1935 / 246 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Oct 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 246 vom 21. Oktober 1985. S. 2

Die Indexziffer der Großhandelspreise vom 16. Oktober 1935.

1913 109 1935 9. Okt. 16. Okt.

Ver⸗ änderung in vy

Indexgruppen

I. Agrarstoffe. Pflanzliche Nahrungsmittrl 111,2 lan, 91, 91,8 Vieherzeugnisse . 110, Futtermittel 104,3

Agrarstoffe zusammen . 104,4 Ren ig lwgren;;; 84,2 84,2 EI. Industrielle Rohstoffe

und Halbwaren. d . 115,2 7. Eisenrohstoffe und Eisen WX, 192,4 3. Metalle (außer Eisen) . 52,5 Textilien.. 86,3 Häute und Leder ... 609,8 Ghemitalten) 191,4 2. Künstliche Düngemittel 67,0

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Industrcelle Rohstoffe und Halbwaren zufammen .. EI. Industrielle Fertig⸗ waren.

17. Produktionsmittel ...... 18. Kaäsumgüter .. Industrielle Fertigwaren zu⸗ 1 Gesamtindexpxy ......

y Monatsdurchschnitt September.

Die für den 16. Oktober berechnete Indexziffer der Großhandelspreise hat gegenüber der Vorwoche leicht ange⸗ zogen. Von den Hauptgruppen lagen die Indexziffern für Agrarstoffe und für industrielle Rohstoffe und Halbwaren etwas höher als in der Vorwoche; die Preise der industriellen Fertigwaren blieben im Durchschnitt unverändert.

Im einzelnen wurden in der Indexziffer für Schlacht⸗ vieh Preisrückgänge für Schweine und Schafe durch ein weiteres Anziehen der Preise für Rinder und Kälber aus⸗ geglichen. Von den Futtermitteln haben sich Heu, Kartoffel⸗ flocken und Futtererbsen im Preis etwas erhöht. .

An den Rohstoffmärkten sind unter den Nichteisen⸗ metallen die Preise für Kupfer, Blei, Zink und die zuge⸗ hörigen Halbfabrikate zurückgegangen, während die Zinn⸗ preife gestiegen sind. In der Gruppe Textilien wirkten sich Preiserhöhungen für ausländische Wolle, Baumwollgarn, Rohseide und Hanf aus; die Jutepreise haben leicht nach— gegeben. Die Steigerung der Indexziffer für Häute und Leder ist durch höhere Preise fur ausländische Rindshäute, Ziegenfelle und zum Teil auch für Ober- und Unterleder bedingt.

Berlin, den 19. Oktober 1935. Statistisches Reichsamt.

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. Bekanntmachung.

Bei der heute für das Jahr 1935 vorgenommenen zehnten Ziehung der Auslosungsrechte der Bayer. Ablösungs⸗ anleihe sind die nachverzeichneten Auslosungsscheine gezogen worden:

Buchst. A zu 12,õů0 RM. Nr.: 13 33 34 86 97 105 138 146 158 202 246 2860 302 385 469 544 585 587 595 617 635 654 713 761 762 793 805 826 861 876 905 917 934 1000 1019 1057 1135 1148 1193 1211 1244 1249 1252 1258 1259 1272 1277 1315 1317 1422 1431 1455 1490 1515 1537 1597 1620 1625 1631 1670 1671 1727 1746 1885 1903 1904 2004 2013 2017 2040 2154 2207 2251 2256 2264 2268 2310 2311 2338 2347 2364 2381 2459 2487 2488 2570 2607 2613 2620 2634 2642 2663 2665 2674 2683 2698 2785 2877 2884 2908 2986 3057 3073 3085 3087 3090 3113 3140 3150 3209 3281 3315 3341 3348 3364 3375 3394 3473 3476 3491 3614 3663 3739 3780 3795 3828 3836 3872 3897 3911 3920 3951 3971 3982 3986 4033 4045 4069 4081 4092 4102 4163 4184 4189 4197 4289 4339 4356 4389 4396 4419 4449 4522 4646 4665 4698 4735 4760 4796 4807 4833 4853 4862 4874 4954 4965 4971 4980 4997 5104 5136.

Buchst. B zu 25, RM. Nr.: 23 52 107 119 156 216 260 2838 325 330 369 375 377 395 441 449 501 520 584 627 644 683 716 740 746 800 831 841 890 g05 945 gö55 9g63 968 778 1003 1038 1047 1054 1082 1091 1099 1146 1154 1159 1168 1184 1230 1273 1281 1383 1485 1511 1545 1546 1587 1590 1594 1636 1710 1790 1848 1887 2003 2021 2056 2090 2116 2145 2158 2161 2194 2252 2295 2346 2374 2382 243 2461 2515 2537 2538 2545 2572 2624 2625 2629 2674 2676 2678 2691 2693 2703 2732 2763 2765 2783 2860 2915 2918 3093 3116 3143 3166 3248 3294 3297 33903 3335 3370 3380 3438 3455 3486 3487 3505 3532 3573 3594 3710 3768 3792 3849 3881 3889 3890 3896 3901 4013 4098 4167 4190 4249 4271 4283 4293 4334 4343 4379 4477 4490 4537 4549 4624 4625 4632 4664

3730 37*

4937 4349 431 4669.

Buchst. O zu 50, RM. Nr.: 36 133 233 235 257 270 275 334 335 363 365 400 404 418 456 503 508 534 561 593 639 651 694 700 706 710 729 734 749 801 838 S686 868 955 1026 1029 1034 1061 1069 1193 1202 1238 1294 1301 1313 1457 1467 1472 1484 1549 1559 1563 1664 1713 1734 1735 1804 1834 1839 1863 1875 1909 1913 1916 1924 2030 2039 2041 2142 2148 2149 2288 2345 2354 2391 2394 2449 2463 2469 2472 2491 2573 2583 2591 2593 2599 2626 2651 2682 2752 2755 2763. .

Buchst. DO zu 100, RM. Nr.: 14 23 33 48 100 132 166 173 216 297 322 324 354 366 373 483 508 512 524 565 569 572 588 618 642 669 693 761 794 824 829 870 971 1020 1074 1087 1122 1149 1169 1170 1179 1202 1210 1244 1280 1304 1314 1315 1349 1362 1376 1407 1468 1503 1534 1581 1695 1784 1815 1834 1857 1861 1873 1874 1904 1942.

Buchst. E zu 200, RM. Nr.: 26 36 54 106 130 179 216 219 264 374 375 417 442 485 498 502 571 625 643 665 684 720 788 795 800 801 814 876 891 953 957 983 1009 1024 1039 1072 1073 10986 1171 1207 1208 1211 1289 1294 1315 1320 1413 1452 1458 1485 1501 1546 1574

Buchst. F zu 500. RM. Nr.: 4 18 32 40 64 90 146

165 194 274 278 325 332 333 362 372 122 452 486 502 504 523 525 527 598 626 648 657 676 696 A9 740 765 776 784 879 888 891 898 901 1050 1103 1221 1250 1264.

Bemerkungen. 6

1. Die gezogenen Auslosungsscheine sind samt den Zinsen ssiehe Ziff. ) am 31. Dezember 1935 zur Zahlung fällig. Sie können indessen schon vom 2. November 1935 an bei der Hauptkasse der Bayer. Staatsschuldenverwaltung in München, Königinftraße 17, zur Auszahlung für den Fälligkeitstag ein⸗ gereicht werden.

„Bei der Einlösung wird das Fünffache des Nennwertes des Auslosungsrechts nebst 47 25 Zinsen für 10 Jahre gezahlt, i, für 160 RM Nennwert des Aussosungsrechts ein Linlösungsbetrag von 725. RM. Tie Verzinsung endet mit dem Ablaufe des 31. Dezember 1935. .

. Mit den gezogenen Auslosungsscheinen ist ein mit ihrem Nennbetrag gleichgroßer Nennbetrag in Schuldverschreibungen der Ablösungsanleihe einzuliefern. Gläubiger gezogener Aus⸗ losungsrechte, denen der Erwerb der notwendigen Ablösungs⸗ anleihe im Wertpapierverkehr nicht oder nur zu unange⸗ messenen Preisen möglich ist, können die, gezogenen Aus⸗ losungsscheine ohne Ablösungsanleihe einreichen. In diesem Falle wird der Einlösungsbetrag um einen Abschlag vermin⸗ dert, der dem Kurswert der Bayer. Ablösungsanleihe ohne Auslosungsrecht entspricht.

„Die nicht mit einer Namensumschreibung versehenen Aus— losungsscheine (Inhaberpapiere) werden bei der in Ziff. 1 benannten Hauptkasse, bei der Bayer. Staatsbank München und deren sämtlichen Niederlassungen, ferner bei der Deut⸗ schen Bank und Disconto⸗Gesellschaft Berlin und ihren Fili.⸗ alen Frankfurt a. M. und Hamburg, bei der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. und Düsseldorf sowie den sämtlichen Niederlassungen der vorbezeichneten Banken eingelöst. Der Empfang des Einlösungsbetrags ist vom Inhaber des Aus⸗ losungsscheins ziffernmäßig zu bescheinigen.

Bei der Einlösung hat sich der Einreicher wegen der Vor⸗ schriften über die TDevisenbewirtschaftung darüber auszu⸗ weisen, daß er im Inland seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat (Inländer im Sinne des § 6 Abs. 6 des Gesetzes über die Devisenbewirtschaftung). Die Erfüllung der übrigen devisenrechtlichen Erfordernisse wird von der Bayer. Staatsschuldenverwaltung übernommen, sofern die Einreichung unmittelbar bei dieser erfolgt ist.

„Die auf den Namen des Gläubigers umgeschrie⸗ benen Auslosungsscheine werden nur bei der Hauptkasse der Bayer. Staatsschuldenverwaltung eingelöst. Der Emp⸗ fang des Einlösungsbetrages ist vom eingeschriebenen Gläu⸗ biger, seinem Vertreter oder Rechtsnachfolger ziffernmäßig zu bescheinigen. Vertretungsmacht und Rechtsnachfolge sind nach Art. 50 ff. des Bayer. Ausführungsgesetzes zum BGB. nachzuweisen. Zum Empfang ist auch der Testaments⸗ vollstrecker berechtigt, wenn er das Zeugnis nach 5 2368 BGB. vorlegt. Unterschriften von Privatpersonen sowie Voll⸗ machten müssen öffentlich beglaubigt sein. Bei der Quit⸗ tierung durch Gemeinden, Stiftungen, Köperschaften, Ver⸗ eine usp. sind für den Nachweis der Verfügungsberechtigung die einschlägigen Vorschriften maßgebend.

„Durch Ausschlußurteil des Amtsgerichts München Streit⸗ ericht sind für kraftlos erklärt worden die Schuldver⸗ ö und Auslosungsscheine der Ablösungsanleihe

Buchst. A Nr. 83, 1306 zu je 12,50 RM Buchst. B Nr. 64, 65 zu je 25, RM. Buchst. GC Nr. 34, 766 zu je 50, RM.

Für diese Rümmern sind allein giltige Zweitausferti⸗ gungen ausgegeben worden. 2672 253 ; München, den 15. Oktober 1935. Direktion der Bayerischen Staatsschuldenverwaltung.

Bracker.

Bekanntmachung.

Die am 18. Oktober 1935 ausgegebene Nummer 113 des Reichsgesetzblatts, Teil l, enthält:

Gesetz zur Aenderung des 16. Oktober 1935;

Gesetz über die Marktordnung auf dem Gebiete der Forst⸗ und Holzwirtschaft, vom 16. Oktober 1935

Vierzehnte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit, vom 15. Oktober 1935;

Verordnung zur Egänzung und Aenderung der Verordnung zur Durchführung des Bürgersteuergesetzes, vom 16. Oktober 1935.

Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: O, 5 RM. Postver⸗ sendungsgebühren: (, 4 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 19. Oktober 1935.

Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

Bürgersteuergesetzes, vom

Bekanntmachung.

Die am 19. Oktober 1935 ausgegebene Nummer 114 des Reichsgesetzblatts, Teil 1, enthält:

Gesetz über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Zwecke der Entschuldung der Beamten, vom 18. Oktober 1935

Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes (Ehegesundheitsgesetz, vom 18. Oktober 1935

Gesetz über Staatsbanken, vom 18. Oktober 1935

Gesetz über die Beschränkung der Nachbarrechte gegenüber Betrieben, die ür die Volksgesundheit von besonderer . sind, vom 18. Oktober 1935; ;

Gesetz über das Ingenieurkorps der Luftwaffe, vom 18. Ok⸗ tober 1935.

Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: 15 RM. Postver⸗ sendungsgebühren: —03 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 21. Oktober 1935.

Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

NMichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Königlich Irakische Geschäftsträger a. i. Sabih Bey Nejib ist von Berlin abberufen worden und hat Berlin am 2. d. M. verlassen. Bis auf weiteres führt Legationssekretär Mussa Bey al Shabandar die Geschäfte der Gesandtschaft.

Nr. 42 des Reichsministerialblatts vom 18. Oktober 1935 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW adh, Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Inhakt: 1. Allgemeine Ver⸗ waltungssachen: Versetzung eines Ministerialdirektors in den einst⸗ weiligen Ruhestand. 2. Konsulatwesen: Bestellung zum Konsular⸗

agenten. Exequaturerteilungen und Erlöschen einer Exequgtur⸗ erteilung. 3. Maß⸗ und Gewichtwesen: Zulassung des Elektrizitäts⸗ werks Sachsen-Anhalt Akt⸗Ges. in Halle (Saale) als „Elektrisches Prüfamt 36“. 4. Medizinal⸗ und Veterinärwesen: Zulassung von Hocherhitzern. Verordnung über die Anmeldung von Schweinen zur Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau und deren Durchführung. 5. Stener⸗ und Zollwesen: Nachweisung über Branntwein—⸗ erzeugung und Bränntweinabsatz im 4. Viertel des Betriebs- jahrs 1935435. 6. Verkehrswesen: Bekanntmachung üher Firmen, denen Rückstrahlertypenprüfzeichen auf Grund der Reichs⸗Straßen⸗ verkehrs-Ordnung zugeteilt worden sind. 7. Versorgungswesen: Verzeichnisse der den Versorgungsanwärtern vorbehaltenen Beamtenstellen Geschäftsbereich des Reichsministers der Luftfahrt —.

Verkehrs wesen.

Ausbau des Fernschreibnetzes.

Zu den schon vorhandenen selbsttätigen Fernschreibvermitt⸗ lungsämtern der Deutschen Reichspost in Berlin, J mund und Düsseldorf sind seit dem 15. 9. Essen und seit dem 22. 9. Köln hinzugekommen. Anträge wegen des Anschlusses an diese Vermittlungsstellen sind an die für den Wohnort des künf tigen Teilnehmers zuständige Reichspostdirektion zu richten.

Aus der Verwaltung.

Starker Rückgang der Kriminalität in Deutsch⸗ land. Reichskriminalstatistik für 1933 meldet Nełkordtiefftand.

Im Jahre 1933 wurden im Deutschen Reich (ohne Saarland) nach den vorläufigen Feststellungen der Reichskriminalstatistik wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze ohne Militär⸗ strafgesetzbuch) insgesamt 489 990 Personen xechtskräftig verurteilt gegen 564 479 im Jahre 1932. Das bedeutet eine Abnahme um 13,4 75. Damit hat, wie das Statistische Reichsamt feststellt, die Kriminalitätsziffer im Deutschen Reich, die auf 100 969 der straf— mündigen Bevölkerung berechnet wird und in den beiden letzten Jahren vor der nationalsoziglistischen Revolution 1125 betrug, einen Rekordtiefstand auf ,3 erreicht. Dieser Tiefstand wurde während des mehr als 50jährigen Bestehens der Kriminalstatistik l'abgesehen vom eisten Kriegsjahr 1914 und dem ersten Nachkriegs⸗ jahr 1919 mit völlig abnormen Verhältnissen) bisher überhaupt noch nicht beobachtet. Der Rückgang der Kriminalität von 1932 auf 1933 ist, so erklärt das Reichsamt, einerseits auf die inner⸗ politische Beruhigung, auf die

Erfolge nationalsozialistischer Erziehungsarbeit,

auf die fortschreitende Verringerung der Arbeitslosigkeit und Besserung der Wirtschaftslage, andererseits aber auch auf die Ver⸗ schärfung mancher Strafdrohungen und die dadurch erzielte vor— beugende Wirkung zurückzuführen. Der Anteil der straffälligen weiblichen Personen an der Gesamtzahl der Verurteilten stellt sich auf 11,9 35 gegen 11K, im Vorjahr. Bei den Jugendlichen hat sich der in den letzten Jahren beobachtete Rückgang der Krimi⸗ nalität verstärkt fortgesetzt. Die Kriminalitätsziffer der Jugend⸗ lichen ging von 623 auf 553 zurück. Die Zahl der wegen einfachen Diebstahls Verureilten war von 71 651 im Jahre 1928 auf 85 315 im Jahre 1932, ihre Kriminalitätsziffer von 145 auf 170 ge⸗ tiegen. Erst durch die nationalsozialistische Regierung wurde ein o erfolgreicher Angriff auf die wirtschaftliche Not unternommen, daß nunmehr die Kriminalitätsziffer bei Diebstahl auf 153 fiel und die Gesamtzahl der wegen einfachen Diebstahls Verurteilten auf 76 793 zurückging. 1

Im Berichtssahr wurden 163 Personen wegen Mbrdes ver⸗ urteilt gegenüber nur 100 im Vorjahre. Dahei ist zu bedenken, daß die Taten dieser Mörder nicht im Berichtsjahr selbst, sondern überwiegend in einer innerpolitisch sehr unruhigen Zeit begangen wurden. Die Zahl der erkannten Todesstrafen hat von 52 im Jahre 1932 auf 18 im Jahre 1933 zugenommen. Es wurden im Berichtsjahr 64 Personen hingerichtet gegen nur 3 im Vorjahr. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat wurden 3133 Personen verurteilt, auf Grund der Verordnung gegen Verrat am Deutschen Volke und hochver⸗ räterische Umtriebe 954 Personen, auf Grund der Verordnung zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der natio⸗ nalen Erhebung 3794 Personen. ;

Lebenslanges Zuchthaus erhielten 19 Personen gegen 8 im Jahre 1932. Wegen Doppelehe wurden 63 Personen verurteilt (i952: 86), wegen Blutschande 834 (808, wegen widernatürlicher Unzucht 853 (801), wegen gewaltsamer unzüchtiger Handlungen an Frauenspersonen usw. 5746 (418), wegen Beleidigung 27985 (30 284), wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Religion 137084 (151 969.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Dienstag, den 22. Oktober. Staatsoper: Othello. Musikalische Leitung: Swarowski. Be⸗

ginn: 20 Uhr. Bischofsberg.

Schauspielhaus: Die Jungfern vom

Lustspiel von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Uhr.

Aus den Staatlichen Museen.

Das Zeughaus eröffnet am Mittwoch, dem 23. Oktober, eine Ausstellung unter folgendem Titel: Der Weltkrieg in Bildern, Gedächtnisschau 1915 —1935.

IV. Die Herbstschlacht in der Champagne und im Artois.

Hag dbelsteil.

Geringere Wechselprotefte im August 1935.

Im August 1935 sind laut „Wirtschaft und Statistik“ 51 545 Wechsel mit einem Gesamtbetrag von rund 6,3 Mill. RM zu Protest gegangen; gegenüber dem Vormonat ist die Anzahl der Protestwechsel um 8,1 5, der Gesamtbetrag um 85 6 zurück⸗ gegangen. Je Arbeitstag wurden im August 1909 Wechsel mit einem Gesamtbetrag von 232 000 RM protestiert gegenüber 2077 Wechseln mit einem Gesamtbetrag von 254 0600 RM im Juli; die Abnahme ist, da beide Monate 27 Arbeitstage hatten, ebenso groß wie bei den Gesamtzahlen. Der mier schr gtr, je Protestwechsel ist mit 122 RM ebenso hoch wie im Juli. Der Anteil des Gesamtbetrages der im Berichtsmonat von der Statistik erfaßten Protestwechsel am Gesamtbetrage der drei Monate vorher insgesamt gezogenen Wechsel (Protestquote) liegt mit 0,73 v. T. etwas niedriger als im Vormonat (1,08 v. T.). Im August des Vorjahres belief sich die Protestquote auf 1,06 v. T.

Neichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 246 vom 21. Oktober 19235. S. 2

Grohhandels⸗Kundgebung in Kaiserslautern.

Am Sonntag, dem 20. Oktober, fand in Kaiserslautern die erstt Kundgebung der Bezirksgruppe Saarland-⸗Pfalz der Wirt— schaftsgruppe Groß⸗, Ein- und Ausfuhrhandel statt, die sich zu einer eindrucksvollen Demonstration für den Großhandel und seine Funktionen innerhalb der gewerblichen Wirtschaft gestaltete. Neben den Großhändlern aus dem Saarlande und der Pfalz waren zahlreiche Ehrengäste erschienen. In Vertretung des Reichskommissars für die Rückgliederung des Saarlandes, Gau⸗ leiter Bürckel, war Gauwirtschaftsberater Pg. Bösing an⸗ wesend. Die Wirtschaftsgruppe Groß- Ein- und Ausfuhrhandel ö durch ihren Hauptgeschäftsführer Edmund von Sellner ver— treten.

Der Leiter der Bezirksgruppe Saarland⸗Pfalz, Becker— Saarbrücken, betonte in seiner Ansprache u. a., daß durch den Nationalsozialismus eine neue Epoche angebrochen sei. Tie von der nationassözialistischen Regierung dem deutschen Volk ge⸗ schenkte bernssständische Organisation ermögliche, was früher un— möglich gewesen sei, der Kaufmannschaft eine höhere Auffassung ihres Bexufes mitzuteilen. Besonders der Großhandel habe hart unter der allgemeinen Zersplitterung der früheren Jahre ge⸗ litten, Der Großhandel wisse es zu schätzen, daß ihm Berufsehre und Existenzmöglichkeit wiedergegeben seien. Der Sinn der Kundgebung sei, Aufklärung über die Aufgaben des Großhandels zu schaffen. Damit werde einer volkswirtschaftlichen und sozialen Notwendigkeit entsprochen. Da der Großhandel vom Staate als notwendiges Glied der Wirtschaft anerkannt sei, ergebe sich für ihn die Verpflichtung, durch ständig bessere Leistung diese Aner— kennung zu xechtfertigen. Dieses Ziel zu erreichen, sei engste Zu⸗ sammenarbeit in dieser Wirtschaftsgruppe notwendig.

Ueber „Bedeutung und Aufgabe des Großhandels“ sprach der Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Groß-, Ein und Ausfuhrhandel, Edmund von Sellner. Er wies einleitend auf die Tatsache hin, daß zum ersten Male der saarländische Groß— handel geschlossen an einer Kundgebung des reichsdeutschen Groß⸗ handels teilnimmt, und führte weiter u. a. folgendes aus: Bei der Prüfung, welchen Wert die bisherigen Einrichtungen in der Wirtschaft für die Volksgemeinschaft haben, hat man naturgemäß vor dem deutschen ie rd, nicht Halt gemacht. Der deutsche Großhandel hat in den früheren Zeiten seines schwersten Existenz⸗

kampfes niemals Subventionen erhalten und auch niemals Sub-

ventionen verlangt. Der Großhandel kämpft für die Höher⸗ entwicklung der Wirtschaft. Je entwickelter, gegliederter und differenzierter eine Wirtschaft ist, desto weniger wird sie einen gut funktionierenden Großhandel entbehren können. Benn je

Arbeitstagung im neuen Handwerkshaus. Querschnitt durch die Handwerksprobleme.

Reichshandwerksmeister Schmidt verband die Einweihung des Hauses des in n, Handwerks mit einer umfangreichen Arbeitstagung der führenden Männer des Handwerks: der Landeshandwerksmeister, Reichsinnungsmeister und Kammer— räsidenten. Leitende Persönlichkeiten der Reichsbetriebsgemein⸗ er Handwerk nahmen teil.

Den Höhegu t bildete ein Vortrag Dr. Leys über die Be⸗ deutung des Handwerks für die Gesamtleistung unseres Volkes. Ministerialdirektor Dr. Wienbeck gab einen umfassenden Ueber— blick über handwerkspolitische Fragen und setzte sich besonders für das im Handwerk durchgeführte und bewährte ehrenamtliche Führertum ein; der Handwerksführer müsse stets ein wirklicher Betriebsführer bleiben. J .

Oberregierungsrat Dr. Handrick von der Reichsanstalt für

Arheitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sprach über die

Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Berufsberatung. Dem Handwerk den rechten Rachwüchs zuzuführen, ist einmal eine mengenmäßige Aufgabe: der Andrang zu den Modeberufen muß eingedämmt, der Zustrom zu vernachlässigten, aber auf die Dauer aussichtsreichen Berufen verstärkt werden. Zweitens kommt es auf die Gch affe h, des Nachwuchses an: nicht nur auf die technischen und intellektuellen Fähigkeiten, sondern vor allem auf die Ehgrakterveranlagung. Echtes Handwerkertum liegt in der Verbindung verschiedener Charaktereigenschaften, so des Dranges zu organischer Gestaltung und der Fähigkeit, unter Entbehrungen mit eiserner Sparsamkeit den harten Weg zur Selbständigkeit durchzuhalten. Die amtliche Berufsberatung muß mit Schule, Hitler⸗Jugend und Partei in dem Grundsatz zusammenwirken: kein begabter Junge ist zu schade für das Handwerk. Reichshandwerksmeister Schmidt erklärte, die weitsichtige Lenkung des rechten Nachwuchses in die rechten Berufe sei zunächst unerläßlich für die kulturelle und künstlerische Leistung des Handwerks und zweitens für seine wirtschaftliche Erhaltung und Förderung. Berufslenkung sei darüber hinaus die Voraussetzung ö nationalsozialistische Wirtschaftslentung. Landeshandwerks= meister Schramm sprach über die neue Meisterprüfungsordnung: die Rahmenordnung für alle Handwerksberufe ist schon in wenigen Monaten zu erwarten, während die Zusatzbestimmungen für die einzelnen Berufe (fachliche Vorschriften) im nächsten Jahr folgen. Die Ausführungen, die Reichshandwerksmeister Schmidt, General— sekretär Dr. Schüler, Organifationsleiter Dr. Spitz und einige

Sachbearbeiter des Reichsstandes machten, ergaben einen Quer—

schnitt durch die Arbeit des Reichsstandes.

Die „Südostausstellung Yreslau 1936*.

Erhebliche Erweiterung des Aus stellungs⸗ geländes.

Bereits am Tage nach der Schließung des „Hi. Landmaschinen— marktes == e n,. Breslau 1935“ setzten die Vor— arbeiten für die zweite Veranstaltung dieser Art im kommenden Jahre ein, die nunmehr bereits vom Werberat der deutschen Wirt⸗ schaft unter dem Titel „2. Landmaschinenmarkt Südostaus⸗ stellung. Breslau, 1936“ genehmigt ist und in den Tagen vom . bis 19. Mai im Breslauer Ausstellungsgelande wenige Tage vor der ihre Pforten öffnen wird.

Mit der diessährigen Veranstaltung war erreicht worden, daß der Landmaschinenmarkt unter dem Ausbau zu einer Südoftaus— stellung aus dem provinziellen Rahmen herausgehoben und die Kern nstok nung . gemacht wurde.

Das der Südostausstellung Breslau 1935 gegebene Ziel: Aus— tausch deutscher Fertigwaren (Maschinen) gegen Agrarerzeugnisse und Rohstoffe aus den südosteuropäischen Ländern wird auf der ,, Breslau 1936“ noch schärfer herausgearbeitet

erden.

Ueber den derzeitigen Stand der Vorarbeiten für die nächst— jährige Südostausstellung kann mitgeteilt werden, daß zum mindesten mit der gleichen Ausstellerzahl wie in diesem Jahre 2 werden kann. Die Ausstellungsleitung hofft daß es urch Schaffung und Ausbau neuer zwischenstaatlicher Wirtschafts— abkommen gelingen wird, neue Wirtschaftsgruppen an der nächst⸗ jährigen Ausstellung zu beteiligen. So wird in erster Linie an eine Einbeziehung der Automobilindustrie gedacht.

Bereits in . Tagen werden die amtlichen Einladungen an die in Frage kommenden acht ide ter ffn Länder er⸗ gehen, wobei diesmal auch Griechenland nahegelegt wird, seine Agrarprodukte und Rohstoffe in Breslau auszustellen. Die Unter⸗ stützung der zuständigen Reichsstellen ist für die nächstjährige Veranftaltung sichergestellt. Die Veranftalter selbst werden das ihrige af beitragen, daß die Ausstellung zu ihrem Teil zu einem Stützpunkt der deutschen Wirtschaftspolitik wird. Während bisher

berfeinerter die Wirtschaft ist, je mannigfaltiger die Rohstoffe und damit auch die Halbfabrikate und Fertigerzeugnisse nach Art und Qualität sind, um so stärker muß sich die Produktion der Wirtschaft spezialisteren. Alle Tendenzen, die auf eine Zusam— menballung von Kaufkraft und Produktion hinzielen und wenn sie noch so sehr auf die scheinbaren Erfolge vorübergehender Preisermäßigungen hinweisen können —, sind der arbeitsteiligen Wirtschaft und daher auch dem Großhandel schädlich. Der Groß⸗v handel bekämpft alles, was auf eine Mechanisierung und Auto⸗ matisierung in der arbeitsteiligen Wirtschaft abzielt. Dort, wo Großunternehmungen oder Verbände von Herstellern den Markt beherrschen, erstarren die Handelsspannen in Rabatten.

Der Redner trat sodann der Ansicht entgegen, im Groß handel nur den großen Verteiler zu sehen, und kennzeichnete die Vielzahl der Funktionen, die der Großhandel auszuüben hat, um bis zu diesem Verteilen zu kommen, um das Verteilen zu erinög lichen. Erst die Erfüllung sämtlicher Funktidnen des Groß⸗ handels, und nicht nur eines Teiles der Funktionen, wird eine organische und volkswirtschaftlich richtige Verteilung ermöglichen können. Der Großhandel kauft im großen und erspart der Er⸗ zeugung die Ausführung zahlloser Aufträge, er übernimmt die Absatzrisiken, er legt die für die Absatzfinanzierung notwendigen Kapitalien aus eigenen Mitteln vor, trägt die Zinslast des in Lägern und Außenständen investierten Kapitals. Der Groß— handel gibt der Indnstrie langfristige Vorausbestellungen und treibt eine ausgesprochene Lager- und Vorratswirtschaft. Dadurch kann die Produktion auf lange Sicht eingerichtet und das verlust— reiche und mit sozialen Härten verbundene stoßweise Arbeiten des Erzeugungsapparates vermieden werden. Der Großhandel will verkaufen, damit die Industrie erzeugen kann. Für den Ein⸗ zelhandel und das Handwerk ist der Großhandel von nicht gerin⸗ gerer Bedeutung. Er hat als marktengste Stelle und wiederum wegen seiner Sachkenntnis und seiner Marktkenntnis den besten Ueberblick über die Preise, das Angebot, die Konjunktur, die Qualitäten, die Neuheiten, die Moderichtungen usw. Er kann daher allen seinen Abnehmern die günstigsten Einkaufsmöglich— keiten bieten. Die Arbeit des Groß-, Ein- und Ausfuhrhandels ist vielfach der Arbeit eines Treuhänders vergleichbar, sie bedeu— tet daher eine Steigerung der Sicherheit und Hebung des Ver— trauens in der Wirtschaft. Die Arbeit des Großhandels ist aber nur dann möglich und kann nur dann erfolgreich ausgebaut wer⸗ den, wenn sie bei den Stufennachbarn auf ein Verständnis stößt, das weniger von kurzfsichtigen berufsegoistischen als vielmehr von w volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten geleitet wird.

das Ausstellungsgelände eine Fläche von 75 9000 dm umfaßte, wird nach der Geländeabtretung an den Zoologischen Garten im Um⸗ fange von 20000 4m einerseits und der Hinzunahme von dem durch den Abbruch der Radrennbahn im Osten freiwerdenden neuen Gelände andererseits eine Gesamtfläche von 115000 4m zur Verfügung stehen.

Verbandstag des Büromaschinenhandels.

Der Reichsverband des Büromaschinen- und Organisations— mittelhandels hielt vor kurzem anläßlich der „Südwestdeutschen Büro⸗Ausstellung“ einen Verbandstag in Frankfurt a. M. ab, zu dem Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands erschienen waren. Aus dem erstatteten Geschäftsbericht ging hervor, daß der Büromaschinenhandel unter der nationalsozialistischen Regie⸗ rung einen außerordentlichen Aufschwung genommen habe, und daß das Jahr 1934 eine Umsatzsteigerung von 42 3, brachle. Die Tagung brachte eine Reihe vont Vorträgen; es sprachen der

stellvertretende Leiter des Verbandes. Wein it schke⸗Berlin,

über Schulungsagufgaben des Verbandes, Professor Ruberg⸗Frank⸗ furt, über die Verbandsstatistik als Grundlage der Unkosten- und Umsatzkontrolle, der Leiter der Rechtsabteilung des Verbandes, Assessor Schmidt, über lauteren und unlauteren Wettbewerb, Schleu⸗ Hamburg über die Zusammenarbeit von Handel und Handwerk.

Dritter Reichsbauerntag.

Der Reichsnährstand hält in den Tagen vom 10. bis 17. No⸗ vember 1935 seinen Dritten Reichsbauerntag in Goslar ab. Die Tage vom 10. bis 13. sind nichtöffentlichen, geschlossenen Arbeits— tagen vorbehalten, während die Haupttagungen mit einer größeren Reihe von Vorträgen an den folgenden Tagen statt— finden. ;

Zufriedenstellende Ergebniffe der deutschen Eisenindustrie im September.

Der Gesamtabsatz in den vom Stahlwerks⸗Verband erfaßten Erzeugnissen Halbzeug, Formeisen, Eisenbahnoberbaustoffe, Stab⸗ eisen, Grob⸗, Mittel⸗ und Feinbleche, Universaleisen und Band⸗ eisen hat sich im Monat September sowohl im Inland als auch im Ausland ungefähr in der Höhe des Vormonats gehalten. Auf dem Inlandsmarkt hat sich bisher die erfahrungsgemäß um diese Zeit eintretende Abschwächung noch nicht wesentlich bemerkbar gemacht. Das n d n m hät nahm trotz der Auswirkungen des italienisch⸗abessinischen Konflikts auf die Eisenmärkte des Fernen Ostens einen befriedigenden Verlauf.

In der Walzdrahtindustrie hat sich das Inlandsgeschäft im September in ungefähr gleichem Umfange entwickelt wie im Vor⸗ monat. Der Absatz ist infolge etwas gesteigerter Abrufe der Ver⸗ braucher um eine Kleinigkeit in die Höhe gegangen. Das Aus⸗ landsgeschäft ist weiter in beengtem Rahmen geblieben. Auf dem Gebiet der Drahtverfeinerung war der Eingang von Abruf⸗— orders im Berichtsmonat etwas lebhafter. Die Abschlußtätigkeit ist im Rahmen des Vormonats geblieben. Das Auslandsgeschäft hat sich in letzter Zeit etwas belebt, was in absehbarer Zeit auch für die deutschen Werke günstige Wirkungen haben dürfte.

Bei den Röhren-Werken hat sich der Auftragseingang aus dem Inland im ganzen auf der Höhe der Vormonate gehalten. Das Auslandsgeschäft zeigte auf allen Märkten bei gedrückten Preisen eine weitere Besserung der Umsatzziffern.

Industrieberatungsstelle Wuppertal.

Zwecks Belebung der Wuppertaler Industrie ist eine besondere Industrieberatungsstelle geschaffen worden. Sie hat ihren Sitz im Gebäude der Bergischen Industrie⸗ und Handelskammer, ist aber ein selbständiges Unternehmen und empfängt keinerlei Handelskammerunterstützung, da sie nicht für den ganzen Kammerbezirk, sondern einzig und allein für Wuppertal arbeitet. Die Industrieberatungastelle soll ständig nach Neuheiten und Er⸗ findungen im In- und Ausland Ausschau halten, und sie auf ihren Wert hin prüfen lassen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sollen dann den interessierten Wuppertaler Wirtschaftskreisen auf Wunsch zur Kenntnis gebracht werden.

Fortsetzung des Handelsteils in der Fünften Beilage.

Berliner Börse am 21. Oktober.

Weiter freundlich.

Die Berliner Börse zeigte zu Beginn der neuen Woche weiter eine freundliche Grundhaltung, die durch günstige Nachrichten so⸗ wohl außenpolitischer wie innerwirtschaftspolitischer Art hervor⸗ gerufen wurde. Tie Exöffnungskurse lagen gut behauptet. Der Geschäftsumfang blieb jedoch klein, es lagen zwar einzelne Kauf⸗ orders vor, Ware war jedoch knapp. In wenigen Papieren wur⸗ den Umsätze von 6 bis 9 Mille getätigt, die schon Kursbesserungen im Gefolge hatten. Im Verlauf der Börse setzte sich die freund⸗ liche Tendenz fort, die Mehrzahl der Papiere zog erneut an, Bem⸗ berg z. B. im Verlauf noch um 1.

Ter Montanmarkt verzeichnete nur Kursgewinne. So er⸗ höhten Mansfeld um 125, Klöckner um 1, Hoesch und Stahl verein um R, Mannesmann um 35, Laura⸗Hütte und Rheinstah um je é 5. In den Braunkohlenwerten und auch am Kalimarkt herrschte ziemliche Ruhe. Lediglich Burbach und Wintershal lagen um V höher als am Sonnabend. Von den ch Werten lagen Kolswerke um 11 befestigt. J. G. zogen um 1, Goldschmidt und Rütgers um je . Y an. wicklung am Elektromarkt war nicht ganz einheitlich, wenn auch Kursgewinne überwogen. Chade Serie Abis Cgaben um 12 nach, Siemens lagen um R und Gesfürel um M schw Einige Werte lagen behauptet. Sonst gewannen Dessau 155, Felten und Lahmeyer je 11, Elektr. Werke Schles. und Elektr. Licht und Kraft wie H. E. W. je „, R. Die größten Kurs⸗ gewinne verzeichneten wieder einige Spezialpapiere. So lagen in den Textilwerten Bemberg um 3 gut befestigt. Ebenfalls 3 zogen Metallgesellschaft an. Reichsbank gewannen R, Daimler 25, Berlin⸗Karlsruher R und Orenstein C Koppel ½ 75. Von den Verkehrswerten lagen A.-G. für Verkehr und Eisenbahnwerk um je , erholt, während Lokalbahn um abschwächten. Charlottenburger Wasser zogen um 198 an. Von den Brauerei⸗ werten gewannen Schultheiß 11 und Engelhardt im Verlauf 3 23. Holzmann und Deutsche Eisenhandel erhöhten um 1. Buderus zogen um R an. Westdeutsche Kaufhof lagen erneut gut behauptet.

Am Kassamarkt lagen die Großbankpapiere unverändert bis auf Commerzbank, die um ½z anzogen. Der Rentenmarkt zeigte die gleiche freundliche Haltung wie der Aktienmarkt. Es bestand vereinzelt Nachfrage, die Kurse waren anfänglich befestigt, schwäch⸗ ten jedoch im Verlauf teilweise wieder leicht ab. So hörte man Altbesitz nach 11235 später mit 112515. Auch Krupp gaben im Verlauf 15 nach, während Vereinigte Stahl im Verlauf R an⸗ zogen. Tagesgeld hörte man 3 bis 34½ und darunter. Der 6 notierte in Berlin 2,488 (2, 489) und das Pfund 12,23 2,22).

Deutsche Wirtschaftsverhandlungen mit Lettland

Die am Dienstag, den 15. Oktober, in Riga begonnenen deutsch⸗lettischen Wirtschaftsverhandlungen sind in den letzten Tagen in täglichen gemeinsamen Sitzungen der beiden Delegationen weitergeführt worden. Beide Delegationen haben im Laufe dieser Besprechungen ihre Wünsche bekanntgegeben und dieselben ein⸗ gehend erörtert. Die Vorschläge sind in allen Einzelheiten in schriftlicher Form festgelegt und ausgetauscht worden. Um sie in allen Einzelheiten genau prüfen zu können, haben sich die Delega⸗ tionen darauf geeinigt, die Verhandlungen bis zur übernächsten Woche auszusetzen. Dies bedeutet keineswegs eine Unterbrechung der Verhandlungen; vielmehr ist bereits jetzt festgelegt worden, daß die nächste gemeinsame Sitzung der Delegationen nach neun Tagen, am 28. Oktober, stattfinden soll. In der Zwischenzeit werden die Delegationen die Möglichkeit haben, die Vorschläge in allen Einzelheiten zu prüfen und dazu Stellung zu nehmen.

Als Ergebnis des sehr eingehenden Gedankenaustausches ist, wie wir erfahren, in Aussicht genommen worden, zu einem festen

Abkommen über den gesamten Handelsverkehr zwischen Deutschland

und Lettland bis zum Ende des Jahres 1936 zu gelangen. Wie wir weiter erfahren, ist in grundsätzlichen Fragen bereits eine Uebereinstimmung erzielt. worden, wobei natürlich die Prüfung der Einzelheiten noch bevorsteht.

Der deutsche Delegationsführer, Botschaftsrat Hemmen, wurde am Freitag vom lettländischen Ministerpräsidenten und Außenminister Dr. Ulmanis empfangen, mit dem er eine ein⸗ gehende Aussprache über das geplante Abkommen hatte, wobei dieser ein lebhaftes Interesse für den Gang der Verhandlungen zeigte.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln.

Tierseuchenstand am 15. Oktober (Gilbhard) 1935.

(Zusammengestellt im Reichsgesundheitsamt nach den Berichten der beamteten Tierärzte.)

gachstehend sind die Namen derjenigen Länder, Regierungs⸗ usw. Bezirke und Kreise (Amts⸗ usw. Bezirke) verzeichnet, in denen Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche des Rindoiehs, Pockenseuche der Schafe, Rotz, Beschälseuche der Pferde, Schweine⸗ pest, Milzbrand, Tollwut, Tollwutverdacht oder Geflügelcholera. nach den eingegangenen Meldungen am Berichtstage zu melden waren. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte um⸗ fassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnte.

Die Zahlen der in der Berichtszeit neu verseuchten Gemeinden und Gehöfte sind in den Spalten der „insgesamt“ verseuchten Gemeinden und Gehöfte mitenthalten.

Betroffene Kreise usw.a) Maul⸗ und Klauenseuche (à3phthas epizooticae).

7: Guben 1 Gemeinde, 1 Gehöft. 8: Grimmen 1, 1 (neu). 17: Eckernförde 1, 1 (1, I), Herzogt. Lauenburg 3, 8 (1, , Pinne⸗ berg 3, 6 (1, 3), Rendsburg 1, 1 (1, I, Segeberg 32, 62 (4, 22), Steinburg 10, 22 (h,. 123), Stormarn 36, 126 (4, 19). 37: Landau i. d. Pfalz 1, 1. 38: Gunzenhausen 1, 4 (— 4). 40: Dillingen I, 90 (2, 63), Donauwörth 2, 9 (1, 7), Günzburg 3, 8 (2, 5, Neu⸗ Ulm 2, 3, Wertingen 1, 3. 46: Urach 1, 13 (— D. 47: Heidenheim l, 3. 48: Laupheim 1, 6 (1, 6), Münsingen 1, 2 (—, T, Um 1, 4 (— 27). 57: Geestlande 1,1 I. 59: Rostock 3, 6 (1, 3), Schön⸗ berg 1, 1. 61: 6, 16 (2, 135. 67: 6, s (4, h.

Schweinepest (Pestis suum).

1: Königsberg i. Pr. 2 Gemeinden, 2 Gehöfte. 2: Inster⸗ burg 1, 1, Treuburg 1, 1 (neu). 3: Allenstein 1, 1, Johannisburg l, 1 (1, 1), Sensburg 3, 3. 7: Weststernberg 2, 2. 8: Greifenhagen 1, 1 (L 1x 9: Dramburg 1.1. 11: Militsch 6, 6 (4, ). 13: Kreuz- burg S. S. 1, 1. Neustadt O. S. 2, 2. 14: Gardelegen 1, 1 (1, 3. 16: Ziegenrück 1, 1 (1, I). 30: Rees 1, 1 (1, D. 35: Aibling 1, 1 (l, Il. Fürstenfeldbruck , 1 (1, 17, München Stadt 1, 7, Starnberg 2. 2 (2, 2), Wasserburg a. Inn 1, 1 (1, ), Wolfratshausen 1, 3. 35: Neustadt a. d. Waldnaab 1, 1. 39: Gemünden l, 1. 65: Dessau⸗ Köthen 1, 2.

Milzbrand (Anthrax).

9: Belgard 1᷑ Gemeinde, 1 Gehöft. 14: Jeroichw 1 1, 1 (neu), Jerichow II 1, 1 (1, D. 15: Bitterfeld 2, 2 (2, 2), Mansfelder See⸗ kreis 1, 1 (1, ), Torgau 1, 1 (1, D. 16: Weißensee 1, 1 (1, h. 17:

9) An Stelle der Namen der Regierungs⸗ usw. Bezirke ist die entsprechende laufende Nummer aus der nachstehenden Tabelle aufgeführt.