Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 35 vom 11. Februar 1935. S. 2
Die Inderziffer der Sroßhandelspreife vom 6. Februar 1935. 1913 — 100
1935 320 * 6 30. Januar 6. Februar
Ver⸗ änderung in 960
Inderxgruppen
L. Agrarstoffe. Pflanzliche Nahrungsmittel . Schlachtvieh ... . Vieberzeugnisse ...
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113,8 75,1 108,4 105, 100,1 80,6
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Futtermittel Agrarstoffe zusammen . d ) II. Industrielle Rohstoffe und Halbwaren.
Kohle
Eisenrohstoffe und Eisen. Metalle (außer Eisen) .. Textilien . „Häute und Leder .
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1155 107 457 785 667 ) 1005 673 1645 115 1613 1115
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Chemifalien.... . Kunstliche Düngemittel. . Technische Oele und Fette . Kautschuk . . ö. Papierhalbwaren und Papier. Baustoffe 24 Industrielle Rohstoffe und Halbwaren zusammen .. III. Industrielle Fertig⸗ waren. ) Produktions mitte--.-. 113,5 . Ronfumqgnter-- 124,4 Industrielle Fertigwaren zu⸗ 119,A7 *
sammen .. Gesamtindeyr ..... 101,0
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) Menatsdurchschnitt Dezember. — ) Monatedurchschnitt Ja- nuar. — Y. Berichtigt infolge Berücksichtigung des nachträglich ab 1. Dezember 19354 gewährten Son derpreisabschlags für Stickstoff⸗ dängemittel. Die entsprechenden Stichtagzahlen für die Zeit vom 5. Bezember bis 23. Januar lauten: 5, I2. und 19. Dezember 656,0, 27. Dezember 65,8. 2. Januar 66.1. G. 16. und 23. Januar 67,0. — 7 De wöchentliche Inderz'ffer der Fertigwarenpreise gibt die von einem Viertel der Berichtsstellen in der Berichtswoche gemeldete Ver⸗ änderung der Preise gegenüber dem Stand vor einem Monat wieder; sie läßt nur die jeweilige Monatstendenz der Preise erkennen.
Die für den 6. Februar berechnete Indexziffer der Groß⸗ handelspreise ist gegenüber der Vorwoche im ganzen unver⸗ andert.
Im einzelnen wirkten sich in der Indexziffer für Agrar⸗ stoffe vor allem Preiserhöhungen für Brot- und Futter⸗ getreide, Mehl, Zucker, Hopfen, Schweine Kälber, Schafe, Kleie, Kartoffelflocken, Trockenschnitzel und Futterbohnen aus.
Die Erhöhung der Indexziffer für Kolonialwaren ist durch Preissteigerungen für Zigarettentabak, Tee und Pfeffer bedingt. Kaffee und Kakao sind im Preise zurückgegangen.
An den Rohstoffmärkten lagen unter den Textilien die Preise für ausländische Wolle und Baumwollgarn etwas niedriger als in der Vorwoche; die Baumwollpreise haben sich leicht erhöht. In der Gruppe Häute und Leder waren Preis⸗ rückgänge für Rindshäute und Schaffelle zu verzeichnen. In der Indexziffer für künstliche Düngemittel wirkte sich neben der Ermäßigung der Stickstoffpreise die saisonmäßige Er⸗
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höhung der Preise für Superphosphat aus. Der Rückgang der Indexziffer für Papierhalbwaren und Papier ist durch nachträgliche Berücksichtigung des . den Monat. Januar gemeldeten Rückgangs der Holzstoffpreise verursacht. Am Baustoffmarkt sind die Preise für Schnittholz zum Teil (Berlin) zurückgegangen; Mauersteine Berlin) und Leinöl⸗ firnis lagen im Preis etwas höher als in der Vorwoche.
Unter den industriellen Fertigwaren haben die Preise für Konsumgüter, insbesondere für Textilien, weiter ange⸗ zogen.
Berlin, den 9. Februar 1935.
Statistisches Reichsamt.
Bekanntmachung.
Die am 8. Februar 1935 ausgegebene Nummer 11 des Reichsgesetzblatts, Teil l, enthält:
Erste Verordnung zur Durchführung des Einkommensteuer⸗ gesetzes (Erste EStDVO.), vom 6. Februar 1935 .
Verordnung über den Steuerabzug von Einkünften bei be⸗ schränkt Steuerpflichtigen, vom 6. Februar 1935;
Verordnung über den Steuerabzug von Aufsichtsratsver⸗ gütungen, vom 6. Februar 19355; .
Erste Verordnung zur Durchführung des Körperschaftsteuer⸗ gesetzes (Erste KStDVO.), vom 6. Februar 1935.
Umfang: 2 Bogen. Verkaufspreis: O,30 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0, oJ RM für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin NW 40, den 9. Februar 1935.
Reichsverlagsamt. Fabricius.
Bekanntmachung.
Die am 8. Februar 1935 ausgegebene Nummer 12 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
Dritte Verordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten über die Stiftung eines Ehrenkreuzes, vom 4. Februar 1935
Vierte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichs⸗ nährstandes, vom 4. Februar 1935 . ⸗
Bekanntmachung über die Bildung von Weinbaubezirken, vom 1. Februar 1935.
Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis; O, 15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0M RM für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin NW 40, den 9. Februar 1935.
Reichsverlagsamt. Fabrieius.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Bekanntmachung.
In Ergänzung der Bekanntmachung der Handelsver⸗ tretung der UdSSR. in Deutschland im Reichsanzeiger ftr. 172 vom 6. Juli 1934: .
C. 2 für die Abt. Promexport: Grinwald, Moses.
Berlin, den 9. Februar 1935.
Handelsvertretung der UdSSR. in Deutschland. Rechtsabteilung.
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Verkehrswesen.
Sonderpoftanstalten auf der „Internationalen Automobil⸗
und Motorrad⸗Ausftellung Berlin 1935.
Die Deutsche Reichspost richtet auf der „Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung Berlin 1935“ in den Hallen 1 und 5 am Bahnhof Witzleben vom 13. bis 25. Februar je eine Postanstalt ein. Außerdem ist in Halle 4 eine Annahme⸗ und Vermittlungsstelle für Ferngespräche vorgesehen. Neben dem Verkauf von Postwertzeichen befassen sich die Postanstalten mit der Annahme, Ausgabe und Zustellung von Postsendungen jeder Art und von Telegrammen sowie mit der Vermittlung von Fern⸗ gesprächen Die Postanstalt in Halle 1 verwendet einen be⸗ sonderen Aufgabestempel mit der Inschrift: Berlin⸗Charlotten⸗ burg 5 Internationale Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausstellung Berlin 1935.
Zusammenwirken von Vau⸗ und Verkehrspolizei.
Berücksichtigung von Garagen und Parkplätzen bei Meubauten.
Der Reichsverkehrsminister hat im Einvernehmen mit dem Reichsinnen⸗ und Reichsarbeitsminister die obersten Landes behörden und die nachgeordneten preußischen Behörden ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß von der Baupolizei stärker als bisher verkehrspolizeiliche Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Ein ver⸗ kehrspolizeiliches Interesse an baupolizeilichen Genehmigungen werde grundsätzlich überall da zu bejahen sein, wo der von den geplanten baulichen Anlagen beanspruchte Raum gegenwärtig oder in absehbarer Zeit für den Verkehr in Anspruch genommen werden müsse. Die vom Führer uad Reichskanzler J,, Förderung der Motorisierung des Verkehrs verlange, daß ins⸗ besondere bei Genehmigung von größeren Gebäuden besondere Aufmerksamkeit der Unterbringung von Kraftfahrzeugen in oder bei . Gebäuden, auf Parkplätzen und in Garagen gewidmet werde.
Aus der Verwaltung.
Vereinheitlichung der Waisenbezüge. Der Reichsarbeitsminister hat Bestimmungen über eine Ver⸗ einheitlichung der Waisenbezüge erlassen. Ein Antrag auf Ge⸗ währung einer Waisenrente oder einer Waisenbeihilfe für
Waisen von Pflegezulageempfängern oder einer Zusatzrente oder
einer Erziehungsbeihilfe kann künftig als Antrag auf Gewährung aller für die betreffende Waise in Betracht kommenden Ver⸗ sorgungsbezüge angesehen werden. Waisenrente, auf die kein Rechtsanspruch besteht, darf nur insoweit gewährt werden, als das für die Waise zur Verfügung stehende Gesamtroheinkommen einen Betrag nicht übersteigt, der sich aus der Waisenrente, der Zusatzrente und einem Betrag von höchstens 20 RM monatlich zusammensetzt. Eine Lehrvergütung ist dabei nur insoweit als Einkommen zu berücksichtigen, als sie den Betrag von 10 RM monatlich übersteigt. Ferner sind nachgewiesene notwendige Auf⸗ wendungen für Schul⸗, Lehr⸗ oder Fahrgeld vom Einkommen ab⸗ zusetzen. Erhält eine Waise unentgeltlich freie Wohnung und Verpflegung, z. B. durch den Arbeitgeber, so ist im allgemeinen nur die Waisenrente ohne Zusatzrente und Erziehungsbeihilfe zu gewähren.
Aenderung der ärztlichen Prüfungsordnung. Arische Abftammung ist Voraussetzung.
Der Reichs⸗ und Preußische . hat die Prü⸗ fungsordnungen für Aerzte und Zahnärzte durch Einfügung einer
6 geändert, wonach die Zulassung zu den nn, und die Erteilung ber Approbation von dem Nachweis der arischen Abstammung abhängig zu machen sind. Ausnahmen hier⸗ von können nur aus besonderen Gründen gestattet werden.
Sitzungssäle für Parteigerichte.
Den Parteigerichten stehen vielfach noch keine geeigneten und würdigen Räume für ihre Sitzungen zur Verfügung. Der Reichs- und Preußische Justizminister hat deshalb angeordnet, daß die Justizbehörden den Gesuchen der Parteigerichte um Ueberlassung von Sitzungssälen für Parteigerichtssitzungen ent⸗ sprechen sollen.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Dienstag, den 12. Februar. Staatsoper: Die Macht des Schictsals. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Das Glas Wasser. Beginn: 20 Uhr.
Musikalische Lustspiel von Scribe.
Handelsteil.
Berliner Börse am 11. Februar. Anfänglich ungleichmäßig — jedoch freundlicher Grundton.
Zu Beginn der neuen Woche machte sich im Berliner Börsen⸗ verkehr keinerlei Bewegungsanzeichen geltend. Die Tendenz war trotzdem nicht unfreundlich, da von Publikumsseite in einigen guten Werten Kauforders eingetroffen waren, wobei günstige Meldungen aus der Wirtschaft eine gewisse Rolle spielten. Nür die Kulisse zog es wiederum teilweise vor, zu Glattstellungen zu schreiten, so daß die Kursgestaltung wenigftens zu Beginn des Verkehrs noch uneinheitlich war. Im Verlauf konnten sich auch die Kurse der allgemeinen freundlichen Grundstimmung anpassen. Die Kursbesserungen, die zumeist nur in Spezialwerten zu beob— achten waren, hielten sich in Grenzen von etwa 1 bis 195 35. Die Börse schloß in durchaus freundlicher Haltung.
Montanwerte ten kaum Veränderungen gegenüber Sonn⸗ abend, lediglich in Mannesmann kam etwas Material heraus (minus 35). Braunkohlenwerte tendierten uneinheitlich, während Ilse plus 2M) und Grube Leopold (plus 195) aus dem Markt genommen, wurden, zeigten sich in Rheinischen Braunkohlen (minus 2M) und in Bubiag (minus 1) Abgaben der Kulisse. In etwas größeren Beträgen wurden J. G. Farben aus dem Markt genommen splus z). Sonst zeigte sich Interesse für Rheinische Elektrizität (plus 2r), während in den übrigen Elektrowerten die Umsãtze recht klein waren. Sonst bestand noch Kauflust in Schubert und Salzer (plus 1M), ferner für Daimler plus 1), BMW. plus 15), Deutsche Telefon und Kabel plus 135) und Harburger Gummi plus 11). Dagegen litten Wasserwerke Gelsenkirchen unter Glattstellungen (minus 3).
Am Rentenmarkt war die Umsatztätigkeit klein, die Kurve teils behauptet, teils etwas niedriger. Tagesgeld blieb mit 3 bis 375 5 unverändert, auch am Internationalen Devisenmarkt ergaben sich in den Hauptvaluten keine nennenswerten Verände⸗ rungen. In Berlin stellte sich der Dollar auf 2, 49,9 (2,50,) und das Pfund auf 12,20 (12,204) RM.
Bewegung der Gesellschaften.
Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts wurden im Januar 1935 8 Aktiengesellschaften mit zusammen 6. Mill. RM . gegründet. Ferner wurden A Kapitalerhöhun⸗ gen um zusammen 16,6 Mill. RM vorgenommen und 54 Kapital⸗ herabsetzungen um zusammen 51 Mill. RM. 121 Attiengesell⸗ schaften mit einem Nominalkapital von 41 Mill. RM wurden aufgelöst, darunter keine wegen Konkurseröffnung. Der Kurs⸗ wert der gegen , im Monat Januar ausgegebenen Aktien betrug 11 Mill. RM. — Ferner wurden im Januar 1935 185 Gesellschaften mbH, 1522 Einzelfirmen und Personalgesell⸗ schaften und 136 Genossenschaften gegründet. Aufgelöst wurden o37 Gesellschaften mb (darunter 195 von Amts wegen gelöscht), 1418 Einzelfirmen und Personalgesellschaften (darunter T3 von Amts wegen gelöscht) und 201 Genossenschaften.
Günstiges Ergebnis der Zinssenkung bei der Preußischen
Landespfandbriefanstalt, Berlin.
Nach Mitteilung des Instituts haben gegen die Zinssenkun bisher nur Inhaber von 251 700 GM. Wertpapieren ö erhoben. Bei einem der Zinssenkung unterliegenden ert⸗ hapierumlauf von rund 308,4 Mill. GM. ug reg. dies einem Prozentsatz von nur 0,8. Einsprüche aus dem Auslande müssen noch abgewartet werden. Jedoch rechnet die Anstalt mit keiner nennenswerten Veränderung des obigen Ergebnisses, da sie ihre Pfandbriefe fast ausschließlich im Inlande abgesetzt hat.
Sonderschauen auf der Leipziger Frühjahrsmesse.
Ein lang gehegter Wunsch wird auf der diesjährigen Tech⸗ nischen r Hal ff in Leipzig seine Erfüllung finden: Eine Werkstoffschau unter der Bezeichnung: Wissenschaftliche Sonder⸗ schau „Guß als Werkstoff“, die vom Verein deutscher Gießereifach⸗ leute, der technisch⸗wissenschaftlichen Organisation des deutschen Gießereigewerbes, getragen wird. Zum ersten Male in der Ge⸗ schichte des deutschen Gießereiwesens werden in 364 Form die Ei , der Erzeugnisse der Gießereien, als Gußeisen, Stahl⸗ ga emperguß (schmiedbarer Guß) und Richteisenmetallguß in einer . Schau übersichtlich vorgeführt. Nicht nur dem Ingenieur und Maschinenerzeuger, sondern auch dem Benutzer von Maschinen wird die , . Sonderschau „Guß als Werkstoff“ die Kenntnis der Eigenschaften der in der Form ge⸗ gossenen Fertigwerkstoffe vermitteln.
Weiter veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebs⸗ ingenieure (ADB.) in diesem . elegentlich der Leipziger Frühjahrsmesse und der Err ieh eb en f! Tagung zu Leipzig eine Sonderschau Betriebskontrollen. Sie wendet sic in erster Linie an den Betriebsmann, will aber auch bei jedem, der nur irgendwie und irgendwo in einem technischen Unternehmen tätig ist, Verständnis für die Notwendigkeit der Messungen und Kon⸗ trollen erwecken. Sie soll aber auch den weh cher aus dem Aus⸗ lande deutlich zeigen, wie sehr der deutsche Fabrikant bemüht ist, seine Erzeu ij e in jedem einzelnen Augenblicke des Werdeganges zu überwachen, um 6e hochwertig zu gestalten.
Alle Maschinen neuen erg, fen und Werkzeugen anzupassen,
sie leichter und betriebssicherer zu bauen, wird stets eine Haupt⸗
aufgabe der Maschinenindustrie sein. Die Getriebeschau des Aus⸗ schusses für wirtschaftliche Fertigung, AWwF., und der Wirtschafts⸗ gruppe Maschinenbau will den Ingenieuren und Technikern Wege zeigen, um dies Ziel zu erreichen. Sie wird einen Ueberblick über die Entwicklung der Getriebetechnik und der Neuerscheinungen und somit eine gute Vergleichsmöglichkeit der Getriebe der ver⸗ k Arbeitsmaschinen geben. Dank der Unterstützung der eutschen Industrie können die wichtigsten ö Neuerungen aller Fachgebiete gezeigt werden, so 3 jeder Besucher, gleich welchem Industriezweig er angehört, auf der Getriebeschau An⸗ regungen finden wird.
Die Organisatton der Produktion.
Paris, 10. Februgr. Der Leitartikel der Februar⸗Nummer der „Internationalen Wirtschaft“, Zeitschrift der Internationalen Handelskammer, beschäftigt sich mit der Frage der . der Produktion. „Die gegenwärtige Tendenz zur Organisgtion der Produktion“, heißt es im Artikel, e n. in zwei Eh Strö⸗ mungen. Die eine erwächst aus der Entwicklung der Wirtschafts⸗ konjunktur und ist der natürliche Drang nach Rationalisierung der r,, Die andere geht dahin, die verschiedenen Formen stagtlicher Regelung des Wirtschaftsverkehrs, die sich in Zeiten außergewöhnlicher Not entwickelt haben, in dauernde M ßnahmen zu verwandeln. .. . Es empfiehlt sich, diese beiden Strömungen auseinanderzuhalten, da es wünschenswert erscheinen kann die eine Richtung zu unterstützen, die andere dagegen zu belampfen.
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Karlsruhe
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 35 vom 11. Februar 1935. S. 3
Schlachtviehpreise an deutschen Märkten in der Woche vom 4. bis 9. Februar 1935.
Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in RM.
Marktorte:
Frankfurt a. M.
Hannover Magdeburg
Stuttgart
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Ochsen: Bullen:
Kühe:
Färsen: Kälber:
Schafe:
Schweine: ) al a2 b e d
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Reichsdurchschnittspreise
Januar
1935
Februar
14.19. 21. 26.
28. 1.— 2. 2.
Ochsen volle ige G.. . def f e e .
Kälber, mittlere (9) .
Schweine, loͤ0 = 20 Ka (c
33,4 28,5 8. 465
Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. R vom 11. Januar 1935. — g 1 Fette Specksauen. ; Statistisches Reichsamt.
Berlin, den 9. Februar 1935.
Zur Sörderung der Verwendung einheimischer Treibstoffe.
Wie wir erfahren, laufen augenblicklich Anträge auf steuer⸗ liche Förderung des Treibgasbetriebes. Bekanntlich bedingt der Antrieb von Lastkraftfahrzeugen mit Treibgas, z. B. dem im Ruhr⸗ gebiet verwendeten Motoren⸗Methan, dem Ruhrgasöl, dem Leuchtgas der städtischen Gaswerke, dem Propan und Butan der Deurag und J. G., das Mitführen dieses Gases unter hohem Druck in Stahlflaschen. Eine derartige Flasche wiegt gefüllt ungefähr 80 bis 100 kg. Da an schweren Lastwagen mehrere Flaschen angebracht werden, um den Fahrzeugen einen möglichst großen Aktionsradius zu geben, tritt durch die Gewichts⸗ erhöhung eine Erhöhung der Steuer ein, weil die Steuer nach dem Eigengewicht der Fahrzeuge erhoben wird. Auch bei der Verwendung von Holzkohlengeneratoren ergibt sich eine Gewichts⸗ steuererhöhung. Da zur Verwendung einheimischer fester und gasförmiger Treibstoffe im größtmöglichen Ausmaße angehalten wird, auf der anderen Seite aber die Fahrzeugbesitzer, die dieser Aufforderung Folge leisten, infolge der Gewichtsvermehrung durch die Anbringung von Behältern und zusätzlichen Appa⸗ raturen steuerlich stärker belastet werden, zielen die erwähnten Anträge auf eine Steuererleichterung ab. Denn nur auf diesem Wege wird eine Entlastung zu erzielen sein, während bei anderen Antriebsarten des Lastkraftwagenverkehrs durch zollpolitische Maßnahmen bereits wirtschaftliche Vorteile erreicht sind.
In diesem Zusammenhange ist interessant, daß in Frank⸗ reich auf Grund eines kürzlich ergangenen Gesetzes allen Kraft⸗ fahrzeugen, die mit einem durch Holzgas oder komprimiertes Gas (z. B. Koksofengas, Methan, Propan, Butan) betriebenen Motor gefahren werden, die Kraftfahrzeugsteuern (, droit de circulation“ und „Taxes aux poids et à l'encombrement“) erlassen worden sind. Trotz seiner Einflußnahme auf die inter⸗ nationalen Oelmärkte legt also Frankreich größten Wert auf die Deckung seines Treibstoffbedarfs aus inländischen Quellen.
Für Deutschland besteht dazu eine noch größere Notwendig⸗ keit. Es sei daran erinnert, daß schon vor kurzem die deutsche Regierung einem anderen Antrag der Treibgasinteressenten ent⸗ sprochen hat. Es handelt sich dabei um die Ausnahmeerlaubnis zur Herstellung sogenannter Hochleistungsdruckflaschen, die je ebm Inhalt ein weit geringeres Totgewicht aufweisen als die bisher ausschließlich verwendeten Wasserstoff⸗ oder Sauerstoff⸗ flaschen. Zur Herstellung der neuen Hochleistungsdruckflaschen sind die Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf und die Deutschen Röhrenwerke AG., Düsseldorf (Vereinigte Stahlwerke), zuge⸗ lassen. Diese Werke haben bereits mit der Ausführung von
Probeaufträgen verschiedener Auftraggeber begonnen.
Schlachtviehpreise an deutschen Märkten im Monat Januar 1935. Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in Reichsmark.
— ——— — —— —— — — —
Ochsen
Bullen Kühe Färsen
Kälber
Läm
mer, Hammel und Schafe Schweine
Schlachtwerts
vollfleischige, aus⸗ gemästete höchsten
son⸗ stige voll⸗ flei⸗ schige
gering
ge⸗ nährte
jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts sonstige vollfleischige oder ausgemästete jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts sonstige vollfleischige oder ausgemästete vollfleischige, ausgemãästete höchsten Schlachtwerts
beste Mast⸗
und Saug⸗ kälber
mitt⸗
lere Mast.·
und Saug⸗ kãlber
ge⸗ ringere Saug⸗ kälber
beste
Mastlämmer
von etwa
120 bis 100 bis so bis 150 Kg 120 Kg 100 kg
beste jüngere Masthammel
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Weide⸗
vollfleischige
Weide⸗ mast
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mittlere Mastlämmer ältere Masthammel
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Aachen.. Augsburg ... 2 Beuthen O. S. Voch um Braunschweig . Men em Breslau... Chemnitz... Dortmund.. Dresden . Duisburg⸗Ham⸗
,, Düsseldorf .. 8 Frankfurt a. M. Gelsenkirchen Halle a. S. Hamburg . Hannover.
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I) Fette Specksauen:
16 wichtigsten Märkte.
Berlin, den 8. Februar 1935.
Berlin 44,7;
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Breslau 45,4; Hamburg 42,7; Hannover 44,2; Magdeburg 46,3;
Stettin 46,0. — 3) 2. Monatshälste. — ) 1. Monatshälste. — ) Durchschnittspreise
Statistisches Reichsamt.