Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 113 vom 16. Mai 1935.
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zunächst fünf Landkreise (in den Provinzen Oberschlesien, Grenz⸗ mark Posen⸗-Westpreußen und Schleswig Holstein zwei Landkreise) bestimmen, in denen die Brandschau hauptamtlich dure geführt werden soll. Zweckmäßigerweise sollen ge Landkreise aus⸗ ewählt werden, in denen bisher die meisten Brandfälle zu be⸗ . waren. In den bestimimten Landkreisen . Land⸗ räte zunächst zwei nach ö geeignete und in jeder Hin⸗ sicht zuverlässige Personen für die hauptamtliche Brandschau auszuwählen. Sie ö die Fähigkeit haben, mit der länd- lichen Bevölkerung verhandeln zu können und sind der Kreis⸗ leitung der NSDAP. namhaft zu machen. Alsdann erfolgt ihre Ausbildung, worauf sie Brandschauer und Hilfspolizeibeamte werden, die einen entsprechenden Ausweis erhalten. Sie haben sodann gemeinsam- planmäßig n , n, für Orts⸗ polizeibezirk, Gemeinde für Gemeinde, Ortsteil für Ortsteil und Haus für Haus auf Brandgefahr zu überprüfen. Werden dabei Mängel entdeckt, so ist der Inhaber zunächst mündlich in ge⸗ eigneter Weise aufzuklären. Anschließend ist ihm die Beseitigung der Mängel durch polizeiliche Verfügung aufzugeben. Dabei ist zum Ausdruck zu bringen, daß, wenn die Beseitigung des Mangels in der vorgeschriebenen Frist nicht erfolgt, sie durch einen Dritten auf Kosten des Pflichtigen angeordnet wird. Wenn die Kosten wegen der Höhe dem Pflichtigen nicht zugemutet werden können, soll die zuständige Feuerversicherung zur Prüfung veranlaßt werden, ob sie ein Darlehen gewähren kann. Die Brandschauer haben ihre tägliche Arbeit in ein Tagebuch einzutragen. Nach etwa drei Monaten hat eine Nachschau der überprüften Gebäude stattzufinden. Der Minister betont, daß ur Zeit alljährlich in Deutschland immer noch volkswirtschaftliche Werd im Betrage von rund 400 Mill. RM durch Schadenfeuer vernichtet werden, die zum großen Teil durch wirksame vor⸗ beugende Brandschau hätten erhalten bleiben können. Aus zwin⸗ genden volkwirtschaftlichen Gründen sei daher der Brandschau größere Bedeutung beizulegen als bisher nach dem Grundsatz, daß Vorbeugen besser als heilen ist. Der Minister wünscht Bericht bis zum 1. Juli 1935, in welchen Kreisen die hauptamt— liche Brandschau eingeführt wurde. Zum 1. November 1935 will er über die mit der Brandschau gesammelten Erfahrungen unter— richtet werden. ;
Nachprüfung von Unterhalts⸗ und Haftpflicht⸗ renten.
Der Reichs- und Preußische Innenminister hat an die Regie⸗ rungspräsidenten einen wichtigen Erlaß über die Kürzung von nicht mehr a,, n Unterhalts- und Haftpflichtrenten ge⸗ richtet. Der Minister weist darauf hin, daß Vergleiche über Unterhalts- und Haftpflichtrenten bei wesentlicher Aenderung der dem . zugrunde liegenden Verhältniffe abge⸗ ändert werden können. Das gelte sowohl für außergerichtliche als auch für gerichtliche Vergleiche. Die Abänderungsmöglichkeit, 6 erklärt der Minister, könne in allen denjenigen Fällen von
edeutung werden, in denen während der Jahre 1927 bis 1932 der Polizeifiskus aus Anlaß von Schadenersatzansprüchen Dritter gegen die Polizei zu regelmäßig wiederkehrenden Leistungen ver⸗ urteilt worden ist oder im Wege des Vergleichs solche Leistungen freiwillig übernommen hat. Die inzwischen eingetretene Aende⸗ rung der wirtschaftlichen Verhältnisse, welche für die Beurteilung dieser Leistungen maßgebend gie n, seien, habe insbesondere eine gesetzliche Minderung der Unfallrenten aus der Sozialver⸗ icherung und die Kürzung der Beamtengehälter zur Folge ge⸗ abt. Der Minister 66 daher, auch eine Nachprüfung der in
rage kommenden Unterhalts- und Haftpflichtrenten vorzu⸗ nehmen. In geeigneten Fällen soll zunächst im Wege freier Ver⸗ einbarung eine Minderung der Leistungen angestrebt werden; wenn das nicht möglich ist, ist an den Minister zu berichten.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
In der Staatsoper gelangt Freitag an Stelle des angekündigten „Fliegenden Holländers“ Richard Wagners „Lohengrin“ zur Äuf⸗ führung. Die Titelrolle singt Fritz Wolff, den Telramund Walter Großmann, den König Heinrich: Ludwig Hofmann, die Elsa: Tiana Lemnitz und die Ortrud: Gertrud Rünger. Dirigent: Hans Swarowsky. Beginn bereits 1975 Uhr.
Schauspielhaus: Geschlossen.
Handelsteil.
Der deutsche Außenhandel im April 19335.
Die Einfuhr betrug im April 359 Mill. RBM. Gegenüber dem Vormonat (353 Mill. RM) ist sie somit leicht gestiegen. Wie weit diese Entwicklung durch die Saisontendenz beeinflußt ist, läßt sich schwer beurteilen, da die Aprilergebnisse bis zum Jahr 1931 durch Lagerabrechnungen, beeinflußt wa =. Im ver⸗ sangenen Jahr entsprach die Einfuhr im April etwa derjenigen k Vormonats. Zugenommen hat die Einfuhr von e f, und in geringerem Umfang von Fertigwaren. Bei Rohstoffen entfällt die Steigerung vor allem auf Baumwolle, deren Einfuhr um 7 Mill. RM zugenommen hat. Nennenswerte Erhöhungen h darüber hinaus aber auch bei Oelkuchen, rr rn ee.
elfrüchten eingetreten. Abgenommen 9. die Einfuhr bei Kalb⸗ fellen und Rindshäuten sowie Tran. Die Einfuhr von Lebens⸗ mitteln und Getränken, die bereits in den vergangenen Monaten rückgängig war, hat im April, wenn auch in geringem Umfang, weiter abgenommen. Zurückgegangen ist hier die . von Butter, Eiern, Getreiöe und, Südfrüchten. Diese Rückgänge
11 den allo ο-* oil wa; se S m, = , w CG: fein Gon 1 ee und Obst ausgeglichen. An der Stei erung der Einfuhr 6. im wesentlichen nur überseeische Länder beteiligt. Beträcht⸗ iche Zunahmen ergeben sich vor allem bei den Bezügen aus Brasilien (Baumwolle), Argentinien (Oelfrüchte, Gerste) und Britisch⸗-Südafrika (Wolle). Darüber hinaus ist aber auch die Ein⸗ . aus den Vexeinigten Staaten (Baumwolle, Obst) etwas ge⸗ tiegen. Die Bezüge aus europäischen Ländern waren meist rück— gängig. Abgenommen hat vor allem die Einfuhr aus Spanien Südfrüchte, Küchengewächse), Norwegen (Tran), Großbritannien bearbeitete Wolle), Dänemark (Butter) und Belgien-Luxemburg (bearbeitete Wolle). Nennenswert erhöht war jedoch die Einfuhr aus Frankreich (Garne) sowie aus Rußland . Mineral⸗
öle). Einfuhr im April 1935.
März April Jan. April
Millionen RM
42 30 120 87, S844 3652, 9 2123 220,5,)y 874,9 49,3 51,5 224,9
Zusammen J. - IV. 352,8 359,4 1 476,7 V. Gold und Silber 3,8 5, 17,1
Die Ausfuhr war mit rund 340 Mill. RM um 7 * geringer als im März. Dieser Rückgang stellt ausschließlich eine Saison— erscheinung dar. Die Ausfuhr hat mit einer einzigen Ausnahme (im Jahre 1929, in dem die Entwicklung ausschlaggebend durch die abnormen Witterungsverhältnisse bestimmt wurde) in allen Vor⸗ jahren von März zu April abgenommen, und zwar war der Rück⸗ gang im Durchschnitt erheblich stärker als diesmal. Im ver⸗ gangenen Jahr betrug die Abnahme sogar 21 *, also das Drei⸗ fache, und auch im Fahre 1933 war sie mit etwas mehr als 10 3. noch größer als im laufenden Jahre. Während das Märzergebnis d. J. noch um 97 unter dem des entsprechenden Vorjahrsmonats lag, ist das Aprilergebnis erstmalig wieder höher, und zwar um annähernd 8 , als die Aprilziffer 1934. An dem Rückgang der
Warengruppen
J. Lebende Tiere
II. Lebensmittel und Getränke .. III. Rohstoffe und halbfertige Waren IV. Fertige Waren
Gesamtausfuhr gegenüber März sind in erster Linie Fertigwaren gegenüber J und von Kraftfahrzeugen (4 649
beteiligt, aber auch die Ausfuhr von Rohstoffen ist
dem Vormonat gesunken. An dem Rückgang der Ausfuhr ist die Mehrzahl der i n , und überseeischen Länder beteiligt. Abgenommen hat die Ausfuhr insbesondere nach Großbritannien, Italien, Frankreich, Rußland sowie nach den Vereinigten Staaten von Amerika und Argentinien. Nennenswerte Steigerungen der Ausfuhr sind nur bei Schweden und Rumänien eingetreten.
Ausfuhr im April 1935.
März April Jan. April Millionen RM 0,2 0,2 5,4 5,9 67,2 58,8 292,3 275,4
Zusammen J- IV. 2068, 1 Sao, 1307, V. Gold und? Sit-. 6,0 4,4 16,
„Die Handelsbilanz, die im Vormonat mit 12. Mill. RM aktiv war, schließt im Äpril mit einem geringen Einfuhrüberschuß, und zwar in Höhe von 19 Mill. RM ab. Diese Passivierung, die sich vorwiegend aus dem Verkehr mit den überseeischen Ländern ergibt, ist im wesentlichen als eine jahreszeitliche Erscheinung zu betrachten. Die Entwicklung der Handelsbilanz war auch in früheren Jahren von März zu 5 aß ausnahmslos durch einen Rückgang des Ausfuhrüberschusses bzw. eine Steigerung des Passivsaldos gekennzeichnet. Im einzelnen find im Außen⸗ handel des Monats April folgende Veränderungen hervorzuheben: In der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken haben Süd⸗ früchte um 18 Mill. RM, Butter um 1,2 Mill. RM, Eier um 12 Mill. Rm und Getreide um 1,3 Mill. RM abgenommen. Diesen Rückgängen irn Einfuhrsteigerungen bei Kaffee um 2 Mill. RM und Obst um 14 Mill. RM gegenüber. An der Steigerung der Einfuhr von Rohstoffen um insgesamt 8,3 Mill. RM ist Baumwolle allein mit 7,3 Mill. RM beteiligt. Darüber hinaus hat die Einfuhr von Oelkuchen um 2,55 Mill. RM, Eisenerzen um 23 Mill. RBM, Aluminium um 2,1 Mill. RM, Oelfrüchten und Oelsagten um 1,9 Mill. RM, Mineralölen um 1, Mill. RM und Wolle um 10 Mill. RM zugenommen. Abgenommen hat dagegen die Einfuhr von Kalbfellen und i er mn, um 236 Mill, RM, Tierfett und Tran um 1,5 Mill. RM. Die ge⸗ ringe Steigerung der Feritgwareneinfuhr beruht auf einer Er— n des Bezugs von Pelzen und Pelzwaren (4 1,1 Mill. Rö) owie von Was ei hr ig; (4 1,0 Mill. RM). Am Rückgang der Rohstoffausfuhr sind von den wichtigeren Waren in erster Linie chemische Voöhstoffe und Halbzeuge — 1,3 Mill. Rö sowie nicht ölhaltige Sämereien (— 1,3 Mill. RM) beteiligt gewesen. Erhöht war die Ausfuhr dag gn bei schwefelsaurem Ammoniak (4 1,6 Mill. RM). In der Gruppe Fertigwaren war die , bei den meisten Positionen rückgängig. Bei Textilfertigwaren betrug die Abnahme 4, Mill. RM, bei chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen Leinschließlich Farben) 4,1 Mill. RM, bei Eisenerzeug⸗ nissen 2,) Mill. RM, bei Papier und Papierwaren 17 Mill. RM, bei Waren aus Kupfer 144 Mill. RM und bei elektrotechnischen Erzeugnissen 1,3 Mill. RM. Eine nennenswerte Stéigerung weist lediglich die Ausfuhr von . (4 3,5 Mill. RM)
ill. RM) auf.
Warengrup pen
I. Lebende Tiere.. ... II. Lebensmittel und Getränke .. III. Rohstoffe und halbfertige Waren IV. Fertige Waren
1,0 21,8 245,5 1038,
2
Landwirtschaft als Rohstoffquelle.
Im Zuge der weltwirtschaftlichen Entwicklung des letzten Jahrhunderts ging die Erzeugung industrieller Rohstoffe in unserer Landwirtschaft mehr und mehr zurück und wurde statt dessen von anderen Erdteilen übernommen. So tam es, daß Tuutschland, das vor noch nicht hundert Jahren noch Wolle aus- führen konnte, in den, letzten Jahren 96 — 5 3, felnes Bedarfs Einführen mußte. Die gleiche Entwicklung können wir beim Flachs und bei den Oelsaaten beobachten. Der Zusammenbruch der Weltwirtschaft macht les notwendig, fich wieder auf die eigenen Kräfte zu besinnen. Wir müssen die ausgewanderte landwirtfchaft⸗ liche Rohstofferzeugung in die Heimat zurückholen. Insbesondere . uns die Tevisenlage, mit der Erzeugungsschlacht nicht nur ie ahrungsfreiheit zu erkämpfen, sondern auch die landwirt⸗ schaftliche Rohstofferzeugung im eigenen Lande so stark wie mög⸗ lich zu machen. Damit werden gleichzeitig die ursprünglichen Lebensgesetze des Bodens wieder zur Geltung gebracht, denn Land⸗ , . aus 36 nur Erzeugung von Nahrungs⸗ itteln, sondern auch von Rohstoffen für die Verarbeitun Gütern des menschlichen ern ffn f ; . 367
Die Entwicklung der nnn n n, Rohstofferzeugung erhält jetzt einen neuen a gn Antrie er Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hot, in Fortsetzung der mit ber Schaffung von Festpreisen für Wolle und der Einführung von Absatzprämien für Fla 28 und Oelsagten begonnenen Linie auf Grund einer dem Reichsfinanzminister gegebenen Garantie— Ermächtigung bis zur Höhe von 8 Mill. 9j die erforderlichen Mittel beschafft, um eine beschleunigte Vermehrung der deutschen , . und Wollerzeugung einzuleiten. Wir werden bei der Wolle zwar nicht so schnell vorwärtskommen wie beim Flachs, bei dem es uns voraussichtlich schon im laufenden Jahr gelingen wird, etwa 80 . des zedarfs aus eigener Er eugung zu decken 9e enüber 10 bis 199 in den letzten 3 ren. E wissen jedoch, aß nach Berechnungen des In tituts für a n re schon eine Verdreifa ung des gegenwärtigen Schafbestandes uns in die Lage versetzen würde, etwa 25 bis 30 * des gegenwärtigen Woll verbrauchs selbst zu er eugen. Eine solche Vermehrung, die durchaus im Berei des Mög . liegt, würde für die deutsche e. ver sorgung schon einen sehr wichtigen Schritt vorwärts edeuten.
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vom J. f. K. errechnete Index
— Berliner Börse am 16. Mai.
Weiter fest — vereinzelt Glattstellungen.
Das Geschäft an der heutigen Berliner Börse lebhafter ein, wurde allerdings im Verlauf ruhiger. . Haltung des Vortages setzte sich durch, allerdings hat de tn esse für Spezialpapiere etwas nah gr mn n dafür aber wan itz Kursbesserungen fast allgemein. Die Kulisse allerdings 9. zt die von seiten der Privatkundschaft eingegangenen ann vereinzelt zu Glattstellungen, so daß sich in einigen Pa etwas nachlassende Kurse zeigten .
Am Montanmarkt bestand eini splus 1) sowie für Hoesch (plus *), während sich sonst ö besserungen kaum ergaben. Rheinische Braunkohlen lagen einigen Glattstellungen (minus 1), sonst aber waren Braun tah n ö.. weiter gefragt, und zwar namentlich die in den 1
agen vernachlässigte Leopold⸗-Grube (plus 2), auch lin lagen 1 5 höher. In Nachwirkung der günstigen Henn versammlungsberichte im Salzdetfurth⸗Konzern bestand 6 Kauflust für Aschersleben und Westeregeln (je plus 2. u chemischen Werten gewannen J. G. . und Kolswern i 13, von den Petroleum⸗Papieren Deutsche Erdöl ebenfallz 1 und Rütgers ü 5. Am Elektromarkt zeigte sich heute eine stůrl Abschwächung der Chade⸗Aktien. Die Serie a bis e verlor r NJ die Serie d 6 M. Auch B. K. L. waren in größeren Betrag angeboten (minus 25). Dagegen profitierten Schuckert von günstigen Mitteilungen im Geschäftsbericht (plus 151), auch ‚ AEG. waren größere Umsätze zu bemerken (plus 53), währe Siemens vernachlässigt lagen. In Rheinische Elektrizität plus sowie in Aceumulatoren (plus 3) trat einiger Materialmann ein. Sonst waren unter Elektrowerten noch Schlesische . um 114 * und ,, Werke Schlesien um 1x. 5, gebest Im Verlauf fanden Schiffahrtswerte Interesse (Hapag plus und Nord Lloyd plus z), sonst bestand noch einige ahhfem für Orenstein plus 1), Julius Berger (plus 1) und Bemha (plus 1. 1
Am, Kassamarkt war das Geschäft ziemlich still Kurserhöhungen gegenüber gestern meist nur unbedeutend. In Rentenmarkt setzte sich eine eher etwas freundlichere Tenden durch. Altbesitz indessen bröckelten ab. Tagesgeld war zu) bis 37 reichlich vorhanden und teilweise auch darunier 1 haben. Das Geschäft in erstklassigen Anlagen war etwas hafter als am Vortage, Am internationalen Devisenmarkt lan englische Pfund und holländische Gulden fester. Das Pfund suhg ich . auf 18,15 (12,12) und der Dollar auf unverändn 487 M.
Die internationalen Effektenmärkte
Die Lage an den internationalen Effekten märkten spient sowohl wichtige Züge der konjunkturellen Entwicklung in einzelnen Volkswirtschaften als auch die besondere Konstellan der Weltwirtschaft wieder. Während die Aktienmärkte ham sächlich für die Ertragslage der Industrie kennzeichnend sind, ej die Verfassung der Rentenmärkte im besonderen an, welchen Gr die Konsolidierung der Kreditverhältnisse erreicht hat. M Institut für Konjunkturforschung beschäftigt sich daher in seim letzten Wochenbericht mit der Entwicklung und gegenwãärti Lage auf den genannten Gebieten. .
Demnach haben schon im Verlaufe der Jahre, die seit n Krisis von 1931ñũ32 verstrichen sind, die Rentenkurse n die Bondsrenditen in den verschiedenen Ländern und Währum ruppen einander stark genähert. Die Rendite der Staats papia iegt nur in Einzelfällen über 5 5 und nur selten unter 3 5. den Ländern, die damals unmittelbar von der Finanzkrisis erf wurden, haben sich die Kreditverhältnisse inzwischen erheblich, festigt. Soweit in diesen Ländern zur Kreditkrisis auch Um nung in den öffentlichen Haushalten, Budgetdefizite oder ha kurzfristige Verschuldung beigetragen hatten, so vor allem! Deutschland, sind diese Störungen inzwischen durch Sanierung öffentlichen Finanzen beseitigt worden. Außerdem waren ind meisten Ländern mit aktiver Wirtschaftspolitik die Zentralban erfolgreich bestrebt, durch Ankauf vor allem von Staatsschih berschreibungen den Rentenmarkt zu fördern und die Bondrenh den weichenden Geldmarktsätzen anzupassen. Dadurch erhielten Rentenmärkte in Großbritannien und den nordischen Landen in den Vereinigten Staaten, Japan, in Deutschland n Italien einen starken Auftrieb. Umfassende Anleihekonverstn wurden durchgeführt. In den angelsächsischen Ländern it g Aufwärtsbewegung der Rentenkurse dadurch nicht unterbrot worden; in Deutschland und zunächst auch in Italien haben die Kurse auch nach den Konversionen auf hohem Stand' gehalt In allen diesen Ländern liegt die Bondsrendite heute erhtth niedriger als 1931/32, großenteils sogar niedriger als 193,9 Markt für kurz⸗ und mitkelfristige Emissionen? des Staates! mäßigen Sätzen in hohem Grade aufnahmefähig. Im Gegen dazu sind die Rentenkürse in den Hauptländern des ehemalgt Goldblocks auch jetzt noch erheblich niedriger als 1935/31. Di Abständen immer wieder auftauchenden Währungsbesorgnise n Publikums, die durch Guthabenabzüge beengte Lage der Bunt der überhöhte Kreditbedarf des gets; sind die Hauptursacht dieser Entwicklung. Infolge der Baissespekulationen gegen Schweizer und den 6. gigen Franken sowie gegen den holin dischen Gulden sind die Rentenkurse in diefen Ländern von nein (. gesunken. Demgegenüber ist die Konsolidierung am belgi
entenmarkt bereits wenige Wochen nach erfolgter Valutaäahhg tung soweit fortgeschritten, daß die Konversion der Staatsanlefe beschlossen werden konnte. Auch wenn man diese Sonn bewegungen berücksichtigt, so stellt doch die festverzinsliche & ö 3. der Anleihekonversionen heute in den Händen h parer und Anleger fast aller Länder ein wertvolleres Aktih dar als während der . des letzten Aufschwungs A er Durchschnittskurse der Rem
von 14 Ländern liegt um 10 Punkte über dem Stand von und hat sich auch 19654 nennenswert gehoben.
Die Attienkurse von 18 Ländern haben dagegen im Din schnitt erst wieder 57 . des Standez von 1928 erreicht; Mitte 1933 ist trotz gelegentlicher Aufwärtsbewegungen im gun kaum eine Besserung erzielt worden. Zwar wüpde der Ti. sn des Jahres 1930 auch an den Aktienmärkten der meisten Lin inzwischen überwunden. Das Fehlen einer bestimmen Haussetendenz und einer stärkeren Kaufneigung an den Alt märkten deutet jedoch darauf hin, daß sich die Erträge in Industrie oder jedenfalls die Dividendenaussichten bei den in striellen Gesellschaften seit 1933 in führenden Industrielann nicht entscheidend gebessert haben Das gilt vor allem für C! land, die Vereinigten Staaten und Japan. Eine nennenswe Hebung des Aktienkursniveaus gegenilber dem Stande von Ii 10933 tennzeichnet die Entwicklung in Deutschland, Italien n Schweden. Die Kurse in den „Goldblockländern“ gehen dagz seit diesem Zeitpunkt anhaltend zurück. Von Japan abgeseh bleibt das Aftienkursnivean der Industrieländer noch immer n hinter dem Stand von 1928 zurück. Nach Japan behauptet um den Industrieländern England den größten Vorsprüng. Holland und = — vor der Libwertung — in Belgien werden Aktien dagegen im Durchschnitt nur mit einem Viertel Standes von 1928 bewertet. Obwohl sich der deutsche Kon turaufschwung auf zahlreichen Marktgebieten nur in losem sammenhange mit der Entwicklung im Auslande vollzog, lo as deutsche Kursniveau für Aktien wie guch für Renten aus einer Mehrzahl von Länderziffern errechneten internatiom
Kursmittel sehr nahe.
setzte etwa
ien pieren
e Nachfrage für Rhein ian 1
und Mi 1
Reichs⸗ und S aatsanzeiger Nr. 113 vom 16. Mai 1935. S. 3
zart erhöhte k in Deutschland. em Januar und Februar 1935 hat die papiererzeugende mnie Papier, r, , ff Holzstoff) laut n. für n rn den Rückgang der Produktion in ber Krise uh, wieder aufgeholt. Die Produktion war vor allem in der auen Hälfte des Jahres 1933 und im Herbst 1934 ge tiegen. estrtsten ist seit 1932 die Produktion von Zellstoff ge tiegen. Erseugung von Ganzzeug (Bapier und Pappe) war in der wie starker zurückgegangen und hat sich seit 1932 etwas weniger , gehoben als die Zellstoffproduktion. Die Holzstoffproduktkon eine große Bedeutung als selbständige Industrie; zum weit⸗ — iberwiegenden Teil wird Holzschliff in kombinierten Be⸗ hen mit Papier und Pappe zusammen in dem Maße hergestellt, es für die Produktion von Ganzzeug benötigt wird. Die Aus= m von Zellstoff hat sich 1934 — nach einem Rückgang im Jahr z — mengenmäßig recht günstig entwickelt. Der seit 1931 an⸗ tende Ausfuhrräückgang bei Papier scheint hönaten zum Stillstand gekommen zu sein. Die Pappeninduftrie ute ihren Export bis Anfang 1932 noch steigern können; obwohl ze Ausfuhr seitdem allmählich absinkt, war sie im vergangenen hr noch etwas größer als 1928. Allgemein war der Export urch die Preislage auf dem Weltmarkt stark behindert; das gilt conders für Papier und Pappe.
Erwägungen zur Beteiligung der privaten Versicherungsgesellschaften an der Arbeits⸗
beschaffung.
Die erfolgreiche Mobilisierung der Liquiditätsguthaben der harfassenorganisation (durch Uebernahme der 50 ill. RM sichsanleih' Ende Januar d. J) zum Zwecke der Arbeits— schaffung hat, wie wir hören, nunmehr auch zu Erwägungen
2 .
lblöung von Hypotheken aus deutschen Aus⸗
landsanleihen.
Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung teilt
iich Runderlaß Nr. Rz / 65 D. St. ([V., 6. Ablösung von Hypo⸗
len aus deutschen Auslandsanleihen) Dev. A 25 8is / 85 vom
5 1935 mit: In Abänderung der Allgemeinen Erlasse vom
pril 1934 — Dev. 1 11 601/354 — und vom 28. Juli 1934
Deb. A 28 436134 — ordne ich im Einvernehmen mit dem
öichsbankdirektorium folgendes an:
. Sind die Umschuldungsvoraussetzungen (Umschuldungs—
dirftigkeit Umschuldungsfähigkeit, Umschuldungswürdigkeit) in
shlicher und persönlicher Hinsicht gegeben, so kann dem Schuldner
E Genehmigung erteilt werden, die zur Umschuldung erforder⸗
hen deutschen Auslandsbonds (5 22 Abs. 1 Dev.-⸗-G.) im Tausch
gen ausländische Wertpapiere (ö 21 Dev.⸗G.) im Ausland zu werben; Genehmigung zum Ankauf unzertifizierter Bonds gen Reichsmark im Inland ersuche ich künftig zu versagen.
„ der Prüfung der Umschuldungsvoraussetzungen ersuche ich,
ich wie vor einen strengen Maßstab anzulegen. Anträge, bei
nen der Zinsfußz für das Umschuldungsdarlehen einen Netto— nßsatz von 535 , (Verwaltungskosten, Provisionen u. dergl. geschlosen, aber ohne Tilgung) übersteigt, find abzulehnen.
ö der Erteilung der Genehmigung sind folgende er ! zu
nchen:
a) Grundsätzlich sind 25 der beim Verkauf der ausländischen Wertpapiere im Ausland anfallenden Devisen an die Reichsbank abzuliefern. Ist der Betrieb gefährdet, so ö. der abzuliefernde Devisenteilbetrag auf 15 gekürzt werden.
D Der Verkauf der ausländischen Wertpapiere im Ausland und der Ankauf der Bonds hat durch Vermittlung des jeweiligen Anleiheinstituts oder durch die Bank für deutsche Industrieobligationen zu erfolgen. Müssen die auslän⸗
in den .
geführt, die Anlagemittel der privaten Versiche rungsgesellschaften zur Konsolidierung von Aufwendungen für Arbeitsbeschaffungs⸗ ö. mit heranzuziehen. Diese Annahme wird erhärtet dadurch, aß offenbar im Hinblick darauf seitens dieser Stellen seit einiger Zeit am Kapitalmarkt eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten ist und sich die Mehrzahl der Versicherungsgesellschaften ferner entschlossen haben soll, bis auf weiteres Anträge auf Gewährung von Hypotheken nicht entgegenzunehmen.
Das Zusatzabtommen zum deutsch⸗
sfüdafritanischen Woll⸗Kompensations abkommen.
Wie bereits berichtet, ist mit der in diesen Tagen erfolgten Verlängerun des Wollabkommens mit der füdafrikanischen Re— gierung ein ö ar en worden, das sich außer Wolle auch auf andere Artikel bezieht, die im Kom . verkehr gegen deutsche Waren bezogen werden können. Von diesem Zusatzabkommen sind auch Felle betroffen. Es ist vereinbart worden, daß bis zum 30. November 1935 die Fellernten von Karakulschafen bis zu einem Gesamtwert von 156 900 nach ,, eingeführt werden können. Dadurch ist es den deut⸗ schen hafzüchtern in Südwestafrika wieder möglich, direkt mit ihrem Mutterland zu verkehren und nicht über London als Um⸗ schlagshafen, den sie infolge der Devisenbewirtschaftung in letzter Zeit in Anspruch nehmen mußten. Das Zusatzabkommen wird weiterhin bewirken, daß Leipzig als traditioneller Welthandelsplatz für SW-Persianer wieder zur Geltung kommt und gleichzeitig auch, ö. die deutsche Rauchwaren⸗Veredelungsindustrie durch das Fär en und Zurichten der rohen Persianer neue Beschäfti⸗ , . gewinnt. Die vereinbarte Menge reicht über⸗ ies aus, den Bedarf des , , Rauchwarenhandels in Per⸗ sianern für dieses Jahr zu decken.
Devisenbewirtschaftung.
dischen Wertpapiere, was die Regel . dürfte, zuvor im Inland gekauft werden, so darf auch der Ankauf im Inter⸗ esse der Kurspflege nur durch das Anleiheinstitut oder durch die Bank für dee . Industrieobligationen erfolgen; zulässig ist nur der Ankauf ausländischer Wertpapiere, die an einer deutschen Börse zum Handel zugelassen oder in dem geregelten Freiverkehr einbezogen sind 6 21 Abs. 2 und 3 Dev.⸗G.) . ᷣ e) Das Anleiheinstitut bzw. die Bank für deutsche Industrie⸗ obligationen hat über den durchgeführten Bondsankauf eine unmittelbare Meldung an mich zu erstatten. Hierbei ist die Art, der Nennbetrag und der ausländische Kurswert der ausländischen Wertpapiere sowie der Kurs und der Nennbetrag der Bonds anzugeben. Die Meldungen können bis zum 40. des auf den Tag des Ankaufs folgenden Kalendermonats in Form einer Sammelmeldung erstattet werden. Die bisher zu erstattenden Meldungen über die
erteilten Genehmigungen fallen fort. 2. Werden die ö nicht
nach⸗
ewiesen, . kann der Hypothekenschuldner auf den Ankauf zerti⸗ e, onds verwiesen und ihm die Genehmigung erteilt werden, die Hypothek mit den so erworbenen Bonds abzulösen, sofern nicht im Einzelfall besondere Bedenken bestehen. Will ein Hypothekenschuldner von vornherein mit zertifizierten Bonds ab⸗ lösen, so kann eine entsprechende . an vorbehaltlich besonderer Bedenken — ohne das sonst ü i rüfungsverfahren erteilt werden.
3. Die vorstehenden Anordnungen in für die Umschuldung mit deutschen Auslandspfandbriefen (5 22 Abs. 2 Dev.⸗-G.) ent⸗ sprechend.
4. Die bisher regelnden Runderlasse und All nächst zu einem einheitlichen
ergangenen, das Prüfungsverfahren selbst 264 ,, Erlasse werde ich 1 underlaß zusammenfassen.
Wirtschaft des Auslandes.
Erhöhung der englischen Zuckerzölle?
London, 15. Mai. Der Landwirtschaftsausschuß der konserva⸗ zen Unterhausfraktion hat sich im landwirtschaftlichen und natio⸗ In Interesse einmütig für die Aufrechterhaltung der britischen benzuckerindustrie ausgesprochen und vorgeschlagen, daß als z für weitere Substdienzahlungen die ö für aus⸗ dischen Zucker bei einem entsprechenden Vorzugszoll für die . des britischen Reiches erhöht werden sollen. Mit dem hatzlnzler und dem Jane ichn enn ! sollen sofort Ver⸗ noͤlungen hierüber eingeleitet werben.
Diskontsenkung in Holland.
Amsterdam, 16. Mai. Die Niederländische Bank hat gestern end den 2 mit sofortiger Wirkung von 4 auf 43 mäßigt. Auch der Lombardsatz und der Kontokorrentzinsfuß dd um, n , herabgesetzt worden und betragen jetzt 47. P. Wie mnerlich, wurde die holländische Diskontrate zur Abwehr der ernationalen Guldenspekulation zunächst am 5. April von 24 . und am 10. April nochmals um 1 3 auf 4 o herauf⸗
zulgariens Wirtschafts⸗ und Finanzprogramm.
Srsig, 16. Mai. Finanzminister Riaskofs hielt bei em zu seinen Ehren vom Verwaltungsrat der Nationalbank äanstalteten Festessen eine Ansprache, in der er in großen m. . und Finanzprogramm der Regierung legte. Der inister betonte . daß die allgemeine anz, und Wirtschaftslage des Landes gesund und der Staats . ausgeglichen sei. Daher würden alle von privater und I ichen Seite auf die Hebung der nationalen Wirtschaft ge⸗ . Bemühungen in einer innen. völliger politischer w wirtschaftlicher Ruhe, gie ren Vertrauens und der Sicher⸗ auf den Gebieten des Geldwesens und der Verwaltung er⸗ inif Die Regierung wird ihr Möglichstes tun, um diese Ver— nisse aufrechtzuerhalten. Das Finanzministerium werde seine lr ugungen besonders darauf richten, den gegenwärtigen Wert 8 Indes wahrung zu halten und zu festigen, was zur Stärkung ber Spartriebes und der ruhigen Entwicklung des Wirtschafts⸗ ichen unerläßlich sei. Daher werde er, fuhr Riaskoff sort, . und ständig an der Festigung der, Kredit- tihtungen arbeiten. Die Regierung werde sich bemühen, das sellen zwischen Gläubigern, und Schuldnern wieder, her
en und, weiter danach streben, einen möglichst billigen ärti für, alle Wirtschaftskreise zu schaffen. Trotz der gegen⸗ ü . Schwierigkeiten der Nationalbank werde Jie alles kun, ö sariens Außenhandel zu erleichtern. ezüglich der ese he iti erklärte Rlaskofs, daß sein gil dahin gehe, die unnd Steuerlasten der Jahr alfi eit der Steuerzahler
Exportiert Brasilien nur noch gegen freie Devisen
oder tommt eine Vereinbarung mit Deutschland zuftande?
Wie der Deutschen Ueberseeischen Bank von ihrer Nieder⸗ lassung Rio de Igneiro gedrahtet worden ist, hat die hrasilianische Regierung eine Verfügung erlassen, wonach künftighin bei allen Produkten, welche der 85 Rigen Ablieferungspflicht ,, . ein Export nur noch gegen freie Devisen erfolgen darf. Da die i e n , nür für einige wenige Pre⸗ dukte, die in der e, . , . kaum eine Rolle spielen, abgeschafft war, würde diese Verfügung bedeuten, daß künftig Rohstoffe aus Brafilien, vor allem Baumwolle, Wolle, Häute, Kaffee usw., nicht mehr gegen Verrechnungsmark bezogen werden können, mit anderen Worten, Deutschland müßte gegen eine Käufe in Brasilien in Zukunft freie Reichsmark oder freie
evisen zur Verfügung stellen, wobei nach wie vor 365 35 zum amtlichen Kurs an den Banco do Brasil ö sind. So⸗ fern die Verfügung, die völlig überraschend erlassen worden ist, uneingeschränkt zur Anwendung gelangen sollte, würde dies eine sehr erhebliche , und Behinderung des deutsch⸗brasi⸗ lianischen Warenaustausches bedeuten. ; f
Zwischen Deutschland und Brasilien besteht bekanntlich ein Verrechnungsabkommen, das zwar bereits am 8. November 1934 paraphiert worden ist, aber bisher, wie erinnerlich, noch nicht unterzeichnet wurde. Durch die Paraphierung war natürlich die Absicht der beiden Regierungen klar und f t few ,. Die Unterzeichnung des Abkommens 9 deutscherseits bisher ingusgeschoöben worden, diese Tatsache gibt zu erkennen, daß der rasilignischen Auffassung und den brasilianischen Wünschen in dem Abkommen in . Umfange Rechnung getragen werden war. Wenn nun die Brasilianer mit diesen neuen Maßnahmen herauskommen, so ist dazu zu sagen, daß Deutschland naturgemäß nicht in der Lage sein dürfte in reinen Devisen zu zahlen. Dies dürfte ff Folge aben, daß wir in dem Bezug brasilianischer Erzeugnisse künftig e n er, werden. Es bleibt leg abzuwarten, wie sich die brasilianische Wirtschaft zu diesen Maßnghmen stellt. Denn der Bezug Deutschlands an brasilianischen Waren war jg ein sehr hoher, und es würde sich zweifellos empfindlich auf die bra— sillanische Wirtschaft auswirken, wenn jetzt plötzlich dieser große europäische Absatzmarkt, den Deutschland darstellt, ausbliebe. Es ö darum zu erwarten, daß zwischen Deutschland und Brasilien in dieser Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen
rden ist ; ö. ic! einer soeben bei der Deutschen Ueberseeischen Bank eingegangenen neuen ane fn nm ü. hat am Dienstag eine Besprechung mit dem brasilianischen Finanzminister statt⸗ gefunden. Aus dieser Besprechung hat man den Eindru 7 wonnen, daß man auf brasilianischer Seite nicht abgeneigt ist den Handelsverkehr mit Deutschland in Verrechnungsmark fort⸗ zusetzen. Es sollen jedoch eee e, dem bisherigen Verfahren gewisse Aenderungen bzw. Einschränkungen eintreten, worüber
Die Bewegung der internationalen Arbeits⸗ losenziffern im Verlaufe der letzten 5 Jahre.
Trotz der teilweise zu beobachtenden Besserung des Beschäfti— gungsstandes ist in noch keinem Lande die Meßziffer der Ar⸗ beitslosigkeit unter den Stand von 1929 gesunken. Lediglich in sieben Ländern ist der Umfang der Arbeitslosigkeit, wie in dem „Bericht des Direktors“ des Internationalen Arbeitsamtes an die 19. Internationale Arbeitskonferenz ausgeführt wird, bis auf den doppelten Umfang des Standes von 1939 vermindert worden, und zwar in folgenden Ländern: Deutschland, Australien, Dänemark, Großbritannien, Japan, Norwegen und Schweden.
In fünf Ländern dagegen: Belgien, Frankreich, den Nieder⸗ landen, Polen und der Tschechoslowakei hat sich die Lage 1934 gegenüber den letzten beiden Jahren noch verschlechtert. In dem Bericht des Direktors sind die Arbeitslosenziffern auf eine einheitliche Meßziffer, die das Jahr 1929 als Grundlage an— nimmt, umgerechnet worden. Auf diese Weise kann man an⸗ nähernd feststellen, wie sich in den verschiedenen Ländern während der Krise die Arbeitslosigkeit entwickelt hat und inwieweit eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren möglich war. Die nachstehenden Zahlen geben für jedes Land auf der Grundlage 1999 — 100 die Meßziffer für die Jahre 1930, 1931, 1932, 1933 und 1934 an.
Deutsches Reich (Statistik der Arbeitsämter): 164 — 239 — 304 — 260 — 146.
Oesterreich (Statistik der Arbeitslosen⸗-Pflichtversicherung):
127 — 169 — 299 — 232 — 210.
Belgien (Statistik der freiwilligen Arbeitslosenversiche⸗ rung): A7 — 838 — 1462 — 1504 — 4158.
Dänemark (Statistik der freiwilligen Arbeitslosenversiche⸗
rung): 88 — 115 — 2065 — 185 — 143.
Vereinigte Staaten von Nordamerika (Statistik der Ge⸗ werkschaften): 177 — 233 — 290 — 296 — 255.
Frankreich (Statistik der Arbeitsämter): 138 — 748 — 3065 — 3063 — 3745.
Großbritannien (Statistik der Arbeitslosen-Pflichwer⸗ siche rung 165 — 20 — 213 — 191 — 162
Italien (Statistik der Sozialversicherungskassen): 141 — 244 — 335 — 339 — 326.
, Schätzungen): 135 — 153 — 170 — 149
Norwegen (Statistik der Gewerkschaften): 108 — 145 — 200 — 217 — 199. . Niederlande (Statistik der freiwilligen Arbeitslosenver⸗ sicherung): 121 — 229 — 374 — 353 — 399. Polen (Statistik der Arbeitsämter): 180 — 257 — 243 — 333.
3 w der Gewerkschaften): 114 — 161 — 213 — 221 — 177.
Schweiz Statistik der freiwilligen Arbeitslosenversiche⸗ rung): 292 — 500 — 592 — 558 — 442.
Tschechoslowakei (Statistik der freiwilligen Arbeitslosen⸗ versicherung): 2065 — 377 — 614 — 768 — 789.
Das Internationale Arbeitsamt hat ferner auf der Grund— lage 1929 — 1090 eine internationale Meßziffer der Arbeitslofig⸗ keit errechnet, die den Verlauf der Weltarbeitslosigkeit während der letzten Jahre anzeigt. Sie zeigt, daß die Weltarbeitslofigkeit unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Schwankungen ihren Höchststand im Herbst 1932 erreichte. Die Meßziffer lautete damals 280. Von diesem Zeitpunkt ab setzt eine rückläufige Be— wegung ein, die ununterbrochen bis Juli 1934 dauerte. Damals stand die Meßziffer auf 217.
nm m O mmm nemme m.
Be . voraussichtlich frühestens Ende dieser Woche statt⸗ inden werden. in g der bereits abgeschlofsenen Geschäfte at der brasilianische e, r,. grundsätzlich anerkannt, daß iese in Verrechnungsmark ohne Verlust für Exporteur und Im⸗ porteur liquidiert werden sollen. ö tinzelheiten, ins⸗ ef dh wegen der Abgabe von Verrechnungsmark an brasilia⸗ nische Importeure zur Bezahlung deutscher Warenlieferungen und wegen der Negozierung der von deutscher Seite gestellten Akkreditive zugunsten brasilianischer Rohstofflieferanten, sollen direkt mit dem Devisendirektor des Banco do Brasil vereinbart werden. Als Termin für diese Besprechung ist der heutige Mitt⸗ woch in Aussicht genommen worden.
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In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
16. Mai Geld Brief
12,135 12, 165 o, S8 O 662 4198 4206
oM79 0181
3647 3053
286 241596 oJ. 1J9 54.29 1677 46357 12135 12 165
68, 68,57 53565 5,565 16365 16,165 2354 2368
16835 168,69 54, g3Z 36 02
2053 2057 67g Gris
5,649 5.661 S6 8? 81568
415561 41,69 bo sg 6111 1855 49 05 4677 46,87 II,ois 11635
24188 2183 6258 62570 S0 32 80 18 3392 33, 9s 1606515 19 3655
1579 1383
o 999 100
2485 2,189
W
15. Mai Geld Brief
12 405 123435 o, 658 O62 41.98 42506
ol189 C0191
dom 3653
2483 24587 ol, M65 54,165 6.795 16.39 13165 12135
68, 43 5,34
16357 235]
168, 22 4,79
20 53 6ri2
d, 649 6 g
41,651 60, Sy 48, 96 46,79 10,99 2, 488 62,43 S0, 34 33,93 10,35 1,979 0, 999 2,4865
Aegypten (Alexandrien und Kairo ..... Argentinien (Buenos ires) Belgien (Brüssel u.
Antwerpen) .... Brasilien (Rio de
Janeiro) Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England (London). . Estland
(Reval / Talinn) . Finnland (Helsingf.)
rankreich (Paris). .
riechenland (Athen) Holland (Amsterdam
und Rotterdam). . Island (Reykjavik). Italien (Rom und
Mailand) ..... Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslawien ¶ Bel⸗
grad und Zagreb). Lestland (Riga) ... Litauen (Kowno / Kau⸗
,, Vorwegen (Oslo) .. Desterreich (Wien) . 100 Schilling Polen (Warschau,
Kattowitz ae 100 Jloty , (Eissabon). 100 Escudo
umänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm
und Göteborg) .. 100 Kronen Schweiz (Zürich,
Basel und Bern). 100 Franken Spanien (Madrid u.
Barcelona) ... 100 Peseten Tschechoslow. (Prag) 100 Kronen Türkei (Istanbul) .. 1 türk. Pfund
100 Pengö 1 Goldpeso 1 Dollar
L ägypt. Pfd. 1 Pap.⸗Pes. 100 Belga
1Milreis 100 Leva
L kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Fres. 100 Drachm.
100 Gulden 10051. Kr.
100 Lire 19en
100 Dinar 100 Latts
100 Litas 100 Kronen
68,57 5 35
16.1 23658
168,56 54,89
2057 m
5,561 81, 098
41,569 0 97 9 05 46, 89 11561 24192 62,5 80 50 z3, 99 1637 1383 1001 2 A489
Ungarn (Budapest) . Uruguay (Montevid.) Veiein. Stgaten vn
Amerika (New Jork)