Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 258 vom 4. November 1935. S. 2
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1.
Vermehrung, Erweiterung und Verbesserung der Gesamtanlage der . Auch 16 den Krisenjahren hat die Reichsbahn ihre Gesamtanlagen durch Neuinvestitionen erweitert und ver bessert. Die Aufwendungen hierfür erreichten im Jahre 183 allerdings nur noch den Betrag von rd. 43 Mill. RM. Im Jahre 1933 hat die Reichsbahn in Anlehnung an das Arbeitsbeschaffungs⸗ programm der Reichsregierung ihre Investitionstätigkeit. wigden ausgedehnt; die Neubauaufwendungen waren mit 156 Mill. RM fast viermal so hoch wie im Vorjahr. Im Jahre 1936, wurden sie um weitere 85 Mill. RM auf rd. 241 Mill. RM erhöht.
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36 deutsche Seeschiffe im laufenden Jahr verkauft.
In den ersten neun Monaten des Jahres 1835 wurden ins⸗ gesamt 36 Seeschiffe mit zusammen 132846 B⸗R.⸗T. nach dem Auslande verkauft. Die Verkaufssumme dieser Schiffe stellt sich auf 20,6 Mill. RM. Im gleichen Zeitraum wurden 2 im Aus⸗ land angekaufte Schiffe (52 255 B. R. T.) im Werte von 1,8 Mill. RM eingeführt. Es ergibt sich somit ein Zahlungs⸗ Überschuß von 19 Mill. RM.
Aus der Verwaltung.
Fortschreitende Besserung in der gemeindlichen Schuld enwirtschaft.
Während die gemeindliche Verschuldung bis Ende 1934 im Zusammenhang mit den Arbeitsbeschaffungs maßnahmen noch zu⸗ genommen hatte, zeigen die neuesten Zahlen bereits eine merkliche Abnahme. Zwar werden auch jetzt noch dauernd neue Schulden aufgenommen, sie sind aber nicht mehr so. hoch wie früher, so daß der laufende Tilgungsprozeß erheblich stärker als bisher in Er⸗ cheinung treten kann. Einer eingehenden Darstellung des Stati⸗ ae Reichsamts in „Wirtschaft und Statistik ist zu entnehmen, daß sich der Gesamtschuldenstand der Gemeinden über 10 000 Ein⸗ wohner und der Gemeindeverbände am 31. März 1935 auf 9809 Mill. RM belief gegenüber 9859 Mill. RM am 30. September 1931. Der Reinabgang betrug also rund 59 Mill, RM gegenüber einem Zugang von noch 106 Mill. RM im. Halbjahr zuvor. Gleich⸗ eitig verminderten sich die Zahlungsrückstände meift durch Um⸗ ö aber auch zu einem erheblichen Teil durch Barabdeckung
um rund 81 Mill. RM. Im Verlauf der Berichtszeit sind über 100 weitere Gemeinden von Rückständen frei geworden, und der Gesamtbetrag der zu bexeinigenden Krisenreste beläuft sich jetzt nur noch . 137 Mill. RM. . Wenn man von der weiteren Umschuldung der. Zahlungsrück⸗ stände absieht, sind an neuen Schulden in der zweiten Hälfte des Rechnungsjahres 1934135 204 Mill. RM aufgenommen worden gegen 256 Mill. RM im ersten Halbjahr. Der Rückgang be⸗ schränkte sich ausschließlich auf Arbeitsbeschaffungskredite und andere öffentliche Mittel, deren Vergebung allmählich zu, Ende geht (125, vorher 181 . RM). Verwendet würden die neu zugeflossenen Mittel hauptsächlich im Straßenbau und im Woh⸗ nungswesen. Verhältnismäßig hohe Beträge sind ferner auch in
Betrieben neu investiert worden. . Die seit längerer Zeit zu beobachtende Senkung des Zins⸗ s Für die Schulden aus Kredit⸗
atzes hat sich weiter fortgesetzt. r e n, deren Bedingungen von den Genehmigungsbehörden
scharf überwacht werden, Liegt der Durchschnitts at der Neuauf⸗ nahnien nun schon unter 5 * (434 3, gegen vorher 5,26 36).
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater.
Dienstag, den 5. November. Staatsoper. Ernani. Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. —; Staatstheater — Kleines 6 Die Jungfern vom Bischofsberg. Lustspiel von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Uhr.
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Aus den Staatlichen Museen.
Führungen im Museum für Deutsche Volkskunde. ö.
In der Ausstellung „Deutsche Bauernkunst“ im neuerüfs⸗ k Staatl. ginn nr fur Deutsche Volkskunde im Schloß Bellevue finden fortan amtliche Führungen an folgenden Tagen
der Woche statt: ö ; . ie. Donnerstag erste Führung 11 Uhr, zweite
wen gh, irn en grel 3 Freita T. Führung hr; Freitag h das Eintrittsgeld
Die Führungsgebühr beträgt 20 Pfennig, 10 Pfennig.
Berliner Börse am 4. November.
Aktien schwächer — Renteninteresse nimmt zu.
Die Rede Geheimrats Klöckners auf der Generalversammlung der Klöckner⸗Werke fand an der heutigen Berliner Börse Be⸗ achtung, und man verwies auf den Exportoptimismus, wie er aus den Ausführungen des westdeutschen Industriellen hervorging. Die Tendenz war jedoch am Aktienmarkt von Anfang an schwächer, da von verschiedenen Seiten überraschenderweise Material an den Markt gelangte. Auch die Kulisse ging mit Ver— käufen vor, so daß sich a n ittiig Rückgänge in Aktien von etwa 1 3 zeigten. Dagegen konnte man in verschiedenen Renten⸗ papieren Kauforders bemerken. Der Rentenmarkt war freund⸗ lich, bei vereinzelten Gewinnen bis zu v3 M. ö Am Montanmarkt lagen besonders Klöckner schwächer (— 2), daneben Stahlverein und Rheinstahl (je — 11), während die i Montanpapiere fast ausnahmslos 1 * einbüßten. Von en Braunkohlenpapieren gingen Eintracht um 155 3 zurück, von den chemischen Werten J. G. Farben im Verlauf 1 3. Neben Montanpapieren waren besonders Elektrowerte etwas stärker an— geboten, dabei büßten Siemens 2, Licht und Kraft 2 60, Ges— fürel 1 * ein. . in Schuckert bemerkte man Angebot — 1M), ebenso in Lahmeyer — 1. Fester lagen nur Accumulatoren (4 V). Von den Maschinenwerten gingen Schubert C Salza um 27M * und Daimler um 1*½ 9 zu rück. Am Kassamarkt überwog ebenfalls die etwas schwächere Tendenz, jedoch machten die Rückgänge meist nur Bruchteile eines Prozentes aus. Am Rentenmarkt waren Altbesitz Mn 36, Indu⸗ strieobligationen bis zu „6 „ höher. auch sonst war die Tendenz hier ziemlich freundlich. Tagesgeld ging auf 3 bis 3n½ 960 und der Privatdiskont auf 3 zurück. Am internationalen Devisen⸗ markt lag das Pfund etwas freundlicher und ging in Berlin auf 12,24M½5 Uüz,23½) RM herauf. Der Dollar blieb unverändert 2,1535.
Devisenbewirtjchaftung.
Grwerb von Auslandsbonds, Auslands⸗ pfandbriesen oder Sperrguthaben im Auslande.
Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat in einem Runderlaß Nr. 305 / ß5 D. St. — / Ue. St. neue Bestim⸗ mungen über den Erwerb von deutschen Auslandsbonds, Aus⸗ landspfandbriefen oder Sperrguthaben im Auslande getroffen, die folgenden Wortlaut haben:
1. Soweit in besonderen Fällen noch Genehmi . zum Erwerb deutscher Auslandsbonds, Auslandspfandbriefe oder Sperrguthaben im Ausland erteilt werden, um einen Verlust2 ausgleich zu gewähren, darf der Ankauf der Stücke oder Sperr⸗
Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 258 vom 4. November 129335. S. 3
Schlachtviehpreise
an deutschen Märkten in der Woche vom 28. 9kloher bis 2. November 1935.
Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in Re.
Marktorte:
Dortmund
a. M.
Frankfurt
dannover
Magdeburg Mannheim Nürnberg
Färsen
Kälber
Schafe:
Schweine: hal a2 b C d
g1
SS RR SR Sr SG G Si S
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8 Q . 8 7
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X de 8 —
Reichsdurchschnittspreile
Oktober
November
14.18. 21. 26.
28. 10. — 2. 11.
Ochsen, vollfleischige (6) ...
Deutsche GSeesischerei und BVodenßseesischerei . im September 1935 (Fangergebnisse usw. ). Von deutschen Fischern und ven Mannschaften deutscher Schiff
gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal und anderg Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.
(In dieser Nachweisung bedeutet 0 b ĩ ĩ zw. 90, daß zwar Fänge e sind, die Zahlen aber unter 100 kg bzw. 1690 * ,,
No
Seetiere und davon
gewonnene Erzeugnisse 100 ke
rdsee
Wert in 1000 RM
2st see ö leinschl. Haffe) Wert in
loo kg ooo gen
Fische.
Makrele Kabeljau: 1 t,, . ö ,,, or, Isländer a. d. Barentssee und der Bäreninsel Schellfisch: te,, 8, ,, 3 Sone 4. u. 5. Sorte Isländer a. d. Barentssee und von der Bãärenin el Wittling (Weißling, Merlan) Seelachs (Köhler): dd ö a. d. Barentssee und von der Bäreninsel .... Pollack (Heller Seelachs) ..
4471
32 854
542 1235
2799 2233
1514 17230
657 4
584 hech ö 18 Rotbarsch (Gold⸗):
Nordsee ᷣ
Isländer
von der Bäreninsel. Katfisch (Austernfisch). Seeteufel (Angler) Knurrhahn .. Scholle: 1
ng z9s Iht Breitling (Sprott) . ; 3
1919 359 710
5365
27 17 70
12)
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108, 147, 177
guthaben nur mit Zustimmung der Deutschen Golddiskontbank erfolgen. Ich ersuche, den Genehmigungsbescheiden künftig „Dem Antragsteller wird gestattet,
40,9 39.3 54
409 39. hö, h
Kühe, vollfleischige (b z Kälber, mittlere 6 ö J Schweine, lo0—- 120 kg ( ..
2. Sorte... 3. u. 4. Sorte
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Internationale Preisbewegung aufgehalten.
Den Statistischen Uebersichten der Dresdner Bank entnehmen wir Über die Lage am internationalen Warenmarkt folgendes:
Die Sanktionsmaßnahmen des Völkerbundes gegen Italien aben die Aufwärtsbewegung der Preise auf der Mehrzahl der internationalen Rohstoffmärkte aufgehalten. Namentlich auf den Märkten, an denen in den Vorwochen unter dem stimmungs⸗ mäßigen Einfluß des Kriegsausbruches zwischen Italien und Abesstnien starke Preissteigerungen eingetreten waren, wie an den
Metall= und Getreidemärkten, griff wieder eine zunehmende Un⸗ Dertttvihrtn. ritzen ann obi ernentegritnorgenoen Tenoenz⸗
umschwung an den internationalen Rohstoffmärkten nicht ge⸗ sprochen werden. Die Umsatztätigkeit blieb im allgemeinen weiter befriedigend und, abgesehen vön dem durch die internationale Auf⸗ rüstung hervorgerufenen Mehrbedarf an Rohstoffen, ließ auch der reguläre Bedarf der verarbeitenden Industrien, deren Beschäfti⸗ gungsgrad in verschiedenen bedeutenden Produktionsländern eine anhaltende Besserung erfahren hat, eher eine weiter steigende Tendenz erkennen. Für eine Reihe von Waren ergaben sich auch in dem verflossenen Berichtsabschnitt erneute Preissteigerungen.
Die internationalen Kohlenmärkte wiesen keine einheitliche Haltung auf. An den britischen Märkten hat die saisonübliche Belebung des Hausbrandkohlengeschäftes keine neuen Fortschritte mehr gemacht. Auf den internationalen Eisen⸗ und Stahlausfuhr⸗ märkten hat die Geschäftsbelebung angehalten. An den internatio⸗ nalen Schrottmärkten blieb die Nachfrage sehr umfangreich, da die in den meisten Ländern wesentlich besser beschäftigten Eisen⸗- und Stahlwerke großen Bedarf bekundeten. An den internationalen Metallbörsen führten die Genfer Sanktionserörterungen gegen Italien zu Preisrückschlägen, namentlich für Kupfer und Zinn. Auch die Blei⸗ und Zinkpreise bröckelten am Londoner Markt, an dem die Aufwärtsbewegung in den Vorwochen wesentlich stärker gewesen war als an den übrigen Märkten, wieder leicht ab, da⸗
gegen konnten sie sich am New Yorker Markt auf dem höheren Niveau behaupten.
Die Bautätigkeit im September und in den drei ersten Vierteljahren 1935.
Die bisher günstige Entwicklung des Wohnungsbaues hat guch im J. 1935 angehalten. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts nahmen in den Gemeinden mit mehr als Io 060 Einwohnern die Bauvollendungen von. Wohnungen (13 713) gegenüber dem Vormonat um 28 35 und die Baubeginne Iz. Cr wr der. hon asfffti reg m e Fägresz it zülsprechend, abnahmen. Das Ergebnis des September 1934 wurde bei Bau⸗ erlaubnissen und Baubeginnen sogar um 63 3 und 97 * über⸗ troffen, während allerdings die Bauvollendungen infolge wei⸗ teren Nachlassens der Umbautätigkeit um 163 hinter der Ver⸗ gleichszahl des Vorjahres zurückblieben. Die Zahl der Bau⸗ anträge für Wohnungen in Groß⸗ und Mittelstädten lag um 83 95 höher als im September 1934.
In den ersten 9 Monaten des Jahres 1935 entstanden in den Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern durch Neubau und Umbau 90 519. Wohnungen, rund. 21 6 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang, der allein die Umbauwohnungen be⸗ trifft, entfiel zu fast 75 75 auf die Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern. Der Bau von Kleinwohnungen hat im Ver⸗ gleich zur entsprechenden Zeit des Vorjahres um 12 375, der von Mittel⸗ und Großwohnungen dagegen um 25 3 zugenommen. Von 23 0090. im 1. bis 3. Vierteljahr 1935 in den Groß⸗ und Mittelstädten errichteten Gebäuden waren 77 * Kleinhäuser, etwa ein Viertel von diesen Kleinsiedlungsbauten.
Beim Bau von Nichtwohngebäuden wurden die Ergebnisse der Monate Januar bis September 1934 bei den Bauvollendun⸗ gen (6,9 Mill. cbm) um 100 8 übertroffen, bei den Baubeginnen 10,9 Mill. cbm) um 10795 und bei den Bauerlaubnissen (11,6 Mill. cbm) um 85 95.
Wirtschaft des Auslandes.
Englands Waffen⸗ und Munitionsausfuhr im Zahre 1935 fast verdoppelt.
London, den 4. November 1935. Die englische Waffen- und Munitionsausfuhr hat sich, einer Meldung der Sonntagszeitung „People“ zufolge, in diesem Jahre beinahe verdoppelt. In den ersten neun Monaten 1935 hat England für 81 000 Pfund Sterling Munition ausgeführt gegenüber 492 000 Pfund in der⸗ 6 Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr von Torpedos und
inen ist von 96 000 auf 135 000 Pfund gestiegen, die Flug⸗ zeugausfuhr von 1,4 Mill. auf 2,07 Mill. Pfund. Die Ausfuhr von Kriegsschiffen belief sich auf 84 000 Pfund gegenüber 597 000 Pfund im Vorjahre, die Ausfuhr anderer Kriegsmate⸗ rialien hat sich von 174 000 Pfund auf 395 000 Pfund erhöht und damit mehr als verdoppelt.
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; Ausbau der englich⸗polnischen Handelsbeziehungen.
London, 3. November. Eine britische Industrieabordnung reiste am Sonnabend nach Polen ab, um die englisch⸗polnischen Handelsbeziehungen 3. der Grundlage des Handelsvertrages vom Februar dieses Jahres auszubauen. Unter anderem sind die Textil- Maschinen⸗ und Motorindustrie sowie die englische Stahl⸗ industrie und die Heringsindustrie in der Abordnung vertreten, die einen halbamtlichen Charakter hat.
Englischer Fünsjahresplan für den Straßenbau.
London, 3. November. Der englische Schatzkanzler Neville Chamberlain teilte in einer Rundfünkwghlrede am Sonnabend mit, daß die Nationalregierung einen Fünfjahresplan zur Ver⸗ besserung des englischen Straßensystems mit einem Kostenauf⸗ wand von 100 Mill. Pfund in Angriff nehmen werde. Insbe—⸗ sondere sollen die Hauptverkehrsstraßen ausgebaut werden, wobei, wie Chamberlain mitteilte, ü. a. die Errichtung von doppelten Fahrbahnen und Radfahrwegen geplant sei.
Marktregelung für Getreide in Frankreich.
Paris, 3. November. Die im Rahmen der letzten Notver⸗ ordnungen erlassenen neuen landwirtschaftlichen Bestimmungen enthalten im wesentlichen die Aufhebung der im Jahre 1933 zur Deckung von Anleihen eingeführten Erzeugungssteuer von vier Franken je Doppelzentner Getreide, ferner eine Vereinfachung der Vermahlungssteuer und eine Beschränkung der Zahl der Müh⸗ lenbetriebe in Frankreich. Der Bau neuer Mühlen wird unter⸗ sagt, desgleichen die Ehöhung der Arbeitsleistung in den vor⸗ handenen Mühlen. Ferner wird durch einen fünfgliedrigen Aus⸗ schuß eine Kontingentierung der, Arbeitsleistung der bestehenden Mühlen vorbereitet werden. Die Vorschläge dieses Ausschusses werden vom Landwirtschaftsministexrium durchgeführt werden, wenn sie die Zustsmmung von 75 8 der interessierten Mühlen finden. Weitere Bestimmungen betreffen die Regelung des Ge⸗2 treidemarktes und den te ch der ö, Vorräte mit dem Zweck, die Belastung des nächsten Jahres durch Restbestände zu verringern. Da die Ernten der Jahre 1932. 1933 und 1934 den französischen Bedarf überschritten haben, spielt diese Frage in der Landpirtschaftspolitik eine erhebliche Rolle. Im Jahre 19834 beliefen sich die Restbestände auf 30 Mill. Doppelzentner. Die Neubestimmungen beziehen sich auf den Schutz der Ernte, auf die Festsetzung der vom Staat zu übernehmenden Menge in den Fahren einer Ueberschußernte und der ein uführenden Mengen in den Jahren einer unzureichenden Ern e 6. auf die Durch⸗ führung dieser Maßnghmen. Zwischen dem 15. und 31. August wird in Zukunft in jedem Departement von einem dazu beru⸗
fenen Ausschuß eine Schätzung der Ernte vorgenommen werden.
Die Ergebnisse werden der Versammlung der Vorsitzenden der Landwirtschaftskammer vorgelegt werden, der eine beratende Stellung beim Landwirtschaftsministerium eingeräumt worden ist. Vor jedem 1. Oktober wird dann auf Vorschlag dieser Ver- sammlung und des aus Vertretern der Landwirte, der Getreide⸗ händler und der Mühlenbesitzer bestehenden Getreideausschusses eine Verordnung erlassen werden, die die Getreidemärkte den eingegangenen Schätzungen entsprechend regeln wird.
olgende Fassung zu geben: '. n, . . 36 durch Erwerb von Auslandshonds, Auslandspfandbriefen oder Sperrguthaben Greditsperrguthaben, Auswandererguthaben) mit angefallenen Devisen nach Freigabe durch die Reichsbank aufzubessern. Das Geschäft darf nur im Einvernehmen mit der Deutschen Golddiskontbank durchgeführt werden. Der Deutschen Golddiskontbank hleibt vorbehalten, das Geschäft . auszuführen und dem Antragsteller den. ügehilligten Geivinn in Reichsmark zu vergüten. Für die gemä— RE. 93 / 35 DSt. — Ue St. erteillen Genehmigungen zum Erwerb von
ür die Äblösung sog. Amerikäahypotheken gilt dies nicht, 6 er. , . , e ff hun. grund!
saͤtzch gegeben hat. Soweit . en aus dem Ausland im Verrechnungswege hereinkommen, . ieses Verfahren vor aus, daß vor Einzahlung des vollen Betrages . das Ver⸗ rechnungskonto dem Inländer ein zum Ausgleich des festgestellten Vomhundertsatzes ausreichender Teildevisenbetrag zum Erwerb von Auslandsbonds usw. in dem betreffenden . überlassen wird, der von dem Ausländer also nicht auf Clearingkonto einzu— zahlen, sondern zugunsten des Inländers effektiv bereitzuhalten wäre.
2. Mit einer dieser Tage im Deutschen Reichsanzeiger er⸗ scheinenden Bekanntmachung werden alle Inhaber von gültigen Genehmigungen zum Erwerb von, Bonds oder Auslandspfand⸗ briefen, in denen der Ankauf der Stücke nicht von der Zustimmung der Deutschen Golddiskontbank abhängig gemacht ist, zur Rückgabe der Genehmigung an die Devisenstelle aufgefordert.
Ich ersuche, neue entsprechende Genehmigungen nur unter der zu 1 bezeichneten Auflage zu erteilen, . überhaupt die Aufrechterhaltung der Genehmigung gerechtfertigt erscheint. In ,,, ist mir zu berichten. Insbesondere sind Genehmi⸗ gungen, die vor längerer Zeit erteilt und nicht ausgenutzt worden ind, zurückzubehalten. Innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf es in der Bekanntmachung gesetzten Stichtages ist mir zu be—⸗ richten, wie viele Genehmigungen zurückgegeben und wie viele wieder neu erteilt worden sind, sowie über welche Dewisenheträge die wiedererteilten Genehmigungen insgesamt ungefähr lauten. — Gleichzeitig erfolgt eine Bekanntmachung über Genehmigungen zum Erwerb ö Auslandsbonds oder deutscher Auslands—⸗ pfandbriefe, in der es heißt: Personen, welche eine vor dem 1. No— vember erteilte Genehmigung einer Devisenstelle besitzen, wonach sie berechtigt sind, inländische Wertpapiere, die ausschließlich oder wahlweise auf eine ausländische . lauten und nicht an einer deutschen Börse zum Handel . sind (deutsche Aus⸗ landsbonds oder auf Reichsmark oder Goldmark lautende in ländische Schuldverschreibungen, die ausschließlich . den Absatz und Handel im Ausland bestimmt waren (deutsche Auslands—
fandbriefe), von einem Ausländer im Auslande zu erwerben, aben den Genehmigungsbescheid bis zum 15. November 1935 der Devifenstelle zurückzugeben, welche den Genehmigungsbescheid aus— gestellt hat, en sg nicht der Gene ,,,, die Auflage enthält, daß der Erwerb der deutschen Auslandsbonds oder der deutschen Auslandspfandbriefe nur im Einvernehmen mit der Deutschen Golddiskontbank stattfinden darf. Die zurückgegebenen Genehmigungsbescheide werden, mit einer entsprechenden Auflage verfehen, wieder ausgehändigt werden, soweit ihre Aufrecht⸗ erhaltung gerechtfertigt erscheint.
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Die neuen Währungsmaßnahmen in Ching.
Schanghai, 4. November 1935. Zur Konsolidierung der chinesischen Finanzen hat die Regierung angesichts der schwinden⸗ den Währungsreserven am Montag einige neue Bestimmungen in Kraft gesetzt. Erstens ist die Verstaatlichung des Silbers an— geordnet worden, und die Noten der Regierungsbanken sind als gesetzmäßiges Zahlungsmittel erklärt worden. Zweitens müssen die Noten der Privatbanken innerhalb von zwei Jahren eingezogen sein; sie werden durch Noten der Zentralbank als einzige staat⸗ liche Notenbank ersetzt. Drittens wird die Stabilisierung des Chingdollar auf seinem augenblicklichen Stande durchgeführt.
Die Regierung kündigt gleichzeitig mit dem Erlaß dieser neuen Gesetze eine Reorganisierung der Zentralbank an mit dem Ziel des Schutzes der Stabilität der Währung und der Sicherung des fi ii eldmarktes für Handel und i . unter be⸗ onderer Berücksichtigung des Hhpothekenmarkts; die Maßnahme oll ferner dem Ausgleich des Staatshaushalts innerhalb a tzehn
onaten dienen. Es werden scharfe ,, , J pelu⸗ lation und ö, angedroht. Die Auslandspresse in Ching begrüßt die nenen burchgreifenden Maßnahmen als erfelgber—
.
sprechendes Heilmittel gegen die den Handel lähmende Krise.
51
51,6
Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. 38 vom 11. Oktober 1935. — g 1 Fette Specksauen.
Berlin, den 2. November 1935.
x ··· x ··ᷣ·ᷣ·····¶QVK——Kui f ori —ä——˖ r,: Der Wachstumsftand von Gemüse in den Sauptgemüsegebieten
Statistisches Reichsamt.
um Mitte Oktober 1935.
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Mitte September war der Wachstumsstand von Gemüse (1 — sehr gut, 2 = gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 — sehr gering)
Gemüsegebiete in
* 2
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Blu⸗ men⸗ kohl
Rosen⸗ kohl
Grün⸗ kohl
Sa⸗ Zwie⸗
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Möhren, Karotten
Selle⸗ rie
Meer⸗ rettich
Preußen davon in: Brandenburg und Berlin Niederschlesien .... Provinz Sachsen .... Hannover⸗Südost ...... Hannover⸗Nordwest und Schleswig ö iheinprovinz und Hessen⸗ Bayern... ; . . ; . Sach; Bin n enn hen g⸗, Ba /e, Thüringen .. Hel Hanh ee; Mecklenburg... Oldenburg: Amt Ammerland Landesteil Lübeck
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Berlin, den 30. Oktober 1935.
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Marktverkehr mit Vieh vom 20. bis 26. Oktober 1935. (Nach Angaben der 47 wichtigeren ) Vieh und Schlachthofverwaltungen.)
Lebende Tiere
Zufuhren
Auftrieb auf dem Viehmarkt
davon zum Schlachtho
Tiergattungen
unmittelbar dem Schlacht⸗ bof zugeführt
davon aus dem Ausland?)
von geschlachteten Tieren zum Fleisch⸗ markt o)
u⸗ ( bzw. Abnahme (=) gegenüber der Vorwoche in vo
insgesamt
Zu⸗( H bzw. Abnahme (=) gegenüber
Rinder zusammen. dav.: Ochsen
. 33 240 . 69365 . 3791 ; 15 991 n) 5971 . 552 . 23 130
21 628 4767 3149 2 602 3 838
272
20 496
25 142
13 254
ö Färsen (Kalbi resser ..
nne ,
Schweine?
29 258 chafe
14471
4126 1069 230 2474 307 46 907 10473 1970
) Ohne Saarbrücken ⸗Burbach, das nicht berichtet hat. — Darunter au und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen ae r,
Berlin, den 1. November 1935.
1401, 415 2 984
37 366 8 004 4021
18 465 6278
598
24 0937
39731
16441
1911
x QAo 2
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S r, . ee , O,
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1427 587
mm.
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Statistisches Reiche amt.
10657
9 38. 9.
Seegrenzschlachthöfe: 200 Ochsen, 984 Kühe. — 9 Halbe
1 Isländer. a. d. Barentssee Scharbe (Kliesche) . Butt (Flunder) j.. . Rotzunge.. Limande (echte Rotzunge eilbutt . 1 Tarbutt (Glattbutt) . Nach; Sai sischht·— Lachs und Meerforelle Stint Aal (Flußaal) ... 3 (Flußhecht) ..... an, aulbarsch (Sturen) . . Brassen (Blei, Plieten) .. ö (Rotauge)( J..
— 9 — 2
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517 724
Hummer 14 Rai erh; 102 Taschenkrebse .. . 40 Austern. — 7 Muscheln 1614
Krabben (Garneelen ... 36143
Schaltie re.
8 240.0
w — 2 .
zusammen! 37 920
III. Andere Se
Delphine, Seehunde,
Wildenten usw 20
sse von Saljzheringe 115 580 Fischrogen. . ischlebern. . 7 k 2. 1962 eemoos 6
Yz 186,6
etiere.
1,8 Seeti
0.0 50, 12
117555
673 219 712 119
zusammen
zusammen L- IV Nord ⸗ und Ostsee
Bodensee und Rheingeb
32356 11 8034 13 65 z
38 oo 12292
(
iet.
Wert in l00 ke sh RM
inlachs (Sal ö. nn
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r- O O
& O 9 0 O de E d e- .
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gelandet:
in den
a 9 Fischmeblfabriken 12 259 dz 18 700 RM. I Schätzungswert.
Berlin, den 31. Oktober 1935.
zusammen ) Außerdem sind von deutschen Hochseefangfahrzeugen unmittelbar
Statistisches Reichsamt.
45,4
in Großbritannien: — da Fische im Werte von — RM. iederlanden: 1344 de im Werte von 18400 RM. Y Von den im Au gu st gefangenen Fischen erhielten; Klippfijchwerke — dz Fische im Werte von — RM. Fische im Werte
bon