1936 / 10 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Jan 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 1090 vom 13. Januar 1936.

S. 2

Nichtamtliches.

Aus der Verwaltung.

Berantagungsgrundsätze, die die Finanzämter erstmalig für 1936 beachten. ; In seinem umfangreichen Runderlaß über Veranlagungs⸗ richtlinien zur Einkommensteuer und Körperschaftssteuer für 19835 teilt der Reichsfinanzminister ug a. mit, daß im allgemeinen in Zukunft die Richtsätze nach einheitlichen Grundsätzen aufgestellt werden müssen. Er bezeichnet dann die Grundsätze, die erstmalig für 1936 einheitlich von allen 1 bei Aufstellung von Richtsätzen zu beachten sind. Danach ist es Aufgabe der Landesfinanzämter, für ihren Bezirk die Richtsätze aufzustellen. Es ist zweckmäßig, daß benachbarte Landesfinanzämter sich zu Gruppen zusammenschließen und einheitliche ö aufstellen, soweit die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bezirke es ermöglichen. Die Landesfinanzämter haben im Laufe des Kalenderjahres geeignetes Material, insbesondere über Preisbildung, Markt⸗ ordnung, Konjunkturentwicklung und wirtschaftliche Verände⸗ rungen aller Art zu sammeln. Es sind auch die Berufsstände und Berufsverbände, soweit ihre Zuziehung Erfolg verspricht, zu hören. Daneben können andere Sachverständige, Vertrauenspersonen, Ge⸗ meindebehörden usw. beteiligt werden. Es muß sich das Durch⸗ schnittsgewinnergebnis für den normalen Betrieb ergeben. Die Aufstellung von Richtsätzen ist auf diejenigen Betriebsgrößen zu beschränken, bei denen die Betriebe untereinander vergleichbar sind. Im übrigen dürfen die Umsatzgrenzen den Umsatz nicht über⸗ steigen, der einem Gewerbeertrag von 6000 RM entspricht. Für Steuerpflichtige mit jährlichen Umsätzen von mehr als 300 000 RM sollen Richtsätze überhaupt nicht aufgestellt worden. Für 1935 soll es im wesentlichen noch bei Richtsätzen nach Maßgabe der bis⸗ herigen Uebung der einzelnen Landesfinanzämter verbleiben.

Im übrigen gibt der Minister u. a. noch bekannt, daß bei Entlassung aus dem Dienstverhältnis 36 freiwillig gezahlte Entschädigungen bis zur Höhe des letzten Ja oe e . steuerfrei bleiben können, wenn hinreichender Anlaß zur Ge⸗ währung der über die sonst vorgesehenen esia hinaus erhöhten Ab⸗ findung bestanden hat. Bei den Reisekosten verfügt er noch, daß von dem an sich steuerfreien Betrage der Kosten für Geschäfts⸗ reisen die Ersparnisse abzuziehen sind, die durch Abwesenheit des Steuerpflichtigen in seinem Haushalt erzielt werden. Diese Er⸗ sparnisse sind ,, Um kleinliche Nachprüfungen zu ver⸗ meiden, soll von einer Besteuerung dieser Ersparnisse dann abge⸗ sehen werden, wenn der Abschlag für die einzelne Dienstreise eine RM nicht übersteigt. Diese Abschläge sind von den Beträgen zu berechnen, die die Reisekostenentschädigung der vergleichbaren Reichsbeamten überschreiten. . .

Wie amtlich bekanntgegeben, müssen die Steuererklärungen zwischen dem 1. und 29. Februar 1936 abgegeben werden. Die Vordrucke sollen zwischen dem 10. und 31. Januar versandt werden. Der Wortlaut der Veranlagungsrichtlinien ist im Reichssteuerblatt Nr. 3 vom 11. Januar n n,

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Dienstag, den 14. Januar.

Staatsoper: Die Barberi na. Bäuerische Tanz⸗ szenen. Musikalische Leitung: Trantow. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Gyges und sein Ring. Tragödie von Hebbel. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Zwei Herren aus Verona. Komödie von Shakespeare. Beginn: 20 Uhr.

Handels teil.

Berliner Börse am 13. Januar.

Kurse steigen weiter.

Die Erwartung günstiger Abschlüsse bei den verschiedensten Gesellschaften auch für das Jahr 1935 regte die Kauftätigkeit des Publikums auch an der heutigen Berliner Börse wieder an. Die Umsatztätigkeit war lebhaft wie an den Vortagen, und in einer Anzahl von Papieren kamen Umsätze zustande, wie sie seit langem nicht mehr beobachtet werden konnten. Wenn sich auch im Ver⸗ lauf der Börse die höchsten Tageskurse nicht immer halten konnten, weil die Kulisse die feste Tendenz zu Glattstellungen benutzte, blieb 39 die feste Grundstimmung bis zum Schluß des Verkehrs erhalten.

Trotz größerer Ordereingänge am Markt der Montanpapiere waren nur Mannesmann um und Stahlverein um . e ge⸗ bessert, da in den meisten Papieren dieses Marktes die Kaufauf⸗ träge der Privatkundschaft durch Abgaben der Kulisse kompensiert wurden. Von den Braunkohlenpapieren gingen Ilse en f f und Niederlausitzer Kohlen um je , nach oben. Unter den Kalipapieren bestand für Aschersleben (4 1M) etwas Nachfrage. Auch in J. G. Farben war die Umsatztätigkeit nicht unbedeutend ( M), in Chemische Heyden (— 1) bemerkte man Gewinnmit⸗ nahmen der Kulisse. Am Markt der Elektropapiere fand die Auf⸗ wärtsbewegung der A. E. G.-⸗Aktie um so mehr Beachtung, als die Verwaltung kürzlich vor übertriebenem Optimismus hin⸗ sichtlich des Abschlusses der Gesellschaft gewarnt hatte. Sonst ge⸗ wannen Dessauer Gas 11, Deutsche Kabel und R. W. E. je 1 35, während Schlesische z Gas 11 9 niedriger einsetzten. Unter den Spezialpapieren gingen Verkehrswesen erneut um 295 nach oben. Sonst gewannen noch Hotelbetrieb 1, Engelhardt und Deutsche Linoleum je 14 75, Daimler und Orenstein je 195.

Auch der Kassamarkt wies bei belebtem Geschäft wieder feste Tendenz auf. Dagegen lagen Rentenwerte ruhiger. Von den Großbankaktien des Kassamarktes waren Berliner Handels-Gesell⸗ schaft bis zu 1 9 höher. Tagesgeld stellte sich auf 25g bis 275 95. Am internationalen Devisenmarkt ergab sich ein neuerlicher Sturz des Dollars, der in Berlin auf 2,475 (2,483) RM zurückging, wäh⸗ rend das englische Pfund mit 12,28 ½ (12,28) RM gut gehalten lag.

Vom Werberat der deutschen Wirtschaft.

Nachdem die Richtlinien des Werberates der deutschen Wirt⸗ schaft, nach denen Wirtschaftswerbung gestaltet werden soll, weit⸗ gehend in der Wirtschaftswerbung Eingang gefunden haben, be⸗ absichtigt der Werberat nunmehr, sich stärker al⸗ bisher den grund⸗ sätzlichen Fragen und der aktiven Wirtschaftswerbung zuzu⸗ wenden. Es wird daher gebeten, Einzelfragen, die den Inhalt der Werbung betreffen, in Zukunft nicht mehr an den Werbe⸗ rat der deutschen Wirtschaft, sondern an den Reichsverband der Werbungtreibenden, Berlin-Lichterfelde⸗West, Fontanestr. 4, zu senden, der durch fachlich geschultes Personal in die Lage ver⸗ it ist, entsprechend Auskunft zu geben. Der Werberat hält es ür zweckentsprechend, auch Beanstandungen von einzelnen Fällen und Meinungsverschiedenheiten einzelner Wettbewerber zunächst durch den Reichsverband einer Klärung zuzuführen. Selbstver⸗ ständlich verbleibt den Spitzengrupper der Wirtschaft, den Industrie⸗ und Handelskammern jederzeit die Möglichkeit, sich in allen Fragen unmittelbar an den Werberat zu wenden.

Gegen die Zersplitterung im Tabakgewerbe.

In einer Versammlung des Großhandels, des Einzelhandels und der Vertreter im Tabakgewerbe, die in Frankfurt / M. statt⸗ and, sprach der Leiter der Untergruppe Tabakgewerbe in der Fachgruppe Handelsvertreter und Makler, H. W. Stahl , Berlin, über die Lage im Tabakgewerbe. Er führte dabei u. a. aus, bei allen Verhandlungen im Tabakgewerbe zeige sich, daß Industrie, Handel und Vertreter der Ansicht seien, einzeln vorgehen zu tönnen. Der Redner trat für eine Zusammenarbeit innerhalb des Tabakgewerbes ein, die unbedingt erforderlich sei, damit es seine Interessen gemeinsam vertreten könne. In seinen weiteren Ausführungen wies er besonders auf den Rückgang der Nutzen— y, hin und befaßte sich mit den Bestrebungen, nun auch die

igarre zum Markenartikel zu machen. Indem man die Zigarre ß. Markengrtikel mache, nehme ign aber dem Tabhakgewerbe seinen mittelständischen Charakter. Die Erzeugung würde dann in einigen Großbetrieben zusammengefaßt, denen einige Vertreter zur Seite stehen würden. Diese Entwicklung würde eine Ver⸗ ringerung der Einzelgeschäfte bedingen, denn dann sei der Tabak⸗ händler nicht mehr Kaufmann, sondern Schachtelverteiler. Diese Gefahr müsse mit vereinten Kräften abgewendet werden, was bisher auch gelungen

In bezug auf wurde mitgeteilt, daß im Gegensatz zu den in letzter breiteten Gerüchten in den letzten . keine Einschränkung der . vorgenommen wurde und ein devisen⸗ technisch vorhandener Tabakmangel durch vorhandene Läger aus⸗ geglichen werden konnte. ĩ

eit ver⸗

ei. h e r ern n, des ,,.

Schädigungen, besonders bei

Leipziger Frühjahrsmesse 1936.

Auf der diesjährigen Frühjahrsmesse (1. bis einschl. 9. März) wird wiederum eine Getriebeschau veranstaltet werden, die vom Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung, und der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau gemeinsam durchgeführt wird. Aus allen Industriezweigen werden Getriebe losgelöst von der Maschine oder in Modellform für die verschiedensten Bewegungen und Aufgaben gezeigt werden, damit sie eingehend studiert und ver⸗ glichen werden können.

Ebenso findet in Verbindung mit der Großen Technischen Messe und Baumesse eine Ausstellung von Erfindungen (Messe für gewerbliche Schutzrechte) statt. Es ist Sorge dafür getragen, . wirklich ernsthafte und neue Erfindungen ausgestellt werden.

Die Sonderschau für Tropenbedarf und Auslandssiedlung, die bereits in den früheren Jahren starke Beachtung fand, wird auf der Hehn n . 1936 in Halle 8 des Ausstellungsgeländes der Großen Technischen Messe und Baumesse stattfinden. In dieser Sonderschau werden von einer großen Zahl von Aus⸗ stellern der Leipziger Messe für die Verwendung in tropischen und subtropischen Gebieten besonders geeignete Verbrauchsgüter und Produktionsmittel gezeigt, außerdem beteiligt sich eine Reihe wissenschaftlicher Institute, u. a. die Kolonialschule Witzenhausen, an dieser Schau. In Verbindung mit der Sonderschau ist vom Leipziger Meßamt eine besondere Bezugsquellenkartei für Er⸗ zeugnisse eingerichtet, die für tropische und subtropische Länder besonders geeignet sind. Um die Interessenten auf die Tropen⸗ schau aufmerksam zu machen, hat das Leipziger Meßamt eine Sonderwerbung vom 40. zum 40. Breitengrad für diese Ver⸗ anstaltung durchgeführt.

Auf der Großen Technischen Messe und Baumesse wird wiederum eine Tagung der Auslandsingenieure stattfinden, und zwar am Mittwoch, dem 4. März. Wie im Vorjahre hat den Ehrenvorsitz der Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor i. e. R. Reichard, übernommen. Außerdem wird u. a. der Direktor des Vereins deutscher Ingenieure, Dr.-Ing. Oskar Stäbel, über das Thema „Auslandsingenieure und heimische Technik“ sprechen. Die Tagung wird durchgeführt von der Arbeits gemeinschaft für Auslands- und Kolonialtechnik , Verein deutscher Ingenieure gemeinsam mit dem Leipziger

eßamt.

Die Betriebstechnische Tagung, die seit 1925 regelmäßig vom Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung (AWF) und der Arbeits⸗ gemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure (ADB) auf der Früh⸗ jahrsmesse durchgeführt wird, findet in 3 Jahre am Freitag, den 6., und Sonnabend, den 7. März, statt. Am 0 Tage werden Zerspannungsfragen behandelt, und zwar mit besonderer Rücksicht auf die neuesten Arbeiten, über die Zerspannung mit

Hartmetallen und über Kurzverfahren für die Prüfung der Be⸗ arbeitbarkeit. Am zweiten Tag , führende Fachleute über

„Schutz des Arbeiters vor Dämpfen, Gasen, Säuren und Staub“. Die Lösung dieser Frage liegt den Betriebsingenieuren besonders am Herzen; die Vorträge werden die Vermeidung gesundheitlicher der Oberflächenbehandlung von Metallen, beim Imprägnieren, Gießen und Lackieren behandeln.

Wirtschaftspolitische Càüundgebung der NSDAP. auf der Leipziger Messe.

Die Kommission für Wirtschaftspolitik der Reichsleitung der NSDAP. veranstaltet zur Zeit der Leipziger Frühjahrsmesse am Montag, dem 2. März, 20 Uhr, in der Alberthalle des Krystall⸗ palastes zu Leipzig eine große öffentliche Kundgebung.

Geplante Kunstpreßstoffausftellung.

Die Fachgruppe „Kunststoffe“ der Wirtschaftsgruppe „Che— mische Industrie“ hielt kürzlich in Berlin eine Mitgliederversamm⸗

lung ab, auf der die Durchführung einer Kunstpre n, . . Der Leiter der Fachgruppe, Direklor Graepel,

angeregt wurde. Marburg, wies darauf hin, daß angesichts der steigenden Bedeu— tung der Kunststoffe eine derartige Ausstellung zweifellos regstes ö . werde. Wenn die Vorarbeiten rasch vonstatten gehen, hofft man, die geplante Schau bereits im Frühjahr 1936 abhalten zu können. Da der Kunstpreßstoff als neuer Werkstoff in zahlreichen Industrie⸗ und Gewerbezweigen immer mehr an Boden gewinnt und sich stellenweise bereits ein gewisser Mangel an geschulten Fachleuten zeigt, hält die Ingenieurschule in Ilmenau ab 20. Januar 1936 einen Acht⸗Wochen⸗-Sonderkursus über Ppeßstofftechnik ab. Der Unterricht soll . auf theoretische und praktische Fragen der Technologie der Kunstharzstoffe, des Preßverfahrens und auf Fragen des Baues von Preßwerkzeugen erstrecken. 0*

Die nationale Kraftwirtschaft.

Zum Programm der Dritten Weltkraftkonferenz in Washington vom T. bis 12. September 1936.

Das Deutsche Nationale Komitee der Weltkraftkonferenz teilt mit:

Die im Jahre 1924 unter dem Namen „World Power Con— ference“ (Weltkraftkonferenz) ins Leben gerufene große Kongreß⸗ organisation lenkt von Jahr zu Jahr mehr die Augen der ganzen Oeffentlichkeit auf ihre Arbeiten. Bedingt wird die steigende An⸗ teilnahme nicht nur durch den immer größer werdenden Einfluß der Kraftversorgung auf das gesamte menschliche Leben, sondern auch dadurch, daß es der Weltkraftkonferenz gelungen ist, bisher eine ganze Reihe bemerkenswerter Tagungen in Europa und einmal auch in Asien abzuhalten. Man erinnert sich noch der Zweiten Volltagung der Weltkraftkonferenz, die im Juni 1930 in Berlin stattfand, und zu der nahezu 4000 Fachleute aus dem In⸗ land und von allen Erdteilen erschienen waren. Die letzte Teil⸗ tagung hat 1933 in den skandinavischen Ländern stattgefunden, und im Juni d. J. findet ebenfalls eine Teilkonferenz unter dem Titel „Chemie-Ingenieur-Kongreß“ in London statt.

Als Ort der Dritten Volltagung ist nun endgültig Washington bestimmt worden, und das Amerikanische Nationalkomitee der Weltkraftkonferenz hat im Einvernehmen mit der Regierung der Vereinigten Staaten nunmehr die offiziellen Einladungen für den vom 7. bis 12. September stattfindenden Kongreß an alle Länder hinausgehen lassen.

Wie jede vorhergehende Tagung steht auch die dritte Voll⸗ tagung unter einem besonderen Leitwort, das die Amerikaner „The

National Power Economy“ genannt haben. Das Amerikanische Nationale Komitee will keine Sonderberichte über bestimmte tech⸗ nische oder wirtschaftliche Sonderfragen, jondern will alle Berichte gewissermaßen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, d. h. sie sämtlich unter dem Gesichtspunkt der soziaglen und wirtschaftlichen Interessen einer Nation behandelt wissen. Die Vorbereitung und Durchführung der deutschen Berichterstattung für die Dritte Weltkraftkonferenz liegt, wie bei den früheren Tagungen, in den Händen des Deutschen Nationalen Komitees der, Weltkraftkonfe⸗ renz, Berlin NW 7, n , , das auch zuständig ist für die Annieldung derjenigen, die an der Tagung persönlich teilzunehmen wünschen. Es wird Vorsorge getroffen werden, die deutschen Teil- nehmer in Sonderfahrten nach Amerika zu bringen, um hierdurch die Kosten auf ein Mindestmaß zu senken.

Devisenbewirtschaftung.

Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nach der Schweiz. Amtlich wird gemeldet: Die in den letzten Tagen geführten deutsch-schweizerischen Besprechungen über die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nach der Schweiz haben am Sonnabend zu einer Einigung geführt.

Die deutschen Ausgabesiellen von schweizerischen Reisezahlungs- .

mitteln erhalten Anweisung zur Erteilung von Reisebewilligungen nach der Schweiz.

Beftimmungen über die Einfuhr von Filmen aus dem Ausland.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch RE. Nr. 736 D. St. Ue. St. die über die Bestimmungen über die Einfuhr von Filmen aus dem Ausland aufgetretenen Zweifel klargestellt.

Vorschriften über den Veredelungsverkehr und private Versicherungsgeschäfte mit Polen.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch RE. Nr. 6/36 D. St. 2/36 Ue St. in Ergänzung des Runderlasses Nr. 214535 D. St. g1s35 Ue. St. nähere An weisungen über den Veredelungsverkehr und private Verrech⸗

Schafe:

nungsgeschäfte mit Polen herausgegeben.

Marktverkehr mit Vieh vom 29. Dezember 1935 bis 4. Zanuar 1936.

(Nach Angaben der 471) wichtigeren Vieh⸗ und Schlachthofverwaltungen.)

Lebende Tiere

Zufuhren Zu⸗() biw.

unmittelbar dem Schlacht⸗ hof zugeführt

Auftrieb auf dem Viehmarkt

davon zum Schlachthof

Tiergattungen

; Abnahme (-=) Ju (C bjw.

Abnahme ( =) , gegenüber

der Vorwoche

von geschlachteten Tieren zum Fleisch⸗

markt k)

davon aus dem Ausland 2)

insgesamt

15 515 2105 1623 9750 1790

=. 247

. 24 0987

49153

11 298 1640 14165 6 o? 1446

139

2 Gos

Ig 60

Rinder zusammen . dav.: Ochsen Bullen .. ,

tesser⸗ Kälber...

ef Kaibinnen)

Schweine .. ; 3 Schafe. .... 6200 5963

1007

1100 17151 bah 2710 41 1694 b07 10 675 1825 247 24379 51 963 7008

7 . in 2294 3 157

3651

NMR ** *

) Ohne Braunschweig und Oldenburg. die nicht berichtet haben. ) Darunter auf Seegrenzschlachthöfe: 162 Ochsen, 7 Färsen (Kalbinnen). 6) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zablen mitenthalten.

Berlin, den 11. Januar 1936.

Statistisches Reichtamt.

3

an a . .

ban ; im allgemeinen durchaus

ö. lich 1 ! oebligationen liege.

. Die Einfuhr hat sich demnach mehr und me Ezportlage angepaßt. 161,8 Mill. sfrs. gegenüber 590,2 Mill sfrs. im Ja

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 10 vom 13. Januar 1936. S. 3

Wirtschaft des Auslandes.

Die Baseler Sonntagskonferenz der Notenbank⸗ prãsidenten.

Basel, 13. Januar. Die , der zur Ver⸗ waltungsratssitzung der B33. nach sel gekommenen Noten⸗ bankpräͤsidenten zeichnete sich wiederum durch ihre Kürze aus. Nach der Berxichterstattung einzelner Gouverneure über besondere inanzielle Ereignisse oder Maßnahmen in ihren Ländern lösten . die Verhandlungen bald in Einzel- oder Gruppenbesprechun⸗ en auf. ĩ 34 allgemeinen Teil der Beratungen gab Präsident Tannery 2m , über die abermalige Diskontsenkung in Frank— reich von 5 auf 4 B, wodurch die Bank von Frankreich die durch die Frankenbaisse entstandene anormale Verteuerung der Kredite beseitigen will. Der Leiter der Belgischen Nationalbank, Präsi⸗ t Franck, hielt es für wichtig, die niaßgebenden Bankenvertreter

Aropas darüber zu unterrichten, was das Konversionsprojekt der belgischen

Regierung bezweckt. . soll für verschiedene öffenliche Anleihen, vor allem der Kommunen, die Zins⸗ und Tilgungssätze der heutigen Geldmarktlage anpassen. Professor Bachmann von der Schweizerischen Nationalbank gab Auskunft über den zum Jahresbeginn gewährten dreimonatigen Fälligkeits⸗ aufschub für die Großbank Leu und Co, wobei er an Hand der nf . der Papiere der übrigen Groß⸗ en zeigen konnte, 3 ie Lage der schweizerischen Banken tabil ist. Bei Leu und Co. handele es

sich um einen Ausnahmefall, dessen Zuspitzung in der üngewöhn⸗ raschen Aufeinanderfolge großer Fälligkeiten von Kassa⸗

Reichsbankpräsident Dr. Schacht wohnte in Begleitung von Reichsbankrat Dr. Hülse den Verhandlungen bei.

Der schweizerische Außenhandel im Jahre 1935.

Basel, 11. Januar. Die von der schweizerischen Oberzoll⸗ direktion veröffentlichten Außenhandelsziffern für das Jahr 1935 weisen eine Einfuhr im Werte von 1283,3 Mill. sfrs. auf gegen⸗ über 143455 Mill sfrs. im Jahre 1934 und eine Ausfuhr im Werte von 822 Mill. sfrs. gegenüber 84453 Mill. sfrs. im Vorjahr.

. der schlechten , e r ctß hre 1934.

Für 1935 beträgt der,

Die Bezüge der Schweiz aus Deutschland haben im Dezember

. auf 30,5 Mill. sfrs. zugenommen gegenüber 28,8 Mill. sfrs. im

. November und 33,4 Mill. sfrs. im Dezember 1934. verringerte sich der Export nach Deutschland auf 15,3 Mill. ö.,

Gleichzeitig

gegen 166 Mill. sfrs. im November und 20,2 Mill. sfrs. im De⸗

zember 1934.

ö Keine Aenderung der polnischen Finanz⸗ und Devisen⸗

politik. Ein Dementi Kwiatkowskis. Warschau, 13. Januar. Der polnische Vizeministerpräsident

und Finanzminister Kwiatkowski wendet sich in einer von der halb— ö amtlichen Agentur Iskra verbreiteten scharfen Erklärung gegen Gerüchte, die in der letzten Zeit über angebliche Absichten einer Aaenderung der bisherigen Finanz- und Devisenpolitik Polens um⸗

liefen. verwunderlich und empörend bezeichnet, könnte nur Spekulanten

An der Verbreitung dieser Gerüchte, die der Minister als

und fremden staatsfeindlichen Elementen gelegen sein. Bei den von Minister Kwiatkowski erwähnten Gerüchten, die er ins Reich

der Fabel verweist, dürfte es sich in erster Linie um das Gerücht

von einer bevorstehenden Devisenbeschränkung und einer Auf⸗

hebung des bisherigen völlig freien Verkehrs mit Devisen und

Baluten handeln.

ö . .

. .

ö Schweine: y al a2

Rorwegijch dänisches Wirtschafts abkommen.

Oslo, 12. Januar. Die norwegisch-dänischen Wirtschafts⸗ verhandlungen Haren am Sonnabend zu einem Abkommen ge— führt. Dänemark räumt danach Norwegen eine größere Valuka— feen ein; während Norwegen gewisse inf g g e e.

ür dänische Industrieprodukte aufhebt. Das Abk lt bis zum Jahre 1937. p fh ommen gilt bis

Neue Ireg⸗Verhandlungen am 18. Januar in Paris.

Paris, 11. Januar. Wie der DHD. erfährt, soll die nächste Sitzung des Direktionsausschusses der Internationalen Rohstahl⸗ exportgemeinschaft am 18. Januar in Paris stattfinden, in der die endgültige Regelung des Verhältnisses der kontinentalen zur englischen Eisenindustrie weiter erörtert werden dürfte. Außer— dem werden dabei wohl die bereits bei dem letzten Brüsseler Verhandlungen eingeleiteten Besprechungen wegen eines Bei⸗ tritts der Eisenindustrie der Südafrikanischen Union zur Ireg fortgesetzt werden. Bei den für einen Anschluß an die euro— päischen Eisenabmachungen in Frage kommenden südafrikani⸗ schen Eisenwerken handelt es sich um die beiden Werksgruppen South Afriean Iron & Steel Industrial Co. Ltd. in Pretoria und die Union Steel Co. Ltd. of South Africa, die eine gemein⸗ same Verkaufsorganisation haben. 1934 betrug der Eiseneinfuhr⸗ bedarf der Südafrikanischen Union trotz des Ausbaus der eigenen Erzeugung immer noch etwa 390 000 t an Eisen und Eisenwaren, die mit elastisch gehaltenen Eisenzöllen belegt sind.

Die Quotenfrage im Internationalen Walz⸗ drahttartell.

Paris, 11. Januar. Die Frage der Erneuerung des Inter⸗ nationalen Walzdrahtkartells über den 1. Dezember 1936 hinaus wird voraussichtlich schon auf der Februartagung des Kartells, für die ein genauer Termin allerdings noch nicht festgelegt ist, zur Erörterung kommen. Wenn jetzt behauptet wird, eine Quoten⸗ frage bestehe insofern nicht, als die belgischen Werke, die ihre Erzeugung erweitern, eine Erhöhung ihrer Beteiligungsquote nicht gefordert hätten, so ist demgegenüber zu bemerken, . von diesen Werken tatsächlich noch keine endgültige Quotenforderung erhoben worden ist, daß derartige Wünsche aber bestimmt laut werden, sobald die Erneuerungsverhandlungen in Gang kommen. Das belgische Werk Providence hat seine neuen Walzdrahtanlagen bereits in Betrieb genommen, hält sich aber vorläufig noch im Rahmen seiner Beteiligungsquote, die ja an sich nicht vor Ende 1936 abgeändert werden kann. Das Werk Clabecg wird seine neuen Walzdrahtanlagen erst in etwa zwei Monaten fertiggestellt haben und dann seine Erzeugung über den Quotenrahmen hinaus erweitern, um einen großen Teil des erzeugten Walzdrahtes zu Drahterzeugnissen weiter zu verarbeiten. Durch dieses Vorgehen wird natürlich auch der Internationale Drahtausfuhrverband (Iweco) berührt werden. Auch das französische Werk von Miche⸗ ville hat seine erhöhte Walzdrahterzeugung noch nicht aufge⸗ nommen, wird dies aber voraussichtlich in den nächsten Monaten tun. Wie schon früher gemeldet, ist anläßlich der aus dem Vorgehen der belgischen und franzöfis en . ke sich ergebenden Quotenbesprechungen damit zu rechnen, daß die deutsche Gruppe die Forderung aufstellen wird, die bisherige Regelung innerhalb des Kartells dahin abzuändern, daß in Zukunft Erzeugung und Preiskontrolle auf die Walzdrahtausfuhr beschränkt bleiben.

Schlachtviehpreise an deutschen Märkten in der Woche vom 6. bis 11. Januar 1936. ; Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewicht in RM.

Marktorte:

a. M.

Frankfurt

Hannover Magdeburg

SG S OG G OO

Kälber:

.

883 O0 MO OM0M—

3

S SG COO

. 882

.

82

Reichsdurchschnittspreise

Dezember 16.—1. 23. 28.

Ochsen, vollfleischige (6) ... Kühe, vollfleischige (b Kälber, mittlere (b) .... Schweine, 100— 120 kg (e) .

41,53 355 655 513

41,3 39,2 65,3 51,8

Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. 290 vom 12. Dezember 1935. 81 Fette Speckauen.

Berlin, den 11. Januar 1936.

Statistisches Reichsamt.

Deutsche Seefischerei und Vodenseefischerei

im November 1935 (Fangergebnisse usw. ). Von deutschen Fischern und von Mannschaften deutscher Schiffe

gefangene und an Land gebrachte Fische,

1

Robben, Wal und andere

Sceetiere sowie davon gewonnene Ergzeugnisse. (In dieser Nachweisung bedeutet 0 bzw. 90, daß zwar Fänge erfolgt

sind, die Zahlen aber unter 106

k bzw. 160 RM liegen.)

Seetiere und dabon gewonnene Erzeugnisse

Ost see (einschl. Haffe)

Wert in l00 Kg jo M

Nord see

Wert in

100 kg 1000 M

3 -. 6 J reitling (Sprott j Makrele . ö Kabeljau: 1. Sorte . 6 8 k ; 6 8 aus der Barentssee, von der . an von der ordwestküste Norwegens Scheis G ö 1. Sorte 9 90 2. Sorte... 3. Sorte... J 4. u. 5. Sorte . 8 . ; aus der Barentssee, von der Bäreninsel und von der Nord westküste Norwegens Wittling (Weißling, Merlan) Seelachs (Köhler): Nordsee⸗ D , H aus der Barentssee, von der Bäreninsel und von der Nordwestküste Norwegens Pollack (Heller Seelachs) ..

T 2 8 8 9 2. * 2

Rotbarsch (Gold⸗): Nordsee 1 1 1 1 1 1 2 * Isländer. . aus der Barentssee, von der

Bäreninsel und von der Nordwesttüste Norwegens

Katfisch (Austernfisch). ...

Seeteufel (Angler) ....

n,

Scholle: Gore 2. Sorte.

* D *

3. u. 4. Sorte lebend.... . , . aus der Barentssee. Scharbe (Kliesche) ... Butt (Flunder) .... . Hotz une Limande (echte Rotzunge) Heilbutt = y, . Tarbutt (Glattbutt) .

Roche 9 9 0 90 498 a / achs und Meerforelle. Stint ö Aal (Flußaal) .... echt (Flußhecht) ... ander 2 Kaulbarsch (Sturen) .. Brassen (Blei, Plieten) . lötze (Rotauge) ... R Weißfisch (Giester) .. Verschiedene ..

, ,, , , , m

L. Fische. )?

48 800 5709 603 257 802

3 378

10 596 5 302

1695 16135 656

116787

39

40 207 2221 391

26 718 4112

4832 21 594

9466 210 2325 138

8 26 467

D do r d , o do =- d do e, e

————

de d W DD W Do

O D deo

r 0

obo

zusammen .

Hummer 2 2 Kaiserhum mer. Taschenkrebse. Austern ... Muscheln 2 4

Krabben (Garneelen). ...

. 6

303 454

zusammen

III. Andere Seetiere.

Delphine, Seehunde,

Wildenten usãs.. ..... IVI. Erzeugni

Saljiheringe ...... 3 . , , eemooßs⸗-⸗.

zusammen usammen 1 - IV

Nord und Ostsee

418 076 54 161

472 236

Bodensee und Rheingebiet.

Fische

Wert in 100 ke sh) RM

Blaufelchen ..... Gangfische ...... Sand⸗(Weiß⸗M Felchen. . Ei ö z .

einla almen) . ö. 1 J. ö k arsche (Egli, Krätzer) Gran en . ö (Alet, Nase usw.) Sonstige Fische

. , 8 9 9 9 9 9 2 9 90 9

I) Außerdem sind von deutschen

gelandet:

13 15 18

2

1 7 34 0 14 6

zusammen 143 16,3 Hochseefahrzeugen unmittelbar

i de

O & R

De d

D d D D do do

—— RS

in Großbritannien: 700 dz Fische im Werte von 5800 RM, in den Niederlanden: dz im Werte von RM.

2 Von den im Okto ber gefangenen Kischen erhielten: a) Klippfischwerke de Fische im Werte von RM.

b) Fischmehlfabriken 4800 RM.

Berlin, den 9. Januar 1936.

2154 d2

Fische im Werte von

) Schätzungawert. Statistisches Reichsamt.