Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 37 vom 13. Februar 1935. S. 2
Bekanntmachung.
Auf Grund des 51 Abs. 1 des Gesetzes über die Ein⸗ ziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. J S. 293) in Verbindung mit dem Gesetz über die Einziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgesetzbl. 1 S. 479) und der Durchfüh⸗ rungsverordnung des Preußischen Minister des Innern vom 30. Mai 1933 (Gesetzsamml. Nr. 39) ziehe ich die nach⸗ stehend bezeichneten Steuergutscheine zugunsten des Landes Preußen ein.
J. Zwei Steuergutscheine Nr. U 328 993 und ir. V 342417 über je 50. — RM des Halle⸗Merseburger Zeitungsverlages, beschlagnahmt im Sammeldepot der Spar— kasse des Saalkreises in Halle (Saale).
II. Zwei Steuergutscheine Nr. P P 786978 über je 50, — RM, ein X 596981 über 20— RM und ein Steuergutschein 1192511 über 10, — RM, sämtlich der Volkshaus⸗ ossenschaft Glesien e. G. m. b. H. in Ennewitz gehörend, chlagnahmt beim Finanzamt in Merseburg.
Ich mache dies an Stelle einer Zustellung hiermit öffent⸗ lich bekannt.
Merseburg, den 7. Februar 1935.
Der Regierungspräsident. J. V.: von Heydebrand und der Lasa.
786977 und Steuergutschein
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Nichtamtliches. Verkehrs wesen.
Der Seeverkehr in Hamburg, Antwerpen, Rotterdam und Bremen im Jahre 1934.
Hamburg behauptet die führende Stelle in der Seeschiffahrt. Entsprechend der besonderen Stellung, welche die großen fest⸗ ländischen Nordscehäfen als Bindeglied zwischen der deutschen und der ausländischen Wirtschaft einnehmen, haben die handels— politischen, besonders aber die binnenwirtschaftlichen Maßnahmen des Reichs auch ihren Niederschlag im Schiffs- und Warenver⸗ kehr dieser Häfen im Jahre 1934 gefunden. Die durch die Belebung des Binnenmarktes bedingte erhebliche Zunahme des Rohstoffumschlages hatte in allen Häfen steigende Verkehrszahlen zur Folge. Dabei konnte, wie das Handelsstatistische Amt mitteilt, Hamburg seine führende Stellung in der Seeschiffahrt weiter
behaupten, während im Warenverkehr der Massenguthäfen Rotter⸗ dam naturgemäß den größten Umschlag mit 25.9 Mill. t auf— wies gegenüber Hamburg mit 20,3, Antwerpen mit 18,8 und Bremen mit 6,1 Mill. t. Das bedeutet eine erhebliche Zunahme des Warenverkehrs gegenüber dem Vorjahre, die in Bremen 1,4 Mill. t oder 299 95, in Rotterdam 3,7 Mill. t oder 168 9, in Antwerpen 1,R5 Mill. t oder 8, 83 und in Hamburg 0,7 Mill. i oder 3.7 . betrug. Damit hat der Warenverkehr in Hamburg und Rotterdam wieder 71 95, in Antwerpen 77 235 und in Bremen sogar 95 ½ des bisher höchsten Umschlages im Jahre 1929 er— reicht. Wichtig ist jedoch die Feststellung, daß hauptsächlich der Massengutverkehr an dieser Entwicklung beteiligt war, der Stück⸗ gutverkehr hat sich nur in Antwerpen und Bremen in nennens⸗ wertem Umfange belebt. Die stärkste Zunahme des Schiffsver⸗ kehrs gegenüber dem Vorjahre entfiel auf Rotterdam mit 8,7 Mill. NRT. oder 175 3, Bremen und Hamburg folgen mit je 0,7 Mill. NRT. oder 9.7 75 bzw. 3,5 4, in Antwerpen blieb dagegen die Schiffahrt fast unverändert. Gegenüber dem bisher höchsten Ver⸗ kehrsjahr 1929 haben Hamburg, Rotterdam und Amsterdam 84 3, Bremen sogar 92 4 wieder erreicht. Trotzdem konnte Hamburg auch im Jahre 1934 die Führung mit einem Vorsprung von 0,õ Mill. NRT. vor Rotterdam, 155 Mill. NRT. vor Antwerpen und 1055 Mill. NRT. vor Bremen behaupten. Auch der Waren⸗ eingang zeigte in allen Häfen infolge der erheblichen Rohstoff— zuführen beachtenswerte Steigerungen gegenüber dem Vorjahre die in Rotterdam 2,2 Mill. t oder 16,1 , in Hamburg 1,1 Mill. t oder 14 23, in Bremen 2,2 Mill. t oder 8, 9 und in Antwerpen 0,5 Mill. t oder 6,3 3.3 betrugen. Trotz der erheblichen Verkehrs⸗ zunahme in Rotterdam und Bremen haben beide Häfen erst 70 C des bisher höchsten Einganges im Jahre 1929 erreicht, Ham⸗ burg bereits 75 25 und Antwerpen sogcr 86 75. Mit Ausnahme von Hamburg ist in allen Häfen eine mehr oder wenig starke Zunahme des Warenversandes gegenüber dem Vorjahre zu ver⸗ zeichnen. Sie betrug in Bremen 1,2 Mill. t oder 56,8 , in Rotterdam 1,5 Mill. t oder 18,0 98 und in Antwerpen 0,8 Mill. t oder 11,6 5. Während die Zunahme in den Massenguthäfen Rotterdam fast ausschließlich auf die Ruhrkohleneinfuhr, diejenige Antwerpens auf den Versand von Metallwaren entfiel, war die Steigerung in Bremen auf die durch die deutsche Verkehrspolitk geförderte Ausfuhr von Kohlen und Metallwaren aus dem Ruhr— gebiet zurückzuführen.
—
Die Deutsche Reichspoft stellt Diplom⸗
ingenieure ein.
Die Deutsche Reichspost stellt für das Rechnungsjahr 1935 wiederum eine Anzahl von Diplomingenieuren der Fernmelde⸗ technik als Postreferendare (Anwärter für den höheren Fern⸗ meldedienst) ein. Höchstalter 27 Jahre. Bewerbungen können schon jetzt an das Reichspostministerium gerichtet werden. Näheres enthält ein Merkblatt, das vom Reichspostministerium den Technischen Hochschulen zugesandt worden ist. Außerdem er⸗ teilen die Reichspostdirektionen die erforderlichen Auskünfte.
Aus der Verwaltung.
Auslegungsgrundfatz für alle Rechtsgebiete: Die nationalsozialistische Weltanschauung.
Das sächsische Oberverwaltungsgericht hat in diesen Tagen eine Entscheidung gefällt, die über die Landesgrenzen hinaus von allgemeiner grundsätzlicher Bedeutung ist. Das Gericht stellt den Rechtsgrundsatz auf, daß die im Steueranpassungsgesetz für das Gebiet des Steuerrechts gegebene Vorschrift, wonach die Gesetze nach nationalsozialistischer Weltanschauung auszulegen und dabei die Volksanschauung, der Zweck und die wirtschaftliche Bedeutung der Gesetze sowie die Entwicklung der Verhältnisse zu berücksichtigen sind, als ein allgemein verbindlicher Auslegungsgrundsatz auch auf andere Rechtsgebiete der öffentlichen Verwaltung entsprechend anzuwenden ist.
Im einzelnen wird dann zur Frage der Anfechtungsklage ausgeführt, daß diese nicht den Schutz subjektiver Rechte der Be⸗ teiligten zum Gegenstand habe, sondern der Rechtswahrung im Interesse der Volksgemeinschaft diene. Berechtigt zu einer An⸗ fechtungsklage sei jeder, dessen Lebenskreis von der angefochtenen Verfügung berührt werde. Die bisherige einschränkende Aus⸗ legung, die die Zulässigkeit der Anfechtungsklage von einem Ein⸗ griff in den gesetzlich geschützten Rechtskreis des Klägers abhängig machte, habe das Oberverwaltungsgericht aufgegeben. Die Eat⸗ scheidung befaßt sich ausführlich mit Fragen des Baurechts und erklärt, daß oberster Grundsatz des Baurechts sei, daß ein Bau die Volksgemeinschaft nicht schädigen dürfe. Da die Volksgemein— schaft wesentlich mit auf dem friedlichen Zusammenleben der Menschen beruhe, könnten auch solche Bauten nicht zugelassen werden, die einzelne so erheblich schädigen würden, daß dadurch der Gemeinschaftsfrieden gestört werden würde. Die sogenannte materielle Baufreiheit könne in dem weitgehenden Sinne der bis⸗ herigen Rechtsprechung nicht mehr anerkannt werden. Selbst wenn ein Bauvorhaben den baugesetzlichen Einzelvorschriften ent⸗ spreche, sei die Genehmigung zu versagen, wenn der Bau gegen den allgemeinen obersten Grundsatz des Baurechts verstoßen würde.
Candarbeiterwohnungen.
Der Reichs- und Preußische Minister des Innern ordnet in einem Runderlaß an:
Die durch die Abschließung des Auslandes gegen deutsche Aus⸗ ihre e n , sich en r gin ergebende Erschwerung der Ein⸗ uhr von Rohstoffen, Lebensmitteln und Futtermitteln macht es zur gebieterischen Pflicht aller in Frage kommenden Kräfte, dafür zu sorgen, daß durch gründlichste Bearbeitung des heimischen land⸗ wirtschaftlichen Bodens diesem das Aeußerste an Erzeugnissen ab⸗ erungen wird, um die Ernährung des Volkes und einen erheb⸗ ichen Teil des Bedarfs an gewerblichen Rohstoffen sicherzustellen. Diese Bestrebungen können jedoch nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn insbesondere die notwendigen Arbeitskräfte der Land— wirtschaft zur Verfügung ö was der Bauer dabei braucht, ind auf dem Lande großgewordene Facharbeiter, die zu der chweren Landarbeit nicht nur die körperlichen Voraussetzungen, ondern auch die notwendige innere Einstellung besitzen.
Der schon seit langem bestehende Mangel an solchen Arbeits— kräften ist unter anderem auch auf die eh fg der vorhandenen re eh , mit betriebsfremden Insassen zurückzuführen. Um diesem Mißstand, der bei dem künftig gesteigerten Bedarf an Arbeitskräften in noch stärkerem Maße in 6, . treten würde, zu steuern, ist außer den getroffenen Maßnahmen zur Förderung des Neubaues, der Ergänzung und der Instandsetzung von Landarbeiterwohnungen ganz besonders die k solcher Wohnungen von betriebsfremden Insassen notwendig.
Zur Erreichung dieses Zieles haben die Polizeibehörden durch entsprechende Handhabung der bdachlosenpolizei mitzuwirken. Grundsätzlich haben sie künftig davon abzusehen, daß zur Beseiti⸗ gun eines polizeiwidrigen Zustandes für die Unterbringung Ob⸗ achloser Landarbeiterwohnungen in Anspruch genommen werden. Soweit bereits in solchen Wohnungen Obdachlose wegen einer durch deren Obdachlosigkeit drohenden unmittelbaren Gefahr unter⸗ gebracht wurden, sind die betroffenen Personen anzuweisen, sich anderweitig ein Unterkommen zu verschaffen. Sollten diese aus
eigener Kraft und mit eigenen Mitteln hierzu nicht in der Lage sein, so sind, nötigenfalls im Benehmen mit der Gemeinde, andere geeignete Räume heranzuziehen.
Beamte und Arbeitsfront.
In einem Rundschreiben an die obersten Reichsbehörden, die Landesregierungen sowie an alle Zweige der Staats- und Kom⸗ munalverwaltung teilt der Reichs⸗ und preußische Innenminister in Abänderung einer früheren Anordnung mit, daß bei den Be⸗ triebsverwaltungen die vorgesetzte Behörde den Beamten, die sich freiwillig gegenüber der Arbeitsfront hierzu bereit erklärt haben, eine beratende und gutachtliche Mitarbeit in den Fachschaftsbeiräten der Reichsbetriebsgemeinschaften gestatten kann. Die jederzeit widerrufliche Genehmigung zur Mitarbeit dürfe nur erteilt werden, wenn der Beamte über genügende Sachkenntnis verfüge. Der Beamte erhalte durch die Erteilung der Genehmigung zur Mit⸗ arbeit keine amtliche Vertretungsbefugnis; seine Ausführungen und Stellungnahme könnten die Verwaltung, der er angehöre, in keiner 4 in ihren eigenen Entschließungen berühren oder ihr vorgreifen.
Kunsft und Wissenschafst. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Donnerstag, den 14. Februar. Staatsoper: Ein Maskenball. Musikalische Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. , Pygmalion, Komödie von Ssaw. Beginn: .
Als nächste Neueinstudierung des Staatl. Schauspielhauses
geht Anfang März Schillers „Don Carlos“ in der Regie von Lothar Müthel in Szene.
Jede
Handelsteil.
Berliner Börse am 13. Februar.
Montanwerte freundlicher. — Sonst nicht einheitlich.
Das schon seit Tagen ziemlich ruhige Geschäft hat im heutigen Berliner Börsenverkehr keine . 7 in err gen papieren waren einige Kaufordres von privater Seite, namentlich aus Westdeuischland, zu bemerken, sonst bewegte fich das Geschäft wieder in engen Bahnen und wurde in der Hauptsache von der ö gehalten. Infolge der fast allgemeinen Zurückhaltung des Publikums konnten sich auch die berschiedenen günstigen Momente aus der Wirtschaft nicht auswirken, sondern die Kurven setzten bei Abgaben der Kulisse uneinheitlich ein, ohne daß indessen die Tendenz als schwächer anzusehen war. Vielmehr zeigte sich im Verlauf ziemlich widerstandsfähige Haltung, stärkere Kursbesse⸗ rungen waren aber nur am Kassamarkt festzustellen. Die Börse schloß in gut behaupteter Haltung.
Montanwerte lagen bevorzugt und gewannen durchschnittlich * bis 1 35. Etwas . Umsätze entwickelten sich dabei in
Rheinstahl (plus 6), ferner in Gelfenkirchen und Mannesmann g plus 1). Von den raunkohlenpapieren waren Niederlausitzer
ohlen um 2235 und rheinische Braunkohlen um 2 9 gebessert. Dagegen ist die Meinung der Börse für Kaliwerte im Augenblick weniger gut. Aschersleben Lingen erneut um 131 und Westeregeln um 19 „ zurück. J. G.⸗Farben waren unverändert, dagegen Chemische Heyden etwas höher. Kunstseidenwerte waren wieder angeboten, dagegen tendierten Elektrowerte uneinheitlich, ohne 33) indessen größen Kursveränderungen eintraten. Etwas höher lagen RWE. und Schultheiß, ferner Aschaffenburger Zellstoff (plus I).
Am Kassamarkt überwogen Kurssteigerungen; nur in Groß— bankaktien, die bis zu 135 verloren, kam Material heraus. In Renten war die Kursentwicklung nicht einheitlich, jedoch waren die Rückgänge nur geringfügig. Tagesgeld war mit 355 bis 375 2 unverändert, jedoch im ö. auf den bevorstehenden Medio etwas gesucht. Am internationalen Devisenmarkt ergaben sich keine sonderlichen Veränderungen. Der Dollar ging in Berlin auf 2, 498 (2,0) und das Pfund auf 12.19 (12.205) Rm zurück.
. Vörsenkennziffern für die Woche vom 4. bis 9. Februar.
Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen sich in der Woche vom 4. bis 9. Februar im Vergleich zur
Vorwoche wie folgt: Wochendurchschnitt Monats vom 4.2. vom 28.1. durchschnitt . bis 9. 2. bis 2. 2. Januar Aktienkurse (Kennziffer 1924 bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie Verarbeitende Industrie .. Handel und Gewerbe Gesamt Kursniveau der 6 9 igen festverzinslichen Wert⸗ papiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt. Banken). 14 1 8 8 1 41 2 Pfandbriefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten!) Kommunalobligationen 1) .. Oeffentliche Anleihen... Industrieobligationen ... Durchschnitt
88, 82 7765 5 82 83 45
21,52 79, 28 93,96 86, 38
Y0, Sh 79,69 94,61 db. 8
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) Ab J. April 1935 — AM. ig.
Staatsrat Reinhart Präsident der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.
Dr. Gelpcke von seinem Amt entbunden.
Der Präsident der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin, Dr. Gelpcke, hat wegen starker anderweitiger Inanspruchnahme um Entbindung von 5 Amt als Präsident der Kammer
ebeten. Der heel g wi ch fta if und Preußische Minister . Wirtschaft und Arbeit hat diesem Wunsche entsprochen, Herrn r. Gelpke jedoch gebeten, Vorsitzender der Zulassungsstelle an der Börse zu Berlin zu bleiben. . Präsidenten der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin ist Herr Staatsrat Reinhart ernannt worden. Herr Staatsrat Reinhart behält sein Amt als Präsident des Börsenvorstandes zu Berlin bei. Reichsbauk—⸗ präsident Dr. Schacht hat Herrn Dr. Gelpcke unter Würdi⸗ ung seiner großen Verdienste um die Industrie⸗- und Handels- ammer zu Berlin ,, seiner langjährigen Tätigkeit im Vor⸗ stande und als Präsident der Kammer seinen besonderen Dank ausgesprochen.
Dr. Gelpcke zum Ehrenpräsidenten der Induftrie⸗ und Handelskammer zu Berlin ernannt.
Die Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin ernannte in * Sitzung vom 12. Februar 1935, die unter Leitung des neuen räsidenten Staatsrat Reinhart stattfand. Dr, Karl Gelpche in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Wirt— schaft des Kammerbezirks zu ihrem Ehrenpräsidenten.
Ausläͤndische Bauaufträge für Hamburger Werften.
Im Rahmen des nationalsozialistischen Aufbaues ist es ge⸗ lungen, auch mehrere Schiffsneubauten für das Ausland nach Hamburg zu bekommen. o erhielten die Howaldtswerke drei Neubauten für englische und norwegische Rechnung, und zwar (. es sich hier um zwei 8000⸗t⸗Schiffe und ein 600⸗t-Schiff.
ei der Deutschen Werft in Hamburg sind sowohl aus Norwegen als auch aus Argentinien k eingegangen, bei denen es sich um . andelt. Durch diese Aufträge werden etwa 2500 Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot ge⸗ bracht, so daß der Hamburger Arbeitsmarkt eine erhebliche Ent⸗ lastung erfährt.
Die deutsch⸗ fran zösischen Wirtschafts⸗ verhandlungen.
Paris, 12. Februar. Die deutsch-⸗französischen Wirtschafts⸗ , die bisher in Berlin gell hrt worden sind, werden in Paris fortgesetzt. ie deutsche Abordnung ist unter Fühl un des Ministerialdixektors Dr. Ritter am Sonntag abend in Paris eingetroffen, und am Montag hat im fra n. en . ministerium die erste Sitzung stattgefunden. Da der saarländisch⸗ ,,,, . ebenso wie die Kontingente durch den
otenaustausch der De eg ene f er in Berlin vorläufig geregelt ih nimmt man an, daß es sich in der Hauptsache um Fragen es Verrechnungsverlehrt handelt.
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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 37 vom 13. Februar 1935. S. 3
Mithilfe der Wirtschaft bei der Rückgliederung des Saarlandes.
Ein Appell des Leiters der Reichswirtschafts kammer Swald Hecker an die gewerbliche Wirtschaßt. 1. zwei . der Vorteile erfreuen, die ihnen die national⸗
Der Leiter der Reichswirtschaftskammer, Regierungsrat a. D. EwaldHecker wendet sich an die gewerbliche Wirtschaft mit fol⸗ gendem Aufruf: Die 15jährige Trennung des Saarlandes vom übri⸗ gen Deutschland hat auch auf wirtschaftlichem Gebiet die naturgege⸗
ene Verbindung zwischen beiden nicht zerreißen können. Durch eine wirtschaftlich widersinnige, gewaltsgme. Verlagerung der Zoll⸗ renze haben sich jedoch gewisse Strukturverschiebungen in der Herr wink chaft ergeben, die nach der ,,, nicht mit einem Schlage beseitigt werden können, ohne daß sich hieraus ernsthafte k ergeben würden. Eine all⸗ mähliche und reibungslose Anpassung der wirtschaftlichen Ver⸗ hältnisse im Saarland an die im übrigen Reich ist daher nur bei pfleglichster und vorsichtigster Behandlung der Saarwirtschaft möglich. Die Reichsregierung wird durch Maßnahmen auf den verschiedensten Gebieten, z. B. durch eine Errichtungssperre für neue gewerbliche Betriebe und die Einführung eines besonderen Ausweises für Geschäftsvertreter, die im Saarland zu arbeiten beabsichtigen, dafür Sorge tragen, daß diesem Exfordernis ent⸗ sprochen wird, um eine Schädigung der Saarbevölkerung zu ver⸗ meiden. Die gewerbliche Wirtschaft hat die Pflicht, die Reichs⸗ regierung in ihren Bemühungen durch verantwortungsbewußtes Handeln im Verkehr mit dem Saarland . zu unterstützen. Ich wende mich daher an die gesamte Wirtschaft mit der Auf⸗ ö insbesondere durch Achtung der nachstehenden Gesichts— 6 dazu mitzuhelfen, daß Uebergangsschwierigkeiten bei der ückgliederung vermieden werden:
1. Die saarländische Industrie verliert durch die Verlegung der Zollgrenze einen großen Teil ihres bisherigen Absatz⸗ gebietes. Hierfür muß auf dem innerdeutschen Markt sörsatz geschaffen werden, damit die arbeitenden Volks⸗ genossen nicht beschäftigungslos werden. Bei der Größe des deutschen Marktes bleibt für den Absatz der saarländi⸗ schen Erzeugnisse Raum, ohne daß . irgend jemand in dem übrigen Deutschland aus seinem Absatzgeblet ver⸗ drängt zu werden braucht. Die Saarindustrie kann vielerlei iefern. Ich bitte daher gerade den Einzelhandel, Aufträge auf sagrländische Fertigerzeugnisse bereits jetzt zu vergeben Ind späterhin ihren Absatz durch erhöhte Werbung zu fördern. Ich bitte aber auch die Industrie und den Groß⸗ handel, auf jeden Fall ö in das Saarland zu legen. Jede Bestellung hilft mit, die Uebergangszeit zu erkeichtern. Die Handelskammer Saarbrücken Fit gern bereit, nähere Auskünfte über Bezugsquellen im Saargebiet zu geben.
Andererseits muß dringend davor gewarnt werden, eine Ueberfülle von Angeboten in das Saargebiet zu legen, ins— besondere, soweit hier Waren zu Preisen angeboten werden, die unter den entsprechenden kirche im sonstigen Deutsch⸗
6 . ;
Tie Erfahrung der letzten Zeit hat gezeigt, daß in deutschen Wirtschaftskreisen die Aufnahme fähigkeit des arb bib he gien tes ganz außerordentlich äberschätzt wird. Demgegenüber ist fest⸗ ,. daß dieser zunächst schonungsbedürftig ist und die dort agernden Vorräte und Erzeugnisse der Saarindustrie selbst auf⸗ nehmen muß. Diese würde aber zum Erliegen kommen müssen, wenn ie einem hemmungslosen Wettbewerb derjenigen Industrien aus en übrigen Teilen des Reiches ausgesetzt wäre, welche sich bereits
.
ozialistische Wirtschaftspolitik geschaffen hat.
Zurückhaltung bei
ngeboten nach dem . ist daher . Erscheinungen,
wie sie bereits in einer übertriebenen un
den Verhältnissen des
Saarmarktes völlig unangemessenen Werbung zu beobachten sind,
müssen wieder verschwinden. Die Rückkehr der
Saar wird
für die deutsche Wirtschaft große Vorteile mit sich bringen, aber sie darf nicht zu einem undisziplinierten Wettrennen der Geschäfte⸗
macherei von einzelnen führen. Auch
hier muß der einzelne sich
des Vorganges bewußt sein, den der Eigennutz der deutschen und damit auch der Saarwirtschaft vor dem Eigennutz des einzelnen hat.
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Kartoffelpreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchschnitt Januar 1935 für 50 kg in Reichsmark
waggonfrei Vollbahn⸗Verladestation.
Zum deutsch⸗holländischen Berrechnungsverkehr.
„ ‚Amsterdam, 12. Februgr, Das niederländische Clearing⸗ Institut hat für eine ganze Reihe von holländischen Ausfuhrwaren im Verrechnungsverkehr mit Deutschland neue Bestimmungen er⸗ lassen. Insbesondere wird ein besonderes Verre nungszertifikat . die nach dem 31. Dezember 1934 nach Deutschland ausgeführten
aren eingeführt, das zugleich mit solchen Forderungen beim Clearing⸗Institut eingereicht werden muß, die auf dem Verrech—⸗ nungswege beglichen werden sollen. Diese Seer m. werden vom Krisenausfuhrbüro im Haag ausgegeben, das sich zuvor dar⸗ über vergewissert, ob die geltend gemachte Ausfuhr nach Deutsch⸗ land auch wirklich stattgefunden hat. . wird für die Tätigkeit von Kompensationsgeschäften ein ebenfalls vom Krisenausfuhrbüro auszustellendes Kontrollzertifikat eingeführt.
Spei se kartoffeln?)
Marktorte
gelbfleischig weißfleischig
Sorten
Preis Schalenfarbe Preis
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Die vorstehende Uebersicht enthält die an den Großmärkten notierten Kartoffelpreise oder die gesetzlichen Mindestpreise.
Induftriẽ Industrie Bunt köpfe
2, 75 2,60 255 2, 85 2,40 2, 65 2,75 275 3,41 2, 75 9 9 5 2,65 . . 9 2,75 1 * 1 9 2,75 1 2. 1 — weiß und rot 2,75 JJ 2, 60 2,70 2,75
weiß und rot 235665 weiß, rot und blau 2,40
weiß und rot 26535 2,50 2,20 245 23 2.
weiß und rot' f weiß rot und biau
2 5 245 2,55 3 2,55 26 2,40 2,50 255
Die für die
weiß und rot'
w
einzelnen Gebiete vom Reichsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Kartoffeln festgesetzten Mindestpreise für Speisekartoffeln werden
in der ‚Landware“ veröffentlicht.
) Fabrikkartoffeln (ausgenommen für die kartoffeln München: 1,40 RM je do Kg, Ba Erzeugerstation.
) Frachtlage Frankfurt a. M. Y Auch für Industrie.
Berlin, den 8. Februar 19385.
locken herstellung) 10/9 Rpf je 1 /g kg Stärke waggonfrei Fabrik⸗Empfangsstation; Brennerei. 18/0. Staͤrkegehalt? Futter karl
offeln München: 1,40 = 150 RM je 50 kg waggonfrei
Statistisches Reichsamt.
dd,, e
im Monats durchschnitt
Brotgetreide
Großhandelspreise ) frei Marktort
Weizen?)
Futter.
Hake gerste
Marktorte Großhandelẽspreise?s)
Roggen ab Station
Getreidepreise an deutschen Großmärkten Januar 1935 für 1000 kg in Reichsmark.
Andere Gerste
Handels bebviagung
Sommergerste Wintergerste
als Braugerste notlert
In dustrie⸗
ohne nähere gerste
Bezeichnung
4 zeilig notiert
2 zeilig
161 163 169 168 167 158 156 167 167 165 165 165 165 165 165 166. 168 165 168 171 171 171 173 171 173 173 173 173 169 173 173 173 173
201 203 205 208 207 198 196 205 205 203 198 203 203 198 198 205 208 205 205 206 206 206 211 211 213 213 213 213 209 213 213 213 211 176 216 176 216
ö Mar ktpreise für Königsberg i. Pr. ö ;
166 167 171 9 169 167 151 149 167 165 155 165 165 16 165 165 165 163 155 160 157 166 166 165 175 15 169
160 162 172 172 165 157 155 167 167 167 167 167 167 167 167 169 172 167 162 1659 1657 157 162 175 175 172
Königsberg i. Pr. 8, ,,, Hamburg. Berlin Breslau Gli, ,,, Chemnitz ... 8e, Plauen
Halle a. S
Braunschweig . Hannover
Kassel . Bamberg Nürnberg Augsburg .. München. Würzburg Hortmund . Essen .. 8 Duisburg.. ö ö,, Hanh ut a. M. ,
Stuttgart ; Mannheim .. Karlsruhe ..
Hamburg ..... ,
frei Berlin
Aachen. . 514 . 1 ⸗ 2 9 ö . Preise für a Manitoba 11 S6, g, Rofafé 6
6366.
Getreide, eif Hamburg (Notierungen für sso 60,3; Hafer: La Plata bz, 2; Gerste: Donau / Russ. S4 0, La Plata 63,5.
e,, . waggonfrei Stettin, ohne Sack.. Erzeugerpreise ab holstein. Station frachtfrei ah,, 2 2 6 ab märkis. e Station 0 9 * d 2 99 9 frachtfrei Breslau in vollen Wagenladungen. 5 . frachtfrei Gleiwitz —— 2 * 8 9 9 2
4
bahnfrei Dresden bei Bezug von 15 t.. Frachtlage Chemnitz in Ladungen von 10-15 prompt frachtfrei 366 1 22 Großhandelsverkaufspreise waggonfrei Plauen
netto, frei Halle für mindestens 15 1... ... netto, ab Station des Magdeburger Bezirks bei geschlosse ab ostthüringische Verladestation .....
2 9 0 0 9 * 0 en
8 8 0 9 , 0
Bg.
Erzeugerpreise waggonfrei thüring. Bollbahnstation bei mindeste
fee anne ab hannoversche Station... Großhandelspreise waggonfrei Kassel, ohne Sack.
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Großhandelseinkaufspreise ab Statlon im , m, 2 Großhandel preise ab Station im Einzugsgebiet des waggonfrei Erzeugergebiet .... . Großhandelseinkaufspreise ab fränkische Verladestation. .. Großhandels verkaufspreise waggonfrei Dortmund in Ladun frei Essen in Wagenladungen zu 108. Frachtlage Köln ö frei Waggon Duisburg .....
ab rheinische Station. ..... eee, . Frachtlage Frankfurt a. M., ohne Großhandelsverkaufspreise loco Mainz bahnfrei Worms J frei verladen Vollbahnstation ..... netto, waggonfrei Mannheim, ohne Sack Frachtlage Karlsruhe, ohne Sack ....
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Monat): Roggen: La Plata 57,9); Weijen: Manitoba l 89. 8,
) Gesetzliche Erzeugerpreise des Preisgebiets, in dem der Marktort liegt, einschließlich des Großhandelszuschlags von 4 RM. — 3 Für den im Januar eingekauften inländischen Weizen ist, sofern
die Lieferung bis jum 31. 260 RM (für Mühlen mit reisen nicht enthalten ist.
., Januar erfolgt ist, von den Mühlen eine Ausgleichsabgabe von 3,50 RM (für Mühlen mit einer Tagesleistung an Roggen und Weizen zusammen von 30 t und mehr) und von einer Tagesleistung an Roggen und Weizen zusammen von weniger als 30 t) für einen Frachtenausgleichsfonds an die Reichsstelle für Getreide zu zahlen, die in den angegebenen ). Für Haser und Futtergerste wurden die geseßlichen Erzeugerpreise des Preisgebtets, in dem der Marktort liegt, einschließlich des Großhandelszuschlags von 3 RM angegeben.
lese Preise, sind die Verkaufspreise des Großhandels an den Verteilungshandeh für die nicht auf dem Wasserwege und die in Mengen unter 160 t auf dem Wasserwege beförderte Ware (in diesem i, e.
Hälste des insgesamt 6 RM betragenden Großhandelszuschlags vom Verteilungshandel an die RfG zu zahlen). Für die auf dem Wasserwege in Mengen über 160 t beförderte hier fortfällt und sonach der gesamte Handelszuschlag dem Großhandel zugute kommt, um 3 5nf⸗ t 3) Gute; feinste 202,4. — 3) Sächsische. — 15) Vierzeilig; zweizellig 201.5. — i) Gute 195.0. — 14) Gute. —
1L5. — 19 Ja- Qualität, 2. Monatshälste. ü) Gute; feine 197,2, seinste 203,. — 18 Rheinhessische; Ried 192,5, Pfälzer 202.5. — 19 Beste 207,65.
2 1. Monatshälfte. — 2) Altmaärkischer und Lauenburger / Mecklenburger / Osthoisteiner; aus dem Gebiet Saale / Magdeburg 216.0.
verkaufspreise, da eine Zahlung an die RfG 20 Gute; fein lte 268.5. —
.
Industriegerste. Berlin, den 8. Februar 1935.
, n n 1 ;
M höher. — ) Gute; feinste 213,34. —
liegen die Groß . 0 Gute; seine
15) Für Induftriezwecke. — 14 Gute 208,3 — 18 Gute — *) Winter und Industriegerste. — 2) Sommer⸗ und
Statistisches Reichsamt.