1934 / 264 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Nov 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 264 vom 10. November 1934. S. 2

Ver kehrswesen.

Auch Binnenverkehrszunahme des Hamburger Hafens im September 1934.

Ebenso wie der Seeverkehr, zeigte auch der statistisch erfaßte Binnenverkehr des Hamburger Hafens (Binnenschiffahrt und Eisenbahnverkehr ohne Kraftfahrzeugverkehr) im September im Zusammenhang mit dem saisonüblichen Aufschwung im Herbst eine beachtenswerte Zunahme gegenüber dem Vormonat. Sie

betrug nach den Angaben des Handelsstatistischen Amtes, Ham⸗— burg, im Empfang 37000 t oder 5,9) v5 und im Versand sogar 125000 t oder 23,90 vH. Die Steigerung erstreckte sich aus⸗ schließlich auf den Verkehr auf den Binnenwasserstraßen, deren günstigere Wasserstände im September eine erhebliche Verkehrs⸗ belebung zur Folge hatten. Sie genügte aber nicht, um den hohen Stand des Vorjahrsmonats wieder zu erreichen, während der Eisenbahnverkehr diese Höhe erheblich übertraf. Während der langen Dauer der diesjährigen Niedrigwasserperiode sind eben viele Waren von der Binnenschiffahrt zur Eisenbahn abgewandert. Der Anteil der Binnenschiffahrt am gesamten Binnenverkehr er⸗ höhte sich zwar gegenüber dem Vormonat von 23,, auf 30,7 im Eingang und von 34R7 auf 46,Bß v5 im Ausgang, die Höhe des vorjährigen Septemberanteils betrug aber 42,5 bzw. 5465 vo. An der Steigerung des Verkehrs auf den Binnen wasserstraßen gegen⸗ über dem Vormonat waren fast alle wichtigen Warenarten be⸗

Zahl der Monat Fahrttage Lastzüge

4 250

7035

9207

10 900

Die Statistik zeigt, wie der Auto⸗Presse⸗Dienst berichtet, überaus deutlich, daß binnen kurzer Frist der weitaus größte Teil des gewerblichen Güterfernverkehrs durch die LRV. erfaßt wird. Die beförderte Gütermenge hat sich verdreifacht, die gesamte gefahrene Strecke ist auf weit mehr als das Doppelte gestiegen. Ein ähnliches Bild des Aufstiegs zeigt die folgende Statistik über die täglichen Leistungen der LRV. in bezug auf abgefertigte gasthuge Kilometerleistungen dieser Züge, Ladungen und Frachten—

etrag. .

August ...

t. Last-⸗ Kilo⸗ Menge Frachtbetrag züge meter je Tag je Tag

je Tag je Tag t RM 177 54 500 1620 41 700 270 84 500 2430 64 600 356 110000 3 340 83 800 404 126000 3820 96 000

Fahr

Monat tage

k

Juni

Juli

k 27 In diesen Zahlen äußert sich die für die Beurteilung des

Güterkraftverkehrs in Deutschlaͤnd sehr wesentliche Tatsache, daß

ein immer größerer Teil bisher mehr oder weniger

unkontrolliert fahrenden Gi ports durch die Organi⸗

sation der LRV. erfaßt u een der Ordnung und

Zuverlässigkeit eingegliebe ue Stellung der LRV.

im gewerblichen Güterfernv— veiterhin in ähnlichem

Umfange festigt wie in den ten, so wird binnen kurzer

Ge samt⸗ abgefertigten kilometer (in 1000) t t t. 1310 2201 2871 3 426

teiligt. Die , stieg gegenüber dem Vormonat in der Ankunft um 16000 t anf öhi gl. oder 1,9 v5, im Abgang um I5 000 t Trgf. oder 9,5 vß, während der Warenverkehr um 37,2 bzw. 645 v zunahm. Die geringere Steigerung im Schiffs⸗ verkehr ist eine Folge der , Auslastung der Fahrzeuge. Im Zusammenhang mit den günstigeren Wasserständen er⸗ höhte sich nach längerer Zeit wieder der Anteil der Schlepp⸗ schiffahrt am gesamten Schiffsverkehr, und zwar von 6757 auf 70,0 v in der Ankunft und von 675 auf 69,6 v5 im Abgang, ohne jedoch das vorjährige Verhältnis wieder zu erreichen.

Die Leistungen des gewerblichen Güterfern⸗ verkehrs.

Die Laderaumwerteilungsstellen G. m. b. H., deren Aufgabe es im wesentlichen ist, auf Grund der Frachtenkonventionen Tarif⸗ unterbietungen . verhüten und geordnete Verhältnisse im Güter⸗ fernverkehr herbeizuführen, hat eine Statistik der Leistungen im Güterfernverkehr durchgeführt, soweit er durch die LRV. erfaßt wird. Die nachstehende Tabelle gibt einen Ueberblick über die Entwicklung des Gesamtverkehrs der LRV.:

Stückzut CGesamt⸗

fracht

(in 1000 RM) 1039 1685

Gesamtmenge Ladung

19709 35 6656

19 236 27 583

38 9465 63 239 86 744 48 498 38 246 2178 102 948 56 565 46383 2 6593

Frist der Zustand erreicht sein, daß über die LRV. ein stichhaltige und erschöpfende Statistik des Güterfernverkehrs auf Lastkraft⸗ wagen durchgeführt werden kann. Eine genaue Aufgliederung der Verkehre, die durch die LRV. erfaßt werden, zeigt außerordentlich interessante Ergebnisse über die Entfernungsleistungen. Den höchsten Anteil hat die Entfernungszone von 100 —– 260 ki mit einem Anteil von 25 vH aller Lastzüge. Ihr folgt mit nur ganz geringfügigem Abstand die Zone von 200 —– 300 sem mit 23,3 v§H

im Monat August. Auf diese beiden Zonen entfallen im allge⸗—

meinen annähernd 50 vH des Lastzugverkehrs, wie auch der im Güterfernverkehr beförderten Gütermengen. Als allgemeine Norm kann hervorgehoben werden, daß der Verkehr bis 100 Rm ver⸗ nachlässigenswert ist. Beförderungen über Entfernungen von 100 400 km bilden mit einem Anteil von 65,5 vH der Lastzüge und annähernd dem gleichen Prozentsatz der beförderten Güter⸗ menge den Kern des gewerblichen r ene ene Nichtsdesto⸗ weniger macht auch der Landstreckenverkehr, den man als typischen Eisenbahnverkehr zu betrachten gewohnt ist, einen nicht unbe⸗ trächtlichen Teil des gewerblichen Güterfernberkehrs aus. 15,8 vH der Lastzüge fuhren im Monat August Entfernungen von mehr als 500 km. Die Höchstgrenze erreichten in diesem Monat 4 Züge, welche Entfernungen von 900 = 1009 km zurücklegten. Berücksichtigt man, daß der Güterfernverkehr auf Lastkraftwagen ebenso wie die auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Organisation noch im Anfangs⸗ stadium der Entwicklung stehen, so sind die erzielten Verkehrs⸗ leistungen starker Beachtung wert.

2 ea . e. . e 2 22 2 ,

. DBer waltung. 2 vor Losgesellschaften.

e der miliche Preußische Pressedienst mitteilt, treten inaner wieder sogengnnte Losgesellschaften oder Spielvereinigungen mit dem Schein eines gemeinnützigen Zwecks an die Allgemeinheit heran und fordern zur Beteiligung am Kauf von Losen der Stagts⸗ lottexie auf, als ob sie zu diesem Vertriebe ermächtigt wären. Fast regelmäßig gehen die Spieler bei solchen Unternehmen, die mit der Leitung der Staatlichen Lotterien in keinerlei Geschäftsbeziehungen stehen, ihrer Einsätze und Gewinne verlustig, da in den meisten Fällen das Endziel der geschäftlich vielfach unzuverlässigen Unter⸗ nehmer nur auf die Ausbeutung der Spieler gerichtet ist. Die Generaldirektion der Preußisch⸗Süddeutschen Staatslotterie kann für Schädigungen aus solchen Geschäften nicht aufkommen. Sie muß auf Grund vielfacher Erfahrungen und Klagen dringend vor allen derartigen Beteiligungen warnen. Für den Verkrieb staatlicher Lose sind ausschließlich die Staatlichen Lotterie Ein— nehmer amtlich bestellt.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater in der Zeit vom 11. bis 19. November.

Staatsoper.

Sonntag, den 11. Nov.: Gastspiel Dusolina Giannini. Carmen. Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 199 Uhr.

Montag, den 12. Nov.: Die Perlenfischer. Musikalische Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr.

Dienstag, den 13. Nov.; Eugen Onegin. Musikal. Leitung: Heger fn, 380 Uhr. 255 ;

Mittwoch, den l Hor: Das Rhefn gold. Musikal. Leitung: Furtwängler. Beginn: 20 Uhr. .

Donnerstag, den 15. Novi. Die Walküre. Musikal. Leitung: Furtwängler. Beginn: 19 Uhr.

Freitag, den 16. Nov.:; La Traviata. Musikal. Leitung: Kleiber. Beginn: 20 Uhr. .

Sonnabend, den 17. November: Gastspiel Dusoling Giannini. Cavalleria rusticana / Bajazz i. Musikal. Leitung: Preuß. Beginn: 20 Uhr.

Sonntgg, den 18. Nov.:; Siegfried. Musikal. Leitung: Furt⸗ wängler. Beginn: 19 Uhr.

Montag, den 19. Nov:: Ariadne auf Naxos. Musikal. Leitung? Blech. Beginn: 20 Uhr.

Staatliches Schauspielhaus. Sonntag, den 11. Nov.: Die Hermannsschlacht. Beginn:

20 Uhr Rebell in England. Beginn:

Beginn:

Mittwoch, den 14. Nov.: e Minna von Barnhelm. Be⸗ ginn: 20 Uhr. 20 Uhr. Das Glas Wasser. Beginn: Montag,

Montag, den 12. Nov.: 20 Uhr. .

Dienstag, den 13. Nov; Die Hermannsschlacht. Be⸗

ginn: 20 Uhr.

Das Glas Wasser.

20 Uhr. Donnerstag, den 15. Nov.: Freitag, den 16. Nov Das Glas Wasse r. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 11. Nov:: Das Glas Waffer. Beginn: Sonntag, den 18. Nov.:

20 Uhr.

n 19. Rov.: Die Hermannsschlacht. Beginn:

20 Uhr.

Handel stet.

Berliner Börse am 19. Ytovvember.

Freundlicher Wochenschluß.

Wenn auch das Geschäft an der Berliner Börse wieder nur im Zeichen kleinster Umsätze stand, so war doch die Tendenz zum Wochenschluß immerhin eine Kleinigkeit freundlicher. Verschiedene günstige Meldungen aus der Wirtschaft führten zu kleinen Rück⸗ käufen der Kulisse nach der vorangegangenen Abschwächung in den letzten Tagen. Allerdings gingen die ö brachte

im Verlauf wieder ein Abflauen der

timmung mit sich und die Kurse konnten sich deshalb in der

zweiten Börsenstunde nicht ganz halten. Der i 6 s. cht ganz h Schluß gestaltete ich

Der Montanmarkt hatte kaum Veränderungen aufzuweisen, lediglich für Hoesch (plus z) bestand Nachfrage. Die meisten Kali⸗ und Braunkohlenpapiere blieben ohne jede seotie Chem. Werte, unter ihnen J. G. Farben, lagen behauptet. Unter Erdölaktien wurden Rütgers (plus 15) von der Kulisse zurückgekauft. Am Elektromarkt mußten Siemens den größten Teil ihres anfänglichen Kursgewinnes von 1 vH wieder hergeben. Sonst lagen noch fest Hamburger Elektrizität (plus 25), und unter Spezialpapieren Waldhof (plus 19) und Hotelbetrieb (plus 1, letzterer auf Versionen über Abstoßung eines größeren Hotels. Interesse zeigte sich späterhin für einige Bankaktien, so besonders für B. E. W. (plus 2M) und für Braubank (plus 194.

; . esserungen über 118 nur vereinzelt hinaus. Das Ausbleiben weiterer Kauforders von

Der Kassamarkt zeigte lustlose Tendenz, für Geld bestand im

Hinblick auf den Lohnzahlungstag kleine Nachfrage. Der Tages—

geldsatz blieb jedoch mit 35 bis 47 vH unverändert. Unter .

lagen Pfandbriefe, Kommunalobligationen und Stadtanleihen

nicht unfreundlich, jedoch war auch hier das Geschäft recht ö

r , . ö 1 n Veränderungen. Das und stellte sich in Berlin au 4236 (12,2 J

auf 2,49 (2, 491) RM. ̃ ö. J

die deutsch brasilianijchen Wirtzschasts verhandlungen beendet. .

Rio de Janeiro, 9. November. Die zwischen der deutschen und brasilianischen Regierung geführten Verhandlungen über . Mög⸗ lichkeiten einer weiteren Förderung der deuntsch⸗brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen sind heute beendet worden. Die beider⸗ seitigen Abordnungen werden ihren Regierungen über das Er— gebnis berichten. Es ist Vorsorge getroffen, daß bis zur Genehmi⸗ gung der getroffenen Vereinbarungen durch die beteiligten Regie⸗ . der Handels- und Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden Ländern keinerlei Unterbrechung erleidet. Da die Abordnungs besprechungen einen beiderseits durchaus befriedigenden Verlauf genommen haben und sich der deutsch⸗brasilianische Handel während der letzten Mongte gut entwickelt hat, darf für die Zukunft ein noch weiter sich steigernder Warenaustausch erwartet werden. Die deutsche Wirtschaftsabordnung wird i Verhandlungen nach Montevideo und

nschli z begeben. anst ießend nach Santiago

sich nunmehr zu weiteren

Die Lage der deutschen Wirtschast.

Ein Rückblick und ein Ausblick.

Bei einem von der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft veranstalteten Vortragsabend sprach der Präsident des Deutschen Industrie⸗ und Handelstages Dr. von Renteln über „Die Lage der deutschen Wirtschaft Ein Rückblick und ein Ausblick“ Der Vortragende beschäftigte sich mit den Taten der nation! sozialistischen Wirtschaftspolitik in den 13 Jahren national sozialistischer Volks- und Wirtschaftsführung. Deutschland ver über keine finanziellen Reserven und auch nicht über alle lichen Rohstoffe, die seine Industrie benötige. Wenn ma auch noch vergegenwärtige, daß es seine Währung stabil gehallen habe, so müsse die ungeheure Leistung der nationalsozialistischen Regierung umso stärker in Erscheinung treten, die darin zum Ausdruck komme, daß auf nahezu sämtlichen Gebieten der Wirt— schaft Deutschland seit der Machtübernahme durch Hitler Fort— schritte gemacht habe, die weit über der Wirtschaftserholung in den anderen Ländern liegen.

Die Aufrechterhaltung der Währung sei für Deutschland eine vom internationalen Wirtschaftsverkehr unabhängig gewordene Tatsache. Die deutsche Außenhandelspolitik habe aber zwei wesentliche Aufgaben zu erfüllen: die Bezahlung der deutschen fundierten Schulden und die Begleichung der laufenden, durch den zusätzlichen Rohstoffbedarf Deutschlands gestiegenen Verbind— lichkeiten. Die neue deutsche Handelspolitik sei nicht abgestellt auf das Feilschen um Zollermäßigungen, die Erkämpfung von Kon— tingenten, auf die Beseitigung von Einfuhrverboten oder sonstigen mehr oder minder theoretischen Verabredungen, sondern sie ziele

auf die tatsächliche Gestaltung des Warenverkehrs ab, auf die

Berücksichtigung des deutschen Einfuhrbedürfnisses und seine Be— zahlungsnotwendigkeiten. Darüber hinaus müsse sie auch ver—

suchen, deutsche Guthaben zur Begleichung der alten Schuldver—

pflichtungen herauszuwirtschaften.

Nach einer Erörterung der Devisenbewirtschaftungsmaß⸗ nahmen und des sogenannten „Neuen Planes“ betonte Dr. von Renteln, es sei eine der wichtigsten Aufgaben der deutschen Handels⸗ und Devisenpolitik, das Warenaustauschgeschäft von Land zu Land weiter zu entwickeln. Grundsätzlich dürfe nur zu— sätzliche Ausfuhr für Tauschgeschäfte in Anspruch genommen werden. Durch die Einrichtung der 25 neuen Ueberwachungs⸗ stellen dürfe es nicht dahin kommen, daß der Kaufmann zum Beamten und der Beamte zum Kaufmann werde. Die Organi— sation der Wirtschaft müsse sich in Form eines senkrechten fach⸗ lichen Aufbaues und eines gebietsmäßigen Wirtschaftsaufbaues vollziehen. Die Industrie, und Handelskammern würden gebiets— mäßige Selbstverwaltungskörperschaften des öffentlichen Rechts bleiben, die Gruppen der fachlichen Gliederung würden als die entsprechende senkrechte Organisation die Vertretung der einzelnen Wirtschaftsparteien übernehmen. Auf diesen beiden Säulen werde eine wohlgeordnete deutsche Wirtschaft ruhen.

Mit Besorgnis blicke man in den Kreisen der internatio-

nalen Wirtschaft auf die Deutschland hufgezwungene Entwick—

lung, die zu einer Abkehr von der Weltwirtschaft führen müsse. Tatsächlich leide die deutsche Wirtschaft durch die Abschnürung von den wichtigen Rohstofflieferanten nicht so sehr wie die Welt— wirtschaft selbst. In gewissem Sinne könne man sogar von einem Segen der Rohstoffknappheit für den deutschen Binnenmarkt sprechen. Nachdem an der Machtpolitik, insbesondere unserer Gläubigerländer, alle bisherigen Bemühungen Deutschlands um Wiederherstellung einer gesunden und vernünftigen Austausch⸗— verhältnisses gescheitert seien, sei es an der Zeit, einen Appell an die einsichtigen Industriellen und Kaufleute in der Welt zu richten. Nicht dadurch, daß man chinesische Mauern um die einzelnen Länder ziehe, diene man der Gesamtheit der Wirtschaft, sondern dadurch, daß man einen planvollen und vernünftigen Warenaus⸗ tausch unter Berücksichtigung der nationalen Belange der ein⸗ zelnen Völker pflege. Die Tatsache, daß man glaube, Deutschland und seine Wirtschaft jahrelang unter Druck halten zu können und Deutschland in eine Zinsknechtschaft verstrickte, wie sie in der Welt bisher beispiellos dasteht, habe zum großen Teil zu der Welt— wirtschaftskatastrophe geführt. Die Kaufleute der Welt sollten diese Fehler einsehen und sich wieder die Hand zu ehrlicher Zu⸗ sammenarbeit reichen. Vorbedingung dafür sei allerdings, daß man Deutschland den Platz einräume, der ihm als großem, starkem, arbeikssamem, tüchtigen Volk unter allen Umständen zukommt.

Einfuhr von Getreide, Butter, Käfe und Eiern in das deutsche Zollgebiet (Spezialhandel) im Oktober und in dem Zeitraum Januar bis Oktober 1934.

Oktober 1934

Wert 1000 RM

6794 0 427 9659 44587 1536 . 233 45

591 09 45665 83 g/ 1736 31 305 266 82 379 8641

25 8165 2 4

Januar bis Oktober 1934

Wert 1000 RM

2 525 54 969 22

376

18 353 5 429 986 h2 bbb

26 474

Waren⸗

bezeichnung Menge

Menge 42 49

324 617 5 904 332 867

15 484

3 2228 60h 5 14 i5 Mao oos

281 265

Roggen. ... Weizen... Roggenmehl .. Welzenmehl .. Gerste zur Vieh⸗ sütterung.. Andere Gerste ,,, Milchbutter, Butterschmalz Käse (Hart und Weichkãse) Eier von Feder. . vieh u. Feder⸗ wild.. 638 300 58 823 in 1000 Stück 1099488

77 881 8 430

in 1000 Stück 137 555

Statistisches Reichsamt.

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 261 vom 10. Novenber 1934 S. 4

Marktorte

Brotgetreide Großhandelspreise i)

frei Marktort

Roggen

Weizen

Hafer

Großhandelẽepreise )

im Monatsdurchschnitt Oktober

Futter gerste

Getreidepreise an deutschen Großmärkten

ab Station

1934 für 1000 kg in

Handelsbedingung

Reichsmark.

Andere Gerste

Sommergerste Wintergerste

als Braugerste notiert

ohne nähere Bezeichnung notiert

4 zeilig 2 zeilig

Breslau Gleiwitz Dresden Chemnitz. Leipzig. lauen . a. S..

Magdeburg .

Gera 3 Erfurt ..

Braunschweig .

Hannover Kasse Bamberg . Nürnberg Augs urg München. Wür burg. Dortmund Essen

Köln Duisbuig ..

Kieselde. .

Aachen,

Frankfurt a. M.

Man; Worms Stuttgantf

Mannheim ..

Karlsruhe

.

Preise für

ausl

166 158 160 163 162 163 191 162 162 160 160 160 160 160 160 160 163 160 163 166 166 166 168 166 168 168 168 168 164 168 168 168 168 171 171

196 198 200 203 202 193 191 200 200 198 193 198 198 193 193 200 203 290 200 201 201 201 206 206 208 208 208 208 204 208 208 208 206 211 211

155 157

166 9

164 162 146 144 157 157 160 160 160 162 160 160 160 163 169 155 152 155 155 157 167 167 164 167 166 160 162 162 162 162 165 165

155 157 167 167 160 1952 1950 162 162 162 162 162 162 162 162 164 167 162 157 154 1952 152 157 170 170 167 170 167 167 165 165 165 160 162 162

loco Königsberg . . waggonfrei Stettin, ohne. Sack Erzeugerpreise ab holstein. Station bei waggonweisem frachtfrei Hamburg ; ab märkische Station frachtfrei Breslau in vollen Wagenladungen .. frachtfrei Gleiwitz

bahnftei Dresden bei Bezug von 15st ... Frachtlage Chemnitz in Ladungen von 10—165 t prompt frachtfrei Leipzig für 15 t Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Plauen netto, frei Halle für mindestens 159 t

Erzeugerpreise ab thüring. Vollbahnstation bei minde ab hraunschweigische Station .. . ab hannoversche Station ö Großhandelspreise waggonfrei Kassel, ohne Sack ..... Großhandelseinkaufspreise ab fränkische Verladestation ... Großhandelseinkaufspreise ab Station im Erzeugergebiet

waggonfrei Erzeugergebiet ..

frei Essen in Wagenladungen zu 10t , . frei Waggon Duisburg ...... ab rheinische Station. ...... frei Aachen...

Frachtlage Frankfurt a. M., ohne Großhandelsverkaufspreise loco Mainz bahnfrei Worms

frei verladen Vollbahnstation ...... netto, bahnfrei Mannheim bei Waggonbezug, ohne Sack . Waggonpreise Frachtlage Karlsruhe, ohne Sack.

6 1 1 9 9 8 2 d 60 1

d 9 0 9 d 0 0 0

Großhandelseinkaufspreise waggonweise ab frãnkische Verladessation Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Dortmund in Ladungen von

Großhandels preise ab Station im Gebiet des Augsburger Gꝛoßmarkts

15 t

? ändisches Getreide, eif Hamburg (Notierungen für Abladung lim Verschiffungshafen] im laufende 63,5 Barusso 62,5; Gerste: Donau / Russ. 86,5. Für La Plata⸗Gerste lautet der Monatsdurchschnittspreis im September 81,5 statt 78,)5.

181,59 150653

209.9 187.56) 155,7 5 15063. 1593, 5c 2669 hh, 0 . 211,0 ) Ish, is

198,5 in

O O CO

KJ

Q 8333 SSS S

* 2 22

o S K 1 l 18

185, 1512 9 1827 155, 1 is 155.1

197, 15235 i 156.5 13 1575

185 0 10) 266,5 2) „Manitoba II 847, Rosafs

1 1

.

Monat): Weizen r

Di

Manitoba L 87,

) Gesetzliche Erzeugerpreise des Preisgebiets, in dem der Marktort liegt, zuzüglich des Großhandelszuschlags (für Roggen und Weizen von 4 RM, für Hafer und Futtergerste von 3 RM).

Y J. Monatshälfte. 9 Gute; seinste 204,09. 4 Weißer. I Gute; feine 197,5. n i 191, J. u) Gute 150, 0 12) Jute. 15) Gute 204,2. 14) 202,1. 15) 2. .

Für Industriezwecke. 7)

205,0. 19) Winter- und Industriegerste. 2) Sommer⸗ und Industriegerste. Berlin, den 8. November 1934.

Gute; feinste 1999. 3) Gute; feinste 200, 9. 9) Sächsische. 19 Vierzeilig; zwei⸗ 16 Gute; feine 192,6, feinste 199,5 1) Rheinhessische; Ried 187,5, Pfälzer 192,5. 18 Beste

Statistisches Reichsamt.

Kartoffelpreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchschnitt tober 1934 für 50 kg in Reichsmark

waggonfrei Vollbahn⸗Verladestation.

Marktorte

*

*

Spei sekartsffelny)

.

gelbfleischig weßfleischig

Sorten

Preis Schalen farbe

Bamberg..

Berlin

Breslau

Franksurt a. M.

Gleiwitz). Hamburg 5) Karlsruhe?) wiel

Köln)

Magdeburg

München 42 . ,,,

Plauen 85 ..

Volch (Maifel Stettin.

d, lei

1 8

Worn ;;.

Würzburg .

Die vorstehen

nland)

de Uebersicht enthält die an t jahr veröffentlichten Preisen vergleichbaren gesetzlichen Mindestpreise.

den

Großmärkten notie

Industrie lange Industrie Odenwälder Blaue Bunt köpfe Rheinische

Industrie

Norddeutsche Industrie 1 Rheinische Rhein. u. nordd. Nieren

1 2 1 9 . 2 1 1 2 2 0.

rten Kartoffelpreise oder soweit feststellbar

2,75 weiß und rot 2,60 9 9 1 5 2 1 2,655 weiß und rot 6. . k zig

weiß ind rot wiß, rot und blat'

H

14.

; weiß und rot

79 die mit den im Vor⸗ Die für die einzelnen Gebiete vom Reichsbeauftragten für die

Regelung des Absatzes von Kartoffeln festgesetzten Meindeflpresfe fuͤr Speisekartoffeln werden in der Landware“ veröffentlicht.

) Fabrikkartoffeln 10 / Rpf je ils Basis 1500 Stärkegehalt; Futterkartoffeln

kg S

tärke waggonfrei Fabrik⸗Empfangsstation; Brennereikartoffeln München: 1,40 RM je 50 kg, Mönchen: l,. 416 - 1,50 RM je 50 kg waggonfrei Erzeugerstation.

i) Bis 45 Em im Umkreis 25 Rpf höher. Y Frachtlage Frankfurt a. M. 3) Die Preise sind mit den vorjährigen Notierungen frachtfrei Station des Marktorts“ nik vergleichbar. * 9) 1. hend tshalfte. 3) Die in den voriährigen Notierungen „frachtfrei Groß⸗

Hamburger Bahnhöfe“ enthaltenen Kosten für Fracht und Kommijsion beiragen 25—35 Rp.

) Großhandelsverkaufspreise frachtfrei

Kölner Bahnstationen'“. I Bis 40 km im Umkreis 20 Rpf höher. 8) Auch für Industrie. Berlin den 8. November 1934.

c Das Gächfijche Werbeamt in Verlin erössnet.

Am

Voßstraße 19

.

ich eröffnet.

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ührerrat der

? Freitag Vormittag wurde das Werbeamt der sächsischen Industrien, das bisher seinen Sitz in Dresden ha nach Berlin in die Räume der , en sächsischen Gesandtschaft, verlegt ist, feier

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sächsischen Wirtschafl, dem das Werbeamt unterstellt ist,

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g in fortlaufenden Schauen engste Fühlungnahme abrikanten, Verarbeitern und Verbrauchern herzustellen, um der n des eigenen Landes die ihr ge⸗

e des Reichsstatt= irtschaftsministers ührerrates

me durch Adolf Hitler sei alles getan,

im la hf Arbeitsgebiet, das ustrie beschäftigten Personen um⸗ ahren nationalsozialistischer

Arbeit sei es bisher geglückt, mehr als die Hälfte der arbeitslosen

beab⸗

Sinn und Ziel der Ausstellung klarzulegen.

Statistisches Reichsamt.

Volksgenossen in Lohn und Brot zu bringen. Wenn sich ein Teil noch wen ben der Arbeit befinde, so liege das an der Absperrung des Auslandes von der deutschen Einfuhr. Aber auch diese Schwierigkeiten würden beseitigt. Nach seiner Begrüßung nahm der Leiter des Werbeamtes, Franz Poeschmann, das Wort, um Wie er sagte, solle 6 nicht mehr und auch nicht weniger sein als eine Musterschachtel, eren Inhalt ständig wechselnd lebendig und beweglich sein wird. Nicht, was in 5 e Spitzenleistungen sächsische Industrie und Gewerbefleiß zu schaffen in der Lage sind, das zu zeigen, soll der Zweck dieser und der folgenden usstellungen der Sachsenschan sein. Por allem ist es aber die große Aufgabe der Sachsenschau, die sächsischen Erzeugnisse und deren Käufer aus Deutschland und aus der Welt zusammen⸗ ubringen. Sie soll die sächsische Wirtschaft unterstützen in ihren i , sich Absatz und Aufträge zu verschaffen, und im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit, die in Sachsen noch vorhandenen n gf Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot J bringen. Ohne Ausschaltung des gewöhnlichen Zwischenhandels werden Aufträge und Wünsche der Besucher entgegengenommen. Während

6

s überhaupt hergestellt wird, sondern welche

die erste Schau modische Artikel umfaßt, werden die nächsten im Zeichen der Spielwaren, Musikinstrumente und des Porzellans stehen. Chemnitz, Glauchau, Meerane und Zittau bringen hoch⸗ werttge Waren für feine Wäsche, Blusen und Kleider, liefern Strümpfe und Handschuhe aller Art, wogegen Leipzig, die Pelz⸗ stadt, mit Kanin- und Fuchsveredelung sowie Fohlen vertreten ist. Die Besatzindustrie Sachsens hat 2 Erfolg mit Eibenstocker Flitterarbeiten, der Bezirk Annaberg mit Handtaschen und Posa⸗ menten. Daneben ist natürlich auch Sachsens Blumenindustrie vertreten. Plauen und Dresden, die Spitzenstädte, benötigen einen großen Raum für sich. Neben Weißstickerei, gestickten und gewebten Stoffen sieht man Tüll und Meterware, Spitzen und andere Spitzenstoffe. .

Die Ausstellung ist vom 12. bis 24. November auch für das Publikum geöffnet und wird den Beweis erbringen, daß deutsche Werkstoffe kein Ersatz, sondern gute brauchbare Waren sind, die vor den ausländischen Erzeugnissen voll und ganz bestehen können.

Ergebnis des Atrbeits dienftes: Deutschlands Agrarertrag steigt um ein Sechstel.

Die jüngste Ermittlung über die Art des Einsatzes von etwa 230 000 Arbeitsmännern in Deutschland ergibt, daß rund 44 vH der Arbeitsmänner an der Bodenverbesserung arbeiten, 23 vH an der Verkehrsverbesserung, 10 vH an der Forstwirtschaft und etwa 8 vH in der Siedlungstätigkeit. Im Laufe der Jahre und durch planvollen Arbeitseinsatz wird so der landwirtschaftliche Er—⸗ trag Deutschlands, die Forstwirtschaft eingerechnet, um mehr als ein Sechstel steigen. ; ö . J

Gerade auf dem Gebiete der Forstwirtschaft dürfte der deutsche Arbeitsdienst noch besonders wichtige Funktionen zu erfüllen haben, wie sich aus der vom Arbeitsführer Edel soeben heraus⸗ egebenen Broschüre „Deutscher Arbeitsdienst“ ergibt. Es heißt u. a., daß nach Feststellung des Reichsernährungsministers etwa eine Million has geringfügiges Ackerland, 800 000 ha Oed⸗ land, 360 050 ha Waldschadengebiet, 100 0909) ha Waldblößen und 100 600 ha Eichenschälwald und Hauberge für eine Aufforstung in Frage kämen. Der hierzu erforderliche .

Pflanzenbedarf wird auf 44 Milliarden RM beziffert. Die Vermehrung deutscher Waldflächen dem heutigen Stande gegenüber würde durch eine solche Aufforstung schätzungs⸗ weise 260 vH betragen und die Steigerung der Holzerzeugung 6,5 Millionen Festmeter pro Jahr erreichen. =

Devisenbewirtschaftung.

Aus technischen Gründen ab 10. November 1934 GSonnabends keine Devisenzuteilungen an die Devisen⸗ stellen.

Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: Mit Wirkung vom 10. November 1934 ab nimmt die Devisenzuteilungskommission bei der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung aus technischen Gründen an den Sonnabenden Devisenzuteilungen an die Devisen⸗ stellen nicht mehr vor. Die Devisenstellen sind angewiesen, zum Sonnabend keine Devisenanforderungen vorzulegen. Es empfiehlt sich daher, eilige Anträge bei den Devisenstellen so einzureichen, daß sie in die zum Freitag bei der Devisenzuteilungskommission vorzulegenden Listen, die in der Regel Donnerstag kurz vor Dienstschluß von den Devisenstellen abgesandt werden, aufge⸗ nommen werden können. Später eingereichte Anträge werden erst in den zum Montag vorgelegten Listen berücksichtigt werden können.