsnährstand: — den Reichsobmann Herrn Wilhelm Meinberg den Stabsamtsführer Herrn Dr. Hermann Rerschle, den Ker wg tungs ant gführnf Frhr. von Kanne, den Stabshauptabteilungsleiter A, Herrn Herbert Backe, den Stababteilungsleiter A6, Herrn Wilhelm Grebe, für die rechtlichen Fragen: den TLandgerichtsdirektor und Stabhauptabteilungs⸗ leiter B, Herrn Dr. Wilhelm Saure und einen von ihm zu bestimmenden Stellvertreter, für die Fragen des Siedlungskredits: den Ministerpräsidenten a. D., Walter Granzow und einen von ihm zu bestimmenden Stellvertreter, 5. für die Fragen der rassenmäßigen Auslese der Neusiedler: den Stabshauptabteilungsleiter G, Herrn Dr. Horst Rechenbach. . ö Der Siedlungsausschuß wird seine Arbeiten unverzüglich auf⸗ nehmen.
Im Winter werden mehr Notstandsarbeiter beschãftigt
in Warschau, v. Moltke, vollzogen. Im Zusammenhang mit der Unterzeichnung des en ef nge, rs e. wird die polnische Gesellschaft für Kompensationshandel in Warschau, der die Durch⸗ führung der . Verrechnungen auf Grund des genannten Vertrages obliegt, in den nächsten Tagen in Berlin ihre Tätig⸗ keit aufnehmen.
Die Schiffahrtskonferenz in Oslo.
Oslo, 11. Oktober. Die Schiffahrtskonferenz der drei skan= dinavischen Staaten und der Niederlande in Sslo, die eine gemein⸗ same Stellungnahme zu den der für Ende November in London
eplanten internationalen Schiffahrts konferenz vorliegenden ö die eine Rationalisierung dieses Gewerbezweiges vor⸗ sehen, bezweckte, ist am Donnerstag abgeschlossen worden. Die ; t Verhandlungen waren, wie bereits gestern berichtet, geheim. Das pensationsvertrages zwischen Polen und Deutschland, der am der Oeffentlichkeit übergebene, recht inhaltlose Kommunique be⸗ 6. d. Mts. in Warschau paraphiert wurde, stattgefunden. Die sagt nur, daß die Verhandlungen einen bedeutungsvollen Fort⸗ Unterzeichnung wurde von polnischer Seite vom stellvertretenden e. gebracht haben, also vermutlich zu keiner vollen Einigkeit Außenminister Szembek, deutscherseits vom deutschen Gesandten! führen.
Unterzeichnung des deutsch⸗polnischen Kompen⸗ sationsvertrags.
Warschau, 11. Oktober. Heute abend um 18,30 Uhr hat im polnischen Außenministerium die Unterzeichnung des Kom⸗
a 0er 0 c ᷣ:ᷣᷣ ᷣ¶i , ᷣᷣᷣ
Kartoffelpreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchschnitt September 1934 für 50 kg in Reichsmark
waggonfrei Vollbahn⸗Verladestation. Speisekartoffelny
gelbfleischig Sorten
Herrn
Marktorte weißfleischig
Schalenfarbe
Preis
2, 91
2562 2, 57 2,50 3,19 .
weiß und rot blau weiß
rot und blau
weiß und rot
Bamberg.. Berlin k runde lange
Breslau , 9 9 8 1 0 . 1 2 2 ĩ . kurt a. M. . w Auch private Rohstoffge winnung wird gefördert. Franksurt a. w 3
Einen für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im kommenden Gleiwitz?) . ö. . . ö . . 246 Winter hoch bedeutsamen 5. hat der . der Reichs⸗ n ' ö x J . ö . ;. anstalt für Arbeitsvermittlung und. Arbeitslosenversicherung, arlsruhe h w . runde ö Dr. Sy vup, an die Sandesarbeitsämter und Arbeitsämter lange gerichtet. Es wird darin festgestellt daß die natürliche Abnahme Indu strie don Arbeitsgelegenheiten im Winterhalbjahr es empfehle, die Zahl runde der Notstandsarbeiter und den , , der Notstandsarbeiten lange wieder zu steigern und durch entgegen ommendere Handhabun Induftrie der ,, die Schwierigkeiten der Restfinanzierung na Odenwälder Blaue Möglichkeit zu mindern. Der Präsident erklärt sich damit einver- Bunt köpfe an, daß in denjenigen Fällen, in denen sonst der Beginn oder Köln).. JJ . ö . ö ö bie Durchführung einer Arbeit in den Wintermonaten Aktober Magdeburg . ĩ. t. ö ö 193 bis März 1935 nicht sichergestellt werden kann, die Grund⸗ Nürnberg.. ö ö. förderung von 3, 50 RM wieder auf 3 RM für das Ta ewerk erhöht wird. Hinsichtlich der Art der zu fördernden Arbeiten oll es grund⸗ sätzlich bei den bisherigen Vorschriften verbleiben, ö
Wenn ein Land als Träger ,, ist eine Grundförderung zugelassen bei bestimmten Straßenbauten und bestimmten Forst⸗ arbeiten, sowie bei großen Arbeiten zur Landgewinnung und zum Hochwasserschutz. ; ; . ; zentren der Arbeitslosigkeit sind ö. ent!a st en.
Das Ziel, besonders die Zentren der Arbeitslosigkeit von e , . entlasten, muß, wie der Präsident weiter bestimmt, auch für bie Winterarbeiten im Vordergrund stehen. Es kann nur erreicht werden, wenn städtische Arbeitslose außerhalb der Groß ⸗ ö , . werden. Der Präsident ist damit einverstanden, ö Reifekosten, Kosten der Arbeitsausrüstung und Familien⸗ zuschläge auch für anerkannte K dann und
weiß ind rot weiß u blau 2, 78 315 2, 68
2, 95 3,15
Kiel...
2,90 weiß und rot — blau Plauen 8) . 5661 . weiß und rot Polch (Maifeld, Rheinland) . . . ! . Stettin 592 9 2 6 . w Würzburg.. . . . 2.90 weiß und rot — blau
Die vorstehende Uebersicht enthält die an den ö notierten Kartoffelpreise oder soweit feststellbar — die mit den im Vor-
jahr veröffentlichten Preifen vergleichbaren gesetzlichen Mindestpreise. Die für die einzelnen Gebiete vom Reichsbeauftragten für die Regelung des Äbfatzes von Kartoffeln festgesetzten Mindestpreise für ESpeisekartoffeln werden laufend in der Landware ! veröffentlicht.
— 9 Der gesetzliche Erzeuger ⸗(Mindest) Preiz für Fabriktartoffeln ist mit Wirkung 1. September auf 10 /. Rpf je isg kg Ein r g f bg er 6 helm d ß — ) bach , Frankfurt a. M. — Die Preise sind mit den r s heren Role rungen frachifrei Stallon des Marklorts⸗ nicht vergleichbar. — ö Die in den bisherigen , chtfrei Groß ⸗Hamburge Bahnhöfe“ enthaltenen Kosten für Fracht und Kommil 6-36 Rpf je b kg. — 3D) 2. Monatshälfte. — q 10 km
; ; ; Umkreis 20 Rpf je bo kg höher. infoweit von der Reichsanstalt getragen werden, als die Gemeinden . diese Kosten aus . t aufzubringen nicht in der Lage Berlin, den 10. Oktober 1984. Statistisches Reichs amt.
mii / / 7 m mmm mmm m,,
Getreidepreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchschnitt September 1934 für 1000 kg in Reichsmark.
Andere Gerste
n betragen
Futter
Brotgetreidey gerste
frei Marktort
dafer Sommergerste Wintergerste
ohne , e⸗ 2 zeichnung 4 zeilig notiert
Industrie⸗ gerste
Marktorte Handels bedingung
als Braugerste notiert
Handels preise?) ab Station
2 zeilig
Roggen Weizen
182, 15559
765 * z 18450 190 09 198,5 ) 2606.5 36h. 0 Ig, S in 211.5 h Igg, 0 in
155 010
163,0 170,2 155,0 . 165,0 165,0 168,0 150,0 148,0 160,0 160,0 160,0 160,0 160,0 160,0 160,0 160,0 162,0 165,0 160,0 155,0 152,0 150,0 150,0 155,0 168,0 168,0 165,0 168,0 165,0 165,0 163,0 163,0 163,0 168,0 160,0 160,0
194,0 156,6 193.0 261,5 260 6 15156 1890 1860 1580 1966 15156 19566 19566 15156 151 6 1556 261.65 193.6 158. 15956 155 155.0 26066 201.6 366, 0 306, 366, o 3h6, 202 9 zb0g, 36, o 206, 9h 204.6 2609 0 305,
163,6 155,0 164,0 ) 1620 166,0 144.60 1429 155.5 1550 168.5 158, 155, 160.9 158,0 168,5 1658.0 161,60 158.60 1535 156.0 153.0 153, 155.5 165, 165,39 163 165,6 194 158.0 1606 166,0 160,6 166,0 163,9 163,
Könige berg i. Pr. 154,0 ö w . ie 58, DambhuJ;ĩsĩ⸗ 161.0 Berlin. 160, Gres lan 151,0 Gleiwitz 149,9 Dresden 160,0 Chemnitz 160,0 Leipzig. 158,0 Plauen... 168,0 Halle a. S.. 158,0 Magdeburg.. 168,0 Gera 158,0 Eisun 168,0 Braunschweig 158,0 Hannover.. 161,0 Kassel . ö 158,0 Bamberg... 161,0 Nürnberg. 164,0 Augsburg 164,0 München. 164,0 Würzburg.. 166,0 Dortmund. 3 Ww / 166,0 166,0
— O0 53 2
. j waggonfrei Stettin, ohne Sack; 4 Q — — 27. * Erzeẽugerpreife ab holsiein. Station bei waggonweisem Bezug frachtftei Hamburg... ab märkische Station !? : frachtfrei Breslau in Wagenladungen von 15st... rachtfrei Gleiwitz; bahnfrei Dresden bei Bezug von 18 t.:3
184,5 178,5 179,0 160,0
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Frachtlage Chemnitz bel Ladungen von 10 - 16 t prompt frachtfrei Leipzig für 15 t. , a f Plauen. netto, frei Halle für mindesten ö netto, ab Station des Magdeburger Bezirks bei geschlossenen Wagenl ab ostthüringische Verladestatio n.. 23
Erzeugerpreife ab thüring. Vollbahnsta 5 6
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1 waggonweise ab fränkische Verladestation Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Dortmund in Ladungen von frei Essen in Wagenladungen zu 10t ' . Frachtlage Köln..
frei Waggon Duisburg. ab rheinische Station ..
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Dull Krese !? 166,0 Aa; ; 162,0 Frankfurt a. M. 166,0 ,,, 166,0 Worms. 166,0 Stuttgart 166,0 Mannheim.. 169,0 Karlsruhe.... 169,0
2 111114 iin * O d D 6 D S 1 3 —
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1955.5 m 265,0 3025
waggonweise, frei verladen Vollbahnstation * netto, bahnfrei Mannheim bei Waggonbezug, ohne Sack Waggonpreise Frachtlage Karlsruhe, ohne Sack
1 m 9 1 9
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3 1815 1) 202,5 1) ö
reise für ausländisches Getreide, eif Hamburg (Notierungen, jür Abladung sim Verschiffungshafen! im laufenden Monat): Roggen: La Plata 702. Weizen: Manitoba 1 91,1,
Manitoba 9 s88 9, Rofals 70,5. Barusso 69,2; Gerste: La Plata, 1. Monatshälfte 78,5, Donau / Russ. 88, . t. —= Y) Gesetzliche Erzeugerpreise des
9 Gesetzliche Erzeugerpreise des Preisgebiets, in dem der Marktort liegt, einschließlich des gesetzlichen Kostenzuschlags für Transport und Haudelsspesen von 4 RM je ; Preiegebies, in . der n rr, liegt, 1 bes Handelszuschlags von 3 RKcht je t. — I Gute; jeinste 205,6. 3 3 Wiler TW Gute. , Gute; seinste 198, 8. 2 . Fr ,, 2 8 seinste 00.5. — v) 2. Mongtshälste. — 10) Sächsische. — i Vierzeilig; zweizellig 910. — 6 Gute; mittlere 1869. — 1 Mittlere; gute 207,53. — 1) Gute 205,e;. — 16) 1. onatshälfte. — 16) Gute; feine 159 3. — 17) Rheinhesfische; Ried 188,8; Pfälzer 193, 8v. — 13) Winter und Industriegerste. — ) Sommer und Industriegerste.
Berlin, den 10. Oktober 1934. Statistisches Reich amt.