1935 / 40 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1935 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 40 vom 16. Februar 1935. S. 2

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der Freien Turner in Oberstedten,. des Kunkel schen Männerchors in Seulberg, bes Arbeiter⸗-Sportvereins 1920 in Seulberg, des Arbeiter-Radfahrervereins Germania in Seulberg, . des Arbeitergesangvereins Stierstadt . . des ür ter-Radfahrervereins Solidari⸗ tät in Stierstadt, des Arbeiter⸗Turn⸗ Stierstadt, ; des Arbeitergesangvereins Weißkirchen, . . des Arbeiter-⸗-Radfahrervereins Union in Weißkirchen de bh, Gene a. iermit zugunsten des Preuß. Staates eingezogen. 5 Diese e n m. . mit der öffentlichen Bekannt⸗ machung wirksam. . Ueber die beschlagnahmten und eingezogenen Gegen⸗ tände wird bei dem für den Beschlagnahmeort zuständigen ö eine spezifizierte Liste ausgelegt. Wiesbaden, den 9. Februar 1935. Der Regierungspräsident. J. V.: Dr. Misch ke.

——QVu—Ki— —᷑ Q— ͥ Nichtamtliches.

Nummer 5 des Reichsarbeitsblatts vom 15. Februar 1935 hat folgenden Inhalt: Teil J. A mtlicher ö Arbeits⸗ vermittlung, Arbeitsbeschaffung, Arbeitsdienst, Arbeitslosenhilfe. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Durchführung der verstärkten Kurzarbeiterunterstüͤtzung. Bescheide, Urteile: 3. Berechnung der Wartezeit bei wiederholter Unterbrechung des Bezuges von Ar⸗ beitslofenunterstützung durch kurze Beschäftigungen. IV. Ar⸗ beitsschutz. Gefetze, Verordnungen, Erlasse: Verordnung über die Anlegung von Dampfkesseln. Vom 28. Januar 1935. Mit Be⸗ gründung. Verordnung zur Durchführung des 81 Nr. 3 Abs. e ber Allgemeinen Polizeilichen Bestimmungen. über die Anlegung von Landdampfkesseln und des 5 1 Nr. 3 Abs. e der Allgemeinen Polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Schiffsdampf⸗ fesseln (Niederdruckdampfkesselverordnung). Vom 28. Januar 1935. Mit Begründung. Grundsätze für Rauchgasvorwärmer.— Ver⸗ zeichnis der Zulassungen für Schleifscheiben durch den Deutschen

Schleifscheibenausschuß.

Frohsinn in

und Sportvereins in

Eintracht in

Verkehrs wesen. Sernsprechen mit dem Ausland.

Die Fernsprechverbindungen zwischen Deutschland und dem Ausland änd in den letzten Jahren suwohl hinsichtlich ihres Um⸗ fangs als auch ihrer Leistungsfähigkeit wesentlich verbessert wor⸗ ben? Teutschland hat mit allen europäischen Ländern, ausgenom⸗ men Albanien, jetzt Fernsprechverkehr. Ehenso bestehen mit den außereuropäischen Ländern zahlreiche Verkehrsbeziehungen. Die Bedeutung des Fernsprechers für den Weltnachrichtenverkehr wächst ständig. Um weiteste Kreise mit den Besonderheiten des fernmündlichen Auslandsverkehrs vertraut zu machen, hat die Deutsche Reichspost die jetzt gültigen allgemeinen und Sonder⸗ bestimmungen in einem handlichen Heft „Deutschlands Fern⸗ sprechverkehr mit dem Ausland“ zusammengestellt. Es wird an die Teilnehmer mit Fernsprechauslandsverkehr an sonstige Teil⸗ nehmer, an Reise- Und Verkehrsbüros, Handelskammern usw. kostenlos abgegeben. Im ersten Teil zeigt eine. Uehersicht die wischen Deutschland und den einzelnen europäischen Län⸗ ern zugelassenen Gesprächsarten und eine Zusammenstellung der Gesprächsgebühren zwischen 67 deutschen Srten und den wich— tigeren Orten des europäischen Auslands. ; .

Der zweite Teil handelt vom Funkfernsprechdienst im außereuropäischen Verkehr. Nach einer Zusammen⸗ stellung der Betriebsbestimmungen für diesen Verkehr folgt eine Uebersicht über die Gebühren, über die zugelassenen Orte oder Landesteile und über die Betriebszeiten der Funkverbindungen.

Im Teil III wird der Fernsprechverkehr mit Schiffen in See behandelt, d. h. der Verkehr zwischen deutschen Orten und Fahr⸗ goft⸗ oder anderen Schiffen in der Ostsee, in der Nordsee, im Aermelkanal sowie auf der Reise nach und von Amerika, Afrika uswn. . ;

Ueber die Gebühren für Gespräche in anderen, nicht aufge⸗ führten Verkehrsbeziehungen geben die Fernämter Auskunft.

Blitzpatete nach dem Ausland.

Vom 1. März an werden die Beförderungsgebühren für Blitzpakete nach dem Ausland nach fast allen in Betracht kom⸗ menden Ländern wesentlich herabgesetzt. Gleichzeitig wird die Zahl der Orte, nach denen Blitzpakete zugelassen sind, erheblich dermehrt. Die Beförderungsdauer wird durch Verbesserung der Leitwege und Vermehrung der Beförderungs möglichkeiten weiter verkürzt. Statt der Gewichtsstufen 5, 10 und 20 Kg werden 5, 10, 15 und 20 kg zugelassen. ö. ö

Die Hauptvorteile der Blitzpakete sind schnelle Beförderung und beschleunigte Zollabfertigung. Die Blitzpakete werden inner⸗ halb Deutschlands als dringende Pakete auf bestimmte Leit⸗Post⸗ anstalten geleitet und von dort ohne an der Grenze angehalten zu werden, mit den schnellsten Zügen nach dem Bestimmungsort weiterbefördert. Die Empfänger werden sofort nach der Ankunft der Pakete benachrichtigt; sie können die Pakete entweder selbst abholen oder die Stelle, von der sie benachrichtigt worden sind, mit der Verzollung beauftragen. Blitzpakete werden vorzugs⸗ weise, meist wie Reisegepäck, verzollt. Zum Versand als Blitz⸗ pakete sind besonders geeignet: hochwertige Waren, optische, elekt⸗ trische und photographische Instrumente, Filme, dringend ge⸗ brauchte Ersatzteile aller Art, leicht verderbliche Waren usw.

Um eine glatte Abwicklung bei der Annahme während der Beförderung und bei der Zollabfertigung sicherzustellen, ist unbe⸗ dingt dafür zu sorgen, daß die Begleitpapiere vollständig sind. Insbesondere ist zu beachten, daß den Paketkarten keine Zoll⸗ inhaltserklärungen wie bei anderen Postpaketen nach dem Aus—⸗ land, sondern die von der Deutschen Reichsbahn für den zwischen⸗ staatlichen Expreßgutverkehr vorgeschriebenen Formblätter, „Internationale Anmeldung für das Zollamt“ beizufügen sind.

Ueber die Gebühren und Versendungsbedingungen geben die Postanstalten Auskunft.

Aus der Verwaltung.

ueber 12 000 Referendare in Deutschland am 1. Januar.

Der Reichsjustizminister gibt die Nachweisung der Zahl der Referendare bei den Justizbehörden zum 1. Januar 1935 bekannt. Danach waren am Stichtage insgesamt in Deutschland 12 640 Refe⸗ rendare bei den Justizbehörden borhanden, darunter g, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Die einzigen Bezirke, in denen die ,, die Grenze von 10090 1m reitet, sind das Kam⸗= mergericht, wo I870 Referendare gezählt wurden und der Bezirk des OSberlandesgerichts Hamm, in dem 1118 Referendare vor⸗ handen waren. Schaumburg⸗Lippe mit fünf Referendaren bildet den

kleinsten Bezirk.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater in der Zeit vom 17. bis 25. Februar.

Staatsoper.

Sonntag, den 17. Februar: Ern ani. Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. . . Montag, den 18. Februar: Die Perlenfischer. Musikal.

Leitung: Blech. Beginn: 20 . . Dienstag, den 19. Februar: Gastspiel Jan Kiepura: Rigoletto. Beginn: 20 Uhr. . ; Mittwoch, den 20. Februar: Eugen Onegin. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. ö. Donnerstag, den 21. Februar: Die Zauberflöte. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 199 .

Freitag, den 2. Februar: Gastspiel Jan Kiepura: Bohsme.

Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 23. Februar: Ernan i. Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. Sonntag, den 24. Februar: Margarete. Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. . Montag, den 35. Februar: Der Bettelstudent. Musikal.

Leitung: Preuß. Beginn: 20 Uhr.

Staatliches Schauspielhaus.

Sonntag, den 17. Februar: Pygmalion. Be inn: 20 Uhr. Montag, den 18. Februar: Heroische Leiden chaften. Die Tragödie des Giordans Bruno. Beginn: 20 hr.

Dienstag, den 19. Februar: Pygmalion. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 20. Februar: Heroische Lei . Die Tragödie des Giordano Bruno. Beginn: 20 Uhr. Donnerstag., den 21. Februar: Der Große Kurfürst. Be⸗ ginn: 20 Uhr. a, rn 22. Februar: Das Glas Wasser. Beginnt r

Sonnabend, den 23. Februar: König Lear. Beginn: 20 Uhr.

Sonntag, den 24. Februar: König 86 ar. Beginn: 20 Uhr.

Montag, den 25. Februar: Heroische Leidenschaften. Die Tragödie des Giordano Bruno. Beginn: 20 Uhr.

Die Preußische Akademie der e,. Ahteilung für Musik, at im Sommer 1934 ein Preisausschreiben „Zur Förderung und elebung der Hausmusik“ erlassen. Die Akademie macht darauf

aufmerksam, daß die Frist für die Einsendung der Kompositionen

(Preußische Akademie der Künste, Berlin WS, Pariser Platz 4

am Freitag, den 1. März, abläuft.

Aus den Staatlichen Museen.

Infolge von Bauarbeiten in der Aegyptischen Abteilung im Neuen Museum bleibt der Amarna⸗Saal noch bis zum 15. März d. J. geschlossen.

Die Räume der altniederländischen Gemälde im Deutschen Museum sind bis auf weiteres geschlossen.

an delste il.

Berliner Börse am 16. Februar.

Eher schwächer Zurückhaltung des Publikums.

Die Verschlechterung des deutschen Außenhandels hat zwar an der Berliner Börse zu einiger Zurückhaltung geführt, indessen die Stimmung nicht wesentlich beeinflussen können. Die Kursent⸗ wicklung war anfangs nicht einheitlich und im Verlauf eher nach unten gerichtet. Grund dieser Entwicklung war aber in der Haupt⸗ sache das Fehlen von Publikumsordres, so daß bei der Kulisse Neigung bestand, einige Gewinne. glattzustellen. Zum Schluß der Börse war die Stimmung ziemlich unlustig.

In Montanpapieren kam einiges Material heraus, so daß die Kurse zumeist eine Kleinigkeit zurückgingen. alipapiere lagen zumeist , 2 niedriger. Unter chemischen Werten fand der neue Rückgang der J. G.-⸗Farbenaktien Beachtung (minus ½3ÿ). Hiervon wurden auch die anderen chemischen Papiere. beeinflußt. Elektro⸗ werte lagen dagegen eher eine Kleinigkeit höher. Von den Spe⸗ zialpapieren gewannen deutsche Linoleum erneut Zz 36. Dagegen gingen deutsche Erdöl um 1 3 und unter Kunstseidenpgpieren Aku bei Glattstellungen der Kulisse um 13 zurück. Sonst verdienen noch Erwähnung Maschinenwerte, von denen Berlin⸗Karlsruher Industriewerke üm R 53 und Orenstein Koppel um v nach

oben gingen. . Am Kassamarkt war die Kursgestaltung uneinheitlich, Groß⸗

bankaͤktien bröckelten ab. In Renten zeigte sich wieder ziemliche Geschäftsstille, ohne daß indessen beachtliche Rückgänge eintraten. Tagesgeld blieb mit 87 bis 45 unverändert. Am internationalen Debisenmarkt lagen Dollar und Pfund erneut , In Berlin blieb der Dollar mit 2493 unverändert, dagegen wurde das Pfund mit 12,15 (12,16) RM festgesetzt.

Die Wechselprotefte im Jahre 1934.

Im Zusammenhang mit der Belebung der Wirtschaftstätig⸗ keit hat die Sicherheit des Wechselkredits im Jahre 1934 einen besonders hohen Stand erreicht. Nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts im neuen Heft von „Wirtschaft und Statistik“ sind im Jahre 1934 insgesamt rd. 521 000 Wechsel mit einem Gesamtbetrage von rd. 69 Mill. RKM zu Protest gegangen. Gegenüber dem Jahre 1933 ist die Anzahl um 30,9 95, der Ge⸗ samtbetrag um 33,6 3 zurückgegangen. Der Durchschnittsbetrag je Protestwechsel betrug im Jahre 1934 für das Deutsche Reich 132 RM gegenüber 137 RM i. V. Der Anteil des Gesamt⸗ betrages der in den einzelnen Monaten von der Statistik erfaßten Wechselproteste am Gesamtbetrage der vor drei Monaten ge⸗ zogenen Wechsel (Protestquote) schwankte im Jahre 1934 zwischen 1,47 und OI oυάο, und war im Durchschnitt niedriger als die kleinste im Jahre 1933 festgestellte Quote (Dezember 1,490 /o). Anzahl und Gesamtbetrag waren im Berichtsjahr am höchsten in Rheinland-Westfalen und am niedrigsten in Schlesien.

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Württembergische Motenbank.

Die zur Erweiterung des Geschäftskreises der Württembergi⸗ schen Notenbank erforderlichen formalen Voraussetzungen, also ins⸗ besondere die H des Reichswirtschaftsministers, liegen nunmehr vor. Das Notenausgaberecht der Württembergischen Notenbank, welches bis zum 31. Dezember 1935 weiterläuft, ist auf den Höchstbetrag von 25 370 450 RM festgesetzt. Diese Ziffer entspricht dem Betrag an Noten der Württembergischen Noten⸗ bank, welcher am 8. Februar 1935, dem Tage der Genehmigung durch den Reichswirtschaftsminister, in Umlauf gewesen ist. Die umlaufenden Noten sind nach den entsprechenden gesetzlichen Vor— schriften durch Gold- und Schatzanweisungen gedeckt.

Günstiges Ergebnis der Bautätigkeit im SJahre 1934.

Die Festigung des Vertrauens in die Wirtschaftsführung und die Förderung, die die Reichsregierung der Bautätigkeit durch Bereitstellung von Mitteln zuteil werden ließ, hat auch im Jahre 1934 sehr günstige Bauergebnisse gezeitigt. Nach „Wirt⸗ schaft und Statistik“ wurden in den Gemeinden mit mehr als 16 000 Einwohnern, auf die rd. 49 der Wohnbevölkerung im Reich entfallen, im Jahre 1934 rd. 163 000 Wohnungen durch Neu⸗ und Umbau fertiggestellt, rd. 66 „ß mehr als 1933 (958 6006. In den Groß⸗ und Mittelstädten, in denen 113 0090 Wohnungen (69 25) entstanden, lag das Ergebnis um 40 300 Wohnungen oder 55 über dem des Jahres 1533. Durch Umbau, Teilung usw. wurden in diesen Gemeinden 54 300 Wohnungen gegen 31 500 im Jahre 1933 gewonnen. In der Mehrzahl (66 3) sind Groß wohnungen umgebaut worden; es entstanden vorwiegend Klein⸗ oh n ge. Die privaten Bauherren vermochten weiterhin eine stärkere Bautätigkeit (1934. 66 R.; 1935: 56 R) zu, entfalten, während der Anteil, der gemeinnützigen Baugesellschaften von 34 55 auf 25 975 zurückging. Mit öffentlichen Mitteln wurden 44 979 aller neuen Wohnungen gegen 40 8 im Jahre 1933 erstellt. Der Bau von Nichtwohngebäuden führte ebenfalls zu erheblich besseren Ergebnissen als im Vorjahre. Zwar wurden weniger e n fertiggestellt, der umbaute Raum war jedoch bedeutend größer.

Die warenmäßige Entwicklung des deutschen Außen⸗ handels im Jahre 1934.

Im neuen Heft von „Wirtschaft und Statistik“ gibt das Statistische Reichsamt einen Ueberblick über die Entwicklung wich⸗ tiger Warengruppen des deutschen Außenhandels im Jahre 1934, dem wir folgendes entnehmen:

Die wertmäßige Steigerung der Einfuhr im Jahre 1934 ent⸗

fällt ausschließlich auf die Gruppen Rohstoffe und Fertigwaren. Die Lebensmitteleinfuhr war dem Wert nach etwas geringer als 1933, dem Volumen nach lag sie aber ebenfalls über dem Vor⸗ 66 tand. Am stärksten war die mengenmäßige Steigerung in er Gruppe Fertigwaren. Beteiligt waren an der Einfuhrsteige⸗ rung hier vor allem solche Erzeugnisse, die in Deutschland noch be⸗ oder verarbeitet werden, so z. B. Garne, Gewebe, Walzwerks⸗ erzeugnisse. In der Rohstoffeinfuhr war die Entwicklung ver⸗ chieden. Die Einfuhr von Rohstoffen der Verhrauchsgüter⸗ industrien, die zum größten Teil schon Ende März 1934 einer be⸗ sonderen Ueberwachung , wurde, war im ganzen eringer als im Jahre 1933, dagegen ist die Einfuhr von Pro⸗ bar erg tert ah sidffen um fast ein Drittel gestiegen. Die Er⸗ höhung der Lebensmitteleinfuhr ist teils eine Wirkung des Ernte⸗ ausfalls, teils aber auch auf die Steigerung der inländischen Kaufkraft zurückzuführen. Zugenommen hat insbesondere die Einfuhr von Futtergetreide, aber auch von Fleisch, Butter, Kolonialwaren und Wein.

An dem starken Rückgang der Ausfuhr waren alle Haupt⸗ gruppen beteiligt. Unter dem Einfluß des Ernteausfalls ist vor allem die en fehr von Lebensmitteln stark . In der Rohstoffausfuhr tan der Rückgang vorwiegend auf sogenannte 2 ten, d. h. Erzeugnisse, die aus dem Auslande stammen und unbearbeitet oder nach einer mehr oder weniger gering⸗ ügigen Bearbeitung wieder ausgeführt werden. Bei der Aus⸗ uhr von deutschen Erzeugnissen, wie Kohlen, Eisen und Eisen⸗

lbzeug, war die Entwicklung durchweg günstiger. In der

ruppe Fertigwaren weisen Verbrauchsgüter, insbesondere Textilien, Leder und Lederwaren, den stärksten Rückgang auf. Die Ausfuhr von Produktionsgütern war dem Wert nach zwar ebenfalls geringer als im ö jedoch entfällt der Rückgang fast ausschließlich auf die Senkung der Ausfuhrpreise. Mengen⸗ mäßig konnte die Ausfuhr hier annähernd auf dem Vorjahrs⸗ stand gehalten werden.

Meue Erdölbohrungen gut fündig. In diesen Tagen sind die beiden Erdölgesellschaften „Ebag“ und „Itag“ nordwestlich von Oberg erneut gut fündig geworden.

Beide e n n fn, wurden bereits auf diesen beiden Grundstücken

vor einiger Zeit n Das Rohöl tritt durch den starken Gasdruck frei zulagge und ist wie bel den letzten Bohrungen stark benzinhaltig.

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr 40 vom 16. Februar 1935. S. 3

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Die Leipziger Frühjahrsmesse 1935.

Die Leipziger Frühjahrsmesse 1935 wird Sonntag, den 8. März, beginnen und bis einschließlich Sonntag, den 10. März, dauern. Die Mustermesse schließt Sonnabend, den 5. März, 12 Uhr. Die Große Technische Messe und Baumesse dauert bis Sonntag, den 10. März, 13 Uhr. Die Textilmesse, die Büro⸗Bedarfs⸗Messe, die Reichs ⸗Möbel⸗Messe und die Sportartikelmesse werden bis ein⸗ 1 J. März, 19 Uhr, durchgeführt. Die Bugra⸗Maschinen⸗

esse dauert bis einschließlich 9. März, 12 Uhr. ö

Die Zahl der Kollektivausstellungen als der zeitgemäßen und wirtschaftlichen Form der Messevertretung für Kleinbetriebe wird eine Steigerung erfahren. So wird eine Kollektivausstellung von Musikinstrumentenbauern aus Markneukirchen und

ittenwald, eine Ausstellung thüringischer Kunsthandwerker und eine weitere von Hanauer Goldschmieden sowie eine Reihe anderer ähnlicher Veranstaltungen durchgeführt.

Die g Photo, Optik, Kino wird ö im Rahmen der Großen Technischen Messe und Baumesse auf dem Ausstellungs⸗ gelände in Halle 12 stattfinden. Mit dieser Uebersiedlung ist eine wesentliche Vermehrung der Zahl der Aussteller und eine Ver⸗ größerung der belegten Fläche verbunden.

Auf der Baumesse erhält die Baumessehalle 19 durch die große Kollektibausstellung der Gasindustrie, die die Verwendungsmöglich⸗ keiten des Gases in ganz großzügiger Form zeigt, eine be⸗ sondere Note.

Die Halle Stahlbau wird im Innern vollkommen neu herge⸗ richtet sein und neue Anwendungsgebiete des Stahles zeigen. Die Arbeitsgemeinschaft Holz errichtet auf dem Freigelände ein Muster⸗

ehöft in Holzbauweise, das die Aufmerksamkeit der Interessenten⸗ 2 im besonderen Maße auf sich ziehen wird. Die Erfinder⸗ messe wird auf . bekannten Platz in Halle 4 sein.

In einer Sonderschau „Betriebskontrollen“ wird gezeigt, welche . und Hilfsmittel für die Kontrolle von Energie, Werkstoff, Mensch und Erzeugnis zur Verfügung stehen.

Eine wissenschaftliche Sonderschau „Guß als Werkstoff“ zeigt den Fortschritt der Gießereitechnik und Verbesserungen der Werk⸗ stoffeigenschaften des Gusses (Eisen⸗, Stahl-, Temperguß, Nicht⸗ eisen⸗ und Metallguß) . Die Wirtschaftsgruppe Maschinenbau zeigt wieder eine Fülle der verschiedenartigsten Maschinen und Apparate.

Für die Konstrukteure bildet einen , , Anziehungs⸗ punkt die vom Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung gemeinsam mit der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau erxichtete Getriebeschau, in der Getriebemodelle, losgelöst von der Maschine, Gelegenheit zum Studium und zum Vergleich bieten. Die Sonderschau für Tropenbedarf und Auslandssiedlung wird in einer gegen das Vor⸗ jahr erheblich vergrößerten und verbesserten Form errichtet werden.

Das Programm der technisch⸗wissenschaftlichen Vortragsveranstaltungen

ist mit besonderer Sorgfalt ausgebaut worden. Die Reihe beginnt am Montag, dem 4. März 1935, mit der Hochbautagung, die von der Freien Deutschen Akademie für Bauforschung durchgeführt wird. Hauptgegenstand der Vorträge werden die besonderen An⸗ forderungen des Luftschutzes im Hochbau sein. Der Messe⸗ Dienstag (5. März) gilt der Behandlung des Straßenbaues. Unter ührung der Deutschen Akademie für Städtebau. Reichs- und Landesplanung und der Deutschen Gesellschaft für Bauwesen wird diesmal der städtische Straßenbau bevorzugt behandelt werden. Die Wirtschaftsgruppe Elekttroindustrie veranstaltet am Dienstag G. März) und Mittwoch (6. März) eine Vortragsreihe „Preßstoff als Isolier⸗ und Baustoff“. Mittwoch (6. März) ist eine Tagung der Auslandsingenieure vorgesehen, für die die Arbeitsgemeinschaft deutscher Auslandsingenieure beim Verein Deutscher Ingenieure und Arbeitsgemeinschaft für Auslands- und Kolonialtechnik (Akotech) verantwortlich zeichnen. Diese Veranstaltung wird die im Ausland für den pf? deutscher Waren tätigen Ingenieure mit den am Export interessierten Fabriken und den Exporteuren technischer Erzeugnisse zusammenführen. Werkstoffprüfung ist das Thema der agu die am Donnerstag (J. März) der Deutsche Verband für Materialprüfung in der Technik durchführt. Hier werden die großen Fortschritte, die die zerstörungslose Prüfung von Wer offt mittels Röntgenstrahlen in den letzten Jahren gemacht haben, der Praxis bekanntgegeben werden. Die starke Berücksichtigung, die die Gießereitechnik diesmal auf der Leipziger Messe finden wird, wird durch eine Tagung, die der Verein Deut⸗ scher Gießereifachleute für Freitag (8. März) vorbereitet, noch unterstrichen. Am Freitag und Sonnabend findet regelmäßig . mehr als zehn Jahren die Betriebstechnische Tagung statt, eren Veranstalter die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebs— Ingenieure und der Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung beim RKW. sind. Am ersten Tage werden neue Verfahren der Feinst⸗ bearbeitung erörtert werden; der . Tag ist mit der Behand— lung der wichtigen Fragen der Bearbeitung von Leichtmetallen ausgefüllt.

Den Höhepunkt und Abschluß dieser Veranstaltungen wird am Sonntag, dem 10. März, das große „Messetreffen der deutschen Technik“ bilden. Die drei Spitzenorganisationen der deutschen Technik, das Amt für Technik der NSDAP. in München, der NS⸗Bund Deutscher Technik und die Reichsgemeinschaft der technisch⸗wissenschaftlichen Arbeit (RTA.) werden diese Kundgebung gemeinfam durchführen. Der Führer der deutschen Technik, Generalinspekteur Dr-Ing. F. Todt, wird diese Veranstaltung leiten und hier zu seinen ,, sprechen. Der geistige Inhalt dieser Tagung wird durch das Thema „Staat, Technik und Wirtschaft“ gegeben 1.

Das Reichswirtschaftsministerium hat seine Bereitwilligkeit erklärt, Sorge dafür zu tragen, daß Anträge von Ausstellern auf Zuteilung von Rohstoffen für die Durchführung der auf der Messe erhaltenen Exportaufträge im beschleunigten Verfahren er⸗ ledigt werden. Die entsprechenden Anträge werden während der ö Leipziger Meßamt durch Abstempelung kenntlich gemacht.

Zum zweiten Male wird die Ausfuhrvermittlungsstelle des hanseatischen Exporthandels geöffnet. Die Stelle befindet sich im

Meßhaus „Städtisches Kaufhaus“; erstmalig nimmt die Lübecker Wirtschaft an ihr teil.

Eine Reihe von Tagungen und Kundgebungen werden der Messe einen lebhaften = geben. Unter anderem am 4. März eine Kundgebung der Kommission für Wirtschaftspolitik bei der Reichsleitung der NSDAP. Sie soll eine Demonstration des geschlossenen wärtschaftspolitischen Willens und der Zu⸗ sammenarbeit von Partei. Regierung und Wirtschaft sein. Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht und der Leiter der Reichswirtschaftskammer Hecker werden sprechen.

Für die Frühjahrsmesse wird das Meßamt Messe⸗Sonder⸗ züge nach Leipzig fahren. Die Ermäßigungen betragen für die Hinfahrt nach Leipzig 50 0, bei Lösung einer Hin- und Rückfahr⸗ karte für jede 40 56. Die Hinfahrt erfolgt im Sonderzug und darf nicht unterbrochen werden. Dageegn kann die Rückfahrt bis zum 16. März mit allen fahrplanmäßigen Zügen ausgeführt werden und darf einmal unterbrochen werden. Außerdem wird den Inhabern der Sonderzugfahrkarte bis zur Sonderzugzusteige⸗ station höchstens 100 Kilometer die gleiche Ermäßigung bei Benutzung von fahrplanmäßigen Zügen für Hin⸗ oder Rück⸗ fahrt gewährt. Der Fahrkartenverkauf wird wie früher durch die ehrenamtlichen Vertretungen des Leipziger Meßamts oder u. a. durch die Agenturen des Norddeutschen Lloyd besorgt. Aus fast allen Teilen Deutschlands verkehren diese Sonderzüge am Freitag, dem 1, und Sonnabend, dem 2. März, nach Leipzig.

Aussteller und Einkäufer, die 150 und mehr Kilometer von Leipzig entfernt wohnen, erhalten n deutscher Strecke eine Fahrpreisermäßigung von 337 . Bei Benutzung von D-⸗Zügen ift der volle Schnellzugzuschlag zu zahlen. Die verbilligte . karten sind in allen MER. ⸗Reisebüros und in den Dehn en erhältlich. Sie gelten für die Hinreise vom 26. Februar, G Uhr, bis 10. März, W Uhr. Für die 3 vom 8. bis 16. März, 24 Uhr. Auf der Hinfahrt wie auf der Rückfahrt können die im gewöhnlichen Verkehr zugelassenen Wahlwege benutzt werden. Fahrtunterbrechung ist auf Hin- und Rückreise je einmal gestgttet. Voraussetzung für diese Ermäßigungen ist der Besitz des Meß⸗ abzeichens oder der Ausstellerkarte.

Für den 6 der Messe durch Ausländer bestehen Ver⸗ günstigungen bej der Benutzung von Schiffahrts⸗= Flug⸗ und Eifenbahntinien fast aller Länder und der besonders vorgesehenen Auslands- Messe⸗Sonderzüge aus der Schweiz, England, Frank⸗ reich, Belgien, Holland. Innerhalb Deutschlands erhält jeder ausländische Besucher der eipziger Frühjahrsmesse 1935, der im Besitz der Meßamtlichen Ausweiskarte ist, eine Fahrpreisermäßi⸗ gung von 60 83 für die direkte Fahrt von der Grenze nach Leipzig. für die direkte Fahrt von Leipzig nach der deutschen Grenze und nach erfolgtem Messebesuch für weitere beliebige ö inner⸗ halb des Beutschen Reiches. Die verbilligten Fahrscheine von und nach der Grenze sind bei den Ehrenamtlichen Vertretern bzw. den Geschäftsstellen des Leipziger Meßamts im Auslande, in den größeren ausländischen Reisebüros (MER-⸗Vertretungen) und im beschränkten Umfange an den deutschen Grenzbahnhöfen erhältlich und gelten zur Hinfahrt vom 26. Februar bis zum 10. März und ur Rückfahrt vom 3. bis 16. März. Die verbilligten Fahrscheine far die weiteren beliebigen Fahrten innerhalb Deutschlands im Anschluß an den Meßbesuch sind gegen Vorzeigung der Meßamt⸗ lichen Ausweiskarte nur im Reisebüro des Leipziger Meßamtes, Leipzig C1, Markt 4 a, nn,. eha fch

Die Preise der Meßabzeichen sind jetzt folgende:; RM 3, im Vorverkauf, wenn das Abzeichen der verflossenen Herbstmesse in Zahlung gegeben wird, sonst RM 5, (letzterer Preis gilt auch für das Ausland). Dagegen fällt der Zuschlag für die ersten drei Messetage weg, und vom vierten Messetag ab kostet das Abzeichen nur noch RM 3, —. Die Preise der Tageskarten haben jetzt Gül⸗ tigkeit für die gesamte Messe, also für die Mustermesse und für die Große Technische Messe und Baumesse, und sind herabgesetzt auf RM 3, für jeden der ersten drei Messetage und RM 2, vom vierten Messetag ab. Am Sonntag, dem 10. März, kosten Ein—⸗ trittskarten zur Großen Technischen Messe und Baumesse nur noch RM 1, bei gruppenweisem Besuch KM 50 je Person. In diesem Falle ist aber vorherige Bestellung notwendig. Für saarländifche Besucher ist der Preis des Meßabzeichens ohne Aus⸗ nahme auf RM 3, festgesetzt worden.

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Ausschluß Oesterreichs von der Zollbegünftigung für Baumwollengarn zur Herstellung von Hand⸗ schuhstoffen usw.

Im Reichszollblatt wird folgende Vereinbarung veröffentlicht, die zwischen der Deutschen und der Oesterreichischen Regierung getroffen worden ist: Oesterreich nimmt an der vertragsmäßigen Zollbegünstigung für eindrähtiges rohes Baumwollengarn über Nr. 47 bis Nr. 83 englisch Vertragsanmerkungen 2 und 4 zu Tarifnummern 440 bis 442) teil und verzichtet auf die Zoll⸗ begünstigung für ein- und zweidrähtiges Baumwollengarn über Nr. 47 bis Nr. 83 englisch zur Herstellung von Handschuhstoffen, Handschuhen, Strümpfen und Socken (Anmerkung 2 zu Tarif⸗ nummer 440 und Anmerkung zu Tarifnummer 445). Die letzt⸗ genannte Zollbegünstigung ist, was hiermit auf Grund dieser Ver⸗ einbarung und der erwähnten allgemeinen Anmerkungen bestimmt wird (vgl. auch Ziffer 1 Abs. 3 in Teil III 194 a der Anleitung

für die Zollabfertigung), auf Baumwollengarn österreichischer Her⸗

stellung nicht mehr anzuwenden.

Marktverkehr mit Vieh vom 3. bis 9. Februar 1935. (Nach Angaben der 47 wichtigeren Vieh⸗ und Schlachthofverwaltungen.)

Lebende Tiere

Zu⸗ ( hw.

unmittelbar dem Schlacht hof zugeführt

Auftrieb davon auf dem zum Viehmarkt Schlachthof

Tiergattungen

Zufuhren , g on von nahme (

. , geschlachteten gegenüber gegenüber Tieren der

de we gde el.

davon aus dem Ausland!)

insgesamt

19563 3 587 3797

27 575 4678 4354

Rinder zusammen.. dav.: Ochsen⸗.

Bullen ... Kühe . 13 659 8 688 Färsen (Kalbinnen) 4513 3188 e 371 303 Kälbei ... * 30 078 27 002 Schweine .. . 114 625 96 327 . ö. 13 378 11989

1325

649 30 735 197 b 088 4 608 452 15 755 4 8652 432 32138 251 122 847 15 445

2340 3 1589 9. 294 ö

K.

9). Darunter auf Seegrenzschlachthöfe; 452 Kühe. ) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten. Ausschl. Erfurt, das für die Berichtswoche erstmalig berichtet hat.

Berlin, den 16. Februar 1936.

Statistisches Reichs amt.

Ibero⸗Amerikanische Wirtschafts⸗ ausstellung in Berlin.

Eine Ibero⸗Amerikanische Wirtschaftsausstell de Marstallgebäude in . en Diplomatischen Korps südameritanischer Länder, der *. tsch 39 Behörden und der deutschen Wirtschaft eröffnet. Die Aue . ii vom 16. Februar ab zur allgemeinen Besichtigung freigegeben Sie soll Produkte und Anschauungsmaterial so wie Darstẽll ungen der Wirtschaftsentwicklung Südamerikas von Argentinien bis Mexiko zeigen und dazu dienen, das gegenwärtige Leben der Ibero⸗Amerikanischen Staaten weiten Kreisen des deutschen Volkes näherzubringen. Die gegenwärtige Ausstellung kann nach den Worten von General Faupel, der eine kurze Vegrüßungs⸗ vede hielt, selbstverständlich nur als ein bescheidener Anfang gelten. Eine 1 des wirtschaftlichen Lebens und der großen wirtschaftlichen Sntwicklungsmöglichkeiten der 20 süd⸗ amerikanischen Staaten, welche insgesamt weit mehr als 100 Mil⸗ lionen Menschen umfassen und ein Gebiet von mehr als der doppelten Größe Europas bedecken, mut einer späteren größeren Ausstellung vorbehalten bleiben. Eine Reihe von Vortragen auf wirtschaftspolitischem, wirtschaftsgeographischem und wirtschafts⸗ n, . Gebiet sollen kostenlos allen interessierten Kreisen , geben, sich näher mit den einzelnen Fragen vertraut

Ministerialdirektor Reichard, der Präsident des Werbe⸗ rates der deutschen Wirtschaft, unterstrich 3 engen wirtschaft⸗ lichen Verbindungen, welche seit den Tagen Alexander von Hum— boldts, also seit mehr als 199 Jahren, zwischen Deutschland und Südamerika bestehen. Wirtschaftlich sei Deutschland für Latein⸗ Amerika ein außerordentlich wichtiges Absatzgebiet geworden, das in den letzten Jahren einen dauernden Einfuhrüberschuß auf⸗ weist. Allein vom ersten Halbjahr 1933 his bis zum ersten Halb⸗ lahr 1934 ist dieser Ueberschuß von 58,6ß Mill. RM auf 112,09 Mill. RM, also um rund 92 R, gestiegen. Deutschland ist ein guter Kunde für die latein-amerikanischen Staaten geworden. Die von Natur reich gesegneten Länder Südamerikas liefern in steigendem Maße dem rohstoffarmen Deutschland gegen dessen Fertigerzeugnisse die Früchte ihres Bodens. Dank der Arbeit des Wixrtschaftsverbandes für Süd- und Mittelamerika und der engen Zusammenarbeit mit dem Ibero⸗Amerikanischen Institut ist unter weitgehender Mitarbeit vieler in⸗ und ausländischer freiwilliger Helfer eine Ausstellung zustande gekommen, die in ihrer weiteren Auswirkung dem Wirtschaftsaustausch zwischen Deutschland und Ibero⸗Amerika hervorvagende Dienste leisten wird. Nach Präsident Reichard sprachen die Gesandten von Mexiko, Columbien und Venezuela und gaben der Bereitwillig⸗ keit ihrer Regierungen Ausdruck, die Bestrebungen des deutschen Wirtschaftsverbandes für Süd⸗ und Mittelamerika auch weiter mit Rat und Tat zu fördern.

An Stelle des verhinderten Staatskommissars Dr. Lippert, der seit längerer Zeit von Berlin abwesend ist, überbrachte Bürgermeister Dr. Maretzky die Grüße der Reichshauptstadt und schloß mit dem Wunsch, daß auch diese Ausstellung den Inter⸗ essen Südamerikas dienlich sein und die Freundschaft der ibero⸗ amerikanischen Staaten mit dem Reich weiter festigen möge.

Die Teilnehmer an der offiziellen Eröffnung hatten Gelegen— heit, die mit viel Fleiß und Sorgfalt übersichtlich hergerichteten Ausstellungsräume zu besichtigen, wobei ihnen Dr. Panhorst, der Generalsekretär der Deutsch⸗Ibero⸗Amerikanischen Gesell⸗ schaft, und die Herren Lu mme, Dr. Ermisch, Hoppe, Dr. Hagen und Prof. Dr. Quelle erklärend zur Seite standen.

Die Sicherung der Sachkunde im Einzelhandel. Richtlinien der Reichswirtschaftskammer.

In Ergänzung des Gesetzes zum Schutze des Einzelhandels sowie der betreffenden Durchführungsverordnungen und Rund⸗ erlasse hat die Reichswirtschaftskammer eine Anweisung an die Vorsitzenden der Prüfungsstellen bei den Industrie⸗ und Handels⸗ kammern für die Durchführung der mündlichen Prüfungen zum Nachweis der Sachkunde gegeben.

In dieser Anweisung wird dargelegt, wie die Prüfung im einzelnen zu erfolgen hat. Bekanntlich ist eine Prüfung zum Nachweis der Sachkunde dann erforderlich, wenn ein Einzel⸗ handelsgeschäft errichtet bzw. übernommen werden soll und wenn der Nachweis der Sachkunde nicht anders, wie z. B. durch eine Lehrzeit oder längere frühere selbständige Tätigkeit, erbracht werden kann. Von den eingehenden technischen Vorschriften für die Prüfung seien aus der im Ministerialblatt für die Preußische innere Verwaltung veröffentlichten Anweisungen die Bestim⸗ mungen herausgegriffen, die auch für die Oeffentlichkeit Interesse ö. ruchen dürfen. Zeigen sie doch, daß heute kein Grund besteht, dem Einzelhandel das Vertrauen vorzuenthalten.

Die Prüfung umfaßt folgende Gebiete: Kalkulation, Buch⸗ . und allgemeine kaufmännische Kenntnisse, wichtigste

. Warenkunde und Verkaufskunde. Dabei sind sämt⸗ liche Gebiete in gleichem Umfange heranzuziehen, insbesondere ist nicht nur vorwiegend die Warenkunde zu prüfen. Auch ist den besonderen Verhältnissen nach Art und Größe der in Aussicht genommenen Verkaufsstelle Rechnung zu tragen. Besonders wichtig ist die allgemeine Bestimmung, 44 der Prüfling über das Durchschnittswissen eines Kaufmannsgehilfen der betreffenden Branche verfügen muß, wobei wiederum entscheidend ist, daß bei der Vielseitigkeit der Einzelhandelstätigkeit auf sämtlichen Gebieten gewisse Grundkenntnisse vorhanden sein müssen. Gewöhnlich wird in der Prüfung zunächst festgestellt, ob der Prüfling sich darüber klar ist, wie er die ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen will und welchen Umsatz er erzielen . um die Geschäftsunkosten decken zu können. Der del irn muß ferner mit den für ihn maß⸗ gebenden Bestimmungen der amtlichen Preisüberwachung und den allgemeinen kaufmännischen Kenntnissen vertraut sein; er soll an

and von Warenmustern über Art, Herkunft, Beschaffenheit, Be⸗

andlung und Lagerung der von ihm zu . Waren Bescheid wissen. Vor allem soll er in der Lage sein, dem Verbraucher die seinem Bedarf entsprechende Ware anzubieten und ihn über die beste Verwendungs- und Behandlungsart der Waren aufzuklären. Bei der Bewertung der Kenntnisse darf auf die persönliche Be⸗ dürftigkeit des Prüflings keine Rücksicht genommen werden. Da bisweilen beobachtet worden ist, daß eine Umgehung des Gesetzes versucht wurde, indem ein nur scheinbarer „Leiter“ angestellt wurde, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der werantwort⸗ liche Inhaber oder Leiter der Verkaufsstelle die erforderliche Sach⸗ kunde selbst nachweisen muß.

Werftbelegschaften seit der Machtergreifung um 140 90 gestiegen.

Am hun n betroffen von der Welle der Arbeitslosigkeit, die unter den Systemregierungen immer höher anf g war die Werftindustrie. mmer a. Werften mußten schließen und Arbeiter entlassen, weil die Wirtschaft zu schwach war, noch Auf⸗ träge zu geben. Aus einer jetzt aufgestellten Statistik des Lan⸗ desäarbeitsamts Nordmark geht hervor, daß die Belegschaft der Werften im Bezirk Nordmark seit der Machtergreifung durch die -AWSDAP. um 140 3 gestiegen ist. Wurden Cade 1933 10 233 Be⸗ aht igte gezählt, sind es jetzt 2 522. Die Werften haben sowohl

eubau⸗ als auch Reparaturaufträge vorliegen.