Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 70 vom 23. März 1935.
S. 2
Uebersicht über die Einnahmen) des Reichs an Steuern, Zöllen und Abgaben für die Zeit vom 1. April 1934 bis 8. Februar 1935.
Im Reichshaushaltsplan ist die
Aufgekommen sind
Bezeichnung der Einnahmen
RM
im Monat Februar 1935
im Mongt Februar 1934
Millionen RM
Einnahme für das Rechnungsjahr 1934 veranschlagt auf Millionen RM
vom 1. 1 1934 is 28. Febr. 1935 RM
9 3
*
1 5 ; 6
A. Besitz⸗ und Verkehrstenern.
Einkommensteuer: a) Lohnsteuer ... b) Steuerabzug vom Kapitalertrage .. e andere Einkommensteuer
102 203 62787 1 dr g 75 1j 17 787 0512
Zu⸗
Reichs⸗ Länder⸗ sammen
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zusammen lfde. Nr. 1
Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder Ehestandshilfe 9 9 82 Körverschaftsteuer Krisensteuer Vermögensteuer .. Aufbringungsumlage Vermögenzuwachssteuer Erbschaftsteuer ... Umsatzsteuer⸗ .. Grunderwerbsteuer ) . Kapitalverkehrsteuer: a) Gesellschaftsteuer. b) Wertpapiersteuer. 9 Börsenumsatzsteuer Kraftfahrzeugsteuer ...
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Versicherungsteuer .. Rennwett⸗ und Lotteriesteuer: a) Totalisatorsteuer
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756 25,59 16515 25451
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b) andere Rennwettsteuer .. zusammen lfde. Nr. 132
c) Lotteriesteuer Wech el ste mer. . Besörderungsteuer:
a) Personenbeförderung... .
b) Güterbeförderung .. 1 Steuer zum Geldentwertungsausgleiche bei Schuld-
verschreibungen (Obligationensteuer!!.. Reichsfluchtsteuer . ..
1
Tod S8I / 6
2527 570,560 6 829 271,56
6 331 986,45 8 571 912,28
1418 029 60
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E. Zölle und Verbrauchsteuern.
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56 420 86, 74
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1086 267 17934
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Tabaksteuer: a) Tabaksteuer (einschl. Aufschla); . b Materialsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer)
) Tabakersatzstoffabgabe .
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Aus dem Spiritusmonopol . Eñssigsäuresteuer Schaumweinsteuet ... Zündwarensteuer .... Aus dem Zündwarenmonopol Leuchtmittelsteuer.. ... Spielkartensteuerr .... Statistische Gebühr .. Süßstoffsteuer ..... ;. Mineralwassersteuer .. Branntweinersatzsteuer . Ausgleichsteuer auf Mineralöle (Mineralölste Fettsteuer
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Schlachtsteuer; a) Schlachtsteuer b) Schlachtausgleichsteuer.
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17 625 711,90 186 945,80
178 267 6658,31 2440 095 66
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17 812 657,70
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231 339 888,16
1879 2 999 941 829 06 283327 192 —
Im ganzen...
i) Einschließlich der aus den Einnahmen den Ländern usw. überwiesenen Anteile usw. . ,. sind erstattet: im Monat Februar 1935 — 45 79456 RM; in der Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar
1935 — 5568 816,27 RM.
3) Hienm ist die von Landesbebörden erhobene Grunderwerbsteuer nicht enthalten. 4 Dieser Betrag ist für das Rechnungsjahr 1933 und Vorjahre aufgekommen.
Berlin, 14. März 1935.
Hierzu wird amtlich ergänzend mitgeteilt:
Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat sich auch im Monat Februar 1935 weiter gut entwickelt. Die Einnahmen betrugen in Millionen Reichsmark Monat Februar 1935 1934 379,7 313,3 231,4 187,9
611, 501,2
Mehr in 1935 66,4 43,5
109,9
Mehr im Rechnungs⸗ jahr 1934
784,
Besitz und Verkehrsteuern . Zölle und Verbrauchsteuern.
Summen...
J. April bis Ende Februar des Rechnungsjahres
1934 1933 4 469,4 3 685,3 2999, 9 2 580,3 4196
Summen... 7469, 3 6 265,65 1203,7
Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren im Februar 1935 nach den gleichen Vorschriften fällig wie im Februar 1934. Bei den Vorauszahlungen handelte es sich um die viertel⸗ jüᷣhrlichen Vorauszahlungen auf die Vermögensteuer.
Das gesamte Auftommens⸗Mehr im Febrnar 1935 gegenüber Februar 1934 beträgt 169,9 Millionen Reichs⸗ mark. Zur Ermittlung des tatsächlichen Aufkommens sind von den 199,9 Millionen Reichsmark die i7,6s Millionen Reichsmark Schlachtsteuer abzuziehen, weil die Schlachtsteuer im Februar 1934 noch nicht Reichssteuer war. Die tatsächliche Verbesserung im Februar 1935 gegenüber Februar 1934 beträgt also 105,9 — 17,8 — 92,1 Millionen Reichsmark.
Das gesamte Aufkommens-Mehr in der Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar 1935 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres beträgt 1203,7 Millionen Reichsmark. Davon entfallen 180,? Millionen Reichsmark auf Schlachtsteuer. Die tat⸗ sächliche Berbesserung in den ersten elf Monaten des Rechnungs⸗ jahrs 1934 gegenüber 1933 beträgt demnach 1203, — 180,B? — 1923,90 Millionen Reichsmark.
Weiter gnt entwickeln sich diejenigen Steuern, in
Besitz und Verkehrsteuern . Zölle und Verbrauchsteuern .
611 062 362, 12
denen sich der Aufschwung der Wirtschaft spiegelt; die Lohnsteuer, die veranlagte Eintommenstener, die grõrper⸗
.
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Relchsfinanzministerium.
schaftstener, die Umsatzstener, die Wechselsteuner und die Güterbeförb erungstener. Das Aufkommen an Lohnsteuer hat sich wie folgt ent wickelt: Februar 19333... . 58,6 Millionen Reichsmark 19 8 9 9 60,9 . 1 . .
2 Bei dem Aufkommen an Lohnsteuer im Februar 1935 ist zu berücksichtigen, daß mit Wirkung ab 1. Januar 1935 die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe und die Ehestandshilfe in die Einkommensteuer eingebaut sind. Es sind ab Januar 1935 monatlich 12,5 Millionen Reichsmark aus dem Aufkommen an Einkommensteuer dem Sonder⸗ vermögen zur Gewährung von Ehestandsdarlehen zuzuführen.
Bei der veranlagten Einkommenstener und der Körper⸗ schaftstener ist die Entwicklung die folgende (in Millionen Reichs⸗
mark): Körperschaft⸗ steuer 13 5,5
2
veranlagte
Einkommensteuer
Februar 1933 0 9 6 9 2 14,7 55 1 8 17,9
1 17,8
Die Umsatzstener ergibt folgendes Bild. Februar 1. April bis 28. Februar ̃ des Rechnungs jahres 1258,95 1402,3 1747, Das Mehr in den ersten elf Monaten des Rechnungsjahres 1934 gegenüber den ersten elf Monaten des Rechnungsjahres 1933 beträgt 1747, 1 — 1 402.3 344,8 Millionen Reichsmark. Das Aufkommen an Wechselsteuer hat betragen: im Februar 1933 2,5 Millionen Reichsmark
2 n 1 a,, 4, 1 1
, g Der Anstieg ist auf die Zunahme des Wechselverkehrs zurückzuführen und dieser wieder auf die bedeutende Zunahme der Umsätze in der
Das Aufkommen an
Beförderungsteuer hat b Millionen Rieichsmarh: hat bet
Personen⸗
beförderung beßs
im Februar 1933 6,0 9 n 1934 6,2 ; w 6,3 ; 3
Die Zunahme bei der Güterbeförderungsteuer ist größer alz bei der Personenbeförderungsteuer. Auch das ist auf die z der Umsätze in der Deutschen Volkswirtschaft zurückzuführen An Zöllen sind im Februar 193656 6, Millionen Rei weniger aufgekommen als im Februar 1934.
Die wichtigsten Berbrauchstenern haben sich wie sch wickelt (in Millionen Reichsmark): ü
ucker⸗ tener 21,5 18,6 24,5
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im Februar 19833 .. 1934 9 0 1935 .
2 U 2 1
Verkehrs wesen.
Beschleunigte Posftbeförderung nach Südam Von Anfang April an wird die wöchentlich Strecke Berlin — Buenos Aires verkehrende Luftpost wieder im Wechsel zwischen Flugzeugen der R Lufthansa und dem Luftschiff „Graf Zeppelin“ betrieben Gleichzeitig wird die Postbeförderung auf der Gesamtsttg zwei Tage beschleunigt, so daß u. a. Briefsendm 3 Tagen nach Rio de Janeiro und in zun nach Buenos Aires gelangen. Die Flugzeuge der R Lufthansa verlassen Stuttgart Sonntags früh, das Luft ginnt seine Fahrten am Sonnabend in Friedrichshafen see). Letzte Postschlüsse für beide Beförden mittel: Sonnabend, 21.0 in Berlin C2, Sonntag,! Stuttgart 9; für die Fahrten des Luftschifßz
dem noch Sonnabend 18.0 in Friedrichshafen (Bodensee)
Mit günstigen Anschlußluftverbindungen werden die in Rio de Janeiro und Buenos Aires eintreffenden deutschz postsendungen in Brasilien und Argentinien sowie mi Bolivien, Peru und Equador weiterbefördert. Zur Besin zugelassen sind gewöhnliche und eingeschriebene Briefen jeder Art, bei den Fahrten des Luftschiffs auch gewöhnliche
Durch Benutzung der deutschen Luftpost nach Sin werden gegenüber dem gewöhnlichen Beförderungsweg gewinne bis zu 20 Tagen erzielt. Es empfich über die Beförderungsbedingungen — g Gebühren, Fahrttage des Luftschiffs usw. — vorher Aũl bei den Postanstalten einzuholen und sich die Luftpostliste zu beschaffen.
In der Richtung aus Südamerika treffen die z der Deutschen Lufthansa am Montag in Stuttgart un ein; mit dem Luftfschiff beförderte Post übernehmen z der Deutschen Lufthansa in Sevilla und bringen sie am nach Stuttgart und Berlin.
Kun st und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater in der Zeit vom 24. März bis 1. April.
Staatsoper.
Sonntag, den 24. März. Arabella. Musikal. Leitung Beginn 20 Uhr.
ginn: 20 Uhr. . 4 Dienstag, den 26. März. Unter Leitung des Komponisten Prinz von Homburg. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 27. März. Cavalleria ru st ian
1a 6 Musikal., Leitung: Preuß. Beginn: 2) Ih. Donnerstag, den 28. März. Der fliegende Holli Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Freitag, den 29. März. Der Prinz von Homburg! Leitung: Heger. Beginn: 290 Uhr, . Sonnabend, den 30. März. Neuinszenierung; Die ägh Helena. Musikal. Leitung: Krauß. Beginn: AJ Sonntag, den 31. März. Aida. Musikal. Leitung: Sng a. G. Beginn: 191 Uhr. ö ; Montag, den J. April. Carmen. Musikal. Leitung: Mum Beginn: 19½ Uhr.
Staatliches Schauspielhaus.
Sonntag, den 24. März. Prinz von Preußen , 26. März. Prinz von Preußen . 26. März. Zum 25. Male: König Lear Mito! den 27. März. Prinz von Preußen,. e, den 28. März. Prinz von Preuß gien n e, ligt. Marr Prinz von Preußen? ö. den 30. März. Das Glas Wasser cen] a e 31. März. Prinz von Preußen.
Uhr. ͤ Montag, . 1. April. Prinz von Preußen. 20 Uhr.
* * 2 lj Clemens Krauß bringt, nachdem er bisher mit de lungenring, den „Meister . und gr hela a Reportoire⸗Opern übernehmen konnte, in dieser 89 i. drei eigene völlige Neuinszenierungen. Den Anfien Sonnabend, 30. März, die ei gm sche seleng ! b Strauß in der dien fun es fo i Anfang Mai, lavalier · und im Juni Mozarts „Cosi fan tutte“.
Aus der Staatlichen unt biin Der provisorische Leferaum der Staatlichen Kum, rn Inner e g, 7, e, en Fortdauer der 1 ö noch bis zum 30. März geschlossen bleiben. Die 1 wem im gleichen Gebäude werden am 1. April , die Befüchszeit wird dann wieder auf 12 Stun nämlich von g- 21 Uhr, ausgedehnt werden.
Wirt schast.
Montag, den 25. März. Ern ani. Musikal. Leitung: Jin
Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 70 vom 23. März 1935. S. 3
Handelsteil.
Die Beschäftigung der Industrie im Sebruar 1935.
2
Die Beschäftigung der Industrie hat im Februar in großen sen unter dem Einfluß von Saisonkräften gestanden, die ein⸗ mentgegenwirkten; insgesamt hat sie sich leicht erhöht. Nach Industrieberichterstattung des Statistischen Reichsamts ist die der beschäftigten Arbeiter von 59, 1 3, im Januar auf 59, 5 Arbeiterplatzkapazität im Februar gestiegen; die Zahl der ge⸗ gien Arbeiterstunden hat von 532 . auf 53,6 33, der Arbeiter— denkapazität zugenommen. Die durchschnittliche tägliche Ar— zeit ist unverändert geblieben; sie beträgt 7.28 Stunden.
Die abwärtsdrängenden Saisoneinflüsse haben sich gegenüber Vormonat abgeschwächt. Dies gilt für die meisten Zweige Fauwirtschaft, wie für die Zementindustrie, die Ziegelindustrie, Gipsindustrie, für die Herstellung von Isoliersteinen, Beton⸗ en, Dachpappe und Kacheln. Im Baugewerbe ist die Zahl beschäftigten Arbeiter sogar fast unverändert geblieben. bächer als im Vormonat ist die Beschäftigung auch in einer he von Industriezweigen zurückgegangen, deren Tätigkeit nicht telbar durch die Witterung bestimmt wird. So hat die Zahl geleisteten Stunden in einzelnen Zweigen der Textilindustrie, in den Seidenwebereien, in den Baumwollwebereien, in den swebereien, in der Kunstseidenindustrie, in einzelnen Zweigen Netall⸗ und Blechwarenindustrie, wie in der Herstellung von pllkurzwaren, Möbelbeschlägen, Blech⸗ und Lackierungen und her Edelmetall- und Schmuckwarenindustrie weniger als im monat abgenommen. Das gleiche gilt für die Möbel industrie, die Ledererzeugung, für die Papiererzeugung, für die Stein—
Offsetdruckereien, für die Herstellung von Kartonnagen, von
ten und von Geschäftsbüchern, für die kosmetische Industrie für die Herstellung von Wasch⸗ und Bleichmitteln.
Der Rückgang gegenüber dem Vormonat hat sich auch in ein⸗ n Zweigen der Nahrungs⸗ und Genußmittelindustrien, wie 1 Mühlenindustrie, in den Brauereien, in den Brotfabriken, ke Stärkeindustrie und in den Zuckerraffinerien verlangsamt. in wenigen Industriezweigen hat die Beschäftigung stärker
Beschäftigung der In du strie
(Ergebnisse der Industrieberichterstattung)
als im Vormonat abgenommen, so in der Gardinenherstellung, in der Herstellung von Wachswaren, in den Oelmühlen, in der Zigarren⸗ und Zigarettenindustrie, in den Sektkellereien. Dem— gegenüber machten sich im Februar bereits Ansätze zur bevor⸗ stehenden Frühjahrsbelebung bemerkbar.
In einer beträchtlichen Anzahl von Jirbnfrttezweigen — ins⸗ besondere von Verbrauchsgüterindustrien — ist die Beschäftigung im Februar gestiegen, nachdem sie in den letzten Monaten zurück⸗ gegangen war. So hat sich das Arbeitsvolumen in Teilen der Bekleidungsindustrie erhöht, wie in der Herstellung von Herren⸗ und Damenkleidung, von Wäsche, von Hausschuhen und in der Hutindustrie, in der Herstellung von Stühlen und Holzwaren, in den Baumwollspinnereien, in der Herstellung von Trikotagen und Strümpfen, von Phantasiewirkwaren und Möbelstoffen. Auch in fast allen Zweigen der Metallwarenindustrie, in der Porzellan⸗ und Steingutindustrie, in der Herstellung von Hohl⸗ glas von pharmazeutischen und photochemischen Erzeugnissen hat die Beschäftigung zugenommen. Weiter sind hier noch Teile der Nahrungsmittelindustrie zu nennen, wie die Fleischwaren— industrie, die Fischräuchereien, die Herstellung von Margarine und von Süßwaren. Ferner ist die Beschäftigung in einzelnen Produktionsgüterindustrien saisonmäßig gestiegen, so in der Bflasterstein⸗ und Schotterindustrie, in den Sägewerken, in der Herstellung von Flachglas und Wandplatten wie in Teilen der papierverarbeitenden Industrie. Im Fahrzeugbau schreiten die Vorbereitungen für das Frühjahrsgeschäft ebenfalls fort. Hier hat sich die Zahl der beschäftigten Arbeiter und der geleisteten Arbeiterstunden erhöht. Schließlich ist die Beschäftigung in In⸗ dustriezweigen gestiegen, die von Saisoneinflüssen fast unberührt bleiben. Hier sind vor allem die Investitionsgüterindustrien, die Großeisenindustrie, die Eisengießereien, der Maschinenbau, Teile der Elektroindustrie und einzelne Zweige der Eisen⸗ und Stahl⸗ warenindustrie zu nennen.
In dustriezweige
Zahl der beschäftigten Arbeiter in , der Arbeiterplatzkapazität
Zahl der geleisteten Arbeiterstunden in 9 der Arbeiterstundenkapazitãt
Durchschnittliche tägliche Arbeitszeit der Arbeiter in Stunden
Jan. 19365
Febr. 13s Jan. 1935 Febr. 1935 Jan. 1935 Febr. 1935
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mnmen über neue Lieserbedingungen im deutschen Rußlandgeschãst.
Nach äußerst schwierigen Verhandlungen, die sich über ire Jahre erstreckt haben, ist zwischen einer unter Führung Firektor Karl Lange stehenden Kommission des Ruß— Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und Bevollmächtigten undels vertretung der UdSSR. in Deutschland am 20. März eine Vereinbarung über die Neufassung der Lieferbedin— n für deutsche Lieferungen nach der UdSSR. sowie über hhiedsgerichtsverfahren zustandegekommen, die am 1. April aft tritt. Die Verhandlungen erwiesen sich als notwendig rund der Erfahrungen, die im deutsch-russischen Warenver—⸗ öden letzten Jahren gemacht worden sind.
e neuen „Allgemeinen Lieferbedingungen für Lieferungen Reutschland nach der UdSSR.“ gelten grundsätzlich für sämt⸗ Heschafte, welche Lieferungen aus Deutschland nach der & betreffen, und zwar sowohl für die Geschäfte, welche de Firmen mit der Handelsvertretung der UdSSR. in hland abschließen, als auch für Geschäfte, die direkt mit hitellen, die zum Abschluß von Außenhandelsgeschäften be— nd, zustandekommen. In den neuen Bedingungen sind alle
Marttverkehr mit Vieh vom 10. bis 16. März 1935. (Nach Angaben der 47 wichtigeren Vieb⸗ und Schlachthofverwaltungen.)
53, 2 7,28 7,49 7,00 7, 94 7,46
die praktischen Erfahrungen berücksichtigt, die in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit den umfangreichen deutschen Lieferungen nach der UdSSR., mit der Inbetriebsetzung der gelieferten Ausrüstungen innerhalb der UdSSR., mit der Abwick⸗ lung der Liefenverträge und mit der Beilegung von Streitigkeiten aus diesen Verträgen gesammelt werden konnten. Die Verhand⸗ lungen waren von dem Wunsch getragen, für das zukünftige Liefergeschäft aus Deutschland nach der UdSSR. eine klare und den praktischen Erfordernissen entsprechende Rechtsbasis herzu⸗ stellen. Die neuen Bedingungen können selbstverständlich nur die Basis und den allgemeinen Rahmen für das zukünftige Liefer geschäft mit der UdSSR. darstellen; wie sie sich letzten Endes praktisch bewähren, wird wesentlich abhängig sein von dem Geist, in dem sie angewendet werden. Wie schon früher sehen auch die neuen Bedingungen für die Regelung von Streitigkeiten ein Schiedsgerichtsverfahren vor. Das Schiedsgericht hat auf Grund der neuen Bedingungen und der vertraglichen Abmachungen zu entscheiden. Grundsätzlich kommt das zur Zeit des jeweiligen Vertragschlusses geltende deutsche materielle Recht zur Anwen⸗ dung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der im deutsch⸗sow⸗ jetischen Handelsverkehr herrschenden beiderseitigen Usancen.
——
1
Lebende Tiere
Zufuhren Zu * bzw.
unmittelbar dem Schlacht hof zugeführt
Auftrieb auf dem Viehmarkt
davon zum
Schlachthof
ergattung en
von Abnahme (=) geschlachteten gegenüber Ti der
eren zum Fleisch⸗ markt?)
u⸗ ( bzw. Abnahme (=) gegenüber der Vorwoche in vo
davon aus dem Ausland)
insgesamt
3 9564 710 501
2369 268 106
2981
7649
1980
Kalbinnen) k
—
1 — Dar nter auf Seegrenzschlachthöfe: 310 Ochsen, 547 Kühe, 52 Färsen (Kalbinnen).
e umqgerechnei, in den Zabien mitenthalten. Derlin, den 22. Mars 1938.
1587
33913 5357 5 567
17 688 4686
615
37 986
1172 497 38 577 60
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128 496 15 990
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Berliner Börse am 23. März.
Widerstands fähig — Geschäft aber ruhiger.
Das Geschäft an der Berliner Börse hat zum Wochenschluß etwas nachgelassen. Immerhin war die Tendenz von Beginn an ziemlich widerstandsfähig, wenn sich auch anfangs einige Glatt⸗ stellungen der Kulisse ergaben, die zum Teil zu etwas niedrigeren Kursnotizen führten. Im Hinblick auf die außenpolitische Lage blieb aber die Grundstimmung zuversichtlich, und mit Interesse sah man den Ausführungen Dr. Schachts über grundsätzliche Fragen der Wirtschaftspolitik entgegen. Im Verlauf zeigten sich in verschiedenen Werten im Zusammenhang mit einigen verspätet eintreffenden Kauforders von Publikumsseite kleine Besse rungen. Die Börse schloß bei ruhigem Geschäft in freundlicher Haltung.
Montanwerte lagen zwar nicht ganz einheitlich, jedoch über⸗ wogen besonders im Verlauf Besserungen. So stiegen Rheinstahl um 1, Harpener um R und Mannesmann um 1 S. unter Kalipapieren kam in Salzdetfurth eiwas Material heraus (minus I); auch J. G. Farben bröckelten ab (minus ), während dagegen unter den übrigen chemischen Werten Goldschmidt wieder— um Interesse fanden splus 1). Am Elektromarkt waren Siemens durch die Mitteilungen über neue Aufträge angeregt (plus I), sonst waren B. K. L. um „ß ? und Aecumulatoren bei eintre—⸗ tendem Materialmangel um 3 . höher. Unter Glattstellungen litten dagegen Engelhardt (minus 134), während sonst unter Spezialpapieren Schlesische Zink um 1 35, Berlin -Karlsruher um „ und Dortmunder-Union um 1 * gebessert waren. Für Schiffe hielt das Interesse an (Hapag plus 23).
Am Kassamarkt überwogen Kursbesserungen. Großbank—⸗ aktien lagen auf Grund des günstigen Abschlusses der DD⸗-Bank durchschnittlich um v 2 höher. In Renten war das Geschäft still, zum Teil zeigten sich leicht nachgebende Kurse. Unter anderm gingen Altbesitz um „ R zurück. Tagesgeld blieb unverändert 3* bis 4 35. Am internationalen Devisenmarkt war die belgische Währung erneut rückgängig, Pfund und Dollar dagegen fest. In Berlin wurde der Dollar auf 2,439 (2,87) und das englische Pfund auf 11,88½ (11,85) RM festgesetzt.
Börsenaus fall am Ofter⸗Sonnabend.
Am. Sonnabend vor Ostern, dem 20. April, bleiben die Börsenräume für jeden Verkehr geschlossen. Geinäß § 5 der Be⸗ dingungen für die Geschäfte an der Berliner Wertpapierbörse findet an diesem Tage eine Lieferung nicht statt.
Gründung der Deutschen Zeppelin⸗Reederei.
Unter dem Vorsitz des Reichsministers der Luftfahrt, General der Flieger Göring, wurde heute die Deutsche Zeppelin⸗Reederei Ges. m. b. H. gegründet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und die Aufgabe, den Verkehr mit Luftschiffen nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften, insbesondere Errichtung und Betrieb regelmäßiger Luftschifflinien für Personen⸗, Post⸗ und Frachtbeförderung, zu betreiben.
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 9 550 000 RM; hiervon haben die Luftschiffbau Zeppelin⸗-Ges. m. b. H. 5 700 000 Reichsmark und die Deutsche Lufthansa A.-G. 3 850 000 RM übernommen. Der Vorsitz im Ausfsichtsrat ist Dr. Ecke ner übertragen worden. Als Geschäftsführer sind der Polizeipräsident von Magdeburg Kapitän Christiansen und der bekannte Luftschiffkapitän Dipl.Ing. Lehmann vorgesehen.
Der Ruhrtkohlenabfatz im Februar.
Nach den endgültigen Ziffern des Rheinsch⸗Westfälischen geh Bonk lat erreichte der Absatz im Februar 1935 (Koks 3. Briketts in Kohle umgerechnet) 7465 524 (im Vormonat 8116215) t. Der arbeitstägliche Absatz belief sich auf 311064 314 470) t, wovon wiederum 2656 770 2 874418) t in das un⸗ bestrittene Gebiet und 2452 788 (2747 535) t in das beftrittene Gebiet gingen. Auf den Werksselbstverbrauch (auf die Ver⸗ brauchsbeteiligung in Anrechnung kommend) entfielen 1 662 117 ö s8l) t und auf den Zechenselbstverbrauch 669 331 (764 679
onnen. Der Gesamtabsaß der Aachener Zechen belief sich im Februar 1935 auf 515 515 (589 574) i, wobei Koks und Briketts in Kohle umgerechnet worden sind. Der arbeitstägliche Absatz betrug 21 480 (22 676) t. Auf den Synditatsabsatz (auf die Ver⸗= kaufsbeteiligung in Anrechnung kommend) entfielen 467611 (534 879) t und hiervon auf das unbestrittene Gebiet 342 000 S81 885) ät und auf das bestrittene Gebiet 125 611 (152962) t. Der Werksselbstverbrauch 34 die Verbrauchsbeteiligung in An⸗ rechnung kommend) belief sich auf 60 (i591) t und der Zechen— selbstverbrauch auf 47 844 (53 086) t.
Deutschhollãndische Rheinschiffahrtsverhandlungen. Vor der Durchführung des Bopparder Abkommens.
In Rotterdam sind am 20. und 21. März Verhandlungen zwischen den Vertretern der von den holländischen Partikulier— schifferverbänden errichteten Niederländischen Rheinschiffahrts⸗ zentrale und des Deutschen Schifferbetriebsverbandes für den Rhein über die Durchführung des Bopparder Abkommens, das bekanntlich eine enge Zusammenarbeit der Schifferorganisationen beider Länder im Meldestellenwesen vorsieht, geführt worden. Wie der DHD. erfährt, konnte bei den Besprechungen eine recht weitgehende Annäherung der beiderseitigen Standpunkte herbei— geführt werden. Es sind Vorschläge über die praktische Durchfuh— rung der Zusammenarbeit gemacht und diese Vorschläge im ein⸗ zelnen erörtert worden. Nach einer noch von den beiden Parteien vorzunehmenden Prüfung der Vorschläge soll in neuen Berhand⸗ lungen versucht werden, zu einem festen Abkommen zu gelangen. Man hofft, daß diese Einigung schon bald erzielt werden und eine enge Zusammenarbeit im Meldestellenwesen beginnen kann, wobei nach Erfüllung bestimmter Voraus setzungen durch die holländischen Partikulierschiffer an eine paritätische Beteiligung an den Meldestellen im Talverkehr gedacht ist.
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Statistisches Reicheamt.