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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 125 vom 2. Juni 1936. S. 2
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lieferungsverkehr und über den sonstigen Rechtshilfeverkehr in Strafsachen, vom 16. Mai 1936 ;
Bekanntmachung über den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf einer Ausstellung, vom 18. Mai 1936;
Bekanntmachung zum Internationalen Uebereinkommen über den Freibord der Kauffahrteischiffe Inkrafttreten des Ueberein⸗ kommens für Neufundland), vom 23. Mai 1936.
Umfang: ½z Bogen. Verkaufspreis: [165 RM. Postver⸗
sendungsgebühren: 0,93 RM für ein Stück bei Voreinsendung.
Berlin W 40, den 30. Mai 1936. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Michtamtliches.
Verkehrswesen.
Devisenvorschriften für den Postverkehr. Nach den neuen Vorschriften der Reichsstelle für Devis.
bewirtschaftung ist die Freigrenze von 10 RM für gewisse weitere
Zahlungszwecke aufgehoben worden. Wer Zahlungen innerhalb
dieser Freigrenze nach dem Ausland leisten will, muß fortan eine
vorgedruckte „Devisenrechtliche Erklärung“ unterschreiben, daß d
Zahlung aus seinen eigenen Mitteln erfolgt, und daß sie keinem 16 der in der „Erklärung“ aufgeführten Zwecke dient, für die eine Ausnutzung der Freigrenze verboten ist. Den Zahlungszweck muß der Absender in der „Erklärung“ angeben; das Formblatt hat
er in Uebereinstimmung mit der Unterschrift in seinem gleich
bei jedem Postamt. Von Postagenturen und Poststellen werder diese Formblätter nicht vorrätig gehalten, bei Bedarf werden si beim zuständigen Postamt angefordert.
Postagenturen und Poststellen nehmen Zahlungen nach dem Ausland, und zwar sowohl genehmigungsfreie als auch genehmi⸗ gungspflichtige, nicht mehr selbst an. Sie übersenden jedoch die bei ihnen eingereichten Aulandspostanweisungen oder Wert⸗ sendungen — bei Freigrenzenzahlungen mit dem Reisepaß und der devisenrechtlichen Erklärung des Einzahlers, bei genehmigungs⸗ pflichtigen Zahlungen mit der Devisengenehmigung oder be⸗ scheinigung — dem zuständigen Postamt zur Prüfung und wei⸗ teren Behandlung. Den Paß oder die nicht voll ausgenutzte Devisengenehmigung oder ⸗bescheinigung erhält der Absender g. F. in gebührenfreiem Einschreibbrief zurück. Will er die Einsendung dieser Papiere vermeiden, so muß er die Zahlung unmittelbar bei einem Postamt vornehmen oder vornehmen lassen.
Postscheckkunden, die aus ihrem Postscheckkonto unter die Devisenfreigrenze fallende Ueberweisungen oder Barzahlungen leisten, die Einsendung ihres Reisepasses an das Postscheckamt aber vermeiden wollen, können den Auftrag mit dem Reisepaß und der devisenrechtlichen Erklärung ebenfalls einem Postamt zur Eintragung des Vermerks vorlegen oder vorlegen lassen. Im Verkehr mit dem Ausland dürfen künftig auch inländische Scheide⸗ münzen nicht mehr versandt werden.
ep pelin ö nach S damer ffn Außerh. des ble ätzigen, wöchentlichen deutse
postverkehr nit Si it Montag,
furt (Main) eine Fahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin“, mit der nur Drucksachen, Warenproben, Geschäftspapiere, Wischsendungen, Päckchen und gewöhnliche Pakete (also keine Briefe und Postkarten) nach Südamerika befördert werden. Postschluß bei 1 Bahnpostamt 19, Frankfurt (Main) am Abfahrtstag um 18.0.
Sonderfahrt, Sraf
Der Seeschiffsvertkehr der wichtigsten deutschen Seehäfen im erften Vierteljahr 1936.
lach den nunmehr vorliegenden endgültigen giifern zeigte der Seeschiffsverkehr der wichtigsten deutschen Seehäfen im ersten Vierteljahr 1936 folgendes ild: Hafen Hamburg (groß⸗ hamburgisches Gebiet) ankommend 3916 Schiffe mit 4507 568 RR, ausgehend 4231 Schiffe mit 4491276 RT, Unterweser⸗Häfen (einschließlich bremische Häfen) ankommend 2132 Schiffe mit 2246 626 NRT, ausgehend 2195 Schiffe mit 2275 443 MRT, Stettin; ankommend 1346 Schiffe mit 664 750 NRT, ausgehend 1316 Schiffe mit 671 708 NRT, Kiel: ankommend 1275 Schiffe mit 263 136 NRT, ausgehend 1256 Schiffe mit 260 g0ß NR, Danzig: ankommend 1159 Schiffe mit 7600 942 NRT, ausgehend 1112 Schiffe mit 700 168 NRT, Emden: ankommend 897 Schiffe mit 761 157 NRT, ausgehend 851 Schiffe mit T6 759 MRT, Königsberg: ankommend 314 Schiffe mit 334 494 NRT, ausgehend 791 Schiffe mit 328 225 NRT, Lübeck: ankommend 758 Schiffe mit 1960 980 NRT, ausgehend 739 Schiffe mit 191 777 NRT, Flensburg: ankommend 412 Schiffe mit 33 743 NRT, ausgehend 421 Schiffe mit 35 790 NRT.
Aus der Verwaltung. Weitere Entlaftung der Siedler geplant.
Der Reichs- und Preußische Landwirtschaftsminister hat kürzlich eine Einzelnachprüfung der Neusiedlerstellen angeordnet, die in der Zeit vom 1. April 1924 bis zum 31. Dezember 1933 gebildet worden sind. In einem neuerlichen Erlaß an die Kommissare der Osthilfe, die gleichfalls in die Erhebung einge⸗ schaltet werden, stellt der Minister fest, daß das Ziel der Nach⸗ prüfung ist, denjenigen Siedlern, deren Siedlungslasten als zu hoch befunden werden, durch Herabsetzung der Siedlungsrenten eine Entlastung zu gewähren. Ein Verzicht auf zur Schulden⸗ regelung gewährte Ofthilfemittel oder eine Zinsherabsetzung für diese Mittel kommt im Zuge der Nachprüfung zunächst grund⸗ sätzlich nicht in Frage. Ein Stillstand in der Siedlerentschuldung darf nicht eintreten.
Kunft und Wifsenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Mittwoch, den 3. Juni: Staats per: Gastspiel Jan Kiepura: Rigoletto. Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 1955 Uhr. Schauspielhaus: zum 1. Male: Der tolle Tag Gigaros Hochzeit). Komödie von Beaumarchais. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater — Kleines Haus: Sonne für Renate. Lust⸗ spiel von Erich Ebermayer— Beginn: 20 Uhr.
Berliner Börse am 2. Juni. Aktien sehr fest. — Interesse für Umschuldungsanleihe.
Nach der Unterbrechung des Börsengeschäfts durch die Pfingst⸗ enn blieb der Verkehr zunächst ziemlich . begrenzt, da von eiten der Bankenkundschaft Aufträge nur in beschränktem Maße erfolgten und sich zudem das Fehlen der Limiterneuerungen zum Monatsbeginn nachteilig auf das Geschäft auswirkte. An der Grundtendenz hat sich allerdings der Vorwoche gegenüber nichts geändert. Die vorliegenden Orders betrafen alt ausnahmslos wieder die Kaufseite, so daß erneute Kurssteigerungen von durch⸗ hnittlich 1 * die Folge waren. Der ere zu beobachtende Naterialmangel hatte aber auch darüber hinausgehende Steige⸗ men ausgelöst. So kamen Dtsch. Erdöl 3M, Burbach 833, Welleregeln 5 gz höher zur Notiz. Eine Sonderbewegung voll⸗ ääch in Chadeanteilen, von denen Lit. A— C nach Aussetzung er Notiz erstmalig mit 482, d. h. nahezu 37 RM höher, ankamen,.
er ist der Dividendenabschlag bereits berücksichtigt. Es soll ei den Chadekäufen vorwiegend um Anlagen für Rechnung yerrmarkkonten handeln. — Im einzelnen zogen am Montan⸗ Klöckner um 11, Hoesch um 16 * an, die übrigen Werte Narktes blieben bei Gewinnen unter 123. Am Braun⸗ ohlenniarkt waren Bubiag und Rheinbraun bei Mindestschlüssen 3 fester. Von Kaliwerten sind neben den schon erwähnten steregeln noch Aschersleben mit 4 3 9 hervorzuheben. Am arte der chemischen Werte verbesserten Farben einen Anfangs⸗
. en nn von „ „, sogleich auf J. „ (17536). Elettrowerte lagen zeitig vorzulegenden Reisepaß zu unterschreiben. Ein Formblatt zur devisenrechtlichen Erklärung erhält der Postbenutzer kostenlos
verhältnismäßig ruhig. Eine Ausnahme bildeten Accumulatoren mit = 255 33. Von Tarifwerten setzte RWG. ihre Aufwärts⸗ ,,, auf Befürchtungen im Dien , sunß mit der be⸗ lannten Reichsgerichtsentscheidung in der Frage der Dollarwert⸗
äaasel erneut um 3 fort. Gefucht waren Autowerte. BMW.
konnten einen Anfangsgewinn von 11 2 zugleich auf 2 * ver⸗ bessern, Daimler gewannen 116 *. Ferner sind zu erwähnen Bln.⸗Karlsruher. Allgem. Lokal u. Kraft und Eisenbahn⸗ verkehr mit je 4 11, Schubert C Salzer mit 24 und Metall⸗ geselllchaft mit 4 235.
Im Verlauf nahm die Aufwärtsbewegung an den Aktien⸗ märkten zum Teil stürmisches n an. Mannesmann zogen en den ersten Kursus 3 * an, RWE. waren um 37 9 erholt,
uderus gewannen 2 Holzmann 2, Farben 2 (27436), Klöckner 114, Verein. Siahl werke, Harpener, Siemens und Lahmeyer je 171 935. Auch in den übrigen Werten waren ähnliche Steigerungen zu beobachten.
Am Rentenmarkt blieb es still. Lebhafteres . eigte sich lediglich für Umschuldungsanleihe, die wieder 15 Pfg. h er mit 89,10 zur Notiz , te. Altbesitz gaben dagegen um 35 3 auf 11478 58, nach. Auch Reichsschuldbuchforderungen ermäßigten sich um ea. „ .
Am Kassarentenmarkt blieb es demgegenüber sehr still, in der Grundtendenz aber freundlich. Angebot liegt so gut wie gar nicht vor, dagegen zeigte sich für einige Werte etwas Anlageinteresse. Stadtanleihen kamen meist etwas höher zur Notiz, so u. a. 8. Elberfeld um 25, Duisburger und Dresdner um je n 3. Andererseits ermäßigten sich Breslauer um 5 8. Decosama Neu⸗ besitz waren wieder v 9, fester. Provinzanleihen blieben gut
. Von Länderanleihen zogen 27er Bayern um M R an, der Hessen und 28er Meckl. Schwerin 4 ben den gleichen Prozent⸗
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hren eine weitere Steige⸗ ig um ca. 9 Hhp. Bfendb e und Kon Dhl. waren ür verh 2. griäblen Verkel gaben Reichsali
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Die Danzig⸗polnischen Verhandlungen in Warschau.
Unterzeichnung eines Protokolls.
Danzig, 389. Mai. Die Pressestelle des Senats teilt mit:
Die polnisch⸗Danziger Verhandlungen, die am 26. Mai unter dem Vorsitz von Ministerialdirektor Dr. Rose polnischerseits und von Staatsrat Büttner danzigerseits in Warschau begonnen haben, um die Fragen zu lösen, die sich für die Danziger Inter⸗ essen aus den neuen polnischen Devisenvorschriften ergeben, haben es gestattet, am 29. Mai ein Protokoll zu unterzeichnen, in dem ö k eines zu treffenden Abkommens festgelegt werden onnten.
Die beiden Delegationen haben während der bisherigen Be⸗ sprechungen, die im . eines gegenseitigen Verständigungs⸗ willens geführt wurden, festgestellt:
a) daß die ö Firmen, die an der Ausfuhr aus Polen sowie an der Einfuhr nach Polen mitwirken, infolge der polnischen. Devisenvorschriften nicht schlechter behandelt werden dürfen als Firmen, die in Polen ansässig sind,
b) daß die Bezahlung von Danziger Firmen und Personen durch polnische Abnehmer usw. nach Möglichkeit vereinfacht werden muß und der Warenbezug aus und über Danzig keiner unterschiedlichen Behandlung ausgesetzt werden darf. Das unterzeichnete Protokoll enthält zahlreiche Vorschläge, an deren Durchführung mit möglichster Beschleunigung ge⸗ arbeitet wird und die teilweise schon vor der Ausarbeitung
sich das Pfund in Berlin mit 12, 6, der Vollar mlt
Handelsteil.
und Unterzeichnung des in Aussicht genommenen Ab— kommens provisorisch Anwendung finden sollen. Die weiteren Arbeiten sollen in zwei Unterausschüssen ge— führt werden, von denen sich der eine mit dem Warenverkehr, der weite mit den Fragen des Zahlungsverkehrs befassen werden. ußerdem wird schon jetzt die Schaffung eines gemischten Aus— schusses für Devisenfragen vor 6 der es zur Aufgabe haben wird, die Schwierigkeiten, die f ür die polnisch⸗Danziger Wirt schaftsbeziehungen aus den polnischen Devisenvorschriften ergeben, nach Möglichkeit aus dem Wege zu schaffen.
Dr. Schacht über die Veseitigung des Klaffenkampfes.
Anläßlich einer Reise in die Bayerische Ostmark hielt der Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht vor der Gefolgschaft der Firma Hutschenreuther eine kurze Ansprache. U. a. wies er darauf hin, daß in der seelischen Umstellung der Arbeiter und Unternehmer eines der größten Verdienste des National— sozialismus liege, der den Klassenkampf beseitigt hat. Es waren freilich auch früher nicht die Arbeiter oder die Unternehmer, die den Klassenkampfgedanken vertraten. Der Arbeiter wußte sehr wohl die großen technischen und wirtschaftlichen Leistungen des Unternehmers einzuschätzen, er wußte, daß von der Kraft und dem Können des Unternehmers die Sicherung seines eigenen Arbeits platzes abhing und daß er schon deswegen gemeinsam mit ihm zur Förderung der Betriebszwecke zusammenarbeiten mußte. Und ebenso wußte auch der Unternehmer, daß er des Arbeiters be⸗ durfte, um seine wirtschaftlichen Aufgaben erfüllen zu können. Der Klassenkampfgedanke ging also nicht von den Menschen im Betriebe aus, vielmehr wurde er erst von außen in den Betrieb hineingetragen. Es waren die großen politischen Organisationen, die zur Befriedigung ihrer Machtbedürfnisse oder zur Erreichung politischer Ziele ihre Kampfparolen in die Betriebe hineintrugen und die Menschen der Betriebe gegeneinander aufhetzten. Der marxistische Verbandsfunktionär mußte daher Feindschaft zwischen den Menschen im Betriebe säen, sie gegeneinander aufhetzen, um dann als Anwalt vermeintlich bedrohter Interessen seine eigene Macht stabilisieren zu können. Diese entscheidenden Wurzeln des Klassenkampfes hat der Nationalsozialismus erkannt und daher die alten Verbände beseitigt und mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Voraussetzung für eine wahre Betriebs⸗
gemeinschaft geschaffen.
Schatten über der Weltwirtschaft.
„Eine Prüfung der wirtschaftlichen und sozialen Bilanz der letzten 198 Monate läßt eher Zweifel und , ,, entstehen als wirkliches Vertrauen.“ Das ist das allgemeine Urteil, das der Direktor des Internationalen Arbeitsamts, Herr Harold Butler, in seinem Jahresbericht an die 20. Internationale Arbeits⸗ neren, niht. JDöcherlich stehen auf der Aktivseite unbestreit⸗
wewinne,. Es ist in ungefähr drei Viertel der Länder der ĩ fühlbare Verbesserung der Wirtschaftslage . Meßziffer der Weltproduktion hat ihren Stand von 198 ieder erreicht. Die Preise sind schrittweise gestiegen, die Arbeits⸗ losigkeit ist im letzten Jahr in allen Ländern, für die es genaue Angaben gibt, um etwa 15 s Harkcks é gangen. Die neue Handels polftik der Vereinigten Staäͤaten steült den ersten kühnen Versuch dar, die Woge des wirtschaftlichen Nationalismus einzudämmen, von der auch der deutsche Reichskanzler — so schreibt der Direktor des Internationalen Arbeitsamts in seinem Bericht — gesagt hat, daß er nicht wünschenswert sei und nur gefährliche Folgen für alle Nationen haben könne.
Auf der Passivseite ist jedoch festzustellen, daß die wirtschaft⸗ liche Erholung meistens nur einzelne Länder betrifft, ohne da eine internationale Erholung stattgefunden hätte. Der . ist seinem Umfang nach nicht größer geworden. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich weniger stark vermindert, als sich die Pro⸗ duktion erhöht hat. . fragt es sich, ob diese Produktions⸗ erhöhung wirklich als ein gesundes Zeichen anzusehen ist, da sie zum großen Teil auf eine Belebung der Rüstungsindustrien zurück⸗ 935. Hier insbesondere sieht der Direktor des Internationalen
rbeitsamts ein beunruhigendes Moment der gegenwärtigen Lage, da eine Wirtschaftsbelebung, die auf der Kriegsvorbereitun beruhe, nicht nur ein . Vorzeichen“ sei, sondern au „eine Lüge und eine Illusion“. Die Herstellung von Waffen er— höhe nicht das nationale Vermögen. Sie sei eine Form frucht loser und unproduktiver Ausgaben. Wenn diese Fabrikation auch eine anregendere Wirkung auf die Wirtschaft eines Landes aus⸗ üben könne als öffentliche Arbeiten, seien die wirtschaftlichen Folgen nicht weniger tiefgehend. Das Wettrüsten erzeuge außer⸗ dem überall unvermeidlich einen Zustand latenter Unruhe, die die . Erholung der ö und der Kapitalanlage ab⸗ remse und dadurch noch stärker die 1 zu normalen Zu⸗ ständen verzögere. Der Glaube, daß durch den Krieg Wohlstand erzeugt werden könne, hat sich in der modernen Welt als trügerisch erwiesen. Der Preis des Sieges sei die Umwälzung der sittlichen, sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen unserer Kultur.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts weist ferner darauf hin, daß es vergeblich wäre, die politischen Fragen heute lösen zu wollen, wenn man sie von den sozialen und wirtschaft— lichen trenne. Daher begrüßt der Direktor auch die Vorschläge des Führers, in Beratungen über Wirtschaftsfragen einzutreten. Im Jahre 1936, so wird weiter ausgeführt, beginnt man all⸗ mählich zu fühlen, daß der schwerste ** f der Friedens⸗ bedingungen im Jahre 1919 darin bestand, daß sie kein wirtschaft⸗ liches und soziales Gleichgewicht herzustellen vermochten. Auch greift der Gedanke immer mehr um sich, daß territoriale Forde⸗ rungen und Aufrüstungsprogramme nicht die grundsätzlichen Fragen bilden. Man muß daher das Uebel an der Wurzel packen, wenn man die internationalen Spannungen heute beseitigen will. Die interngtionalen Spannungen sind aber nur Symptome der tieferen Ursachen. Die Ursache dieser Spannung ist die allgemeine tatsächliche oder drohende Verarmung, die Senkung der Lebens- haltung, das Gefühl der Unsicherheit, von der die Menschen sich und ihre Kinder bedroht sehen und die Zukunft der Jugend der jetzigen Generation in zahlreichen Ländern verdunkelt. Politische Pakte, Grenzkorrekturen und Rüstungen seien kein Heilmittel, vielmehr sei die Abschaffung der e,, er, e die Stabili⸗ sierung der Währungen, die Aufnahme des Kapital⸗ und Anleihe⸗ verkehrs die Voraussetzung für eine Festigung des gesamten politischen Gefüges.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts ist der Auf— fassung, daß Europa an einem Kreuzweg hen Dasselbe gelte auch für Asien. Wenn sich ein neuer Ausbruch der Gewalt in dem einen oder anderen Erdteil vollziehen sollte, dann müßte die gegenwärtige Generation jede Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohl⸗ stand aufgeben.
Reichs- und Staatsanzeiger Rr. 125 vom 2. Juni 1936. S. 3
BVerbrauchsgerechte Qualitätsgeftaltung.
Das Institut für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fer⸗ tigware in Nürnberg veranstaltet, wie bereits berichtet, in der Zeit vom 27. bis 30. Juni 1936 einen für Inhaber und leitende Persönlichkeiten von Unternehmungen aus allen Wirtschafts⸗ zweigen der Fertigware, Geschäftsführer und Leiter wirtschafts⸗ politischer und marktordnender Organisationen, für Verkaufs⸗ und Werbeleiter, Verkaufs- und Werberater. Dem Kursus⸗ programm entnehmen wir solgende Einzelheiten:
Der Kursus wird eingeleitet mit einem Vortrag des Leiters des Instituts, Prof. Dr. W. Vershofen über: Die Proble⸗ matik des wirtschaftlichen Gütebegriffs. Ueber das Marken⸗ wesen werden u. a. sprechen: Dr. Dr. Hackelsberger, Mit⸗ glied des General rates der deutschen Wirtschaft, Dozent Dr. habil. Erich Schäfer von der geschäftsführenden Leitung des In⸗ stituts, Paul E. Sohm i. Fa. Carl Zeiß, Jena, Dr. A. So en⸗ necken, Inhaber der Firma F. Soennecken, Bonn (Samstag,
den 27. 6. 1936). Werbungsfragen des Markenwesens werden be⸗ handelt von Wohlfahrt, Werbeleiter der Kathreiner G. m. b. H., Berlin, und Werbe⸗ und Verkaufsberater Pauly, Berlin (Sonntag, 28. 6. 1936). Zur Frage der organisierten Gütesiche⸗
rung werden das Wort ergreifen: Dr. Matthiolius, Syn⸗
dikus der Industrie⸗ und Handelskammer, Solingen, Dr. Ti⸗— burtius, Leiter der Forschungsstelle für den Handel und Ge— schäftsführer des Reichsausschusses für wirtschaftlichen Vertrieb beim RKW. Berlin, Frau Dr. E. Vorwerck, Leiterin der Ab⸗ teilung Volkswirtschaft — Hauswirtschaft im Deutschen Frauen⸗ werk (Montag, 29. 6. 1936). Ueber Gemeinschaftswerbung sprechen: Ministerialdirektor i. e. R. Reich ard, Präsident des Werberates der deutschen Wirtschaft (Montag, 29. 6. 1936), Direktor Fichte vom Leipziger Messeamt und Dr. Erhard von der geschäftsführenden Leitung des Instituts (Dienstag, 30. 6. 1936). Bemerkenswert ist, daß die einzelnen Sachgebiete nicht nur unter Produktions⸗ und Händlergesichtspunkten, sondern auch aus der Blickrichtung der Verbraucher beleuchtet werden.
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Ergebnisse der Schlachtungsstatistik im Deutschen Reich im Monat April 1936.
(Vorläufige Ergebnisse.)
Länder Pferde und und Bullen
andere Landesteile Einhufer
Jung⸗ z ö rinder . Kühe über
3 Monate alt
Schweine Schafe Ziegen
474 414 455 *. r. ; bd9 S6 768 244 693 h76 161
Provinz Ostpreußen .. Stadt Berlin... Provinz Brandenburg.. Pommern... Grenzmark Posen⸗
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Niederschlesien Oberschlesien . Sachsen ... Schleswig⸗Holstein Hannover.. Westfalen .. SBessen⸗Nassau Rheinprobin ;... Hohenzollern...
e schauten Schlachtunge
16111 22561 42464 1684 21707 106818 8 477 23 689 85 422
992 13498 49193
248 2809 12979 2616 26365 88 1165 1628 9722 45 bol 3166 16736 197125 1429 14453 56 248 204 16721 h8 009
S6 l 28 651 74191 3310 16996 65432 2820 39 536 123 119
139 331 800
Preußen..
Bayern rechts des Rheins... links des Rheins (Pfalj)
26 020 253 770 915 237
9 344 56 661 175 958 1836 5 183 21731
Bayern ..
Sachsen .. Württemberg . Baden Thüringen.
essen ö amburg .. decklenburg. Oldenburg. Braunschweig .
11 180 61 844 197 689
1667 45918 118987 5 633 198346 45561 3 465 16137 87207 2797 46 409 28 419 36 339 17 489
Schlachtungen von Tieren: in inländischen Schlachthöfen. Seegrenzschlachthöfen !)..
439 2658 1514 274 87 810 — 21 547 —
Deutsches Reich April 19366.
Darunter Auslandtiere davon aus Dänemar Schweden Irland Hstland Lettland. Polen. FRumqnien ?) Ungarn?) .
Dagegen März 1936 . z * April 1935 .
n 1913*
439 258 1535 821 S7 810
23 442 15 710
111111111 ö.
417746 520 729 339 363
ss 1IIIIIIIt 35
Durchschnittsschlachtgewicht in kg
Seegrenzschlachthöfe ð — 283 394 Ten sches dieich 3 1836 26 dez zz
Dagegen April 1835... 278 319 313
Inlandẽschlachtböfe dh) April 267 331 327
212 224 218
194
Zur Verfügung stehende Fleischmenge aus beschauten und nichtbeschauten Hausschlachtungen einschl. Einfuhrüberschuß an Fleisch.
Rindfleisch
lb⸗ Schweine⸗ iegen⸗ Fleisch 2. fh ü eisch im ganzen
April 1938683. insges. d2 auf den Kopf d. Bey. kg Män 19986... . insges. dz auf den Kopf d. Bey. kg April 19365 55... . in gef. dz —ͤ auf den Kopf d. Bev. kg April 193473) .. . insgef. d . auf den Kopf d. Bey. kg April 19333) ).. . inggef. d2 . auf den Kopf d. Bev. g April 19133 5... inggef. d auf den Kopf d. Bev. kg
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189 8375 17494191 261
21606229 3. i 1) 1756110
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* SS SECGSOS 8
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858 3 36
432 w 28 2 365 zis
363 z 366 oꝛ
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) Flensburg, Kiel, Saßnitz-; Wismar; Bremen; Lübeck.!:· = Im Schlachthof Dresden — ) Vewollstãndigtes Ergebnig. — ) Jetziger
Gebietsumsang obne Saarland‘ Bei Vergleichen mit 1613 find die neueren Bestimmungen äber Ausdehnung des Pef
chauzwangs bei Haus
hlachtunge berückfichtigen. * 3 AÄuz den Angaben von S7 der wichtigften deulschen Schlachthöfe über Durchschnittegewichte der ö 2 ö. 36. Raabe 3 Teen e ga G böse über Durchschnitts gewichte der Schlachttiere. — ) Ohne Saarland. —
Y. Auf Grund der träglich enffprechend berichtigt. — ) Einschl. der an Dolenfleisch
ür 1935 erstmali die einzelnen Monate a * n , (. Fleisch im eigenen
llt rmittlung der nichtbeschaupflichtigen Hausschlachtungen nach⸗ . Haß) ausgegebenen Mengen. — 10) Ohne die zur
derstellung von Dosenfleisch verarbeiteten Mengen. — 1 Ohne die zur Herstellung von Neutralschmaiz verarbeiteten Mengen.
Berlin, den XW. Mai 1936.
Statistisches Reichsamt.
Deutsche Seefischerei und Bodenseefischerei
im April 1936 (Fangergebnisse usw. ).
Von deutschen Fischern und ven Mannschaften deutscher Schiffe gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal ⸗ und andere Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.
(In dieser Nachweisung bedeutet 0 bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt sind, die Zahlen aber unter 100 Kg bzw. 100 RM liegen.) 2st see Seetiere und davon leinschl. Haffe)
gewonnene Erzeugnisse loo xg 4 9 loo Kg e, e
Nord see
. L. Zisch en) 6 . 851 14978 203,8 reitling (Sprott) 0 5333 3,7 Makrele 8 2 069 3758 w . Kabeljau: rie, , ,, 195 2. Sorte 968 178 i 412 . 66217 von der Nordwestküste Nor⸗ m 365 257 Schel f 1 86 . 12 2. Sorte 2 6 1 1 1 1 2 18 3. Sorte. 26 1 p 544 von der Nordwestküste Nor⸗ R Wittling (Weißling, Merlan) Seelachs (Köhler): k Isländer. 2222 von der Nordwestküste Nor⸗ wegen. ö (Heller Seelachs) .. eng. P 1 36 Rotbarsch (Gold⸗): Nordsee 2 28 . 463423 von der Nordwestküste Nor⸗ , Katfisch (Austernfisch). Seeteufel (Angler). Knurrhahn.. ... Scholle: 1 orte. 83. Sorte 2 * 3. u. 4. Sorte lebend 9 9 9 en,, ö von der Nordwestküste Nor⸗ wegen.. . Scharbe (Kliesche)(] . Butt (Flunder) J .. Seezunge ..... Rotzunge.. ... Limande lechte Rotzunge
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III. Andere Seetiere.
Delyhine, Seehunde, Wildenten usw.. ... 2 0,
IV. Erzeugnisse von Seeti
Frabben (Sarneeie
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Bodensee und Rheingebiet.
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jusammen
) Außerdem sind von deutschen Hochseefahrzeugen unmittelbar . . 6 Großbritannien: 12538 da Fische im Werte von 130 200 her dnnn in den Niederlanden: — dz im Werte von — RM.
D Von den im März gefangenen Fijchen erhielten: a) . fischwerke: 46062 da Fische, im Werte von 12200 RM. db) Fisch= mehlfabriken: 27 616 dz Fische im Werte von 6 300 RM.
Berlin, den XW. Mai 1956.
Statistisches Reichs amt.