Erste Beilage zum Reichs, und Staatsanzeiger Rr. 243 vom 17. Ortober 1934. S. 4
Grundsãtzliches über Zwecksparen.
Anläßlich des Bankführer-Schulungskursus an der Universität Frankfurt a. M. führte der Vertreter des Führers der Fachgruppe „Zwecksparunternehmungen“, Herr Dr. Essers, Berlin, fol⸗ gendes aus:
Die Wissenschaft habe sich noch wenig mit dem Problem des Gemeinschaftssparens befaßt. Ohne Mithilfe der Betriebswissen— schaftler, Mathematiker und Juristen sei es aber nicht möglich, die Probleme des Gemeinschaftssparens einer endgültigen Lösung zuzuführen. Der Gedanke des Gemeinschaftssparens habe sich tat— kräftig durchgesetzt und es gäbe gegenwärtig mehr als 120 000 regelmäßig zahlende Zwecksparer. Gerade der Mittelstand sei am Zwecksparwesen interessiert, denn die Auszahlungen, die von dem Führer der Wirtschaftsgruppe Bausparkassen und Zwecksparunter— nehmungen, Herrn Dr. Friedrichs, dem ersten Direktor der Bau⸗ und Bodenbank, mit 40 Millionen Reichsmark angegeben seien, seien zu 34 vß dem Handwerker- und Kleingewerbe⸗ treibenden, zu 25 vH Angestellten und Arbeitern, zu je 14 vH den Beamten und Landwirten, zu 9 vH den freien Berufen und zu 4 vH übrigen Volksschichten zugeflossen Man könne heute mit Recht sagen, daß 80 bis 90 vH der Ausschüttungen reine Mittel— standskredite seien. Oberster Grundsatz sei die Sicherheit der Spareinlagen und die Gewährleistung einer pünktlichen Aus⸗ zahlung. Ueber diese wache der Herr Reichsbeauftragte für Zweck⸗ sparunternehmungen, der eine diktatorische Gewalt gegenüber den Zwecksparunternehmungen besitzt. Die Zahl der Zwecksparunter⸗ nehmungen betrage gegenwärtig 80. Der Herr Reichsbeauftragte habe seit der Uebernahme des Amtes nicht sinnlos zerschlagen, sondern in jedem Falle die Belange der Sparer und die Belange der Zwecksparunternehmungen mit wirtschaftlichem Weitblick
gegeneinander abgewägt. Es habe sich als richtig herausgestellt, daß die Reichsregierung einen erfahrenen Wirtschaftler mit der Leitung der Behörde beauftragt habe.
Die noch junge Zwecksparbewegung sei in ihrer Entwicklung noch nicht völlig abgeschlossen. Tariffragen, Zuteilungsfragen, die Frage der Sicherheiten, die Frage der Zins⸗ oder zinslosen Tarife seien noch im ständigen Fluß. Da die Aufsichtsbehörde aber nicht nur beaufsichtige, sondern auch an der Weiterentwicklung des Zweckspargedankens mitarbeite, sei die Gewähr dafür gegeben, daß bei absoluter Sicherheit der Spargelder die zweckmäßigste Form des Gemeinschaftssparens gefunden werde. Durch die Einschal— tung von Fremdgeld, die bevorstehe, werde auch das Problem der Wartezeit gelöst, und damit würden die Zwecksparunternehmungen in die Lage versetzt, ihre Hauptaufgabe zu lösen, nämlich Kapital für den Mittelstand zur Entschuldung und Kapitalbildung bereit⸗ zustellen. .
Gerade die Kreditehrlichkeit des kleinen Kreditnehmers ver— setze die Zwecksparunternehmungen in die Lage, mit einem ganz geringen Risikozuschlag zu arbeiten. Statistisch sei festgestellt, daß 98 vH der Tilgungsraten ohne jede gerichtliche Zwangsmaßnahme eingekommen seien. Die Zwecksparunternehmungen wollten keine Konkurrenz der herkömmlichen Kreditinstitute sein, sondern solche stredite geben, die sowohl wegen der niedrigen Höhe (Durchschnitts—⸗ satz 1150, — RM wie auch wegen der mangelnden Sicherheiten der Kleinsparer und endlich wegen der langen Laufzeit von den herkömmlichen Kreditinstituten nicht gegeben werden konnten. Durch bewußte Pflege des Personalkredites sei es den Zweck— sparunternehmungen immer mehr gelungen, in weiten Volks— kreisen Verständnis zu finden.
ö Wirtschaft des Auslandes.
Vor einer Kursänderung der franzöfischen Handels politit.
Paris, 16. Oktober. „Information“ kündigt eine Kursände— rung der französischen Handelspolitik an, die von der Planwirt— schaft wieder abrücken und sich der freien Wirtschaft nähern wird. Infolge der Durchführungsschwierigkeiten der Kontingentswirt⸗ schaft beabsichtige der Handelsminister, soweit dies möglich sei, die Mengenfestsetzung bei der Einfuhr fremder Waren nach Frankreich durch Zollerhöhungen zu ersetzen. In drei Fällen sei diese Methode schon kürzlich zur Anwendung gekommen. Die Wirkung der Zoll⸗ erhöhung könne einer Mengeneinschränkung der Einfuhr gleich⸗ kommen, aber die Schwierigkeiten der Verteilung der Kontingente käme bei der Methode der Zollerhöhung in Wegfall.
Starke Erhöhung der ruffischen Bestellungen in England.
London, 16. Oktober. Die Höhe der von der Sowjetunion in Großbritannien im September untergebrachten Aufträge weist, verglichen mit dem September des vorigen Jahres, eine beträcht⸗ liche Zunahme auf., Die Bestellungen beliefen sich im September 1933 auf (.33 Mill. Pfund Sterling, während sie im September d J. einen Gesamtwert von 1,11 Mill. Pfund Sterling erreichten. Die Gesamthöhe der russischen Aufträge während der ersten neun Monate dieses Jahres beläuft sich auf 7,75 Mill. Pfund Sterling gegenüber 3, ltz Mill. Pfund Sterling im gleichen Zeitraum 1933.
Staliens Außenhandet im September und von Sanuar bis September 1934.
Rom, 16. Oktober. Im September wurden nach Italien Waren im Werte von rund 565,5 Mill. Lire eingeführt gegenüber einer Ausfuhr im Werte von rund 38455 Mill. Lire. Im selben Monat des Borjahres betrug die Einfuhr rund 581,5 Mill. Lire und die Ausfuhr rund 464,5 Mill. Lire. Die Gesamteinfuhr in den ersten neun Monaten dieses Jahres belief sich auf rund 6g Mill. Lire und die Ausfuhr in derselben Zeit auf rund 3818 Mill. Lire. In der gleichen Zeit des vergangenen Jahres wurden für rund 5551 Mill. Lire eingeführt und für rund 4484 Mill. Lire ausgeführt, was einen Einfuhrüberschuß von rund 1 Milliarde ergab, während der Einfuhrüberschuß des laufenden Jahres in den ersten neun Monaten rund 1830 Mil. Lire beträgt.
Sinntand⸗Anleihe in Schweden binnen 20 Minuten zehnfach überzeichnet.
Stockholm, 16. Ottober. Am Dienstag wurde in Stockholm die erste Hälfte der 15 Mill., Kr. Abligationenanleihe für Finn⸗ land zur Zeichnung aufgelegt. Der Anleihevertrag zwischen Finnland und den drei schwedischen Großbanken wurde bekanntlich am 1. Oktober d. J. unterzeichnet. Die aufgelegte Summe von I Mill. Kr. war bereits im Laufe von 39 Minuten um das Zehnfache überzeichnet. Der Ausgabekurs der Anleihe beträgt gor vH, der Zinsfuß 4,5 vH. Die Anleihe ist für zehn Jahre ab⸗ e o en und soll zur Ablösung der 7 proz. amerikanischen An⸗ eihe aus dem Jahre 1925 verwendet werden, die sich zum größten Teil in den Händen der genannten Banken befunden hat. Es in . Falle um eine Art Konvertierungsanleihe. Das große Ausmaß der Ueberzeichnung, das in letzter Zeit bereits zweimal, u. a. bei der Zeichnung der schwedischen 70 Mill Staats⸗ anleihe, zu beobachten war, zeigt, daß der schwedische Geldmarkt eine anhaltende Flüssigkeit aufweist.
GSolddestände bei der Schweizer Nationalbank weiter geftiegen.
Zürich, 17. Oktober. Die Goldüberweisungen an die National—⸗ bank hielten auch in der Berichtswoche an. er Goldbeftand stieg aalles in Mill. sfrs.) um 345 auf 18545 an. Damit bleibt er nur noch um 2,5 hinter dem Bestand am 15. Oktober 193533 858,5) zurück. Die Golddevisen weisen eine bescheidene Zunahme um O, 5 auf 21,2 auf. Die Abnahme des Inlandsportefeuilles um 11, auf 37,9) ist zur Hauptfache auf die Einlösung von Schatzanweisun— gen der Eidgenossenschaft zurückzuführen. Ihr Bestand beläuft sich noch auf 25,8 Mill. Die Darlehnskassenwechsel betrugen fast unverändert g,, während bei den Lombardvorschüssen ein Abgang um 31 auf 71, zu verzeichnen ist Der Notenumlauf beläuft sich auf 1341,B5 gegenüber 1355, am 15. Oktober 1933. Im Zusammen⸗ hang mit der Zunahme des Goldbestandes und der erheblichen Abnahme des Notenumlaufs sind die täglich fälligen Verbindlich⸗ keiten um 5332 auf 645, ) angestiegen. Man muß bis auf den B. Februar d. J. zurückgehen, um einen annähernd gleichhohen Stand der sosort verfügbaren Mittel des Marktes bei der Noten⸗ bank anzutreffen. Am 15. Oktober waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten mit ga, 15 vH durch Gold und Golddevisen gedeckt.
Lentung der Wirtschaft durch den mexikanischen Staat.
Mexiko, 16. Oktober. In Uebereinstimmung mit der Landes— verfassung, die sich in einem Artikel mit dem Verbot der Bildung von Monopolen befaßt, hat die mexikanische Regierung ein neues Gesetz herausgebracht, das im Rahmen des Sechsjahresplanes alle wirtschaftlichen Härten für das Volk nach dem Grundsatz „Gemein nutz geht vor Eigennutz! in Zukunft unterbinden soll. Vom Monopolgesetz ausgenommen ist in gewissen Fällen die staatliche Betätigung oder Einmischung zum Wohle des Volksganzen, wie solche beispielsweise in der Preisfestsetzung und Verteilung von lebenswichtigen Artikeln und Nahrungsmitteln zum Ausdruck kommt. Man geht dabei von dem vielerorts vertretenen Gedanken aus, daß die staatliche Einmischung überall dort geboten und not— wendig ist, wo das freie Spiel der wirtschaftlichen Kräfte den sozialen Interessen der Masse entgegenläuft. Unter den Straf⸗ bestimmungen des neuen Gesetzes sind verschiedene Akte aufgeführt, die fe f eng. auf die Erriugung einer Monopolstellung 3 laufen oder aber die Möglichkeit willkürlicher Preisgestaltung zum Schaden des Publikums in sich schließen und daher' verboten sind (Dumping, Warenvernichtung usw.).
Der mexikanische Sechsjahre splan.
Mexiko, 16. Oktober. Die Bank für Hypotheken und öffent⸗ liche Bauten in Mexiko hat nunmehr ihre Bonds der Serien A, B und OG in Umlauf gesetzt. Sie sind nach einer Uebereinkunft mit dem . del Distrito Federal mit ihrem Ertrag von 25. Mill. Pesos für die Inangriffnahme dringender öffenklicher Arbeiten bestimmt, die als Teil des Sechsjahresplanes für das Ihhr 1934 vorgesehen waren.
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Einzelheiten aus der dennsch. poinischen Wirtschafts⸗ vereinbarung.
Wie bereits bekannt ist, haben die Reichsregierung und die Polnische Regierung, von dem Wunsche geleitet, den gegenseitigen Warenaustausch zu fördern, eine Vereinbarung getroffen, die ratifiziert werden soll. Diese Vereinbarung ist mit Gültigkeits⸗ dauer bis zum 15. Oktober 1935 geschlossen und tritt am zehnten Tage nach Austausch der Ratifikationsurkunden in Kraft. Der Austausch soll sobald wie möglich in Berlin erfolgen. Die Pol⸗ nische Regierung wird auf eine Reihe deutscher Erzeugnisse, außer Bier, bei ihrer Einfuhr in das polnische Zollgebiet die jeweils im polnischen Zollgebiet geltenden günstigsten Vertragszollsätze an⸗ wenden. In einer Anlage sind die betreffenden Waren einzeln aufgeführt worden. Besonders hervorzuheben sind u. a.: Münche⸗ ner dunkles Bier, Schaumwein, ätherische Oele, Parfüme, knet⸗ bare künstliche Werkstoffe, Leder, Teppiche, Spitzen, gebleichter Zellstoff, Steine zum Schleifen, Spiegelglasscheiben. geschmiedete Erzeugnisse, Armaturen, Nähmaschinen, Indnstrieöfen. Staub⸗ sauger, Umformer für Dauerwellapparate. einfache Drähte. Meß⸗ maschinen, Photofilme, Flügel. Pianinos, Blasinstrumente, Speise⸗ bohnen, Linsen usw. Die Reichsregierung wird ihrerseits auf eine Reihe polnischer Waren bei ihrer Einfuhr in das deutsche Zoll⸗
gebiet die jeweils im deutschen Zollgebiet geltenden günstigften
Vertragszollsätze anwenden. Weiterhin wird die Polnische Regie⸗ rung bei der Ausfuhr von Holz nach Deutschland für die vertrag⸗ lichen oder autonomen Ausfuhrkontingente von der Anwendung von Ausfuhrzollsätzen absehen. Die Reichsregierung wird bei der Einfuhr von Butter, Eiern und Gänsen die polnischen Interessen in angemessener Weiße berücksichtigen. Ursprungserzeugnisse, die von einem der beiden Teile bei der Einfuhr derjenigen Waren gefordert werden, die nach dieser Vereinbarung Zollermäßigungen oder Zollbefreiungen genießen, können von der Zollbehörde des Verfandortes im Innern oder an der Grenze oder von der zu— ständigen Industrie- und Handelskammer, im Deutschen Reich auch von der Hauptabteilung II der Landesbauernschaften oder den Außenhandelsstellen, in Polen auch von den Landwirtschafts⸗ kammern oder den Wojewodschaftsämtern ausgestellt werden. Die beiden Regierungen können Vereinbarungen treffen, um noch auf andere als die bezeichneten Stellen oder auf wirtschaftliche Ver⸗ einigungen eines der beiden Länder die Befugnis zur Ausstellung von Ursprungserzeugnissen zu übertragen, die von den Zoll⸗ behörden des anderen Landes anzunehmen sind. Falls die Zeng⸗
nisse nicht von einer Zollbehörde ausgestellt sind, kann di rung des Bestimmungslandes verlangen, daß sie von ihrer Versandort der Waren zuständigen diplomatischen oder
sularischen Behörde beglaubigt werden. Die Ursprungẽ eng können sowohl in der Sprache des Bestimmungslandes uit a in der Sprache des Ausfuhrlandes abgefaßt sein. 9
e Reni für den
Gute Weinleseergebnisse im Rheingau.
Die Weinlese im Rheingauer Weinbaugebiet wird mit de Laufe dieser Woche ihren Ausklan finden. Die mittleren 19 kleineren Weingutsbesitzer haben hre Ernte bereits im Ke ö Nur die großen Güter, die die Weinlese hinausgeschoben habe um die Qualität zu steigern, haben erst gestern ihre Lese h. gonnen. Die Traubenernte ist mengenmäßig wider Erwarten ut, so daß mitten in der Lese mancher Weinbergsbesitzer i gf! beschaffen mußte. Kleineren Weinbauern war es nic möglich, neue Fässer zu kaufen, und so haben sich viele Wein firmen bereit erklärt, leihweise ihre Fäffer zur Verfügung; stellen, bis sie ihn abgesetzt haben. Wenn nun das Quan n schon reichlich ist, so übertrifft der Gehalt des Moftes an Zuck ebenfalls alles Erwarten. Im Rheingau hat man bei gehihñ lichen Sorten 80 bis 85 Grad Oechsle erreicht, an den bessere in den Vorlesen 95 bis 100 Grad, ganz vorzügliche Ergebnis wurden in Lorsch, Rüdesheim, Hattenheim mit über 6h Grad erzielt. Noch bessere Ergebnisse werden jetzt die Forensen he den Auslesen und Edelbeerauslesen bringen, die sich mindesten auf 140 bis 150 Grad steigern werden. Die Traubenprei bewegen sich über den von der Reichsbauernschaft festgelegten Mindestpreifen. Meistens wurden Ueberpreise bezahlt.“ Min Winzer kellern dieses Jahr ihre Weine selbft ein wegen de Borzugs und der Güte des Jahrganges. Der Säuregehalt is gegenüber dem Zuckergehalt etwas wenig. Durchweg werde 6 bis 9 Grad Säure festgestellt.
Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Oktober 1934
in Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwoche):
Aktiva.
Goldbestand (Barrengold) sowie in- und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1592 Reichsmark berechnet.... ....
und zwar: Goldkassenbestand .... Golddepot (unbelastet) bei aus ländischen Zentralnoten⸗ banken 20 851 000 „Bestand an deckungsfähigen Devisen .....
J Reichs schatzwechseln ..... b). sonstigen Wechseln und Schecks.
‚ deutschen Scheidemünzen ....
NM 58 987 000
3 89) O
( 800 2 20) 060
( 6 & 3 496 75 Gh C 182 h & 246 633 O ( 460 359 G0 13 78 6b
( 3 208 0h 72 zh G 5 öl G
433 786 C0) 383 G6 23 Gi oh
ga 0h
b bij h
( b ohh 6
150 000 000 (unverändert)
67 262 00) (unveränder
40 254 060
Noten anderer Banken. .....
Lombardforderungen ......
(darunter Darlehen auf Reichsschatz. (— wechsel RM 9000)
deckungsfähigen Weripapieren ...
sonstigen Wertpapieren. .....
sonstigen Aktiven .... .... Passiva. Grundkavital ... . .
Rnesewefonds: . a) gesetzlicher Resewefonds ..... ....
b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗ nn,, .
365 281 00 (unverändeit 3 697 477000 ( Ih ih MM 73 112 00 ( 24 gl oo) 243 280 0b ( 5 4010)
Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober 1934 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks Lombards und Wertpapieren um 1867 Mill, auf 4328, 1 Mill. Rh vermindert. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗scheths um 182,1 Mill. auf 349633 Mill. RM und an n, nee e,, um 5, Mill. auf 2.3 Mill. RM abgenommen, dagegen die Ve, stände an Reichsschatzwechseln um 1,1 Mill. auf 22 Mill. RM. an deckungsfähigen Wertpapieren um 64 Mill. auf 135. Mill. M und an sonffigen , ,. um 6,1 Mill. auf 323,1 Mill. Ry zugenommen. — An Reichs banknoten, und Rentenbankscheinen zusammen sind 78,5 Mill. ẽRM in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um. 75,1 Mill. auf. 36,5 Mill. RM, derjenige an Rentenbank= scheinen um 3,5 Mill. auf 289,8 Mill. RM vermindert. Der Um, lauf an Scheidemünzen nahm um 42, Mill. auf 1430, 1 Mill. RM ab. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinem haben sich auf 119,1 Mill. RM, diejenigen an Scheidemünzen unter He= rücksichtigung von 7,5 Mill. RM neu — und 10, Mil. Reichsmark wieder eingezogener auf 245,0 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 773,4 Mill. RM eine Abnahme um Al,, Mill. RM; — Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich un 1,3 Mill. auf 83,7 Mill. RM erhöht. Im einzelnen haben die Goldbestände um 1, Mill. auf 7198 k ugenommen, während die Bestände an ,, Devisen ei einer Abnahme um 8000 RM mit 3,9 Mill. nahezu un⸗ verändert geblieben sind. ⸗
fon ige NRacklagen.. . Betrag der umlaufenden Noten ..... Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten ...
y SGensttte nnn,
Wagengestellung für Kohle., Koks und Briketts in Ruhrredier: Am 16. Oktober 1934: Gestellt 20 769 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deut fh Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des, D. N. ð * 8. Oktober auf 39,50 M (am 16. Oktober auf 39, 50 A0) füt g.
Fortsetzung in der Zweiten Beilage.
(unverändei)
ill. NM
m Deutschen Reichs
Nr. 243
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober
anzeiger und Preuß ischen Staatsanzeiger
12934
gortjetzung des Handelsteits.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermãrłten.
Devisen.
anzig, 16. Oktober. (D. N. B.) (Alles in Danzt er , en, Polnische Loko 100 Zloty 57, 4 G., 57, 95 ö 10 Deutsche Reichsmark —— G., — — B.. Ameritanische 5 bis 100⸗Stücke —— G, — B. — Schecks: London 2 G., — B. — Auszahlungen: Warschau 190 Zloty 57,83 G. or B. Telegraphische; London 14923 G., 1463 B., Paris 8 G.. 20 25 3 Rew Jork 3, 9575 G. 30430 B. Berlin zes G. 125,50 B. ,. 16. Oftober. (D. N. B.) Amsterdam 284, o, Berlin 65,814, Budapest 1243393, Kopenhagen 9116, London 20454, New hoi Aiß 4, Paris 7 64, Prag 1753, Zürich 137601. Marlnoten 'm, Lirenoten 35,81, Jugoslawische Noten 9, 0s, Tschecho—⸗ ssowakische Noten 17,05, Polnische Noten 79, 15, Dollarnoten 411,34, Ungarische Nuten —— *), Schwedische Noten 108,98, Belgrad —=—— Ferlin Clearingkurs ig0o, 54. — *) Noten und Deyisen für 100 Pengö. Prag, 16. Oktober. (D. N. B.) Amsterdam 16,243, Berlin zbö, 05, Zürich 780,37, Oslo 585 00, Kopenhagen 521,00, London Ii, 5ß, Madrid 327,623, Mailand 215,50, New York 23, 74. Paris n hö, Stockholm Sog oh, Wien 56h, 9o, Marknoten gab, S0 *), holnische Roten 453,5. Warfchau 5s, 756. Belgrad Sö, 516, Danzig 185, oh. — *) Am 15. Oktober S855, 90. ö ; Bu dape st, 16. Oktober. (D. N. B.) Alles in Pengö. Wien so,454, Berlin 186,80, Zürich 111,223, Belgrad 7,85. ; Tondon, 17. Oktober. (D. N. B.) New York 49373, Paris It 9, Amsterdam 720, 15, Brüssel 2091, Italien 5706, Berlin 1,124, Schweiz 14,973. Spanien 35,87, Lissabon 11013, Kopen hagen 22,394, . w Warschau 265, 75, nos Aires 36,37. Rio de Janeiro 412,00. ; . Paris, 16. Oktober. D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.) Deutschland ——, London 74,00, New York 15,0448, Belgien z5t, 25, Spanien 307,25, Italien 129, 807. Schweiz 4947 g, Kopen⸗ hagen 381,75, Holland 1628. 50, Oslo 373,50, Stockholm 383.50, Prag 63 50, Rumänien — . Wien —— Belgrad —— Warschau . Paris, 16. Oktober. (D. N. B.) ( nfangsnotierungen, Frei- verkehr) Deutschland — — Bukarest — Prag —— Wien —— Amerika 15.03, später 15. 04. England 73, 95, später i 0s Belgien 354,00), Holland 1028,25, Italien 129,95, Schweiz 494! / , Spanien 207,35, Warschau — —, Ropenhagen — — Oslo — — Gtockholm — — Belgrad — —.
Anm ste rdam, 16. Oktober. (D. N. B. (Amtlich. Berlin o9.d0, London 7.193, New York 146518, Paris 9, 243, Brüssel 34,45, Schweiz 48,124. Italien 12.63, Madrid 20, 173, Oslo 36, 20, Kopen⸗ hagen 32,20, Stockholm 37,15, Wien — —, Budapest — —, Prag 617,00, Warschau — —, Helsingfors ——, Bukarest ——, Yoko- hama — —, Buenos Aires — —. J ür ich, 17. Oktober. (D. N. B) (11.40 Uhr) Paris 20, 204, gonzꝰ̃ . New York 30338, Brüssel 71,574 Mailand 26,243, Madrid 41,85, Berlin 123,35, Wien (offiz.) 72, 75, ,. . Kopenhagen, 16. Oktober. (D. N. B) London 22,40, New enk nch! Berlin 185,00, Paris 30,509, Antwerpen 107,55, ürich 150,0, Rom 39,60, Amste rdam 312,25, Stockholm 115.65, slo 112,0, Helsingfors 5, 95, Prag 19,40, Wien — — Warschau 87,50. Stockholm, 16. Oktober. (D. N. 2 London 19,40 nom. Berlin ö nom., Paris 26,385 nom., Brüssel 93, 50 nom, Schwei lätze 130,50 nom., Amsterdam 271,00 nom., Kopenhagen 8h S nom., . 7,60 nom., Washington 396,00 nom, Helsingfors 850 nom., Rom 34,50 nom], Prag 1700 nom, Wien — —, Warschau ö London 19,90, Berlin 165 50 Oslo, 16. Oktober. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 165, 50, Paris 27,15, New York 407,50, Amsterdam 278,25, Zürich 134,25, Helsingfors 8, 9), Antwerpen 96,25, Stockholm 102,865, Kopenhagen S9, 25, Rom 35,35, Prag 17,35, Wien — — Warschau 718,25. Mos kau, 9. Oktober. (D. N. B.) (In Tscherwonzen. 1000 engl. Pfund 562,53 G., 564,22 B., 10090 Dollar 114,50 G., 114,84 8. 1600 Reichsmark 46,32 G., 46,50 B.
London, 16. Oktober. (D. N. B. Silber Barren prompt ad'ss, Silber fein prompt 267 /g, Silber auf Lieferung Barren 25, 06, Silber auf Lieferung fein 27,00, Gold 142/393.
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 16. Oktober. (D. N. B.) 5 0/0 Mex. äußere Gold 15,15, 430;0JIrregation 10 90, 40s0 Tamaul. S. 1 abg. — — H50so Tehuantepecr abg. —— Aschaffenburger Buntpapier 47,50, Cement 6 . 1165,15, Dtsch. Gold u. Silber 215,90, Disch. Linoleum 59, 5), Eßlinger Masch. 5,50, Felten u. Guill. I6,'50, Ph. Holzmann 79,25, Gebr. Junghans 60,25, Lahmeyer 121375, Mainkraftwerke S2, 235, Schnellpr. Frankent. 3350. Voigt u. Häffner 10, 25, Zellstoff Waldhof 48,B0, Buderus 87,25, Kali Westeregeln — —.
z ö 16. Oktober. (D. N. B.) SSchlußkurse. Dresdner Bank 18,75, Vereinsbank 95, 00, Lübeck⸗Büchen 77, 00, Hamburg⸗
Amerika Paketf. (3: 1 zusammengel. neue Stücke) 29,00 B., Ham⸗— burg⸗Südamerika 25,50, Nordd. Lloyd 31,25, Harburg. Gummi Phönix 27,00, Alsen Zement 146,59, Anglo⸗Guano 80,00, Dynamit Nobel — —, Holstenbrauerei 965 /s, Neu Guinea — —, Otavi Minen 13,25.
Wien, 16. Oktober. (D. N. B.) Amtlich. (In Schillingen.) Völkerbundsanleihe 1060 Dollar⸗Stücke 519,00, do. 500 Dollar⸗— Stücke 519,900, 4 0½ Galiz. Ludwigsbahn — - 4 9½ο0 Vorarl⸗ berger Bahn — —, 3 C ( Staatsbahn — —, Türkenlose 10,10, Wiener Bankverein — —, Oesterr. Kreditanstalt — —, Ungar. Kreditbank — — Staatsbahnaktien 15,10, Dynamit A.-G. —— A. E. G. Union — —, Brown Boveri ——, Siemens -⸗Schuckert —— Brüxer Kohlen — —, Alpine Montan 9, 16, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) 48,9. Krupp A.-G. — Prager Eisen — —, Rimamurany 21,30, Steyr. Werke qwWaffen (zusammengelegte Stücke) — —, Sltodawerke — —, Steyrer Papierf. 68, 00, Scheidemandel — —, Leykam Josefsthal — —.
Amsterdam, 16. Oktober. (D. N. B.) 7 C0. Deutsche nei ml 1949 (Dawes) — —, 54 o Deutsche Reichsanl. 1965 (Houng) 21/3 B., 20,75 G., 63 o Bager. Staats⸗Obl. 1945 16,75, Toso Bremen 1935 20,50, 6 o/ Preuß. Obl. 1952 16,00, 7 ½ά Dresden Obl. 1945 — —, 700 Deutsche Rentenbank Obl. 1950 21,25, Toso Deutsche Hyp.⸗Bank Bln. Pfdbr. 1953 ——. 7 900 Deutscher Sparkassen⸗ und Giroverband 1947 17300, 700 Pr. Zentr.⸗Bod.-Krd. Pfdbr. 1960 — — 790 Sächs. Bodenkr.⸗Pfdbr. 1953 — — Amster⸗ damsche Bank 195,235, Dẽeutsche Reichsbant ——, Joo Arbed 1851 — — 70so A.-G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 — Goo Cont. Caoutsch. Obl. 1950 — — 7 0 Itsch. Kalisynd. Obl. S. A 1950 32.50, 7 o Cont. Gummiw. A. G. Obl. 1956 30 00, 6 0½ Gelsenkirchen Goldnt. 1934 36 50, 6 o/ Harp. Bergb.-⸗Obl. m. Opt. 1949 2373, 6 0½ J. G. Farben Obl. —— 70g Mitteld. Stahlwerke Obl. ni. Op. 1951 —, TM Rhein. Westf. Bod. Erd. Bank Pfdbr. 1953 —— To Rhein⸗Elbe Union Obl. m. Op. 1946 18.50, 7 oo Rhein. Westf. E.- Obl. 5 jähr. Noten 27, 900. 70 Siemens⸗Halske Obl. 1935 22, 75, 6 0, Siemens⸗Halske Zert. ge⸗ winnber. Obl. 2930 — — Joo Verein. Stahlwerke Obl. 1951 32.50, ß G Vexein. Stahlwerke Obl, Lit, O 1951 —— J. G. Farben Zert. v. Aktien 44. 75, Too Rhein⸗Westf. Elektr. Obl. 1950 21,59 G og Eschweiler Bergw. Obl. 1952 40,09. Kreuger u. Toll Winstd. Obl. ——, 6 6o Siemens u. Halske Obl. 29360 31,00, Deutsche
Banken Zert. —— Ford Akt. (Berl. Emissionꝰ — —
(Fortsetzuna auf der folgenden Seite.)
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Kleeheu (auch mit Beimischung
Erntevorschätzung für Hackfrüchte und Heu im Deutschen Reich zu Anfang Ortober 1934
Spätkartoffeln
Zuckerrüben
Runkelrüben von Gräsern)
n
Ernte⸗ fläche
Länder und Landesteile
2
Ernte— Ernteertrag gen, insgesant, fiche n,. ö on, e n,.
Ernteertrag insgesamt 1000 t
Ernte ⸗ fläche vom
Ernte⸗ Ernteertrag
fläche . insgesamt
42 1000 t
Ernteertrag
insgesamt 1000 t
Hektar
— Preußen!!! . 2 2 2 8 Prov. Ostpreußen .. Stadt Berlin.. ... Prov. Brandenburg..
„ FPommern..... Grenzmark Posen⸗Westpreu Prov. Niederschlesien ..
„Oberschlesien...
Sachsen. ... Schleswig⸗Holstein Hannover... Westfalen ...
SHessen⸗Nassau Rheinprovinz!) ... Hohenzollern...
e
, , . , , 0 0 , 9 o 6 , , , , , . 1 o 9 o 0 8 8 2 1 o o o o 0 1 9 2 1 42 2 9 e , , 9 4 e o — 8 m 8 1 2 . 5 9 9 9 5 , 6
Bayern) ...
Gachsen⸗⸗ .
Württemberg....
2
Vaden ....
Thüringen..
hessen ....
damburg ..
Mecklenburg.
DOldenburg ..
Braunschweig
BVremen ... Anhalt... Lippe... aun,
1600 2s 6bo, 2, L2s6,] 164,6 295,
137,2 ) — löõs, 277,3
162. 261,1 166,4 1, 166, 164,4 151,2 145. 167.9 16,6 162,5 147,5 146,9 149, 8 169, 6 141,5 147, 137,0 148,2 1249 144,6 167,6 167,3 166, 148,6 no, 160,6
209,0 41,6 o, 1
17 288,3 45,1
. 821 — — — 0 — 8 SG SS QS 8 3 5 5 K De , D, , dd e, e, do do e, r
ESchaumburg⸗Lippe 9 0 Dentsches Reich) 1934.
Dagegen endgültige Ernteermittl. 19331). 16321). 19311 .
* 2 0 1 2 2
156,4 11 765,5 366,5 9081,
8 5 8, 7 8756 11 0396 10 645.5
166,0 40 970, z04, 1670 43 847.2 20, 8 168. 40 g09, 3809
y 164, 9) 40 086,9 z9s,3
Früh⸗ und Spätkartoffeln zu sammen.
Ernte⸗ EGrnteertrag flache vom ha] insgesamt 1000 ha 42 1000 t
Jahr
Ernteertrag vom ha insgesamt 42 1000 t
19341) 193339 19321
2906, 2 150,1
43 8317 193119 .. zd. 18265 440714 15301 57g. 1555
17 ol, ] iz s3
167, 9 47 099, 6 145,0 o 9lo, d
1565.3 a3 86.4
.
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