Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 49 vom 27. Februar 1936. S. 2

Bekanntmachung.

— Die am 25. Februar 1936 ausgegebene Nummer 15 des Reichsgesetzblatts, Teil J, enthält:

Bekanntmachung der neuen Fassung der Rechtsanwalts⸗ ordnung, vom 21. Februar 1936.

Umfang: 114 Bogen. Verkaufspreis: 0,9 RM. Post⸗ versendungsgebühren: 0, 04 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 25. Februar 1936. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

Bekanntmachung.

Die am 24. Februar 1936 ausgegebene Nummer 8 des Reichsgesetzblatts, Teil Il, enthält: Verordnung über die vorläufige Anwendung einer Elften Zusatzvereinbarung zum vorläufigen Handelsabkommen zwischen Deutschland und der Belgisch-Luxemburgischen Wirtschaftsunion, vom 20. Februar 1936. . Verordnung über die vorläufige Anwendung einer Sechsten Vereinbarung über die Aenderung des Schlußprotokolls zur Vierten Zusatzvereinbarung zum deutsch⸗schweizerischen Abkommen über den Warenverkehr, vom 20. Februar 1936. ; Verordnung über die vorläufige Anwendung einer Achten Zusatzvereinbarung zu dem deutsch⸗schweizerischen Abkommen über den gegenseitigen Warenverkehr, vom 20. Februar 1936. Umfang: 15 Bogen. Verkaufspreis; 930 RM. Post⸗ versendungsgebühren: 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 25. Februar 1936. Reichsverlagsamt. Dr. Hu brich.

Nichtamtliches.

Nummer 6 des Reichsarbeitsblatts vom 25. Februar 1936 hat folgenden Inhalt: Teil l. Amtlicher Teil. II. Arbeits⸗ vermittlung, Arbeitsbeschaffung, Arbeitsdienst, Arbeitslosenhilfe. Gesetze, Vexordnungen, Erlasse: Arbeitslosenunterstützung neben Ehrenunterstützung für die Schwerbeschädigten der NSDAP. Arbeitslosenunterstützung für Insassen von Hilfswerklagern. — III. Sozialverfassung, Arbeitsrecht, Lohnpolitik. Gesetze, Verord⸗ nungen, Erlasse: Anordnung, betreffend Einführung einheitlicher Entgeltbücher für die Heimarbeit in den nicht von Sondertreu⸗ ändern der Heimarbeit betreuten Gewerbezweigen im Wirt⸗ chaftsgebiet Nordmark. — Abänderung der Anordnung über lrbeitsruhe. — Anordnung, betreffend die Einsendung der Listen der in Heimarbeit Beschäftigten im Wirtschaftsgebiet Rheinland. — Anordnung über die k der Listen der in Heim- und Lohnarbeit im Wirtschaftsgebiet Schlesien Beschäftigten. V. Siedlungswesen, Wohnungswesen und Städtebau. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Neubaumieten. — Reichsgrundsätze für den Kleinwohnungsbau chier: Rückflüsse der Hauszinssteuer⸗ ypotheken). — Verordnung über die Regelung der Bebauung. zom 15. Februar 1936. — Äusweisung von Baugebieten und Ab— tufung der Bebauung. — Erste Verordnung zur Durchführung er Reichs- und Landesplanung. Vom 15. Februar 1936.

Teil II. Nichtamtlicher Teil. Uebersicht über die ach Ehrengerichtsbarkeit im Jahre 1935. — Reichsgrundsätze ür den Kleinwohnungsbau. Von Dr. Fischer-Dieskau, Ober⸗ regierungsrat im Reichs- und Preußischen Arbeitsministerium. — Die Erfassung der „selbständigen ! Gewerbetreibenden (Lohn⸗ gewerhetreibenden durch das Gesetz über die Heimarbeit. Von Dr. P. Hoppe, Dresden. — Normung von Krankenfahrzeugen, Ersatzgliederteilen und sonstigen Behelfen für Kriegsbeschädigte. Von Dr. med. Paetzold, Ministerialrat im Reichs- und er ge. Arbeitsministerium. — Sozialpolitisches aus dem Auslande.

auf einem Kabel zwischen Berlin und Leipzig zu übertragen. Dieser Fernsehsprechdienst wird nun am Sonntag, dem 1. März, mit dem Beginn der Leipziger Messe im Rahmen einer gleich eitigen Feier in Berlin und Leipzig vom Reichspostminister rhr. v. EltzRübenach in der ersten öffentlichen ernsehsprech⸗ stelle in Berlin (Kantstraße und Ecke Hardenbergsträße) eröffnet. Hiermit findet die aufopfernde und angestrengte Arbeit der Techniker und Arbeiter in den Laboratorien und Werkstätten des

Reichspostzentralamtes und der Fernkahel⸗ und Fernsehindustrie sowie bei den Arbeiten auf der Strecke Berlin — Leipzig .

erfolgreichen, hoffnungsvollen Abschluß. Deutschland kann stolz darauf sein, daß der Beginn einer grundlegenden neuen Verkehrs⸗ art, der Weg vom e , zum gleichzeitigen Sprechen und Sehen, hiermit innerhalb seiner Grenzen seine erste praktische Anwendung findet.

Ueber die Einzelheiten des neuen Dienstes wird jetzt folgendes bekannt: Für die Allgemeinheit stehen die öffentlichen Fernseh⸗ sprechstellen zunächst von Montag, dem 2. März, bis zum 65. März für die Dauer der Leipziger Messe zur Verfügung. Im Anf hk hieran wird der Dienst zur Vornahme von i . vorüber⸗ gehend bis zum 31. März eingestellt. Eine Fernsehsprechverbindung von drei Minuten Dauer kostet für die Zeit der Leipziger Messe 3 RM. Die Anmeldung der Gespräche ist nur mündlich unmittel⸗ bar bei den öffentlichen Fernsehsprechstellen möglich. Diese be⸗ finden sich in Berlin im Columbus⸗Haus (Potsdamer Platz) und Kantstraße (Ecke Hardenbergstraße) an der Kaiser⸗Wilhelni⸗ Gedächtniskirche; in Leipzig im Ausstellungspostamt in Halle 8 des Messegeländes und im Postamt 91 am Augustusplatz. Der Anmelder hat sowohl seinen eigenen Namen als auch den Namen des gewünschten Teilnehmers und einer zweiten Ersatzperson unter genauer Bezeichnung der Anschriften anzugeben. Es kann bereits am Nachmittag des Vortages angemeldet werden. Für das Herbeiholen des gewünschten Teilnehmers wird außerdem die Xk-Gebühr (6,560 Rö) erhoben. Die Betriebszeit läuft von 8 bis 22 Uhr. Bei der Anmeldung werden Wünsche nach der Ausführungszeit des Gespräches weitgehend berücksichtigt, die Festlegung erfolgt jedoch durch die Fernsehvermittlung, nachträg⸗ iche Aenderungen der Zeit sind nicht lig. Die Gebühren sind hei der Anmeldung zu zahlen und verfallen bei Verzicht auf das Gespräch und Ausfall eines Teilnehmers.

Internationale Automobil⸗ und Motorrad⸗ Austellung.

Geschäftliches Ergebnis durchweg auf Vor jahrs⸗ höhe.

In wenigen Tagen wird die Internationale Automobil- und Motorrad⸗Ausstellung, Berlin, ihr Ende erreicht haben. Man kennt die Wirkungen einer derartigen Veranstaltung in ideeller Beziehung, vom Standpunkt des Wirtschafts- und Volksganzen aus gesehen, und ist von ihrer Notwendigkeit um so mehr über⸗ zeugt, als auch der materielle, rein wirtschaftliche Erfolg zur Festigung des einzelnen, an der Ausstellung beteiligten Unter— nehmens erheblich beiträgt. Die diesjährige Autoschau ist in beiderlei Hinsicht als ein Erfolg zu werten. Obwohl die Aus⸗ stellung noch nicht beendet ist, kann auf Grund eines Ueberblicks, den sich der D5D. durch eine weitere Umfrage bei den wichtigsten Kraftfahrzeug- und Motorradfirmen verschafft hat, festgestellt

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Aus der Verwaltung.

Sauszinsfteuer · Rückftüffe in erster Tini für Kleinsiedlungen und Voir wohn en

Der Reichs⸗ und Preußische Arbeitsminister hat an n Landesregierungen einen Erlaß gerichtet, in dem 4 Grund ö neuen gesetzlichen Bestimmungen Richtlinien für die Verwendne der Rückflüsse der Hauszinssteuerhypotheken gegeben werden. . Ziel der Aenderung der , für den Kleinwohnunge bau sei, mit den knappen öffentlichen Mitteln eine möglichst 9 ; Wirkung zu erzielen. Die Beihilfen sollten nur dazu dienen . bei vielen Bauvorhaben vorhandene Finanzierungslüce“ “ ,. Die Ie t letzung eines Höchstbetrages für das Beihis arlehen solle ferner . führen, daß nur solche Wohnungen und Siedlungen mit den Rückflüssen der ans in teu erh ngthetn gefördert werden, die so billig und . en sind, daß sie für di minderhemitteslte Bevölkerung wirklich geeignet sind. Von iu vollständigen Umarbeitung und Neufassung' der Reichsgrundig abe er bewußt abgesehen, um einer künftigen reichsgesetz lil egelung des ganzen, mit den ö zu⸗ , Fragengebietes nicht vorzugreifen. Um diese ereinheitlichung zu fördern, ersucht der Minister die nachge⸗ ardneten Behörden, unbedingt dafür Sorge zu tragen, daß bie Rückflüsse in erster Linie für solche Barvorhaben ein geseht werden, die den Vorschriften des Reiches über Kleinsiedlungen und Bolkswohnungen, in den Landkreisen auch über Eigenheime für ländliche Handwerker und Arbeiter sowie über Heüerling⸗ wohnungen angepaßt sind.

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Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater. Freitag, den 28. Februar Staatsoper: Unter Leitung des Komponisten: Die geig e. Beginn: 20 Uhr. ö J Schauspielhaus: Beginn: 20 Uhr. Staatstheater — Kleines

Arbeitsstreitigkeiten in Großbritannien und der Schweiz im Jahre 1935. Von Hofschneider, Amtsrat im Reichs- und Preußi⸗ schen Arbeitsministerium. — Die Arbeitslosenversicherung in Kanada. — Statistik. Die Entwicklung des Arbeitseinsatzes im Januar 1936: J. Stand und Veränderung der Arbeitslosigkeit. — II. Die Inanspruchnahme der Unterstuͤtzungseinrichtungen im Januar 1936. — III. Die Entwicklung der Zahl der unterstützten Arbeitslosen im Jahre 1935. — JV. Die wertschaffende Arbeits—⸗ losenfürsorge. — Abrechnung der Reichsanstalt für den Monat Dezember i9g35. — Die Tariflöhne im Jahre 1935. — Sozial⸗ politische Zeitschriftenschau. — Bücherbesprechungen und Buͤcher⸗ anzeigen.

Nummer 9g des Ministerialblatts des Reichs⸗ und Preußischen Ministeriums des Innern vom 26. Februar 1936 hat folgenden Inhalt: Allgem Verwalt. RdErl. 13.2. 36, Bevorzugte Abfertig. schwerbeschädigt. Kämpfer d. nationalen Erheb. vor Amtsstellen. — RdErl. 17. 2. 36, Tätigkeit v. Beamten in d. NSDelß, ihren Gliederungen u. angeschloss. Verbänden. RdErl. 19. 2. 36, Devisenablieferung. — RdErl. 21.2. 36, Aufsicht über rechtsfähige Vereine. — RdErl. 21. 2. 36, Aufsicht über Logen und logenähnl. Vereine,. Kommunalverbände. RdErl. 15. 2. 36, Festsetzung v. Bezirkstagegeldern usw. in Gemeinden u. SGV. — RdErl. 17. 2. 35, Mahn⸗ u. Voll streckungsgebühren bei d. Erheb. d. Schlachtsteuer. — RdErl. 18.2. 36, Zugehbrigkeit v. Be⸗ amten zu Logen. — Gemeindebestand⸗ u. OSrtsnamenänderungen. — Polizeiverwaltung. RdErl. 19. 9. 35, Benutz. d. Ge⸗ ne e fs mmeltrangherwggen durch mittelklose Insassen d. lrbeitshäuser. — RdErl. 15.2. 36, Verwend. d. uniform. Gem. Vo! Vollzugsbeamten. — RdErl. 29.2. 36, Stärke⸗ u. Stellen⸗ verhältnis d. Gemeindepol. — RdErl. 21. 2. 36, Seefische. — Wohlfahrtspflege u. Jugendwohlfahrt. RdErl. 18. 2. 36, Rote⸗Kreuz⸗Geldlotterie 1936 t(— Volttsgesund⸗ heit. RdErl. 18. . 36, Jahresgesundheitsbericht. — RdErl. 23. 1. 36, Freiw. Entmannungen. — RdErl. 18. 2. 36, Lehr⸗ apotheken. — RdErl. 6.2. 36, Aeußere Kennzeichnung v. Katzen⸗ jungen. — RdErl. 20. 2. 36, Impfstoffversorg. in Preußen. — Uebertragbare Krankheiten d. 4. Woche. Veterinär⸗ angelegenheiten RdErl. 17. 2. 86, Hufbeschlagwesen. — RdErl. 18.2. 345, Berichterstattung über bakterielle Lebensmittel⸗ vergiftungen. — RdErl. 18. 2. 34, Entschädig. f. Benutz. eig. Kraft⸗ wagen bei Dienstreifen d. Vet⸗ Beamt, — Hidẽrl. 183. 36, Fund⸗ prämien f. Trichinenschauer. — RdErl. 21. 2. 36, Schlachtung tragender Kühe. — Neuerscheinungen. — Stellen“ ausschreibungen v. Gemeindebeam ten. Zu be⸗ ziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin S, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 175 RM für Ausgabe A sweiseitig bedrucktz; und 2,390 RM für Ausgabe B (einseitig

bedruckt).

Verkehrswesen.

Sernsehsprechdienst Berlin - Ceipzig wird am 1. März durch den Neichspostminister eröffnet.

Wie bereits berichtet wurde, ist es der Deutschen Reichspost in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie gelungen, zum

werden, daß sich das geschäftliche Ergebnis durchweg auf der Höhe des Vorjahres bewegt. Das aber ist ein Erfolg, der um so mehr wiegt, wenn man sich vor Augen hält, daß die Kauflust des Publi⸗ kums auf Grund der verschiedenen regierungsseitig durchgeführten Maßnahmen seinerzeit sprunghaft in die Höhe ging und in ihrer Wirkung auf der vorjährigen Ausstellung ganz beträchtlich fühlbar war. Inzwischen hat sich das Tempo des konjunkturellen Auf⸗ stiegs in der Kraftfahrzeugindustrie verlangsamt und einer ruhigeren, gleichmäßigeren Entwicklung Platz gemacht. Bei einem Vergleich des geschäftlichen Ergebnisses der Ausstellung mit dem der vorjährigen Autoschau muß schließlich noch in Rechnung gestellt werden, daß die Witterungsverhältnisse bisher denkbar ungünstig waren und manchen Käufer, der seinen eigenen Wagen zu Reise⸗ zwecken benutzt, von dem Besuch der Ausstellung abgehalten haben. Im allgemeinen schätzt man die Zahl derer, die so der Ausstellung fernblieben, verhältnismäßig hoch ein. Daß sich hierunter noch eine Anzahl von Käufern befindet, ist klar. Diese Käuferschicht, die zumeist über den Markt gut unterrichtet ist, und Vergleiche, wie sie auf einer Automobilausstellung angestellt werden, nicht unbedingt benötigt, geht selbstverständlich dem Markt nicht verloren.

Das erfreulichste Moment bei der diesjährigen Autoschau ist die allenthalben festzustellende Tatsache, daß sich das Ausland stark für die deutschen Erzeugnisse interessiert und hier insbesondere für Kraftwagen mit Dieselmotoren. Dieses Interesse erklärt sich daraus, daß nun einmal Deutschland im Dieselmotorenbau an führender Stelle steht. Allein die Daimler-Benz A—⸗G. verfügt über ein Drittel des Weltbestandes an Dieselmotorfahrzeugen. Neben den Dieselkraftwagen, die mit einer Ausnahme Nutzfahr⸗ zeuge darstellen, haben sich Interesse und Nachfrage der auslän⸗ dischen Besucher und Köufer auch auf die Benzinmotor⸗Kraftwagen sowohl in Last- als auch in Personenfahrzeugen erstreckt. Der Inlandsmarkt hat durchweg eine sich im Rahmen des Vorjahres haltende Aufnahmefähigkeit gezeigt.

Konstituierende Beiratssitzung der Fachgruppe Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugbedarf der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel.

In Verbindung mit der Automobilausstellung fand die von dem Leiter der Fachgruppe Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeug⸗ bedarf, Direktor Gremm , Breslau, einberufene konstituierende Beiratssitzung dieser Fachgru pe statt. Direktor Gremm be⸗ handelte in grundsätzlichen Ausführungen Stellung und Aufgaben des Beirates. Der Beirat behandelte sodann die neuen Satzungen der Fachgruppe und nahm sie . wie den Haushaltsplan 7 das ab 1. April laufende Geschäftsjahr an. — Zum Haupt⸗ n,, wurde Dr. Reuß bestellt, der die künftige Arbeit er Fachgruppe, der Fachuntergruppen und der Bezirksgruppen umriß. Neben den organisatorischen Arbeiten seien die not⸗

ersten Male auf der Welt Fernsehbilder auf große Entfernungen

wendigen Abgrenzungen zum marktregelnden weiterbestehenden

Schauspiel von Wolfgang Goetz. Beginn: 20 Uhr.

Handel seit.

Reichsfachverband des ,,, und -gewerbes zu treffen, aber auch Grenzen zu finden den Wirtschaftsgruppen Großhandel und Vermittlergewerbe ,, e. sowie eine Klärung der Ueberschneidungen zu den Reichsgruppen Handwen und Industrie. Neben der Mitarbeit auf dem Gebiete der Marktregelung hob Dr. Reuß aus der beruflichen Fachorgani⸗ sation die besondere Aufgabe der Erziehung und Schulung der Mitglieder, die mit der Schaffung einer ö, . für Kraftfahrzeughandel und ⸗gewerbe beginnt, hervor. Abschließend erstatteten die Herren Manthey für die Fachuntergruppe Motor⸗ radhande! und Huck für die Fachuntergruppe Kraftfahrzeugreifen— handel Bericht über die Wirtschaftslage und Sonderaufgaben ihres Fachgebietes. Die Fachgruppe Kraftfahrzeuge und Kraft— fahrzeugbedarf wird wenige Tage vor Pfingsten in Breslau mit einer ersten Kundgebung an die Oeffentlichkeit treten, zu der auch der Leiter der Reichsgruppe Handel, u. Dr. Lü er, und der Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, Dr. Hayler, ihr Erscheinen bereits zugesagt haben.

/ Weiter steigendes Einkommen.

Während das Einkommen aus Lohn und Gehalt infolge der üblichen Verminderung der Produktion und der Beschäftigung im Winter nach den bisherigen Erfahrungen um etwa 250 Mill. RM hätte sinken müssen, ist es in Wirklichkeit vom 3. zum 4. Viertel⸗ jahr 1935 nur um rd. 200 Mill. RM (von 8,33 Mrd. RM auf 814 Mrd. RM) gesunken. Nach dem neuen Wochenbericht des Instituts für nn n g n ist das ein Zeichen dafür, daß es „konjunkturell“ noch gewachsen ist. - ;

des Aufschwungs (also seit

In den vergangenen drei Jahren dem 4. Vente! 1932) ist das Einkommen aus Lohn und Gehalt um nicht nen , als 25 X. gestiegen. Berücksichtigt man, daß allerdings gleichzeitig die ,. Arbeitslosenunterstützungen mit der starken Zunahme der Beschäftigung zurückgegangen sind, so dürfte sich für das Kaufkraftvolumen eine zwar geringe Steige= rung ergeben, die aber noch immer mit gut 18 3 anzunehmen sst.

Im ganzen Jahr 1935 beträgt das Lohn- und Gehaltsein— lommen nach den vorläufigen Berechnungen des Instituts für Konjunkturforschung etwa 31,76 Mrd. RM, gegenüber 39, 7g Mrd. Reichsmark im Jahre 1934. Es ist also von 1934 auf 1935 um 65 &. gestiegen. 1933 hatte das Lohn- und Gehaltseinkommen nur wenig (um 1,B3 b), 1934 dagegen ganz erheblich, nämlich um rd. 13 , zugenommen. Der Anstieg hat sich demnach gegenüber 1934 halbiert. In Wirklichkeit ist die . des Einkommens aus Lohn und Gehalt doch etwas größer; denn in den Zahlen sind die Einkommen der neu eingestellten Soldaten nur zum Teil enthalten.

Da das Einkommen ein zusammenfassender Ausdruck für den Erfolg der gesamten volkswirtschaftlichen Leistung ist, was vor allem dann gilt, wenn sich die Preise nicht oder jedenfalls nicht . ändern, ist das Volkseinkommen als der in Geld ausgedrückte

rtrag der Hitz in gn, letzten Endes der Fonds, aus dem alle Aufwendungen der Polkswirtschaft bestritten werden. Von der Einkommensentwicklilng hängt in erster Linie der Verbrauch und damit entscheidend der Lebensstandard des Volkes ab. Das Ein— kommen ist außerdem die Quelle für einen wichtigen Teil der e , Steuererträge, und auch für die Kapitalbildung ist, wie die Wege der Geldkapitalbildung und der Finanzierung auch immer laufen mögen, das Volkseinkommen als der Ausdruck des Ertrags der Volkswirtschaft, auf lange Frist gesehen, die einzige Quelle. Endlich war bei dem engen Zusammenhang, der erfah—⸗ I re i zwischen der Bevölkerun . das heißt den Eheschließungen und der Herren g und der Einkommensent⸗ wen e lden die Zunahme des Einkommens in den letzten . eine wichtige Voraussetzung für die Erfolge, die auf diesem Gebiet eingetreten sind.

Vereinbarungen mit den Niederlanden zur Leipziger Frühjahrsmesse 1936.

Nach einer Vereinbarung zwischen den amtlichen Stellen Deutschlands und der Niederlande wird für die Leipziger Frijh= jahrsniesse 1936 (1. -. e ein gewisser Prozentsatz der meisten der in den Niederlanden bestehenden e, . fur deutsche Waren . Einkauf 6. r Messe zur fig ng estellt. Entsprechende Anträge für Einkäufer aus den Niederlanden können während der Messe im Meßamt, Markt 4 (8. Stock, Zim—⸗ mer 58), gestellt werden.

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Datterich. Lokalposse von E. Niebergall aus: Der Min isterpräsident!

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 49 vom 27. Februar 1936. S. 3

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Vor der Leipziger Frühjahrsmeffe 1936.

die Hansestãdte auf der Leipziger Messe.

Um einer breiteren Oeffentlichkeit ein klares Bild von der

TVechselwirkung von Aus- und Einfuhr, wie sie sich aus Deutsch⸗

de handelsßpolitischen Beziehungen zur Welt ergibt, zu geben, . Hanseatische Ausfuhrvermittlungsstelle, die nun zum vierten Uhle anf der Leipziger Messe erscheink, es sich mit zu ihrer . be gemacht, weiteren Kreisen das Ineinandergreifen der Ro ö. seinfuhr aus Uebersee und der deutschen Fertigwarenausfuhr 9 Augen zu führen. Gerade die. , die . eines nagen Au . die Ein⸗ und Ausfalltore der deutschen i , sind zu derartigen Darstellungen aus der Praxis „ Geschäfts sicherlich an erster Stelle berufen. 3 den ständigen aumen der hanseagtischen . *g eumarkt 9 -= 11, agen Hamburg, Bremen und Lübeck an Hand von Bildern, zahlen Zeichnungen und Photos die Bedeutung ihrer Häfen als kin. und Ausfuhrplätze, , ,., der Hanseatischen Ausfuhr⸗ permittlungsstelle gegenüber diesen die . des deutschen zußenhandels unterst reichenden Darstellungen will die praktische ängkeit im Dienst der e n eie un sein. Von größter Richtigkeit ist es zweifellos, daß eine jede Kräftevergeudung Ind jeden Ausfall deutscher Forderungen ausschließende Lenkung der Ausfuhr erfolgt. Hierzu hl sich der deutsche Exporthandel auf Grund seiner in langen Jahren erarbeiteten genauen Kennt— nis von Land und, Leuten insonderheit berufen. Auf der Aus— uhrvermittlungsstelle können Fabrikanten die Anschriften landes⸗ ind branchekundiger Exporteure erfahren. Auf die guten Dienste der Exportvertreter als der . zwischen Fabrikant und Exporteur wird dabei besonders hingewiesen. Zu ae n fre, in Exportfragen, zur Anbahnung von Konpensationsgeschäften steht das fachmännische Personal der Ausfuhrvermittlungsstelle, ergänzt, durch Vertreter der Außenhandelsstelle für Sachsen und Ss⸗ Thüringen, zur Verfügung. .

Der hanseatische Ausfuhrhandel hat den an ihn ergangenen Ruf seiner Wirtschaftsbehörden und Kammern in grohe, Anzahl golge geleistet, Dein Vernehmen ugch werden mehr als 100 in Fremen, Hamburg und Lübeck ansässige . auf der Fermittlungsstelle vertreten und dort nach Verabredung für Fabrikanten zum Ausbau von Geschäftsbeziehungen bereit sein. inen besonderen Anziehungspunkt aber dürfte wiederum die hanseatische , bieten, die am, Sonntag, dem März, diesmal im Gesellschaftshaus „Tunnel“, Leipzig, Roß⸗ siraße 8s, stattfindet. In zwangloser „börsenmäßiger“ Art sollen bi = durch Abzeichen kenntlich gemachten — Teilnehmer mit⸗ einander Fühlung nehmen. Den Beschluß dieses Abends, der sich stts einer lebhaften Teilnahme aus Fabrikantenkreisen erfreut hat, bildet ein Referat von Dr. Nolte in Firma Carlowitz &. Co., hamburg⸗Schanghgi, Vorstandsmitglied des ostasigtischen vereins Hamburg⸗Bremen, der vor kurzem von einer ö dem Fernen Osten zurückgekehrt ist. Weiterhin sollen Besprechun⸗ gen mit der sächsischen Industrie, die über eine künftige engere zusammenarbeit auf der vorjährigen Messe verheißung voll ö. zonnen hatten, ihren Fortgang nehmen; sie dürften wahrschein ich

einer praktischen Verwirklichung der gemeinsamen Pläne führen.

RMNekord⸗Gisenausfuhr im Januar. 20 0 über dem Monats durchschnitt 1935.

Der Auslandsversand in Roheisen nnd Walzwerkserzeugnissen

fat im Januar einen Rekordhöchststand erreicht und smtliche

Jöonatsergebnisse der letzten drei Jahre überschritten. Das verdient insofern . unterstrichen zu werden, als bereits die ,. Nonate des vergangenen Jahres recht erfreuliche Ausfuhrerge , mit sich gebracht hatten. Wie sich im einzelnen in Roheisen 39

den verschiedenen Walzwerkserzeugnissen die Ausfuhr von ö. vember 1935 bis Januar 19356 gestaltete, zeigt folgende Uebersicht:

Nov. 1935 Dez. 1935 . 1936 t t

22 880

6 506 18 358 12 449 62 923 14 374 19 728 20 168

2086 30 158 10727

4924

21 112 9362 24086 10119 47 900 13 305 11017 23 668 2138 29 583 9172 6 871

932 1506 5516

insgesamt . Is 805 209 839 23070

. ö ; 8

Das durchschnittliche Monatsergebnis des verslossenen Jahres, das 191 600 t betrug, ist durch die Januar-Ausfuhr um 20 96 über chritten worden.

35 521 27169 18 641 13 819 46 761 13 679 11 548 18 471 2774. 21 895 8 841 6 754

Roheisen 8 92 Halbzeug Eisenbahnoberbaumaterial Formeisen Stabeisen Bandeisen Grobbleche Mittel⸗ und Feinbleche Walzdraht Röhren Weißbleche Rollend. Eisenbahn material Schmiedestücke und Eisen⸗ bauteile

Devisenbewirtschaftung.

Einfuhr von Butter, Käse, Schmalz und Eiern im Reisefernverkehr.

Durch die Dritte Verordnung über Einfuhrerleichterungen vom 3 Dezember 1935 war die Einfuhr von Butter, Käse, Speck, Schmalz und Eiern in Mengen bis zu je 1 kg von der Notwendig⸗ leit der Vorlegung eines Uebernahmescheines befreit, wenn sie im ,,,, oder als Geschenksendung des Auslands einge⸗ führt werden. Diese Ausnahmeregelung war bis zum 29. Februar oz befristet. Da sich das Verfahren im allgemeinen e , hat, wird nunmehr gemäß der Vierten Verordnung über Einfuhr⸗ eilüichterungen vom 21. Februar 1936 (Reichs etzbl. Nr. 16 vom 2b. Februar 1936) die Erleichterung über diese Zeitpunkt hinaus unbefristet fortbestehen. Mit . , daß sich bei Speck und Schmalz auf Grund der bisherigen Regelung Schwierigleiten infolge der veterinärpolizeilichen Bestimmungen ergaben, wurde 6. davon abgesehen, fa diese Waren die Regelung zu ver⸗ angern. 4 . -

Um Mißverständnisse zu vermeiden, ist in der Vierten Ver⸗ ordnung ausdrücklich klargestellt, daß neben dem darin erwähnten Unterschiedsbetrag ol und Ausgleichssteuer bei der Einfuhr er⸗ oben werden. Die Erleichterung bezieht sich also lediglich auf die Freistellung von der Vorlage eines Uebernahmescheines.

Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß es sich bei den Sen⸗ dungen nachweislich um Geschenke des Auslands handeln muß, und daß Zahlung an den ausländischen Absender oder Auftrag⸗ peer in irgendeiner Form die Anwendung der Erleichterun e Hhließt. . ausländische Firmen haben nämlich versucht, 9 Verordnung göeschäftlich auszunutzen und durch Rundschręiben un Anzeigen 6. die Möglichkeit des Warenbezugs gegen r,, . uf. Grund dieser Verordnung aufmerksam gemacht. Ein so 9. Uäißzbrauch der Verordnung zur Einfuhr gegen Be e , trafbar, und die Sendung unterliegt in diesem Falle der Be⸗ schlagnahme. ;

Oefterreich auf der Leipziger Frühjahrsmesse.

Für die Leipziger Frühjahrsmesse vom 1. bis 6. März haben bisher etwa 100 österreichische Industriefirmen fest gemietet. Die Musterausstellung österreichischer , ,. im Meßpalast „Specks Hof, auf der besonders Wiener Lederwaren, Porzellan, Kunstkeramiken, Galanteriewaren und kunstgewerbliche Arbeiten

ezeigt werden, ist seit Wochen voll belegt. Nach langer Pause ee auch wieder eine geschlossene Ausstellung „Oesterreichisches

Kunstgewerbe“ im Grassimuseum statt.

Erste Neuheitenschau der Eisenwarenhändler.

Zur diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse (1. bis 6. März) errichtet der Verband Deutscher Eisenwarenhändler E. V. im Meß⸗ haus „Mädler⸗Passage“ zum ersten Male eine Neuheitenschau, an der mehrere hundert Aussteller der kö teilnehmen. Diese Schau ermöglicht einen raschen Ueberblick über alles Neue, das die einzelnen Aussteller zur Messe bringen. Sie dient ledig⸗ lich der schnelleren Unterrichtung, nicht aber dem Verkauf, der vielmehr an den Ständen der in verschiedenen Häusern unter⸗ gebrachten Aussteller geschieht. Mit dieser Neuheitenschau ist eine Lehrmittelschau verbunden, in der die Erziehungsarbeit des Ver⸗ bandes dargestellt wird. Außerdem richtet der Verband zusammen mit der Fachgruppe 7 der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel eine Auskunftsstelle ein, die der Beratung der Tausende von Ein⸗ käufern der Branche auf der Messe dient.

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Zwei weitere Beratungsftellen für den Außen⸗ handel.

Die Ueberwachungsstelle für Waren verschiedener Art, Berlin, wird zwei Vertreter zur Leipziger Frühjahrsmesse entsenden, die Auskünfte jeder Art erteilen, Anträge auf Erteilung von Devisen⸗ bescheinigungen für die auf der Leipziger Messe von deutschen Einkäufern gekauften ausländischen Waren entgegennehmen und gegebenenfalls verbindliche Zusagen erteilen. Außerdem werden im Leipziger Meßamt, Markt 4, zwei Vertreter der Devisenstelle beim Landesfinanzamt Leipzig anwesend sein, die für die Aus⸗ künfte über Devisenfragen aller Art den Ausstellern und Ein⸗ käufern zur Verfügung stehen.

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Erleichterte Bezahlung von Musfterkäufen.

Ausländische Einkäufer aus Verrechnungsländern können Muster auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1936 bis zum Werte von 100 RM unmittelbar mit effektiven Devisen oder freien Reichs⸗ mark bezahlen. Als freie Reichsmark können jedoch nur Beträge angesehen werden, die aus freien Reichsmarkguthaben von Aus⸗ ländern stammen.

Wirtschaft des Auslandes. Die Konversionsfrage bei den ungarischen

SFremdwäͤhrungsanleihen.

Budapest, 26. Februgr. Die Nostrofizierung der ungaxi⸗ schen Fremdwährungsanleihen gilt als eine Vorbereitung für die unerläßliche . und für die an, , ,. mit den Aus⸗ landsgläubigern. ie Ungarische Geldinstitutzentrale arbeitet mit größter k an der Fertigstellung des Verzeich⸗ nisses der nostrifizierten Werte, nach dessen Veröffentlichung man erft die Chancen einer Konversion wird ermessen können. So⸗ viel kann aber schon heute festgestellt werden, daß nicht alle nostrifizierten Anleihen konvertiert werden dürften. ⸗

Ausgenommen von einer Konversion werden vermutlich jene Anleihen bleiben, welche entweder in nur unzulänglichen Mengen repatriiert worden sind oder welche sich bereits bei den Emissions⸗ stellen befinden. Mit der Konversion der Budapester Stadt⸗ anleihen vom Jahre 1911 und 1914 will man sich offenbar nicht beeilen, da man noch mit der Möglichkeit einer . des ,, und französischen Franken rechnet und eine solche

bwertung natürlich eine viel vorteilhaftere Konversionsmöglich⸗ keit für die Stadt Budapest bringen würde. Immerhin wird es als sicher angenommen, daß die Konversionsfrage für die Ver⸗ gleichsberhandlungen mit den Auslandsgläubigern von entschei⸗ dender Bedeutung sein wird. ;

Wenn die Budapester Dollaranleihe nach Maßgabe des 3 wärtigen Dollarkurses im Inland mit 340 Pengö für 100 ollar umgewandelt wird, dann wäre — nach Ansicht der Budapester Finanzverwaltung — für die Auslandstranche ein 2 iger Typus ber auf 75 R des Nennwerts abzustempelnden Titres angebracht. Ob es schon bald zu ien Verhandlungen kommt, das hängt entscheidend von dem Ausfall der ungarischen Ernte ab. Es darf nicht als ausgeschlossen gelten, daß vielleicht die Verhandlungen mit den einzelnen Ländern gesondert geführt werden müssen, wie dies auch beim Stillhalteabkommen der Fall ist. Im Falle eines Abkommens müßten — nach Budapester Auffassung — zum Teil auch die Gläubiger dafür sorgen, daß im Interesse der 4 rung des Transfers die e, n , Ausfuhrwaren zu angemesse⸗ nen Preisen an den Mann gebracht werden können.

Berliner Börse am 27. Februar.

Linoleumwerte fest — Stahlverein unter Druck.

In Erwartung des Ergebnisses der heutigen Aufsichtsrats⸗ sitzung bei Stahlverein ergab sich zu Beginn des heutigen Berliner Börsenverkehrs wieder eine recht zurückhaltende Tendenz, ohne daß indessen stärkere Rückgänge eintraten. Vielmehr setzte sich, aus⸗ gehend von Linoleum⸗ und Gummiwerten, ein nicht unfreundlicher Grundton durch. Andererseits bemerkte man bexeits bei den Erstnotierungen auf Grund kleiner Abgaben der Kulisse in einigen Werten auch geringfügige Rückgänge. Das Bekanntwerden des Dividendenvorschlages bei Stahlverein brachte der Börse dann jedoch eine Enttäuschung. Stahlverein selbst wurde in größeren Beträgen angeboten und hiervon ausgehend überwog späterhin ein unlustiger und eher schwächerer Grundton.

Der Dividendenvorschlag von 37½ * bei Stahlverein hat in Börsenkreisen insofern Verstimmung hervorgerufen, als man ver⸗ schiedentlich mit einer Ausschüttung von 4 gerechnet hat, Aus diesem Grund zeigte sich auch im Verlauf stärkerer Abgabedruck in diesem Papier (— 11) und bis auf Harpener ( 3M waren in diesem Zusammenhang auch die meisten übrigen Montan⸗ papiere etwas niedriger. Vernachlässigt waren Braunkohlen, Kali und chemische Werte. Unter den Elektropapieren gingen Chade um 2M Mark, Schlesische B Gas um 1 und Elektrische Schlesien um 13 nach unten. Größere Publikumskäufe bemerkte man dagegen wieder in Linoleum und Gummiwerten. Dabei konnten Kontilinoleum nicht weniger als 24, Deutsche Linoleum sogar 3M , nach oben gehen. Kontigummi gewannen sogar 375 *. Günstige Abschlußerwartungen führten dagegen zu einem Rück⸗ gang in Schubert & Salza um nicht weniger als 421 3.

Im Kassamarkt war die Tendenz meist gut gehalten. Groß⸗ bankaktien lagen teilweise wieder eine Kleinigkeit höher. Unter den unnotierten Werten gingen Burbach um 1 * nach oben. Renten lagen wenig verändert. Tagesgeld erfuhr erneut eine leichte Erhöhung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ultimo auf 235 bis 3 2. Am internationalen Devisenmarkt waren die Veränderungen nur geringfügig. Das englische Pfund notierte in Berlin überhaupt unverändert 12,29 RM, während der Dollar mit 2,462 (2, 463) RM knapp gehalten lag.

Der Geschäftsgang in der Lederindustrie.

Produktion und Beschäftigung der ledererzeugenden Industrie dürften sich nach einer Veröffentlichung in dem neuen Wochen⸗ bericht des Instituts für Konjunkturforschung in den letzten Monaten im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert haben; der Verlauf des Geschäftsgangs war unmittelbar von der laufenden Rohhäuteversorgung abhängig. Im Inlande sind im Jahre 1935 etwa ebensoviel Rindshäute und Kalbfelle angefallen wie im vor⸗= ausgegangenen Jahr. Die Einfuhr ausländischer Häute hat sich dagegen der Menge nach um rd. 18 35 vermindert; besonders stark nämlich um etwa 21 4, ist die Zahmhäuteeinfuhr (Häute aud europäischen Ländern) zurückgegangen, während die Einfuhr von Wildhäuten (Häute aus Uebersee) rd. S8 3 niedriger war als 1934. Die Versorgung mit ausländischen Gerbstoffen ist demgegenüber von 1934 auf 1935 um 11 9 gestiegen.

Die starke Steigerung der Häutepreise an den internationalen Märkten gegen Ende des vergangenen Jahres hat sich im laufenden Jahre nicht fortgesetzt; immerhin liegt das gegen wã crige Preisnivegn noch etwas über dem Durchschnitt des Jahres 1935. Dagegen haben sich im Zusammenhang mit der Neuregelung des Verbrauchs an inländischen Häuten (Anordnung 20 der Ueber⸗ wachungsstelle für Lederwirtschaft vom 19. Janugr 1936) die Preise dieser Häute seit Jahresbeginn erhöht; in Berlin sind sie (für Ochsen⸗ und Kuhhäute, gesalzen, mit Kopf) um 3 3 gestiegen,

Verhältnismäßig günstig hat sich im vergangenen Jahr die Lederausfuhr entwickelt. Im Monatsdurchschnitt wurden 1935 insgesamt 7369 dz Leder ausgeführt gegenüber rd. 5300 d im Jahre 1934. Von Juli 1934, dem tiefsten Stande der Ausfuhr seit 1924, bis November 1935, dem bisherigen Höchststande, hat sich der Export verdoppelt und damit wieder den Umfang von 1933 erreicht; im Dezember war er etwa 40 . größer als im leichen Monat des Vorjahres. Im Zusammenhang mit diesen ö haben sich allerdings die Ausfuhrpreise gegenüber 1934 um 10 3 vermindert.

Berlin, 26. Februar. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. Einkaufspreise des Lebens mäitteleinzel: handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 82 00 bis 33,090 M, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 40,60 bis 44,59 M, Linsen, kleine, käferfrei 43,90 bis 49,0 M, Linsen, mittel, käferfrei 4900 bis 53,09 46, Linsen, große, käferfrei 53, 00 bis 76, 00 , Speiseerbsen, Kon sum, gelbe ö2, 060 bis 54,00 M, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 5400 bis o6 00 M, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zollverbilligt 65.30 bis 67,00 ƽ, do. III, zollv. 56,89 bis 58, 00 H, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon⸗Reis, unglasiert 25,350 bis 6 00 ƽ, Italiener⸗Reis, glasiert — bis — — „ “, Deutscher Volksreis, glasiert —— bis — — 4, Gerstengraupen, mittel 41 00 bis 2, 0 ιο6, Gerstengraupen, grob 3900 bis 40,90 (, Gersten graupen, Kälberzähne 34500 bis 35,00 MS,. Gerstengrütze 34.00 bis 35,00 M½, Haferflocken 38.90 bis 39,00 , Hafergrütze, ge⸗ sottene 42, 00 bis 4500 ½, Roggenmehl, Type 907 2455 bis 25,50 , Weizenmehl Type 790 31,10 bis 32,50 4A, Weizen⸗ mehl, Type 465 36,50 bis 38.50 Æ, Weizengrieß. Type 405 38, 566 bis 40,50 A, Kartoffelmehl, superior 33,00 bis 3400 4, Zucker, Melis 67,65 bis 68,85 S. (Aufschläge nach Sorten- lafelh, Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,50 bis 33,09 M, Röstgerste, glaftert, in Säcken 37,00 bis 38,09 (6, Malzkaffee, lasiert, in Säcken 4400 bis 47,00 6, Rohkaffee, Brasil Superior ki Extra Prime 30400 bis 350 00 ½υς, Rohkaffee, Zentral amerikaner aller Art 340,00 bis 472 00 υις, Röstkaffee. Brasil Superior bis Extra Prime 396,90 bis 42000 M, Röstkaffee, Jentralamerikaner aller Art 434 60 bis 560,00 M., Kakao. stark entölt 162, 0 bis 172,00 S, Kakao, leicht entölt 172,00 bis 220, 00 υ, Tee, chines. S10 00 bis 880,00 M, Tee, indisch 900 00 bis 1400, 0 υς, Ringäpfel amerikan. extra choice 292090 bis 30000 M, Pflaumen 401560 in Kisten 118,90 bis 12000 „, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese 4 Kisten 52, 09 bis 53,00 46, Korinthen choice Amalias 5400 bis 60,00 ½½, Mandeln, süße, handgew.,, I Kisten 190,090 bis 200,00 M, Mandeln, bittere, andgew., E Kisten 220,00 bis 230,00 ½ς, Kunsthonig in 4 kg- . 70, 00 bis 71, 990 M6, Bratenschmalz in Tierces 1380,90 is 184,09 S, Bratenschmalz in Kübeln 180,900 bis 184,00 , Berliner Rohschmalz 198,00 bis 209 00 M, Speck, inl.,, ger, — bis — „dk, Markenbutter in Tonnen 290,00 bis 292,00 , Markenbutter gepackt 29200 bis 29600 M, feine Molkereibutter in Tonnen 284,00 bis 86,00 M, feine Molkereibutter gepackt 284500 bis 2s8, 00 6, Molkereibutter in Tonnen 27669 bis 278, 00 66, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 M, Land- butter in Tonnen — — bis —— „, Landbutter gepackt — bis —— , Allgäuer Stangen 20 60 92,090 bis 100,090 t. Tilsiter Käse, vollfett 152, 90 bis 166,0 4, echter Gouda 40 0 1I3, 00 bis 184,00 M, echter Edamer 40 ο 17200 bis 18400 * echter Emmentaler (vollfett) 196,00 bis 220,00 gς, Allgäue

Romatour 20 o 112,00 bis 124,00 46. (Preise in Reichsmark.)