1934 / 261 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Nov 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 261 vom 7. November 1934. S. 2

1

Unterschied nachzuzahlen; ist der erforderliche Betrag kleiner, so wird der Ueberschuß dem Schuldner zurückvergütet.

. Artikel 7.

. () Die Deutsche Regierung wird nach dem 31. Dezemher 1934 weiterhin Sterlingbeträge zum Ankauf solcher Zinsscheine der 7 2 igen Deutschen Aeußeren Anleihe von 1924 und der 5i „igen Anleihe des Deutschen Reiches 1930 bereitstellen, für die der Bank von England gegenüber der Nachweis erbracht wird, daß sie am 15. Juni 1934 britischen Inhabern gemäß den Be⸗ stimmungen der Artikel 2 und 4 des Deutsch-Englischen Transfer⸗ abkommens vom 4. Juli 1934 zu materiellem Eigentum (benesficial ownership) gehört haben.

(II) Was die übrigen in Artikel 3 des genannten Deutsch⸗ Englischen Transferabkommens erwähnten mittel⸗ und lang⸗ fristigen Verpflichtungen angeht, so wird die Deutsche Regierung allen? britischen Inhabern (nach der Begriffsbestimmung in Artikel 4 des genannten Transferabkommens) für Zins⸗, Divi⸗ denden- und sonstige regelmäßig wiederkehrende Zahlungen ähn⸗

licher Natur, die in der Zeit vom 1 Juli 1934 bis zum 30. Juni 19365 oder bis zum Ablauf dieses Abkommens Ge nachdem, welcher Zeitpunkt früher liegt) fällig werden, Schuldverschreibungen an⸗ bieten, die mit 4 vH jährlich verzinst werden, im übrigen aber den Bestimmungen des Angebots entsprechen, wie es in der Verlaut⸗ barung vom 29 Mai igsq niedergelegt ist. Dieses Angebot wird unter der Bedingung gemacht werden, daß alle Inhaber, die es annehmen, keine Ansprüche unter dem Gesichtspunkt der Benach⸗ teiligung gemäß Artikel 3 des genannten Transferabkommens hinsichtlich einer auf diese Weise fundierten Zahlung geltend

machen. Artikel 8. Im Sinne dieses Abkommens bedeutet:

„Sondermark“: Sämtliche noch nicht verkauften Reichsmark⸗ beträge, die auf Grund des Deutsch⸗Englischen , kommens vom 19. August 1934 auf das Sonderkonto der Bank von England eingezahlt find oder eingezahlt werden sollen.

„Ausstehende Schulden“: Alle vor dem 1. November 1934 fällig gewordenen Warenschulden von Personen in Deutschland gegenüber Personen im Vereinigten Königreich, und zwar im Sinne dieses Abkommens immer mit Einschluß der vertraglich oder nach deutschem Gesetz geschuldeten Zinsen.

„Personen in Deutschland“: Personen und , ihren gewöhnlichen Wohnsitz in Deutschland haben oder dort ge⸗ wöhnlich Geschäfte betreiben; „Personen im Vereinigten König⸗ reich“ Personen und Körperschaften, die ihren gewöhnlichen Wohnsitz im Vereinigten Königreich haben oder dort gewöhnlich Geschäfte betreiben.

„Britische Kolonien“: Alle britischen Kolonien oder über⸗ seeischen Gebiete, alle britischen Protektorate oder Mandatsgebiete, bei denen das Mandat von der Königlich Britischen Regierung

ausgeübt wird. ; Artikel 9.

Das Deutsche Kreditabkommen von 1934 und das Kreditab⸗ kommen für Deutsche Oeffentliche Schuldner von 1934 werden durch dieses Abkommen nicht berührt.

Artikel 10.

Die vertragschließenden Regierungen werden Vertreter er⸗ nennen, die in zu vereinbarenden zeitlichen Abständen zusammen⸗ treten follen, um die bei der Durchführung dieses Abkommens zu⸗ tage getretenen sowie etwaige sonstige Schwierigkeiten bezüglich der Zählungen im Handelsverkehr zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich zu erörtern.

Artikel 11.

Dieses Abkommen tritt am 1. November 1934 in Kraft. Es kann von jeder der beiden Regierungen zum Ersten jedes Monats durch eine der anderen Regierung gegenüber spätestens am Ersten des vorhergehenden Monats ausgesprochene Kündigung beendet werden und wird dann durch ein Verrechnungsabkommen ersetzt.

Geschehen zu Berlin am 1. November 1934 in doppelter Aus⸗ fertigung in deutscher und englischer Sprache, die beide in gleicher Weise maßgebend sind.

Für die Deutsche Regierung:

Freiherr von Neurath Dr. Hjalmar Schacht.

Für die Regierung des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland:

Erie Phipps F. W. Leith⸗Roß.

Anordnung 1

Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittel⸗ hersteller Deutschlands.

1. Die Geschäftsstelle der Wirtschaftlichen Vereinigun

der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands befindet 1

Berlin C 2, Burgstraße 36 III, Fernsprechanschluß: Berlin

Norden D 1 4431. Ab 10. November 1934 Sammelnummer:

Norden D 1 6236.

2. Alle Bekanntmachungen und Anordnungen der Wirt⸗ schaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands werden künftighin in nachstehenden amtlichen Veröffenlichungsorganen verkündet:

1. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staats⸗

anzeiger

2. Die Landware“, Fachblatt des Reichsnährstandes für

Marktberichterstattung.

Für den Zeitpunkt des Inkrafttretens von Anordnungen gilt jeweils der Tag der Veröffentlichung in der „Landware“. Berlin, den 3. November 1934.

Der Vorsitzende Wirtschaftlichen Vereinigung der hersteller Deutschlands. Eichinger.

der

der Mischfuttermittel⸗

Anordnung 2

Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittel⸗ hersteller Deutschlands.

Unter Bezugnahme auf meine Bekanntmachung Nr. 1 vom 6. Neblung (November) 1934 über die Verteilung von Futterweizen, Futtergerste, Mais und vollwertigen Zucker⸗ schnitzeln ergeht hierzu folgende Anordnung:

1. Eine Zuteilung von Futterweizen, Futtergerste, Mais und vollwertigen Zuckerschnitzeln zur Herstellung von Geflügelmischfutter können nur diejenigen Mitglieder der Wirtschaftlichen Vereinigung (6 2 der Satzung) bei der Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittel⸗ hersteller Deutschlands, Berlin C 2, Burgstr. 26, be⸗ antragen, die im Jahre 1934 Geflügelmischfutter her⸗ gestellt haben.

Die zugeteilten Mengen Futterweizen, Futtergerste,

Mais und vollwertige Zuckerschnitzel dürfen nur zu r

der

Berlin-Lankwitz, Marienfelder Str. 2, Berlin⸗Müggelheim, straße 26/27, und Berlin-Ruhleben, Stendelweg 19. mit unbeschränkten Annahmebefugnissen eingerichtet. Sie erhalten die Bezeichnung „Berlin⸗Britz 4“, „Berlin⸗Lankwitz 3, „Berlin⸗ Müggelheim“ und Berlin⸗Ruhleben“. Mit dem Zustelldienst haben die neuen Postanstalten im allgemeinen keine Befassung. nungspostämter sind die Postämter Berlin⸗Britz 1, Berlin⸗Lank⸗ witz 1, Berlin-Köpenick 1 und Berlin-Spandau 1.

Herstellung von Geflügelmischfutter verwendet werden. Eine Weiterveräußerung in unver⸗ arbeitetem Zustande ist verboten.

„Die zugeteilten Mengen Futterweizen, Futtergerste und Mais dürfen bis zu 20 vH im hergestellten Geflügel⸗ mischfutter enthalten sein.

Das Geflügelmischfutter muß je verwendetes Hundert⸗ teil der Zuteilungsmenge an Futterweizen, Futter⸗ gerste und Mais um 4 Pfennig je 1090 kg verbilligt ab⸗ gegeben werden. Diese Bedingung ist bis zum letzten Abnehmer weiterzugeben.

5. Die richtige Verwendung der zugeteilten Mengen an . Futtergerste, Mais und vollwertigen

Zuckerschnitzeln wird durch die Kontrollorgane der

Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittelher⸗ steller Deuschlands geprüft werden. Die Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaft— liche Erzeugnisse behält sich ihrerseits ebenfalls Kon⸗ trolle vor.

„Verstöße gegen diese Anordnung werden gemäß §5 8 Nr. 9 der Satzung der Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands geahndet.

Berlin, den 6. November 1934. Der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands. Eichinger.

Bekanntmachung Nr. 1

der Wirtschaftlichen Vereinigung der Mischfuttermittel⸗ hersteller Deutschlands.

Die Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse stellt mir zur Verteilung an Geflügelmischfutterhersteller eine beschränkte Menge Futter⸗ weizen, Mais, Futtergerste und vollwertige Zuckerschnitzel zur Verfügung.

Die Verteilung der Menge erfolgt im Verhältnis

2 Teile Futterweizen und 2 Teile Mais oder a,

Die Verteilung der vollwertigen Zuckerschnitzel erfolgt gesondert.

Der Preis für die einzelnen Mengen ist

für Futterweizen: Erzeugerfestpreis, frei Empfangsstation des Festpreisgebietes, in wel⸗ chem der Mischfuttermittelhersteller seinen Sitz hat. Eventueller Minderwert wird von der Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse end⸗ gültig festgesetzt;

für Mais: 155. RM je Tonne Parität kai⸗ waggonfrei, Hamburg⸗Bremen, bzw. für Süd⸗ deutschland waggonfrei Regensburg, Donau⸗ Umschlagstelle, nach Wahl der RfG.;

für Futtergerste: 155, RM je Tonne Parität kai⸗waggonfrei Hamburg⸗Bremen, bezw. für

Süddeutschland waggonfrei Regensburg, Donau⸗

Umschlagstelle, 234 Wahl der RfG.,

für vollwertige Zuckerschnitzel: zu den Preisen und Bedingungen laut der Anord⸗ nung der RfG. vom 15. Oktober 1934.

Die Preise verstehen sich bei Futterweizen⸗, Mais⸗ und

Futtergerste⸗Zuteilung netto Kasse gegen Freistellungsschein.

Die Ware ist sofort nach Zuteilung zu disponieren. Die

RfG. wird Lieferung ehestens vornehmen. Nach dem 31. De⸗ zember 1934 erlischt jeder Anspruch auf Lieferun

Bei verbandlicher Zuteilung unter 60 t e r Beliefe⸗

rung durch den Handel, wobei dann 3 RM per t Verteilungs⸗ 4 von diesem erhoben werden können.

as gleiche gilt, wenn von Mischfuttermittelherstellern,

die über 65 t erhalten, die Zahlungsbedingungen nicht erfüllt werden.

Die Verteilung erfolgt durch mich im Einvernehmen mit

dem Reichsnährstand.

Mitglieder der Wirtschaftlichen Vereinigung der Misch⸗

futtermittelhersteller Deutschlands (6 2 der Satzung), die im

Jahre 1934 Geflügelmischfutter hergestellt haben, können bis spätestens 12. Neblung (November) 1934 bei mir eingehend ihren voraussichtlichen Bedarf an Futterweizen, Mais und Futtergerste für die nächsten zwei Monate bei höchstens 20 Teilen Beimischung dieser Mengen im herge— stellten Geflügelmischfutter beantragen.

Bei Beantragung ist der durchschnittliche Monatsver— brauch des Jahres 1933 zugrunde zu legen.

Soweit die eingehenden Anträge auf Zuweisung von Futterweizen, Mais und Futtergerste mengenmäßig die von der RfG. zur Verfügung gestellten Mengen übersteigen, werden entsprechende Kürzungen ,,,

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, daß ich durch meine Kontrollorgane die eingereichten Anträge überprüfen lasse und bei Falschangaben den Betreffenden zur Verant— wortung ziehe.

Ein Anspruch auf Zuteilung besteht nicht.

Im übrigen gelten für die Verwendung der zugeteilten Mengen die Bestimmungen gemäß meiner Anordnung Nr. 2 vom 6. Neblung (November) 1934.

Berlin, den 6. November 1934.

Wirtschaftliche Vereinigung der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands.

Der Vorsitzende: Eichinger.

Bekanntmachung.

des Reichsgesetzblatts, Teil J, enthält:

Verordnung über unzulässige Zusätze und Behandlungsver— fahren bei Fleisch und dessen Zubereitungen, vom 30. Oktober 1934 9 Zweite Verordnung über den uff der Bezugscheinpflicht bei

etäubungsmitteln, vom 39. Oktober 1934 . Verordnung zur Durchführung des Gesetzez über das Ver⸗ ,,, (Versteigerervorschriften VV.), vom 30. Ol⸗ ober 1934;

Dritte Verordnung zur Durchführung der Justizausbildungs— ordnung, vom 1. November 1934; ö

Vierte Verordnung über Aenderung der Verordnung über die

Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf Fette, vom 1. November 1934.

gebühren: 6,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung. Berlin NW 40, den 7. November 1934.

Reichsverlagsamt. Fabrieius.

———

Preußen.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. ] S. 293) in Verbindung mit 5 1 der Durchführungsverord⸗ nung des Preußischen Ministers des Innern vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. S. 207 und dem Gesetze über die Ein⸗ ziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom 14 Juli i953 (KGBl. I S. 479) werden die beschlagnahmten Sport. geräte des ehemaligen Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportvereins „Vorwärts“ in Paderborn, und zwar: ö

1, Spannreck, 13 Nickelstäbe, 1 Schleuderball, 1 Hoch—

sprungstab und 19 Tamburinenstäbe, hiermit zugunsten des Preußischen Staates eingezogen. Minden, den 31. Oktober 1934. Der Regierungspräsident. J. Ar von Winterfeld.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Der Gesandte von Haiti Constantin Fouchard ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt=

schaft wieder übernommen.

Ver kehrswesen.

Tuftpoft nach Afrika und Afien. Am 1. November hat der Flug auf der Strecke München -⸗Rom

wegen ungünstigen Wetters nicht m,, . werden können. Da über diese Linie an jedem Donnerstag

Luftpostsendungen für die ,,

Asien befördert werden, werden die Postsendungen, die am 1. No⸗ vember für diese Luftposten vorgelegen haben, eine Verzögerung von etwa 1 Woche erleiden. verfehlungen auch in derartigen Ausnahmefällen wird emp Luftpostsendungen für die Luftposten nach Afrika und Asien möglichst so zeitig aufzuliefern, daß sie schon mit den am Mitt⸗ ö von München abgehenden Hauptversanden befördert werden önnen.

ie ee n rg mit en nach Afrika und

ur Vermeidung von n . ohlen,

Auskunft erteilen die Postanstalten.

Kennzeichnung der Nachtbrieftaften. Die Reichspostdirektion Berlin teilt mit, daß, sobald alle

Straßenbriefkasten ihren roten Neuanstrich erhalten haben, die sogenannten Nachtbriefkasten durch ein rotes Schild im Leerungs⸗ anzeiger gekennzeichnet sein werden, wie es bereits seit einigen Ihre bei den neueren Kasten der Fall ist.

vorhandenen älteren Kasten mit Nachtleerung, die durch einen breiten, orangefarbenen Streifen kenntlich gemacht waren, werden jetzt gegen neuere ausgewechselt.

Die wenigen noch

Einrichtung von Poftagenturen in Berliner Außenbezirken..

Am 1. Dezember werden in Berlin-Britz, Buckower Chaussee . orf⸗ ostagenturen

Abrech⸗

Deutschtands Gemeinden sollen ihre Straßen verbessern.

Nachdem das Reichsgesetz zur vorläufigen Neuregelung des Straßenwesens die Gemeinden auch auf dem kt Gebiete des Straßenbaues entlastet hat, wird in dem : NSDAP. für Gemeindepolitik von Paul Herrmann ein Appell an die Kommunen gerichtet, nunmehr alles zu unternehmen, um die Straßen innerhalb der Gemeinden selbst zu verbessern. Die Ortsdurchfahrten allein umfassen insgesamt über 25 0900 m während die übrigen Ortsstraßen statistisch noch nicht erfaßt sind. Nachdem vom 1.4. 1935 ab die Länder und Provinzen für einen großen Teil der bisher von den Gemeinden mitbetreuten Straßen aufzukommen haben, sollen, wie der Appell weiter besagt die Ge⸗ meinden nicht etwa ihre Etats auf dem Gebiete des Straßen banes zusammenstreichen. Sie sollen vielmehr im Interesse der Arbeits beschaffung wie des Verkehrs mehr Geld für die verbliebenen kommunalen Straßen einsetzen, zumal der Zustand der kommu— nalen Straßen erheblich schlechter sei als der der Staats—⸗ und Provinzialstraßen. Allerdings müsse berücksichtigt werden, daß die Kapitalbeschaffung für diese Aufgaben noch etwas schwer sei Andererseits komme aber dem Ausbau der Gemeindestraßen au deshalb steigende Bedeutung zu, weil noch jetzt rund

38 000 Gemeinden ohne unmittelbaren Bahnanschluß

seien und wohl noch bleiben würden. Dort könne, wenn die Straßen entsprechend gestaltet werden, zusätzlicher Kraftverkeht entstehen, der für die Arbeitsbeschaffung und Intensivierung der Landwirtschaft größte Bedeutung habe. Es müßten also für den Ausbau der Gemeinde- und Kreisstraßen, die in Zukunft haupt⸗ sächlich die . II. Srdnung fein werden, erheblich Mittel im Interesse eines organischen Ausbaues aller Straß ausgeworfen werden. Es bleibe zu hoffen, daß dem General. inspektor für das deutsche Straßenwesen es gelinge, größer

inanzhilfe des Reiches für diesen Zweck zu erhalten. In einige Jahren werde man nicht mehr am . Straßen zu stu nn die Grenzen zwischen den verschiedenen leistungsfähigen Verwal⸗ tungen erkennen können.

Die am 6. November 1934 ausgegebene Nummer 129

Umfang: 2 Bogen. Verkaufspreis: 30 RM. Postversendungs⸗

entralblatt der

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 261 vom 7. November 1934. S. 3

Aus der Verwaltung.

Der Adolf⸗Hitler⸗Kanal.

Der Bau des „Oberschlesischen Kanals“, der heute den stolzen Namen „Adolf Hitler⸗-Kanal“ trägt, wurde begonnen auf Grund der eigenen Entscheidung des Führers in der Reichskabinettsitzung den zz. September 1933. Nach 3z0jährigem Kgmpf wurde, die Verwirklichung dieses für Schlesien so wichtigen Projektes erst im Deutschland Adolf Hitlers möglich! Dieser Kanal wird die bisher vom Verkehr abgeschlossenen Teile des schlesischen Industriegebietes mit der schiffbaren oberen Oder verbinden. Damit ist. der seit vielen Jahren tobende unfruchtbare Kampf um die Milderung der Verkehrsferne dieses Grenzgebietes beendet, und damit sind nach langen Zeiten wirtschaftlicher Verkümmerung neue Lebensbedin⸗ gungen für die gesamte oberschlesische Industrie geschaffen. Eine ingehenbe Begründung für den Bau des Adolf Hitler-Kanals sowie seine technische Ausgestaltung (Ausbaugröße, Linienführung, Längsfschnitt des Kanals, Querschnittausbildung, Bauwerke, Soelfung des Kangls, Häfen usw;) wird soeben im amtlichen

Zentralblatt der Bauverwaltung“ 1934, Heft 44 veröffentlicht. sls Fortsetzung der Oderwasserstrgsße mußten daher seine Ab= messungen den Schiffahrtsverhältnissen auf der Oder angepaßt werden. Ausgangspunkt des Kanals bildet das dritte Hafenbecken des Eoleler Sderhafens. Von hier aus wird der Lauf über das odnitztal = Slawentzitz=-Plawniowitz = Sersno gehen, der End⸗ hafen wird zwischen Laband und Gleiwitz liegen, so daß die Reichs⸗ hahn über den Gleiwitzer Verschiebe⸗ und Güterbahnhof ange⸗ schlossen wird, Auf den Baustellen werden nach überschlägiger Berechnung etwa 4 Millionen Tagewerke anfallen. Hierzu kommen uach rd.? Millionen Tagewerke in den Betrieben und Werkstätten. Möge der Adolf Hitler-Kanal Oberschlesien und mit ihm dem

ganzen deutschen Osten zum Segen gereichen!

Beflaggung wird geregelt.

Reichsminister Dr. Frick kündigt in einem Schreiben an die Landesregierungen an, daß die Beflaggung der öffentlichen Ge⸗ bände, zu denen auch die Schulgebäude gehören, demnächst allgemein egelt werden wird. Bis dahin sei es erwünscht, daß auf diesen Gebäuden nur die Reichs- und Landesfahnen gesetzt werden.

Vorrangbeförderung der alten Kämpfer eine ftaatspolitische Notwendigkeit.

Der Staatssekretär im Reichspostministerium, Dr. Ohnesorge, hat vor Beamten interessante Ausführungen zur Vorrangbeförde⸗ rung der alten Kämpfer in dem großen Bereiche der Deutschen Reichspost gemacht, die zugleich die grundsätzliche Notwendigkeit dieser Aktion begründen. Der Staakssekretär erklärte, daß für die Förderung der nationalsozialistischen Ziele eine Organisation notwendig sei, die in der alten, bürokratisch aufgebauten Form zer Deutfchen Reichspost nicht gegeben war und die erst geschaffen verden mußte. Darum mußten die alten bewährten Kämpfer ufgerufen und an Stellen eingesetzt werden, wo sie sowohl für se Ansbreitung des Gedankens der Volksgemeinschaft wie auch ir die kameradschaftliche Festigung der Reichspost und für nstige nationalsozialistische Reformen anfeuernd tätig sein onnten. So sei es zu den Vorrangbeförderungen gekommen, die urchaus keine Bevorzugung darstellten, sondern eine staats⸗ volitische Notwendigkeit. Eine Bevorzugung liege schon deshalb licht vor, weil von den betroffenen Parteigenossen außer der selbstverständlichen Voraussetzung der gleichen Eignung auch eine besondere Härte gegen die eigene Fes und eine um vieles erböhte Arbeitsleistung erwartet werden müsse. Ganz allgemein sei man dazu gekommen, mehr auf den Charakter, auf Frische und Härte als auf reines Schulwissen zu sehen. Diese neue Auf⸗ fassung mache sich auch bei der Annahme des jungen Nachwuchses für den Poftdienst bemerkbar. Der Staatssekretär sagte schließ⸗ lich u. a noch, daß der Einfluß des Freimaurerwesens, der sich srüher innerhalb der Gliederungen der Verwaltung stark bemerk⸗ bar gemacht hatte, zurückgedämmt wurde und daß entsprechende Sicherungen getroffen worden seien.

Einheitliche Regelung der Pflichtfeuerwehren.

Der Reichs- und preußische Innenminister hat durch eine Polizeiverordnung eine einheitliche Regelung der Pflichtfeuer⸗ wehren in Preußen getroffen. Pflichtfeuerwehren sind nach dem Feuerlöschgesetz nur insoweit zu bilden, als die Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren hinsichtlich ihrer Stärke den örtlichen Verhältnissen nicht entsprechen. Beim Einsatz im Brandfalle und bei Uebungen bilden Freiwillige und Pflichtfeuerwehr eine ein⸗ heitliche Feuerwehr. Nach der Verordnung sind in der Pflicht⸗ feuerwehr alle männlichen Einwohner der Gemeinde vom is. bis zum 60. Lebensjahr dienstpflichtig. Ausgenommen sind im wesentlichen die Beamten und aktiven Militärpersonen, die Geist— lichen, Lehrer, Kirchendiener, Aerzte, Apotheker und Schüler, ferner Bahnpolizeibeamte, Maschinisten usw. Weitere Befreiungen kann der Ortspolizeiverwalter auf Antrag zulassen, wobei auf Wunsch des Ministers an erster Stelle die Angehörigen der SW, SSt, NSKKe, Teno, des Arbeitsdienstes und des Luftschutzbundes u berücksichtigen sind. Die Eigentümer von Fahrzeugen müssen iese auf Ersuchen der Polizei für Feuerlöschzwecke zur Verfügung k. Der Führer eines Löschtrupps heißt Rottenführer, der Führer eines Halblöschzuges Spritzenmeister, der Führer eines Löschzuges Oberspritzenmeister. Jede. Pflichtfeuerwehr hat wöchentlich wenigstens einmal zwei Stunden zu üben. Wenn ein Pflichtfeuerwehrmann seinen Pflichten nicht nachkommt, kann Zwangsgeld bis zu 150 M festgesetzt werden.

Straß enbenennungsschilder mit Frakturschrift.

In einem Runderlaß des Reichs- und preußischen Innen⸗ ministers wird festgestellt, daß gegen eine Verwendung der Frakturschrift statt oder neben der Antiquaschrift auf Straßen⸗ benennungsschildern nichts einzuwenden sei. Versuche über die Wirkung von Schriftarten hätten ergeben, daß die Frakturschrift mindestens in gleicher Weise geeignet sei wie die bisher allgemein übliche Antiquaschrift. Der Minister wünscht weiter, daß die Schildgröße ö. grundsätzlich nach der Länge des Straßennamens richtet. Vielfach würden die Schilder in der Weise ausgeführt, daß ohne Rücksicht auf die Länge der Namen eine bestimmte Größe verwendet werde. Darunter müsse infolge der Ver⸗ kürzung der Schriftzeichen und Zwischenräume die Lesbarkeit auf ö Entfernung leiden.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 8. November.

Staatsoper: Madame Butterfly. Musikalische Leitung: Preuß. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Die Hermannsschlacht von Kleist. Be⸗ ginn: 20 Uhr.

Am Sonnabend, den 10. November 1934, bringt die Staats⸗ oper die Erstaufführung von Tschaikowstys „Eugen Onegin“. Maria Cebotari, Charles Kullmann und Walter Großmann singen die Hauptpartien. Dirigent: Robert Heger, Inszenierung: Rudolf Hartmann, Ausstattung: Leo Pasetti.

Aus den Staatlichen Museen.

Für den als Redner vorgesehenen, plötzlich erkrankten Prof. Kurth wird Prof. Carl Koch von den Staatlichen Museen den Vortrag über Matthias Grünewald am Freitag, dem 9. November, um 20 Uhr im Vortragssaal des Pergamon⸗Museums halten.

Nationalsozialistiche Vevöllerungspolitzt.

Günftige Auswirkungen im I. Halbjahr 1934.

Die ärgsten Schäden des Liberalismus hat ohne allen Zweifel der Volkskörper davongetragen. Das beweist eindeutig die im größten Maße erlittene Geburtenniederlage während der letzten Jahrzehnte. Diese Entwicklung hat zu starken Strukturverände⸗ rungen im Bevölkerungsaufbau geführt. Auf der einen Seite ein ganz erheblicher, durch den Geburtenschwund bedingter Gene⸗ rationsverlust, auf ber anderen Seite Ueberalterungs—⸗ und Ver⸗ greisungserscheinungen, die den im Augenblick noch günstig er⸗ scheinenden Bevölkerungsstand in den nächsten Jahrzehnten äußerst ungünstig 86. en werden. Denn in den stark be—⸗ 69 Altersgruppen steckt die sogenannte „Hypothek des Todes“,

ie in der . bestimmt fällig wird. ö

Die Ursache für die Gefährdung der Volkssubstanz in einem solchen Umfang ist nur aus der Gesamthaltung des niedergehenden Liberalismus zu verstehen, der allein auf Gegenwart und materialistische Dinge abgestellt war. Im Mittelpunkt stand das von jeder Bindung losgelöste Einzelschicksal, dem jegliches Denken in Volk und Gemeinschaft fremd war. Und hier setzte die kraft⸗ volle Idee des Nationalsozialismus ein, indem sie dem volks⸗ tötenden Niedergang eine Politik entgegensetzte, die in ihrer Ge⸗ samthaltung wieder auf die Zukunft des Volkes ausgerichtet ist.

Unsere Führung hat die zukunftsentscheidende Bedeutung des Bevölkerungsproblems erkannt und hat sich daraus folgerichtig ij Durchführung volkstumspolitischer Notwendigkeiten ent⸗ chlossen, die in ihrer Tragweite noch gar nicht abzusehen sind. Im Mittelpunkt des neuen Staates steht die erbgesunde Familie. Familie und Kind, als die sicherften Grundlagen einer, Wieder⸗ geburt unseres Volkes, sind wieder zu den heiligsten Gütern der Nation erhoben worden. .

Im Zuge dieser neuen Zielsetzung liegen die wegweisenden Bestimmungen (Ariergesetz und Sterilisationsgesetz ), die dem Niedergang in rassischer und erbbiologischer Hinsicht Einhalt ge⸗ bieten; weiterhin die Begünstigung der Familiengründung (Ehe⸗ nn,, steuerpolitische Berücksichtigung kinderreicher Familien, Beseitigung der Privilegien der Jünggesellen und der kinderlosen bzw. der kinderarmen Familien, . die bevölke⸗ 1ungspolitischen Gesichtspunkte in der neuen Agrarpolitik, in der Siedlungs und Wohnungspolitik usw. / ;

Die Auswirkungen der neuen Bevölkerungspolitik lassen sich natürlich in ihrer ganzen Breite nur 1 zee. Zeltrãume übersehen. Die Entwicklungstendenz der aufgezeichneten Linie ist allerdings schon sehr deutlich aus der Bevölkerungsentwicklung der deusschen Stäbte im 1. Halbjahr 1934 zu ersehen. Nach den Ausweisen des Statistischen Reichsamtes ist der Aufschwung der Bevölkerungsentwicklung, der sich im Jahre 1933 anbahnte, weiter fortgeschritten. Zuerst sft eine starke Zunahme der jungen Ehen sestzustellen; diefe führte zufammen mit dem Rückgang der Frucht— abtteibungen zu einer von Monat zu Monat zunehmenden Steigerung der Geburten. Dafür einige Zahlen, die aus der

Sonderstatistik von 356 Gemeinden mit über 15009 Einwohnern von insgesamt 30 Millionen errechnet sind. Danach ist die Ehe⸗ schließung im 1. Halbjahr 1934 um 43 900 gegenüber dem 1. Halbjahr 1933 gestiegen. Das ist eine Zunahme um etwa 35 5 und gegenüber dem 1. Halbjahr 1935 sogar eine solche um R vH. Im 1. Halbjahr 1934 kommen somit nach einem Gesamtdurchschnitt der deutschen Städte auf 1000 Einwohner 1I1,1 Eheschließungen, in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 8,5 und im 1. Halbjahr 1932 nur 7,5 Eheschließungen.

Interessant in diesem r gn, sind noch folgende Zahlenangaben. Im 1. Halbjahr 1934 war die Zahl der Lebend⸗ geborenen von ortsansässigen Müttern in der Gesamtheit der Gemeinden mit über 15 0066 Einwohnern um rund 44409 größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres; das ist eine Zunahme um 25.5 v5. Auf 166 Einwohner sind das 1457 Geburten gegen nur 11,8 im 1. Halbjahr 1933.

Der Geburtenüberschuß zeigt eine entsprechende Entwicklung dank der Zunahme der Geburten und der geringen Sterblichkeit. Für die Gesamtheit der Gemeinden betrug der Geburtenüberschuß im 1. Halbjahr 19354 rund 59 700 oder 40 auf 1009 der Be⸗ völkerung. An dem Vorjahre gemessen ist das ein bemerkens⸗ werter Fortschritt. War doch die Zahl für das 1. Halbjahr 1933 nur G,.4 und für die gleiche Zeit von 1932 1,65. Tie natürliche Bevölkerungsbewegung des 1. Halbjahres übertrifft sogar die Zunahme in den wirtschaftlich verhältnismäßig günstigen Jahren hz und 1928 mit einem Geburtenüberschuß von 3,5 bzw. 3,8 auf 1000 Einwohner.

Für die Gesamtheit der Großstädte ist die Entwicklung noch bezeichnender. Hier ergab sich für das 1. Halbjahr 1934 ein Ge⸗ burtenüberschuß von 32 auf 1000 Einwohner egenüber einem Sterbeüberschuß von 6,4 auf 1000 in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Im Zuge der neuen Bevölkerungspolitik liegt auch die wieder ansteigende e n n . zwischen Stadt und Land. Die Tendenz der volkspolitischen Maßnahmen ist eine möglichst große Zurückführung der , Bevölkerungsmengen aus ben Großstädten aufs Land. Und in der Tat ist bereits in der kurzen Spanne Zeit ein günstiges Resultat erzielt worden. Der Wanderungsverlust der 52 Großstädte war um rund 29 009 größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Er betru 115729, das sind 11,ů7, auf 1000 gegen 8.3 auf 1000. Es ist also festzustellen, daß die Städte im 1. Halbjahr 1934 nicht nur beträchtlich höhere Geburtenäberschüsse aufweisen, sondern darüber hinaus au noch Teile des Bevölkerungsbestandes an das Land abgegeben haben.

Wenn auch dieser kleine Zahlenausschnitt nichts Endgültiges über die künftige Entwicklung besagt, so ist er aber immerhin bezeichnend für den eingeschlagenen Weg der nationalsoziglistischen Bevölkerungspolitik. Dr. Hans Rasch.

Kurs niveau der 6 za igen

Handels eil.

Berliner Börse am 7. November.

Publikum kauft wieder.

Die Stimmung an der Berliner Börse, die bereits am Diens—

tag ziemlich freundlich war, hat sich im heutigen Verkehr eher noch weiter gebessert. Abgesehen von der Tatsache, daß allmählich wie⸗ der das Publikum Intexesse für gute Börsenwerte zu zeigen be⸗ ginnt, fand der befriedigende Schwartzkopff-Abschluß sowie ver⸗ schiedene andere günstige Meldungen aus der Wirtschaft bei der Kulisse Beachtung. Wenn auch die Orders nicht umfangreich waren, so machte sich doch in einzelnen Spezialpapieren bereits wieder Materialmangel bemerkbar. Das Geschäft wurde im Ver⸗ lauf zwar ruhiger, die freundliche Grundstimmung blieb aber bis zum Schluß erhalten. Montanwerte lagen durchschnittlich „z bis R vH höher, das hier noch vereinzelt herauskommende Material wurde ohne Schwierigkeiten aufgenommen. Kräftige Erholungen zeigten kbe⸗ sonders Braunkohlenpapiere, Ilse gewannen nicht weniger als 5M vH, Ilse⸗Genußscheine 2 vH, Buviag 3 vH. Auch für Rhein. Braunkohlen bestand Interesse (plus 3. Nur in einzelnen Kali⸗ papieren wie Salzdetfurth (minus ?) kam wieder etwas Material heraus. Beachtung fand die Kurserholung der Farbenaktie um 1 vP, sonst waren wieder Kabelwerte bevorzugt, wie beispielsweise Vogeldraht splus 2145). Bei Deutsche Telefon K Kabel (plus 3) rechnet die Börse mit einer kleinen Tividende. Am Elektromarkt stiegen Siemens um vH und Akkumulatoren um 113 vH. Sonst waren wieder Junghans bevorzugt (plus 2), ferner Aschaf⸗ fenburger Zellstoff (plus 2), und unter Maschinenwerten Ber⸗ lin-Karlsruher Industrie (plus 11½). Da die Börse teilweise mit einer höheren Dividende als 5 vH bei Berliner Maschinen ge⸗ rechnet hatte, kam in diesem Papier einiges Material heraus (minus 1)

Der Kassamarkt zeigte nunmehr auch ein freundliches Ge⸗ präge. Auch am Rentenmarkt überwiegen jetzt kleine Kurs⸗ besserungen. Fest lagen Altbesitz plus M) sowie Wiederaufbau⸗ zuschläge (plus v5). Tagesgeld blieb mit 3 bis 4 vH unver⸗ ändert, am internationalen Devisenmarkt erfuhr das englische Pfund eine weitere Steigerung. In Berlin wurde das Pfund auf 124614 (12,42) und der Dollar auf 2,492 (2, 49) RM festgesetzt. Die Mark lag im Ausland unverändert.

Vörsenkennziffern für die Woche vom 29. Nktober bis 3. November.

Die vom Statistischen Reichs amt errechneten Börsenkennziffern stellen sich in der letzten Woche (29. 10. bis 3. 11.) im Vergleich ur

Vorwoche wie folgt: Wochendurchschnitt vom 29. 10. vom 22.10. . bis 3. 11. bis 27.10. Attientur se Kennziffer 1924 bis 1926 - 100) Bergbau und Schwerindustrie Verarbeitende Industrie .. Handel und Verkehr Gesamt

Monats durchschnitt Oktober

87,52 76,31 87,09 S2, 0h

88,63 7709 8740 82, 81

89, 27 77,650 87.44 85,22

fest verzinslichen Wert⸗ papiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt. Banken. Pfandbriefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten Kommunalobligationen Oeffentliche Anleihen Industrie obligationen Durchschnitt

983A 04

90, 8I 89,89 835. 1 92,58 91,95

Werbeaktion für den Ausbau der Verwendung heimischer Rohftoffe.

Zur Zeit veranstaltet eine deutsche Industriegruppe in ver— schiedenen deutschen Großstädten Werbevorträge für bestimmte Er⸗ zeugnisse, die als Ersatzmittel für bislang aus dem Ausland be⸗ zogene Waren in Frage kommen und die zum Teil auch zeigen, in wie kurzer Zeit sich die deutsche Industrie auf die Ver⸗ arbeitung heimischer Rohstoffe umstellt. Wie in einer in Han nover abgehaltenen Pressebesprechung mitgeteilt wurde, handelt es sich dabei vornehmlich um die von dem württembergischen Wirtschaftsministerium geförderte Herstellung von Zündholzwaren, ferner um die Verarbeitung deutschen Holzmehles zur Herstellung von Verbrauchsgegenständen aller Art aus Polopas-Bakelit⸗Masse (ein Produkt aus synthetischen Harzen und Holzmehl). Das deutsche Holzmehl ist durch neue Fabrikationswege in der Güte dem schwedischen völlig gleichwertig. Die deutsche Forstwirtschaft findet hierdurch einen neuen Großabnehmer. Auch die Herstellung deutscher Präzisionswerkteile in der Schwarzwälder Uhren— industrie wird stark gefördert, um die deutsche Wirtschaft in zu—⸗ nehmendem Maße vom Ausland unabhängig zu machen, was in⸗ folge der Absperrung Deutschlands vom Auslandsmarkt notwendig geworden ist.

Die Lage in der sübdentschen Lederinduftrie.

Die Offenbacher Lederindustrie zeigt infolge der Verschieden⸗ artigleit der Fabrikate keine einheitliche Lage. Der Gesamtumsatz ist in der letzten Zeit etwas gestiegen; auch die Ausfuhr hatte Anteil daran. Das anhaltende gute Wetter führte zu einer Ver⸗ . der schweren Ledersorten, während leichtere sehr gut gefragt waren. Wegen der vorhandenen Rohwarenbestände trat eine Arbeitseinschränkung nicht ein. Die Wormser Leder⸗ industrie berichtet über eine saisonmäßige oer, ne, Die Bedarfs⸗ deckungen der Schuhindustrie bedingten größere Aufträge in der Oberlederindustrie. Im Auslandsgeschäft führt die deutsche Ober⸗ lederindustrie einen schweren Kampf. Es ist ihr aber gelungen, ihren Anteil an der Ausfuhr sich zu sichern. In der Offenbacher Schuhindustrie ist der Auftragseingang gegenüber der gleichen Zeit der Vorjahre teilweise etwas geringer, überwiegend aber sind die Betriebe gut i,. Es setzen bereits die Frühjahrs⸗ aufträge ein. Auch die Darmstädter Schuhindustrie berichtet von starkem Auftragseingang. Ihre Betriebe sind voll beschäftigt.