Reichs- und Staatsanzeiger Nr. S4 vom 8. April 1935. S. 2.
Deutsche Luftpost nach Südamerika Berlin — Buenos Aires, ab Berlin und Stuttgart. 1 Hauptversand über Stuttgart mit Flug 8219 Berlin —-München, Postschluß beim Postamt Berlin C2? Sonnabends 15,20. 2. Nachversand: Schlußzeit beim Postamt Berlin C2 Sonnabends 21,0.
Luftposten ab New Jork. Außer den Luftpostverbindungen für den inneren Verkehr der Vereinigten Staaten von Amerika bestehen ab New York günstige a e bnd ngen nach Mittel⸗ und den nördlichen Ländern Südamerikas. Schlußzeiten beim Postamt Berlin 62 wie für gewöhnliche Briefsendungen nach New York.
Es empfiehlt sich, Luftpostsendungen tunlichst so zeitig einzu⸗ liefern, daß sie schon in die Hauptversande aufgenommen werden können, damit sie bei Unregelmäßigkeiten im Gang der Eisenbahn⸗ üge den beabfichtigten Luftpostanschluß möglichst noch erreichen. säheres über den Luftpostverkehr enthält die Luftpostliste, die alle 2 Monate — Anfang Februar, Anfang April usw. — erscheint und bei den Postanstalten für 20 Rpf. bezogen werden kann.
Aus der Verwaltung.
Geschäfts ordnung der Reichsregierung vereinfacht.
Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß die Geschäfts⸗ ordnung der Reichsregierung, die das technische Verfahren bei der Arbeit des Reichskabinetts regelt, vereinfacht. Die neue Fassung 6 gelten bis zur allgemeinen Neuregelung der Geschäftsordnung
er Reichsregierung. Der Erlaß bestimmt vor allem, daß ent⸗ gegen der alten überholten Regelung nunmehr für einen vorüber⸗ gehend behinderten Reichsminister ohne weiteres der ihn vertre⸗ tende Staatssekretär zur Gegenzeichnung bzw. Mitzeichnung von Gesetzen sowie von Verfügungen und Anordnungen des Führers und Reichskanzlers berufen ist. Auch bedarf es einer Beratung und Beschlußfassung durch die Reichsregierung entgegen den bis⸗ herigen Vorschriften in bestimmten Fällen dann nicht mehr, wenn der Reichsminister des Innern und der Finanzen dem Vorschlage des Fachministers ausdrücklich zugestimmt und der Stellvertreter des Führers sowie der Staatssekretär und ö der Reichskanzlei Erinnerung innerhalb einer angemessenen Frist nicht erhoben haben. Die Bestimmung der Geschäftsordnung, wonach bei Ent⸗ lassungen oder Versetzungen in den einstweiligen Ruhestand von höheren Beamten die Stellungnahme des Führers und Reichs⸗ kanzlers vorher einzuholen ist, bleibt aufrecht erhalten.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Mittwoch, den 10. April. Staatsoper: Ernani. Musikalische Leitung: Jäger. Be⸗ ginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Der Große Kurfürst. Schauspiel von Hans Rehberg. Regie: Fehling. Beginn: 20 Uhr.
Aus den Staatlichen Muße en. Vorträge und Führungen. = den in den Staatlichen Museen statt: yril. Abteilung, Aegyptisches
Dr. Troche. vildesheimer Silberschatz. Besig.
11—12 Uhr in
seum, Lucas Cranach der
Handelsteil.
11,30—– 18 30 Uhr im Museum für Völkerkunde. Musik und Musik⸗ instrumente, Vortragssaal der orientalischen Kulturvölker (mit Schallvlatten). Dr. Schneider.
12—13 Uhr im Museum für Vor⸗ und Frühgeschichte, Die Tracht und Bewaffnung der Germanen im Z. Jahrtausend v. Chr. Dr. Doppelfeld.
Montag, den 15. April.
11—12 Uhr im Museum für Völkerkunde, Ostasien, Chinesisches
Gerät. Dr. Meister. Dienstag, den 16. April.
11—12 Uhr im Alten Museum, Griechische Vasen J. Keller.
11—12 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum, Malerei der Spanier und e , . Dr. Troche. =
12—13 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum, Holländische Land⸗ schaftsmalerei des 17. Jahrhunderts. Dr. Hessig.
Mittwoch, den 17. April.
12—13 Uhr in der Vorderasiatischen Abtlg., Die Spätbabylonier. Direktor Andrae.
Donnerstag, den 18. April.
11—12 Uhr im Deutschen K. Barock und Rokoko in Deutsch⸗ land: J. Bildwerke. Dr. Id flat;
12—13 Uhr im Kaiser⸗Friedrich Museum, Münzkabinett, Bran⸗ denburgisch⸗preußische Münzen. Prof. Suhle.
Sonnabend, den 20. April.
11—12 Uhr im Neuen Museum en e e Abt., Mittleres Reich (und die Denkmäler im Sãu enhof).
12—13 Uhr in der Islamischen Abteilung, Rundgang durch die Sammlung.
Der Kampf gegen die Hochschulüberfüllung.
Die Ergebnisse der Hochschulreife.
Zur Feststellung der Auswirkung der Hochschulreife hat das Amt für. in aft im Rei ,, ,, Er⸗ hebungen über die Entlastung des akademischen Arbeitsmarktes im
ommerhalbjahr 1934 . Die Gesamtzahl der Studenten an den ö wissenschaftlichen Hochschulen ging ann, um 17, R, an den ungen e, allein um 19,9, zurück. Weiter ergibt sich aus den statistischen Berichten der Länder und Provin⸗ zen, daß im allgemeinen noch nicht 50 „6 der erteilten Hochschul⸗ reifen tatsächlich von den Abiturienten in Anspruch genommen oder zum Eintritt in das Studium benutzt wonden 5 Die Wirkung der bisherigen Regelung 1 den . der Hoch⸗ ö war daher, wie Ministerialrat Prof. Dr. e tzner im lmtsblatt des Reichserziehungsministeriums feststellt, viel ein⸗
schneidender, als die Verordnungen selbst vorgesehen hatten. Es
unterliege keinem Zweifel, 8 der Schritt, das Ueberfüllungs⸗ roblem der Hochschulen zu lösen, für das Schuljahr 1934 einen
rfolg darstelle, der weit über die Erwartungen hingusgegangen
sei. Andererseits unterliege es aber auch keinem Zweifel, daß dieser Schritt eine nur mechanische Lösung des . problems darstelle, die sich als Dauerlösung nicht empfehle. Durch den Erlaß des Reichserziehungsministers vom 9. Februgr und den inzwischen ergangenen Ausleseerlaß für die höheren Schulen sei nunmehr die mechanische Lösung durch eine organische ersetzt worden. Nicht das . des von Eltern und Schülern ei eine Lösung des Problems der Hoch⸗
irtetlunls 6 eigener Anschauung charakterliche und n . ,. eit der jungen Leute zu fällen. In Zukunft also an unseren deutschen Hochschulen vorwiegend die deutsche Jugend ihre Ausbildung finden, die ge⸗ sund an Leib und Seele, an Körper und Geist im Rahmen der Staatsgrundsätze besondere Förderung verdiene.
Die J. G. Farbenindustrie A. G. im Jahre 1934.
Die im Jahre 1934 erzielte Roheinnahme nach Abzug der Aufwendungen für Roh, Hilfs⸗ und Betriebsstoffe und Handels⸗ waren hat sich auf (alles in Mill. RM) 565,07 (491,34) erhöht; dazu kommen Erträgnisse aus Beteiligungen von 7,49 (7,59), Zinsen und sonstige Kapitalerträge von 11,A38 (6, 8) sowie außer⸗ ordentliche Erträge von 2,11 (8,28). Andererseits ,,,. Löhne und Gehälter 197,57 (175,31), gesetzliche Sozialabgaben 11,92 (106,7), Abschreibungen auf Anlagen 80140 G67, 15), andere Ab⸗ schreibungen 354 (65,96), Zinsen auf Teilschuldverschreibungen vom Jahre 1928 9,74 (10,64), Besitzsteuern einschließlich Körper⸗ schaftstener und Gewerbeertragsteuer 41,40 G38,40), alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren 190,60 (166,68). Es verbleibt demnach ein Reingewinn von 50,98 (49,14), der sich um den Vortrag aus 1933 von 2.08 (1,22) auf 53,96 (50,36) erhöht. Hieraus gelangt, wie schon gemeldet, wieder eine 7 „ige Divi⸗ dende auf das Stammakltienkapital von 680 Mill. RM zur Ver⸗ teilung, die satzungsgemäße Tantieme beträgt wieder G,, der Rest von 4,8 (2, 8) wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Nach dem Bericht wirkte sich die Belebung der deutschen Volkswirtschaft auch in den Werken des Konzerns mit ihrer viel⸗ seitigen Produktion in einer Steigerung des Inlandsabsatzes aus. Insbesondere zeigte sich das auf den neuen Arbeitsgebieten, die eine Stärkung der einheimischen Rohstoffversorgung zum Ziele haben. Hier erwuchsen neue Aufgaben, denen die jahrelang unter Aufwendung von erheblichen Mitteln geleisteten Vorarbeiten jetzt zugute kommen. Tas neue Produktionsprogramm konnte ver⸗ hältnismäßig schnell in Angriff genommen und durchgeführt werden.
Trotz der mit der Ausdehnung des Inlandsgeschäfts ver⸗ bundenen Mehrarbeit galt die besondere Sorge dem alt eingeführ⸗ ten Ausfuhrgeschäft, das, soweit es notwendig war, unter er⸗ höhtem Spesengaufwand und Preisopfern verteidigt wurde. Um die Verkaufserlöse aus devisenschwachen Ländern ohne wesentliche Verzögerung hereinzubringen, wurden teilweise auf lange Sicht vorbereitete Kompensationsgeschäfte erfolgreich durchgeführt. Mit Rücksicht auf die allgemeine Devisenlage war man bemüht, die Rohstoffeinfuhr tunlichst durch Aufnahme von Krediten im Aus⸗ land zu finanzieren, sa daß in der zweiten Hälfte des Berichts⸗ jahres die Deviseneingänge fast ohne Kürzung der für die Einfuhr notwendigen Beträge der Reichsbank zur Verfügung gestellt werden konnten.
Im ,, mit der Wirtschaftsbelebung im Inland und dem Bauprogramm konnte die bereits im . begonnene Belegschaftsvermehrung fortgesetzt werden. Die Gesamtgefolg⸗ Haft des Unternehmens unter Einschluß der Grubenbetriebe und er anderen befreundeten Unternehmungen belief sich Ende 1934 auf 134 677 (Ende 1933 112 571). Diese Steigerung der Gefolg⸗
schaftsziffer um 18 gegenüber dem Vorjahr und rund 45 *
gegenüber dem Tiefstand im Oktober 1987 wurde durch die Fünf- tagewoche in den Werken des Konzerns gefördert. Diese Zunahme bedeutet jedoch nur einen Teil der auf Maßnahmen der J. G. Far⸗ benindustrie zurückzuführenden Entlastung des Arbeitsmarktes, da die umfangreichen , Reparaturarbeiten und Er⸗ satzbeschaffungen auch in anderen Zweigen der deutschen Wirtschaft eine erhebliche Mehrbeschäftigung zur Folge hatten. Im Rahmen der seit Jahrzehnten gepflegten Werkwohnungs⸗ olitik wurden über 1000 Gefolgschaftsmitglieder nach den vom eichsheimstättenamt aufgestellten Richtlinien zur ländlichen An⸗ siedlung gebracht. Den Angestelltenpensionskassen wurde der Be⸗ stand der ,, für pensionierte Angestellte im Be⸗ trage von 15.5 Mill. RM übertragen und weitere 8,4 Mill. RM als Sonderzuwendung aus eigenen Mitteln gar Im Inter⸗ 6 der Gefolgschaft ist der Betrag der 6h auszuschüttenden
rämie von 4,9 auf g2 Mill. RM erhöht worden; die Erhöhung in den Prämiensätzen lommt ausschließlich Gefolgschaftsmitgliedern mit einem Jahreseinkommen bis zu 3600 RM zugute.
Ueber die einzelnen Arbeitsgebiete der Gesellschaft wird fol⸗ gendes mitgeteilt: Auf dem Gebiet der Farbstoffe und Färberei⸗ hilfsprodukte konnte im Berichtsjahr insgesamt mengen⸗ und wertmäßig eine Absatzsteigerung erzielt werden. Das Export⸗ eschäft war zwar im ganzen leicht rückläufig, nach den europäi⸗ (. Ländern aber stabil. In Chemikalien etz! sich die Steige⸗ rung der Umsätze ah im Jahre 1934 in verstärktem Umfang fort. Die Sparte Pharmazeutika und ö „Bayer“ konnte eine besonders in den europäischen Ländern bemerkens⸗ werte Vergrößerung ihres Absatzes verzeichnen. Jedoch waren Preiszugeständnisse infolge der zunehmenden internationalen Kon⸗ kurrenz der für den Export maßgebenden Abwertungsländer not⸗ wendig. Das Ki e fr h, zeigte bei zum Teil nachlassenden Preisen eine gute Absatzentwicklung. In i,, en Pro⸗ dukten „Agfa“ ist eine befriedigende Entwicklung festzustellen. In der Filmindustrie war die Geschäftslage ruhig. Die schon Ende des Vorjahres einsetzende Belebung im Inland bei den verschie⸗ denen Kunstseidearten und e , r, setzte sich bei der nachlassenden Einfuhr von 3 ort. In Viscose und Acetat⸗Seide entwickelte sich der Umsatz befriedigend. In Vistra⸗ . trat im 2. Halbjahr eine besonders rege Nachfrage auf, was owohl auf ihre stärkere Verwendung für die bisher schon daraus erzeugten Artikel als auch auf ihre Einführung in neue Absatz⸗
ebiefe zurückzuführen ist. Die Produktion und der Absatz von — ti ff rar enn blieb ungefähr auf Vorjahreshöhe, An Stickt⸗ ii nnn ist der Inlandsabsatz infolge der erhöhten Nach⸗ rage der Landwirtschaft gestiegen; dagegen . sich der Rück⸗ gang im Auslandsgeschäft fort. Auf dem Oelgebiet wurden auch 1934 weitere technische Fortschritte erzielt. Im Ausbau der
—
Hydrieranlagen in Leung wurde die für das Ende 1934 vor— gesehene Produktionshöhe erreicht. Die Förderung bei den dem Konzern gehörenden Braunkohlengruben betrug 18,5 (16,5) Mill. Tonnen, bei den Steinkohlengruben 1AR2 (1,1), die Kokserzeugung O0, 42 (0,57) Mill. t.
In der Bilanz sind die Forderungen wegen noch nicht be⸗— gebener Vorrats⸗ Stamm⸗ und Vorzugsaktien nach den Beschlüssen der Generalversammlung auf je 40 Mill. RM (160,65 bzw. 100,0 Mill. RM) ermäßigt worden. Unverändert blieben die rückstän⸗ digen Einlagen auf Vorzugsaktien Serie B in Höhe von 26461 Mill. RM. Die Anlagen sind mit (in folgendem alles in Mill. Reichsmark) 3965,86 (4061,80) niedriger bewertet als im Vorjahr. In dem Bestand der Beteiligungen, die mit 290,54 (289,52) zu Buche stehen, sind wesentliche Veränderungen nicht eingetreten. Die Vorräte im Buchwert von zusammen 129,05 sind gegenüber dem Vorjahr um 21,45 niedriger. Die Bestände an Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsstoffen sind infolge der größeren Investitionstätigkeit gestiegen, während die Bestände an Erzeugnissen sich auf einigen Arbeitsgebieten vermindert haben. Der Bestand an Wertpapieren ist in die Bilanz eingestellt mit 31,44 (24,71). Die flüssigen Mittel betrugen: Wechsel und Schecks 7,43 (787), Schatzanweisungen 54,90 (20, 39), g n, einschl. Guthaben bei Notenbanken und Poftscheckguthaben 7,76 (2,43), sonstige Bankguthaben 113.87 (152,9. Die im Ausland neu aufgenommenen Kredite beliefen sich auf 28,49 (4,13). In den Forderungen von 39408 (376,904) sind solche an Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft nicht ent⸗ halten; der Hauptanteil entfäll wieder auf Grund von. Waren⸗ lieferungen und Leistungen enstandene Forderungen mit 202,24 (196,714) und auf solche an , Gesellschaften und Konzern— esellschaften mit 66,41 (74,569) sowie auf Darlehen und sonstige , e mit 104,84 (96,04). Das A.-K. weist auf Grund der
orschriften über die Kapitalherabsetzung in erleichterter Form und nach den entsprechenden bekannten Beschlüssen der vorjährigen ordentlichen Hauptversammlung folgende Veränderungen auf: Stammaktienkapital 720 (850), Vorzugsaktienkapital Serie A 40 (100), Vorzugsaktienkapital Serie B 10 (unv.). Das noch nicht begebene bedingte Stammaktienkapital ist vor dem Strich mit 176,87 eingesetzt. Die i mn wird erst in dem Zeitpunkt und nur insoweit zur Durchführung gelangen, als von den Umtausch— rechten aus den bekannten entsprechenden Verpflichtungen der Gefellschaft, aus den J. G.⸗Verträgen mit der Dynamit A.-G. A. Riebecksche Montanwerke A.-G. und Gustav Genschow & Co. A.⸗G. Gebrauch gemacht wird. Die Reservefonds haben sich durch den Buchgewinn bei der Einziehung eigener Aktien auf den Be— trag von 20061 (200,00) Mill. RM erhöht. Die Rückstellungen sind im Berichtsjahr um den Betrag von 3 Mill RM auf 63 Mill. RM gesteigert worden. Von den Teilschuldverschreibungen vom Jahre 1928 mit Umtauschrecht in Stammaktien wurden zu dem aus dem . vorgetragenen Bestand von 72,71 neu hinzu erworben 14,88, wofür ein Betrag von 1649 aufgewandt wurde. Insgesamt stehen diese Teilschuldverschreibungen nunmehr mit 17S 65 (195,02) zu Buche. Verbindlichkeiten erscheinen mit 161,98 (146,17), darunter auf Grund von Warenlieferungen und Leistun—⸗ gen 42,58 (27, 68), Bankschulden 28,49 (4,13) und „Sonstige? 36,9 (54,63). Gebundene Wohlfahrtsfonds verringerten sich auf 46,1 (62, 00, da, wie schon erwähnt, das Kapital der Unterstützungskasst den Pensionskassen überwiesen wurde. H.⸗V. am 27. April.
Zu ben deutsch⸗schweizerischen Wirtschafts⸗ verhandlungen.
Der schweizerische Verhandlungsführer Minister Stucki benutzte die Anwesenheit des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht in Basel anläßlich der Verwaltungsratssitzung der Bank für Inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich, um sich mit dem Reichsbankpräsi‚ denten über die in Bern stattfindenden Wirtschaftsverhandlungen auszusprechen. Die Verhandlungen zwischen der deutsch⸗schweize⸗ rischen Delegation sind daraufhin am Montag im Bundeshaus wieder aufgenommen worden, und man hofft nunmehr, baldigst zu einem Abschluß zu gelangen. Die verlängerte Kündigungs— frist läuft bekanntlich am 8. April 1935 ab.
Basel, 8. April. Der Schweizerische Bundesrat beriet im An⸗ schluß an die Baseler Aussprache von Minister Stucki und Nationalbankpräsident Professor Bachmann mit Reichswirt—⸗ schaftsminister Dr. Schacht in Gegenwart der beiden erst⸗ genannten Herren am Sonntag nachmittag bis in die Abend— stunden über die einzelnen Fragen des deutsch⸗schweizerischen Verrechnungsabkommens. Minister Stucki wurden Instruk⸗ tionen für den Abschluß der Verhandlungen erteilt.
Ferner wurden die Angriffe auf den Schweizer Franken als Folge der Belga⸗Abwertung nochmals erörtert. Die Feststellung ist die, daß die Schweizerische Nationalbank stark genug sei, um eine unverantwortliche Spekulation abzuwehren.
am ü&1ʒ / t ᷣrraeour: rrrrerrr1rrrrrrr— *
Berliner Börse am 9. April.
Im Verlauf freundlich — Geschäft bleibt klein.
Wenn auch zu Beginn der heutigen Börse noch mitunter etwas Material an den Markt kam, war doch der Grundton bereitt wesentlich widerstandsfähiger als am Vortage. Bald nach Notie⸗ rung der ö Kurse wurde die Tendenz denn auch n, freundlich. Der günstige Bericht der J. G. Farben⸗-Industrie so⸗ wie verschiedene gute Tividendenvorschläge größerer Gesellschaften führten zu einigen Käufen der Kulisse und des Publikums. Aller⸗ dings war das Geschäft mit , auf die bevorstehenden Ver⸗ handlungen in Stresa weiter zurlickhaltend. In einigen Spezidl⸗ papieren setzten sich in der zweiten ö, noch neue Kurs⸗ besserungen durch, insgesamt blieb aber das Geschäft bis zum
luß des Verkehrs ziemlich zurückhaltend.
Am Montanmarkt überwogen kleine Besserungen im Aut maße von etwa 5,5 . Etwas stärker begehrt waren nur Stahl⸗ verein (plus M), Kalipapiere bröckelten ab, von den Braun kohlenpapieren verloren Eintracht 15 . FZest lagen J. 6 Farben (plus I); hier führte der 4 Geschästsberi ght ö etwas größeren Käufen. Sonst bestand noch für Rütgers Wen, (splus 33) etwas Nachfrage. Am Elektronigrkt nahmen Siemen (plus 133) das Hauptinteresse für sich in Anspruch,. Sonst 3 noch Schlesische B. Gas 1 90 33 R. W. E. J 36 höher wahrem Chade Serie d erneut um 3 Mark zurückgingen. Sonst ben noch Nachfrage für EConti⸗Linodleum splus 177), Daimler (hplu 136 und im Hinblick auf den Dividendenvorschlag für Harburger Gummi (plus ]). 3
Am Kassamarkt war die ,, uneinheitlich, un, Teil lagen Abgabeorders des Publikums vor, Am Renten , zeigte der Geschäftsumfang keine ö soweit Kursverg ö rungen eintraten, waren sie nur sehr gering. , blieb un⸗ verändert y bis 375 *. Am internationalen . Mark 3 en e lg gi Auch der Dollar und das lagen eine Kleinigkeit höher. . ( 1, 5) und der Dollar auf 2, 68 (2, 34) RM estgesetzt
rr
evisenmarlt 9.
In Berlin wurde das on. aul
Reichs- und Staatsanzeiger Nr. S4 vom . April 1935. S. 3
Auftakt zur 2. Reichs nährstandsschau.
Als Auftakt zur 2. Reichsnährstands-Ausstellung in Hamburg fand im Hamburger Porter-Haus eine Pressevorbesprechung statt, u der zahlreiche Vertreter der Presse aus dem ganzen Reich zu⸗ ammengekommen waren. Die Pressevertreter wurden vom Stabsabteilungsleiter Roland Schulze im Namen des Reichs⸗ nährstandes begrüßt. Nach einleitenden Worten übergab er das Wort dem Schauleiter der Ausstellung, Mayer-⸗-Schall⸗ burg, der interessante Einzelheiten über den Umfang und den Aufbau der 2. Reichsnährstandsschau mitteilte.
Es gilt, eine wohlorganisierte Stadt aufzubauen, die alles enthalten muß, was zu einem geordneten Gemeinwesen gehört, Post- und Verkehrseinrichtungen ebenso wie Wohlfahrtseinrich⸗ tungen aller Art, Wirtschaftsbetriebe, sanitäre Einrichtungen usw. Allgemeines Interesse verdienen in erster Linie die Zahlen, die die durch die Reichsnährstandsschau bedingte Belebung der Arbeitsbeschaffung kennzeichnen. Die Zahl der im Auftrage des Reichsnährstandes am Aufbau der Ausstellung Beschäftigten be⸗ trägt weit über 1400. Von den Ausstellern selbst werden während der Ausstellungszeit mehr als 6000 Leute beschäftigt. Auch beim Abbau der Ausstellung werden noch lange Zeit fast 2000 Personen Arbeit finden. Dabei darf die Wirtschaftsbelebung auf dem Bau⸗ markt nicht vergessen werden. Sie wird am besten gekennzeichnet durch folgende Zahlen⸗ und Maßangaben. So wird das „Haus des Reichsnährstandes“ allein 80 m lang und 10 m hoch, das Haus der deutschen Düngerindustrie“ umfaßt in seiner Länge 6h m, in feiner Tiefe 48 m, und als letztes Beispiel sei die große Tribüne erwähnt, die fast 9 m lang wird und für 1800 Personen Platz gibt. Ueberlegt man weiter, daß die 1090 000 Besucher für die Hamburger Geschäftswelt viel Auftrieb bringen werden, dann bekommt man einen ungefähren Ueberblick über den Umfang der Wirtschaftsbelebung und Arbeitsbeschaffung, der ein wesentliches Moment der Hamburger Reichsnährstandsschau ist.
Anschließend nahm Stabsabteilungsleiter Freudenberger das Wort, um die nationalpolitische Bedeutung der Hamburger Schau des Reichsnährstandes zu kennzeichnen. Dabei betonte er, daß die Reichsnährstandsschauen im Gegensatz zu den früheren Ausstellungen der D. L. G. nicht nur Ausstellungen der Landwirt⸗ schaft seien, daß sie vielmehr ein Bild der gesamten deutschen Er⸗ nährungswirtschaft geben sollen. Damit bleibt die Hamburger Schau nicht einseitig im rein Landwirtschaftlichen stehen, sie ge⸗ winnt Bedeutung für das ganze deutsche Volk, dem durch die Ordnung seiner Ernährungswirtschaft die Grundlage des politi⸗ schen und wirtschaftlichen Aufbaues gegeben wird. Die Vor⸗ besprechung ue mit einer Darlegung ta , Einzelheiten, die für die Schriftleiter zur Erleichterung ihrer beruflichen Auf⸗ gaben organisiert werden, und mit einer Besichtigung des Ge⸗ fändes, auf dem die 2. Reichsnährstandsschau aufgebaut wird.
Schweine hestand und Bedarf.
ö Nach dem Ergebnis der Märzzählung ist der Bestand an Schweinen gegenüber 1934 um rund 8 8 zurückgegangen; man darf dabei jedoch nicht vergessen, daß der Bestand des Jahres 1934 überhöht war und der jetzige Bestand, der ungefähr der gleiche wie der der Jahre 1932 und 1933 ist, vollständig ausreicht, den Bedarf zu decken. Nach den Märzzählungen der letzten Jahre stellt sich der Bestand an Schweinen in Millionen Stück wie folgt:
1931 1932 1933 1934 1935 3,47 3,55 3,69 4,16 3, 84 Das Marktangebot in den Monaten April bis Juni 1931 bis 1934 betrug ebenfalls in Millionen Stück: 1931 1932 1933 1934 1,76 1,62 1,44 1,61 Wir würden also in den nächsten Monaten mit einem Auf⸗ trieb von rund 1K50 Millionen Stück u rechnen haben, das wäre um 0,14 Millionen Stück geringer als in der gleichen Zeit des . 1934. Da im Vorjahre das überhöhte Angebot nur durch ergusnahme von Schweinen zur Neutrallardherstellung unterge⸗ bracht werden konnte, gibt diese Verringerung wohl nicht zu Be⸗ denken Anlaß das Angebot wäre immer noch um S0 000 Tiere rößer als 1934. Für die weitere Angebotsentwicklung in den donaten Juli bis September sind die Bestände an Läufern maß⸗ gebend. Diese stellten sich in den letzten Jahren im März in Millionen Stück wie folgt: 1931 1932 1933 1934 1935
10, 23 9, 9s g, 38 1002 g, 5
Das Marktangebot der letzten Jahre betrug während der Monate Juli bis September in Millionen Stück:
1931 1932 1933 1934 1, 66 1, 39 1,86 1,61
Bezieht man Riese⸗ Angebot bei den Schlachtschweinen auf den Märzbestand, so sind von den , seit 1931 in den ein⸗ zelnen Jahren 16 bzw. 18,9 6h 14,4 bzw. 1641 3 in den Mo⸗ naten Juli bis September auf den Märkten erschienen. Auf den Märzbestand von 1935 unter Zugrundelegung eines mittleren Prozentsatzes von 15 2 angewendet, würde das ein zu erwarten des Angebot von 1,44 Millionen nd, . im 3. Viertel⸗ jahr dieses Jahres bedeuten. Dieser Auftrieb würde um ea. 170 000 Stück niedriger liegen als 1934. Da aber im Vorjahr in diesen Monaten rund 195 000 Schweine in Form von Neutxallgrd dem direkten Verbrauch ent . wurden, ergibt sich also auch hier noch rein zahlenmäßig ein en zugunsten des laufenden Jahres. Es gehört . Ziel der nationalsozialistischen Marktordnung, auch in der Schweinehaltung eine Spekulation zu verhindern und dadurch größere Preisschwankungen zu vermeiden, dessen Nach⸗ teile Erzeuger wie Verbraucher treffen.
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Der Seeverkehr in Hamburg, Antwerpen und Notterdam im Februar 1935.
Im Februar sank in den drei Nordseehäfen Hamburg, Ant⸗ werpen und Rotterdam — von Bremen liegen zur Zeit keine An⸗ gaben vor — der Schiffsverkehr gegenüber dem Vormonat erheb⸗ lich über das saisonübliche Maß, in Rotterdam um 14,4, in Ham⸗ burg um 1355 und in Antwerpen um 9,3 35. 6 war die Ab⸗ nahme des Warenverkehrs stärker als in den Voxjahxen, sie betrug in Hamburg 12,9, in Antwerpen 8, und in Rotterdam 7,1 3. Besonders deutlich treten die Folgen der Einfuhrüberwachung und der Exportförderung bei einem Vergleich mit dem Ergebnis im Februar 1934 in Erscheinung. Es zeigt sich, 11. der Waren⸗2 eingang in Hamburg und Antwerpen in fast gleichem Maße ge⸗ sunken ist, in Antwerpen um 14,3 und in Hamburg um 10,2 *, während der Rotterdamer Empfang eine stärkere . um 12,8 9, zeigte, eine Steigerung, die lediglich auf größere Zufuhren von Erzen, dem wichtigsten Ümschlagsgut Rotterdams, zurückzu⸗ ö ist. Bleiben diese Zufuhren unberücksichtigt, dann wäre er Rotterdamer Verkehr um 7.5 86 zurückgegangen. Die agrar⸗ wirtschaftlichen Maßnahmen haben in allen Häfen einen Rückgang der Lebensmittelzufuhren gegenüber dem Vorjahrsmonat zur Folge gehabt, der in Hamburg 103 0099 t, in Rotterdam 50 900 t und in Antwerpen 36 000 t betrug. Während in Hamburg hieran
vornehmlich Oelfrüchte beteiligt waren, waren es in Rotterdam
und Antwerpen hauptsächlich Getreide und Zucker. Von Roh⸗ stoffen sanken in allen Häfen die Steinkohlenzufuhren, ferner in Hamburg und in Antwerpen die Erzeingänge, die gerade in Rotterdam erheblich zunahmen. z
Entsprechend der größeren Bedeutung Hamburgs als Um⸗ Ha ö. für die Rohstoffe der deutschen Wirtschaft erhöhten ich die Lieferungen von Futtermitteln und Spinnstoffen sowie Holz und Zellstoff, während in Antwerpen und Rotterdam die Eingänge von Futtermitteln, Mineralölen und Holz weiter zu⸗ rückgingen. Anderxerseits läßt die Entwicklung der Versandzahlen im ie r die Bedeutung der Maßnahmen zur Förderung des
Exports für die festländischen Nord 3 klar erkennen. Be⸗
. Antwerpen hat eine bedeutende Zunahme gegenüber dem orjahrsmonat um 32,3 * aufzuweisen, es folgen Rotterdam mit 14,3 und Hamburg mit 8,5 86. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß die Steigerung in Rotterdam ähnlich wie im Wareneingang ledig⸗ lich au W sengn (Kohlen) zurückzuführen ist. leiben die Kohlenmengen außer Betracht, so wäre der Rotterdamer Verkehr sast unverändert geblieben. ;
Im einzelnen sind folgende Veränderungen in den Waren⸗ arten der einzelnen Häfen gegenüber dem Vorjahrsmonat zu vwer⸗ ,, Alle Häfen wiefen steigende Rohstoffverladungen auf, ie in Hamburg 55 000 t, in Antwrpen 60 000 t und in Rotterdam sogar 142 000 i ausmachten. rn gn von der Steigerung der Kohlenverschiffungen in Rotterdam ist die Zunahme vornehmlich eine Folge größerer Düngemittelverschiffungen. Dazu kamen in Hamburg größere Mengen von Futtermitieln und Zement, in Antwerpen , Sendungen von Metallen und Zement, in Rotterdam größere Verladungen von Mineralölen, Erden und Steinen. Von wirtschaftlicher Bedentung war jedoch die Zu⸗ nahme des Fertigwarenversandes in den beiden wichtigsten Stück= i fen Antwerpen und in Hamburg, während gerade der Anteil ieser Warengruppen in dem Massenguthafen Rotterdam weiter zurückgegangen .
Zusammenarbeit zwischen Reichsheimftättenamt
und der Reichsgruppe Handwerk zur Förderung
des Siedlungs ˖ und Wohnungsweßsens.
ö Zwischen dem Reichsheimstättenamt der NSDAß. und der DAß. und der Reichsgruppe Handwerk ist eine k troffen worden, die der Förderung des Siedlungs- und Woh⸗ nungswesens gilt. Auf der Grundlage der Grundsctze und Richt⸗ n des Reichsheimstättenamtes soll in den Fragen des Sied⸗ ungs- und Wohnungsiwesens zwischen der Reichsgruppe Handwerk und dem Reichsheimstättenamt enge Zusammenarbeit stattfinden Diese Zusammenarbeit gilt neben der i nn allgemeiner Fragen des Siedlungs und Wohnungswesens vorwiegend der rig nn i , Heimstättenfiedlungen. Oertlich soll die Gemenschaftsarbeit durch ein Zusammenwirlen der Landes- andwerksmeister und Gauheimstättenämter gefördert werden. ie Vereinbarung trägt die Unterschriften von Dr. Ludovici in einer Eigenschaft' als Leiter des Reichsheimstättenamtes und des Reichshandwerksmeisters Schmidt.
die Welt braucht den internationalen Warenaustausch.
Eine Erklärung des Außenministers Hull.
Washington, 8. April. Im Hinblick auf die Lage des Welt⸗ handels gab Außenminister Hull eine Erklärung ab, der er aber vorausschickte, daß er sie nicht als Aufforderung zu einer neuen Weltwirtschaftskonferenz gedeutet haben wollte. Hull sagte u. a., daß die Welt nicht auf politische Stabilisierung und Frieden
hoffen könne und auch die Abrüstung unerreichbar bleibe, solange
die Wirtschaftslage sich nicht gebessert habe. Diese könne sich aber nur bessern, wenn die Länder sobald als möglich ein vernünftiges Wirtschaftsprogramm sowohl im Hinblick auf ihre Binnenwirt⸗ schaft wie in der Regelung ihrer zwischenstaatlichen Handels⸗ beziehungen beschließen. Der Weltfriede könne nur gesichert werden, wenn die politische Stabilisterung durch Wiederherstellung der normalen Handelsbeziehungen erreicht worden sei.
Zu dieser Erklärung des Außenministers bemerken hiesige politische Kreise, daß der Außenminister die hartnäckige natio⸗ nalistische und egoistische Politik, die manche Länder betrieben, sehr bedauere. Diese Länder, so wird weiter erklärt, schlössen sich damit von den Rohstoffländern ab. Industrieländer bauten ihr eigenes Getreide und Agrarstaaten versuchten es mit synthetischen Kleidungsstoffen. Der Erfolg dieser absurden Bemühungen sei, daß ausgesprochene Rohstoffländer, wie beispielsweise Kanada und Argentinien, gezwungen würden primitive Industrien künst⸗ lich aufzuziehen, um sich die Fertigwaren, so gut es eben geht, selbst herzustellen. Die Welt habe zwar reichlich Geld für Rüstungen, aber angeblich keine Mittel zur Wiederingangsetzung des internationalen Warenaustausches, der die vernünftigste Handelspolitik sei. Eines Tages müsse diese ungesunde weltwirt⸗ schaftliche Struktur zusammenbrechen.
S Ge rk.
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Wochenübersicht der Reichsbank vom 6. April 1935
(In Klammern Zu⸗ und Abnahme gegen die Vorwoche):
Aktiva. RM 1. Goldbestand (Barrengold) sowie in⸗ und aus⸗ ländische Goldmünzen, das Pfund fein zu
1692 Reichsmark berechnet... S0 Sh 4 000 (4 30 000) und zwar: Goldkassenbestand ... RM 59036 000 Golddepot (unbelastet) bei ⸗ aus ländischen Zentralnoten⸗ , 21 818 000 . 2. Bestand an deckungsfähigen Devisen.. ... 4397909 w 3. a Reichsschatzwechseln .... 3650 . heschatzmech .
3599 025 666 I h 753 666
107 936 666 ( I6 Gig G9)
b). sonstigen Wechseln und. Schecks 4. deutschen Scheidemünzen.. ...
5. Noten anderer Banken.... 777299090 ( 5621665 5 Lombardforderungen ... 48 508 600
(darunter Darlehen auf HReichsschatz 17 469 000) . d ee z r, 6 i 410 582 9000 * 28 82
2 deckungsfähigen Wertpapieren .
8. onstigen Wertpapieren. ..... 325 291 000 ö . I Ii6 00) 9. 9. * sonstigen Aktiven ö 609 378 000
(4 4292000 150 000 000 (unverändert)
71 265 000 (unverändert)
assiva. 1. Grundkapital 1 . 2 9 9 0
2. Reservefonds: a) gesetzlicher Reserve fonds .....
b) Spezialieservefonds für künftige Dividenden⸗
lhnen , 10 261 000 (unverändert)
sonstige Rücklagen... . 359 658 0900 (unverändert)
3 528 874 000 Id 933 0690) 843 371 000 ( IS 26h 00) 211 896000 (4 2850000 Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. April 1935 hat sich in der verflossenen Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 236,4 Mill. auf 4393,1 Mill. RM verringert. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und ⸗schecks um 199,8 Mill. auf 3599,) Mill. RM, an Lombardforderungen um 17,5 Mill. auf 48,6 Mill. RM, an deckungsfähigen Wert⸗ papieren um 164 Mill. auf 4105 Mill. RM, an Reichsschatz⸗ wechseln um 1,4 Mill. auf 65 Mill. RM und an sonstigen Wert⸗ papieren um 1,3 Mill. auf 3828.3 Mill. RM abgenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 151,0 Millionen RM aus dem Verkehr zurückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 13439 Mill. auf 3528, Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 16, Mill. auf 878,4 Mill. RAM vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 15,5 Mill. auf 1597.5 Mill. RM ab. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 30,5 Mill. RM, diejenigen an Scheidemünzen unter Berücksichtigung von 1,ů0 Mill. Reichsmark neu ausgeprägter und 0,4 Mill. RM wieder einge⸗ zogener auf 107, Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 843,4 Mill. RM eine Abnahme um 78,3 Mill. RM. Die Be⸗ stände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um rund 87 000 RM auf 85,8 Mill. RM erhöht. Im einzelnen stellen sich die Goldbestände bei einer Zunahme um rund 30000 RM auf rund 80,9 Mill. RM, die Bestände an deckungsfähigen Devisen bei einer Zunahme um rund 57 000 RM auf rund 4,3 Mill. RM.
3. Betrag der umlaufenden Noten.... 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten ... h. Sonstige Passiva
Lebhafte Nachfrage in der Münsterländer Textil⸗ industrie.
In der Münsterländer Baumwollspinnerei ist laut Indu⸗ . und Handelskammer Münster im allgemeinen gegenüber em Vormonat eine wesentliche Aenderung nicht eingetreten. Die Nachfrage nach . ist nach wie vor sehr rege. — Im Geschäftsgang der Webereien hat auch im März die lebhafte Nachfrage angehalten. Ebenso vollzogen sich die Abrufe flott. Die Schwierigkeiten im Export haben im Berichtsmonat weiter ange⸗ halten. Am ägyptischen Markt macht sich die japanische Konkur⸗ renz in steigendem Maße bemerkbar. — Die Nachfrage nach leinenen und halbleinenen Geweben ist verhältnismäßig ruhig eworden. Doppelbreite Ware wird im übrigen mehr en als ie schmalen Breiten. Die Beschäftigung beträgt i. chnittlich Z6 Stunden. — In der Juteindustrie hielt sich die Nachfrage in den durch die Bewirtschaftung der Rohjute gegebenen Grenzen. Verschiedenen Firmen ist es gelungen, freie Exportaufträge bzw. auf Grund von Kompensationsgeschäften hereinzuholen.
Die Wirtschaftslage der deutschen Fleischwaren⸗ Induftrie im 1. Vierteljahr 1935.
sc rn der Fachgruppe Fleischwarenindustrie⸗Berlin wird ge⸗ rieben: Der Fleischwarenmarkt war im 1. Vierteljahr 19335 zunächst ruhig, wie das saisonüblich in den Wochen nach dem Weihnachts⸗ fest und in der Fastenzeit der Fall ist. Die Kochwurstfabrikation erzielte infolge der vielfach milden Witterung nur vorübergehend eine Belebung. Erst mit dem gegen Ende der Berichtszeit ein⸗ setzenden Ostergeschäft trat im allgemeinen eine Umsatzsteigerung ein. Ganz überwiegend war der Umsatz auf Konsumware und mittlere Qualitäten eingestellt; über eine vermehrte Nachfrage a Qualitätswaren wurde nur teilweise berichtet. Die Ver⸗ kaufspreise blieben weiterhin gedrückt. Die Eindeckung mit Schlachtvieh machte e n keine Schwierigkeiten. Die Preise für Schlachtschweine und Därme blieben im allgemeinen tabil, dagegen zogen die Preise für Rinder beträchtlich an. Auf em Pfeffermarkt trat nach der ungesunden Preistreiberei infolge des Zusammenbruchs des englischen Pfefferpools eine wesentliche , , ein. Die innerhalb der Marktregelung an leischwarenfabriken erfolgten öffentlichen Aufträge wurden im ebruar und März größtenteils eingestellt. Die Ausfuhr blieb infolge der Absperrungsmaßnahmen und der durch währungs⸗ olitische Maßnahmen und niedrige Viehpreise gehobenen Kon⸗ rrenzfähigkeit der ausländischen Lieferanten beschränkt.
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