Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. S6 vom 11. April 1935.
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.
Beginnende Frühijiahrsbelebung im Handwerk.
Die Wirtschaftslage des Handwerks im ersten Bierieljahr 1935.
Wie der Reichsstand des Deutschen Handwerks mitteilt, war die Wirtschaftslage des Handwerks im ersten Vierteljahr 1935 nicht einheitlich und im wesentlichen von der Jahreszeit beeinflußt; ie war also zu nãächst durch abgeschwächten Geschäftsgang und dann har beginnende Frühjahrsbelebung gekennzeichnet. Die ersten Monate des Jahres sind für das Handwerk überwiegend ungünstig. Hochbau, Tiefbau und Straßenbau sind ziemlich lahmgelegt; dar⸗ unter leiden auch die Baunebengewerbe, wie Maler, Stukkateure, Ofenbauer und andere. Gleichzeitig haben die Handwerksß;weige, die für den persönlichen Bedarf des letzten Verbrauchers arbeiten, eine stillere Zeit, weil die Bevölkerung sich vorher zum Weih⸗ nachtssest ziemlich verausgabt hat. ö .
Dieser normalen jahreszeitlichen Abschwächung wirkten ver⸗ schiedene günstige Umstände entgegen: das milde Winterwetter erleichterte das Bauen, der Ausbau und die planvolle Zusammen⸗ fassung der Lieferungsgenossenschaften in der Reichszentrale für Handwerkslieferungen begann einer Reihe von Handwerkszweigen mehr öffentliche Aufträge als früher zu bringen; die Arbeits⸗ beschaffungsmaßnahmen der Gasfront und der Elektrofront hatten guten Erfolg, ebenso auch ein Werbefeldzug der Färber und Che⸗ mischreiniger. Die Bausaison im Frühling scheint für das Hand⸗ werk günstig zu werden, besonders wenn es gelingt, genügende Mittel für zweite Hypotheken zu beschaffen. Weiter verspricht die weitere Verbesserung des Lieferungswesens zusammen mit anderen Maßnahmen eine Besserung der Wirtschaftslage. Auf. längere Sicht wird sich vor allem die Einführung des Großen Befähigungs⸗ nachweises, die im Handwerk große Befriedigung gebracht hat, wir schaftlich günstig auswirken. ö
Das neue Handwerksrecht und die auf seiner Grundlage durch⸗ geführte Organisation erleichtern es, den Fortschritt in den Be⸗ triebs und Vertriebsmethoden rasch zu verbreiten und so im
anzen Handwerk die Rentabilität zu erhöhen, die im letzten Heenich⸗ namentlich im Bäcker- und Fleischerhandwerk beein⸗
trächtigt war. Die umfangreichen Marktbeobachtungen des Hand⸗ werks haben wichtiges Material zur Lage am Baumarkt ergeben.
Von Bauhandwerkern wurde das Dachdeckerhandwerk durch die Regenperiode und die stürmische Witterung zeitweise be⸗ lebt. Im Malerhandwerk brachte der März eine Ilbnahme der Arbeitslosen. Die fore und Ofenbauer melden, daß die Bauern mehr Aufträge als fruͤher geben und daß in den Städten Aufträge auf bessere Gefen zufließen. Im Metallhandw ert leiden die Schmiebe auf dem Lande — wie überhaupt der ländliche Hand⸗ werker — stark unter eingefrorenen Forderungen. Das Kraftfahr⸗ zeughandwerk erwartet — ebenso wie die Lackierer — eine Be⸗ lebüng, je mehr die steuerfrei gekauften neuen Wagen nach Ab⸗ lauf der Garantiefrist instandgesetzt werden müssen. Uhrmacher und Augenoptiker hatten höhere Umsätze als vor einem Jahre. Im Bekleidungsgewerbe war nach, den großen Vorein— deckungen des vorigen Jahres die Beschäftigung nicht gut, doch hat inzwischen die Frühjahrsbelebung begonnen. Die Ich neider konnten sich in einem Teil des Reiches an öffentlichen Großauf⸗ trägen beteiligen. Die Lage des Schuhmacherhandwerks wurde durch Aufträge des ö, erleichtert. Ebenso wie die Schuhmacher litten auch die Friseure unter in den früheren Jahren entstandenen strukturellen Verhältnissen. Von der Lage in den Nah⸗ rungsmittelhandwerken wurde schon gesprochen; von den übrigen Handwerken ist hervorzuheben: die saisbnübliche Stille bei Bau- und Möbeltischlern, die zunehmende Nachfrage nach besserer Arbeit im Wagen⸗ und Karosseriebau, die jahreszeitliche Belebung bei den Buchbindern (Einbinden von Zeitschriften Jahrgängen usw.), die anhaltend unbefriedigende Lage bei den Buchdruckern und die gegenüber J . . ö n, Umsätze des Photographenhandwerks, das allerding . in ö. Orten durch die Aufstellung von Photo⸗Ma⸗
schinen untergraben wird.
Berliner Börse am 11. April.
Zurückhaltend auf Stresa — Grundstimmung nicht unfreundlich.
Die beginnenden Verhandlungen in Wi s die bereits in den letzten Tagen stimmungsmäßig ihren Einfluß auf die Ber⸗ liner Börse ausgeübt hatten, führten im heutigen Verkehr eher noch zu einer weiteren Einengung des Geschäfts. Die Tendenz war jedoch nicht unfreundlich, allerdings mitunter schwankend. Die Ausführungen in der Generalversammlung der DD-Bank sowie die starke Abnahme der Arbeitsloösenziffer gaben dem Ver⸗ kehr ziemlich Widerstand. Nur die Kulisse ging teilweise mit kleinen Abgaben vor, da sie durch die Zurückhaltung des Publi⸗ kums wieder etwas verstimmt war. Die Rückgänge hielten sich jedoch zumeist in recht engen Grenzen, andererseits waren aber auch die Kursbesserungen nicht sonderlich groß. Die Börse schloß bei recht ruhigem Geschäft in nicht unfreundlicher Haltung. Montanwerte zeigten kaum Veränderungen bis auf Harpener, die infolge günstiger Abschlußerwartungen „ 2 höher bewertet
wurden. Von den Braunkohlenpapieren waren Bubiag 1 *
und Rheinische Braunkohlen 11 * niedriger. Fest lagen wieder J. G. Farben (plus 1M), sonst waren am Elektromarkt besonders Gesfürel 3 (plus 1), aber auch Siemens (plus 16) und Deutsche Kabe splus R) fanden einiges Interesse. Von den Autowerten litten B. M. W. unter einigen Glattstellungen (minus ?, während dagegen Daimler * & höher lagen. Sonst waren noch Junghans begehrt (splus 1M), während in Metall⸗ gesellschaft (minus 1), Bemberg (minus 9 und Aschaffenburger Zellstoff (minus 115) kleine Abgaben erfolgten. Gefragt waren Reichsbankanteile (plus 1).
Am Kassamarkt war die Kursgestaltung nicht einheitlich, desgleichen in Renten. d, ,. lagen spate Schuldbuchforde⸗ rungen eine Kleinigkeit fester. Tagesgeld blieb unverändert 358 bis 378 975. Am internationalen Devisenmarkt lagen Pfund und Dollar schwächer und wurden in Berlin mit 12,04 ½, (12,09) be⸗ ziehungsweise 2,487 (2,489) RM notiert. Holländische Gulden und Schweizer Franken waren international wenig verändert.
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 86 vom 11. April 1935. S. 3
Wirtschaft des Auslandes.
Starke Goldabgaben der Niederländischen Bank.
Amsterdam, 10. April. Wie aus dem neuen Wochenausweis der Niederländischen Bank hervorgeht, hat sich der Goldvorrat in der vergangenen Woche von 79,5 auf 674,2 Mill. hfl., also um 105 Mill, hfl verringert. Da bereits in der Vorwoche Gold— Abgaben im, Betrage von 34 Mill. hfl. zu verzeichnen waren, hat vie Niederländische Bank somit als Folge der bekannten Baisse⸗ Lägriffe auf den Gulden einen Goldverlust von beinahe 140 — , hfl; erlitten. Die sofort kündbaren Verpflichtungen der Bank (Banknoten im Umlauf, Kontokorrentsalden und Assignate)
sind nunmehr zu l, . (82 25) durch Gold und zu 73, 3 36
(802 *) durch Gold und Silber gedeckt. Da die gesetzlich vor⸗ geschriebene Deckungsgrenze 40 3, beträgt, kann die zur Zeit vor⸗ handene Vetalldeckung also noch immer als sehr hoch bezeichnet werden. Der neue Wochenausweis läßt ferner eine starke Kredit⸗ ausweitung im Inlande erkennen. Das Konto Inlandswechsel erhöhte sich von 2 auf 36 Mill hfl, während Lombards von 153
auf 196v,9 Mill. hfl. stiegen. Andererseits ist der Banknoten—⸗ umlauf von nur s auf 8715 Mill. hfl. zurückgegangen. — Die Aenderungen im Status dürften die Erklärung dafür abgeben, warum das Noteninstitut sich Dienstag abend abermals zu einer Diskonterhöhung entschloß. Offensichtlich wird mit der Erhöhung der Rate auf 43 * der Zweck verfolgt, der inländischen Kredit Ausweitung, die von der Spekulation geradezu zur Unterstützung der Baisseoperationen gegen den Gulden ausgenutzt wird, energisch entgegenzutreten. Man hofft auch, auf diese Weise weiters Goldabgaben, die in den letzten Tagen fast ausschließlich nach Amerika gingen, unnötig zu machen und allmählich einen Rückfluß der abgeiwanderten Kapitalien herbeiführen zu können.
Brüssel, 10. April.
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in dieser Woche auf dem der Frage der Goldklauf
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Die Regierung wird wahrscheinlich noch Verordnungssöege eine Entscheidung in In verschiedenen interministe⸗ Verordnung vorbereitet worden, die ch die Abwertung des Belga sein, daß Staats⸗ ; Anleihen, die auf abgeschlossen worden sind) von der Auch bei Abkommen handels— ich an dem bisherigen Zustand nichts
Zur neuen polnischen Investierungsanleihe.
Warschau, 10. . Der erste Tag der Subskription für die: tierungsanleihe hat über alle Erwartungen
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Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reiche im
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Januar und Februar 1935.
Zusammengestellt im Statistischen Reichsamt.
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starke Zeichnungen der Anlei lichen Arbeiten bestimmt ist sonds“, der den gleichen anleihe, sind 30,8 Jahre zur Verfügung gestellt wo 10 000 Arbeitslose bis zum Herbst beschäfti
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Vor Goldverschiffungen aus England nach Schweden.
Aus England wird laut einer Lon— Meldung des Spenska Dagbladet“ in Kürze bedeutende mengen nach Schweden ausführen. zu einem Wert von 1,70 Mill. E versichert und soll über Os
Stockholm, 10. April.
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ᷣ tende, Saßnitz und Trelleborg geleitet werden. Leiter der schwedisch einen kleinen Teil der im Ausland mengen der schwedischen Reichsbank
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Straßenbauten im laufenden Dadurch werden etwa gt werden können.
sport wurde von London d . Wie der en Reichsbank erklärte, stellt dieses Gold nur e befindlichen eigenen Gold—
Vormerkung. Mit Beginn des Jahres 1935 ist die bisherige vierteljährli i i i isti i i P u] ⸗ ahre ̃ jährliche Berichterstattung zur Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschaustatistik auf Anordnung des He Reichs⸗ und Preußischen 3 . 8 6. vom * Januar 1935) in eine monatliche Berichterstattung umgewandelt worden. Demzufolge werden von jetzt ab ö. , ö. a n ö. h elm 5 9 . . k eljährlich veröffentlicht. Für Januar und Februar d. J. müssen die Ergebnisse im Nachstehenden noch zusammen gegeben werden, da für diese Monate noch eine gemeinsame Berichterstattung angeordnet war.
a.
Zahl der Tiere, an denen die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde:
Verlängerte Ankurbelungsfrist.
Im Einvernehmen miteinander erklären der Reéichsminister der Finanzen und der Reichsarbeitsminister, daß die auf den 31. März 1935 festgesetzte Frist für die Beendigung der Arbeiten,
Umfangreiche Maßnahmen zur Förderung der Holzgaserzeugung.
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Auf Grund der praktischen Erfahrungen des letzten Jahres auf dem Gebiete der Holzgasverwendung für Kraftfahrzeuge und urtsfeste Kraftanlagen sowie der Ergebnisse der mit der technischen Prüfung dieser Fragen beschäftigten Stellen hat der Reichsforst⸗ meister und ,, . Landesforstmeister für das Gebiet der preußischen Verwaltung umfassende Maßnahmen zur Förderung der Holzgasverwendung angeordnet. Der Holzgasbekrieb ist gegen⸗ über dem Betrieb mit flüssigen Kraftstoffen bei Verwendung brauchbarer Gaserzeugungssysteme billiger und erspart außerdem Devisen. Auf der anderen Seite sind bei der Beschaffung geeig⸗ neter Anlagen von dem Fahrzeug- bzw. Anlageneigentümer ge⸗ wisse Mehrkosten zu tragen. Hier greifen zunächst die Förderungs⸗ maßnahmen ein. Die preußischen Landforstmeister sind ange⸗ wiesen worden, von Privatpersonen und gemeindlichen Stellen Anträge auf Gewährung einer finanziellen Beihilfe bei der Be⸗ schaffung eines brauchbar erscheinenden Systems von Holzgas⸗ erzeugern entgegenzunehmen. Derartige von Fall zu Fall zu ge⸗ nehmigende Anschaffungsbeihilfen werden in beachtlicher Höhe bis auf weiteres nicht nur für Neubauten gezahlt, sondern in einem verminderten Umfang auch für Umbauten alter Fahrzeuge und anlagen, die seither mit flüssigen Treibmitteln betrieben wurden. Dem Antrag an den Landforstmeister des zuständigen Bezirks ist eine mit den entsprechenden technischen Einzelheiten ausgerüstete Bescheinigung der Lieferfirma beizufügen. Genehmigte Beihilfen werden dem Lieferwerk unmittelbar zugunsten des n . überwiesen. Eine weitere besonders wichtige Hilfsmaßnahme ist die gleichzeitig für Preußen angeordnete Förderung der Errich⸗ tung von Holztankstellen. Diese sollen zunächst überall dort ein⸗ gerichtet werden, wo bereits mit Holzgas betriebene Fahrzeuge laufen und sodann an allen größeren Durchgangsstraßen dort, wo Ferntransporte anzuhalten pflegen, in der Nähe größerer Reparaturwerkstätten und dgl. Auf diese Weise wird unter Mit⸗ wirkung der forstlichen Stellen allmählich ein hinreichend dichtes Holztankstellennetz über ganz Preußen sich herausbilden. Säge⸗ werke, Holzlagerplätze, größere holzverarbeitende Betriebe werden in wachsendem Umfang mit derartigen Holztankstellen in irgend⸗ einer Form verbunden werden können. Alle diese Tankstellen werden durch ein einheitlich von der Arbeitsgemeinschaft „Holz“ entworfenes Gasholzschild kenntlich gemacht. Weiterhin sind die Landforstmeister angewiesen, denjenigen, die derartige Stellen errichten wollen, bestimmte Holzmengen größeren Umfangs zum
Erfolgreiche Moor⸗ und Nedland⸗ kultivierung.
Ein großer Teil des in Deutschland noch vorhandenen un⸗ kultivierten Heide⸗ und Moorlandes befindet sich im Nordwesten Deutschlands. Allein in den vier emsländischen Kreisen sind auf rund 390 000 ha etwa 100 000 ha unkultiviertes Heide⸗ und Moor⸗ land, von denen etwa 40⸗ bis 50 000 ha zur Umwandlung in Acker und Grünland geeignet sind. Hier steht die nationalsozialistische Aufbauarbeit vor besonders wichtigen Aufgaben. Gilt es doch, diese 40-50 000 ha Land ohne Bewohner und mit unfruchtbarem Boden an die weitabliegenden Dörfer und Städte anzuschließen, in Kulturland zu verwandeln und auf ihm neue Bauernstellen und andere Wohnstätten und neue Dörfer zu errichten. Diese Aufgabe, die wie kaum eine andere in der Krisenzeit geeignet gewesen wäre, Arbeit zu schaffen, ist damals zwar in Angriff ge⸗ nommen, aber keineswegs tatkräftig gefördert worden. Erst unter nationalsozialistischer Führung hat der Preußische Staat, der mit seinem vom Reichsminister Tarrs geleiteten Landwirtschafts⸗ ministerium an der Spitze Träger des Unternehmens ist, in einem Zeitraum von wenig mehr als einem Jahr 8i00 ha Heide⸗ und Moorland angekauft. Erschwert wird die Arbeit dadurch, daß die Moorflächen des Emslandes bei der Teilung der alten Dorfmarken in tausende, oftmals sehr kleine, aber sehr lange Parzellen getrennt sind und erst aus dem übrigen Grundbesitz herausgelöst werden müssen. Der Landkauf durch den staatlichen Ankaufskommissar wird bis zur Erfüllung des eingangs erwähnten Programms auf b0 009 ha fortgesetzt. Hand in Hand mit ihm geht die Aufstellung der Pläne für die Straßenverbindungen von den alten Dörfern in die unbewohnten Gebiete und für das Straßennetz in diesen Gebieten selbst. Ebenso werden die Entwässerungsanlagen in Linienführung und Ausmaßen festgelegt.
In den letzten beiden Jahren sind fertiggestellt worden: 12 km Landstraßen, die Erdarbeiten für weitere 16 km Land⸗ sraßen, Besandung von 27 lem Wirtschaftswegen, 163 km kleine Vorfluter, IJ3 km große Vorfluter, 2 km Winterdeich, Drängraben für 300 ha, offene Binnenentwässerungsgräben für 20h ha, 11 Brücken, 4 Wehre, 1 Düker und 1 Schöpfwerk, eine, wie man anerkennen muß, durchaus ansehnliche Lesstung.
In einzelnen Gebieten sind neben den Wege- und Entwässe⸗ rungsarbeiten bereits die Arbeiten am Moor selbst in Angriff genommen worden. So war es möglich, daß schon im Jahre 1934
halben Marktpreis zu überlassen, wobei die Holztankstellen⸗ , die . eingehen, dauernd , 20M Dop⸗ zelzentner⸗Säcke generatorgerechtes lufttrockenes olz zur Ver⸗ 6 zu halten und dieses zu dem einheitlichen Preis von zur Zeit 3 Rpf. pro Kilogramm an Fahrzeughalter abzugeben. Außer⸗ dem unterwerfen sie sich einer ständigen Kontrolle seitens des Be⸗ auftragten der Forstverwaltung und zur Anbringung des genorm⸗ ten Hoͤlztankstellenschildes. Sodann ist in den Bestimmungen Vorsorge getroffen, daß bei der Einrichtung einer allgemeinen Regelung des Holztankstellenwesens innerhalb Preußens oder des ganzen Reiches die bereits auf Grund der vorstehenden Förde⸗ rungsmaßnahmen eingerichteten Stellen in diese allgemeine Or⸗ ganisation eingegliedert werden.
Zweifellos werden die jetzt von forstlicher Seite getroffenen Förderungsmaßnahmen zusammen mit den steuerlichen Erleich⸗ terungen einen großen Auftrieb für die Einführung der dolzgas⸗ verwendung in die Praxis bewirken, nachdem die im Januar d. J. veranstaltete , und eine wei⸗ tere Anzahl technischer Versuche und Prüfungsreihen die Betriebs⸗
sicherheit der e rn, gesichert erscheinen lassen und
bei einer in vielen Fällen vorhandenen starken finanziellen Ueber⸗ legenheit eine fühlbare Einschränkung des Bedarfs ausländischer Treibmittel zu erwarten ist. Die zur Verfügung stehenden Holz⸗ mengen n, Wälder reichen bei weitem aus, um allen Ansprüchen auch dann zu genügen, wenn sämtliche zur Zeit lau⸗ fenden Nutzfahrzeuge auf Holzgas ö werden würden, was in der Praxis naturgemäß nie der Fall sein wird. Da des öfteren bezüglich der Holzdecke ,,, laut wurden, sei auf diesen Umstand besonders hingewiesen, denn es handelt sich hier nicht um Nutzholz, sondern um geringwertige Holzsorten, insbesondere Brennholz, von dem wir ausreichende Mengen zur Verfügung aben. .
; Gleichzeitig hat der Ausschuß für Technik in der Forstwirt⸗ schaft beim Deutschen Forstverein, Berlin NM. 7, Hermann- Gö⸗ ring⸗Straße A, eine mit Sachverständigen besetzte Holzgasstelle eingerichtet, die über alle holzfachlichen und technischen Einzelhei⸗ ten Auskünfte erteilt. Die bevorstehende Errichtung eines immer enger werdenden Netzes von Holztankstellen ist für den Privat⸗ waldbesitz von großer Bedeutung, da es die Möglichkeit schafft, überschüssige Brennholzmengen zu angemessenen Preisen ab⸗ zusetzen.
275 ha in Acker und Grünland umgewandelt werden konnten, in ö., Jahre sollen weitere 860 ha bestellt werden. Bei Beur⸗ teilung dieser Moorarbeiten, die für die Arbeitsbeschaffung und die Erweiterung unserer Ernährungsbasis sehr wichtig sind, muß aber immer wieder daran erinnert werden, daß sich die Landes⸗ kultur keineswegs in Kultivierung von Moor und Oedland er⸗ schöpft, wenn man auch in der Seffentlichkeit dazu neigt, häufig aus einer gewissen romantischen Betrachtungsweise ,, diesen Arbeiten ganz besondere Beachtung zu schenken. Darüber darf aber die Kleinarbeit, die in den Arbeiten zur e r , vom Hof aus liegt, nicht vergessen werden, zumal es sich hierbei um Flächen handelt, die sich größtenteils schon unter Kultur be⸗ finden, deren Ertragsfähigkeit aber mit verhältnismäßig kleinen Mitteln erheblich gesteigert werden kann.
De visenbewirtschaftung.
Stand des deutsch⸗schweizerischen Verrechnungs⸗ abtommens.
Basel, 10. April. Nach der Aufstellung der Schweizerischen Nationalbank über den Stand des deutsch-⸗schweizexischen Ver= rechnungsverkehrs sind im Monat März bei der Nationalbank zugunsten der deutschen Gläubiger 23,47 Mill. sfrs. eingezahlt worden. Davon entfallen auf die Deutsche Vexrechnungskasse in Berlin 2,89 Mill. sfrs. Insgesamt sind von August bis März einschl. 223, 55 56 einbezahlt worden, davon 8, 91 Mill. sfrs. zugunsten der Deutschen Verrechnungskasse. Demgegenüber be⸗ trugen die Einzahlungen bei der Deutschen Verrechnungskasse zu⸗ 6 der schweizerischen Gläubiger im Monat März 24,64 Mill. sfrs. und von August bis März insgesamt 244,53 Mill. sfrs. Der Saldo, der schweizerischerseits durch Einzahlungen nicht ge⸗ deckt ist, belief sich demngch im März auf 4,12 Mill. ö. und ins⸗ gesamt 9 294539 Mill. frs. An schweizerische Gläubiger wurden im März für Waren und Nebenkosten 15,70 Mill. . Üüberwiesen, insgesamt seit August letzten Jahres 143,380 Mill. ffrs,, ferner für . laut Transferabkommen 6,9 Mill. sfrs,, insgesamt 48,73 Mill. sfrs. Für, den Reiseverkehr, der bekanntlich gegen Kohlen⸗ lieferungen aufgerechnet wird, wurden im Monat März 5,98 Mill. sfrs. aufgewendet, insgesamt 4262 Mill. sfrs.
für die auf Grund des Gesetzes zur Verminderung der Arbeits- losigkeit vom 1. Juni 1933 durch die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A.-G. oder durch die Deutsche Rentenbank— Kreditanstalt Darlehen oder Zuschüsse bewilligt worden sind, im Einzelfall, wie in der Deutschen Steuer-Zeitung ausgeführt wird, auf Antrag der Träger bis zum 31. März 1936 verlängert wird. Der Reichsarbeitsminister bemerkt dazu, daß grundsätzlich gegen eine Streckung der Arbeiten bis in den nächsten Winter keine Be⸗ denken bestehen, daß diese vielmehr durchaus erwünscht ist, soweit die Arbeiten für eine Ausführung im Winter geeignet sind, und
soweit nicht im Einzelfall besondere Umstände, z. B. die Entwick⸗
lung der örtlichen Arbeitslage oder die wirtschaftliche Notwendig⸗ keit einer baldigen Fertigstellung der fraglichen Arbeit, dagegen sprechen.
Sener alversammiungstalender für die Woche vom 15. bis 20. April 195.
Montag, den 15. April.
Berlin: Deutsche Unionbank A.-G., Berlin, 12 Uhr. Berlin; Duxer Porzellan⸗Manufaktur A.- G. vorm. Ed. Eichler, Berlin, 115 Ühr. Berlin: Hannoversche Bodentredit- Bank, Hildesheim, 15 Uhr. Augsburg; Wollwaarenfabrik „Mercur“, Liegnitz, 12 Uhr. Bremen; Norddeutsche Woll⸗ und Kammgarn⸗-Industrie A.-G., Bremen, 11 Uhr. Bremen: Wollgarnfabrik Tittel C Krüger und Sternwoll⸗Spin⸗ nerei A.⸗G., Leipzig, 12 Uhr. Dresden; Aktien⸗Färberei Münchberg vorm. Knab K Linhardt, Münchberg, 11 Uhr. Duisburg: 3 Schiffskreditbank A-⸗G., Duisburg, 18 Uhr. München: 2 aft für Gasindustrie A. G., Augsburg, 115 462 Sprottau: Wilhelmshütte Eisen⸗ und Emaillierwerke A. * Sprottau, 20 Uhr.
Dienstag, den 16. April.
Berlin; A.-G. Georg Egestorff's Salzwerke und Chemische Fabriken, Berlin, 11. uf ĩ d 9
Berlin: A.-G. für Lebens- und Genußmittel, erlin, 16 Urs
Berlin: Berliner Stadtschafts Bank A.-G., Berlin, 13 Uhr.
Berlin: Deutsche Rentenbauk, Berlin, 11 Uhr.
Berlin: Deutsche Rentenbank⸗-Kreditanstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank), Berlin, 12 Uhr.
Braunschweig: Braunschweig⸗Hannoversche Hypothekenbank, Braun⸗ schweig und Hannover, 12 2
Bremen: Llohd Dynamowerke A.-G., Bremen, 12 Uhr.
Dresden; A.-G. vorm. Seidel K Naumann, Dresden, 11 Uhr.
Gera: Gera⸗Greizer ,,, A.⸗G., Gera, 12 Uhr.
,,, Hackethal Draht- und Kabel⸗Werke A.-G., Hannover,
14 Uhr. Köln: . und Spiegel⸗Manufaectur, Gelsenkirchen⸗Schalke, r.
Köln: Reichsdeutsche Bausparkasse A.-G., Köln, 17 Uhr. München; Kunstmühle Tivoli, München, 107 Uhr.
Stuttgart;: Vereinigte Trikotfabriken (R. Vollmoeller A.-G.,
Vaihingen, 11 Uhr,
Stuttgart; Württembergische Hypothekenbank. Stuttgart, 11 Uhr. Zürich:; Aluminium⸗Industrie⸗A.⸗G., Neuhausen, Schweiz,
1015 Uhr. ] Mittwoch, den 17. April.
Bremen: Eiswerk und Kühlhaus Huxmann A.-G., Bremen, 12 Uhr. Frankfurt, ain: Frankfurter Bank, Frankfurt 9. M., 11 Uhr. Hamburg: Deutsche Werft A.-G., Hamburg, 12 Uhr. ; Hamburg: Oldenburg⸗Portugiesische Dampffchiffs Reederei, Ham⸗
burg, 117, Uhr. ; ; Halberstadt: Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik A.⸗G.,
Stralsund. 19 Uhr. . Mainz: Portland⸗Zementwerke Dyckerhoff⸗Wicking A.-G., Mainz, Schwerin: Mecklenburgische
11 Uhr Depositen und Wechselbank, Schwerin, 12 Uhr.
Donnerstag, den 18. April. Berlin: Allgemeine Lokalbahn⸗ und Kraftwerke A.⸗G., Berlin, . & Ladewig A.-G., Chemnitz, 11 Uhr. Dresden: Baumwoll⸗-Spinnerei Zwickau, Zwickau, 119 Uhr. Dresden: Zwickauer Kammgarn⸗-Spinnerei, Zwickau, 11 .
Freitag, den 19. April Karfreitag!
Sonnabend, den 20. April.
Hannover: Portland⸗Cementfabrik Hemmoor, Hemmoor, 10 Uhr.
Länder und Pferde
Landesteile 4 Dchsen
Januar Februar Januar Februar Januar
Bullen
Januar
Kühe
Februar
Jungrinder
3 Mor
Januar Februar
Kälber
bis nate alt Januar Februar
Schweine
Januar Februar
Schafe
Januar Februar
Januar Februar
Januar Februar
Provinz Ostpreußen .. Sint, Probinz Brandenburg... ( ö Grenzmark Posen⸗W Niederschlesien .. Oberschlesien.. Sachsen ... Schleswig⸗Holstein Oannoper 86 f ö ö. X ssen⸗ au Nbeinprovinz ?)... Hohenzollern....
D 2
pr. 10 1 18
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363 262 653 5h 497 438 4784 46659 529 447 379 353 344 299 85 10h
82l 628 868 694 111 198 171 108 3 375 102 217 1191 S22 727 1163 827 7565 703 548 172 1948 1670 1577 1285 3 426
1442 2434 2936 1739
200 4053
875 2025 2215 1763 1805
763 2462 6
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8167 5 5h50
984 9104 3719 98686 3 872 8134
9091 229
13 942 20 251
4435 8074 7129 5087
830 8017 3151 8 142 4113 65317
5 8hö 163
2401 3282 5344 1925
3428 1977 4159 2022 3761 1387 5367 4483
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13 537 22 6865 I5 hg 11351 2 5066 26 gb 9 6* 21 55 13 457 13 89 21 06 19 hoh 38 763 103
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Sachsen .. Württemberg. Baden. Thüringen. Hessen .. Hamburg. Niecklenburg Oldenburg Braunschweig Bremen ihn! ,,,, Lübeck ö Schaumburg⸗Lippe .
199 57 94
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1 317 515 1625 165 135 1h
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6237 6 804 4798 3184 2707 1495 638 669 839 332 2 450 131
23 533 13 949
7368 5372 5 921 4220 2891 2848
945
25 353
73 572 44 308
19177 12277
62 992 37661
21 0909
16255 109573 6920 4186
155 357 125 930
46195 35745 77166 27387
20 780
5 985
1399 968 4420 482 3533 1063 56 559 328 847 24 172
4162
1s 3e) 3098 1136
3673 3344
931 425
9h66 60 652 392 80b 16 178 14
Schlachtungen von Tieren in⸗
ländischer Herkunft zusammen ). 56 27272
* * 1 9 9 1 812
Davon dänischer Herkunft.. 1012 cchwedischer Herkunft. 36 irischer Herkunft .. 764
Schlachtungen in Seegrenzschlacht⸗
hösen?! )..
Schlachtungen von Tieren: aus deim Memelgebiet )..
aus Rumänien ).. 261 aug in,, 366 493
197 895
5137 1800
357
3
—
87 941
Dentsches Reich zusammen 97. . 29 838 Dagegen Januar u. Februar 19349 26 561
Darunter Schlachtungen:
in Seegrenzschlachthöfen . ; ; 752
aus Litauen.
aus dem Meineigebiet 3 37 Dagegen Januar u. Februar 19136 . 3 37048
Inlandeschlachthöfe ) ..... ; 33
Seegrenzschlachthöfe h. .... 5065 Dentsches Reich zusanmen . . 34 330
Aus beschauten Schlachtungen ..
35 04h
98 6065 122 046 Aus nichtbeschauten Schlachtungen 47
524
199.
211
302 390 304
3 239 203 00 36 623 153 818
1 625
1136 893 Durchschni
491 739
48
17 52
242 268 242
170 541 130 725
201
1174241 ttsschlachtge
2 2
241 272 242
Sl 585 7h 499
53 903
ö 11
11
280
195 196
Fleischmenge in 42
919
413 0061 186073
919
159 684
125
Einfuhrübeischuß ......
. Januar 753
Februar
544
137 560 386 679
287 650 wichte in kg
274
41
—
41
108 218 359 807
273 325
0 168 631 5
— —
216
41
—
1825 6 1812736
1417607
41
1078
1ä789 202 311920
5 512 190 I ttz
98
—
98
13158
1627719 1619682
100 125 111 550
1257 4071149 688
16131331 25618
3596
13
130 491
21 874 3597
25 25
Inegesamt ...
3 Ergebnisse. — N Ohne Saargebiet. — “) Flensburg, Saßnitz; Wismar; Bremen; Lübeck. — “ Ergebnis. ür das Jahr 1913 jetziger Gebietsumfang. Bei Vergleichen sind die neueren von 96 der wichtigsten deutschen Schlachthöse über Durchschnittsgewichte der Schlachttiere. —
Berlin, den 8. April 1935.
Januar K 30 713 24633 918 928 Auf den Kopf der Bevölkerung kg O0, oh 0040 1,40
3 Januar u. Februar 1933 27 726 23727 807 518 Auf den Kopf der Bevölkerung E (60 0.04 1,23
Dagegen Januar u. Februar 1913 41 384 34 721 739 409 Auf den Kopf der Bepölkernng kg 667 666 1, 24
Februar 775 360
1,18
697 260
1,66
hh0 hd
109
162 97ß 635 126 183
021
169 709 0.26 160 893 023 120 022 0.26
2114280 3, 21
2091871 3,19 1635313 2, 75
Im Schlachthof Berlin. — Bestimmungen über Ausdehnung des ) Aus den Angaben der Seegrenzschlachthöfe über
29 227 6 6] 31 023 606 13 397 0607
1905227
1489 679
Beschauzwangs bei Hausschlachtungen zu be Durchschnittsgewichte der Schlachttiere.
Statistisches Neichsamt.
25 471 0,04 26 805 0.0 39 094 0, 07
3) Im Schlachthof Dresden. —
) Vervollständigtes rücksichtigen. — ) Aus den Angaben