Reichs, und Staatsanzeiger Nr. 67 vom 19. März 1936. S. 2
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meldenden Ausnutzung und an dem Zeitpunkt, zu. dem die Meldung zu erstatten ist, fällig. Sie sind zugleich mit der Ueber⸗ sendung der Meldung an die Ueberwachungsstelle für Eisen und Stahl zu entrichten.
Soweit die Gebühren von der Ueberwachungsstelle nicht durch Nachnahme erhoben werden, sind sie binen 16 Tagen nach Zugehen der Gebührenrechnung auf eins der Konten der Ueber⸗ wachungsstelle für Eisen und Stahl,
Postscheckkonto Berlin Nr. 27162, Reichsbank-Girokonto Berlin SwWäal, Reichskreditgesellschaft A. G., Berlin Ws, Behrenstr. 21/22,
einzuzahlen. 88.
Für Buch- und Betriebsprüfungen, die die Ueberwachungs⸗ stelle in Erfüllung ihrer Aufgaben bei einem Unternehmen durch⸗ führt, werden Gebühren oder Kosten nicht erhoben.
Die Ueberwachungsstelle ist jedoch berechtigt, Personen oder Unternehmen, bei denen die Prüfung , gegen behördliche Verordnungen oder Anordnungen oder Verletzungen der aus dieser Gebührenordnung sich ergebenden Pflichten feststellt mit den Kosten diefer Prüfung zu belegen. Die Höhe dieser Kosten wird, ohne daß es eines Nachweises gegenüber dem Betroffenen bedarf, durch die Ueberwachungsstelle endgültig festgesetzt. Der Betrag ist von dem zahlungspflichtigen Unternehmen binnen 10 Tagen nach Empfang der Aufforderung auf eins der Konten der Ueberwachungsstelle einzuzahlen.
8 9.
Diese Gebührenordnung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Gleichzeitig tritt die Gebührenordnung der Ueberwachungsstelle für . und Stahl vom 23. November 1934 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 274 vom 23. November 1934) außer Kraft.
Berlin, den 19. März 1936.
Der Reichsbeauftragte für Eisen und Stahl. Dr. Scheer⸗Hennings.
Preußen.
Bekanntmachung.
Der Geldwert für die am 1. April 1936 fälligen . scheine zu Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaftlichen Gold⸗ pfandbriefen, welcher auch für die am 1. März 1936 fällig gewesenen Jahreszahlungen der bei dem Kur- und Neumärki⸗ schen Ritterschaftlichen und Neuen Brandenburgischen Kredit⸗ Institut: jetzt Märkischen Landschaft bestehenden Goldpfand⸗ briefsdarlehen maßgebend ist, wird berechnet:
1 Goldmark — 1 Reichsmark.
Berlin, den 16. März 1936. Die Märkische Generallandschaftsdirektion. Graf von Wedel.
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NMichtamtliches.
Nummer 14 des Ministerial⸗Blatts des Reichs⸗ und Preußischen Ministeriums des Innern vom 18. März 1936 hat folgenden Inhalt: Allgem. Verwaltung. RdErl. 10. 3. 36, Orga⸗ nisation „Kraft durch Freude“. — RdErl. 14. 3. 36, Beurlaubung Hilfeleistg. bei d. Reichstagswahl. — RdErl. 14. 3. 36 Aus⸗ tellung v. Stimmscheinen. — Kom muna lverbänd e. RdErl. , . , ,, ,, — RdErl. 9. 3. 36, Bildg. v. Werk⸗ scharen in d. Verwalt. u. etrieben d. Gemeinden (GV.). — RdErl. 16. 3. 36, Rechtsstellung d. Beiräte d. Gemeinden. — RdErl. 10. 3. 36, Schiedsgerichte u. Schlichtungsstellen f. Mietstreitigkeiten. — Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamenänderungen. — Wohl⸗ fahrtspflege u. Jugendwohlfahrt. RdErl. 11. 3. 36, Ehrenunterstützungen f. Schwerbeschädigte d. NSDAP. — Polizeiverwaltung. RdErl., 11. 3. 36, Polizeil. Melde⸗ wefen u. Reichsarbeitsdienst. — RdErl. 11. 3. 36, Dienstaufwands⸗ entschädig. f. Provinzial⸗ (Landes Feuerwehrführer. — RdErl. 13. 3. 36. Jahrbuch d. dt. Pol. — RdErl. 11. 3. 36, Bezahl. v. Rech⸗ nungen f. Lieferungen und Leistungen. — RdErl. 8. 3. 36, Für⸗ sorge in d. Schutzpol. — SdErl. 9. 3. 36, Reitausrüst. f. d. Gend. — RdErl. 11. 3. 36, Gestellung v. ,, f. d. Krim.⸗Pol. — RdErl. 11. 3. 36, . z. Ausbild. im Gasschutz bei d. Reichs⸗ anst. f. 3 — Rd rl. 12. 3. I6, Vorl. Richtl. über zweck⸗ 8 u. freundl. Ausgestalt. d. Diensträume bei d. staatl⸗ Pol. u. Gend. — RdErl. 12. 3. 36, Küchenfeuerungsmittel bei d. staatl. Pol. — RdErl. 18. 3. 386, Lehrplan f. d. Schutzpol⸗Anw.⸗ Lehrg. — . RdErl. 25. 2. 36, Erleichterg. d. k außerdeutfcher Kraftfahrzeuge während d. Olympiade. — RdErl. 27. 2. 36, Bodenfreiheit d. Kraftfahrzeuge. — Wehr⸗ angelegenheiten. RdErl. 10. 8. 36, Verleg. d. Zentral⸗ nachw. Amts f. Kriegerverluste u. Kriegergräber, — Volksge⸗ sundheit. RdErl. 12.3. 36, Zusammenarbeit d. Gesundheitsämter mit d. Aemtern f. Volksgesundheit d NSDAP. — Uebertragbare Krankheiten d. J. u. 8 Woche. — Veterinärangelegen⸗ heiten. RdErl. 5. 3. 36 Auslandsfleischbeschau. — RdErl. 12. 3. 36, Richtlinien f. d. Verbesserung d. Besoldun dienstalters d Vet. Beamten. — RdErl. 12. 3. 36, Ansteckende Blutarmut d. , . — NRichtamtl. Teil. Reichsministerialblatt d. Landwirtschaftl. Verwaltung. — Neuer scheinungen. — Stellenausschreibungen v. Gemeindebeam ten. — Zu beziehen durch alle Postanstalten, Carl Heymanns Verlag, Berlin W S8, Mauerstr. 44. Viertel jährlich 1,5 RM für Ausgabe A ie if tte bedruckt) und 2,320 RM für Ausgabe B (einseitig be⸗ ruckt).
Verkehrswesen.
Berlegung des Postamts Berlin⸗Wilhelmsruh.
Das Postamt Berlin⸗Wilhelmsruh wird am 28. März nach Dienstschluß aus den bisherigen Räumen, Niederstr. 16, in neue Räume im Hause Hauptstr. 32, Ecke Goethestr., verlegt.
Luftpoften London —Kapstadt und London — Singapore Darwin.
In den Flugplänen der von London ausgehenden Luftpost⸗ linien nach Kapstadt, Singapore und Darwin treten folgende Aenderungen ein: Die Flüge London — Kap stadt verkehren ab London vom 20. 3. an nicht mehr Mittwochs und Sonntags, sondern Dienstags und Freitags. Am 18. März fällt der Flug London = Kapstadt aus? Auf. der Luftpostlinie London — Singapore verkehren die Flüge ab London vom 18. 3. an nicht mehr Dienstags, sondern Mittwochs. Der Flug London⸗— Singapore fällt am 17 3. aus. Im Flugplan der Luftpostlinie London — Singapore —däarwin tritt keine Aenderung ein. Die Flüge verkehren daher auch künftig ab London an den Sonnabenden.“ Ueber die letzten Abfendegelegenheiten geben die Postanstalten Auskunft.
Aus der Verwaltung.
Die ehrenamtlichen Beiräte der Gemeinden.
Der Reichs- und Preußische Innenminister hat durch einen Erlaß die Frage der Rechtsstellung der Beiräte der Gemeinden geklärt. Die Frage, ob die Beiräte ein Ehrenamt bekleiden, ist nach der in der Hauptsatzung gemäß den en , srisen des ein⸗ elnen Falles getroffenen Regelung zu entscheiden, Stellenweise ö dies dahin aufgefaßt worden, daß es ohne Rücksicht auf das
orliegen oder Nichtvorliegen der objektiven Voraussetzung eines Ehrenamtes der Sen ng überlassen sei, zu bestimmen, ob Beiräte, die nicht gleichzeitig Hemeinderäte sind, als Ehrenbeamte , . sind oder nicht. Die amtliche Begründung lege aber den Nachdruck auf die Worte: „gemäß den . des ein⸗ zelnen Falles“. Die in der Hauptsatzung zu treffende Regelung habe sich danach zu richten, ob die Beiräte zur beratenden Mit⸗ wirkung für einen bestimmten Verwaltungszweig auf längere Dauer oder nur zur Erledigung bestimmter einzelner Angelegen⸗ heiten, einer Messe, eines Neubaues oder eines Festes, vorüber⸗ gehend berufen werden. Im ersteren 4 bekleideten sie ein gemeindliches Ehrenamt, im zweiten Falle handle es sich dagegen ien um vorübergehende ehrenamtliche Mitwirkung, In diesen Fällen habe die Hauptsatzung zu bestimmen, daß die Beiräte nicht zu gemeindlichen Ehrenbeamten ernannt werden. Beispiele für gemeindliche Ehrenbeamte seien die in größeren Gemeinde⸗ verwaltungen unentbehrlichen Beiräte für das Finanz-, Wohl⸗ fahrts, Bildungs-, Bau⸗ und Gesundheitswesen.
Schiedsgerichte und Schlichtungsstellen für Mietfstreitigkeiten.
Im Hinblick auf die vorgesehene Regelung, namentlich auch auf die enge Zusammenarbeit ö. den ordentlichen Gerichten und den Bienststellen der RSV. in Mietangelegenheiten, ist für die ohnehin unerwünschte Tätigkeit außergerichtlicher Mietschieds⸗ erichte und Mietschlichtungsstellen kein Bedürfnis mehr. Der
Ftellvertreter des Führers hat deshalb den Parteidienststellen die
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Beteiligung an Mietschlichtungsstellen, Mietschiedsgerichte an Güteverfahren in Mietan elegenheiten n dag hten ud In einem Runderlaß weist daher der Reichs- und Preußij
Minister des Innern die Gemeinden und Gemeindeverbands an. die Schlichtung von Mietstreitigkeiten nicht mehr als angebliche Gemeindegufgabe aufzugreifen, die etwa eingerichteten . gleichs⸗ oder Schiedsstellen für Mietsachen aufzulösen und st aus etwa vorhandenen anderen Stellen dieser Art zurückzuziehen
Die deutsche Auswanderung nach Uebersee.
Von 1922 bis 1935 wanderten insgesamt 600 050 Deutsche nach Uebersee aus. Wie schon vor 1914, so spielten auch in der Nachkriegswanderung die Vereinigten Staaten, die in dem ge— nannten Zeitraum 441008 deutsche Einwanderer aufnahmen, die erste Rolle. Die beiden anderen amerikanischen Hauptzielländer Brasilien und Argentinien hatten von 1922 bis 1935 je rund ö0 000 deutsche Einwanderer zu verzeichnen. Wie der Evangelische Verein für Deutsche Ansiedler und Auswanderer, Berlin Y 24 weiter mitteilt, ist seit 1331 die Auswanderung nach Ueberse⸗ ziemlich gleichmäßig geblieben. Die Zahlen lauten für 163: 13 130, 1932: 10 525, 1933: 128 786, 1934: 13 554, 1935: 1176. Davon gingen nach Un. S. A. 1931: 86591, 1932: Tig, 1933 ch, 1934: 185 618, 1935: 9017, Für Brasilien lauten die entsprechen⸗ den Zahlen: 765, 736, 82g, 868 und 940, für Argentinien: 168 1266, 831, 764 und 1019.
Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Freitag, den 20. März.
Staatsoper: Troubadour. Musikalische Leitung: Swarowsty. Beginn: 20 Uhr.
Schauspielhaus: Fan st J von Goethe. Beginn: 19 Uhr.
Staatstheater — Kleines Haus: Do n na Diana. Lustspiel von Moreto. Beginn: 20 Uhr.
Atrvbeitslofigteit und Beschäftigung im Srühjahr 1936.
Der Druck, den der Winter auf Produktion und Beschäftigung ausübt, hat sich in diesem Jahr überraschend früh gelöst. Allein durch die Jahreszeit wird in den jetzt folgenden Monaten die Beschäftigung steigen und die Arbeitglosigkeit entsprechend ab⸗ nehnien. . Im hinter uns liegenden Winter hatte die Arbeits⸗ losigkeit ihren saisonmäßigen Höhepunkt praktisch bereits an der Jahreswende erreicht. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern ge⸗ meldeten Arbeitslosen nahm im Januar 19366 nur um 13009 zu; im Februar sank sie bereits wieder um 50g, so daß sie Ende Februar, wie wir dem Wochenbericht des Instituts . Kon⸗ . entnehmen, 2.52 Millionen betrug. ie Zahl der „regulär“ und „usätzlich“ Beschäftigten ist in den Winter⸗ monäten — wie üblich = etwas stärker zurückgegangen, als die Zahl der registrierten Arbeitslosen stieg. zauptsächlich hängt das damit zusammen, daß, wie immer im Winter, die Zahl der Kranken und der i . d. h. bei den Arbeitsämtern nicht gemeldeten Arbeitslosen, zugenommen hat. Das erklärt auch, warum im Januar sowohl die Beschäftigung wie die Arbeits⸗ lofigkeit abgenommen hatten. Hinzu kommt diesmal, daß die Einberufungen zum ,, die Arbeitslosigkeit vermindert haben, ohne daß deshalb die Beschäftigung gestiegen wäre.
Seit Ende August 1935 ist die Zahl der regulär“ und „usätzlich“ Beschäftigten um 1404 Millionen gesunken; sie betrug Ende Januar 1936 rd. 15,7 Millionen. Bis Ende Februar dürfte sich an dieser Zahl nicht viel geändert haben. In Wirklichkeit ist die Beschäftigung seit August 1935 etwas stärker zurückgegangen, da ab Ende November 1935 zum erstenmal die beschäftigten Arbeiter und Angestellten des Saarlandes (xund 200 O00) mit⸗ gezählt wurden. Die „echte“ Abnahme der Beschäftigung mag etwa 1,24 Millionen betragen haben. Die Zahl der Be⸗ schäftigten ist damit kaum stärker gesunken als im vergangenen Jahr. Sowohl im Winter 1934135 als im 6 Winter wäre der Rückgang der Beschäftigten größer gewesen, wenn sich nicht auch im Winter die Konjunktur gebessert hätte.
Gendu kann man freilich die konjunkturelle Besserung nur bis zur Mitte des Jahres 1935 verfolgen. Seitdem läßt sie sich nur abschätzen. Auch die ren ,, der Beschäftigten hat sich gewandelt, die „reguläre“ Beschä tigung hat gegenüber der zusatzlichen weiter an Boden geiwonnen. Die Fahl der Not⸗ standsarbeiter wird immer kleiner. Sie betrug Ende Februar 1934: 507 G66, Ende Februar 1935: 292 000, Ende Februar 1936: 162 G00. Die' deutsche Wirtschaft Fefindet sich in der Hoch⸗ konjunktur. Gerade in dieser Zeit sind die konjunkturellen Aus⸗ schläge der Beschäftigung nur gering. Weit bedeutungs voller aher als die konjunkturelle Entwicklung it für die kommenden Früh⸗ jahrs und Sommermonate die aifonmäßige Zunahme der Beschäftigung. Dieser Zuwachs schwankte in den Jahren 1925 bis 1935 zwischen 1,0 und 22 Millionen vom Kälteeinbruch im Jahre 1929 abgesehen). Er ist so groß daß sich die konjunturellen Veränderungen nur in kleinen Korrekturen dieser Zahlen bemerk⸗ bar machen können.
Rach den Ergebnissen der Industrieberichterstattung ist die Beschäftigung der Industriearbeiter — gemessen an den Arbeits⸗ stunden — bis zum Januar 1936 „konjunkturell“ weiter ge⸗ stiegen. Auch hier brachte der Winter den üblichen Rückschlag der
Beschäftigung; er war aber schwächer als im vergangenen Jahr.
Am r, war der Saisonrückschlag in den Produktions⸗ üäterindustrien. Die Beschäftigung in den Verbrauchsgüter⸗ industrien nahm schon im ganzen Jahr 1935 leicht ab. Die Spannung zwischen den Produktionsgüter⸗ und den Verbrauchs⸗ güterindustrien hat sich damit weiter vergrößert. Bis Januar 1935 hatte das Arbeitsvolumen in der gesamten Industrie um 73 , gegenüber dem Januar 1933 zugenommen. In den Pro⸗ duktionsgüterindustrien hatte sich die Beschäftigung mehr als verdoppelt und in den Investitionsgüterindustrien, den besonders reagiblen und kaum saisonabhängigen Zweigen der Produktions⸗ güterindustrien, war sie sogar um das Eineinhalbfache gestiegen. Im Gegensatz dazu 66. sich die Beschäftiung in den Verbrauchs⸗ güterindustrien um knapp 30 3 erholt.
Die einzelnen Industrien unterscheiden fich in ihrem Be⸗ schäftigungsgrad heute stärker voneinander als 1933 und auch . als 1959. Bemerkenswert sind insbesondere die Unter⸗ chiede im Beschäftigungsstand gegenüber 1929, dem Jahre des letzten Höhepunktes. Denn diese Unterschiede weisen deutlich darauf hin, wie verschieden die Bedingungen für die einzelnen Industrien und die Formen des gegenwärtigen Aufschwungs gegenüber dem Aufschwung von 1926 bis 1929 sind. Während 19259 die Beschäftigung in ziemlich gleich mäßiger Streuung zwischen „, und 135 5 höher war als 1935, liegt die Zunahme bon 19335 bis 1935 zwischen 11 3. und 209 3. Ferner: die Pro⸗ duktionsgüterindustrien und die Verbrauchsgüterindustrien heben sich in ihrem Beschäftigungs zuwachs seit 1933 deutlich von⸗ einander ab. Die Probuktionsgüterindustrien sind sehr stark ge⸗
stiegen (mit grosfn Unterschieden im einzelnen). Die Verbrauchs güterindustrien sind sehr viel schwächer gestiegen und liegen dabei ziemlich eng nebeneinander. Die gesamte industrielle Beschãäftigung jar im Januar 19366 nur um knapp 9 3 niedriger als im Januar Jd29g. Das Arbeitsvolumen der Produktionsgüter⸗ udufstrien war sogar um gut 2.5, das der Investitionsgüter⸗ industrien sogar um knapp 3 3. har als 1929. Die Beschäftigung in der Verbrauchsgüterindustrie ist dagegen zurückgeblieben. Sie ift rund A * niedriger als 1929.
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Hauptversammlung der Reichsbank.
Genehmigung des Sahresberichts für 1985 ohne Ausspr ache.
In der heutigen ordentlichen. Hauptversammlung der Reicht bank unter Leitung ihres Präsidenten Dr. Scha cht waren 8 An⸗ teilseigner mit 13 995 Stimmen anwesend, die M,M99 Millionen von dem 150 Mill. RM betragenden Grundkapital vertraten. Ver⸗ waltungsbericht nebst Bilanz und Gewinnberechnung, wonach be⸗ kanntlich von dem 40 Mill. RM betragenden Reingewinn nach Zuweisung von 4 Mill. RM an den gesetzlichen Reservefonds je 18 Mill. RM das Reich und die Anteilseigner erhalten, wurden einstimmig und ohne Aussprache genehmigt. Von der an die An⸗ teilseigner zur Ausschüttung gelangenden 12 igen Dividende kommen 8 8 zur Auszahlung, während die restlichen 4 3 an den Anleihestock gehen.
Ebenfalls einstimmig erfolgten die Wahlen zum Zentralauß— schuß. Aus diesem ist Geheimrat Kleiner ausgeschieden. Weiter turnusmäßig ausscheidende 11 Mitglieder wurden wiedergewählt, und zwar Staatsrat Professor Wilhelm Börger, Reichsmin iste a. D. Magnus Freiherr von Braun, Kommerzienrat Gustab Hardt, der Beauftragte des Führers für Wirtschaftsfragen, Wil⸗ helm Keppler, Staatsrat Friedrich Reinhart, Preußischen Staatsbank, Dr. Franz Schroeder, Landwirt Bern ⸗ hard Graf v. d. Schulenburg, Dr. Carl Friedrich von Siemens Staatsrat Dr. Emil Georg von Stauß, Dr. Albert Vögler, Dort mund, und Staatsfinanzrat a. D. Hans Weltzier. Außerdem wurden neu gewählt der Präsident des Deutschen Sparkassen⸗ und Giroverbandes, Dr. Johannes Heintze, der Generaldirektor der Deutschen Girozentrale⸗Deutschen Kommunalbank, Max Sent und Geheimer Finanzrat Dr. Hermann Kißler, Vorstandsmitglieb⸗ der RKKA. Damit ist der Zentralausschuß bis auf drei noch offene Stellen besetzt. Zu Punkt 3 der Tagesordnung „Sonstiges“ lagen keine Anfragen vor. .
Abschließend wies Reichsbankpräsident Dr. Schacht in gam kurzen Ausführungen darauf hin, daß die Reichsbank ihr dritte Geschäftsjahr unter der nationalsozialistischen Staatsführung be⸗ endet habe, und zwar in einem Augenblick, in dem der Führer er⸗ neut um das Vertrauen des deutschen Volkes werbe. Bei einen Rückblick der Reichsbank auf ihre Tätigkeit und ihre Mitwir kun an dem nationalsozialistischen Aufbauwerk des Führers könne sol⸗ gendes festgestellt werden:
Das Aufbauprogramm konnte nicht nur ohne Störung de Geld- und Kapitalmarktes finanziert werden, vielmehr hat sih dieser in fortschreitendem Maße aufnahmefähig erwiesen. Del Zahlungsmittelumlauf ist trotz der erfolgten Kreditausweitumn nicht wesentlich gestiegen. Die an den Kreditmarkt gestellten er heblichen Ansprüche haben nicht nur keine Erhöhung des Zin⸗ niveaus bewirkt, dieses konnte im Gegenteil erheblich gesenkt wer den. Die Auslandsschulden haben sich nicht unbeträchtlich ver ringert, und gleichzeitig hat sich ihre Zinsenlast wesentlich er mäßigt. Bei allem wurde der Wert der Reichs mark stabil e halten und dem Arbeiter und Sparer die Aufrechterhaltung scine Lebenshaltung gewährleistet, wofür diese am 29. März den Führer ihr Vertrauen aussprechen werden.
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Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 67 vom 19. März 1936. S. 3
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Günstigere Kreditficherheit als in der Hochkonjunktur 1927/29.
Die Zahl der Insolvenzen, die e. der Wechselproteste F. amtbetrag der protestierten Wechsel war 1934, 1935 936 niedriger als jemals in der Nachkriegszeit, also
riger als 1977, dem bisher günstigsten Jahr. Die Zahlen sind 1. den Jahren 18331 und 1932 ungewöhnlich stark gesunken. Kon⸗ . nd Kechselproteste sind zunächst ein Ausdruck für die Zah⸗ ungsfähigleit in der Wirtschaft. Man ist deshalb gewohnt, sie igimein als Maßstab für die Kreditsicherheit zu betrachten. Indes pid man der Entwicklung der Kreditsicherheit nicht gerecht, wenn man folgende im nenen Wochenbericht des Instituts für Kon⸗ ntturforschung angeführte Tatsachen außer acht läßt: nnn i, deutsche Wirtschaft ging in die Periode des Aufschwungs und der Hochkonjunktur der Jahre 1927 bis 1929 mit einer großen ahl finanziell schwach fundierter Unternehmungen, die in der Imntatlonszeit gegründet worden,. waren. Es ist klar, daß diese knternehmüngen in Schwierigkeiten kommen mußten, als Preise und Umsätze zu sinken begannen. Schon seit 1925 nahmen daher die Geschäfts zusammenbrüche unverhältnismäßig stark zu. Diese zinmalige, Bereinigung der Wirtschaft von den Inflatisgnsgrün⸗ dungen läßt die Zahl der Insolvenzen in den Jahren 1928 bis 163? gegenüber der heutigen Zeit als überhöht erscheinen.
Ter gegenwärtige Tiesstand der Insolvenzen rührt also zu⸗ nächst daher, daß die Wirtschaft bereits von allen schwachen Grün⸗
zungen bereinigt in den neuen Konjunkturaufschwung hineinging.
gber auch die besonderen Züge des egenwärtigen Aufschwungs hangen es mit, sich, daß die geschäftlichen Zusammenbrüche und hlangsschwierigkelten geringer bleiben, als sie, früher gewesen
ind. Da die heutige Wirtschaftsbelebung in erheblichem Umfange
hon staatlichen Aufträgen getragen wird, können die Betriebe mit scheren Zahlungseingängen, rechnen. Ferner hat die straffe Wirt⸗ shaftzlenkung Kapitelfehlleitungen verhindert.
Außerdem haben sicher auch rein psychologische Gründe dazu daß die Zahlen der Insolvenzen weiter zurückgegangen sind. Das Vertrauen auf den Erfolg der nationalsozialistischen Lirtschaftsführung hat zweifellos manchen Gläubiger veranlaßt, gnträge auf die Einleitung von Konkursen aufzuschieben, weil er von der anhaltenden Wirtschaftsbelebung eine Besserung der finan⸗ siellen Lage seines Schuldners erwartete. Dafür spricht auch, daß sich das Verhältnis zwischen eröffneten und abgelehnten Konkurs⸗ unträgen — bei außerordentlich starker Abnahme der gesamten An⸗ träge — verschlechtert hat, d. hi, daß nur in wirklich hoffnungs—⸗
WGirtschaft des Auslandes.
Der Ausweis der niederländischen Notenbank.
Amsterdam, 18. März. Der letzte Ausweis der nieder⸗ sändischen Notenbank zeigt ein starkes Anwachsen der Gold⸗ bestünde, die mit 696,89 (680,27) Mill. hfl. eine Erhöhung um 142 Mill. hfl. aufweisen. Die Inlandswechsel zeigten mit 2t5ß (23,10) Mill. hfl. eine Abnahme um 3,54 Mill. hfl. Die übrigen Ausleihungen der Bank zeigen mit 126,68 (125.651) Mill. hfl. nur eine geringfügige Zunahme. Der Banknoten⸗ umlauf ging auf 761,91 (169, 17) Mill. hfl. um 7,21 Mill. hfl.
zurück, wobei sich gleichzeitig die Giroeinlagen um 22,15 Mill. hfl.
auf 130,80 (108,657) Mill. hfl. erhöhten. Hierbei werden die Einlagen des Staates mit 57,93 (5596, die Einlagen Privater mit 7238 (52, 90) Mill. hfl. ausgewiesen. Die Erhöhung privater Girogelder und das sprunghafte Ansteigen des Goldschatzes, der in den vorigen Wochen nur geringe Veränderungen aufwies, lassen es naheliegend erscheinen, daß im Zusammenhang mit den letzten politischen Ereignissen internationales Kapital in er⸗ höhtem Maße nach Holland strömt. Hierbei handelt es sich vor allen Dingen um Goldsendungen aus Frankreich, die auch mit
⸗ französischen Zahlungsverpflichtungen zusammenhängen.
Der schwedische Außenhandel im Sebruar.
Stockholm, 18. März. Die schwedische Handelsbilanz schlofß im Februar 19366 mit einem Einfuhrüberschuß von
25 Mill. Kr. ab. Der Einfuhr im Werte von rund 115 Mill. Kr.
sieht eine Ausfuhr von 90,0 Mill. Kr. gegenüber. Im Vergleich ju 1935 weisen die Ein⸗ und Alu! rziffern eine kräftige Steigerung auf. Im gleichen Monat des vergangenen Jahres
zetrug die? Ein fuhr S9, 0 Milt. Kr. und die Ausfuhr So, ( Mill. Kr.
Gdingener Hafen wird Wirtschaltsunternehmen.
Warschau, 18. März. Die polnische Regierung plant die „Kommerzialisierung“ des Gdingener Hafens, d. h. die Hafenver⸗ waltung foll aus der Zuständigleit der Staatsverwaltung heraus⸗ genommen und dem Hafen die Eigenschaft eines Wirtschaftsunter= nehmens beigelegt werden. Der Leiter der Hafenverwaltung und sein Stellvertreker werden vom Minister für Industrie. und Handel ernannt. Der Hafenxrat, dessen Vorsitz der Minister sühren wird, erhält die Eigenschaft einer beratenden Kör erschaft. Der Entwurf wird in diesen Tagen einem Ausschuß der Warschauer Fndustrie⸗ und Handelskammer vorgelegt werden, dessen Zustimmung als gesichert gelten kann.
Zur Frage einer Erneuerung des internationalen Zintłłartells.
London, 18. März. In Londoner richtet sich das Interesse nach wie vor auf die 6 über eine internationale Zinkvereinbarung. Dem Vernehmen nach werden in kurzem auch Vertreter der mexikanischen Erzeuger an diesen Besprechungen teilnehmen. In den bisherigen Be⸗ ratungen legte der ge den des Board of Trade den Teil⸗ nehmern die Frage vor, welche Schritte zum Schutze der englischen Zinlindustrie gedacht seien, namentlich hinsichtlich der Zunahme der Einfuhren. Hierbei brachte er gleichzeitig zum Ausdruck, daß im Falle, daß internationale Vereinbarungen nicht . hmmen, England die notwendigen Schritte zum Schutze seiner Industrie unternehmen werde. ö
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Zementabsatz beachtlich weiter gestiegen.
Dividendenerwartungen der großen sliddeutschen Werte. — Die Berbandsquoten.
1 Der Versand der vier deutschen Zementverbände zeigt eine sehr beachtliche Steigerung der Absatzziffern im neuen Jahr. Gegen⸗ lber den schon im Vörjahre erhöhten Absatzmengen liegt 8 B. beim iddeutschen Verband eine Absatzfteigerung von Januar bis Mitte März bis zu 30 gegen die gleiche Vorjahrszeit vor, Die günstige zitterung ermö lichte den ,, Abruf von Zement, der als HFeichen echter Konsunkturbelebung in stärkerem Umfange von der Industrie und Landwirtschaft gebraucht wird. Die Aussichten werden als durchaus günstig bezeichnet, vor allem wird in dem
losen Fällen Anträge auf Konkursverfahren gestellt werden. Die mangels Masse abgelehnten Konkursanträge 2. eit 1933 mehr als die Hälste der in den einzelnen Jahren re n. gestellten Anträge ausgemacht, Auch die Deckungsquote der nicht bevorrech⸗ tigten Forderungen hat sich 1932 bis 1954 etwas verschlechtert.
Die Vergleichsverfahren, die 1932 der Zahl nach 44 3, der Schuldenmasse nach 62 „3 der Konkurse ausmachten, waren 1934 auf 12 der Zahl und 2 . der Schulden masse der Konkurse ge⸗ schrumpft. Der Rückgang der Vergleichsverfahren ist also noch aus⸗ geprägter als der der Konkurse. Die Zahl der 1935 eröffneten Verfahren beträgt nur 54 * der von 1957. Die Vergleichsquote hält sich seit 1932 auf dem Stande von rund 41 Hh, sie beträgt damit rund zwei Drittel des Höchststandes vom Jahre 1928. Dieses wenig günstige Ergebnis für den einzelnen Vergleich erklärt sich ebenfalls uur daraus, daß in den letzten Jahren nur noch stark erschütterte ö das Vergleichsverfahren in Anspruch genommen aben.
Die Wechselproteste sind im Jahre 13365 nur noch wenige zu⸗ rückgegangen. Der Abnahme der Wechsel zroteste steht eine starke Zunahme des Wechselumlaufs gegenüber, fo daß die Protestquote beträchtlich unter 1 v. T. des Wechselumlaufs gefallen ist. Zweifel⸗ los hat der Wirtschaftsgufschwung seit 1933 zu einer Qualitäts⸗ verbesserung des umlaufenden Wechselmaterials geführt. Nicht unwesentlich scheint aber auch die Tatsache zu sein, daß sich die Zu⸗ sammensetzung des Wechselumlaufs infolge der Arbeitsbeschaffungs⸗ finanzierung sehr verändert hat. Der Handelswechsel ist weit⸗ gehend durch den Arbeitsbeschaffungswechsel der öffentlichen Körper⸗ schaften abgelöst worden, der bei seiner Fälligkeit automatisch ver⸗ längert wird und die Garantie des Reiches hinter sich hat. Der Durchschnittsbetrag je Protestwechsel ist mit 134 RM im Jahre so35 gegen 132 im Fahre 1954 fast unverändert.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die Kreditsicherheit heute günstiger ist als in den Hochkonjunkturjahren 1927 bis 1929. Die ungefunden Gründungen sind zum größten Teil beseitigt oder in besser fundierten Unternehmungen aufgegangen, Die be⸗ stehenden Unternehmungen zeigen einen hohen Liquiditätsgrad: die Schulden sind in großem Umfang abgebaut worden, neue Reserven konnten gebildet werden. Auch darf nicht übersehen werden, daß ein Teil der Kreditverschuldung der deutschen Wirtschaft staatlich garantiert ist.
gekennzeichneten Sinne der Bedarf der Straßenbauten wirken. Auch ö Export hält die aufsteigende Linie der vorjährigen Entwick⸗ ung an.
Wie der DHD. weiter erfährt, hat sich die Ertragslage auch der suͤddeutschen Gesellschaften gebessert, Die Portland⸗Cement⸗ werke Heidelberg Mannheim ⸗Stuttgart A.-G. wird bei weiterer Bilanzstärkung für das Geschäftsjahr 1935 wieder 733 Dividende vorschlagen, die diesmal voll zur Ausschüttung gelangen 9 V. 1 99 an den Anleihestockß; die Bilanzsitzung findet im April statt. Auch die Portland⸗Zementwerke Dyckerhoff⸗Wicking A⸗G. wird nach der vorjährigen Neuordnung einen Gewinnabschluß vorlegen können; ob es bereits zu einer Dividendenausschüttung kommt, bleibt noch abzuwarten. Bei der Portland⸗Cement⸗Fabrik Karlstadt am Main A. G. liegt eine Dividendenentscheidung noch nicht vor; es sei aber mit mindestens der gleichen Ausschüttung wie im Vorjahre (6 25) zu rechnen. ; ö
Die Absatzsteigerung eines Gebietes, falls sie beachtlich stärker als in den anderen Verbandsgebieten ist, wirkt sich nunmehr auf alle Gebiete gleichmäßig aus, da nach dem neuen. Zementabkommen die Verbände prozentual am Gesamtabsatz beteiligt werden. Es verfügen nunmehr anteilsmäßig am deutschen Markte der nord⸗ deutsche Berband über 45, 25ỹ 35, der süddeutsche über 24, dõ Ro, der west . Verband über 23 2 und der Hüttenzementverband über 5 9.
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Wagengestellung für Kohle, Tots und Briketts im Ruhrredier: Am 18. März 1936: Gestellt 20 372 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des D. R. B.“ am 19. Marz auf 51,50 Æ (am is. März auf öl, 75 4A) für 100 kg.
Berlin, 18. März. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebens mitteleinzel handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Driginalpackungen Bohnen, weiße, mittel 32,00 bis 33,09 , Langbohnen, weiße, hand verlesen 40 60 bis 44,50 Æ, Linsen, kleine, käferfrei 4890 bis 49, 00 M, Linsen, mittel, käferfrei 4990. bis 53, 60 MS, Linsen, große, käferfrei 58, 00 bis 70,00 c, Speiseerbsen, Konfum, gelbe Fo, 5 bis 52, 0 Mƽ, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 52800 bis hö. 00 MÆ, Geschl. glas. gelbe Erbsen U, zoll verbilligt 65, 80 bis 67 00 S, do. III, zollv. 56, 89 bis 58, 00 M, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon Reis, unglasiert — bis = 6, Italiener⸗Reis, glasiert — bis — 66, Deutscher Volks reis, glafiert — bis — — 4, Gerstengraupen, mittel 41,00 bis 205 6, Gerstengraupen, grob 39 00 bis 40,90 M, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 34.00 bis 35,00 M, Gerstengrütze 34,00 bis 35.0 ½, Haferflocken 39 90 bis 4900 , Hafergrütze, ge⸗ sottene 43 90 bis 4400 M, Roggenmehl, Type 97 2455 bis 25,50 MÆ, Weizenmehl Type 790 31,20 bis 33, 00 AÆ, Weizen- mehl, Type 465 36,50 bis 3850 , Weizengrieß, Type 405 g8, 60 bis 40,50 A, Kartoffelmehl, superior 33,00 bis 3400 , Zucker, Melis 68,10 bis 69, 10 4 (Aufschläge nach Sorten- lafel, Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,5 bis 3800 , Röstgerste, glaͤstert, in Säcken 37, 00 bis 38,00 , Nalzklaffee, glafiert, in Säcken 4400 bis 47,00 S6, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 30409 bis 36090 „, Rohlaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 340,00 bis 472,00 4, Röstkaffee. Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis 420, 00 c, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 434090 bis 560, 0 M, Kakao, stark eniölt —— bis —— **, Kakao, leicht entölt 172,00 bis 220 00 ½, Tee, chines. 810 00 bis SSo, 00 , Tee, indisch 900,09 bis 1400 00 M6, Ringäpfel amerifan. extra choiee 292,00 bis z00, 00 S, Pflaumen 40650 in Kisten — — bis —— 4, Sultaninen Klup Caraburnu Auslese t Kisten 52, 0g bis 53, 00 , Korinthen choice Amalias 5409 bis 60,00 4, Mandeln, süße, rn . F Kisten 19000 bis 200,00 , Mandeln, bittere, handgew., F Kisten 220,99 bis 0 00 M, Kunsthonig in 4 kge- Packungen 70, 00 bis 71, 90 s, Bratenschmalz in Tierees 180,00 bis 184, 00 ½½, Bratenschmalz in Kübeln 180,00 bis 184,00 , Berliner Rohschmalz 198.00 bis 200 00 , Speck, inl., ger, — — bis — — M, Markenbutter in Tonnen 290, 90 bis 292, 00 , Markenbutter gepackt 29290 bis 29600 feine Molkereibutter in Tonnen 284500 bis 286,00 M, feine Moltkereibutter gepackt 258600 bis 28800 S6, Mol kereibutter in Tonnen 26 00 bis 278, 00 0, Molkereibutter gepackt 218,09 bis 280,00 Æ, Land⸗ butter in Tonnen — — bis —— 4 6, Landbutter gepackt — bis — — M, Allgäuer Stangen 20 0n!0 92,00 bis 100,00 4, Tilsiter Käse, vollfett —— bis — — «M, echter Gouda 40 0so N20 bis 184, 00 ιο, echter Edamer 40 0 172,00 bis 184,90 4, echter Emmentaler (vollfett) 196, 00 bis 200,00 4Æ, Allgäuer Romatour 20 οσ 112500 bis 124,00 46. (Preise in Reichsmark.)
Berliner Börse am 19. März. Uneinheitlich — aber nicht unfreundlich.
Nach der Aufwärtsbewegung in den letzten Tagen machte sich im heutigen Berliner Börsenverkehr von seiten der Kulisse das Be— streben bemerkbar, die letzthin erzielten Gewinne glattzustellen. Andererseits lagen von seiten der Privatkundschaft in Spezial⸗ papieren wieder einige Kauforders vor, so daß die Gesamttendenz als nicht unfreundlich zu bezeichnen war. Die Kursgestaltung war allerdings nicht einheitlich, und besonders im Verlauf ergab sich vorübergehend, Angebot, das aber von sonderlicher Bedeutung nicht war. Späterhin ergahen sich mitunter auch wieder kleine Besse⸗ rungen, und der Börsenschluß war zwar ruhig, aber nicht unfreund— lich anzusehen 6 In Montanpapieren überwogen Rückgänge. Dabei gingen Har⸗ pener um 1 3, Buderus, Rheinftahl und Laura um je 27 „ nach unten. Bon den Braunkohlenpapieren lagen bei Käufen für west⸗ deutsche Rechnung Rheinische Braunkohlen 27 „ höher, auch Ein⸗ tracht und Niederlausitzer gingen eine Kleinigkeit näch' oben. Am Marlt der chemischen Werte konzentrierte sich das Hauptinteresse auf J. G. Farben (4 ID. Von den Elektrowerten waren Lieferungen auf Grund des Dividendenvorschlags überwiegend bis . , höher. Auch Gesfürel und Schlesische B Gas fanden etwas Nachfräge, während dagegen in Chade (— 23) die Kulisse als Abgeber auftrat. Bon den Spezialpapieren lagen Atlanten um 1 * höher, während sich sonst eher abbröckelnde Kurse ergaben. m Kassqmarkt ergaben sich zum Teil weitere Besserungen. Von den Großbank -Akttlen waren Handelsgesellschaft und Deutsche Bank je „ höher. Unter den unnotierten Werten hbestand für Scheidemandel im Hinblick auf den überraschenden Dividendenvor⸗ chlag stärkeres Interesse. Gegenüber der letzten Notierung ging er Kurs heute um über 10 . nach oben. Am Rentenmarkt war die enden nicht unfreundlich. Tagesgeld blieb unverändert 3 bis 3M „. Am internationalen Devisenmarkt bemerkte man wieder leichte Nachfrage nach Dollar. In Berlin stellte sich der Dollarkurs auf 2471 (247), das englische Pfund auf wieder 12.28 RM.
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Beirats sitzung der Induftrie⸗ und Handels⸗ kammer zu Berlin.
Die Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin hielt am 16. d. M. unter Vorsitz ihres Präsidenten, Staatsrat Reinhart, eine Beiratssitzung ab, in der der Tätigkeitsbericht der Kammer für 1935 übergeben wurde. Eingangs nahm Staatsrat Rein⸗ hart Gelegenheit, die Mitglieder des Beirats auf ihre Verpflich⸗ tungen hinzuweisen, die sie durch ihre Berufung in dieses Gremium übernommen haben. In dem sich anschließenden Referat über die Tätigkeit der Kammer im verflossenen Jahr wies Staatsrat Reinhart darauf hin, daß es kein Gebiet wirtschaftlichen Schaffenz gebe, auf dem die Kammer nicht durch Gutachten oder Anregungen Gelegenheit gehabt hätte, Einfluß zu nehmen. Tausende von Gutachten seien im Berichtsjahr über die verschie— densten Gebiete erstattet worden. Staatsrat Reinhart schloß seine Ausführungen mit der , ,,, daß die Arbeit, die die Kammer im Dienste für die Kaufmannschaft ihres Bezirks leistet, stets von dem Gedanken geleitet ist, an dem Aufbau der national⸗ sozialistischen Wirtschaft mitzuhelfen.
Im Anschluß hieran gab Syndikus Dr. Hoffmann einen Bericht über die Tätigkeit der Kammer auf dem Gebiete der kauf⸗ männischen und gewerblichen Berufserziehung. Die Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin sei die erste deutsche Kammer ge⸗ wesen, die — kurz nach der Machtübernahme durch die national⸗ ii clistis h Regierung — eine Lehrlingsrolle angelegt hat, in
er zur Zeit rund 31 000 Lehrlinge registriert sind. Die Aufgabe
der Lehrlingsrolle besteht nicht nur darin, die vorhandenen Lehr⸗ verhältnisse statistisch zu erfassen, sondern sicherzustellen, daß bei Abschluß eines Lehrvertrages die natürlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung vorhanden sind. Für Lehrvertrags⸗ streitigkeiten, die sich auf die Ausbildung beziehen, hat die Kammer Anfang 1934 eine Gütestelle eingerichtet, bei— der 1935 über 280 Streitfälle durch Vergleich beigelegt wurden. Zum Ab⸗ schluß des Vortrages ging der Berichterstatter auf die Notwendig⸗ keit der Durchführung der Industrie⸗Facharbeiterprüfungen ein. Bisher konnten für 13 Lehrberufe die Prüfungsanforderungen lere n, werden. ö
Zum letzten Punkt der Tagesordnung „Feststellung des Haus⸗ haltsplans der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin machte Staatsrat Reinhart grundsätzliche Ausführungen. Syndikus Dr. Kopsch erläuterte die einzelnen Etatsansätze.
Werbung für Sammelbestellungen im Betriebe.
Unter Bezugnahme auf das vom Sonderausschuß zur Regelung von Wettbewerbsfragen im Einzelhandel veröffentlichte Gutachten über die „Werbung für Sammelbestellungen im Be⸗ triebe“ weist die — 2 — Versandgeschäfte der Wirt⸗ schaftsgruppe Einzelhandel auf eine Entscheidung des Reichswirt⸗ schaftsministers hin, wonach „.... gegen Sammelbestellungen, die in einer Sendung an den Sammelbesteller ausgeliefert werden und bei denen dem Sammelbesteller lediglich der handelsübliche Mengenrabatt und der gesetzlich zulässige Barrabatt gewährt wird, Bedenken nicht geltend zu machen sind. (Aktenzeichen: V 10696 34, vom 5. 1. 1935.)
Ferner habe der Reichsorganisationsleiter, Sauptamt NSBDO. ausdrücklich, um Mißverständnissen vorzubeugen, darauf hinge⸗ wiesen (25. Februar 1935), „.. daß von dem Verbot einer Werbetätigkeit oder Vermittlung für Firmen nur die Betriebs⸗ ea . betroffen werden. Dieses Verbot erstreckt sich elbfiwverständlich nicht auf die Betriebsgefolgschaften, da Sammel⸗ bestellungen durch die Gefolgschaftsmitglieder nicht zu beanstanden und gesetzlich erlaubt sind.“
Es stehe also nach wie vor den Gefolgschaftsmitgliedern frei, Waren aus Versandgeschäften zu beziehen. Im übrigen sei zu erwarten, daß weitere Klarstellungen durch die zuständigen Stellen in Kürze erfolgen werden.
Srweiterung des deutsch⸗polnischen War en⸗
verkehrs.
Warschau, 18 März. In Warschau fanden vom 16. bis 18. März Besprechungen der Regierungsausschüsse zur Kontrolle der deutsch⸗polnischen Warenumsätze statt. In den Verhand⸗ lungen soll, wie der DoD. erfährt, vereinbart worden sein, den Rahmen für die polnische Ausfuhr nach Deutschland im April
gegenüber dem Monat März um die Hälfte zu erweitern. Die
Prozentsätze der polnischen Ausfuhr betrugen im Verhältnis zum ursprünglichen Plan für Februar 20 X, für März 40 *. und sollen nun für April 60 z, betragen. In der Frage der lang⸗ fristigen Geschäfte soll beabsichtigt sein, daß auch solche Geschäfte zugelassen werden, bei denen die Zahlungsfristen bis zum 1. Fe⸗ bruar 1937 reichen. Ferner soll durch einen deutsch polnischen Notenwechsel in nächster Zeit die Genehmigung sämtlicher lang⸗ fristigen Geschäfte ohne Rücksicht auf die Termine der Zahlungs⸗ fristen erfolgen.