Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 245 vom 19. Orttober 1934. S. 2
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Kaiserlich japanische Botschafter Matsuzo Nagai hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Botschaftssekretär Sugishita die Geschäfte der Botschaft.
Der schweizerische Gesandte Paul Dinichert ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Gesandte des irischen Freistaats Charles Be wley ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Ge— sandtschaft wieder übernommen. .
Der tschechoslowakische Gesandte Dr. Vojtech Ma stny ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Ge⸗ sandtschaft wieder übernommen.
Nummer 42 des Ministerialblatts für die Preußische innere Verwaltung (herausgegeben im Preußischen Ministerium des Innern) v. 17. Oktober i934 hat folgenden Inhalt: All gemeine Verwaltung. RdErl. 5. 10. 34, Beschäftig. v. Reg. Ziv. Super⸗ numeraren in Bürohilfsarbeiterstellen bei d. Landratsämtern. — RdErl. 10. 10. 34, Zahlung v. Versorgungsbezügen an Bezugs⸗ berechtigte im Ausland. — RdErl. 16. 16. 34, Ehrenkreuz d. Welt⸗ krieges f. d. Personal d. freiw. Krankenpflege. — RdErl. 10. 10. 1934, Beurlaubung z. Verschickung durch d. Hitler⸗Spende. — RdErl. 12. 10 34, Ehejubelfeier. Kommunalverbände. RdErl. 8. 10. 34, Steuerverteilungen f. 1934. — 2. VO. 10. 10. 34, Durchf. d. Ges. über die Verfass. d. Hauptstadt Berlin v. 29. 6. 1934. — RdErl. 19. 10. 34, 2. Ausf. Anw. z. Ges. über d. Verfass. d. Hauptstadt Berlin v. 29. 5. 1931 (Ueberörtl. Prüfungen d. Haushaltsführung u. Entlastung in d. Hauptstadt Berlin). — RdErl. 5. 10. 34, Lohnsteuer u. Bürgersteuer 1935 (Ausschreib. d. Steuerkarten 1935 durch d. Gemeinden, Lohnkonto u. Lohnsteuer— bescheinig. 1935). — RdErl. 11. 10. 34, Muster f. d. Haushalts⸗ wirtschaft d. Rechnungsj. 1935. — Gemeindebestand- u. Orts⸗ namenänderungen. Polizeiverwaltung. RdErl. 6. 10. 1934, Tumultschädenrenten. — RdErl. 13. 10. 34, Sammlung zu⸗ gunsten d. Dt. Kriegsgräberfürsorge innerhalb d. Pol.⸗Beamten⸗ schaft — RdErl. 11. 16. 34, 1. Ausf.⸗Vorschr. z. Ges. über Dienst— verhältnisse d. Gemeindepol. Vollzugsbeamten u. der in d. Ge⸗ meindedienst übertretenden Schutzpol. Beamten v. 27. 12. 1933. — RdErl. 10. 10. 34, Amtsbezeichnungen u. Amtsstellenbezeichnungen in d. Gend. — RdErl. 2. 10. 34, Vereinnahmung d. Erlöses aus d. Verkauf beschlagnahmter Waffen. — RdErl. 11. 10. 34, Be⸗ amtete Anwärter f. d. Krim.⸗Kommiss.⸗Laufbahn. — RdErl. 9. 10. 1934, Abhaltung v. Einführungsvorträgen über Schadenver— hütung. — RdErl. 10. 10. 34, Schulungslehrg. d. Kameradschafts⸗ bundes Dt. Pol⸗Beamten. — RdErl. 12. 10. 34, Durchsch. Preise f. d. Dienstpferde in d. Gend. Wohlfahrtspflege u. FJu⸗ gendwohlfahrt. RdErl. 6. 106. 34, Jubiläumsgeldlotterie
Aus der V
Verstärkte Fürsorge für Kriegsblinde und Hirnverletzte.
Ueber die Fürsorge für Kriegsblinde und Hirnverletzte hat der . in einem Schreiben an die Landes⸗ regierungen Richtlinien aufgestellt. Um die vom Gesetz , tigte einheitliche verbesserte Betreuung der Kriegsblinden und Hirnverletzten zu gewährleisten, haben die Hauptfürsorgestellen seit dem 1. Oktober in den Angelegenheiten der Kriegsblinden—⸗ und Hirnverletzten-Fürsorge selbft zu entscheiden. Jede Haupt⸗ fürsorgestelle soll mindestens einen Beamten mit der Bearbeitung dieser Angelegenheiten betrauen. Vielfach, so erklärt der Minister, wird nicht die geldliche Unterstützung, sondern eine seelische Be— treuung im Vordergrund stehen müssen. Dies setzt neben viel— seitigen Kenntnissen auf fürsorgerischem Gebiet auch ein gutes Einfühlungsvermögen der in Frage kommenden Beamten voraus. Auf eine gute Zusammenarbeit mit den Organen der NS.⸗ Kriegsopfer⸗Versorgung soll Wert gelegt werden. Das Schwer— gewicht muß auch bei Kriegsblinden und Hirnverletzten in der Arbeitsfürsorge liegen. Sorgfältige Berufsberatung und Aus— bildung müssen der Arbeitsvermittlung vorausgehen. Selbständige kriegsblinde und hirnverletzte Handwerker sind tatkräftig durch Vermittlung von Arbeitsaufträgen und in der Rohstoffversorgung zu unterstützen. Soweit irgend möglich, soll auch das Streben nach einem Eigenheim und die Erhaltung der Eigenheime ge— fördert werden. Der Minister behandelt weiter die rasche und ausreichende Krankenhilfe und die Sicherung ausreichender Er— holung für berufstätige Kriegsblinde und Hirnverletzte.
Amts⸗ und Amtsstellenbezeichnungen in der Gendarmerie.
Die Amtsbezeichnungen und Amtsstellenbezeichnungen der Gendarmerie haben folgende Aenderungen erfahren:
Die aus anderen Polizeizweigen in die Gendarmerie über— tretenden Polizeibeamten führen bis zum vollendeten 12. Gesamt⸗ dienstjahr die Amtsbezeichnung „Gendarmerie⸗Oberwachtmeister“. Mit vollendetem 12. Dienstjahr führen sie die Amtsbezeichnung „Gendarmerie⸗Hauptwachtmeister“. Die Dienstaufsicht im Amts⸗ bereich führt in den Grenzen der bisherigen Anordnungen der „Gendarmeriemeister“ und „Gendarmerie-Amtsführer“. Mehrere Amtsbereiche bilden einen „Abteilungsbereich“. Die Dienstaussicht im Abteilungsbereich führt der „Gendarmerie⸗Obermeister“ und „Gendarmerie⸗-Abteilungskommandant“. Besonders große Kreise mit mehreren Abteilungsbereichen bilden einen „Inspektions⸗ bereich“. Die Dienstaufsicht führt der „Gendarmerie⸗Inspektor“ und „Gendarmerie⸗Inspektionskommandant“.
Soweit bisher die Gendarmerie mehrerer Kreise Gendarmerie⸗ Hauptleuten unterstellt war, bleibt es zunächst bei dieser Rege⸗ lung. Eine größere Zahl von Gendarmerie-Abteilungsbereichen bzw. Gendarmerie⸗Inspektionsbereichen bilden dann den „Gen⸗ darmerie⸗-Distriktsbereich“. Die Dienstaufsicht führt ein „Haupt⸗ mann der Gendarmerie und Distriktsführer“. Die Gendarmerie⸗ Distriktsbereiche bzw. die Gendarmerie⸗-⸗Inspektions-⸗ oder Gendarmerie⸗Abteilungsbereiche eines Regierungsbezirks bilden einen „Gendarmerie⸗Bezirksbereich! An der Spitze der Gen⸗ darmerie⸗Bezirksbereiche stehen je nach Größe und Bedeutung Majore oder Oberstleutnants der Gendarmerie als „Kommandeur der Gendarmerie“. Die Gendarmeriebezirke werden in Zukunft durchgezählt; ein besonderer Erlaß folgt. Die Dienstbezeichnung der Kommandeure heißt also „Major der Gendarmerie und Kommandeur des Gendarmeriebezirks 1 Königsberg“ usw.
An der Spitze der Gendarmerie steht der „Landes komman⸗ deur der Gendarmerie in Preußen“. Es heißen also alle Gendarme bis zur Vollendung des 12. Gesamtdienstjahres „Gendarmerie⸗Oberwachtmeister“. Es heißen die bisherigen Gendarmerie⸗Wachtmeister „Gendarmerie-⸗Hauptwachtmeister“, die bisherigen Gendarmerie⸗Oberwachtmeister „Gendarmerie⸗Meister“, die bisherigen Gendarmerie⸗Hauyptwachtmeister „Gendarmerke⸗ Ohermeister“, die bisherigen Gendarmerie-Stabswachtmeister „Gendarmerie⸗Inspektoren“ Die Offiziere der Gendarmerie fübren die Amtsbezeichnung „Hauptmann der Gendarmerie“ usw.
aus Anlaß d. 175. Geburtstages v. Friedr. v. Schiller zugunsten d. Schillermuseums in Marbach a. N. Verkehrswesen. RdErl. 10. 10. 84, Kraftfahrzeugverkehr u. Reichs⸗Straßenver⸗ kehrs⸗-Ordnung. — RdErl. 12. 10. 34, Rangieren auf Bahnüber⸗ gängen. R , RdErl. 12. 10. 1934, Durchf. d. 2. VO. z. Ausf. d. Ges. j. Verhütung erbkrank. Nachwuchses. — RdErl. 9. 10. 34, Handel mit Mischungen v. Honig u. Kunsthonig. — RdErl. 11. 10. 34. Anwendung d. Weinges. auf d. 1934er Traubenmoste. — RdErl. 8. 10. 34, Schädlingsbekämpfung mit hochgiftigen Stoffen. — RdErl. 11. 10. 1934, Schädlingsbekämpfung mit hochgiftigen Stoffen. — RdErl. 9. 10. 34, Ges. z. Bekämpf. d. Papageienkrankheit usw. v. 3. . 1934. — Uebertragbare Krankheiten in d. 37. Woche 1934. Ver⸗ schiedenes. Handschriftl. Berichtig. Neuerscheinungen. Stellen ausschreibung v. Gemeindebegmten. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag Berlin
Gweiseitig bedruckt und 2,s 0 RM für
Ausgabe B (einseitig bedruckt).
Verkehrs wesen.
Maßnahmen zur Belebung des Lübecker Hafenverkehrs.
Senator Dr. Böhmcker machte vor Lübecker Wirtschaftskreisen grundsätzliche Ausführungen über die neue Lübecker Hafenarbeits⸗ ordnung Senat und Handelskammer, so betonte er, seien von der Erkenntnis durchdrungen gewesen, daß der Ausbau der Touren⸗ schiffahrt Vorbedingung für die Belebung des Güterumschlages im Lübecker Hafen sei. Die Lübeck⸗Linie sei jetzt dank der Opfer, die der Senat im Interesse der Erhaltung dieser Reederei gebracht habe, finanziell gesund und flüssig. Sie haben ihren Tourenver⸗ kehr über Danzig, Memel und Libau nach Riga erweitert. Weiter habe die Reederei den regelmäßigen Verkehr nach West- und Nord⸗ finnland aufgenommen und beabsichtige ihn noch weiter auszu⸗ bauen. An der Steigerung des Lübecker Hafenverkehrs um 40 95 gegenüber dem Vorjahre sei die Lübeck⸗Linie wesentlich beteiligt. Durch die Neptun-Reederei in Bremen sei der Tourendienst nach Stockholm und Nordschweden verbessert worden. Der Tourendienst der Lübeck-Oslo⸗Linie sei verstärkt worden. Ferner sei es gelungen, einen 14tägigen Dienst Lübeck London einzurichten. Auch sei erreicht worden, daß die Finske Angfarthys ihre Absicht, den Ver⸗ kehr Helsingfors — Lübeck wesentlich einzuschränken, aufgegeben habe. Sie werde im Winter wöchentlich einmal von Lübeck und 14tägig einmal von Helsingfors fahren. Sache der Lübecker Spedi⸗ teure ge es jetzt, so fuhr Senator Dr. Böhmcker fort, großzügi und nachhaltig für den Lübecker Hafen zu werben. Senat un Handelskammer seien unentwegt tätig, die Seehafentarife der Deutschen Reichsbahn für Lübeck i liger zu gestalten. Von Senat, Handelskammer und Lübeck-Büchener Eisenbahn sei die Lübecker Hafen G. m. b. H. gegründet worden. Aufgabe der neuen Gesellschaft sei es, den Lübecker Hafen möglichst schlagkräftig und
wettbewerbsfähig zu machen.
er waltung.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater. Sonnabend, den 20. Oktober. . Staatsoper: Das Rheingold. Nusikalische Leitung: Furt⸗
. wängler. Beginn: 20 Uhr. . . Schauspielhaus: Minna von Barnhelm (Neuinszenierung Gründgens). Beginn: 20 Uhr.
Preußische Akademie der Wissenschaften.
Am Mittwoch, dem 24. Oktober d. J., findet abends, pünktlich Us Uhr, der erste öffentliche Vortrag dieses Wintersemesters im Festsacl der Preußischen Akademie der Wissenschaften statt. Herr Erich Brandenburg CLeipzig) spricht über: „Tie deutsch— englischen Bündnisverhandlungen 18598 — 1901“.
Eintrittskarten (1 — RM und 0.50 RM) sind beim Pförtner der Aakademie (Unter den Linden 38) erhältlich.
Voltkswirtschaft und Statistik. 16,ůV Millionen Tätige in der Landwirtschaft.
Das Statistische Reichsamt teilt als weiteres Ergebnis der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom Juni 1933 Feststellungen über das Personal der land- und forstwirtschaft— lichen Betriebe mit. In den drei Millionen land- und forstwirt⸗ schaftlichen und gärtnerischen Betrieben mit mehr als 0,5 ha Be⸗ triebsfläche wurden insgesamt 16,? Millionen Personen ermittelt, die zu diesen Betrieben in einer unmittelbaren Verbindung stan— den, sei es, daß sie als Betriebsinhaber oder dessen Familien⸗ angehörige im Betriebshaushalt lebten oder daß sie als familien⸗ fremde Arbeitskräfte dauernd oder , im Betrieb be⸗ schäftigt waren. Der überwiegende Teil dieses Personenkreises, und zwar 13,8 Millionen Personen oder 83 vH, entfällt auf die im Haushalt des Betriebsinhabers lebenden Familienangehörigen und nur 2,9 Millionen oder 17 vH auf familienfremde Arbeits⸗ kräfte. Die Ergebnisse der Betriebszählung lassen erkennen, daß im Gesamtbild der deutschen Landwirtschaft die Familienwirt⸗ schaft, d. h. die ausschließliche oder überwiegende Beschäftigun familienzugehöriger Arbeitskräfte, vorherrscht und daß der Antei der bäuerlichen Familie am gesamten Personal gegenüber fami⸗ lienfremden Arbeitskräften im Vordringen begriffen ist.
Die deutsche Kraftfahrzeugindustrie im Auguft 1934.
Die Erzeugungsentwicklung in der Kraftfahrzeugindustrie war
Ws, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1B, 5 RM für Ausgabe A
m mn,
I SDandelsten.
Berliner Börse am 19. Oktober.
Renten bleiben bevorzugt.
.Wenn auch an der Berliner Börse vom Freitag in Aktien wieder ,. vorlag, so waren doch die . ht 6 überwiegend nach unten gerichtet wie am Vortage, sondern in verschiedenen Werten traten bei Rückkäufen bereits wieder Er— holungen ein. Das Hauptinteresse zog erneut der Markt der fest⸗ dberzinslichen Werte auf sich, wo bei lebhafterem Geschäft unter Fü rung von Altbesitzanleihe die Tendenz wiederum recht fest war. In ig Fehlens von Anregungen lagen Aktien auch im Verlauf recht still und abgesehen von einigen gefragten Spezialpapieren auch im Kurse kaum verändert. Die Börse schloß in einigermaßen behaupteter e nf,
Montanwerte lagen durchschnittlich .z bis , vH schwächer ohne daß in einzelnen Papieren größeres Geschäft e e war. Ilse erholten sich von ihrem gestrigen Kursrück ang um 236 vH, dagegen kamen in Eintracht (minus 2M) und in if Braunkohlen (minus 1) wieder etwas Material heraus. J. G. Farben konnten ihren Vortagskurs halten, für Rütgerswerke zeigte sich zunehmendes Interesse (plus I), Am Elektromarkt lagen Chade (minus 5) erneut unter Abgabedruck, waren im Verlauf allerdings teilweise wieder erholt. Sonst zeigte sich Angebot in Aku (minus I) sowie in Berlin⸗Karlsruher Industriewerke (minus . Engelhardt konnten ihre Aufwärtsbewegung um 1 vH fort⸗ etzen.
Banken lagen auch am Kassamarkt überwiegend etwas schwächer. Bei großen Umsätzen gingen Altbesitz erneut um 2 v§ nach oben und erreichten mit 10555 einen neuen Höchstkurs. Auch it Reichsbank-⸗Porzugsaktien (splus 3s) waren die Umsätze im Verlauf ziemlich beträchtlich. Sonst waren unter festverzins⸗ lichen Werten Dollarbonds bis zu 13 vH, umgestellte bis zu Lz vH, Stadtanleihen sogar bis zu 2 v5 gebefsfert. Tagesgeld blieb mit 4-47 vc, teilweise darunter, unverändert. Das n= lagegeschäft war wieder ziemlich lebhaft. An den Markt kam eine neue Reihe unverzinslicher Schatzanweisungen per 16. 9. 1935 . 4 vY, die gute Aufnahme fanden. Am internalionalen Devi— enmarkt lagen die Hauptwährungen weiter fest. Das Pfund 96 ö. 12,22 (12,19) und der Dollar auf 2, 47 (2,468) RM in
erlin an.
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Die Bautätigkeit im August 1934.
Im August vermochte sich die Wohnbautätigkeit It. Wirk— schaft und Statistik nicht ganz auf der im Juli erreichten Höhe zu halten. Die Bauanträge, Bauerlaubnisse und Baubeginne gingen etwas, die Bauvollendungen orheblich zurück. Die Ergebnisse des Vorjahrs wurden jedoch immer noch bedeutend übertroffen. In den Städten mit 10 000 und mehr Einwohnern wurden insgesamt 11900 Wohnungen durch Neu⸗ und Umbau fertiggestellt, 25 vh weniger als im Vormonat, aber fast die Hälfte (48,5 vH) mehr als im August 1933. Die Zahl der Baubeginne (10 300) nahm im August um 2 vH ab, übertraf aber das Vorjahrsergebnis um 38 vH. Bauerlaubnisse wurden für 10 600 Wohnungen erteilt, für 12 vH - weniger als im Juli, jedoch für 33 v5 mehr als im Vor⸗ jahr. Bei den Bauankrägen ergab sich gegenüber dem Juli eine Abnahme um 2 vH; die Leistungen des August 1933 wurden nur um 7 vH übertroffen. Beim Bau gewerblicher Gebäude war die Entwicklung in den verschiedenen Baustadien nicht gleichmäßig. Fertiggestellt wurden 237 Gebäude mit 212 300 ebm umbautem Raum, 14,9 vH weniger als im Juli 1934, aber 27 vH mehr als im August 1933. Der Rauminhalt der begonnenen Bauten stieg dagegen mit 604 100 ebm im Vergleich zum Vormonat um 64 vöh und der der genehmigten Gebäude mit 629 800 cbm um 19 vH an. Die Leistungen vom August 1933 wurden bei den Baubeginnen um 115 vH übertroffen, während die Baugenehmigungen um 17 vH unter dem Vorjahrsergebnis blieben. Die öffentliche Hoch⸗ bautätigkeit war zwar in allen Baustadien — zum Teil sogar er⸗ heblich — größer als im Vormonat, erreichte und übertraf jedoch nur bei den Baubeginnen das Vorjahresergebnis. Fertiggestellt wurden 96 100 ebm umbauter Raum, 92 v5 mehr als im Juli d. J., jedoch 5 vH weniger als im August 1933. Bei den in An— griff genommenen Bauten (191 000 ebm) ergab sich gegenüber dem Juli eine Zunahme um 38 vH, bei den Bauerlaubnissen (195 000 ebm) um 11 vH. Die Ergebnisse des Vorjahres wurden bei den Baubeginnen um 63 v5 übertroffen, während die Bau⸗ erlaubnisse um 4 vH kleiner als im August 1933 waren.
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Zur Durchführung des deutsch⸗polnischen Kompensationsvertrages.
Berlin, 18. Oktober. Die Deutsch⸗Polnische Handelskammer Berlin, teilt folgendes mit-; Nach dem deutsch-polnischen Kom⸗ pensationsabkommen vom 11. Oktober 1934 sind die im Rahmen dieses Abkommens nach Deutschland eingeführten Waren in Reichs mart zu bezahlen. Die Einzahlung hat auf ein für die Polnische Kompensations⸗Handelsgesellschaft (Polskie Towarzystwo Handlu KompensachjnegoR, Warschau, bei einer deutschen Devisenbank einzurichtendes Konto zu erfolgen. Dieses Konto ist inzwischen bei der Dresdner Bank, Berlin, eröffnet worden.
im August, wie saisonmäßig zu erwarten war, leicht rückläufig. Lediglich bei den Kleinkrafträdern war eine Erzeugungszunahme festzustellen. Auch der Absatz an Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Nutzkraftwagen ging im Berichtsmonat allgemein zurück. Der Absatzrückgang war am stärksten bei den Großkrafträdern (17 9) an Personenkraftwagen und dreirädrigen Fahrzeugen wurde rund 1sio weniger als im Vormonat abgesetzt. Die Liefer⸗ und Last—⸗ kraftwagenindustrie hatte demgegenüber eine Absatzsteigerung um 11235 aufzuweisen. Gegenüber dem gleichen Monat des Vor⸗
jahres waren Herstellung und Absatz der Kraftfahrzeugindustrie auch im August 1934 außerordentlich günstig. Personenkraftwagen erhöhte sich gegenüber August 1933 mit 15705 gegen geö5ß um rund zwei Drittel; hergestellt wurden 16877 (6256) Wagen. Die Herstellung von Liefer- und Lastkraft⸗ wagen erreichte 2375 (1057) Stück; der Absatz konnte mit 2409 gegen 1947 weit mehr als verdoppelt werden. und dreirädrigen Fahrzeugen wurden 10 566 (August 1933 4284) Stück hergestellt. drei Viertel. Der Auslandsabsatz an Personenkraftwagen hielt sich im ganzen gesehen auf der Höhe des Vormonats. wagen mit 1B, Liter Hubraum war sogar eine leichte Zunahme festzustellen.
leilhln der leichten Besserung im Juli 1934 im Berichtsmonat wieder — zurück
Der Absatz an
An Krafträdern Der Absatz stieg mit 9641 gegen 5738 um ca. Bei den Klein⸗
Die Liefer⸗ und Lastkraftwagenausfuhr sank wei⸗ in um 9 235. Auch die Ausfuhr von Krafträdern ging nach
⸗
Der Sonderausschuß des Vötterbundes für Kompensations⸗ und Clearingfragen zusammen⸗ getreten.
Paris, 13. Oktober. Der aus Mitgliedern des Finanz⸗ und des Wirtschaftsausschuffes des Völkerbundes be eg . ausschuß zur Prüfung der mit Kompenfations⸗ und Clearingver⸗ trägen zusammenhängenden Fragen ist am Donnerstag vormittag in Paris zusammengetreten. An der Sitzung nahmen teil die Vorsitzenden des Wirtschafts- und des Finanzausschusses des Völ⸗ kerbundes, Dolezal und Mlynarsky, beide Polen, die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses Elbel. Frankrei ) di Nola (Italien), Stu ci (Schweiz), Schüler (Oesterreich) und in Vertretung von Leith⸗Roß Roms Dutton (England) sowie die Tiitglieder des Finanzausschusses Dayras (Frankreich) und Pospofil Tschechoslo⸗ wakei). Zum Vorsitzenden des Sonde rausschusses wurde Posposil der früher Gouverneur der Tschechoslowakischen Nationalbank war, gewählt. Ferner wurde die Mitarbeit von Vertretern ge⸗ wisser Länder, die am Ausschuß nicht beteiligt sind, in Aussicht ge⸗ nommen. Der Gedankenaustaus galt zunächst dem Umfang der ute e n f ö. . . . e, die e , die Methoden
Ergebnisse der Kompensations⸗ und Clearingverträg keht been leer Kombensat. .
w —
. Regelung der . ezieht.
Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 245 vom 18. Ottober 1934. 8. 3
Grundsätzliche Probleme des nationalsozialistischen Wirtschafts aubaues.
Wirtschaftsführer Sraf von der Goltz vor dem Berliner Freundeskreis der Deutschen Akademie.
Auf dem Wochenfrühstück der Berliner Gesellschaft der Deut⸗ chen Alademie im Hotel aiserhof sprach der ei, shirtsch Führer bes Gesamtverbandes der deutschen Wirtschaft, Staatsrat. Dr. Graf von der Goltz, über grundsätzliche Probleme des nationalsozialistischen Wirtschaftsbaues. In seinen bemerkens⸗ perten Ausführungen gab der Redner eine hervorragende staats— hilosophische Deutung der nationalsozialistischen Gemeinschaits⸗ srmen in der deutschen Wirtschaft. Er warf einleitend die Frage uuf, ob und wann der Staat in die Wirtschaft eingreifen dürfe. Es ei allgemein anerkannt, so betonte er, daß der Staat das Recht und die Pflicht habe, in gewissen Zeiten der Gefahr einzugreifen. Der Krieg he weitgehend zu der e i . beigetragen, daß es nicht mögli ki daß ein Volk für die Gemeinschaft sterbe, aber nachher nicht für die Gemeinschaft lebe. Es sei sinnlos, für ein— ander zu sterben, um später gegeneinander zu leben. Der Wille zur Femeinschaft, der das ganze Dasein erhalte und für den das ganze Dasein geopfert werde, könne nicht vor einzelnen Lebensgebieten falt machen. Die Wirtschaft sei in dieser Beziehung nicht ein Ding an sich, das nur zu einer Art materieller Berufsbefriedigung da sei und als eine mehr eder weniger materielle und technische An⸗ gelegenheit mit Weltanschauung nichts zu tun habe. Man Hönne nicht als Weltbild die Gemeinschaft verkünden, aber aus diesem Veltbild praktisch die Lebensarbeit der meisten Deutschen aus⸗ schalten. Die ganzen sozialen Zuckungen der letzten Jahre und Jahrzehnte seien als ein Ausbruch der allgemeinen Sehnfucht auf dem ganzen Erdball zu werten, als ein Ausbruch des Ringens um die Form einer Gemeinschaft. Es handle sich darum, die einzelnen Kräfte zu multiplizieren zu einer gesteigerten Gesamtleistung für die Gemeinschaft, nicht aber zu einer öden Gleichmacherei.
Unsere Losung sei die Lösung des Mutes und des Glaubens an das Volk und seine Kraft. Der Nationalsozialismus sei erfüllt von dem Willen, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der jeder einzelne zu größtem Schaffen beseelt werde und trotzdem im Ziel ebunden sei für diese Gemeinschaft. Diese Lösung sei im Gesetz zur Heer ng der nationalen Arbeit gefunden. Das Ziel dieses Ge—⸗ setzes sei ein gemeinschaftliches Arbeiten des , , Betriebes bom Unternehmer bis zum Arbeiter dergestalt, daß n g der Unternehmer als auch der letzte Arbeiter in ihrer Schaffensfreude und damit in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Der Arbeiter werde in seinen Rechten geschützt durch den Staat, ver⸗ körpert durch den Treuhänder der Arbeit, und auch der Unter⸗ nehmer finde vor jeder unberechtigten Störung seines Betriebes von außen her Schutz. Denn er könne für seine Betriebsführung
nur verantwortlich gemacht werden, wenn er tatsächlich frei die
Wirtschaft des Auslandes.
Die dãnischen Einfuhrbeschränkungen.
Kopenhagen, 18. Oktober. Handelsminister Hauge hat im Folketing einen I,, ,. über die Einlösung der Noten der enn bank sowie Maßnahmen zum Schutze der dänischen Wäh⸗ rung eingebracht. Es handelt sich hierbei um ein Gesetz, das an fe des Ende dieses Jahres ablaufenden Gesetzes vom 13. De⸗ zember 1933 treten soll und in der Hauptsache sich auf Maßnahmen ieht. Danach wird der zuständige
inister ermächtigt, die Nationalbank bis auf weiteres von ihrer Verpflichtung zur Einlösung der von ihr ausgegebenen Banknoten in 36nr und zum Ankauf von Gold . entbinden. Ferner enthält die Vorlage eine Ermächtigung zu Maßnahmen auf dem Gebiete der Einfuhrregelung hinsichtlich einer Reihe näher angegebener Warengruppen. Diese Bestimmung bezieht sich auf die Verteilung der zur Verfügung stehenden Devisen auf die Einfuhr aus den 2 Ländern durch das sogenannte „Valutakontor“, Zur Begründung wird angeführt, daß die derzeitigen Verhältnisse nach Ansicht der Regierung keinerlei Aufgabe der Einfuhrregelung ge⸗ statteten, da dies die ernstesten Plgen für die dänische Ausfuhr, die Beschäftigungsmöglichkeit und die Aufrechterhaltung stabiler Währungsverhälknisse haben könnte.
Um die Umwandlung der Dänischen National⸗ bank in Danmarks Bank.
Kopenhagen, 18. Oktober. Der dänische Handelsminister hat im Folketing eine . eingebracht, die die Errichtung eines neuen selbständigen Bankinstituts unter dem Namen „Danmarks Bank“ an Stelle der Dänischen Nationalbank vorsieht. Es handelt sich hierbei um die gleiche Vorlage, die den dänischen Reichstag bereits im vorigen Einen e f i beschäftigte, nach der ersten Lesung durch das Folketing jedoch im Ausschuß nicht zu Ende be⸗ handelt wurde. Dlese Vorlage war seinerzeit eingebracht worden, nachdem in einer ao. S. V. der Dänischen Nationalbank deren Verselbständigung vorbehaltlich der unveränderten Annahme der Vorlage durch den Reichstag beschlossen worden war. „Danmarks Banké, die einen Grundfonds von 50 Mill. Kr. erhalten soll, soll die Aufrechterhaltung und Sicherung des Geldwesens des Landes und die Erleichterung und Regelung des Geldverkehrs und der Kreditgewährung zum Zweck haben. Weitere Bestimmungen be⸗ ziehen sich auf die Ausgabe von Banknoten, deren Deckung (u. 2. mindestens zu 30 vH durch Gold), die Verteilung des Gewinns, die Kreditgewährung usw.
Rußland liefert Streichhölzer und Glühbirnen nach Uruguay.
Moskau, 18. Oktober. Die russische Handelsvertretung in Montevideo hat mit einigen Firmen ein Abkommen über den Ab⸗ sas von russischen Streichhölzern und Glühbirnen geschlossen. Die Handelsvertretung hat sich verpflichtet, in Montevideo verschiedene Käufe zu tätigen.
— ——
Nuffische ae , , n nach Griechen⸗ land.
Moskau, 18. Oktober 1934. Die russische Handels vertretung in Athen hat einen Lieferungsvertrag abgeschlossen für die Liefe- rung von Anthrazit nach Griechenland. Ter Vertrag ist bis zum 1. März 1935 befristet. Das Abtommen sieht vor, daß die Kohle auf griechischen Dampfern befördert wird.
Entscheidung über die Golddoll arklausel in Ungarn.
Budapest, 18. Oktober 1834. Der Budapester Gerichtshof hat in einem Prozeß, in welchem die Gültigkeit der Golddollarklausel in einem Anleihevertrag an t Intse zugunsten der Golddollarklausel nr, ne, 1 te n . den oberen Instanzen bestätigt wird, als interessanter Krazedens= sall für den gesamten Fragentompler der Tollaverbi ndlichteiten
angefochten wurde, eine Entscheidung
Verantwortung trage. Damit sei die Schicksalsgemeinschaft in guten und bösen Zeiten geschaffen. .
Der Redner kam dann auf die Uebersetzung dieser Grund⸗ gedanken in die Praxis der 1 Wirtschaftspolitik zu sprechen. Für die Lenkung aller Wirtschaftszweige werde es für jede Regierung letzten Endes nützlich und vielleicht notwendig sein, einen Apparat zu besitzen, in dem die gesamten Berufszweige aus— schließlich und vollständig bereits zusammengefaßt, sind. Ent⸗ scheidend sei, daß man ein solches Werk aufbaue, damit es für den Fall der Verwendung jederzeit schlagkräftig und verwendungsfähig sei. i m,. werde eine solche Organisation schön da⸗ durch sein müssen, daß ihr unzählige Aufgaben der eigenen Selbst⸗ verwaltung der Wirtschaft zufallen. Je mehr die Wirtschast unter Benutzung ihrer eigenen Organisation die Fragen und Schwierig⸗ keiten aus sich heraus allein löse, je mehr sie aus sich heraus den Notwendigkeiten der et Rechnung trage, um so weniger brauche fie darauf zu warten, daß andere Stellen sie zu solchen Maßnahmen veranlassen. In einer Zeit, wo alles zur Gemeinschaft dränge, sei eine solche Zusammenfassung aller Betriebsführer und Wirtschafts⸗ zweige das sicherste Mittel, um in praktischer Arbeit wirklich die Gemeinschaft zu fördern und formen. Die Wirtschaftsorganisation habe eine Unzahl praktischer Aufgaben zu lösen, wie Fragen der Selbsthilfe der Wirtschaft, des Selbstausgleichs von Schwierigteiten zwischen einzelnen Wirtschaftszweigen und großen Wirtschafts⸗ gruppen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Rlußenhandels, die Frage der Standespflichten der gesamten Wirt- schaft uw. Die Wirtschaft werde so auch die Möglichkeit zu einer Selbstbereinigung haben. Nur eine WVirtschaft, die selhst das Not⸗ wendige erkenne und das Notwendige tue, werde auf die Dauer das mbralische Recht und die Möglichkeit haben, sich zu behaupten, Es komme hier weniger auf Senkenzen und Sprüchg an, als auf ein tatkräftiges Handeln und Durchgreifen. Unsere Generation sei von der Geschichke zu einem Geschlecht des Opferns bestimmt; wir feien in einen großen Umbruch hineingeboren. Die eigentliche Grundfrage unserer Zeit sei die, ob wir dieses Schicksal meistern oder daran zugrunde gehen. .
Wir glauben, fuhr Graf von der Goltz fort, die deutsche Lösung
efunden zu haben, aller dieser Schwierigkeiten Herr zu, werden in
hen Willen zu einer Gemeinschaft, in der praktisch die fähigsten und kräftigsten Menschen eines Volkes zu einem Ziel frei zu⸗ sammengefäßt werden: zu einer Gemeinschaftsaxbeit freier deut⸗ scher Menschen. Es ist das Vermächtnis des Krieges, daß man eine Gemeinfchaft nicht nur im Sterben, sondern auch im Leben herstellt. Letzteres ist uns zugefallen.
elten müßte. Die Grafen Csekonics hatten von einer Budapester . ein . im Betrage von 1,B1 Mill. Ven z bzw. 200 009 Dollar in Anspruch genommen. Obwohl das Darlehen in Bengö liquidiert wurde, hat die Bank diese zum Dollarkurs von 5, 89 Pengö verrechnet und sämtliche Urkunden auf Golddollar aus⸗ gestellt. Im Rahmen der vorgeschriebenen Zinsen⸗ und Tilgungs⸗ zahlung wollen die Schuldner nur auf Grund des gegenwärtigen Dolla , bezahlen.
daß die 2 n . aufgenommen wurde, weil sie zweifellos den Zweck verfolgte, si egenüber einem etwaigen Kursverlust des Dollars zu sichern und 6. die Wertbeständigkeit des in Pengö liquidierten Darlehens nach zwei Richtungen hin zu gewährleisten. Der Gerichtshof be⸗ rief sich in seinem Urteil auf frühere Entscheidungen der höchsten Gerichtsinstanz, der Königl. Kurie. Diese lauten dahin, daß, wenn die Parteien den Betrag der Forderung in Dollarwert angegeben haben, um die Forderung von der Entwertung des Pengö unab- hängig zu , . der Gläubiger zumindest die ursprüngliche Vengösumme fordern dürfe. In diesem Sinne wurde die Ent⸗ scheidung getroffen.
Die japanische Ausfuhrförderung.
Tokio, 18. Oktober 1934. Das japanische VWirtschaftsministe⸗ rium hat erklärt, daß es bis jetzt gelungen sei, einen Teil der ausländischen Grobblechaufträge, die von der Industrie im Westen des Landes ausgeführt wurden, also in den vom Taifun zer⸗ störten Gebieten, auf Fabriken in anderen Landesteilen umzu; legen, so daß die Aufträge durchgeführt werden können. Die Re⸗ gierung beabsichtigt, auch weiterhin die japanische Aus fahr. zu fördern, die in der letzten Zeit zurückgegangen war. Eine Sonder⸗ kommission des japanischen Wirtschafts ministeriums verlangt die Senkung der Einkaufspreise für Rohstoffe, um damit die billigen Preise für japanische Waren auf dem Weltmarkte zu erhalten.
Der japanische Außenhandel im September.
Tokio, 18. Oktober. Der Außenhandel Japans stand im. Sey⸗ tember im Zeichen der Auswirkungen des großen Taifuns und der Sturmflüten. Die Schiffs and Da renbewegnng stackte. Die Einfuhr stellte sich im September 18334 auf 17150 Mill Yen gegen 181,5 Mill. Jen im September des Vorjahres: ausgeführt wurden Waren im Werte von 156,0 Mill. Yen gegen 135,4 Mill. Jen. Von Januar bis September stellt sich die Ausfuhr auf 1553,0 (1353, und die Einfuhr auf 1667, (13,9) Mill. Jen.
Firmengründungen in der Manbschurei.
Tokio, 18. Oktober. Von japanischer und mandschurischer Seite sind feit dem Herbst 1931 in der Mandschurei 155 Firmen mit einem Kapital von 357 Mill. Jen gegründet worden. In bezug auf den Geschäftszweig stehen die Firmen des Baugewerbes an erster Stelle, es wurden 21 Bauunternehmerfirmen und 17 Baumaterialienhandlungen gegründet; dann folgen 25 Nah⸗ rungsmittel firmen und verwandte Firmen, 17 Drogen- und Che⸗ mikalienhandlungen, 10 Bergbauunternehmungen, 5 Elektrizitäts- werke und 4 Webereien.
Mandschurische Ernteschãtzungen.
Tokio, 15. Oktober. Die zweite Ernteschätzung in Mandschukuo läßt einen wesentlich ausgeprägten Rücgang erkennen. Soja⸗ bohnen werden nur noch mit 3 8430 000 t (1635 v weniger als 1933) eingesetzt, Kaoliang mit 3 780 900 t (— 5p) dirse mit 2 280 000 t — 25 b5), Weizen mit 650 000 t — 25 15). Insgesamt ergibt sich für die Südmandschurei eine voraussichtliche Mengenabnahme um 15 v5, für die Nordmandschurei eine Abnahme um 10 v5. Die
des Bundes. Er führte u. a. aus: „Noch ist gewiß vieles der neuen Entwicklung im Fluß. Wer seine Organisation um der Organifation erhalten wollte, würde sicher auch viele Einzelauf⸗ gaben verschiedenster Art finden, die dem Bunde noch eine Lebens notwendigkeit geben könnten. Aber hinter jedem derartigen Ber⸗ such steht die Gefahr der unnützen Doppeltatigteit, der Irxitie⸗ rung der Mitgliebschaften über Sinn und Inhalt des staatlichen Wollens und der Verwischung der Kompetenzen, dabei, daß in Deutschland und ere in m. nehmertum der Geist der nationalen und sozialen Pflichttreue
Der Gerichtshof gelangte zur Auffassung, olddollarklausel von der Bank darum in den 5
Die Auflösung des Hansa⸗Bundes.
Der Hansa⸗Bund für Gewerbe, Handel und Industrie hat
auf seiner Hauptverfammlung am 16. Oktober d. J. die Auf⸗ lösung zum Schluß dieses 33 : ; — er r
Ansprache gab, wie der Hansa⸗Bund jetzt in einem Bericht mit⸗ teilt, der
res beschlossen. In einer längeren
räfident des Hansa⸗Bundes, Generaldirektor Dr. h. e. Vielmetter, einen Rückblick auf die bisherige Tätigkeit
Wichtig ist insbesondere in seinem Unter⸗
wach bleibt, der unser bestes Gut ist. In den sorgenüberschatteten Jahren der Nachkriegszeit hat der Hansa-Bund in seiner Arbeit stets nur den einen Gedanten gekannt; Dienst an Teut chland war Leitfaden unserer Tätigkeit. Nicht Verzicht und Resignation, sondern das Erkennen der Tatsache, daß dieses Ziel heute für jeden Wirtschafts verband zur Selbstverständlichkeit geworden ist, läßt eine gesondexte Bundesarbeit als nicht mehr notwendig erscheinen. Eine einst historisch begründete Aufgabe dürfen wir als erfüllt ansehen. Eine neue Zeit mit ihren neuen Aufgahen prägt sich neue Formen ihres Seins und ihres Strebens. Der geschäfts⸗ führende Präsident, Dr. H. P. Danielcik, machte nachstehende Ausführungen: „Die Mission, die der Hansa⸗Bund während . Uebergangszeit 9 der jetzt 26 vollzogenen 1 a⸗ tion der beutschen Wirtschaft zu erfüllen hatte, ist heute erledigt, nachdem dieser Neuaufbau steht. Anders freilich steht es * * hansischen Gedanken selbst, der, anknüpfend an die alte Han . Mittelalters, eine Lebensaufgabe des deutschen Menschen bei dem Wiederaufbau geordneter Beziehungen zwischen den Völkern be zeichnet. Die . Hanse hatte eine europäische organische 2 gemeinschaft geschaffen. Heute steht Deutschland wieder r. . gleichen Aufgabe, diese Han Idee zu verwirklichen, aufg . äuf starlen und gefunden Noftionalwirtschaften, auf kamerg schaftlichem Zusammenwirken der einzelnen Völker , Abstimmung der zwischenstaatlichen Wir iche tat gere sn fe, . dieser Gedanke des Hansischen ist, wie führende in,, wieder betonen, nicht tot, er ist lebendiger denn je. 86 ar einer neuen Grundlage und kann heute nur in einer Form zur Durchführung er, e. die dem Rahmen der n nen, n,. Rirtschaftsgestaltung angepaßt ist. Dieses Neue ist im X . Der Hansa⸗Bund hat daher seine Auflosung , nn, . Erkenntnis, daß eine Organisation niemals Selbstzweck ijt,
getreu dem Grundsatz: Nichts für uns, alles für Deutschl and.“ ———
Günstige Entwicklung des Holzmatktes.
; . ͤ . itungsdienst des Reichs nährstandes gibt folgende Uel
an * sen , . über den volzmarkt: Die . . Erklärungen über die 2 n, ,. ., von den zuständigen Reichs ressorts j ö ber Sägeindustrie lebhaft begrüßt. Die verschie ent⸗ Erden rene ren * bemerkte kr he der er,, den öffentlichen Dol zversteigerungsterminen ist damit ne. t worden. Durch verstärkte a, der Staats farstyerwal . wird die Rohstoffversorgung weitgehend sichergestellt. 3 ü e.
besteht die Möglichkeit, zusätzlichen Holzbedarf im Wege
Kompensations verfahrens zu decken, da mit den meisten in 3
tomn Landern Lerrechnungs abkommen getroffen sinn. ̃ , Statistik betrugen Mitte dieses . Nutzhol zvorräte 33 9 000 . enüber . * 2 99 Fest im Vorjahre. Auch hieraus ergi ! . r eit in den hauptsächlich verwendeten holt sortimenten nicht vorliegt. Wenn trotzdnem die Nachfrage 3. Rundholz neuen Einschlages sehr stark ist, so ist das 3. Zei *. dafür, daß man die Aussichten für die weitere Entwi 24 ze Dolzmarktes günstig beurteilt. Während früher wiederholt 11 Herbst und Frühwinter Scheinkonjunkturen einsetzten, denen 1 wenigen Wochen . n , rn, s folgten, ist in diesem Fahre im
. kee ere gerung der Holzpreise vermieden worden. * der lebhaften Nachfrage nach Holz waren in dielem r. =. t wie früher große Preissprünge zu verzeichnen. Diese ae, dee. werte Tatfache zeigt deutlich den Unterschied zwischen der hen ige Marktregelung und den 33 unter den früheren Inter- essenkampfen. Die Beschäftigung er Sägewerke ist, wenn auch se nach ihrer Lage nicht immer einheitlich, jedoch im gene g. chen unbedingt zufriedenstellend. Infolge der anhaltenden 31. holzaufträge konnten die Sägewerke noch bis in die jüngste . hinein ihre Beschäftigtenziffern erhöhen. Die gleiche . ! Tatsache ist auch bei anderen Zweigen der Hoölzwirtschaft 6 zustellen. So waren in der Möbelindustrie im Juli d, J. run 2 v5 mehr Arbeiter beschäftigt als vor einem Jahre; die in. möbelinduftrie konnte ihre Arbeite . sogar verdoppeln und in der Holzwarenindustrie betrug die Zunahme 43 vH.
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Die Tage am Altmetallmarkt.
ĩ ie Umsatztätigkeit am Altmetallmarkt in den letzten men, ,, , ,. 6 noch gewissen er, e.. ag, so it diefe Erscheinung weniger aüf eine sffeltive J knappung, als vielmehr auf eine vorsorgliche er,, . . a . der kleineren und mittleren Entfallstellen zurü n. 2 begreiflicherweise ist gegenwartig. die Neigung zur ö a ö 3 Tausch⸗ und Kompensationsobjekten ziemlich star . ere. Durch die Verordnung der Ueberwachungsstelle für 2. m. 6 über die Regelung 2 , ,, 3 n m,. 1.
dene Bestände dürfte ᷣ : = , Markt kommen, zumal noch dazu ,,, K . vir e ef. ö 2 8 z ie ussi . de . — 6 — in Auswirkung der verschiedenen Clearing⸗
abkommen und ähnliche Verträge wieder ,, erarti 2 slieferungen für unsere ge istige derartige Auslands lieferung , ,
si 13 etallzufuhren, ganz abges rch . . , , . a,, sa it zufã Die Materialnachfrage ist in , , n mr, mne hmen könnte. Die Metall⸗ bedeutend wie man vielleicht annehme 64 — kJ Zukaufe vorerst besonders 6 Hinblich a: s. n,, ungen unterbleiben müssen. elo gn. un gg e r. isentwicklung zu dieser Haltung bei, der tan blich trägt auch die Preisentwi i e n d mn g. nehmer sind davon überzeugt, daß ausgeschober uf de r en r mehr verknüpft sind. Angesichts der seit Wochen zu verzeichnenden absinkenden Tendenz legen nia turgemaß nch die Raffineriebetriebe beim e, ü. ne r. . * iffe Zurückhaltung an den Tag, da Blodmeta r gegen * ,, 2 den jeweiligen Richtnotierungen der Ueber- wachungsstelle abgegeben werden darf. Im Fall größerer * eindeckungen be, alfo die Möglicheit von Kursverlusten Tazu lommt, daß die Erlöse für die meisten Blockmetalle unter den offi⸗ ellen Richtpreisen liegen. — Einige Altmetallsorten, beispielswe ie K Meffingspäne, Kupjerdraht und der leichen, sind noch immer sehr knapp, für diese Materialen besteht fortgesetzt
Sojabohnenernte ist wegen des größeren Wassergehaltes von
geringerer Qualität als durchschnittlich.
amn Kaul ineresse,
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