Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 47 vom 22. Oktober 1934. S. 4
über den Stand der Rindervest, Maul- und Klauenseuche, Lungense
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Länder
Rinderpest Pestis bovina
Maul und Klauenseuche Aphthae epizooticae
Tabellarische übersicht
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Lun i des Rindviehs Pleuropneu- monia bovum contagiosa
2 der Schafe Variola ovium
Beschãlseuche der Pferde KExanthema coitale paralyticum
Schweinepest
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Tollwut Rabies
Milzbrand
uche des Rindviehs, Pockenseuche der Schafe, Rotz, Beschalseuche der Pferde, Schweinepest. Milzbrand, Tollwut und Geflügelcholera am 15. Oktober 1934. .
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Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher und Nichtamtlicher Teil, Anzeigent . H kae ln redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Lichtenberg.
Fünf Beilagen leinschließl. Börsenheilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),
enteil und für den Verlag: Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin⸗Wilmersdorf, für den Handelsteil und Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗AUktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.
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Erste Beilage
um Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Nr. 24
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Devisenbewirtschaftung.
Nebenkoften der Wareneinfuhr. — Auch Aus⸗ führer erhalten Verwendungs⸗ und Einzel⸗ genehmigungen.
Nach Runderlaß Nr. 117134 A und II konnten allgemeine w . und Devisenerwerbs genehm igungen für die Bezahlung von Transportkosten, . und ähnlichen Nebenkosten nur noch Spediteuren, Frachtführern und Lager⸗ haltern, nicht aber den Ausfuhrfirmen selbst erteilt werden. Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat nunmehr in dem nach⸗ stehend abgedruckten Schreiben vom 5. Oktober 1934 — Dey. A. 40 549ỹ34 — an den Deutschen Industrie⸗ und Handelstag sich damit einverstanden erklärt, daß auch Ausführern unter' be? stimmten Voraussetzungen allgemeine Verwendungs- und Einzel⸗ genehmigungen erteilt werden können: „In Verbindung mit dem Runderlaß 117.ñ34 ist verschiedentlich die Frage aufgeworfen worden, ob nicht auch Ausführern allgemeine Verwendungs⸗ genehmigungen zur Bezahlung von Transportkosten, Hafenkosten und Zöllen zu erteilen seien. In der Regel wird sich die Er— teilung einer solchen Genehmigung nicht als notwendig erweisen, weil der Ausführer entweder einen inländischen Spediteur beauf— tragt und dieser dann auf Grund der ihm erteilten allgemeinen Erwerbsgenehmigung Devisen zur Bezahlung ausländischer Transportkosten und Zölle anfordern kann, oder der Ausführer unmittelbar die Reichsbahn beauftragt und dann die Nebenkosten lediglich in den Abrechnungen der Eisenbahnverwaltungen er⸗ scheinen. Die erwähnte Frage kann daher nur dann praktisch werden, wenn der Ausführer ohne Beauftragung eines inländi— schen Spediteurs unmittelbar mit Ausländern, insbesondere aus— ländischen Spediteuren, zusammen arbeitet und diese dann von ihnen verauslagte Transportkosten und Zölle zurückfordern, oder wenn die Ausfuhrware, was in Grenzgebieten vorkommen wird, durch Lastautos ins Ausland geschafft wird und hierbei Zoll zu erlegen ist und Ausgahen für Betriebsstoffe und Reparaturen entstehen. Für diese Fälle bin ich damit einverstanden, daß auch Ausführern allgemeine Verwendungsgenehmigungen und Einzel⸗ genehmigungen erteilt werden. Die in meinem Runderlaß 117 AUbschnitt A 12 erwähnte Genehmigung wäre dann also auch auf die Posten a und e in Abschnitt A I1 auszudehnen. Anträge
Wirtschaft des Auslandes.
Günftige Wirtschaftsentwicklung in Schweden.
Stockholm, 21. Oktober. In dem neuesten Vierteljahresheft der Statistischen Abteilung der Skandinaviska Kreditaktiebolaget wird festgestellt, daß die Geschäftstätigkeit in Schweden auch im dritten Viertel des laufenden Jahres sehr belebt war. — Der Außenhandel Schwedens hat sich günstig entwickelt und in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres denselben Wert— umfang erreicht wie 1931. Was die Ernte in Schweden an⸗ betrifft, ist festzustellen, daß sie gut, vielleicht sogar besser als die im Vorjahre ausgefallen ist. . ;
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Steigender Einfuhrüberschuß in Norwegen.
Oslo, 21. Oktober. Die Einfuhr Norwegens in den ersten neun Monaten d. J. belief sich auf 540,5 (489, ) Mill. Kr., der eine Ausfuhr von 419,6ð (405,3 Mill. Kr. gegenüberstand. Der Einfuhrüberschuß beträgt damit 120, gegenüber 83,7 Mill. Kr. in der gleichen Zeit des Vorjahres. 8* erwähnen ist, daß die Ausfuhr von Papiermasse von 94,B1 Mill. Kr. im Vorjahre auf 104, Mill. Kr. gestiegen ist, während die von Fetten und Oel um 9 auf 22,0 Mill. Kr. zurückging.
Die Umschuldung der lettischen Landwirtschaft.
Riga, 21. Oktober. Da sich die bisherigen Maßnahmen zur Sanierung der lettischen Landwirtschaft noch teilweise als un⸗ enügend erwiesen, faßte die Lettische Agrarbank weitergehende eschlüsse. Danach werden in die Sanierungsaktion jetzt auch Bauernhöfe einbezogen, deren Verschuldung mehr als 75 v5 des Wertes beträgt. Zu diesem Zwecke werden Ergänzungskredite in Höhe von 8 Mill. Ls. bereitgestellt, so daß die Gesamksumme der Umschuldungskredite sich nunmehr auf 20 Mill. Ls. beläuft. Ferner erhält die Agrarbank das Recht, Versteigerungen landwirischaft— licher Objekte auf zwei bis drei Monate zu vertagen, um in der Zwischenzeit die Neuregelung vorzunehmen.
Die Maßnahmen zur Entschuldung der polnischen Candwirtschaft.
Warschau, 20. Oktober. Der polnische Finanzminister Sawadzki veröffentlicht in der amtlichen „Gazeta Polska“ die Richtlinien der Regierung für die große Entschuldungsaktion der Landwirtschaft, die in den nächsten Tagen durch Verordnungen des Staatspraäsidenten ihre gesetzliche Form finden wird. Die ge⸗ plante Entschuldungsaktion kann nach Auffassung des Finanz— ministers nur einmalig und endgültig sein, da die Wiederholung einer solchen Maßnahme die Grundlagen des Kredites erschüttern müßte. Die bevorstehenden Verordnungen, die natürlich sehr stark in privatrechtliche Beziehungen eingreifen, erhalten den Grund⸗ satz der Unberührbarkeit der Kapitalfummie der Gläubiger auf— recht. Sie bereiten die Entschuldung auf dem Wege der Umwand⸗ lung der privaten Schulden in langfristige Kredite vor. Diese Kredite werden in die Form von 13 prozentigen Pfandbriefen umgewandelt, die der Gläubiger al pari annehmen muß. Tiese Pfandbriefe sind im Laufe von 50 Jahren rückzahlbar. Eine jweite Maßnahme ist die Verteilung der Rückzahlung des privaten Schuldkapitals der kleineren und mittleren Landwirtschaft auf 14 Jahre bei Herabsetzung der Zinsen auf 3 v5. Der organi⸗ sierte Kreditapparat wird in allen diesen Maßnahmen bevorzugt dehandelt gegenüber dem Einzelgläubiger, um das Vertrauen in die Kreditinstitutionen nicht zu erschüttern. Bei den Enschuldungs— maßnahmen selbst wird die kleine Landwirtschaft besonders weit⸗ gehend mit , versehen. Der Staat selbst wird etwa Hö Millionen an Schulden abschreiben, die der staatlichen Land⸗ wirtschaftsbank und dem Fonds der Agrarreform zugute kommen.
Schwierige Verhältnisse im tschecho · lowakischen Vergban. ;
Prag, 20. Oktober. Das Tschechoslowakische Staatsamt gibt alljährlich über den Bergbau eine ausführliche Leistungs und ohn statiftit heraus. Die nun erschienene , , . für das Jahr 1933 hat mit ihren Erhebungen über die Verminderung der Anjahl der Bergarbeiter, der Anzahl der verfahrenen Schichten
Berlin, Montag, den 22. Oktober
1934
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auf Erteilung von Einzelgenehmigungen können vorläufi er aer
besonderer Kennzeichnung unter Koösten AS der Liste für anforderungen vermerkt werden. — Ich ersuche, sorgfältig zu prüfen, ob die Erteilung solcher Genehmigungen im Einzelfall erforderlich ist, und auch die Höhe der in den Anträgen bezeich⸗ neten Beträge genau zu untersuchen.“
Das Niederländische Clearing⸗nftitut zum deut ch⸗niederländischen Clearing⸗ Abkommen.
Amsterdam, 21. Oktober. Dieser Tage fand zwischen dem Niederländischen Clearing-Institut, den Haag, und der Deutschen Handelskammer für die Niederlande, Amsterdam, eine Unter⸗ redung über Fragen des deyntsch⸗niederländischen Clearing-Ver⸗ trages vom 21. September 193! statt, wobei einige bei der Durch⸗ führung des Clearing entstandene strittige Punkte geklärt werden konnten. Das Niederländische Elearing-Institut hat nun für Holland Richtlinien herausgegeben, in denen im einzelnen fest— 6. wird, daß dem Clearing⸗Gesetz Rechnungen dann unter⸗ iegen, wenn die Ware nach dem 15. August 1934 über die Grenze gegangen ist, und ferner, wenn der Zahlungstermin nach dem 24. September 1934 einschließlich liegt. (Die 14 Tage Sicht, die im allgemeinen dem holländischen Schuldner gewährt werden müssen, betrachtet man als Gewohnheitsrecht und müssen von vornherein berücksichtigg werden) Kompensationsgeschäfte sind dann möglich, wenn sie vor dem 24. September 1934 abgeschlossen waren und die Genehmigung von deutscher Seite erteilt war. Für spätere Kompensationsgeschäfte besteht noch keine Regelung; hierfür sind Genehmigungen von beiden Seiten zu beantragen. Grundsätzlich kommen überhaupt solche Geschäfte nur in Frage, wenn einerseits die aus Deutschland zu liefernden Artikel in Holland nicht kontingentiert und andererseits die aus Holland ausgeführten Erzeugnisse holländischen Ursprungs sind. Die wei⸗ teren Feststellungen des holländischen Clearing-Instituts betreffen die Behandlung der , der Akzepte, der Vertreterprovisionen, der Rechnungsbeträge, Fracht- und Zoll⸗ spesen bei Franko⸗Haus⸗Lieferungen, die Verwendung eines ge⸗ wissen Prozentsatzes fälliger Rechnungen für Reisezwecke und das Recht der Banken, Inkassos auszuführen.
Bestürzung hervorgerufen. Wenn man das Jahr 1929 zu Ver— ö heranzieht, muß man feststellen, daß die Zahl der
ergarbeiter um 24 vH auf S5 862 zurückgegangen ist; die ver⸗ fahrenen Schichten sind um 44 vH auf 17 962 060 gesunken, der Lohn der Bergarbeiter um 43 vH, der jährliche Verdienst eines Bergarbeiters um 24 v5. Als Ursache dieser schlechten Lage im Bergbau wird angegeben, daß diese hauptsächlich auf die Krise im tschechoslowakischen , zurückzuführen ist, dessen Um⸗ fang 95 vH des gesamten Bergbaues ausmacht. Diese Krise ist eine Folge des geringeren Inlandsverbrauchs, andererseits haben auch die Ausfuhrziffern einen Rückgang erfahren. Die an⸗ dauernde Abnahme in der Kohlenför J. — innerhalb des letzten Berichtsjahres fiel der Steinkohlenverbrauch um 1 Mill. t gegenüber 1929 eine Abnahme um 26 v5) — heweist, daß eine Wirtschaftsbelebung in der Tschechoslowakei noch nicht eingesetzt hat.
Steigerung der ungarischen Kleinautoeinfuhr.
Budapest, 21. Oktober. In einer Konferenz der Autointer⸗ essenten erklärte der ungarische Handelsminister, daß die Regie⸗ rung bereit sei, zur Förderung der Kleinautoeinfuhr weitere Konzessionen einzuräumen. Dagegen können für die Einfuhr von Großwagen keine Erleichterungen gewährt werden. Dem Wunsche der Interessenten, die Autosteuer aufzuheben und nur eine Benzinsteuer zu erheben, könne gegenwärtig noch nicht ent— sprochen werden. Vor kurzem hat eine englische Autofabrik dem ungarischen Handelsministerium den Antrag gestellt, gegen Ein— fuhr von 100 Automobilen ungarische Agrarprodukte zu über⸗ nehmen. Zugleich aber verlangte die englische Firma für ihre Kleinautos eine Zollermäßigung bzw. vollkommene Zollfreiheit. Einstweilen wurde dieser Antrag ablehnend erledigt, dürfte aber zu mn des neuen Jahres neuerdings zur Beratung gestellt werden.
Die Neuregelung ber rumänischen Einfuhr. Sörderung der Ausfuhr.
Bukarest, 20. Oktober. Die großen Gegensätze, die sich . dem Handels⸗ und dem Finanzministerium über die euregelung der Einfuhrordnung geltend machten und die grund⸗ sätzlich die schon beschlossene Aufhebung der Kontingentierung wieder umwerfen, haben, wie erwartet, zu einer Kompromiß— lösung geführt, die das Kontingentierungs fystem als solches noch bestehen läßt. Im heutigen inisterrat wurde der Handels⸗ minister bevollmächtigt, die Durchführungsverordnungen für diese Kompromißformel auszuarbeiten. Tieses Ergebnis jf in weitem Maße als ein Beweis dafür anzusehen, daß der Standpunkt des ,,, über den des Handelsministers, der die Auf⸗ ehung der Kontingentierung angestrebt hatte, die Oberhand ge⸗ wonnen hat. Die neue Einfuhrordnung geht von den Grund⸗ sätzen aus, daß zur Erreichung einer aktiven Handelsbilanz die Ausfuhr um 30 vH über der Einfuhr zu liegen habe. Die für die Zahlung der Schuldenabschnitte erforderlichen Beträge sollen aus den durch diesen 30 „wcigen Ausfuhrüberschuß stammenden Devisen entnommen werden, während die verbleibenden 70 v5 der F ng der Einfuhr dienen sollen. Die Förderung der Ausfuhr soll durch die . einer Vorzugsbehandlung für verschiedene Asfuhrartikel, wie Erdöl, Getreide und Heu, er⸗ . Die neue Regelung tritt am 15. November für die Aus⸗ uhr und am 1. Dezember für die Einfuhr in Kraft. Bis dahin wird eine Uebergangsregelung entsprechend den bisherigen Kon⸗ tingentierungsbestimmungen gehandhabt, wobei den Einführern die Hälfte der im letzten Vierteljahr 1933 gewährten Kontingente bewilligt wird. Die Annahme ist nicht unberechtigt, daß auch die neu gef hefe def nme han noch keinesfalls als endgültiges Ergebnis der diesbezüglichen innerhalb der Regierung laufenden Erörterungen anzusehen ist.
Stellungnahme der Lancashire⸗Isndustrie zu den rumänischen Schulden.
London, 20. Oftober. In einer Versammlung in Manchester, bei der alle Handelskammern von Lancashire vertreten waren,
Berliner Börse am 22. Oktober.
Käufe in Aktien — Renten ruhiger.
Mit Beginn der neuen Woche hat sich an der Berliner Börse auch wieder das Interesse für Aktien eingestellt. Es handelte sich dabei in der Hauptsache um Rückkäufe der Kulisse, aber vereinzelt zeigten sich auch Anlagebedürfnisse der Privatkundschaft. Renten dagegen tendierten, ausgehend von Altbesitz, die auf das Dementi über die Umtauschversißnen unter Abgabedruck lagen, schwächer. Im Verlauf wurde die Tendenz in Aktien ziemlich fest und das HFeschäft nahm an Umfang zu. Besondere sachliche Gründe für die Kursentwicklung lagen nicht vor, vielmehr dürfte das Interesse für Aktien rein börsentechnisch zu erklären sein. Auf den meisten Marktgebieten hörte man zum Schluß des Verkehrs die höchsten Tageskurse. .
Montanwerte machten die allgemeine Aufwärtsbewegun nicht ganz mit. Immerhin gewannen Harpener 149 und Hoes 15. Bei eintretendem Materialmangel zogen Stolberger Zink um 4 vH. an. Am Braunkohlenmarkt erschienen Ilse wiederum mit dem *zeichen und wurden, ohne daß ein Kurs zustande kam, gegenüber der letzten Notiz vom Freitag ca. 9 vH höher bewertet. Eintracht gewannen 2, Bubiag 2 vH. Die ange⸗ kündigte Ermäßigung der Kalipreise führte im Verlauf zu Rück⸗ gängen bei Aschersleben um 4 vH, Westeregeln um 2½ vH. J. G. Farben lagen gut gehalten. Deutsche Erdöl zogen um 1 vH an. Am Elektromarkt zeigten AEG. lebhaftere Umsätze (splus 1), auch Aceumul. (plus 3 und Chade (plus 335 AM waren ee gt. In Julius Berger (plus 2) ging die Kulisse mit Rück⸗ äufen vor. Bei Orenstein plus 11 erwartet man demnächst eine Verwaltungserklärung über günstigen Geschäftsgang. Auf Grund günstiger Abschlußerwartungen lagen auch verschiedene Brauereiaktien höher. So besonders Dortmunder Union (plus 3) und Engelhardt (plus 2). Interesse zeigte sich noch für B MW. splus 11) und AG. für Verkehrswesen (plus 1.
Am Kassamarkt waren die Umsätze teilweise etwas lebhafter. Großbankaktien blieben unverändert. Unter Renten wurden be⸗ sonders Altbesitzz (minus 113) angeboten. Hiervon ausgehend zeigten sich auch bei den anderen Rentenpapieren leichte Rückgänge, die aber über H vH kaum hingusgingen. Am Geldmarkt ist die Lage unverändert. Tagesgeld kostete — 4M vH, teilweise darunter. Am internationalen Devisenmarkt lagen Pfund und Dollar schwächer. Das Pfund stellte sich in Berlin auf 12,24 (12,2) und der Dollar auf 2,474 (2, 475) RM.
Warnung vor Mißleitung des kaufenden Publikums.
In Berlin und anderen Großstädten ist hier und da zu beob⸗ achten, daß Geschäftsleute in Verkennung der tatsächlichen Si⸗ tuation auf eine angeblich kommende Warenverknappung hin⸗ weisen, um ihre Kundschaft zu Vorratskäufen zu veranlassen, die über den gewohnten Bedarf hinausgehen. Ein derartiges Ver— halten ist durch nichts begründet und erklärt sich offensichtlich aus der Ueberinteressiertheit von Verkäufern, die hierbei ihren Nutzen suchen. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda bittet alle Vollsgenossen, diesem Vexhalten einzelner Geschäfts⸗ leute entgegenzutreten, da die Tatsachen auch nicht die leisesten Befürchtungen einer Warenverknappung rechtfertigen, und fordert insbesondere alle Parteigenossen auf, die Firmeninhaber, die selbst oder deren Verkäufer fahrlässig oder gewissenlos dieser Aufklärung zuwiderhandeln, zurechtzuweisen und nötigenfalls zur Anzeige zu bringen.
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u, a. auf die Lancgshire von Rumänien 5 Summen hingewiesen wird. Die eine Entschließung drückt Erstaunen dar⸗ über aus, daß die rumänischen Schulden an Lancafhire mehr als eine halbe Million Sterling betragen, obwohl es in diesem Falle leine Devisenschwierigkeiten gebe. Der Regierung wird vorge⸗ schlagen, eine EClearingstelle einzurichten, wenn von rumänischer Seite keine befriedigenden Vorschläge zur Klarung der Lage ge⸗ macht werden.
Ausbau der italienischen Bankeninteressen in Oesterreich.
Wien, 2. Ottober. Wie die Blätter melden, wird in der nächsten i eine Umorganisation der italienischen Bankeninter⸗ essen in esterreich erfolgen. Die wirtschaftlichen Belange der Societa Italiana di Credito werden weiter durch geschäftliche Transaktionen durchgeführt. Daneben wird unter der Mitwikung der Banco Commercigle ein neues österreichisches Institut, die Banca Commerciale d Austria. gegründet, deren Kapital 10 Mill. Schill ing betragen dürfte. Diese Neugründung wird in finan⸗ ziellen Kreisen als Ausdruck des steigenden italtenischen Intereffes 3. . der österreichisch⸗italienischen Wirtschafts beziehungen gewertet.
Stillegung der Citrosn⸗Werke in Frankreich ⁊
Paris, 22. Oktober. Von kommunistischer Seite waren die Arbeiter eines der größten französischen Automobilwerke aufgefor⸗ dert worden, die Fabrikräume nicht zu verlassen, wenn ihnen ihr Wochenlohn nicht oder nicht vollständig ausgezahlt würde. Ter Fiel iti „Populaire“ wirft heute die Frage auf., ob die
itrosn⸗Werke tatsächlich, wie gerüchtweise verlaute, heüte abend nach Entlöhnung der Arbeiter ihren Betrieb stillegen würden, da sie angeblich nicht mehr ihren Verpflichtungen nachkommen könnten. Damit würden 22 509 Arbeiter auf die Straße gesetzt. Das Blatt säßt die Möglichkeit eines bereits erfolgten oder noch bevorstehenden Eingreifens der Regievung offen.
Chilenischer Stickftoff für Frankreich. Paris, 21. Oktober. Im Verlauf der fran ösisch⸗chilenischen Handelsvertragsverhandlungen hat die gr! i,, , Aufnahme von 80 C00 t chilenischen Stickstoffs nach Frankreich im Austausch gegen gewisse andere Zugeständnisse angeboten.
Eisenpreiskampf in Indien.
. Paris, 20. Oktober. Nach einer Meldung der Usine“ ha
die englischen Hüttenwerke, die den ann n , K beschlossen, sich nicht mit der zu . Gunsten stark differen⸗ zierten neuen 9 gegen gz zufriedenzugeben, sondern dar⸗ über hinaus an 5 . a, en, noch stark zu ermäßigen, um den lontinentaken ttbewerb in Indien lahmzulegen. Da der indische Markt nicht unwichtig ist, werden sich die internationalen Verkaufsverbände unter Umständen gezwungen sehen, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um den englischen Stoß abzu⸗ fangen. Bis das englische Verhältnis zu ben internationalen
und des Zulammenhrumpfens des Eintammens der Vrgarbeiter
BEurden Entihließungen angenommen, in denen die Regierung ]
Perkaufsverbänden geregelt ist, droht also' ein analo-kontinentalèr indiichen Nax. J