1935 / 199 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Aug 1935 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs. und Staatsanzeiger Nr. 199 vom 27. August 1935. S. 2

Der zweite Messetag in Leipzig.

Vertrauen und Sorgfalt fördern Geschäft.

Der Verlauf des zweiten Messetages in Leipzig . erkennen, daß die er neh. Gesamtauswirkung der ge owohl nach der arbeitspolitischen Seite im Sinne der Erhaltung des Be⸗ schäftigungsgrades als auch nach der rein wirtschaftlichen Seite im Sinne der Sicherung des ruhigen Weiterlaufens unseres wirt⸗ schaftlichen Lebens durchaus befriedigend sein wird. Millionen⸗

abschlüsfe mit einem Federstrich hat wohl niemand erwartet. Es

zeigt sich aber immer mehr, daß der durch die Maßnahmen der Reichsregierung erheblich gesteigerte allgemeine Bedarf unseres Volkes erkannt worden und daß die Geschäftswelt dieser Ex⸗ kenntnis in sehr ansehnlichem Umfange Rechnung trägt. Das läßt weiter erkennen, daß im deutschen Wirtschaftsleben das für eine gesunde Fortentwicklung notwendige Vertrauen eingekehrt ist und daß die beteiligten Kreise sich ernstlich und augenfällig bemühen, um dieses Vertrauen zu werben. Man dürfte übrigens von vorn⸗ herein an einem so begründeten Erfolg der Leipziger Herbstmesse 1935 nicht zweifeln. Ein sehr reger Besuch der erstmalig geschlossen gestalteten Reichswerbemesse deutet darauf hin, da man in allen Kreisen der deutschen Wirtschaft davon überzeugt ist, daß Geschäfte nicht zu machen sind, wenn man nicht in sorgfältiger Weise dem vorhandenen Bedarf nachspürt und den künftigen Kunden umwirbt. Das Interesse für die Einzelheiten in der Reichswerbemesse zeigt, daß auch die Werbung selbst des kleinen Mannes immer mehr von der Linie des hausbackenen Geschmacks zu der Erfolg versprechenden Werbung nach methodisch durch⸗ dachten Grundsätzen geführt wird. . ĩ Was nun die eigentlichen Messezweige betrifft, so wird ein sehr gutes Geschäft von der Messe für Haus⸗ und Küchengeräte gemeldet, ebenso sind die Aussteller von Edelmetall⸗ und Schmuck⸗ waren zufrieden. An Porzellan und Glaswaren ist allerdings zunächst offensichtlich nur der allernotwendigste Bedarf eingedeckt worden, doch glaubt man, daß die nächsten Messetage eine Ge⸗ schäftsbelebung noch bringen werden. Hier kommt es ja insbe⸗ sondere darauf an, die zur Schau gestellten Neuheiten, das Koch⸗ geschirr aus Porzellan und dann die vielen kunstvollen neuen Muster, zur Verwertung zu bringen. Dabei muß darauf geachtet werden, daß der deutschen Durchschnittskäuferschaft auch auf diesem

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Gebiete wieder durch steigendes Angebot von Qualitätswaren in betont geschmackvoller Anfertigung der Weg von den ganz billigen zu den zwar teureren aber auch auf die Dauer wertvolleren Er⸗ zeugnissen gewiesen wird. . ; !

Was für Porzellan hier zu sagen war, gilt auch in gleicher Weise für Kunstglas und. Kristall, den auf diesem Gebiet errscht noch eine gewisse Uebersättigung sowohl in den Lagern als auch in den Kreisen der Käuferschaft. Trotzdem hat man auch bei diesem Zweige von befriedigenden Abschlüssen gehört, ö

Lebhafte Tätigkeit herrscht auf der. Spielwarenmesse, die noch auf mehrere Messehäuser verteilt und die reich beschickt ist. Eigent⸗ liche Neuheiten sind, von ausgestellten Gegenständen abgesehen, nicht vorhanden. Man hat h im wesentlichen darauf beschränkt, bewährte Stücke in vervollkommneter Ausführung vorzulegen. Auffallend ist das Schrumpfen des Angebots von hilligen Blech⸗ 4 Bemerkenswert ist dig Jubiläumsgusstellung eines

ürnberger Spielverlegers, der Stein- und Kupferdrucke aus

alter Zeit als Versinnbildlichung der Geschichte und Entwicklung des deutschen Kinderspiels zeigt. Unter diesen sehenswerten Doku⸗ menten befindet sich auch ein alter Fuhrmannsfrachtbrief, der als Einleitung die uns heute seltsam fremd klingende Wendung brin t: „Im Namen und Geleite Gottes sende ich an Sie . .. 8 handelt sich um einen Kupferdruck aus dem Jahre 1812.

Auf der Messe für Bau⸗, Haus⸗ und Betriebsbedarf war das Geschäft normal. .

cht Leder- und Kofferwaren zeigt sich eine ruhige Nachfrage,

die man vernünftigerweise auch nicht anders erwarten konnte. Da es sich aber um ein anhaltendes Geschäft handelt, wird der billig denkende Aussteller auch hier zufriedengestellt werden.

Der eigentliche Auslandsbedarf läßt sich auch heute noch nicht übersehen. Wie immer haben sich die Ausländer zunächst nach wirklichen Neuigkeiten umgesehen. Unter diesem esichtspunkte ist insbesondere die Messe für gewerbliche Schutzrechte von ihnen stark besucht worden. x ; ;

Auf der Baumesse hat bei gutem Besuch eine auf zwei Tage

berechnete Vortragsveranstaltung über Industrieverlagerung und.

Siedlungstätigkeit begonnen.

Erster Tag der Leipziger Baumesse⸗Tagung

„Industrieverlagerung und Heimstättensiedlung“ .

Die mit der Leipziger Baumesse wie üblich verbundene Bau⸗ messetagung gilt diesmal den zwei bedeutenden und aktuellen Themen der Industrieverlagerung und Heimstättensiedlung. Das Reichsheimstättenamt hatte auf Anregung des Meßamts die sach⸗ liche Vorbereitung der Tagung übernommen. Im Auftrag des durch Krankheit am Erscheinen verhinderten Beauftragten für Siedlung und Ehanung im Stabe des Stellvertreters e. , .

é Ludanigi- orf fngte Ner j leiter im Reichshei tte n⸗ mt. 86 l6anrat e e nt ng et. ige * e mlt g , dem einleitend der Präsident des Leipziger Meßamts, Dr. Rai⸗— mund Köhler, die Bedeutung des deutschen Siedlungswerks gekennzeichnet hatte, sprach zunächst Kommerzienrat Dr.Ing. e. h. Dermann Röchljing⸗Völklingen über „Grundsätzliches zur Industrieverlagerung“.

Der Vortragende ging aus von einer Betrachtung der uns im eigenen Lande zur Verfügung stehenden Rohstoffe und der zweck⸗ entsprechenderen Anordnung der industriellen Erzeugung. Als erste Forderung grundsätzlicher Art ergebe sich, daß der Ausbau der elektrischen Kraftverteilnng nach einheitlichem großen Plan übe ganz Deutschland durchgeführt werden muß. Denn Kraft sei in jedem Fall die Grundlage jeder industriellen Erzeugung, und zwar billige Kraft. Tie Billigkeit der Krafterzeugung sei die erste Stufe zu dieser Entwicklung. Bisher war diese illigkeit nur ge⸗ geben bei den sehr großen auf der Braunkohle am Rhein und in Mitteldeutschland errichteten Kraftwerken und dort, wo die Aus⸗ naßung der Wasserkräfte der Alpen und ihrer Abflüsse mit billi⸗ . Geld möglich war. Neuerdings trete aber eine dritte Mög⸗ ichkeit in den Vordergrund, die sich aus der imperativen Forde⸗ rung nach Verbesserung der Qualität der Steinkohle ergibt. Ünsere Aufgabe in Deutschland sei, mit Hilfe unserer hochentwickelten Wäschetechnik eine ganz wesentliche Verringerung des Aschen⸗ gehaltes in unserer verkaufsfähigen Kohle herbeizuführen. Es ergebe sich die Notwendigkeit, auch die Steinkohleninduftrie an dem Stromabsatz in starkem Maße zu beteiligen., damit wäre gleichzeitig die Gefahr der allzugroßen Zentralisierung der elek— trischen Krafterzeugung gebannt. Die zweite orderung lautet Daher: Nicht nur in den Braunkohlengebieten sollze auf vermehrte Stromerzeugung und gesteigerten Stromabsatz hingearbeitet wer⸗ den, sondern auch in den Erzeugungsgebieten der Steinkohle sollte durch Verwendung minderwertiger Abfallprodukte in leistungs⸗ fähigen Kraftwerken dieses Ziel erstrebt werden. Drittens sei der pianmäßige Ausbau der industriellen Ferngasversorgung von den großen Koks erzeugenden Kohlengebieten unter Kupplung mit vorhandenen oder neu zu errichtenden Gruppengaswerken zu for⸗ dern, die so im Lande verteilt werden müßten, daß sie überall wirksame Stützpunkte für die Ferngasversorgung wären. Damit wäre auch eine weitere Möglichkeit geschaffen, die Nebenprodukte der Koks und Gaserzeugung, auf die Deutschland wegen der dar⸗ auf beruhenden chemischen Industrie, aber auch wegen der anfallen⸗

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den Treibstoffe angewiesen ist, so zu gestalten, daß der technische Wirkungsgrad ein möglichst höher ift

Ein weiteres Problem sei unsere Versorgung mit Erzen, und zwar sowohl mit Eisenerzen als mit Erzen des Kupfers, der son⸗ stigen Nichteisenmetalle und schließlich des Schwefels. Grundsätz⸗ lich sei es möglich, einen erheblichen Teil unseres Roheisens aus eigenen Eisenerzen zu gewinnen und daher die Basis vieler Indu⸗ strien. zu sichern. Aber auch hier komme zur Geltung, daß die elektrische Kraftversorgung in den in Frage kommenden Gebieten bereits heute sichergestellt sei, ein . wie weit diese Kraft⸗ versorgung in der unvollkommenen Form, in der wir sie zur Ver⸗ fügung haben, bereits heute die Errichtung neuer Industrien er⸗ leichtert. Tie vierte Forderun ö also lauten: Ausbau unserer Ägenen Eisenerzversorgung, so daß in verhältnismäßig kurzer Frist die deutsche Eisenerzeugung vor den Zufälligkeiten der Be⸗ lieserung vom Ausland weitgehend gesichert ist. Bezüglich der Nichteisenmetalle, besonders des Kupfers, komme in wesentli stärkerem Maße als im vergangenen Jahr die Verdrängung dur Aluminium in Frage.

Die Eigenheimsiedlung sei das große Problem der innerpoli⸗ tischen Konsolidierung unseres Volkes. Ein großes Industrievolk mit einer viel zu kleinen bäuerlichen Wirtschaft könne nur be⸗ stehen, wenn einmal diesem Sinken des Bauerntums durch plan— mäßige Förderung Einhalt geboten werde, zum anderen die Groß⸗ zahl der wirtschaftlich Abhängigen, die das Bauerntum zahlen—⸗ mäßig außerordentlich überragen, seßhaft und damit krifenfest ge⸗ macht werden. Die erste Aufgabe sei mit Glück und Geschick an⸗ gefaßt worden und man werde die Förderung des Bauerntums im Dritten Reich einstmals als einen Markstein in der Kultur—

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Als fünfte Forderung und zwar als wich⸗ tigste ergebe sich demnach, daß die Eigenheimsiedlung überall, gleichgültig ob vorhandene Industrien bestehen bleiben oder neue an zweckmäßigen Plätzen in Gang gebracht werden, nicht als Nebenwirkung, sondern als Hauptwirkung behandelt und betrie⸗ ben wird. Vorhandene Industrien dürften nur in Ausnahme⸗ fällen verlagert werden. Aber alles, was neu geschaffen wird, soll dort errichtet werden, wo es am zweckmäßigsten ist. Industrie⸗ planung heiße letzten Endes nichts anderes als in weitestgehendem Maße den schöpferischen Menschen überall in unserem Vaterlande, ohne sie zu verpflanzen und damit wurzellos zu machen, die Be⸗ dingungen zu schaffen, ihren Unternehmungsgeist zu betätigen und an den großen Aufgaben Deutschlands mitzuwirken. Nicht weitere Zusammenballung in engen Industriegebieten und damit in Groß⸗ städten sei die Aufgabe, sondern Schaffung eines freien Volkes auf eigener Scholle. . ;

Dipl-Ing. Bader vom Reichsheimstättenamt, Berlin, ver⸗ hreitete sich über die Durchführung von , Die Industrieverlagerung sei nur dann ein Instrument der wirt⸗ schaftlichen Neuordnung im Raum, wenn neben den Bedingungen der nationalen Sicherheit, wie sie in den Ländern rings um üns als ausschließliches Ziel der Verlagerungspolitik in Erscheinung treten, auch die , , . des Volkes und das Leistungsvermögen in den Landschaften so verteilt wird, daß die negative Spannung zwischen Industrie, Handwerk und Bauern⸗ arbeit gelöst wird. Die Lösung dieser Aufgabe gebe uns den Wert⸗ maßstab für die Industrieverlagerungspolitik. und bei dieser er⸗ gänzenden Zielsetzung ergeben sich für uns bei der Durchführung von Industrieverlagerungen die Richtlinien für den Wert von Verlagerungsmaßnahmen. Diese soziglökonomische Zielsetzung stelle den Betriebsführer und die Gefolgschaft, den Baumeister, der neue Werksanlagen entwirft, den Verkehrsarchitekten und die Kraftwirtschaft, den Städtebauer und die Bauernschaft vor große Gestaltungsaufgaben. Bei der Lösung dieser Aufgabe handele es sich also weniger darum, einen Betrieb vom alten Standort nach einem neuen zu verlagern. Damit wäre nur wenig erreicht, son⸗ dern Arbeit, Wohnung und Nahrung müssen in einer Werksied⸗ lung, die den Menschen bodenständig macht, einander zugeordnet sein, daß das Leben des einzelnen wiederum Inhalt für Nation und Gemeinschaft erhält. Industrieverlagerung sei also eine den Gesamtbedürfnissen gerecht werdende Lagerung und Verteilung der Arbeit in den deutschen Landschaften.

Zum Abschluß des ersten Tages besichtigten die Tagungsteil⸗ nehmer auf Anregung von Oberbaurat Mackowski die von der Landesplanung bei der Landeshauptmannschaft Leipzig geschaffene Sonderschau „Aus dem Siedlungswerk der deutschen Städte“, die von den Städten Augsburg, Bautzen, Braunschweig, Freiburg, Halle, Hildesheim. Leipzig. Ludwigshafen, München, Nürnberg, Plauen, Stuttgart, Würzburg, Würzen und Zwickau beschickt .

Die „Textil und Velleidungsmesse in Leipzig.

Die Leipziger Textilmesse, die infolge stärkerer Heranziehung des Bekleidungsgewerbes sich den Namen „Textil⸗ und Beklei⸗ dungsmesse“ gegeben hat, . am Eröffnungstage im Zeichen eines stetigen und guten Besuchs. Der Andrang war iht so heftig wie auf der Frühjahrsmesse. Dafür rekrutierten sich die

Besucher überwiegend aus ernsten , ,, so daß es

bereits am Sonntag an einer geen Zahl von Ständen zu Auf⸗ tragserteilungen kam. Dieser Wandel ist um so bemerkenswerter als sonst der erste Tag fast ausschließlich der Orientierung dient. Die Zahl der Aussteller ist gegen die Herbstmesse vorigen Jahres um 40 * gestiegen, was . stärkere Beteiligung von Vellei⸗

dung und auf die Kollektipichauen zurückzuführen ist, die gleich⸗

Tauschgeschäft und den e

6 vermehrt werden konnten. Diese Gemeinschaftsschauen ver— olgen überwiegend einen doppelten Zweck: Sie sollen den in- und ausländischen Einkäufern die besondere Leistungsfähigkeit der be— i n Wirtschaftsbezirke dartun und zum anderen durch Ver— läufe am Stand den beteiligten Firmen neue Kundschaft zuführen. Dieses Ziel ist am Sonntag bereits erreicht worden.

In der Musterschau des deutschen Pelzgewerbes, die vom Reichsinnungsverband. des deutschen Kürschnerhandmwerks auf— . ist, sind 15 leistungsfähige Firmen einbezogen, die zum ersten Male auf der Messe vertreten sind. Auf dieser Ausstellung handelt es sich um handwerkliche Qualitätsarbeit. Wir sehen die neuesten Modelle des deutschen Herbst⸗= und Winterpelzes in allen Arten und Ausführungen, aber auch hr wertvolle Edelpelze. Das 3. Interesse, das diese auch modisch interessante Schau bei den Besuchern findet, stimnit die Aussteller recht zufrieden.

Die Thüringer Textilindustrie ist zum erstenmal geschlossen auf der Messe vertreten. Neben der bekannten Greiz-Gerger Ge— meinschaftswerbung finden wir eine Sammelschau bon Pöß neck⸗ . ferner 44 Firmen aus der Apoldaer Strickwaren— industrie. ;

Der Verband Deutscher Türkisch⸗Rot⸗Färbereien zeigt eben⸗ falls im Kollektiv deutsche Wertarbeit. Türkisch⸗Rot ist eine wasch, licht- und kochechte . die hauptsächlich für baum⸗ wollene Bettstoffe in Frage kommt, und ein Überaus gangbarer Exportartikel.

Einen breiten Raum auf der Messe nimmt die deutsche Spinn⸗ faser ein. Hier ist es besonders die J. G. ,,. die an mehreren Ständen ihre Fabrikate in natürlicher und verarbeiteter Form vorführt. Die Vistra⸗ und Wollstra⸗Ausstellung im Erd⸗ eschoß zeigt zum erstenmal das Modell einer Anlage zur Her— ö von Kunstspinnfasern. Daneben sieht man Stoffe aus er Cuprgma⸗ und der Aceta⸗Faser, die der Wolle am nächsten kommt. Eine besondere Aceta-⸗Kunstseidenausstellung beweist die vielseitige Verwendungsmöglichkeit dieser Kunstseide. Gute Be— achtung findet auch die Indanthren⸗ und Eulan⸗Schau.

Im Kuppelsgal domiziliert das Kupfer Kunstfeiden-Syndikat. Angesichts der Gern e h ff erg die Kunstseide, namentlich in der Frauenmode, eingenommen hat, ist es interessant zu beob⸗ achten, 6 auf der Messe bereits wirksame Ansätze ba r vor⸗ handen sin Wollmusseline für die Uebergangszeit in den Vorder—⸗ f zu ttellen. Zahlreiche Neuheiten findet man in Druck⸗

offen.

Eine Barmer Maschinenfabrik bringt eine neue Spulen— maschine 6 Wolle, Baumwolle, Kunsifeide und Spinnfaser. 5 inden auch die feinfädigen Charmeuse⸗Bemberg⸗Kunst⸗ seiden, die auf Spezialmaschinen hergestellt werden.

u den sehenswerten Ständen der Messe gehören die Gardinenausstellungen von Dresden und Plauen, bei denen be⸗ sonders die e e e Häkeltülle Aufmerksamkeit erregen. Bei den Dekorgtionsstoffen überwiegen dagegen Grobtülle.

Eine Reihe neuer Techniken ist bei Handarbeitsgarnen fest— zustellen, bei denen namentlich die Stichelhaarverarbeitung Beach⸗ tung verdient.

Im Rahmen des Bekleidungsgewerbes sind neue Aussteller aus der Damen⸗ und gern en erschienen. Die Zahl der beteiligten Firmen ist aber noch nicht so groß, daß sie der Be⸗ deutung dieser Branchen auf der Messe richtigen Ausdruck verleiht. Das gleiche gilt auch von der Chemnitzer Skrumpfwarenindustrie, die viel stärker, als es diesmal wieder der Fall ist, auf der Messe repräsentieren müßte.

Allen Ständen gemeinsam ist die bessere Ausgestaltung. Die Dekorationen sind ö und übersichtlicher geworden. Diese teilweise sehr geschickt durchgeführte Werbung wird sicherlich dazu beitragen, den Einkäufern besondere Anregung zu geben.

Erport⸗Handelsbörse ia Leipzig.

Im Nahmen der Leipziger Herbstmesse fand die Export handelsbörse, die von den drei Hanseatischen Handelskammern deranstaltet wird und seit der Leipziger Herbstmesfe 1934 zu einer tändigen Einrichtung ausgebaut worden ist, statt. Der Präses der . und Handelskammer Hamburg, Hübbe, leitete in seiner n n ,, aus der regen Teilnahme der an⸗ . abrikanten, Exporteure und Exzportvertreter die Tat⸗ . e, ah, daß die Veranstaltung ihren Zweck erfülle, der darin estehe, die Fühlung zwischen den Industriellen Sachsens und den Hanseatischen Exportkreisen herzustellen.

An Stelle des verhinderten . Kauffmann er⸗ griff der Senator für Wirtschaft, Bernhard, Bremen, das Wort. Er wies einleitend darauf hin, daß die J des Be⸗ suches zahlreicher Ausländer auf der deiy iger Messe diese Messe noch nicht international mache. Auch der deutsche Kaufmann, der die Auslandsmärkte zu bearbeiten habe, könne in Leipzig fast immer Neues sehen und seine Erfahrungen an neuen Eindrücken prüfen. Heute, da das Tauschgeschäft zu einem Prinzip der Handelspolitik geworden sei, könne der interngflonale Charakter Leipzigs an Bedeutung nur noch gewinnen. Das Tauschgeschäft sei nichts anderes als der Ausdruͤck der Lebensnotwendigkeiten jeder nationalen Wirtschaft.

Senator Bernhard gab seiner Meinung Ausdruck, daß der Tausch die Grundlage für die Ordnung der deutschen Handels⸗ politik überhaupt sei. Wer kaufen wolle, müsse verkaufen und umgekehrt. Wer Deutschland ein guter Kunde sei, dem seien auch wir ein guter Kunde. Es werde einfach nicht mehr möglich sein, daß wir als wichtiger Einkäufer in Ländern auftreten, die deutsche Waren ablehnen. In diesem Zusammenhang wies Senator Bern⸗ hard auf die bekannten Schwierigkeiten hin, bie heute bei der Ein⸗ und Ausfuhr zu bekämpfen sind. Der seitherige Export der Fertig- waren sei trotzdem in den letzten Monaten mengenmäßig und auchM wertmäßig gegenüber dem Vorjahre gestiegen, nachdem schon in 1934 ein Fortschritt erzielt worden sei. Dies fei darauf zu rückzu- führen, daß einerseits die reinen Im⸗ und Exportgeschäfte eine starke Wandlung erfahren hätten, indem erfolgreich auf dem Wege des Kompensationsgeschäftes gearbeitet worden sei. Anderer⸗ seits sei der tatsächliche Erfolg auch darauf zurückzuführen, daß es gelungen sei, zwischenstagtliche Verrechnungsformen zu finden, die es zuwege gebracht hätten, daß auch solche Kreife sowohr ihr Ein- als auch ihr Ausfuhrgeschäft hätten fortsetzen können, welche infolge ihrer notwendigen Spezialisierung sonst nur schwer oder gar nicht ihre bisherige Aufgabe erfüllen konnten. Der Aus⸗ fuhrpreis müßte in den meisten Fällen auf das mühsamste kal⸗ kuliert werden. Es sei auch so, daß ein volkswirtschaftlicher Nutzen erst durch die Fracht erzielt werde, die der ausländische Importeur für das auf einem deutschen Schiff beförderte Gut zu tragen habe. In diesem Zusammenhang verwies Senator Bernhard auf die Wichtigkeit unablässiger Zusammenarbeit zwischen Erzeugern, Spediteuren, Kaufleuten an der Wasserkante, Verkehrsinstituten und vor allem der ngtionalen Schiffahrt hin. Alle diese Erwerbs⸗ zweige säßen in der Tat in einem Boot, und wenn einer aussteige oder auch nur den Gedanken fasse, das Boot zu verlassen, so gehe es verloren. In der letzten Zeit hätten sich bei den Handels⸗ häusern die unerledigten Aufträge gehäuft. Hier müsse in Zu⸗ sammenarbeit mit den zuständigen Stellen Wandel ,, . werden, damit die Aufträge nicht in die Hände der ausländischen Konkurrenz fallen, sondern der deutschen Wirtschaft erhalten bleiben. Das Entscheidende für die deutsche Wirtschaft sei der Preis. Oft sei es so, deß Einküufte der deutschen Schiffahrt dem

nzelnen Exportabschlüssen überhaupt erst volkswirtschaftlichen Nutzen bringen, um die Devisenbilanz von Ein⸗ und Ausfuhr auszugleichen.

Senator Bernhard betonte weiter, daß der Devisenbetrag, der durch eine Schiffsreise hereinkomme, bei der Prüfung der Zweckmäßigkeit eines Kompensationsgeschäftes in Rechnung ge— stellt werden müsse. Sodann hob der Vortragende die Lebendig—⸗ keit des hanseatischen Exportwillens hervor, dem es gelungen sei,

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im . en den Bedarf der deutschen Wirtschaft an , . er

Rohstoffen tatsächlich zu decken. Die Schicksalsgemeinschaft deutschen Erzeuger im Binnenlande und der hanseatischen Kauf⸗ leute könne, an der natignalwirtschaftlichen Pflicht gemesfen, nicht tief genug verstanden und auch praktisch getätigt werden.“ So habe der Hafen Bremen im Jahre 1934 seine Handelsbilanz zum ersten Male aktiv und im ersten Halbjahr 1935 noch aktiver machen können, was insbesondere durch die Steigerung des Massengut⸗ exportes gelungen sei, Bremens seewärtiger Handel sei in den ersten sechs Monaten 1935 mit rund einer . Million Tonnen aktiv. Aus all diesem ergebe sich, so betonte er abschließend, daß der Wille . den Außenhandel aufrechtzuerhalten und jeder müsse dabei auf seinem Posten mitwirken.

Präsident Hühbe wies in seinem Schlußwort darauf hin, daß es keine Universallösung für die heute vorhandenen Schwierig⸗ leiten bei der Ausfuhr gebe, daß es vielmehr auf unsere eigene Kraft und auf unseren Willen ankomme, die Ausfuhr aufrecht⸗ zuerhalten. Er teilte mit, daß es nach längeren Verhandlungen wischen dem hanseatischen Ausfuhrhandel und der mitteldeutschen g lie gelungen sei, Gemeinschaftsreisen von Vertretern des Handels und der Industrie nach den wichtigsten Exportländern in ö nehmen. Dies sei ein praktischer Weg, von dem man viel erhoffe.

Die niederländische Kollektivausstellung auf der Leipziger Messe.

Zum ersten Male sind die Niederlande auf der Leipziger Messe mit einer Kollektivausstellung vertreten, die in ,, . die hauptsächlichsten Erzeugnisse der Niederlande und ihrer Kolonien ur Schau bringt und die Besucher auch über den Stand der hilar en Wirtschaft und über die holländische Landschaft aufs beste unterrichtet.

Die Ausstellung wurde am Sonntag in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, u. a. des Wirtschaftsministers Lenk, 5 Der stell⸗ vertzetende Vorsitzende des Verwaltungsrats der Riederländischen Messe in Utrecht, 367 A. H op ten Noort, wies dabei auf die internationalen Aufgaben hin, die das moderne Messewesen zu erfüllen habe, um in diesen Zeiten wirtschaftlicher Veränderungen größten Stils vor allem das Bewußtsein lebendig zu erhalten, baß eine wirkliche Besserung des Weltzustandes nur erreicht werden könne durch den Ausbau und die Stärkung der internationalen Beziehungen. In Leipzig befinde man sich in dieser Beziehung , auf klassischem Boden. Deshalb empfinde es die Leitung

er Niederländischen Messe als einen besonderen Vorzug, daß sie mit der Organisation der ersten holländischen Musterschau gerade auf der Leipziger Mẽsse betraut worden sei.

SBGelegentlich einer Zusammenkunft der Veranstalter der hol⸗ ländischen Kollektivausstellung mit deutschen Messekreisen wies der Bräsident des Leipziger Messeamts, Dr, Köhler, darauf hin, daß die Niederlande Deutschlands größte Fertigwarenabnehmer sind, während Deutschland Hollands bester Kunde für Rohstoffe und Lebensmittel ist. Die Leipziger Messe sei durch Jahrhunderte alte Tradition mit Holland verknüpft. In den Nachkriegsjahren seien stets holländische Firmen in Leipzig vertreten gewesen. Leider sei infolge der allgemeinen Handelshemmnisse die holländische Beteili⸗ gung bis zum Frühjahr 1935 vonr Höchsitstand mit 32 Firmen auf zwei Firmen zurückgegangen. Um so erfreulicher sei die Wieder⸗ aufnahme . im Wege der Gegenseitigkeit mit der Utrechter Jaarbeurs. Dr. Köhler gab der Hoffnung Ausdruck, daß es in der nnn möglich sein möchte, die deutsch⸗niederländischen Handelsbeziehungen sowohl mit Hilfe der Messen in Leipzig und Utrecht wie auf jede andere Art und Weise noch enger zu gestalten.

Der sächsische Wirtschaftsminister Lenk begrüßte im Namen der Landesregierung, daß das holländische Freundesvolk sich an der Leipziger Messe mit einer Kollektivausstellung beteilige. Er uf habe früher als selbständiger Geschäftsmann keinen besseren Kauf⸗ mann kennen gelernt als den holländischen. Mit der Ausstellung sei ein Anfang gemacht, um mit den holländischen Nachbarn wieder in regere Verbindung zu kommen. Was von den zuständigen Stellen geschehen könne, um diesen Erfolg zu erreichen, werde getan werden.

Hierauf ergriff der Generalsekretär der Königlich Nieder⸗ ländischen Messe, Gragdt van Roggen, das Wort zu längeren Darlegungen über die Beziehungen der Utrechter Messe und Hol⸗ lands im allgemeinen zur Leipziger Messe. Er erklärte, dahin zu streben, die ganze niederländische 66. auf die Leipziger ef zu führen, und zwar ohne daß er irgendwelche Initiative 1 müsse, sondern lediglich dadurch, daß die einzelnen . von sich aus erkennen würden, welche große Chance sie in der Beteiligung an den großen ö Messen finden. Der Redner dankte sodann den an der Vorbereitung der Kollektivausstellung beteiligten Stellen, vor allem der Deütschen Handelskammer für die Nieder⸗ lande, dem Werberat der deutschen Wirtschaft und dem e g. Meßamt für ihre wirkliche Mitarbeit. Den Präsidenten des Leipziger Meßamts, Dr. Köhler, überreichte der Redner zum Schluß in Anerkennung seiner Verdienste um das internationale Messe⸗ wesen und als Leiter der als vorbildlich bezeichneten internationalen Leipziger Messe die silberne Plakette der Königl. Niederländischen Messe in Utrecht. .

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Getreidepreise 9 an deutschen Großmärkten in der Woche vom 19. bis 24. August 1935 für 1000 kg in Reichomart.

Berliner Börse am 27. August. Ziemlich schwach geringe Aufnahmefähigkeit des Marktes.

Die bereits am Vortage schwächere Tendenz wirkte sich heute auch kursmäßig stärker aus. Schon bei Eröffnung des Verkehrs bemerkte man von Seiten der Privatkundschaft keinerlei Kauf— orders, so daß die Kulisse durch die allgemeine Zurückhaltung erneut verstimmt wieder zu Glattstellungen schritt. Infolge der

eringen k des Marktes führte das heraus⸗ ommende Material in Spezialpapieren zu Rückgängen bis zu 6 256. Im Durchschnitt machte die Kurseinbuße etwa 1 bis 2 3. aus. Unter Schwankungen ergaben sich auch im Verlauf der Börse überwiegend neue Rückgänge und erst gegen Schluß des Verkehrs setzte sich bei kleinen Rückkäufen der Kulisse einige Haltung durch.

Am Montanmarkt betrugen die Rückgänge bis zu 2 385. Unter anderm verloren Klöckner 133, Buderus 1M und Hoesch ebenfalls 135 735. Von den Braunkohlenpapieren verloren Bubiag 126 9, während sonst Braunkohlenpapiere wenig veränderte Haltung zeigten. Die größten Rückgänge zeigten sich am Kalimarkt. Hier erschien bei geringem Angebot Salzdetfurth mit dem Zeichen und verloren nicht weniger als 6* 75. Aschersleben lagen hiermit im Zusammenhang 2x5 „z und Westeregeln 15 94, niedriger. Am Elektromarkt zeigten zeigten sich vereinzelt noch kleine Besserungen. In der Hauptsache überwogen aber auch hier Rückgänge, die im Durchschnitt 1 bis 2 235 ausmachten. Stärker gedrückt waren Accumulatoren (— 3M), während BKL. M 9 höher lagen. Unter den Spezialpapieren verdienen noch Erwähnung Metallgesellschaft (C 3M), Feldmühle 2) und Daimler 133). Durch ziemlich widerstandsfähige Haltung fielen am chemischen Markt die Farben⸗ industrie auf ).

Am Kassamarkt war die Tendenz ebenfalls schwächer, ebenso am Rentenmarkt, wo sich rg nr g Rückgänge von etwa „n X ergaben. Tagesgeld stellte sich auf 258 bis 87 , war jedoch im Hinblick auf den bevorstehenden Ultimo etwas mehr er Am internationalen Devisenmarkt ergaben sich keine sonderlichen Veränderungen. Der Dollar blieb in Berlin unverändert 2,484, das Pfund war mit 12,37 (12, 36½) RM gut gehalten.

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GSeneralversammlungskalender für die Woche vom 2. bis 7. September 1935.

Montag, 2. September. Köln: . Eisenwerk we scheit A.⸗G., Neuwied⸗ Rasselstein, ao. H.., 193 Uhr. Rheydt: Bedburger Wollindustrie A.⸗G., Bedburg, 16 Uhr.

Dienstag, 8. September. .

Berlin: Kamerun⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, Berlin, 12 Uhr.

Seriin. 3 Minen und ela g en nal r.

Dresden: Neue Deutsch⸗Böhmische Elbeschiffahrt A.⸗G., Dresden, r

12 Uhr. Hamburg: . Lederfabrik A.⸗G., Stade, ao. H. V., 12 Uhr.

. Mittwoch, 4. September. Berlin: gehn, Gemeinnützige K und Bau⸗ ö r.

Berlin,

A.⸗ erlin, ao. H⸗V., 15 U

Donnerstag, 5. September. Berlin: Bayeri e Berlin: ö A.-G., Berlin, zo. H⸗V., 11 Uhr. Berlin: Deutschlandhalle A.-G., Berlin⸗-Charlottenburg, 11 Uhr. Berlin: K wauerei AG. Berlin, ao. H.⸗V., 9 Uhr. Kiel: Kieler Reederei A.-G., Kiel, 16 Uhr. . , i ef, vorm. Johann Faber A.⸗G., Nürnberg,

1 r.

Freitag, 6. September.

Berlin: Deutsch⸗Asiatische Bank, Berlin, 11 Uhr.

Berlin: 36 6 Boden⸗A.⸗-G., Frankfurt a. M., ao. H.⸗V., 11 r.

Dresden: Eleltva A.⸗G. Dresden, 11 Uhr.

Rodach: Max Roesler Feĩnsteingutfabrit A.⸗G., Rodach, 10 Uhr.

. Sonnabend, 7. September. ,, ürth: Vereinigte Spiegelfabriken A.⸗G. i. L., Fürth, ; r.

. er n , LHedn r hlen ber wert Caroline bei Off⸗ leben A.⸗G., Magdeburg, 10,40 Uhr.

Halle:

, Braunkohlen⸗Industrie⸗Ge⸗ alle; Zuckerfabrik Körbisdorf A⸗G., Körbisdorf, 1993 Uhr.

sellschaft, Salle, 197. Uhr. srich: Eontinentale Linoleum⸗Union, Zürich, 11 Uhr.

Futter⸗ gerste dafer

ab Station

Marktorte Frachtlage?)

W in ter⸗ ger ste zwei⸗ vier⸗ zeilig

Sommer⸗

. gerste

als Braugerste notiert

Indu strie⸗

übliche ger ste

Notierung )

frei Marktort frei Marktort frei Marktort ab Erzeugerstation frei Marktort fer, Maiktort

1763 Hr 195,8 Os 1885

Königsberg i. Pr. Stele Hamburg. Berlin.. Breslau. Gleiwitz... Dresden. Chemnitz. Len; Halle a. S.. Magdeburg. Erfurt.. Nürn berg Wür burg Krell ,,, Mannheim ... Karlsruhe...

rei Marktort fiei Maiftort frei Marktort frei Marktort ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation ab Erzjeugerstation ab Erzeugerstation frei Marktort frei Marktort frei Marktort

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1111IIIIISII1

1

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Preife für ausländisches Getreide, cit Hamburg: Roggen; La Plata 43,8 Weizen: Manitoba 1L 96,1, Manitoba Il ge, ), Nosass 73,5, Barusso 70,5; Hafer: La Plata 59,9; Gerste: La Plata 48,0. .

ĩ in Nr. 133 vom 8. August und für Weljen in Nr. 194 vom 21. August eg , e, 12. Juni 1935. 3) Wo mehrere Angaben vorlagen, sind aus Loco Königsberg. 5 Sommergerste ohne nähere Bezeichnung 1845. * 9) Frei Hamburg“.

) Die gültigen gesetzlichen Großhandelspreise für veröffentlicht. ) Aussührliche Handelsbedingungen vgl. in diesen Durchschnitte gebildet worden. ) Sommergerste.

1 Mittlere, Notierung vom 23. August. Berlin, den 25. August 1936.

5) Mecklenburger / Pammerscher / Sstholsteiner, alter; neuer 181,V. 1) Notierungen vom 16. un 79. August. 14 Notierungen vom 13., 16. und 20. August.

ö 184,5 194,0

2lb, 5 1915 1556.6 155,9 2606

1960 268 1325 15150 133 1856

19h 2655 bh z

* 1776

178,

173, 1535 1553 1595 19535 15353

o) Gute. 10 Für Industriezwecke. 1 Ohne nähere Bezeichnung 187.09.

Metallwerke A⸗G., München⸗Dachau, 11 Uhr.

Schaufenfter sind keine Anschlagsäulen!

Mitte dieses Monats ist durch die Presse eine Verlautbarung der Fachgruppe Außenwerbung in der Reichsgruppe Handel ver⸗ öffentlicht unter der Uberschrift: „Fremde Plakate im Schau⸗ fenster“ „Aushang nur gegen Werbeabgabe“, die geeignet ist, Unklarheiten über die für den Bogenanschlag geltenden Bestimmun⸗ gen des Werberates der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Der Prä⸗ sident des Werberates der deutschen Wirtschaft stellt daraufhin folgendes fest: Die Wirtschaftswerbung durch Bogenanschlag (Plakate) ist außer an der Stätte der eigenen Leistung nur an den eigens dafür bestimmten Stellen (Anschlagsäulen und Tafeln einer jeden Ortschaft) zugelassen. In Schaufenstern dürfen nur dann Bogenanschläge angebracht werden, wenn in diesen Anschlägen für Waren oder Leistungen geworben wird, die in dem gleichen Geschäft angeboten oder verkauft werden. Wirtschaftswerbung durch Bogenanschlag für fremde Unternehmen, für die das Geschäft, in dem der Aushang des Bogenanschlages erfolgt, nicht Stätte der eigenen Leistung ist, ist untersagt. In einem solchen Fall kann ein Anschlagbogen im Innern der Geschäfte nur in der Weise angebracht werden, daß der Bogenanschlag von der Straße aus nicht sichtbar ist. Erhält der Geschäftsinhaber für den Bogenanschlag sowohl für Anschläge an der Stätte der eigenen Leistung als auch für Anschläge im Innern des Raumes ein Entgelt (in bar oder durch Sachleistungen, wozu auch Frei- oder Vorzugskarten oder ähnliche Leistungen zählen), so ist die Werbeabgabe nach den Be⸗ stimmungen der 2. Bekanntmachung vom 1. November 1933 mit 2 * zu entrichten. Die Schaufenster der Einzelhandelsgeschäfte sollen durch eine geschmackvolle Warenauslage für den Kauf der in dem Geschäft angebotenen Waren werben. Das Schaufenster kann diese Aufgabe nur voll erfüllen, wenn alle Wirtschaftswerbung, die mit der Art des Geschäftes nichts zu tun hat, aus dem Schaufenster herausbleibt. Die Geschäftsinhaber werden nochmals aufgefordert, die Bestimmungen des Werberates der deutschen Wirtschaft über den Bogenanschlag in den Schaufenstern zu beachten. In Fällen von Ubertretungen behält sich der Werberat der deutschen Wirtschaft vor, gegen die betreffenden Werbungtreibenden und Geschäfts⸗ inhaber weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Umsatzentwicklung bei den Wareneinkaufs⸗

genossenschaften der Einzelhändler.

Die Zahlen über die Umsatzentwicklung bei den Warenein⸗ kaufsvereinigungen ergänzen in mancher Beziehung das bisher noch spärliche Zahlenmaterial aus dem Bereich der Großver⸗ teilung. Freilich lassen sich deren Umsatzergebnisse nicht ohne weiteres mit denen der entsprechenden Großhandelszweige ver⸗ gleichen. Unterschiede im Abnehmerkreis, im Warensortiment und im Umfang der Handelsleistungen, ö ein wich⸗ tiges Aufgabengebiet für die Handelsforschung darstellt, sind im Einzelfall nicht ohne Einfluß auf die Geschäftsergebnisse. Die Edeka⸗Genossenschaften, Einkaufsvereinigungen der Lebensmittel⸗ händler, hatten im 1. Halbjahr 1935 im Durchschnitt um reichlich 195 höhere Umsätze als 1934. Die Tendenz des Umsatzverlaufs in den einzelnen Monaten ähnelt weitgehend der bei den Nah⸗ xungsmittelgroßhandlungen. Im Mai Juni konnten auch die Edeka⸗Genossenschaften ihre Vorjahrsumsätze nicht . ganz be⸗ haupten (Umsatzrückgang gegenüber dem wn. Mai 9,4 8, Juni 9,8 ). Die Umsätze der Zentraleinkaufsgesellschaft der Verbrauchergenossenschaften (GEG) lagen nach den bisher vor⸗ liegenden Angaben aus den ersten fünf Monaten auch 1935 wie überhaupt in fast allen Monaten seit Mitte 1933 unter dem Vor⸗ jahrsstand. Bei den Einkaufsvereinigungen der Hausrateinzel⸗ . ist ebenfalls eine merkliche Verlangsamung im Tempo der

msatzzunahme festzustellen. In den ersten vier Monaten lagen

deren Umsätze um reichlich 8 über dem Vorjahr, im Mai nur noch um 1 „J. Abweichend von der gesamten Umsatzentwicklung ist bei den Einkaufsvereinigungen der Drogenhändler im Juni ein günstiges Umsatzergebnis zu verzeichnen (125 *ige Umsatz⸗ steigerung gegenüber knapp 10 25 im 1. Halbjahr).

Deutsche Erdölgewinnung im Juli 1935.

Wie der Amtliche Pressedienst mitteilt, betrug die deutsche Erdölgewinnung im Juli 1935 nach den vorläufigen Ergebnissen der amtlichen Statistik 88 494 t gegen 35 869 t im Vormonat und 26 218 t im Monatsdurchschnitt 1934. Auf das Gebiet von Hänigsen⸗Obershagen⸗Nienhagen entfallen 30 498t, auf Wietze⸗ Steinförde 4317 t, auf den Bezirk Eddesse⸗Oelheim⸗Oberg 3267 t, auf das Gebiet HoheneggelsenMölme 69 t und auf das Gebiet von Halberstadt 267 t. Die Erdölgewinnung in Thüringen betrug im Juli 1935 60 t, in Baden 16t.

Die Zahl der in den produktiven Bezirken und bei Auf⸗ schlußarbeiten außerhalb der produktiven Bezirke angelegten Arbeiter betrug am Ende des Monats 3126 gegen 3001 am Ende

des Vormonats.

Ergänzungsbestimmungen für den Geschäfts⸗ verkehr mit Belgien⸗Lurxemburg.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat in einem Runderlaß Ergänzungsbestimmungen für den Geschäfts⸗ verkehr mit Belgien⸗Luxemburg erlassen. Im einzelnen werden , g, . mit Belgien, Auszahlungen aus Transit⸗ Aski und ö Ausländerkonten für Inlandszahlungen für eg . nach Belgien, private Verrechnungsgeschäfte mit Belgien und Freigabe von Sperrguthaben für die Bezahlung von Exporten nach Belgien behandelt.

Stand des holländischen Verrechnungsverkehrs mit Deutschland.

Amsterdam, 27. August. Am 23. August 1935 beliefen sich, wie das Niederländische Clearing⸗Institüt mitteilt, die Ein. zahlungen auf das Deutschlandkonto der Niederländischen Bank auf 148,40 gegen 137,42 Mill. . am 156. August 1935. Von diesem Betrag waren 22,14 (21,43) für rückständige Forderungen, 15.772 unv.) für den Zinsendienst der Dawes⸗ und ke, r, . sowie 19. den Stillhaltedienst, 5.10 (G,5 () zur freien Verfügung der Reichsbank und 98,85 (9477 Mill. hfl. für neue unter das Clearing fallende Forderungen bestinmt. Der letztere Betrag verringert sich durch Auszahlungen des Niederländischen Clearinginstituts um 95,32 (91, 80) . hfl. Die Einzahlungen bei der deutschen Ber⸗ rechnungskasse auf neue unter das Clearing fallende Forderungen betrugen 18421 (129,94) Mill. hfl., wovon 909 000 (unv) vermutlich für deutsche Reisezwecke in Holland ausbezahlt wurden. Die letzte Auszahlungsnummer des Niederländischen Clearingsinstituts war 102 819 (190 738).

Statistisches Reichsamt.