Erste Beilage zum Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 118 vom 22. Mat 1935.
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der. Maßgabe zugunsten des preußischen Staates eingezogen, daß mit der zn hen Bekanntmachung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger diese Gegen⸗ stände und Vermögenswerte Eigentum des Preußischen Staates werden. J ; .
Gegen diese Verfügung ist ein Rechtsmittel nicht gegeben.
a) Das im Grundbuch von Immigrath, Band X, Artikel 455, für die Baugenossenschaft Selbsthilfe Leichlingen, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Leichlingen eingetragene Grundstück der Gemarkung Immigrath, Flur 10, Parzellen Nr. 167, 168, 169, 170 und 628 / 155, einschließlich aller Ein⸗ richtungs und Ausstattungsgegenstände.
b) Die Geschäftsanteile der Genossen der Baugenossen⸗
schaft Selbsthilfe Leichlingen, eingetragene Genossen⸗ schaft mit beschränkter Haftpflicht, in Leichlingen. Die Liste der Genossen kann im Regierungsgebäude Düssel⸗ dorf, Zimmer 118, eingesehen werden. Das Sparbuch Nr. 13032 der Verbrauchergenossen⸗ schaft Wuppertal⸗Barmen mit einer Einlage von 43,65 RM und das Postscheckguthaben von 0, 966 RM der Schullandheimgenossenschaft Barmen in Wupper⸗ tal⸗Barmen.
d) 1 Radiogerät mit Lautsprecher und Anodenbatterie des Gürtlers Georg Stendebach in Wuppertal-Elberfeld, z. 3. unbekannten Aufenthalts.
Düsseldorf, den 20. Mai 1935.
Der Regierungspräsident. J. V.: Bachmann.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Der Königlich ungarische Gesandte Dr. een mn. von Masirevich ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Donnerstag, den 23. Mai. Staatsoper: Neuinszenierung: Der Wildschütz. Musikalische Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr. — Schauspielhaus: Wegen baulicher Veränderungen geschlossen.
Sahresstammiete.
Die Ausgabe der Jahresstammkarten für die Monate Juni und Juli 1835 findet vom 23. bis 31. Mai 1935 in der Zeit von 9—14 Uhr an der Stammkartenkasse im Verwaltungsdienst⸗ gebäude, Oberwallstraße 22, gegen Vorlage des Vertrages statt, und zwar: für die Staatsoper Unter den Linden für J im Monat Juni und 4 Vorstellungen im Monat
Ult. Die Stammkartenpreise betragen je Vorstellung und Karte: Staatsoper Unter den Linden: 1. Rang 1. Reihe, Sperrsitz l. 9. Reihe. . 6,06 RM Sperrsitz 10. — 16. Reihe 5,00 , do. 17. — 22. Reihe 4,25
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Für den von der Akademie der Künste ausgeschriebenen Wett⸗ bewerb zur Gewinnung von Werken der Hausmusik ist eine außer⸗ ordentlich große Zahl von Kompositionen eingegangen. Die Ent⸗ scheidung über den Wettbewerb kann deshalb von der Musikabtei⸗ lung der Akademie der Künste nicht vor Anfang Juli d. J. ge—⸗ troffen werden. .
Handelsteil.
Berliner Börse am 22. Mai.
Kleine Besserungen überwiegen — Auslandswerte unter Druck.
Unter dem Eindruck der großen außenpolitischen Vorgänge überwog an der heutigen Berliner Börse eine freundliche Gruns⸗ stimmung. Trotz des überraschenden Dividendenausfalls bei Har— pener lagen aber andererseits verschiedene günstige Berichte aus der Wirtschaft vor, die die Börse in ihrer frenndlichen Tendenz be— stärkten. Insbesondere fanden im Verlauf der Börse die in' der Generalversammlung der Mannesmann⸗-Röhrenwerke gemachten Mitteilungen Beachtung. Wenn auch vereinzelt bei Eröffnung des Verkehrs noch einige Ware aus Kreisen der Kulisse an den Markt kam, setzten sich doch im Verlauf bei den meisten Papieren kleme Kursbesserungen durch. Ausgesprochen schwach lagen lediglich Auslandswerte. Die Börse schloß in gut behaupteter Haltung. Abgesehen von Harpener, die auf Grund des Dividendenaus⸗ falls 1 X verloren, lag die Mehrzahl der Montanpapiere höher. Bevorzugt waren Mannesmann (plus 19), aber auch für Hoesch splus 173) und Vereinigte Stahl (plus 5) bestand einige Nach⸗ frage. Von den Braunkohlenpapieren gewannen Niederlausitzer Kohlen 1 3, während Rheinische Braunkohlen ihre Abwärtsbewe— gung fortsetzten minus 11). Am Kalimarkt zogen Salzdetfurth bei eintretender Materialknappheit um 4 3, an. Unter chemischen Werten waren Chemische Heyden wiederum bevorzugt (plus 159, abe] auch J. G. Farben (plus v) fanden einiges Intetesse. Am Elektromarkt waren Chadeaktien stark angeboten. Chade Serie A bis C verlor nicht weniger als 9 RM, Serie D 6m RM. Sonst zeigten Elektrowerte keine nennenswerten Veränderungen. Ledig lich R. W. E. wurden wieder etwas aus dem Markt genommen splus „). Die in der letzten Zeit vernachlässigten Brauwerte fanden ebenfalls einige Beachtung. So stiegen Engelhardt um 2 3 und Schultheiß um 1 2. Von den Spezialpapieren gingen Ber⸗ liner Maschinen um 17 und Conti-Linoleum um 15. zurück. Von den Bankaktien lagen Reichsbank um 1 9 gebessert, im übrigen aber die Großbankaktien des Kassamarktes, mit Ausnahme von Berliner Handelsgesellschaft (minus 5), unverändert.
Das Geschäft am Einheitsmarkt war ebenso wie in Renten nur gering. Auslandswerte waren verschiedentlich angeboten. Am Geldmarkt hat sich die Situation nicht wesentlich verändert. Tagesgeld war zu 3 bis Zz J und darunter nach wie vor reichlich vorhanden. Am internationalen Devisenmarkt lag das Pfund nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage schwächer und wurde in Berlin auf 1221 (15 25 RM festgesetzt, während
Die o. H.-V. der Deutschen Golddiskontbank genehmigte den Abschluß für das Ick re an 1934. Insgesamt waren 395 360 200 RM Kapital in der Versammlung vertreten. Davon entfielen auf Aktien, die b nicht im Besitz der Reichsbank be⸗ finden, lediglich 576 609 RM. Insgesamt sind ungefähr nur etwas über 5 Mill. RM des Grindri n eh der Bank nicht im Besitze der Reichsbank.
Aus dem Aufsichtsrat scheiden Geh. Finanzrat Dr. Bernhard, Berlin, und Reichsbankdirektor Schneider aus. An ihre Stelle wurden Reichsbankdirektor Ehrhardt und Reichsbankdirektor Puhl gewählt. Der turnusgemäß ausscheidende Geh. Finanzrat Dr. Friedrich wurde wiedergewählt.
Reichsbankpräsident Dr. Schacht machte sodann ausführliche Mitteilungen über die Wiedereinführung von Sola⸗Wechfeln. Die Begebung von Sola-Wechseln soll sofort geschehen. Da hiermit der, Golddiskontbank eine neue Aufgabe erwächst und da auch die bisherigen Aufgaben der Golddiskontbank sich voraussichtlich auf dem Gebiet der Exportkredite erweitern werden, hat die Reichs— bank es für richtig gehalten, eine Kapitalerhöhung der Gold— diskontbank um 206 Mill. RM vorzunehmen. Dazu wird eine neue Hauptversammlung nötig sein, der aber nur formale Be— deutung zukommt, da die Reichsbank das gesamte neue Kapital in estverzinslichen Wertpapieren, die aus ihren stillen Reserven tammen, übernimmt. Die Reichsbank erhält somit an Stelle der estverzinslichen Wertpapiere die neuen Aktien der Golddiskont— bank, während die Golddiskontbank eine Stärkung ihres haftenden e ne, in gleicher Höhe bekommt. Das wird gut sein, weil man nicht wissen kann, in welchem Umfange die Begebung der Sola⸗ Wechsel sich gestalten wird.
Zur Begründung dieser Aktion lasse sich, so betonte Reichsbank⸗ präsident Dr. Schacht, etwa folgendes sagen: Seit Anfang April dieses Jahres hat der Geldmarkt eine außerordentlich große Flüssig⸗ keit gezeigt, die im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, daß die durch die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in die Wirtschaft hinein geleiteten Gelder nun sich ansammeln und zunächst dem Geldmarkt zufließen. Später werden sie hoffentlich in einer erhöhten Spar— tätigkeit sich auswirken und dann dem langfristigen Kapitalmarkt zugute kommen. Durch diese große Flüssigkeit auf dem Geldmarkt ist die Fühlung der Reichsbank mit dem Geldmarkt stark beein⸗ trächtigt worden. Der Privatdiskontsatz ist in den letzten Wochen so stark gesunken, daß er zur Zeit um I 93, unter dem Bankdiskont liegt. ie Reichsbank hat nun unter den derzeitigen bankgesetz⸗ lichen Bestimmungen keine Möglichkeit, die auf dem Geldmarkt überflüssigen Gelder zu ihrer eigenen Entlastung heranzuziehen. Die Begebung von unverzinslichen Reichsschatzanweisungen eren
Das Ergebnis der Südostausstellung.
. Landmaschinenmarkt⸗Südostausstellung Breslau hat in . 7 trotz ungünstigerer n . sowohl hinsichtlich der Besucherziffer als auch der getätigten Abschlüsse außerordentlich ve⸗ friedigt. Die Veranstalter der Südostausstellung, die aus dem ersten durchaus wohlgelungenen Versuch eine Unmenge von Erfahrungen . haben, können sich auf alle Fälle der Tatsache erfreuen,
aß das Programm der Veranstaltung feine Bestätigung gefunden hat, daß der Anspruch der Breslauer Veranstaltung auf Reichs—⸗ wichtigkeit Anerkennung fand und auch die Zustimmung des in Breslau vertretenen Auslandes zum Programm, zum = latz und zu der Methode, die von Breslau zum erstenmal in Deutschland für eine messegrtige Veranstaltung angewandt wurde. In positiver Hinsicht haben die Veranstalter weiter die Genugtuung, daß gerade durch die Verbindung des Landmaschinenmarktes mit der Südost⸗ e , na das Ziel, zusätzliche Exportförderung, erreicht werden
onnte.
Darüber, wie auch über den Exfolg der einzelnen Gruppen der Ausstellung, konnte bereits am Montagnachmittag von den Ver— ö . ein im . und gungen abschließender Bericht ge⸗ z n werden. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren errschte in der Gruppe Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte ö . am letzten Tag, dem Sonntag, ein lebhafter Käufer— erkehr.
Auffallend war, daß weniger der Großgrundbesitz, als viel⸗ mehr die mittleren und kleinbäuerlichen Betriebe als Käufer auf— traten. Gekauft wurde in größtem Umfange kleineres Gerät, Zu⸗ behör und Exsatzteile. Das Kaufinteresse für Dreschmaschinen, Traktoren und Mähmaschinen war ungemein stark, und es sind namentlich in Zugmaschinen namhafte Geschäfte abgeschlossen worden. Auch Saatgutreinigungsmaschinen wurden sehr ut ab⸗ ele Ungemein groß war auch das Interesse und die Kauflust ür Motoren aller Art. Die in der gleichen Gruppe untergebrach— ten Eierpflegemittel, Vogelschutz, Futter⸗ und Dünge- sowie Arzneimittel brachten gie , gute Verkäufe. Die auf dem Gelände zur Schau gestellten Silos fanden stärkstes Interesse. Ueberraschend gut war der Umsatz in guümmibereiften Ackerwagen, die besonders von kleinbäuerlichen Betrieben angeschafft wurden. In der Gruppe Landwirtschaftliche und industrielle Betriebsein⸗ Jichtungen berichten namentlich die Aussteller für Molkerei und Käsereianlagen über guten Umsatz. Nicht befriedigt sind dagegen die Aussteller von Feuerwehrgeräten und von Feuerlöschern. Wasserversorgung, Pumpen und Bexegnungsanlagen haben“ da— geen ebensowenig ungünstig abgeschloffen wie die Treibriemen⸗, Riemenscheiben⸗ und Selfirmen.
Die Gruppe „Werkzeuge und n, , ,, hatte namentlich in Schweißanlagen und Holz earbeitungsmaschinen durchweg zufriedenstellende Geschäfte. Handwerksmaterial für Schlosser und Tischler fand gleichfalls guten Absatz. Weniger befriedigend war das Geschäft für Kühlschränke und ühlanlagen.
In der nächsten Gruppe war der Verkauf von k aks glänzend zu bezeichnen. Sehr zufrieden waren auch die Aus— steller der. Gruppe „Büromaschinen und Bürobedarf“. Aus nicht recht erklärlichen Gründen gehen die Berichte der Radiofirmen vollkammen auseinander,
Unterschiedlich war das Geschäft in Haushaltsartikeln.
Die Kreditfrage, die im vorigen Jahre noch dem Ab chluß von Geschäften sehr hinderlich war, ist in diesem Jahre in ofern gelöst, als die neugegründete Finanzierungs esellschaft er in Aktion trat. Diese hat sich auf dem 61. y, . gut bewährt und zu dem hohen Umsatz mit bei⸗ getragen.
Die Unterbringung der Zuchtviehausstellung auf dem neuen Gelände und die Möglichkeit, die prämiierten Xun! gut vorzu⸗ ühren, hat sowohl bei den Züchterverbänden wie den Inter⸗ essenten . Anklang gefunden. Obwohl es sich lediglich um eine Zuchtvierhausstellung handelte, wurden die zur Schau ge⸗ stellten Ziegen restlos verkauft. Auch Schweine, aninchen und Geflügel sowie Schafe wechselten in starkem Maße ihren Besitzer.
Der Gesamterfolg des Inlandsgeschäfts auf dem Land⸗ maschinenmarkt und den übrigen Abteilungen der Schau ist somit als durchaus zufriedenstellend zu bezeichnen. Der 61. Land⸗ maschinenmarkt war auf jeden Fall weit besser als jeder seiner Vorgänger.
Was das Auslandsgeschäft angeht, so ist in erster Linie das mit Polen zu erwähnen. Hjer hätte das Hesse · Sonder⸗ kompensations abkommen wesentlich größer sein können, die Kontingente n auf jeden Fall alle überzogen. Na . be⸗
tmals
stand in erster Linie für ölhaltige Futtermittel, Bett edern, Schweineborsten und Pilze, weniger dagegen fi Schmalz und Erzeugnisse der Volkskunst. Die deutsche Käuferschaft setzte sich
der Dollar mit 24839 (2,49) knapp be auptete Haltung aufwies.
Die Aufrechterhaltung gesunder Geldverhältnisse oberstes Ziel der Reichsbank! Reichsbantpräsident Dr. Schacht in der o. H. ⸗V. der Golddisktontbant.
des Reichsfinanzministeriums, die ja von mittelfristige sind, ist nicht geeignet, um den kei kürzerfristigen Inn . der Geldmarktinstitute zu befriedigen. Auch kann sich pn nicht unnötig mit kurzfristigen Fälligkeiten belasten. Dan kontingent bei der Reichsbank ist nach dem Reichsbantaa schöpft und kann nicht vermehrt werden. geg Material, welches besonders der Markt an Privatdi braucht, die auch der Reichsbank gegenüber die größte a haben, ist seit längerer Zeit nicht mehr angeboten, sonden absorbiert. Dazu kommt, daß die Schatzanweisungen län ein Jahr laufen und infolgedessen bei der Reichsbank i bardfähig sind. Es besteht somit ein offensichtlicher Man liquiden Anlagepapieren. Hier will jetzt die Golddiskonthu greifen und benutzt dazu das Mittel der Begebung von Wechseln, durch die die übrigen Geldmarktmittel aufgesaun den Banken liquideste Mittel geboten werden. Denn bu Wechsel sollen genau wie Privatdiskonte wirken. Reichsbankpräsident Dr. Schacht wandte sich sodann in Schärfe gegen die böswillige und absolut irreführende Mit einer großen halbamtlichen ausländischen Nach richten agent J behaupten wagte, diese Begebung von Sola⸗Wechseln n Anfang der Inflation in Deutschland. Die Reichsban! allen ihren Maßnahmen, so sagte er, absolut auf die Au erhaltung gesunder Geldverhältnisse aus und von dieser Linj sie sich unter keinen Umständen abbringen lassen. Es ist berständlich, daß im Laufe der Zeit die Arbeits beschaffungen durch Reichsanleihen und langfristige Finanztransaktionen i diert werden müssen. Aber das wird alles zu seiner Zeit ge und in einer Form, die jede Beunruhigung aus dem Geld Kapitalmarkt en Der deutsche Sparer und das zn Kreditwesen kann sich darauf verlassen, daß die Reichsban ut ö die gesunden Verhältnisse im Finanzwesen aufttj erhalten.
Starke Nachfrage nach ben Solawechseln der h diskonthank.
Auch heute war am Geldmarkt ein starker Bedarf nah lagematerial Sorhanden. Sowohl die 4 „igen Schatzanng in als auch die unverzinslichen Schatzanweifungen und In
iskonten wurden lebhaft begehrt. Von den heute erstmih
aus allen Teilen des Reiches zusammen. In welchem mfange
. Solawechseln der Golddiskontbank wurden Milh eträge am Markt untergebracht.
deutsche Fertig1aren nach dem Ausland verkauft wurden, h nicht genau festgestellt werden, da hierfür nur geringe Kon möglichkeiten durch private Kompensationsgeschäfte ge waren. Auch nach Polen ist noch eine ganze Reihe von schäften infolge der Ueberziehung der Kontingente auf dem? von zusätzlichen Privatkompensationsgeschäften möglich gem Auf demd Landmaschinenmarkt ist die Tschechoslowakei schr als Käufer aufgetreten. waren vor allen Dingen Düngemittel, Staubsauger, z haltungsmaschinen, Schweißanlagen und Fahrräder, l beiden jedoch kaum nach Polen, verkäuflich.
Weltwirtschaftstrise und Seeschiffahrt.
Staatsrat Helfferich, der Vorsitzende des Aufsichtsratt Samburg⸗ Amerika Linie, hat in der re r nne. n i g. einen Aufsatz über „Weltwirtschaftskrise und chiffahrt“ veröffentlicht.
Nach einer Schilderung der Entstehung der Weltwirtsch krise, die in erster Linie von der übersteigerten Rohstofferzenn ausgegangen sei, und einer Darstellung der Lage der Seeschif führt Staatsrgt Helfferich darin abschließend aus: Die rin Lage in der Seeschiffahrt führte im Fanuar d. J. zu der i nationalen Schiffahrtsvorbesprechung in London. Die auf R Konferenz entworfenen Ratiynalisierungspläne sehen ein Um verfahren auf die in Fahrt befindliche Tonnage und einen legungsplan vor, Zu irgendwelchen bindenden Beschlüssen ißt indessen auf der Schiffahrtsvorbesprechung im Januar ebensom ekommen wie auf der Weltwirtschaftskon ferenz. Die Wirische rise ist das größte Problem, das jemals ins Völkerleben hin gestellt wurde. Von der . Problems hängt das von Hunderten von Millionen Menschen, hängt der Fortschrit Menschheit ab. Die Mittel, die bis heute zur Lösung der wirtschaftskrise angewandt wurden, haben versagt ober sich unzulänglich und . erwiesen. Eine Unzahl von Maßnmh wie Clearing⸗System, Kontingentierungen usmw. haben die h nur verschärft und dazu ,,, . aus der Weltwirtshh krise nach und nach ein Weltwirtschaft ö. . ist.
Das Problem ist mit liberalistischen Methoden nicht zu li Eine andere n g . muß einsetzen, die ,, daß innerhalb der Volkswirtschaft auch innerhalb der Weltwirth Gemeinnutz vor Eigennutz gehen muß, die Weltanschauung, die Nationalsozialismus in Deutschland in die Tat umgesetzt Gesundung der Kö und Gesundung der Weltwinns in . neuen Geiste, daß muß das Ziel sein. Die Besen wird kommen, wenn es gelingt, die beiden Wertpole, die h weit auseinanderklaffen, Rohstoffe und Industrieiwaren, wit einander zu nähern. Aber die Voraus etzung dafür und für Gesundung ,,, ist, daß dem Welthandel wirklich m die Grundlage gegeben wird, die in der Kriegszeit und in Nachkriegszeit verlorengegangen ist: die Grundlage der Verm und des Vertrauens.
Wirtschaft des Auslande
Depotpflicht für auständische Wertpapiere in Italien.
Mailand, 21. Mai. „Gazzetta Ufficiale“ veröffentlicht hf Ministerialerlaß, wonach alle Banken, Bankiers, Firmen, 9 schaften und juristischen Personen italienischer Nationalität, . Königreich und in den Kolonien ihren Sitz haben, sowie dn nischen , . die im Königreich und in den Ko J wohnen, die Verpflichtung auferlegt ist, in ihrem ziame eon Namen des Berechtigten innerhalb 20 Tagen ihre auslän . Wertpapiere bei der Bank von Italien in das n,. . 3 müssen auch alle im Auslande begebenen italienischen papiere deponiert werden.
Auflegung 1 Milliarde Lire A 0Yο Staats scha scheine in Italien.
Rom. 21. Mai. Das itzlienische Reichsgesetzblatt, Ufficiale veröffentlicht ein Dekret, mit dem der in mini, mächtigt wird, für das lautende Rechnungsjahr 1934.36 n. Staatsschatzhscheine im Gesgmtbetrage von 1 Milliarde , 43 aufzulegen. Die Presse nimmt von dieser Ermachtign keine Notiz. Das Rechnungsjahr 193435 läuft Ende 9. Ueber den Zeitpunkt der Auflegung diefer Staatsschatzsche Zeichnung ist noch nichts Näheres bekannt.
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Neben doen Holzbearbeitungsmash l
m Deutschen Reichs
1. 118
Birtschaft des Austandes.
Gortsetzung.) her Schweizer Bundesrat über feine Erhebungen zur süngfsten Frantenbaiffe.
Dem. Aktionskomitee für die am 3. Juni Schweiz zur Abftimmun gern end. Krifeninĩtia tive von der . auf Grund besonderer zum Tei piicher Maßnahmen die Sicherung der Existenz für jeden nn Staatsbürger verlangt, hat der Bundesrat über seine Hcungen zur jüngsten Frantenbaisse eine sehr deutliche Ant⸗ eilt. ö . ö ; 5 Angriffe auf die Schweizer Währung, worüber die stionalbant genau unterrichtet ist, ic vom Ausland aus m fanden Mitläufer in der Schweiz selbst. Die Beunxuhigung bezug auf die Stabilität der Währung sei hervorgerufen wor einmal durch die Agitation des Freiwirtschaftsbundes, der ft Jahren ein Mißtrauen gegen die Währung in breite Be⸗ lterungskreise getragen habe, und dann durch die bevorstehende hstimmung über die obengenannte Kriseninitiative. Im Aus⸗ nd sei nämlich die Meinung verbreitet, die Abstimmung habe ber die Frage der Aufrechterhaltung des We f Franken entscheiden. Beweis dafür sei, daß die Angriffe auf den ländischen Gulden, der in gleicher se wie der Schweizer anken Objekt der internationalen Spekulation geworden war, son seit einiger Zeit wieder aufgehört tten. Die hekulationsmansver gegen den Franken seien in der Negel von ö breiter Basis angelegten Angriffen in der interngtionalen achpresse eingeleitet und begleitet worden. Dabei seien Dinge be⸗ nuptet worden, die frei erfunden, dafür aber geeignet waren, im ablikum ungerechtfertigte Zweifel in die Bonität des Franken d die Möglichkeit seiner Aufrechterhaltung zu wecken. Die stionalbank habe in den zwei letzten Jahren wiederholt solchen mn Ausland inszenierten 53 auf den Franken blgreich widerstanden, und ihre Positionen bleiben weiterhin k. Im Zusammenhang mit den Angriffen . die National⸗ nt die Banken vor der Teilnahme an der Spekulation oder ihrer örderung gewarnt und ihnen mit der Kreditverweigerung ge⸗ oht. Ferner habe . dem Bundesrat den Entwurf 6e Straf⸗ limmungen unterbreitet, wonach Handlu die die . he e, n nnn schädigen oder gefährden, unter Strafe tellt werden. —⸗ ; ö 63 allen diesen Gründen hält der Bundesrat es nicht für
Basel. 22. Mai. der
ztwendig, noch eine e, ntersuchungskommission, wie sie hn Aktionskomitee gefordert wurde, einzusetzen, da Regierung
Sweite Beilage
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anzeiger und Preuß ischen Staatsanzeiger
Verlin, Mittwoch, den 22. Mai
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und Nationalbank über die ganze Sachlage eingehend orientiert , Die Nationalbank werde in ihrem tä . Geschäftsver⸗ ehr ihre Beobachtungen nach spekulativen enschaften gegen die , , n,. und, nachdem hierfür die gesetzliche Grund⸗ lage durch den Erlaß von Strafbestimmungen geschaffen sein werde, die Betreffenden der Bundesstrafbehörde zur Verfügung stellen. Gleichzeitig hat sich am Dienstag auch der Bundesrat noch⸗ mals mit den Angriffen auf den Franken beschäftigt und fest⸗ estellt, daß seit einigen Tagen diese Spekulationen anglich auf⸗ hi en. Der Verlauf der Schweizer Börsen in den letzten Tagen beweise dies auch, indem der Massenverkauf von auswärts von eidgenössischen ligationen nun auch aufgehört habe oder zumindest sehr stark nachließ.
Schweizer Franken nnd Export.
Basel, 21. Mai. Schweizerische Exporteure beklagen sich dar= über, daß 12. einiger Zeit von den ausländischen Abnehmern der schweizerischen Ware die Zahlungsfristen willkürlich hinaus⸗
s n würden in der Annahme, es komme zu einer Abwertung es Schweizer Franken und dann könne der Kunde bei der Be— ahlung noch einen Kursgewinn machen. Da diese spekulativen . entspringende inderung des Zahlungsverkehrs auch die normale Nachfrage nach schweizerischen Franken unterbinde, soll dagegen mit aller Entschiedenheit, eventuell unter Anrufung von Rechtsmaßnahmen, Stellung genommen werden.
Schweizerische Verhandlungen lber neue Handelsvereinbarungen mit Amerita und Italien Basel, 21. Mai. Minister Stucki, der Führer der schweize⸗ rischen Delegation für die Wirtschaftsverhandlungen mit dem Aus⸗ lande, wird sich Mitte Juni nach den Vereinigten Staaten begeben, um dort VBorverhandlungen über den Abschluß neuer gr, . einbarungen zu leiten. Vorher hofft Minister Stucki noch mit Italien zu einem Abkommen zu gelangen. Am 1. Juli wird nämlich Italien das Einfuhrregime auf einen ganz neuen Boden e. im Sinne der Zentralisierung des ganzen Dienstweges in er Hauptstadt, wodurch die Tätigkeit der Grenzzollorgane wesent⸗ lich beschränkt wird. Dies hätte für die Schweiz manche Kompli- kationen zur Folge. Deshalb liegt ihr sehr viel daran, vor dem 1. Juli eine neue Vereinbarung in Wirksamkeit treten zu lassen. Minister Stucki weilte gerade in den letzten Tagen in Rom zu Vorbesprechungen.
Dritter Internationaler Sparkassenkongreß.
2. Tag.
Paris, 21. Mai. Die Dienstagvormittagsitzung des Inter⸗ täonalen Sparkassenkongresses galt der Zinspolitik der Spar⸗ sen. Hierzu lag ein Generalbericht des französischen . jarles Krug vor, der zu einer lebhaften Aussprache führte, jabei kam zum Ausdruck, daß die Sparkassenzinsen möglichst
nge vorher festgesetzt werden müßten und keine etwaigen K i, dürften, daß man . bei Bemessun r 3insen namentlich mit Rücksicht auf Wo mungsbaufonds un dere ,, Einrichtungen von „Extravaganzen“ absehen sollte, lz Gesichtspunkte, die in Deutschland schon längst beachtet den. Die Ausspra führte zur Annahme einiger Ent⸗ fießungen, die diesen chtspunkten Rechnung tragen.
Gewisse . bestanden über eine Ent⸗ sießung, nach der der . sich zugunsten des Grundsatzes
gen der Sparkassen aus 9. en sollte, da diese besser als hend jemand durchaus dazu befähigt seien, ihren i . zu be⸗ men. Wenn in schweren Krisenzeiten nach Er h ung aller deren zweckmäßigen Mittel das Eingreifen des Staates im men der Allgemeinheit unerläßlich erscheine, sei es wichtig, daß 'se Eingriffe aufhören, sobald die Ursachen, die sie veranlaßt itten, verschwunden seien. Auf Antrag der deu chen Vertreter, E diese Formulierung als unvereinbar mit den für Deutschland ltenden autoritären Grundsätzen ansehen, wurde diese Ent⸗ ließung zur nochmaligen Behandlung an den entsprechenden näöschuß zurückverwiesen. Die Entschließung wird am Donners⸗ erneut zur Beratung gestellt werden. Sollte dabei der in keutschland geltenden , nicht Rechnung ge⸗ ngen werden — besonders die italienischen und die französischen legierten sprechen sich für die völlige, Freiheit in der Zins⸗ barung der Sparkassen aus — dann würden die deutschen Ver⸗ tter gegen diese Formulierung protestieren müssen. .
Eine andere Entschließung, wonach die erzielten Aktivzinsen illonmen den Einlegern zugute kommen sollen unter alleiniger n ng der Summen, die notwendig sind: 1. für den Spar⸗ senbetrieb, 2. zur Bildung eines Neservefonds, der Eigentum 1 Sparkassen . soll, wurde ebenfalls an den Ausschuß ne nr g fen auf Antrag der ,,,, Vertreter, die die be⸗ a gelagerten italienischen Verhältnisse berücksichtigt wissen vllen. .
In der Nachmittagssitzung am Dienstag wurde das Ber⸗ ltnis zwischen Sparkassen und Lebensversicherungen besprochen Jwhonders von polnischer Seite wurde davauf hingewiesen, daß es rngbar sei, bei einer solchen Verbindung die Sparkassen mit siten zu belasten, die außerhalb ihres Geschäfts lägen. Das nitglied der deutschen Abordnung Verbandsborsteher Dr. Zie⸗ kr vom Brandenburgischen Sparkassen⸗ und Giroverband e
i Deutschland,
einer viel beachteten Rede daß die in
Das
feitagsi
* des Deu Sparkassen · und ,,, Es ist damit zu rechnen, da der Mu diesem Thenig einzubringenden Entschließung der iche Standpunkt zum Ausdruck kommen wird.
un um Scht ,, säonnlen Sparkassenkongresses wurde in einer Entschließung die haeutung der Schulsparkassen zum Ausdruck gebracht und die Dunz gemschter Ausschüsse aus Vertretern der Erzieher und Sharfaffen ange vegt. Besonders wurde empfohlen, das r⸗ vnal für den He ren dr! Schulsparkassen zu gewinnen.
einer weiteren Entschließung wurde die Schaffung eines Welt⸗ spartages für die 2. gefordert und der 3. Oktober jeden Jahres für diesen in allen Ländern durchzuführenden Weltspartag vorgeschlagen. ö Ausführungen von Präsident Dr. . ö Die deutsche Delegation aus den Herren Präsidenten K 2
Dr. Heintze und Dr. Guge r⸗ . und Herm e, en e , , über das besonders
wichtige Thema Die Sparkassen und die Krisen“ hatte der stell⸗ vertvetende Präsident Dr. Gugetmeier übernommen. Er gab zu⸗ nächst einen umfassenden Ueberblick über die Krisen, die im Spar= kass festzustellen sind und die in den Jahren 18630, 1845, 1857, 1859 / 61, 1884/71, 1873, 1876, 1881/82, 1884/85, 1890, 1900, 1900, 1909/13 und 1914 stattfanden. . Die Zeit nach Beendigung des Weltkrieges ist, fo führte Prä⸗ sident Gugelmeier in seinem Referat aus, für die Sparlassen einer Reihe von Ländern ebenfalls von Erschütterungen begleitet gewesen. Rumänien verzeichnet infolge der Währungswirpen 1923/25 einen Einlagenschwund, Portugal ebenfalls infolge ähn. licher Ursachen. Hier wie auch in manchen Ländern war nominell zunächst noch ein Steigen der Einlagen festzustellen, was über den tatsächlichen Rückgang, gemessen an der Kaufkraft, nicht hin= wegtäufchen konnte. Erstmalig seit 1914 trat 1925 in Frank reich — ebenfalls infolge von Währungsbefürchtungen — ein vorübergehender starber Abzug ein. Die große Krise im Jahre 19229 kann in Urfache und Wirkungen mit früheren nicht ver= glichen werden. Von besonders geringen Folgen war sie bei den englischen Sparkassen begbeitet. Das Abgehen Englands vom Goldftandard hatte dort keine bedenklichen Rüchwirkungen. Schwer betroffen wurden die Spartassen Oesterreichs, die diese Krise als die schwerste in ihrer Geschichte bezeichnen. Die Ein⸗ lagenverminderung zog sich bis 1933 hin. Auch in Deutsch⸗ land, dessen Sparer 1951 erheblich durch Bankzusammenbxrüche be⸗ unruhigt wurden, brachte das Jahr 1931 einen beträchtlichen Abfall des Spareinlagenbestandes und auch das folgende Jah noch ein leichtes Absinken. Seit 1933 bis hin zur Gegenwart ist ein stetiges Ansteigen der Einlagen und ein zunehmender Kon—⸗ , , ,, zu verzeichnen. Der Vorkrisenstand ist bereits eit Monaten überschritten. Bei den polnischen Sparkassen ist liber die Krise hin eine Spareinlagenvermehrung festzustellen. Ernste Schwierigkeiten, wie die in BVeutschland und Oesterreich, traten nicht ein, obwohl auch Polen als überwiegendes Agrarland besondere Maßnahmen ergreifen mußte. In der Tschechoslowakei sen die Sparkassen zunächst daraus Nutzen, daß die Banken infolge der Abziehung von Auslandsgeldern als bedroht er= schienen. Erst das Fahr 1932 brachte den Sparkassen Aus= wirkungen der Wirt Hhaftskrise durch geringeren Einlagenüber⸗ schuß. In Frankreich, wo 1932,33 eine von einer Agrar 4 be⸗ gleitete Wirtschaftskrise ausbrach, mußte die Caisse des depets et consignations Monate hindurch starke Sparkassenabzüge be- friedigen. Im Ergebnis sind jedoch die französischen Sparkassen bon der großen Krise nicht beeinträchtigt worden. Der Einlagen⸗ bestand hob fich von 1931 bis 1934 von 30,17 auf 343 Mrd. res. Für die italienischen Sparkassen sind die 6 1927 bis 1933 eine schwierige Periode. In diese Zeit fiel die von den Spar⸗ kassen weitgehend unterstützte Neugestaltung des Sparkassen; wesens und Aufbau des Agrarkredits. Seit dem Jahre 1926 wurden Maßnahmen zum Schütze des Sparens und des Sparers getroffen. 8 den Jahren 1 bis 1933 e , , die jtalienischen Sparkassen einen Zuwachs von durchschnittlich 100 Mill. Lire. Die holländischen S 31 gehören zu den von der Wirtschaftskrise am wenigsten ö wenngleich auch hier Beeinträchtigungen durch das englische nen vom Gold⸗ tandard und die Aufgabe des Goldes durch die Vereinigten taaten festzustellen war. Auch in . haben sich die Ein⸗ lagen feit 1536 beträchtlich erhöht, ohne daß die dortigen Spar⸗ kassen trotz der Krise besondere Maßnahmen . ergreifen müffen. In Finnland lagen 1929 bis 1932 die Abzüge über den Einzahlungen, vor allem in n,, n, Mit ge⸗ ringen Ausnahmen traten ernstere Zu gungen bei den Spar⸗ . nicht auf. Auch die Sparkassen in den 2 Staaten sinb durch die Krise im wesentlichen nicht nachteilig beeinflußt
worden; nur 1938 trat ein gewisser Einlagenschwund auf.
Dr. Gugelmeier zog zum Schluß seines Referates die Schluß⸗ gerungen aus der Betrachtung der einzelnen Krisen. 3 wichtigste ehre ist die, so sagte er, daß die S . durch Wirtschaftskrisen weit weniger betroffen werden als durch Krisen e, er, Charakters. Dies wird in verschiedenen Länder⸗ erichten unterstrichen. Die französischen Sparkassen betonen z g., daß sie niemals ernsthaft und auf die Dauer von Gren ch ts⸗ krisen , . worden seien, die italienischen Sparkassen sprechen von einer relativen er gf findlichkeit, besonders bei jolchen Spar⸗ kassen, die die Einlagenentwicklun landwirtschaftlicher Gegenden mit der industrieller ausgleichen konnten. In der gleichen Rich⸗ tung liegt die Mitheranziehung anderer Bevölkerungsschichten neben den besonders den Krisenwirkungen ausgesetzten Hand- arbeitern. Nach Meinung der italienischen Sparkassen sind aber auch politische Krisen auf längere Sicht wegen der alsbald ein- tretenden Beruhigung weniger fühlbar. Die holländischen Spar kassen verweisen noch darauf, daß unmittelbar nach, Krisenaus= bruch das wegen der veränderten Geldmarktverhältnisse freiwer⸗ dende Geld zu den S 6 wegen ihrer dann höheren Zinsen fließe. Wenn sie dieses Geld . auf die Dauer festzuhalten vermöchten, so ermöglicht es ihnen doch, die etwa aufgetretenen Einlagenabzüge auszugleichen. Auch die anderen Länderberichte, soweit sie f gie i äußern, sprechen übereinstimmend von der ringen Gefährdung der Sparkassen durch Wirtschaftskrisen. Ver ö bemerkbar gemacht haben sich vor allem die in den etzten Jahrzehnten gehäuft aufgetretenen Währungsmanipula⸗ tionen, insbesondere Inflationen. Weiter wird, und zwar von den tschechoslowakischen Sparkassen, betont, daß in der Kyvise gerade die kleineren Einlagen am stärksten bei der Sparkasse verbleiben, woraus die itglienischen Sparkassen den Schluß Frehen, daß für Sparkassen um so leichter Krisen zu überwinden seien, je größer die Zahl der betreuten Sparer und je kleiner der Durch schnittsbetrag pro Sparbuch sei. Mit der Feststellung, daß die Zinshöhe ohne wesentlichen Einfluß auf den Umfang der Kapital- bildung sei, steht der italienische Bericht vereinzelt da. .
In einer Reihe von Landern ist naturgemäß das Problem der Wulfen e gg bzw. der Krisenbereitschaft aufgetaucht. Das häufigste Mittel, das bei Krisenausbrüchen wohl regelmäßig An— wendung fand, bestand in einfachen Auszahlungsbeschränküngen, sei es des . enden Betrages nach oben hin oder sei es in Form eines Rückzahlungshöchstbetrages für einen bestimmten Zeit⸗ raum oder in Form von bestimmten Kündigungsfristen. Sol vorübergehenden Maßnahmen wurden getroffen 1895 in Frank⸗ reich und 1931 in Teutschland. In vergangenen Jahrzehnten ist auch die Uebung festzustellen, den Einlegern an Stelle von Bargeld bestimmte Papiere, vor allem Staatspapiere, aus zuhän- digen, was in der Regel infolge der unvermeidlichen Verluste zu Verstimmungen der Sparer und nachhaltigen Erschwerungen der Sparkassenarbeit führte. . ö
Solche Maßnahmen für die Passivseite wurden häufig durch sinngemäße Handhabung des Aktivgeschäftes ergänzt, so. wenn z. B. in kritischen Zeiten die Neukreditgewährung eingeschränkt eder unterbunden und der Nachdruck auf die Kassenhaltung und die Auffüllung von Bankguthaben gelegt wurde. Auch Kreditauf- nahmen bej Staats⸗ und Notenbanken, Zentralinstituten der Sparkassen sind festzustellen. Eine besondere Rolle in liguiditäts-
olitischer Beziehung spielt die Haltung von Wertpapieren, die reilich von jeher fal umstritten gewesen ist, da Vert aufe in Krisenzeiten i nicht oder nur unter erheblichen Verlusten durchführbar waren. Zum Beispiel ermäßigten die . Sparkassen nach erheblichen Verlusten an Wertpapieren im re 1830 ihren Bestand stark. Auch in Frankreich haben sich die Spar kassen kritisch mit der Wertpapiergnlage auseinandergesetzt., Eine ist jetzi in Deutschland dadu — . en bei der Zentralnotenba lombardierbar sind In Englan . als Hauptwaffe gegen Panikausbrüche die staatliche Rückzahlungsgaxantie. Die Anlage in Kommunalpapieren hält man dort nur für vertretbar, wenn ein jederzeit aufnahmefähiger Markt vorhanden ist. In einer Neihe von Staaten sorgen Sparkassenzentralbanken, die unter der verschiedensten Bezeichnung gegründet wurden, oder sonstige ge⸗ meinfame Hilfskonstritktionen z. B. Finnland) für eine leichtere Ueberwindung der Krisenjahre. Gerade diesen Zentralbanken kommt in Verbindung mit . a ,,
ö utung für die Krisenüberwindung zu. eine erhöhte Bede gf 6 —
offenbar glückli daß bestimmte *.
on einer Reihe von Laͤnderberichten ausdrücklich . von der ee ie ie, g, und Deutschland. Auch die 9 hrungen der anderen Länder einer 10 und längerjährigen ö. dürften gezeigt haben, daß die Solidarität unter den Sparkassen eines der wichtigsten Mittel ist, um im 5 der Erfüllung ihrer hohen sozialpolitischen Aufgaben die Krisen folgen für die von ihnen betreuten Bevölkerungsgeschichten zu beseitigen oder wenigstens weitgehend zu mildern.
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Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im ubm , ttz 9. Mai 1935: Gestellt 20 865 Wagen.
Berlin, 21. Mai. Preisnotierungen für Nahrungs mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 27,00 bis 28.90 „, Langbohnen, weiße 3700 bis 35, 00 „, Linsen, kleine, käferfrei, 19834. 39,09 bis zi 06 M, Linsen, mittel, käserfrei 1964; 45, 00 bis 48 00 4 Linsen, große, läferfrei, 1934. 50,00 bis II, 00 1M, Speiseerbsen, . gelbe 58 00 bis 65, 00 M, Speiseerbsen, zollverbilligt 45, 90 bi 46 00 AÆ, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis — bis — — 6, Rangoon-Reis, unglasiert 24,50 bis 25,50 M, Siam Patna⸗Reis, . 3400 bis 40 00 A6, Italiener- Reis, glasiert 8ö, 0 bis 31,60 „M, Deutscher Volksreis, glasiert 26, 56 bis 27,50 S6, Gerstengraupen, grob 33,00 bis 34,00 6, Gerstengraupen, mittel 35,00 bis 36,00 46, Gerstengrütze 2800 bis 2900 M, Haferflocken 3700 bis 38,00 M½ς, Hafergrütze, ge= sottene 41 0 bis 400 6, Roggenmehl, Eye 55] 24. 56 dis — — 4, Weizenmehl Type 7190 — — bis — A, Weizenmehl, Type 4065 — — bis — M, Weizengrieß, Type 405 — — bis = 6, Tartoffelmehl, superior 36.00 bis 3550 M½, Zucker, Melis 68, Sf: bis 69, 8s 6 (ò—ufschläge nach Sortentaf bis —— „A),. Röstroggen, glasiert, in Säcken 31,00 bis e M, Röstgerste, glastert, in Säcken 34,00 bis 37,00 (6, Malzkaffee, lasiert, in . 4300 bis 47, 00 M, Rohkaffee, Brasil Superior ki Extra Prime 310,090 bis 3650 00 4, neh g eg Zentral
R
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merikaner aller Art 349, 00 bis 472, 00 M. Röstkaffee. Brasil — bis Extra Prime 380, 00 bis 420,00 , östkaffee, Zentralamerikaner aller Art 420 090 bis 560, 00 6. Kakao, siark entölt 150 40 bis 180,00 M, Kakao, leicht entölt 169,00 bis 220, 00 M, Tee, chines. 810,00 bis 880,00 , Tee indisch 900 00 bis 140000 6, Ringäpfel amerikan. extra choice 19600 bis 20000 , Pflaumen 40150 in Kisten S5, 00 bis 8s 00 4, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese K Kisten 5,09 bis 58, 00 4A, Korinthen choice Amalias 5400 bis 62,00 M6, Mandeln, süße, handgew., B Kisten 186,090 bis 165,00 M, Mandeln, bittere, handgew., K Kisten 192,900 bis 200,00 4, Kunsthonig in 3 Packungen J1,00 bis 73 00 M, Bratenschmalz in Tierces 180,
bis 185 00 M,. Bratenschmalz in Kübein 180,00 bis 182,00 4, Purelarỹ in Tierceg, hordanierit , — biüßs = , Berliner