1935 / 7 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 7 vom 9. Januar 1935. S. 2

Im einzelnen sind an den landwirtschajtlichen Märkten unter den pflanzlichen Nahrungsmitteln die Preise für Brot⸗ getreide (monatliche Staffelung zur Deckung der Lagertosten), Braugerste und Hülsenfrüchte gestiegen, An den Schlachtvieh⸗ märkten sind neben den Preisen für Kälber und Schafe vor allem die Schweinepreise weiter zurückgegangen; Rinder lagen im Preis überwiegend höher als im Vormonat. Von den Vieherzeugnissen haben Speisetalg, Schmalz und Speck im Preis nachgegeben. In der Gruppe Futtermittel wirkten sich vor allem Preiserhöhungen für Hafer, Kartoffelflocken, Kleie und Fischmehl aus; die Maispreise sind zurückgegangen.

Die Steigerung der Indexziffer für Kolonialwaren ist

hauptsächlich auf eine Erhöhung der Preise für Zigaretten⸗ tabak zurückzuführen.

Am Eisenmarkt sind die Preise für ausländische Erze gestiegen. Der Rückgang der Indexziffer für Textilien ist durch niedrigere Preise für ausländische Wolle verursacht; Baumwolle, Rohseide, Flachs, Leinengarn, Hanf, Hanfgarn und Jute haben im Preis angezogen. In der Gruppe Häute und Teder sind die Preise für Sberleder zum Teil (Berlin) gefallen. Die Steigerung der Indexziffer für künstliche Düngemittel ist ausschließlich saisonmäßig bedingt. Im Übrigen waren Preiserhöhungen für technischen Talg, Kaut⸗ schuk und unter den Baustoffen für Bauholz Gerlin) und Leinölfirnis zu verzeichnen.

Unter den industriellen Fertigwaren lagen die Preise für Konsumgüter, insbesondere für Textilwaren, höher als im Vormonat.

Berlin, den 8. Januar 1935.

Statistisches Reichsamt.

Filmverbot. Die öffentliche Vorführung des Films: „Tauchergold“ 4 Akte 979 m, Antragsteller und Hersteller: Richard Kretzsch⸗ mar, Berlin, ist am 19. Dezember 1934 unter Nummer 38 139 verboten worden. Berlin, den 7. Januar 1935. Der Leiter der Filmprüfstelle.

g. d .

Michtamtliches.

Ver kehrswesen.

Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Januar.

Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutschen Reich betrug am 1. Januar 1935: 6142 921 gegenüber 5 11 330 am 1. Dezember 1934. Im Laufe des Dezember ist eine Zunahme um '31 591 Teilnehmer (3,) 3) eingetreten. Tie Gesamtzunahme im Kalenderjahr 1934 beträgt 1090 314 Teilnehmer (21,6 5). Unter den 6142 921 Rundfunkteilnehmern am 1. Januar befanden sich 427 464, denen die Rundfunkgebühren erlassen sind, darunter 282 571 Arbeitslose.

Sonderschau in der Postwertzeich enabteilung des Reichspostmuseums.

In der Postwertzeichenabteilung des Reichspostmuseums liegen jetzt Proben zu der deutschen Freimarkenausgabe von 1889 (Adlerzeichnung) aus. Die Tafel mit den druckreifen Entwürfen trägt den Genehmigungsvermerk des letzten Kaisers „Einver⸗ standen W. JI. R.“.

Aus der Verwaltung. Die Einsicht in die Personalakten.

Reichsinnenminister Dr. Frick führt in einem Erlaß an die nachgeordneten Behörden aus, daß verschiedene Landesregierungen und zahlreiche nachgeordnete Dienststellen wegen der Regelung der Frage der Akteneinsicht durch Parteidienststellen der NSDAP. an ihn herangetreten seien, da insbesondere Personalakten ver⸗ schiedentlich von Parteistellen, auch Parteigerichten, angefordert würden. Die Behörden hätten sich bis zu anderweitiger Regelung entsprechend der Uebung, Personalakten geheimzuhalten, nicht für befugt gehalten, diesen Anforderungen zu entsprechen. Zur Klä—⸗ rung der Rechtslage und Behebung von Zweifeln trifft der Minister in dieser Angelegenheit eine bis auf weiteres geltende Regelung. Er ersucht die nachgeordneten Behörden, so zu ver⸗ fahren, daß Aktenversendung zur Einsichtnahme allgemein nur an den Stellvertreter des Führers auf sein Ersuchen erfolgt. Alle Parteidienststellen müßten danach ihre Anforderungen über den Stellvertreter des Führers richten. Aktenauskünfte sind aber nach pflichtmäßigem Ermessen der Behörde auch an Reichsleiter und Gauleiter der NSDAck. zu erteilen. Minister Dr. Frick hat den Stellvertreter des Führers gebeten, daß bei Beamten von Körper⸗ schaften des öffentlichen Rechts, insbesondere von Gemeinden und Gemeindeverbänden, die Anforderung von Akten und der Wunsch um Auskunft aus den Akten an die staatliche Aufsichtsbehörde der Körperschaft gerichtet wird.

Kunst und Wißfsenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 10. Januar.

Der fliegende Holländer. Musikalische

Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Der Große Kurfürst. Schauspiel von Hans Rehberg. Beginn: 20 Uhr.

Aus den Staatlichen Museen. In der kommenden Woche finden die folgenden Führungen und Vorträge in den Staatlichen Museen statt: Sonntag, den 13. Januar 1935.

1011 1 im Kaiser⸗Friedrich Museüm, Hauptwerke der früh⸗ chriftlich⸗byzantinischen Sammlung, Dr. Oertel. 11—12 Ühr im Neuen Museum, Kupferstichkabinett, Alfred Rethel,

Prof. Kurth. 11—12 ÜUhr Arabische Kalligraphie in der Islamischen Abt, Direktor Kühnel. 12—13 Uhr im Schloßmuseum, Französisches Kunstgewerbe 1: Renaissanee und Barock, Prof. Klar.

Staatsoper:

Montag, den 14. Januar 1935. ; . 12—13 Uhr im Mus. f. Vor⸗ u. Frühgeschichte Erdgeschoß: Die neueren kunstgewerblichen Erzeugnisse Chinas, Dr. Reide⸗ meister. 12—13 fin im Prinzessinnenpalais, Unter den Linden: Der Tanz in der Kunst, Dr. Bruhn. Dienstag, den 15. Januar 1935. 11—12 Uhr im Alten! Museum, Wohnkultur im Züchner. ; ; 11—12 Uhr im Deutschen Museum, Altniederländische Malerei von Eyck bis Brueghel. Mittwoch, den 16. Januar 1935. 16 —12 Uhr im Museum für Vor- u. Frühgeschichte, Menschen und Kulturen der Eiszeit, Dr. v. Jenny. ö. 11—12 Uhr im Kaiser Friedrich Museum, Florentinische Früh⸗ rendissance, Dr. Hessig. 12—13 Uhr . Kaifer-Friedrich Museum, Hans Baldung, Dr. Möhle. 12—13 Uhr o gus. f. Völkerkunde, Indien, Rundgang durch die indischen Sammlungen, Dr. Meinhard. 12—13 Uhr in der Vorderasiat. Abt., Frühsumerer (um 3500, Dir. Andrae. ä 20-22 Ühr im Pergamon⸗Vortragssaal, Römerstädte in Süd⸗ frankreich (mit Lichtbildern), Prof. Neugebauer.

Altertum,

Donnerstag, den 17. Januar 1935.

11—12 Uhr im Neuen Museunm, Aegyptische Abteilung, Magie und Fetischismus, Dr. Hiper

11—12 Uhr im Schloßmuseum, Kunsttechniken des Mittelalters: III. Bildwirkerei und Stickerei.

14—13 Uhr im Museum für Völkerkunde, Indien, Volkskunst und Handwerk in Indien, Dr. Waldschmidt.

12—13 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum, Münzkabinett, Die Bilder der griechischen Münzen, Dr. Liegle.

11 —18 Uhr im Pergamon Vortragssaal, Scham'gl. Stadt und Burg nordfyrischer Dynastien (mit Lichtbildern, Dir. Andrae.

Freitag, den 18. Januar 1935.

ö im Alten Museum, Meisterwerke griechischer Plastik,

eller.

12— 13 Uhr im Prinzessinnen-Palais, Das Bildnis in der Plastik, Dr. Oertel.

Sonnabend, den 19. Januar 1935.

12 —13 Uhr in der Islamischen Abt,, Rundgang durch die Sammlung.

12 Uhr im Neuen Museum, Aegyt. Abt., Rundgang: Kunst des Alten Reichs. .

Han delstei.. Devisenbewirtschaftung.

Warenverkehr

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat bezüglich des Warenverkehrs mit Frankreich folgenden RE. 176/34 DSt. (35/34 USt.) herausgegeben:

Das deutsch-französische Verrechnungsabkommen ist mit einigen Abänderungen bis zum 1. April 1935 verlängert worden. Die über Zahlungen im Warenverkehr mit Frankxeich erlassenen Vorschriften RE. 84/834 DSt., RE. 95‚354 DSt., RE. 7/834, Anlage Merkblatt Frankreich ESt. bleiben deshalb in Kraft, soweit sich nicht aus dem Folgenden etwas anderes ergibt.

I. Vor dem Verrechnungsabkommen werden nicht erfaßt solche Zahlungen für französische Waren, die im Rahmen der Freigrenze erfolgen. Die eingangs aufgeführten Vorschriften gelten deshalb für solche Zahlungen nicht.

Il. Von dem Verrechnungsabkommen werden weiter nicht erfaßt Zahlungen für Erzeugnisse aus dem französischen Grenz⸗ bezirk, die auf Grund der Bestimmungen des Abkommens über den kleinen Grenzverkehr an der deutsch-französischen Grenze vom 25. April 1929 eingeführt werden.

1II. Von dem Verrechnungsabkommen werden ferner nicht erfaßt die sich aus dem passiben Eigenveredelungsverkehr er⸗ gebenden Zahlungen. Veredelungslöhne können also lediglich in effektiven Debisen bezahlt werden, nicht durch Einzahlung von Reichsmark bei der Reichsbank zugunsten des französischen Gläu⸗ bigers. RE. 95/34 Abs. 3 wird . Für die Behand⸗ lung solcher Zahlungen gelten daher die Bestimmungen meines RE. 148/34 DSt. (22 134 USt.).

IV. Das Verrechnungsabkommen erstreckt sich lediglich auf solche Warenschulden, die nach dem 1. August 1934 fällig ge⸗ worden sind. Die Devisenstellen können deshalb im Rahmen ihrer allgemeinen Zuständigkeit (RE. 115.34 DSt.) Genehmi⸗ gungen zur Einzahlung von Reichsmark bei der Reichsbank zur Bezahlung französischer Waren lediglich dann erteilen, wenn die Forderung nach dem 1. August 19834 fällig geworden ist. Auf Grund von Genehmigungen, die vor dem 1. August 1934 aus⸗ gestellt worden sind und die zur Einzahlung von Reichsmark auf das Konto des Office franco-allemand des paiements commerciaux bei der Reichsbank berechtigen, dürfen Einzah⸗ lungen von Reichsmark an die Reichsbank nur geleistet werden, wenn die Forderung nach dem 1. August 1934 fällig geworden ist. Abs. 2 und 3 der Ziff. 4 des RE. 84/34 werden aufge⸗ hoben. Die Einzahlungen, die auf Grund von Genehmigungen gemäß Abs. 2 und 3 der Ziff. 4 des RE. 84364 für vor dem J. August 1934 fällige Forderungen an die Reichsbank geleistet worden sind, braucht das Office franco-allemand des paie- ments commerciaux nicht weiterzuleiten, sondern kann sie der Reichsbank wieder zur er ng, stellen. Die Reichsbank wird die von dem Office franco-allemand des paiements com— merciaux nicht angenommenen Beträge den deutschen Ein⸗ zahlern zurückvergüten.

V. Das Verrechnungsabkommen erstreckt sich nach wie vor nur auf Zahlungen für französische bzw. deutsche Waren, nicht auf Zahlungen für Waren, die durch Frankreich bzw. Deutfchland im FTransitverkehr befördert worden sind. Der Begriff des Tran—⸗ sitverkehrs ist durch Vereinbarung zwischen der deutschen und franzöfischen Regierung klargestellt worden. Danach sind als durch das Gebiet des einen oder anderen der beiden Länder im Transitverkehr befördert sowohl Waren anzusehen, die dort unter Befreiung von Eingangsabgaben im Zollverkehr durchgeführt oder gelagert wurden, in Freihäfen lagerten usw., als auch diejenigen Waren, die, , sie der 34) ung von Zöllen oder Eingangs⸗ abgaben unterworfen waren, ihre Ürsprungseigenschaft chr gn haben. Im letzteren Falle müssen Ursprung und Nämlichkeit der Waren durch ein von der Zollverwaltung des Ausfuhrlandes aus⸗ zustellendes Zeugnis nachgewiesen werden .

VI. Für Anträge auf Neuerrichtung von Ausländer⸗-Sonder⸗ konten für Inlandszahlungen zugunsten französischer Firmen gelten die Bestimmungen meines RE. 16734 DSt. Abschn. III.

VII. Private Kompensationsgeschäfte.

1. Deutsche Firmen, die ihren ee ger entweder direkt bei ihren Niederlassungen oder Tochtergesellschaften im französi⸗ schen Gebiete (Mutterland sowie Kolonial-, Mandats- und Protektoratsgebiete) oder durch deren Vermittlung decken, können die Genehmigung erhalten, den Erlös aus ihren Verkäufen an die Filialen oder Tochtergesellchaften zur Bezahlung ihrer in der vor⸗ bezeichneten Weise getätigten Einkäufe zu verwenden. Das gleiche gilt im ö Falle für französische Firmen. Die Ge⸗ nehmigung darf nur erteilt werden, wenn eine schriftliche 3. stimmungserklärung der Deutschen Verrechnungskasse., und des Office franco-allemand des paiements commerciaux vor- gelegt wird. Von jeder Genehmigung ist die Deutsche Verrech⸗ nungskasse durch Uebersendung einer Abschrift des Genehmigungs⸗ bescheides zu unterrichten. ö

2. Im übrigen sind Anträge auf Genehmigung von privqten Verrechnungsgeschäften grundsätzlich abzulehnen. Jedoch sind Anträge auf Genehmigüng privater Vexrechnungsgeschäfte im Werte von mindestens 500 000 RM mit Bericht mir vorzulegen, wenn a) das Geschäft im Rahmen des allgemeinen Verrechnungs⸗ verkehrs zwischen Deutschland und Frankreich nicht zustande kommen würde, b) der . Export den französischen Import um mindestens 157 vH ü i und der e ,. Teil des Kaufpreises für die deutsche Ware auf dem Wege über das deutsch⸗französische Verrechnungsabkommen bezahlt werden soll, und wenn c) die für die Importwgre gin i Ueberwachungs⸗ stelle das Geschäft befürwortet. Ich behalte mir vor, die mir nach den obigen Bestimmungen vorzulegenden Anträge auf Ge—

mit Frankreich.

nehmigung privater Verrechnungsgeschäfte der von der Deutschen und Französischen Regierung eingesetzten, Ständigen Kommission“ zu unterbreiten, die über die Zulassung des Define endgültig zu entscheiden hat.

VIII. Sperrmarkzahlungen.

1. Hätte bei einem vor dem 1. August 1934 abgeschlossenen Vertrage die teilweise Bezahlung der nach Frankreich aus⸗ geführten deutschen Ware mit Sperrmark nach den allgemein eltenden Bestimmungen bewilligt werden können, ist jedoch die Erteilung der Genehmigung im Hinblick auf RE. 106iñ34 unter⸗ blieben, so gilt folgendes: Firmen, die solche Verträge abwickeln wollen, haben der für sie zuständigen Devisenstelle nachzuweisen, daß der Vertrag tatsächlich vor dem 1. August 1834 abgeschlossen worden ist. Exachtet die Devisenstelle den Beweis nicht für ge⸗ führt, so hat sie den Antrag in eigener Zuständigkeit abzulehnen. Anderenfalls ist der Antrag mir mit Bericht vorzulegen. Ich behalte mir vor, ihn der Ständigen Kommission zu unterbreiten, die darüber endgültig zu entscheiden hat.

2. Im übrigen ist die Verwendung von Sperrmark zur Be⸗ zahlung deutscher, nach Frankreich importierter Ware zur Zeit nicht zulässig.

IX. Bei der Bezahlung solcher Waren, welche für Rechnung eines in einem dritten Lande ansässigen Ausländers in Deutsch⸗ land hergestellt und in Frankreich verkauft worden sind, haben sich Schwierigkeiten ergeben, weil der französische Abnehmer die Ware im Wege des Verrechnungsabkommens bezahlt, der Aus⸗ länder also keine frei verfügbaren Devisen erhält. Die fran⸗ zösische Regierung hat sich bereit erklärt, in diesen Fällen die Zahlung außerhalb des Verrechnungsabkommens zuzulassen, wenn die Geschäfte: a) im Rahmen des allgemeinen Vexrechnungs⸗ verkehrs praktisch nicht durchführbar sind und sich b) im Rahmen des traditionellen Geschäftsverkehrs halten. Anträge auf Herausnahme solcher Zahlungen aus dem ,, können bei der für den Antragsteller zuständigen Devisenstelle angebracht werden. Sind die oben vorgeschriebenen Voraus— setzungen gegeben, so sind die Anträge mir mit Bericht vorzu⸗ legen. Ich behalte mir vor, sie der Ständigen Kommission zu unterbreiten, die darüber endgültig zu entscheiden hat.

In Abschnitt X werden die Nebenkosten behandelt.

Zur Zehnten Durchführungsverordnung zur Devisenverordnung.

Berlin, 8. Janugr. Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaf⸗ tung hat in einem Runderlaß 1135 den Devisenstellen Erläute⸗ rungen zur Zehnten Durchführungsverordnung zur Devisenver⸗ ordnung gegeben. In dem Runderlaß wird insbesondere auf die Erweiterung der Anbietungspflicht er Einwanderer verwiesen. Soweit Personen, die ihren Wohnsitz aus dem Ausland nach Deutschland zu verlegen beabsichtigen, dem . stellen, ihnen aus besonderen Härtegründen, etwa wegen einer Entwertung der Währung ihres bisherigen Wohn itzlandes, die teilweise Anla ihres Vermögens in Sperrmark zu gestatten, ist künftig keis cle lich die Reichsbank unter dem Gesichtspunkt des Verzichts auf die Inanspruͤchnahme der Anbietungspflicht zuständig. Ferner wird klargestellt, daß nach 8 10 der neuen Verordnung künftig auch Personen, bie ats veydeckte Vertreter eines Ausländers, d. h. im eigenen Namen, aber für Rechnung des ausländischen Auf⸗ traggebers, Wertpapiere im Inland verkaufen, zur Entgegennahme des Verkaufserlöses bereits der Genehmigung der Devisenstzlle bedürfen, während in diesen Fällen nach der Praxis des Reichs⸗ gerichts auf Grund der bisherigen Bestimmungen erst die Ver⸗ fügung über den Erlös zugunsten des Ausländers, insbesondere durch Aushändigung an diesen oder an dritte Personen, gemeh⸗ migungsbedürftig war.

Arbeitslosenzahlen in Europa.

Die Zahl der Arbeitslosen zeigt in allen europäischen Staaten aus jahreszeitlichen Gründen zwar allgemein eine steigende Ten⸗ denz, doch unterscheidet sich diese sehr wohl voneinander. In Frankreich wuchs die Zahl von 368 435 am 24. November auf 04 932 am 22. Dezember 1934 an und erreichte damit einen his⸗

r nie gekannten Höchststand. In England , . ist die Be⸗ chäftigungslosigkeit seit Mai 1934 e. tisch stabil geblieben. Sie tleg von 2 156 900 auf 2 200 0990 Ende ezember 1934. Gegen⸗ über dem August 1933 hat sie sich um 250 000 verringert, ist also in 16 Monaten um 10 4 gesunken. In Itglien konnten durch die Anfang Dezember von der italienischen Regierung getroffenen Maßnahmen, vor allem durch die allgemeine Einführung der 10⸗Stunden⸗Woche rund 184 000 Arbeiter wieder Beschäftigung und Verdienst Inben. Die Zahl der Arbeitslosen fiel somit von g30 000 Ende November 19354 auf 796 0090 zur Jahreswende. In Spanien zählte man am 30. November 1934 ins esamt 611 124 Ar⸗ beltsfuchende, von denen jedoch 222 413 Kurzarbeiter waren. Am stärksten war die Arbeitslosigkeit in der e,, und Landwirtschaft, vo man 216 576 Voll- und 169 805 Teilarbeitslose zählte, Dann kam das Baugewerbe mit 66 034 Voll- und 183075 Teilarbeits⸗ losen. Die stärkste Arbeitslosigkeit des ganzen Jahres hexrschte im April mit 703 sig Arbeitssuchenden, die hw , im Juni mit 183 994 Voll⸗ und Teilerwerbslosen.

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 7 vom 9. Januar 1945.

S. 3

Die Abschiedsfeier der Reichsbahn flir Dr. G. F. von Siemens.

Ansprachen Ministers von Eltz⸗Rübenach und Generaldirektors Dorpmüller.

Anläßlich des Ausscheidens des bisherigen Präsidenten des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-⸗Gesellschaft Dr. C. F. von Siemens und des früheren Vizepräsidenten Staats sekretär Stieler fand eine Abschiedsfeier statt, an der u. a. Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach, Reichs finanzminister Graf chwerin⸗Krosigk, Reichs⸗ bankpräsident Dr. Schacht, Staatssekretär Koenigs und sämtliche Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Reichs— bahn teilnahmen.

Der Vizepräsident des Verwaltungsrats Freiherr von Schröder und Generaldirektor Dr. Do rpmülgler gedachten der ausscheidenden Herren. Es sei dem jetzt scheidenden Präsi⸗ denten von Siemens seinerzeit die besonders schwere Auf⸗ gabe zuteil geworden, einem erst neugeschaffenen Riesenunter⸗ nehmen unter schwierigsten Umständen Leben und Inhalt, Ziel und Richtung zu geben. Dem wurde in einer Herrn von Siemens überreichten Adresse der Deutschen Reichsbahn Aus— druck gegeben. In der Staatssekretär Stieler überreichten Adresse wird besonders seiner Verdienste bei der Schaffung der Reichseisenbahnen aus der Vielzahl der früheren Staatsbahnen heraus gedacht.

Der Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz⸗ Rübenach knüpfte in seiner Ansprache an den Hinweis des Generaldirektors Dr. Dorpmülãler an, daß es möglich ge⸗ wesen sei, dem Führer in seinem Kampf gegen die Arbeitslosig⸗ keit die ungebrochene Finanzkraft der Miche ß n zur Verfügung u stellen. Er betonte, mit vollem Recht könne er diese Feststellun ahin erweitern, daß die Deutsche Reichsbahn ö star und gesund in die Zeit der nationalen Erhebung eingetreten sei. Es sei ein Glück für Deutschland gewesen, daß der Verwaltungs⸗ rat der Reichsbahn in den Jahren des ausländischen Einflusses von einer so starken Persönlichkeit wie Herrn von Siemens ge⸗ leitet wurde. Zum Zeichen des Dankes der Reichsregierung und des ganzen deutschen Volkes, überreichte der Mer n ein Schreiben des Führers und Reichskanzlers, in dem dieser Herrn von Siemens den besonderen Dank dafür ausspricht, daß er das Amt eines Präsidenten des Verwaltungsrats der Reichsbahn während der verflossenen 10 Jahre so zielbewußt und tatkräftig eführt habe, daß dem deutschen Volke sein wertvollster Besitz, ie Reichsbahn, unversehrt erhalten geblieben sei. Das Schreiben schließt mit den besten Wünschen für das persönliche Wohlergehen und eine erfolgreiche Weiterarbeit.

Die Zwischenbilanzen der Girozentralen Ende NMovember 19534.

Wie uns aus den Zwischenbilanzen für Ende November er— sichtlich ist, hat sich das Geschäft der Girozentralen weiter günstig entwickelt., Dank der steigenden Einlagenbewegung hei den Spar— Hen erhöhten sich wiederum die Kreditoren der Girozentralen. Ihre Anlage fanden diese Einlagenzuflüsse fast ausschließlich in flüssigen Werten..

Bei den provinziellen Girozentralen stiegen die Kreditoren um 38,8 Mill. RM, wovon ein Zugang von 27,1 Mill. RM allein auf die Bankkreditoren und damit auf die Sparkasseneinlagen entfiel. Diese Kreditorenzunahme verteilte sich auf 9 ö provin⸗ fer, Girozentralen und betraf wiederum vornehmlich die kürzer⸗

ristigen Einlagen; die über drei Monate fälligen Gelder sind um 13 Mill. RM zurückgegangen. ö

Die Alzepte der provinziellen Girozentralen haben sich um 164 Mill. RM vermindert. Bei den im Rahmen des Arbeits⸗ beshaffungsprogramms entstandenen Akzepten setzte sich die Zu⸗ nahme allerdings in geringfügigem Ausmaße fort.

Auf der Anlagefeite der Bilanzen der provinziellen Giro— zentralen haben nur die liquiden Mittel zugenommen. Infolge don Umdispositionen innerhalb der liquiden Mittel ift das Wechselportefeuille der provinziellen Girozentralen weiter, und zwar um 17.9 Mill. RM gesunken. Die ganze Zunahme der liqui⸗ den Mittel ö sich also bei den Nostroguthaben, die um weitere 56,, Mill. RM erhöht wurden und mit 964,8 Mill. RM Ende November ihren bisherigen Höchststand erreicht haben.

Die eigenen Wertpapiere haben insgesamt ihren Vormonats⸗ stand gehalten. Die Minderung des Wertpapierbestandes bei einer Girozentrale wurde durch Zugänge bei den übrigen Giro⸗ zentralen ausgeglichen. . Erhöhung der Wertpapierbestände wird in der Hauptsache auf Neuanschaffungen zurückzuführen sein. Den Hauptzugang verzeichneten die Reichs⸗ und Länderanleihen mit 4 353 Mill. Re. Bei der Deutschen Girozentrale sind die eigenen Wertpapiere im November besonders stark gestiegen (* 13,4 Mill. RM). Die Reichs- und Länderanleihen sind hier allein um 17, Mill. RM angewachsen.

Die Debitoren der provinziellen Gixozentralen nahmen weiter, und zwar um 10,2 Mill. RM ab. Die Verschuldung der Spar— kassen gegenüber ihren eigenen Gixozentralen hat sich danach weiter vermindert. Auch die langfristigen Ausleihungen sind weiter, und zwar um 7,8 Mill, RM gesunken.

Die ohen gekennzeichnete En he cht der provinziellen Giro⸗ zentralen findet ihr Spiegelbild in den Bilanzzahlen der Deut⸗ schen Girozentrale. Infolge der von provinziellen Girozentraglen . Mittel erhöhten sich die Kreditoren um 61,9 Mill.

eichsmark. Die zufließenden Gelder wurden nur zur Ver⸗ stärkung des Wechselportefeuilles (4 81,2 Mill. RM) benutzt,

wogegen die Nostroguthaben um 27,s Mill. RM eingeschränkr

wurden (unverzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Länder 4 57,4 Mill. RM, sonstige Wechsel 4 25,6 Mill. RM.

Die Indossementsverbindlichkeiten sind bei den provinziellen Girozentralen um 15,2 Mill. RM zurückgegangen. Bei der Deut⸗ schen Girozentrale haben sie sich jedoch um 7,8 Mill. RM erhöht.

Steigende Grundftückskäufe der Gemeinden und Gemeindeverbände.

Mit einem Hinweis auf die Verhältnisse auf dem kommunalen Kreditmarkt und die Vorschriften des Gemeindefinanzgesetzes stellt der Reichs⸗ und preußische Innenminister Dr. Frick in einem Er⸗ laß fest, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände in letzter Zeit in steigendem Umfang dazu übergingen, Grundstückskäufe in der Art zu finanzieren, daß sie mit dem Verkäufer das Bestehen—⸗ bleiben eines Restkaufgelldes vereinbaren. Obgleich nach der bis⸗ herigen Praxis die Genehmigungspflicht derartiger Restkaufgelder in der Regel verneint worden sei, werde damik selbstverständlich die Notwendigkeit nicht beseitigt, in jedem Fall zu prüfen, ob es sich nicht um ein genehmigungspflichtiges Umgehungsgeschäft handelt. Zur Sicherung des Rechtsverbehrs wird angeordnet, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände jede Vereinbarung über . . bei Grundstückskäufen der Aufsichtsbehörde vorzu⸗ legen haben.

Hamburger Textilmuftermesfe am 24. Februar.

Die 29. Hamburger Textilmustermesse, die vom Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft , . worden ist, wird am 24. Februar e nf Auch dich Messe wird wieder eine xreiche i,. aufweisen. Ihre Zusammenlegung mit den Einkau sveranstaltungen des Einkaufsverbandes „Nieder⸗ sachsen“ e. G. m. b. H. ünd des Deutschen Einkaufsverbandes G. m. b. H. bedeutet 3. die ausstellenden Firmen zugleich eine starke Entlastung der Unkosten.

Berliner Börse am 9. Januar.

Wachsendes Geschäft in Renten Aktien ruhiger.

Während der Aktienmarkt an der heutigen Berliner Börse ruhiger lag, setzte sich bei lebhaftem Mf am Rentenmarkt eine stärkere Aufwärtsbewegung durch, die besonders in variablen Papieren zu bemerken war. Man wies darauf hin, daß der Geld⸗ markt äußerst fin fg sei und große Anlagekäufe in Reichspapieren erfolgten, und schließlich mit einer Ermäßigung des Privatdis⸗ kontes zu rechnen sei. Gerade aus diesen Gründen heraus zeigte sich zunehmendes Interesse für festverzinsliche Papiere. Hiervon ausgehend waren die anfänglich noch teilweise angebotenen Aktien im Verlauf ebenfalls freundlich. Die feste Grundstimmung hielt bis gegen Schluß des Verkehrs an.

Unter Montanwerten zeigten sich keine größeren Verände— rungen nach oben. Harpener setzten sogar 1M 3 niedriger ein, konnten jedoch im Verlauf einen Teil des Verlustes wieder ein⸗ holen. Braunkohlen- und Kalipapiere lagen mit Ausnahme von Westeregeln (minus 2Y5) bis zu 13 höher. Unter chemischen Werten waren besonders wieder J. G. Farben gefragt plus 13). In Elektrowerten war das Geschäft ruhig. In Felten und hade machte sich sogar einiges Angebot bemerkbar. Dagegen lagen Accumulatoren 1.5 3 höher. Auch Kunstseidenwerte verloren bis zu 155 3. Dagegen standen Spezialpapiere erneut im Vorder⸗ grund. So erwartet inan bei Charlotte⸗Wasser plus 2M einen günftigen Abschluß, ebenso bei Deutsch⸗Atlanten (plus ?). In ö splus 15) bemerkte man Käufe von privater

eite.

Am Kassamarkt überwogen größtenteils Kursbesserungen, ö war die Kursentwicklung nicht . Größere An⸗ agekäufe waren wieder am Markt der festverzinslichen Werte festzustellen, namentlich Reichsbahn (plus 1) sowie Altbesitzanleihe (plus 1) wurden gekauft, aber auch unter den nicht variablen

apieren waren einzelne Kategorien wie Schuldbücher, umge⸗ stellte Dollarobligationen und Stadtanleihe begehrt, . war zu 387 bis 4 3 wieder veichlich vorhanden. Am Devisen⸗ markt lag das Pfund international etwas erholt und stellte sich in Berlin auf 12,20 (12,1855), während der Dollar mit 2,48 unverändert blieb.

Vörsenkennziffern für die Woche vom 31. Dezember 1934 bis 5. Januar 1935.

Die vom Statistischen Reichs amt errechneten Börsenkennziffern stellen sich in der letzten Woche (vom 31. 12. bis 5. 1.) im Vergleich

zur Vorwoche wie folgt: . Wochendurchschnitt Monats vom 31. 12. vom 24. 12. durchschnitt bis 5. 1. bis 29.12. Dezember Aktien kurse (Kennziffer 1924 bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie S6, 74 S6, 62 S5, 48 Verarbeitende Industrie. . 756,01 73, 87 73,87 Handel und Verkehr.... 86,48 8b, 11 S4, 86 w 7669 79, 89 79, 80 Kursniveau der 6 P igen festverzins lichen Wert⸗ papiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.= 3 Don 95,12 Pfandbriefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten 95,17 93,98 Kommunalobligationen .. 94,1 93,18 Anleihen der Länder und Gemeinden.. ..... 94, 9 92, 96 Industrieobligationen.. . 96, 26 94,48 Durchschnitt 2 2 8 9h, 28 94,26

Wochenüberficht der Reichsbank vom 7. Januar 1935 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwoche):

Aktiva. RM

1. Goldbestand (Barrengold) sowie in und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet

und zwar: Goldkassenbestand ... Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗

9 122 000 c XI 600)

RM 57 918 000 anken .. 21 204 000

2. Bestand an deckungsfähigen Devisen.. 8. a) * *. Reichsschatzwechseln ö b) . sonstigen Wechseln und Schecks .

ö deutschen Scheidemünzen. ..

4653 000

(4 46600 16310 000

· 28 ö G0 3 638 752 000 Is l gil ob) 237 951 000

4 75 7587 000) 11724 000

62 G00) Lombardforderungen 70 591 000 (darunter k 8 ö. schaz⸗· C 76 098 00)

d ee , Wertpapi 447514000 eckungsfähigen Wertpapieren.“ .

318 821 000 (4 145 000) 3 sonstigen Aktiven, 714 137 000

(4 5h h18 000) Passiva. z

1 Grind, 150 000 000

2. Reservefonds: (unverändert) a) gesetzlicher Resewefonds. .. 67 262 000

. (unverändert) b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden⸗

zahlung. 40 254 000 (unverändert) sonstige Rücklagen. ...... 3665 281 000 (unverändert) 3 684 522 000 2I6 G7 606M) 934 358 000 Ig 214 06) 297 898 000 Zo rg 666

Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom J. Januar 1935 hat sich in der , , Bankwoche die ge⸗ samte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 482,7 Mill. auf. 4492, Mill. RM ver⸗ ringert. m einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks um 351,8 Mill. auf 38638,8 Mill. RM, an Lombard⸗ forderungen um 164. Mill. auf 705 Mill, und an Reichsschatz⸗ wechseln um 286 Mill. auf 16, Mill. RM abgenommen, da⸗ gegen die Bestände an deckungsfähigen Wertpapieren um 2,7 Mill.

Noten anderer Banken.... .

sonstigen Wertpapieren..

3. Betrag der umlaufenden Noten... 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten. .. h. Sonstige Passiva

auf 447,5 Mill. RM und an sonstigen Wertpapieren um O, Mill. auf 318,8 Mill. RM zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 244, Mill. RM aus dem Verkehr zurückgeslossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 216,1 Mill. auf 868455 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 28,5 Mill. auf 356,3 Mill. RM ver⸗ mindert, Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 77,4 Mill, auf 1445, Mill. RM ab. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 52,6 Mill. RM,. diejenigen an Scheidemünzen unter Berücksichtigung von 1,1 Mill. R neu ausgeprägter und 2,7 Mill. RM wieder eingezogener au 285 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit c, Mill. RM eine Abnahme um 49,9 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um rund 9.1 Mill. auf 83, Mill. RM erhöht. Im einzelnen stellen sich die Goldhestände bei einer Zunahme um rund 21 0090 RM auf 79,1 Mill. RM, die Bestände an deckungsfähigen Devisen bei einer Zunahme um rund 46000 RM auf 4,7 Mill. RM.

564 Mill. RM Arbeitsbeschaffungs⸗ kredite der Sparkaffen.

Dank der steigenden Einlagebewegung konnten die Sparkassen, wie die Deutsche Sparkassen⸗Zeitung“ berichtet, auch im dritten Vierteljahr 1934 nennenswerte Beträge zur Finanzierung der Ar⸗ beitsschlacht zur Verfügung stellen. In der Zeit vom Juli bis September 1934 wurden an Arbeitsbeschaffungskrediten im wei⸗ teren Sinne 106 338 Einzelkredite im Gesamtbetrage, von 160.2 Mill. RM neu bewilligt. Im Rahmen des Gebäudeinstand⸗ setzungsgesetzes und an sonstigen Ausleihungen, die mit der Ar⸗ beitsbeschaffung in Verbindung stehen, haben somit die deutschen Sparkassen in den ersten drei Vierteljahrwen 1934 rund 380 000 Einzelkredite in Höhe von insgesamt rund 564 Mill. RM be⸗ willigen können. Im dritten Vierteljahr sind wiederum etwas weniger Kredite als in der vergangenen Berichtsperiode bewilligt worden. Anzahls⸗ und betragsmäßig betrug diese Minderun rund 15 95. Dieser Rückgang der Kreditbewilligung ging an mit der Abnahme der Kreditanträge parallel. Der verminderte An⸗ fall von Kreditanträgen ist voll auf den Rückgang der Kredite im Rahmen des Gebäudeinstandsetzungsgesetzes zurückzuführen. Der allmähliche Ausfall dieses durch staatliche Anregung geschaffe⸗ nen Kreditbedarfs zur Finanzierung neuer Arbeitsvorhaben ist nun noch nicht durch eine Steigerung des auf privater Initiative beruhenden Kreditbedarfs voll ausgeglichen worden Immerhin sind die Kreditanträge auf sonstige Arbeitsbeschaffungskvedite bei den Sparkassen seit dem 1. Vierteljahr 19834 von 2,5 Mill. RM auf 136, Mill. RM gestiegen. Hierbei ist besonders erfreulich, daß infolge der stärker nach aufwärts gerichteten Einlagenbewegung die Sparkassen diesen Kreditbedarf im gleichen Ausmaß als vor⸗ dem befriedigen konnten. Die Bewilligungen von sonstigen Arheits⸗ beschaffungskrediten betrugen im 3. Vierteljahr zahlmäßig 91,4 Jo und betragsmäßig 81,8 R gegen 83,5 3 bzw. 82,4 9 im zweiten Vierteljahr.

Die Regelung der deutschen Kohleinfuhr für Januar.

Am 4. Januar 1935 trat in Berlin der im deutsch⸗nieder⸗ ländischen Handelsvertrag für die Einfuhr von Kohl vorgesehene gemischte Ausschuß zusammen. Als Ergebnis wurde folgendes vereinbart:

1. Es sollen im Januar 1935 von Rotkohl 18 „, von Wirsing 1225 und von Weißkohl 835 der vertraglich ,,, Kon⸗ tingentsmengen aus den Niederlanden nach eutschland aus⸗ geführt werden.

2. Entsprechend der derzeitigen Marktlage soll im Einver⸗ nehmen mit dem Reichskommissar für die Preisüberwachung für in- und ausländischen Kohl bis auf weiteres ein Preis von 3.35 RM für Weißkohl, 5,35 RM für Rotkohl und 3.35 RM für Wirsing nicht unterschritten werden. Der Preis versteht sich als Großhandelseinstandspreis je Zentner 1. Qualität (fünf Pfund je Kopf) frei Empfangsort.

Durch diese Regelung ist eine , Beschickung des Marktes und eine stetige Entwicklung des Preises gewährleistet.

Sortsetzung der deutsch⸗dänischen Handels⸗ vertragsverhandlungen in Kopenhagen.

Die deutsch⸗dänischen Handelsvertragsverhandlungen, die vor Weihnachten in Berlin stattgefunden haben, hatten zu keinem Ergebnis geführt, so daß man sich zu einer Verlängerung des am 1. März 1934 abgeschlossenen Handelsvertrages auf die Dauer eines Monats veranlaßt sah. Nunmehr sollen die Verhandlungen im Laufe dieser Woche in Kopenhagen fortgesetzt werden. Zu diesem Zweck wird für Mitte dieser Woche die Ankunft einer Xönse Abordnung erwartet, die von Ministerialdirektor Dr. Köhler vom are, , e dnl fer nm. geführt werden soll. Von dänischer Seite werden neben Minister Mohr eine Reihe von Vertretern der Landwirtschaft und der übrigen Wirtschafts⸗ zweige an den Verhandlungen teilnehmen.

Schmiedet das Eisen, so lange es heiß ist. Wer schnell gibt, gibt doppelt!