Zweite Beilage zum Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 27 vom 1. Februar 1935. S. J
Zweite Beilage zum Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 27 vom 1. Februar 1935. S. 2
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vielen Monaten auf Frankreich laste, der jede Unternehmungs⸗ freudigkeit unterbinde und jede Bemühung lähme.
Gouverneur Tannery vertrgt dann den Standpunkt, 3 Frankreich sowohl hinsichtlich der Wirtschaft als auch hinsichtli der Arbeitslosigkeit weniger schlecht gestellt sei, als die meisten
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lockerung der Wohnungsblocks und der Ersatz überalterter Woh⸗
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sich auch auf mittlere und kleinere Städte erstrecken— Dazu komme als weitere wichtige Aufgabe die Schaffung
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Die Aussichten für das Baujahr 1935.
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Ziegelindustrie sprach Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium Professor Dr. Schmidt über das Thema „Die Aussichten für des Baujahres 1935“. ;
Der Redner ging von dem erfreulichen Aufschwung der Bau⸗ tätigkeit des vergangenen Jahres aus und belegte diese Tatsache mit einer Reihe von Ziffern über Beschäftigungsgrad der Bau⸗ industrie, Ausnutzung der Betriebe, Zahl der neu errichteten Ge⸗ bäude im Vergleich zu den Vorjahren usp. Das Jahr 1935 müsse zum Ziel haben nicht nur eine Erhaltung, sondern eine weitere Verstärkung der Vertrauenswelle. Dieser Erfolg hänge wesentlich von der Bauwirtschaft und ihren Nebenbetrieben ab. Dabei werden auch die nationalwirtschaftlich bedeutsamen Bauten wie Thingplätze, Sportanlagen, Verwaltungsgebäude, Schalen eine wichtige Rolle spielen. Die Umstellung der bisher auf aus⸗ ländische Rohstoffzufuhr angewiesenen Industriezweige werde gleichfalls zur Stärkung der Bautätigkeit auch in diesem Jahre beitragen. Vor allem müsse auch der Neubau von Wohnungen und Siedlungen gefördert werden.
Das Bestreben müsse sein und bleiben, den deutschen Menschen wieder mehr mit dem Boden zu verwurzeln. Das bedeute den Bau gesunder Kleinsiedlungen und kleiner Eigenheime. Daneben müsse auch dem Mietshauasbau weitere Beachtung geschenkt werden, wobei die Tendenz zur Auflockerung städtischer Wohnungs⸗ bezirke und Herabsetzung der Geschosse auf höchstens drei im Vordergrund stehe. Die Fortsetzung der Kleinsiedlung für 1935 sei bereits gesichert. Sie werde erleichtert durch Steuervergünsti⸗ gungen und befreit von allen möglichen Hemmungen sowie durch Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens. Die Uebernahme von Bürgschaften für Hypotheken durch das Reich werde auf eine neue gesetzliche Grundlage gestellt werden. An erster Stelle werde nicht mehr das Reich, sondern andere Geldgeber stehen. Auch beim Mietshausbau werden die Bürgschaften des Reiches eine äußerst wichtige Rolle spielen.
Eine weitere Aufgabe sei die Sanierung des schon vor⸗ handenen Wohnraums. Die Altstadt-Sanierung sei in Hamburg, Altona, Kassel und Braunschweig bereits in Angriff genommen und werde in diesem Jahr fortgesetzt. In anderen Städten sei sie in Vorbereitung. Fm Vordergrunde stehe auch hier die Auf⸗
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Warenaustausch Deutschland — Brasilien auf neuen Grundlagen. Eine Unterredung mit Dr. Fritz Thyssen.
Rio de Janeiro, 31. Januar. Dr. Fri tz Thyssen, der nach einer längeren Studienreise durch Südamerika vor einigen Tagen die Rückreise nach Europa angetreten hat, gewährte in Rio de Janeiro dem Vertreter des THD eine Unterredung, in welcher er- bedeutsame Vorschläge für eine Ausweitung des deutsch⸗brasilianischen Warenaustauschs auf ganz neuen Grund⸗ lagen entwickelte.
Dr. Thyssen wies zunächst auf den Daueranstieg der brasi⸗ lianischen Intandsindustrie hin, deren Konjunkturlage zweifellos sehr günstig zu beurteilen ist. Von einem größeren Gesichtspunkt aus gesehen, habe es nur wenig Zweck, wenn die europäischen Industrieländer gegen diese industrielle Entwicklung Brasiliens Sturm laufen wollten, die naturgegeben ist, solange billiger Lebensstandard und daraus resultierende billige Löhne das Land in die Lage setzen, billig zu produzieren. Der Anstieg der bra⸗ silianischen Inlandsindustrie brauche jedoch außerdem keineswegs eine Schädigung der brasilianischen Handelsbeziehungen zu be⸗ deuten. Man dürfe nicht vergessen, daß die industrielle Entwick⸗ lung eines Landes neue Bedürfnisse weckt und damit den Gesamt⸗ außenhandel letzten Endes steigert. Dr. Thyssen erinnerte in diesem Zusammenhang an das Beispiel des großen deutsch⸗eng⸗ lischen Warenaustauschs, der sich zwischen zwei hochindustriali⸗ sierten Ländern abspielt, die am Weltmarkt als scharfe Kon⸗ kurrenten auftreten.
Wenn der industrielle Aufschwung Brasiliens künftig stärker in Rechnung gezogen wird, sind nach Dr. Thyssens Meinung die Aussichten für eine Steigerung des deutsch⸗brasilianischen Waren⸗ austauschs durchaus nicht ungünstig. Brasilien hat ja schon jetzt seinen Außenhandel weitgehend auf Gegenseitigkeitsbasis gestellt und damit bereits im vergangenen Jahr seine Baumwollausfuhr im Gegensatz zu Nordamerika, dessen Handelspolitik weniger elastisch war, außerordentlich beleben können. Brasilien müßte sich nur entschließen, im Rahmen dieser Gegenseitigkeitsgeschäfte nicht ausschließlich Handelsartikel zu beziehen. Der Fertigwaren⸗ bezug durch Brasilien findet nun eben immer mehr eine Grenze in dem Ausschwung der Inlandserzeugung. Brasilien müßte da⸗ her nach Dr. Thyssens Ansicht dazu übergehen, als Gegenobjekt seiner Rohstoffverkäufe die Lieferung größerer technischer An⸗
liarde RM als Hypothekengeber eingreifen können. flüsse aus der n.
tem Umfange für Wohnungszwecke zur Verfügung stehen. Hergaben von Geldmitteln aus privater Hand für zweite Hypo⸗ theken seien in bemerkenswerter Zunahme begriffen. sei mit einer Erstellung von mindestens 200 000 Wohnungen u rechnen, wofür ein Kapitalbedarf von 12 bis 155 Milliarden RM erforderlich
i entfallen, 300 bis 400 Mill. RBM auf Restkaufgelder, so daß für zweistellige Hypotheken etwa „. Milliarde RM auf⸗
gebracht werden müssen.
am Sitze der BIZ hat in dem Bestreben, ihre Arbeiten möglichst zu beschleunigen, auch am Mittwoch in den einzelnen Unteraus⸗ schüssen bis in die späten Abendstunden hinein getagt. Es ver⸗
lagen anzunehmen. Es könnte auf diese Weise Eisenhahnbauten und andere Großanlagen durchführen lassen, die für seine künf⸗
Wirtschaft des Auslandes.
HWV der Bank von Frankreich. Tannery zur allgemeinen Wirtschaftslage.
Aus weise ausländischer Notenbanken. Paris, 31. Januar. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 25. Januar 1935 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 82 014 (3un. 77), Auslandsguthaben 10 (unverändert), Devisen in Report — (Abn. und Zun. — Wechsel und Schatzscheine 4956 (Zun. 578), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 3603, diskontierte ausl. Handelswechsel 223, zusammen 3826 (Zun. 544), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 400, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 739, zu⸗ sammen 1130 (3Zun. 34), Lombarddarlehen 3149 (Abn. 53), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5837 (unverändert). Pa ssiva. Notenumlauf 81 686 (Abn. 373), täglich fällige Verbindlichkeiten 20 225 (3un. 718), davon: Tresorguthaben 10663 (Zun. 87), Gut⸗ haben der Autonomen Amortisationskasse 2689 (Abn. 19), Privat⸗ guthaben 16295 CZun. 683), Verschiedene 178 (Ahn. 40), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —, Deckung des Banknoten⸗ umlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 80, 48 oάο (80, 67 0 / 0. London, 30. Januar. (D. N. B. Woche nausweis der Bank von England vom 30. Januar 1935 (in Klammern u⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund terling. Im Umlauf befindliche Noten 374940 (Zun. 1120), hinterlegte Noten 77490 (Abn. 1090), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 245 S6 (Abn. 130), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 680 (Zun. 130), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 2450 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 192 430 (3un. 30), Depositen der Regierung 20 959 (Zun. 3980), andere Depositen: Banken 98 960 (Abn. 9040), Private 42 100 (8un. 5750), Regierungs⸗ sicherheiten 82 520 (Zun. 1400), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 9290 (Zun. 170, Wertpapiere 10 230 (Abn. 40), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 630 (Zun. 40). Ver⸗ hältnis der Reserven zu den Passiven 48,21 gegen 49, 00 oso, , 748 Millionen, gegen die entsprechende Woche
des Vorjahrs 389 Millionen mehr.
neuer Bauernhöfe, die im Jahre 1935 die . von S000 bis 000 erreichen würden bei einer Durchschnittsgröße von 100 Morgen je Stelle. Die Finanzierung werde hier zu 90 vom Reich übernommen, damit die Bauernsiedlungen so be⸗ einflußt oder geleitet werden können, wie es dem? illen des Gesetzgebers entspricht. Eine besondere Sorgfalt werde bei allen diefen Maßnahmen dem heimgekehrten Saargebiet gewidmet werden. Hier sei auf dem Gebiete des Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungswesens noch vieles nachzuholen, was in den vergangenen 15 Jahren versäumt worden ist. Die Sparkassen werden in diesem Jahre etwa mit * Mil⸗ Die Rück⸗
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Beschleunigung der Arbeiten der deutsch⸗ französischen Saarkommission in Basel.
Basel, 31. Januar. Die deutsch-französische Saarkommission
lautet, daß jetzt auch die Frage der Zurückführung der Sozialver⸗ sicherung und ihrer Fonds angeschnitten wurde, wozu einige neue Sachverständige eingetroffen sind, sowie die e en privatrecht⸗ lichen Verpflichtungen. Unter letzterer Frage 4 die Trans⸗ ferierung eine besondere Rolle. — Innerhalb der deutschen Ab⸗ ordnung sind Ministerialrat Vogels, Geheimrat Voigt und Ministerialrat Kriege neu in Basel angekommen.
tige wirtschaftliche Entwicklung von ungleich größerer Bedeutung sind als der reine Warenbezug. . . Zur Finanzierung derartiger Projekte mußte Brasilien bisher fast immer auf ausländische Kreditquellen zurückgreifen. Ab⸗ gesehen davon, daß Brasilien heute in jeder neuen Steigerung seiner Auslandsverschuldung eine Gefahr sehen muß, sind diese Quellen gegenwärtig versiegt. Die Durchführung, von Groß⸗ arbeiten im Austausch gegen Rohstofflieferungen würde dagegen ganz andere Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen. Dr. Thyssen hat, wie er erklärte, während seines Aufenthalts in Brasilien bereits Besprechungen über die Möglichkeit von Tauschgeschäßften in diesen großen Ausmaßen geführt. Es handelt sich dabei aller⸗ dings nicht, entgegen manchen in der Auslandspresse aufgetauchten Behauptungen, um konkrete Geschäftsabschlüsse, sondern nur um unverbindliche Fühlungnahme. Seine Studienreise nach Minas Geraes hat Dr. Thyssen den bestimmten Eindruck vermittelt, daß für die brasilianischen Erze der Möglichkeit eines erfolgreichen Absatzes am Weltmarkt besteht, wenn erst einmal die Transport⸗ frage gelöst ist. Das heute bereits vorhandene Eijenbahnnetz, das an sich schon durch die zu erwartende natürliche Entwicklung des Hinterlandes stark belastet ist, kann seiner Meinung nach für den Eisenerztransport nur ausreichen, wenn man sich dauernd auf kleine Ausfuhrmengen beschränken will. In diesem Fall hat je⸗ doch der Bezug brasilianischen Eisenerzes für Deutschland nur wenig Bedeutung. Die deutsche Industrie hat schon bisher Eisen⸗ erz aus Brasilien bezogen. Mengen von wenigen tausend Tonnen sind aber im Verhältnis zum Gesamterzhedarf Deutschlands von jährlich rund 20 Mill. t völlig unwesentlich. Dr, Thyssen hat des⸗ halb in seinen Besprechungen mit brasilianischen Stellen klargelegt, daß die deutsche Industrie bereit ist, wesentlich größere Mengen brasilianischen Eisenerzes als bisher zu beziehen und im Austausch gegen diese Bezüge auch am Aushau der brasilianischen Erz⸗ förderung mitzuarbeiten. Deutschland würde dann Maschinen und Material für die Verbesserung des zum Erztransport bestimmten Bahnnetzes und für den sonstigen Bedarf des Erzhergbaus liefern, wogegen von brasilignischer Seite entsprechende Erzmengen nach Deuntschland ausgeführt werden könnten. Dr. Thyssen äußerte zum Schluß die Ueberzeugung, daß derartige große Gegenseitigkeits⸗ geschäfte gerade für kapitalarme, unter Devisenmangel leidende Länder, wie es Deutschland und Brasilien sind, eine neue Aera wirtschaftlicher Zusammenarbeit erschließen können.
Paris, 31. Januar. Unter dem Vorsitz des neuen Gouver⸗ neurs der Bank von Frankreich, Tan nery, fand am. Donners⸗ tag die Hauptversamnilung der Aktionäre des französischen Zah⸗ lungsinstituts statt. Tannery gab einen ausführlichen Rück⸗ blick über das abgelaufene Jahr und hob u. a. hervor, daß der Goldbestand sich im Laufe des Jahres um fünf Milliarden Franken erhöht habe. Die Golddeckung habe am 14. Dezember mit 80,97 ihren höchsten Stand seit 1928 erreicht.
Tann ern stellte fest, daß die Krise in der ganzen Welt nicht merklich nachgelassen habe. Die wesentliche Ursache einer so langen und so allgemeinen Depression dürfte in den politischen Schwierigkeiten zu fuchen sein. Das normale Ziel der Wirt⸗ schaftsgesetze, deren heilsame Wirkung die Krise allmählich . Verschwinden 6 würde, werde beständig durch künstliche Maßnahmen verfälscht, deren enttäuschende Ergebnisse sich alle Tage deutlicher zeigen. Hierbei sei vor allem die Währungs⸗ ungewißheit zu nennen. Sie behindere den Warenaustausch und den Kapitalumlauf und lasse keine Wiederbelebung des internatio⸗ nalen Handels zu. Sie verurteile jedes Land dazu, sich auf sich selbst zurückzuziehen und durch künstliche Maßnahmen in der Ver⸗ einsamung einen vorgetäuschten Wohlstand zu suchen. Alsdann betonte Gouverneur Tannery die Aufrechterhaltung der Stabi⸗ lität des Franken, verzeichnete das Steigen des Goldzuflusses nach Frankreich (wenn auch in den ersten beiden Mongten des Jahres 1934 die Goldabwanderung aus Frankreich zunghm) und wies darauf hin, daß die Bank von Frankreich die Goldzu⸗ und abflüsse automatisch auspendeln lasse. Die. Goldbewegungen hätten sich im übrigen auch jeweils in den Diskontsätzen wider⸗ gespiegelt. Gleichzeitig mit dem Diskontsatz habe der Zinssatz der Schatzscheine ermäßigt werden können. Nur auf dem . fristigen Geldmarkt habe sich die Besserung nicht voll ausgewirkt. Hierbei habe das moralische Element seinen Wert: man müsse
anderen Völker. Er betonte am Schluß die engen Beziehungen, die die Bank von Frankreich mit den Notenbanken der anderen . unterhalte, besonders mit denen der Länder des Gold⸗ blocks. Wille, die Währungsstabilität aufrecht zu erhalten, so stark wie nur je. In diesem Zusammenhang begrüßte Gouverneur Tan⸗ nerhy die tatsächliche Kursfestigkeit des Dollars und des Pfund Sterling. — Die Hauptversammlung wählte den Vorstand in der alten Form wieder.
Trotz vielfacher Schwierigkeiten sei ihr gemeinsamer
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Scheitern der französisch⸗spanischen Wirtschafts⸗
verhandlungen. Madrid, J. Februar. Soeben ist von dem Präsidenten der
spanischen Wirtschaftskommission, die mit der französischen Kom⸗ mission seit vorigem Monat in Madrid über den Abschluß eines neuen Handelsvertrages zwischen den beiden Ländern berät, er⸗ klärt worden, daß die Verhandlungen nach zwanzigstündiger Sitzung wegen unüberwindlicher Schwierigkeiten abgebrochen worden sind. Da der alte vor einem Jahre zustande gekommene Handelsvertrag am 31. Januar abgelaufen ist, sind die wirtschaft⸗ lichen Beziehungen zwischen Spanien und Frankreich zur Zeit unterbrochen. Die beiden Kommissionen werden ihren Regie⸗ rungen sofortigen Bericht erstatten, damit diese neue Richtlinien für eine etwaige Fortsetzung der Verhandlungen geben und für eine etwaige Fortsetzung der Verhandlungen geben und für die Zwischenzeit Uebergangsbestimmungen in Kraft setzen können.
Das Scheitern der Wirtschaftsverhandlungen ist auf dke
hoch geschraubten Forderungen der Franzosen zurückzuführen, die Spanien mit Rücksicht auf seine Handelsbeziehungen mit anderen Ländern nicht annehmen konnte. Die energische Haltung der spanischen Regierung während der Verhandlungen der letzten Tage gegenüber den für ungerechtfertigt gehaltenen französischen
Wünschen ist von allen spanischen Wirtschaftskreisen ohne Unter⸗ schied der politischen Einstellung lebhaft begrüßt worden
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Hollands Eiseneinfuhr in 1934. Höhere Einfuhr aus Deutschland.
Amsterdam, 31. Januar. Die gesamte holländische Eisen⸗ einfuhr hat im Jahre 1934 weiter zugenommen. Sie erhöhte sich von 843 000 t im Jahre 1933 auf 892 000 t im Jahre 1934. Aller⸗ dings liegt sie immer noch sehr beträchtlich unter der Einfuhr ziffer des Jahrs 1929, die 1454 000 t betrug. Der deutsche An⸗ teil an dieser Einfuhr belief sich auf 441 005 t gegen 371 0900 t im Jahre 1933. Der zweite Hauptbewerber am holländischen Markt . die belgisch⸗luxemburgische Eisenindustrie, deren ih, nach Holland sich auf 2560 000 t a. gegen 298 000 t im Jahre 1933. Auch der französische Anteil war mit 51 9000 t n II ooh t im Jahre 1933 weiter rückgängig, während die englische Einfuhr auf 86 000 (59 000 t anstleg. Deutschland führte nach Holland insbesondere Stabeisen, . Moniereisen, Spundwand⸗ eisen, Röhren und Draht ein, während die belgisch⸗luxemburgische Zollunion mehr Träger, Bleche, Bandeisen und Walzdraht ein führte. —
Sinssenkungserörterungen auch in der Schweiz.
Basel, 31. Januar. Auch in der Schweiz spielt das Problem der Zinssenkung eine wichtige Rolle. Unter dem Vorsitz von Bun⸗ desrat Meyer, dem Leiter des Finanzdepartements, fand am Mittwoch in Bern eine Konferenz mit der gesamten General⸗ direktion der Nationalbank, den Vertretern der Großbanken, Kom⸗ munalbanken sowie der Lokal⸗ und Sparkassen über diese Frage statt. An den Besprechungen nahmen auch die Bundesräte Schultheß (Volkswirtschaftsdepartement) und Pilet (Verkehrs⸗ und Eisenbahndepartement) teil. Beschlüsse konnten noch keine gefaßt werden.
—
Erwägungen über Lockerung oder Aufhebung des Transferschutzes für öfterreichische Anleihen.
Wien, 31. Januar. Wie die „Neue Freie Presse“ erfährt, beschäftigt sich die österreichische Regierung zur Zeit gemeinsam mit der Oesterreichischen Nationalbank mit dem Studium der Frage, in welchem Umfang der Transferschutz, der noch für die österreichischen Länder⸗ und Städteanleihen sowie für die Industrieobligationen besteht, gelockert werden kann. Möglicher⸗ weise soll der Transferschutz im Laufe dieses Jahres vollständig aufgehoben werden. Damit würden die normalen finanziellen und valutarischen Beziehungen mit dem Auslande wieder her⸗
gestellt.
Erzeugungseinschränkung der österreichischen Braunkohlenindustrie.
Wien, 31. Januar. Infolge des rückgängigen Absatzes von Braunkohle hat sich die österreichische Kohlenindustrie genötigt gesehen, wie im Vorjahr die Erzeugung um 180 000 t zu unf und Arbeiterkündigungen vorzunehmen, die in der nächsten Zeit durchgeführt werden sollen. Dem Vernehmen nach soll vor allem die Alpine Montangesellschaft einige hundert Arbeiter aus ihren Kohlengruben entlassen. Desgleichen werden auch andere Unter⸗ neihmungen der österreichischen Braunkohlenindustrie darangehen, Arbeiterkündigungen vorzunehmen.
Untersuchungen der Internationalen Handels⸗ kammer über Produktions⸗ und Marktregelung.
Paris, 31. Januar. Am 25. und 26. Januar 1935 ist in Paris der Ständige Ausschuß der Internationalen Handels⸗ kammer für Produktions und Marktregelung zusammengetreten. Der Ausschuß, der sich als erstes Ziel die Unterfuchung des inter⸗ nationalen Kartellwesens als Mittel zur Anpassung von Erzeu⸗ ung und Verbrauch, geseht hat, rah! sich gegenwärtig mit der Ausarbeitung verschiedener Berichte über . Fragen: 1. Die gegenwärtige Lage von Produktion und Absatz von land⸗ wirtschaftlichen Er an , und 2. von nicht eisenhaltigen Erz⸗ produkten; 3. rr ffn! Funktion und wirtschaftliches Ergebnis der internationalen Industrie⸗Kartelle; 4. Die Entwicklung der Gesetzgebung und der Rechtsprechung sowie der Verwaltungs⸗ entscheidungen der Ministerialbehörden der führenden Wirtschafts⸗ länder in Kartellfragen. — Diese Berichte sowie die sich daraus ergebenden praktischen Schlußfolgerungen werden dem Kongreß der Internationalen Handelskammer vorgelegt, der in Paris Ende Juni 1935 zusammentritt.
gegen den systematischen Pessimismus Front machen, der seit so
Fortsetzung des Handelsteils auf der vierten Seite.
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