1935 / 222 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Sep 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 222 vom 23. September 1935. S. 2

p

die Bestimmung, daß die Vergünstigung der Frachtfreiheit fort⸗ fällt, sofern Liebesgaben⸗Sendungen wegen Minderwertigteit oder' aus anderen Gründen von den Empfängern nicht den Be⸗ stimmungen entsprechend verwendet werden konnten.

Für Sendungen von Kohlen, Koks und Briketts ist die Fracht vom Absender oder vom Empfänger zu erheben. Auf Antrag des Treuhänders für die Deen en, an die Reichsbahn⸗-Direktion Berlin erstattet diese dem Winterhilfswerk die auf den Strecken der Reichsbahn erhobene Fracht nach einem zwischen der. Reichs⸗ bahn und dem Winterhilfswerk des Deutschen Volkes vereinbarten Verfahren. Neben der Deutschen Reichsbahn-⸗-Gesellschaft sind die im Tarif und Verkehrs- Anzeiger namentlich aufgeführten Privat⸗ und Kleinbahnen ebenfalls den Bestimmungen über die fracht⸗ freie Beförderung für das Winterhilfswerk beigetreten. Die frachtfreie Beförderung tritt mit dem 15. 9. 1935 in Kraft und wird bis auf jederzeitigen Widerruf längstens bis zum 31. 3. 1936

gewährt.

Neuer Saarlandfender wird errichtet.

Die Rückgliederung des Saarlandes macht es Deutschland zur Pflicht, die bessere Versorgung des nunmehr endgültig deutschen Gebietes mit deutschem Rundfunk beschleunigt in die Wege zu leiten. Zu diesem Zweck wird im Saarland von der

Der Wein in der Volkswirtschaft.

Für das diesjährige „Fest der deutschen Traube und des Weines“ (19. bis 26. Oktober 1935) setzen sich außer dem Reichs⸗ nährstand die NS. Gemeinschaft Kraft durch Freude, der Deutsche Gemeindetag, die Organisation des . der Einzelhandel und das Gaftstättengewerbe in gleichem Maße ein. Dabei stehen ihnen nicht nur tausend Dichter der Vergangenheit und der Gegen⸗ wart zur Seite, die den deutschen Wein begeistert preisen, sondern auch der Volkswirt. Er weiß, daß im deut chen Weinbau Milliardenwerte investiert sind. Er ruft ins Gedächtnis, daß mit dem Ergehen des Winzers die deutsche West⸗ und Südwestmark , und fällt. Daneben aber muß er es als volkswirtschaftlich außerordentlich wichtig erklären, den Absatz des vor üglichen Weins von 1934 zu fördern, und das „Fest der deutschen Traube und des Weines“ dient ja ausschließlich dem Jahrgang 1934.

Deutschlands Weinbaufläche machte im Vorjahre 8.4 693 ha aus. Dabon war der weitaus größte Teil mit Weißweingewächsen bepflanzt. Die Weinmosternte 1934 kann auf 4,5 Millionen hl veranschlagt werden; das ist das 2 fache der Ernte 1933. Aber nicht nur der Menge, sondern auch der Güte nach ist der Weinmost⸗ ertrag noch besser als die Jahrgänge 1917, und 1911, die in den letzten drei Jahrzehnten als die qualitativ besten betrachtet wurden. Neben dem Wein ist aber auch der Absatz von Speisetrauben nicht hu übersehen. Erstmalig kommt dabei die Statistik mit genauen Angaben zu Hilfe. Danach betrug im Vorjahre die abgesetzte Menge von Speisetrauben nicht weniger als 32 000 dz im Werte von 633 000 RM.

Die Höhe des Verkaufswerts desjenigen Weins, der bei der Landwirtschaft (Winzern) zum Verkauf an nichtlandwirtschaftliche Abnehmer bereitsteht, ist naturgemäß nach der Witterung des ein⸗ . Jahres außerordentlich verschieden., Er betrug z. B. beim Jahrgang 1925 nur 84, beim Jahrgang 1923 hingegen 200 Mil⸗ lionen RM und dürfte beim Jahrgang 1934 etwa auf gleicher Höhe liegen, riesige Summen, die freilich bei der Vielzahl der Winzer⸗ betriebe zu kleinen Beträgen werden. Es handelt sich aber ins⸗ gesamt um hohe volkswirtschaftliche Werte, und ihr Absatz ist nicht

ZJestere Rohstoffmärtte.

Die Aufwärtsbewegung der Preise hat sich, nach den „Statisti⸗

schen Uebersichten der Dresdner Bank“, in der abgelaufenen Be⸗ richtszeit auf der Mehrzahl der internationalen Rohstoffmärkte fortgesetzt. Den meisten Märkten der mineralischen Rohstoffe boten bie verstärkten Aufrüstungsbestrebungen in der ganzen Welt, namentlich die umfangreichen Kriegsvorbereitungen Italiens, weiterhin eine merkliche Anregung. Auch auf den Märkten für , . Erzeugnisse konnten sich in den letzten Wochen die lotierungen, zum Teil auf Grund stark ermäßigter Ernte⸗ schätzungen und ungünstigerer Witterungsberichte, im allgemeinen erneut befestigen. Nur für wenige Waren war eine schwache Ten⸗ denz festzustellen.

In den meisten europäischen Produktionsländern von Kohle bewegen sich Förderung und Absatz auf Vorjahrshöhe. An den deutschen Märkten blieb die Nachfrage, namentlich nach Industrie⸗ kohle, befriedigend. An den internationalen Eisen⸗ und Stahl⸗ ausfuhrmärkten bewegte sich die Umsatztätigkeit wieder in engeren Grenzen. Insbesondere hat bei den belgischen Werken der Auf⸗ tragseingang in der ersten Septemberhälfte stärker nachgelassen. Anden britischen Inlandsmärkten herrschte dagegen nach wie vor lebhafte Nachfrage, und auch die Lage in Frankreich hat sich in letzter Zeit nicht mehr verschlechtert. In Deutschland 7 der kon⸗ junktutelle Aufschwung in der Eisen⸗ und Stahlindustrie erneut Ern nge gemacht. Die europäischen Schrottmärkte hatten bei stetiger Preisentwicklung großenteils einen lebhaften Geschäfts⸗ ang aufzuweifen. Auf den Metallmärkten zogen die Kupferpreise lebhafter internationaler Nachfrage weiter nicht unerheblich an, die sichtbaren Weltvorräte haben auch im August abgenommen. Die Notierungen für Blei und Zinn konnten sich ebenfalls erneut leicht befestigen. An den Zinkmärkten kam dagegen die Aufwärts⸗ bewegung der Preise zum Stillstand. Die Silberbaisse hat keine Fortschrikte mehr gemacht, da USA. das angebotene Material zu unveränderten Preisen aufnahm.

Devisenbewirtschaftung. Zum Reiseverkehr nach Rumänien.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat die zur Ausgabe von Reisezahlungsmitteln nach Rumänien berech⸗ tigten Devisenbanken und das Mitteleuropäische Reisebüro er⸗ mächtigt, im Rahmen der geltenden Bestimmungen über den Reiseverkehr nach Rumänien in bestimmtem Umfange auch eigene oder erworbene eingefrorene Guthaben bei rumänischen Kredit⸗ instituten für den Reiseverkehr nach Rumänien zu verwenden.

Soweit solche Guthaben verwandt werden, dürfen die be⸗ sonderen Reisezahtungsmittel auch für Geschäftsreisen abgegeben werden, und zwar ohne die für nichtgeschäftliche Reisen geltende Beschränkung auf 3 Kalendermonate im Jahr. Für Geschäfts⸗ reisen beträgt außerdem der monatliche Höchstsatz nicht 506 RM, sondern 30 000 Lei.

Deutschen Reichspost an einer noch zu bestimmenden Stelle ein Rundfunksender mit einer Telephonieleistung von. 17 kRW aufge⸗ tellt werden. Für diesen Sender wird unter Einhaltung der Ve⸗ timmungen des Luzerner Rundfunkvertrages die Welle 1249 kla 240,2 im) verwendet. Da der Sender erst im Jahre 1936 fertig⸗ gestellt sein kann, wird auf der genannten Welle vom 23. Sep⸗ lember an ein behelfsmäßiger Rundfunksender mit einer Telephonieleistung von 0, kKWömit einem Teil des regelmäßigen Programms in den Dienst gestellt. In etwa 4 Monaten wird dieser Sender durch einen anderen vorläufig benutzten Sender mit einer Telephonieleistung von 1,5 kw ersetzt werden, der in der Lage sein wird, das volle Programm auszusenden.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Dienstag, den 24. September:

Staatsoper: Der Wild schütz. Musikalische Leitung: Jäger. Beginn: 29 Uhr, . Schauspielhaus: Zwei Herren au s Verona. Komödie von

Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.

nur eine Lebensfrage für den Winzer, sondern auch für die Städte

des ausgedehnten deutschen Weinbaugebiets. . 5 man von den bekannten mn, . im Rhein⸗ au, an der Mosel, Saar und Nahe, in der Pfalz, Württemberg, aden und Hessen ab, so bleiben noch immer kleinere Weinbau⸗ bezirke, wie im Land und in der Provinz Sachsen, in der Aus⸗ 6 von immerhin 165 ha. In der Verpflanzung der Rebe nach dein Osten mag man in früheren Jahrhunderten zu weit ge⸗ gangen sein. Gewiß tand der märkische Weinbau bis zum Dreißig⸗ sährigen Kriege in Blüte, und sicherlich waren die Deutschen Ordensritter stolz auf den von ihnen bis nach Ostpreußen vor⸗ etragenen Weinbau. Im übrigen igen in zahlreichen Städten . Sstens Straßenbezeichnungen, daß dort ehemals der Weinbau Daneben mag man ruhig anerkennen, nur zu häufig der Spott von

6 geschlagen hatte. ualitativ außerordentlich

daß Weinbaugegenden, die früher Dichtern and Hechern traf, inzwischen . beachtliche Fortschritte gemacht haben. So konnte, während z. B. Claudius ätzenden Spolt über den Thüringer Wein in Verse goß, Gellert das Lob der Naumburger Rebe nicht laut genug erklingen laffen. Zu solchen Werturteilen ist aber eine volkswirtschaftliche Betrachtung am wenigsten berufen. Sie nimmt, was n, geworden ist und unkerstreicht die des Absatzes bedürftigen und

wahrlich würdigen Mengen. .

Leichtherzig wie immer fanden sich die Vertreter und Nutz⸗ nießer des früheren Systems mit dem Winzer ab. Auch wirtschaft⸗ lich überall am Ende ihres Lateins, kamen fie allen Ernstes zu dem Vorschlag; Preisgabe des deutschen Weinbaues. Man gedenke nur der Ausführungen des jdischen sozialdemokrgtischen . Dr. Hilferding im „Vorwärts“ 1925: „Der . Teil des deut⸗ 5 Weinbaues ist lebensunfähig, und das Problem des deutschen

einbaus liegt im Grunde darin, wie man ihn am ehesten und besten liquidieren kann.“ Die Sozialdemokratie mit samt ihrem 8 erding ging dahin, der deutsche Weinhau blieb. Auch der ahrgang 1934 ist Beweis der ungeschwächten. Lebenskraft, der deutschen Rebe. Mit Recht wurde zum Absatz dieses a Tropfens die besondere Werbewoche eingerichtet. Ihr muß auch

der Volkswirt einen vollen Erfolg wünschen. Otto Bratengeyer.

Berliner Börse am 23. September.

Freundlich, aber ohne Geschãft.

An der heutigen Berliner Börse setzte sich die freundliche Grundstimmung, wie sie zum Schluß der Vorwoche zu bemerken war, fort. Die Börse eröffnete in freundlicher Haltung bei kleinen Käufen der Kulisse. Man beurteilt die Lage im Abessinien⸗Kon⸗ flikt etwas hoffnungsvoller, die Unsicherheit über die weitere Ent= wicklung mahnt jedoch allgemein zur Zurückhaltung. Vereinzelt kam sogar anfangs noch etwas Material heraus. Die Grund⸗ stimmung war jedoch freundlich und hielt bis zum Schluß des Verkehrs an. Die durchschnittlichen Kursbesserungen machten jedoch nur Bruchteile eines Prozentes aus.

Am Montanmarkt war eigentlich nur Mansfeld (4 3) stärker befestigt. Hoesch sowie Klöckner setzten sogar noch etwas niedriger ein, konnten jedoch im Verlauf ihren Anfangsverlust wieder ein⸗ holen. Unter Braunkohlenwerten bemerkte man leichte Nach⸗ frage für Rheinische Braunkohlen, während Niederlausitzer Kohlen 1 einbüßten. Kalipapiere lagen gut gehalten. Unter chemischen Werten zeigte sich im Verlauf leichtes Interesse für J. G. Farben Industrie, auch Kokswerke lagen etwas höher, während Goldschmidt 2 35 einbüßten. Am Elektromarkt waren Schuckert und Siemens anfangs niedriger, konnten jedoch im Verlauf Gewinne bis zu 93 erzielen. Gesfürel stiegen im Verlauf um 1 , während Lieferungen (— Y) unerholt blieben. Unter den Spezialpapieren waren Reichsbank um 15 R, Zellstoff Waldhof um 1 M niedriger, dagegen gewannen Chade 15 3, desgleichen Julius Berger. Metallgesellschaft litten unter Glattstellungen der Kulisse.

Am Kassamarkt war die Geschäftstätigkeit ebenfalls gering. Unter Renten bestand einige Nachfrage für Industrieobligationen, dagegen bröckelten Altbesitz und Reichsbahnvorzugsaktien ab. Tagesgeld blieb unverändert 8 bis 3 z. Der Dollar notierte in Berlin 24488 (2,139) und das englische Pfund 18, 23 (12,23 v). Hauptsächlich lag der internationale Devisenmarkt nur wenig ver⸗ ändert.

Die deutsch⸗ polnischen Wirtsichaftsverhandlungen

Bekanntlich finden Et etwa acht Wochen in Berlin mit der e, Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines aren⸗ und Zahlungsabkommens statt. Diese Verhandlungen 53 nunmehr weitgehend zu pra tischen Ergebnissen , ie ö Abordnung ist, wie der D. H.⸗D. h gestern nach Warschau zurückgekehrt, um ihrer Regierung über den tand der Verhandlungen Bericht zu erstatten und ihre Entscheidung in einigen grundsätzlichen Fragen einzuholen. Die Frage der eingefrorenen polnischen Guthaben hat, wie wir wester hören, bei den Verhandlungen keinerlei Schwierigkeiten

Unterbringung der Saarkohle.

Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit:

Bekanntlich hat Frankreich seine Bezüge an Saarkohle seit der Rückgliederung des Saarlandes auf weniger als die Hälfte ein— geschränkt. Da außerdem die hohe Zahl der während der Fran⸗

muß, ist es erforderlich, daß der deutsche Inlands⸗Kohlenmarkt erheblich größere Mengen an Saarkohlen aufnimmt als früher. Seit der Uebernahme der Saargruben durch das Deutsche Reich sind in dieser Umstellung des Kohlenabsatzes schon beachtliche Er⸗ folge zu verzeichnen, die jedoch nicht ausreichen, um das gekenn⸗ zeichnete Ziel zu erreichen. Der Grund hierfür liegt häufig in der ablehnenden Haltung mancher Verbraucher, die wohl in Unkennt— nis der nationalpolitischen Bedeutung des Saarkohlenbezuges an den bisher von ihnen verwandten Kohlensorten festhalten. Es muß von allen Verbrauchern, die nach der Verkehrslage für den Bezug von Saarkohle in Frage kommen, erwartet werden, daß sie auch Unbequemlichkeiten bei der Unstellung auf Saarkohle im Interesse der deutschen Volkswirtschaft in Kauf nehmen und auch, wenn erforderlich, auf die Erfüllung von solchen Lieferabmachungen ver— zichten, von denen das liefernde Syndikat zurückgetreten ist. Es ist Vorsorge getroffen, daß die Saarkohle nicht zu höheren Preisen angeboten wird als die für Kohlen gleicher Art und Menge von anderen Verbrauchern in der betreffenden Gegend für Saarkohle gezahlt werden.

Grund sãtzliche Einigung über die Erneuerung des deunsch südafrikanischen Wollkompensations⸗ und Zusatzabkommens.

Das deutsch⸗südafrikanische Wollkompensationsabkommen und das gleichzeitig abgeschlossene. Zusgtzablammen, das sic uf die Uebernahme anderer südafrikanischer Waren (u. a. elle von Karakulschafen) gegen deutsche Waren bezieht, laufen am 30. No⸗ vember 1936 ab. Wie der . erfährt, ist bereits eine grund⸗ ke ge Einigung dahingehend erzielt worden, die abgelaufenen 6kommen durch neue Abkommen ab 1. Dezember 1935 zu ersetzen. Die Verhandlungen darüber sind noch im Gange, doch können Fäufe auf dem füdafrikanischen Wollmarkt bereits ab 1. Ottober 1935 getätigt werden.

Vom Internationalen Walzdrahtlartell.

Unverändertes Produttionsprogramm ?

Paris, 21. September. Wie hier angenommen wird, dürfte das Produktionsprogramm des Internationalen Walzdrahikartells für das letzte Vierteljahr 1935 mit 360 000 t unverändert bleiben, wenn von den verschiedenen Ländergruppen dem vom Direktions⸗ komitee gemachten Vorschlag zugestimmt wird. Dies wird in der nächsten Sitzung, die im Oktober stattfinden wird, zur Beschluß—⸗

fassung stehen.

m ᷣ—¶CoæroĩroTCCirwcpÿeeuuuueauaχiurewuuuuwuwuaumeauwauuu“uu

Wirtschaft des Auslandes.

Herriot über die französischen Sparmaßnahmen.

Paris, 23. September. Staatsminister Herriot sprach am Sonntag in einer Versammlung der Tabakhändler von Lyon und Umgebung über allgemeine In . und Wirtschaftsfragen. Den Rückgang des französischen Außenhandels führte der ehemalige en j e Ministerpräsident auf eine gewisse dl. der ranzöfifchen Industrie zurück, die dazu neige, ich im Ausland Erzeugnisse zu besorgen, die sie sehr leicht ion herstellen oder aber im Inland finden könnte. Er wisse, daß die Sparerlasse der Regierung in der Oeffentlichkeit hefti kritisiert würden. Die Einsparungen, die die Regierung gemacht habe, seien unumgäng⸗ lich gewesen. Zwischen der Deflation und der Inflation wähle er die Deflation, weil er ernste Lösungen solchen vorziehe, die aus Unüberlegtheit oder aus dem Grund gefaßt würden, die Volks tümlichkeit der Regierung zu 36 Selbstverständlich dürfe man mit den Sparerlassen keinen Mißbrauch treiben. Auch er sei der Ansicht, daß nach der Wiederherstellung des Haushaltsgleich⸗ gewichts und nachdem der ranken endgültig gexettet sei, die ganze Frage von neuem geprüft werde müsse.

Sranzösische Maßnahmen auf dem Weinm arkt.

Paris, 21. September. Der Landwirtschaftsminister betonte in einer är ee m , daß die Regierung dafür Sorge trage, daß nicht alle Ueberschüsse der diesjährigen Weinernte auf dem Markt lasten würden. Die Restbestände der beiden letzten Ueber⸗ schuß⸗Ernten seien durch beschleunigten Aufkauf seitens des Wein⸗ amtes übernommen worden. Im Sinne einer zweckmäßigen Preisgestaltung der diesjährigen Ernte sei es unvermeidlich, das Angebot zeitgẽmäß zu staffeln. Zu diesem Zwecke sei eine Be⸗= vorschußung der Ernte vorgesehen. Ein kürzlich veröffentlichter Erlaß gestatte den Weinbauern, zunächst nur zwei Fünftel die er Vorräte auf den Markt zu bringen. Die Bank von Frankrei habe sich bereiterklärt, die erforderlichen Kredite zu Bevorschussung der Ernte zu gewähren. Die Maßnahmen der Regierung hätten eine ligung der Preise und einen Ausgleich des Wein marktes zum Ziele.

Staliens Handelsschulden in England.

London, 21. September. Dem „Daily Herald“ zufolge sind die englischen Handelskammern an das Ueberseehandelsamt mit der dringenden Forderung herangetreten, einen neuen Druck zur Bezahlung der ausstehenden italienischen r ne an Eng land ausßuüben. Ihre. Bemühungen seien bisher erfolglo⸗ gewesen. Möglicherweise werde die Regierung aber während der nächsten . neue Schritte tun. Die italienischen Handel- chulden an in f Wollfirmen im Gebiet von Bradford allein

trügen z. B. 2650 909 Pfund Sterling, und die Verpflichtung! an die Kohlenausfuhrfirmen 6 sogar noch größer. Die engli Kohlenausfuhr nach Italien sei im 3 d. J. um 86 000 Ton- nen niedriger gewesen als im selben Monat des Vorjahres.

Maßnahmen an der Kairoer Börse.

Kairo, 21. September. Der Börsenvorstand der Kairoer Börs hat angesichts der Nervosität an der Börse und zur Vermeidun einer Panik beschlossen, am Montag vor und nach Börsenschluj keine Handelsgeschäfte mehr zuzulassen. Die Börse wird soft nach dem offiziellen Schlußzeichen geräumt. Die Buchungen sint licher Agenturen werden täglich einer Prüfung unterzogen, un die Erledigung aller Aufträge in dem ordnungsmäßigen Zeitraum

gemacht.

sicherzustellen. Einzelne Werte, besonders Hypotheken, sind in de

zosenzeit an der Saar eingelegten Feierschichten verringert werden

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 222 vom 23. September 1935. S. 3

o. Tagen um 10 bis 15 3 gefallen. Die Regierung erwartet . Hen ng eine Besserung der Lage. Der Finanzminister betonte es sich nicht um eine Erscheinung handele, die nur Aegypten

angehe, sondern auch Paris und London

Welt- us stellung in New Pork 1939/40.

Ah Vorsitzende eines Organisa⸗ edlneny und Edward F. Roose⸗ d des Präsidenten der Vereinigten Jahr 189/49 anläßlich der 150⸗Jahr⸗ r Bunde verfassung und der Vereidi⸗ hing eine Weltausstellung in N

k sei ein . ö New Yorker Vorstadt Queens v 3 der Beendigung der Ausstellung samt : richteten Ausstellungsgebänden als ein großer Stadtpark weiter

New York, 23. Septemb tionsausschusses teilen , g velt, ein entfernter Verwandter Staaten, mit, daß für das feier des Inkrafttretens de gung ,,, 8 Gelände in der

geplant

sei.

verwertet werden soll.

Aere großes us vorgesehen, das den für ständig er⸗

In Berlin fest

gestellte Notierungen und telegraphi Auszahlung, ausländische Geldsorten und ,

Telegraphische Auszahlung.

Aegvpten (Alexandrien

und Kairo

Argentinien (Buenos

Aires)

Antwerpen) ... (Rio de

Brasilien

Janeiro)

Bulgarien Sofia). Canada Nentreal). Danemark dopenhg.) Dan zig (Danzig.. England (London) ..

Estland

(Reval / alinn] .. Finnland (Helsingf.) Frankreich (Parie). . Griechenland Athen) HSolland (Amsterdam

und Rotterdam) .. Js land (Neyfiavik) Italien (Rom und

Mailand)

Japan ( Tofio u. Kobe) 1 Jugoslawien

grad und Zagreb). Lettland Di. . Litauen ( Tomno / Kau-

nas

Norwegen (Oglo) .. Desterteich 3 .

Polen Warschau,

Kattowitz (Polen) Portugal (Eissabon). Rumãnien ( Bufarest) Schweden, Stockholm

und Göteborg) ..

Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). Syxanien Madrid u. 2 2 .

ichechos low. (Prag) 100 Tẽrtei ( Istanbul) . Ungarn (Budaxest) . Uruguay Nontevid.) Verein. Staaten von

Amerika (New Jork)

Ansländische Geldsorten und Banknoten.

Bel⸗

Geld

12,515 0, 698

41.99

o139 3047 2146

51 55

455

12215

68,43 5,385

1637 2, 553

168,05, 54,91

20 30 6715

5,554 S0 92

41,51 6134 48, 95 46,81 11,08 2488 62,98 80.78 33,93 10,265 1,975 1,039

2486

I ãgypt. Pfd. 1᷑ Pap. Pes. 100 Belga

1Milreis 100 Leva L fanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1Ppfund

100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Fres.

100 Drachm.

100 Gulden 100 isl. Kr.

100 Lire en

100 Dinar 100 Latts

100 Litas 10 Kronen 100 Schilling

10 310ty 100 Gscudo 100 Lei

100 Kronen 100 Franken 100 Peseten i, gd Pfun 100 Pengõ 1Goldpeso

1 Dollar

23. September Brie

12,545 0,702 42,07

O14 30653

2

51 65 4651 12245

68 57 d 355 1641 2357

168 37

55,01

20 34 671

d bb

S108

4158 bi 46 19 65

4691 110

2492

63. 10 80,94 3399

16 285

1,97 1,041

86 8 41,51 hi 36 18 55 4681 1165 63 ol 80 76 3395,

21. September Geld 1252 O 699 41.95 o 139 3047 24143 5497 165 81 132 68 43 53585 1637 23653

16823 168 57 54, 5

20 30 76716

5,554

2488

10,265 1,975 1,979

Loss 249d 2487 2491

Brief 12356

0,703 42, 05

0,141 3053 2152 3 1691 1235

68 57 5, 35s 1641 2357

85 Oz

20 34 ois

5,666 S1 8s

41,59 bl 1 49 65 4691 1110

24152 63. 13 80 92 3401 10 285

.

Scvereignt

2 Francs Stücke. Gold ⸗Dollais ..

Amerikanische:

1000 - 5 Dollar.. 2 und 1 Dollar.. Argentinische ...

Beigische.... Brasilianische

Bulgarijche Canadische . Dãnis che.

Danziger.

. große.

ranzẽsische Hellãndische Italienische:

umãnische:

100 sinnl. M.

große

100 Zire u. darunt.

1900 Schilling 196 Schilling

102 Lei

und nene 500 Lei unter 500 Lei.

Schwe dische

Schweizer:

große

100 Fre. u. darun

Syanische

Tichechoslowakiscte: 5000 1020 u. 50 Fr. 100 Kr. u. darunter

2

Ungaꝛische

1 kanad. Doll.

Geld

20,38

16, 16 1155

2438 2455 657 41 54 6115

2385 54,35 467! 12715 1715

5,34 1657 16 6

100 Kronen 100 Gulden Lengl. Pfund L engl. Pfund 100 estn. Kr.

100 Frs. 100 Gulden 100 Lire 100 Lire 100 Dinar 100 ZLatts 109 Litas 1060 Kronen

100 Zloty

100 Lei 100 Sei 100 Kronen 100 Frs. 100 Frs. 100 Peseten

100 Kronen 100 Kronen I tũrf. Pfund

100 Pengõ

23. September

Brie 20,46 16,22

4,205

Geld

20,38

IG. 16 4,185

2439 2455 Gori 41 8d O j1iö5

239 5g 1j 4677 17155 17 155

5,34 16,32 167,81

19,46 5, 64

4147 gi T

167

62, 84 S0 58 S0, 55 33.59

1051

1,91

21. September

Brief

2046

16,22 4g

2459 2155 dog

a1 Gig

241 4 63 16 95 17225 17273

538 163 16343

1952 5563

4163

Wagenge Rubrrevier:

Am 22. September 1935: Gestellt 3437 Wagen.

Die Elettro

1Iytkupfernotierung der Verein

Elettrolytfupsernotiz stellie sich laut Berliner Meldung

am 23. September auf 50 O Æ (am 21. September auf 80 0 0 für

100 Eg.

ung für Kohle, Koks und Briketts im m 21. September 1935: Gestellt 22 271 Wagen.

igung für deutsche

des D.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermãrkten.

Devisen.

Danzig, 21. September. (D. N. B t 21. uber. (D. N. B.) All i 23 . : . Loko 100 1 a r r , . e Reichs mar z ö. ö. 2 Ai itanische . . 82 ö 33 B. , 2 8. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 99, 75 6 , , n, . London 26.04 G., 26 Ded, 66 6 8. . ö ew Jork 53020 G., 5,3230 B.,, Berlin

Wien, 21. September. (D N. B) Ermi ; . 21. ember. N. B.) (Ermittelte Durchschnitts kur * , , Briefl. Auszahl. Amsterdam 3 ; 74, Brüssel 99, 090, Budapest Bukarest . Kopen⸗ ee l Hs. , Hiadrid 66, 63. Mailand 4351, Rew „73, Os 69, Paris 35,26, Sofia = Stockholm 135 16 Warschau 100,52, 3 .

Prag, 21. September. (D. N B.) Ams

! 21 8 r. (D. N. B.) Amsterdam 1644 i

. . . dert r d Ge, 378, O0, Mailand 197626, New York 24,24, Paris

159 50. Stockholm 68 h lten, e,. : 3255 50, oi, 900, W 569.990, Marknoten 770,00

Polnische Noten 462, 00. Belgrad 55.5116 . Dr. ,

Warschau 456 373. J ö

Bu dape st, 21. September. (D. N. B.) A n 5 ; 2. ö N. B. lles t Wien So, 454, Berlin 136,30, Zürich . 86 2. .

London, 23. September. (D. N. B.) New ö 22 (D. N. B. York 4911 / ö 43. ö , nic, fs, 23 e n 8 5,13, Spanien 36.03, Lissabon 110 18 ' . 220. Wien 26,00, Istanbul 615,00, . uenos Aires in S 15,00 Rio de Janeiro 413,00. .

Am sterd am, 21. September. (D. N. B) Amtli i

am. 21. ö ö mtlich.

59. 45, London 26 New Jork 1471 6, Paris . . 62

2 , ie, Madrid 20 30, Ssglo 86, 52. 2 ** 0 di 33 t

2 holm 37475 Wien —— Budapest ——

Zürich, 23. September. (D. N. B. 11, 40 Uhr. i erde is, 12z. Jiew HJort Sof 5, . adrid 42 00. Berlin 123 76, Wien (Roten) S7. 16, Istanbul 273 66.

Kopenhagen, 21. September. (D. N. B

, ö . Sen fed, gin ic inen dad ig, Sickte tis ss, 2 o 112,70 Helsingfors g, 95 Prag 18, 00, Wien —— Warschau

/

Stockholm, 21. September. (D. N. B.) London i , o 1m, 21. September. D. N. B.) L 19, 49 de,. Paris 26,05, Brüssel 67,00, . Plätze . . ö. e igen S6 ss, Ssio 85. 6 Vashington d Oslo, 21. September. (D. N. B) London 19,90, B . ö (D. N. B. 90, Berlin 1 ö 26s, 85. Niem Jork 407 65, Antfterdam 275 56), 3*r 23 singfors 890, Antwerpen 69 25, Stockholm 105 85, Ropen⸗ hagen 89, 25. Rom 33, 30, Prag 1700 Wien Warschau 77.25.

Moskau, 16. September. (D. N. B.) In Tscherwonzen.]

London, 21. J 21. September (D. N. B. Si J . . . Si 3 3 , fein prompt 310, Silbe] , . 6 * Silber auf Lieferung fein 310 15 Gold 145 ,

Wertpapiere.

Frankfurt a. M., 21. S . 1 * XV. 216 Septemh ãußere Gold 19 40 47 n, .

9

(D. N B.) 50 M 3 . 3 4, Tamm, ange 6 s ge Tamaul S. 1 anz. 8 F 9 huan eher abg. 6,05, Aschaffenburger Buntpapier D,, Terms los,, Cement Heidelberg 113 16 Org Gel n mne, g 369 Dtsch Linoleum 144,5. Eßlinger Masch ., 90 . 6 101,25, Ph. Holzmann 92 H, Gebr. Junghans . meyer Mainkraftwerke 4900. Nütaer we 3,900, B ff itraftwerte 94,900. Rütger⸗w 3 Voigt nu. Häffner Wcsteregein * 125. tg j aldhof 110 00. 36 25,50, Zellstoff

en 72,00, Hamburg⸗

id 7.50, Nordd Lloyd

Dynamit Nobel ——, Guano

ö Holsten⸗Bram j 92 ;

, 4 . Holsten⸗ Brauerei 102,90 G.,

DOtavi 18,50. Wien, 21. Septemb D. N. B. 2 ; 1 21. September. (D N. B.) Amtli In Schilli * . ztem . N. B.) Amtlich. In Schilling 5 do Desterr. Konversionsanleihe 1931 55 y Tellaus 2 4009 Vorarlberger Bah . , D esterr,. Teilaugabe 95,50, 2 3 Bahn 05 Staatsbahn 63 25, Donau⸗ 2 e k Türkenlose 9.20, Wiener Bankverein r,, terr. Kreditanftalt Ungar. Rredi ö . 2520 Dynamit A. ⸗5. , Union . ö ,. Siemens ⸗Schuckert 6 25, Brürer ö Alpine Montan 1195 Felten u. Guilleanme (10 zu 3 9 mengelegt) d. 0. Kruyp A G. Prager Eisen 2 3 2 Werke Baffen / fzufammengelegtẽ Stuge —— Skodawerke Steyrer Papier ̃ Schen S ierf —— S mandel —— Leykam Josefathai —— ö K

= *

Am sterdam, 24. September. (D. N. 7009 Deuts = . (TDawes) 19,50, 55 0M nn,, ; n 1727 851 560 B., 64 os Bayeriijche Staats- Obi. 1945 —— e, Tre lbs . . , e, kee, w,, dn, Dresden

. . o Deutsche Rentenban 950 26 Deutsche Hyp⸗Bank Bln. Psdbr. 1953 2 ö , , —— und Gtrorerban 1947 15 50, 70½9 Pr Zentt Rod a.

iss = n, Sächf. Todentt dhe fa, , , nme. br,, ,. 1095,00, Denutjche . . 3 o A-G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 2399 Dön een, Tsenisch, Abl. ä, , , nc alls d. Söl, *, gab 35 00, 70 Cont. Gummiw. A. G Sbl 1855 * . H 3 . 0 Harp. Bergb. Sbl.

; 50, 6 Mυ, J G. Obl. —— 7000 Mitteld Stahlwerke Obl. m. Op 4 . . Rhei 2 . n, Siemens Halske Obl. 1935 6 w ö . 1 Obl. 2330 70½ Verein. Stahlwerke Sb. 1951 .

3 o/o Verein. Stahlwerke Obl. Lit. O 18951 —— 76 Farben e. 2. Aktien 7000 sthein⸗Westf. Elektr. Obl i955 20, 0) Wi Schweine, berg. it los; , Freren, Toll Könnt.

6 0j0 Siemens u. Halske Obl. 2930 35.25, Deutsche

1000 engl. Rfnnid oro 4 G, Fre is B. 1dgo are g, nem ned, sd To Dollat Usa 6.

*

Banken Zert. Ford Akt. [Kölner Emission) —.

Schlachtiehpreife an deutjchen Märkten in der Woche vom 16. bis 21. September 1935 Durchschnittspreise für 50 Kg Lebendgewicht in RM.

Marktorte:

Magdeburg Nürnberg Stuttgart

Wuppertal

Ochsen:

Bullen:

88 D 2

16

888 8828

&

. ö Si Sei O 28

12

28 * 5

832 v

. 833 .

8 D D

8 e D

16511

.

ö

1

Di da i da dn

8

1

. D OD OD DD

8 S8 g g en

8

NReichedurch schnittgr ren

sen, vollflei . . , Kälber, mittlere ). ö Sch welne, Iod -= 130 Eg C5 .

R. B.“

Berlin, den 21. September 189235.

Bezeichnung ber Schlachtwerttlassen zehe Monat gberßht ue i. . ehe in Ar. 212 vom 11. September 1833.— 1 g1 Zette Epecksauen.

Statistisches Reichs amt.

ö