Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 159 vom 11. Juli 1936. S. 2
Einkaufsregelung. 5 4.
(1) Der Kauf von Altgummi, Gummiabfällen und von aus Altgummi oder Gummiabfällen hergestellten Regenergten, Plasti⸗ katen, Präparaten, Lösungen und Emulsionen im Auslande sist nur mit vorheriger Zustimmung der Ueberwachungsstelle (Ein⸗ aufsbewilligung) zulässig. ö ; 1 Von Käufen . Ausland (Abs. I) hat der Käufer der Ueberwachungsstelle unter Angabe des Verkäufers, der Menge, der Warensorte, des Preises und der Zahlungsbedingungen un⸗ verzüglich nach Eingang der Ware im Inland Mitteilung zu machen. Zulassung zum Handel.
S§ 5. ;
() Altgummi, Gummiabfälle und aus Altgummi oder Gummiabfällen hergestellte Regenerate, Plastikate, Präparate, Lösungen und Emulsionen dürfen gewerbsmäßig nur von Unter⸗ nehmungen oder Personen gehandelt werden, die im Jeitpuntt des Inkrafttretens dieser Anordnung den Handel mit Waren dieser Art bereits gewerbsmäßig betreiben. ⸗
(2) Die Ueberwachungsstelle kann Ausnahmen zulassen. Die Ausnahme kann auf den Handel im Inland beschränkt werden.
Verarbeitungsregelung.
(I) Die Herstellung von Fertigwaren aus Altgummi und Gummiabfällen uf mechanischem Wege (z. B. durch Schleifen, Fräsen, Sägen, Schneiden, Stanzen, Pressen) sowie die Verar⸗ beitung von Altgummi und Gummiabfällen zu Regeneratoren, Plastikaten, Präparaten, Lösungen und Emulsionen ist nur mit vorheriger Zustimmung der Ueberwachungsstelle (Verarbeitungs— bewilligung) zulässig. .
. n n gilt als erteilt für Unter⸗ nehmungen und Personen, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Anordnung Altgummi und Gummiabfälle bereits im Sinne von Abs. J verwenden und hiervon der Uebexwachungs⸗ stelle binnen zwei Wochen nach Inkrafttreten dieser Anordnung Mitteilung machen.
(3) Die Verarbeitungsbewilligung kann an Bedingungen und Auflagen geknüpft werden; sie kann bei Verstößen gegen die jeweils geltenden Bedingungen und Auflagen widerrufen werden.
Meldungen. S§ 7.
(1) Unternehmungen und Personen, deren Bestände an Alt⸗ ummi und Gummiabfällen 500 kg überschreiten, oder die in einem Monat mehr als 500 kg Altgummi und Gummiabfälle ver⸗ arbeiten, haben ihren Geschäftsbetrieb unverzüglich bei der Ueberwachungsstelle anzumelden.
(2) Die nach Abs. 1 meldepflichtigen Unternehmungen und Personen haben erstnialig mit der Anmeldung ihres Geschäfts⸗ betriebes, alsdann fortlaufend, auch wenn in den nachfolgenden Monaten Bestände oder Verarbeitung 500 kg unterschreiten, jeweils bis zum Fünften eines jeden Monats der Ueberwachungs— . für den abgelaufenen Monat zu melden
a) ihre Bestände am Monatsende, . b) die von ihnen verarbeiteten Mengen bzw. die Ab- und Zugänge . sowie auf Anforderung der Ueberwachungsstelle ihre Abnahme⸗ verpflichtungen, Zahlungsverpflichtungen und Forderungen, die aus Käufen bzw. Verkäufen von Altgummi und Gummiabfällen herrühren. (3) Die Ueberwachungsstelle kann Ausnahmen zulassen. Buchführungspflicht. 88. .
(I) Unternehmungen und Personen, die der Meldepflicht des § 7 Abs. 1 unterliegen oder die, ohne nach 8 7 Abs. 1 meldepflichtig zu sein, gewerbsmäßig den Handel mit Altzummi und Gummi—⸗ abfallen betreiben, haben über Käufe und Verkäufe, über Bestand und Verarbeitung von Altgummi und Gummiabfällen Buch zu
ühren. . 2) Aus den Eintragungen über Käufe und Verkäufe müssen ersichtlich sein Ort und Tag des Geschäftsabschlusses, der Tag des Wareneingangs bzw. Warenausgangs, Mengen und Warensorten, Kaufpreis bziv. Verkaufspreis, Fracht⸗ und Nebenkosten, Namen und Anschrift des Käufers bzw. Verkäufers. Die Eintragungen über Käufe müssen, soweit nicht Rechnungen vorhanden sind, durch vom Verkäufer ausgestellte Bescheinigungen zu belegen sein.
Vordrucke.
§ 9. ö
Für Meldungen nach 5 4 Abs. 2 und 57 und für Anträge auf Erteilung von Einkaufsbewilligungen nach 5 4 Abs. 1 sind Vor— drucke zu benutzen, die bei der Ueberwachungsstelle für. Kautschuk und Asbest, Berlin Wö50, Augsburger Straße 38, erhältlich sind.
Zuwiderhandlungen. § 10.
Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung und gegen die gemäß 5 3 dieser Anordnung erteilten Anweisungen oder gegen die gemäß 5 6 Abs. 3 dieser Anordnung festgesetzten Bedingungen und Auflagen fallen unter die Strafvorschristen der ss 19, 12 —=15 der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934.
Inkrafttreten. . 5 11. ;
Diese Anordnung tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Anordnung Nr. 24 (Regelung der Verwendung, Verarbeitung-and des Einkaufs von Altgummi und Gummiabfällen) vom 20. März 1935 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 69 vom 22. März 1935) außer Kraft.
Der Reichsbeauftragte für Kautschuk und Aspest. Nachtigäller.
Michtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Königlich schwedische Gesandte af Wirsén hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt ab i Juli Legationsrat Pousette die Geschäfte der Gesandt—
haft.
Der lettische Gesandte Celmins ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft am 3. Juli wieder übernommen.
; Der mexikanische Gesandte Andreu Almazzan hat Berlin, verlassen. Während seiner Abwesenheit führt ab 4. Juli Legationssekretär de Jeazay Leon die Geschäfte der Gesandtschaft.
Nummer 30 des Ministerial⸗Blatts des Reichs- und Preußi— schen Ministeriums des Fnnern vom 8. Juli 19356 hat folgenden 3n halt: Allgem. Verwalt. RdErl. 29. 6. Zö, Handbuch . d. Deutsche Reich 1536 — Kom unalv erbände. RdErl.
29. 6 36
I6, Anw. d. Stellv. d. Führers an d. Beauftr. d. NSDAP.
vorführungen d. Gaufilmstellen d. NSDAP. — RdErl. 30. 6. Z6, 2 d. Ges. z. Förd. d. Wohnungsbaues. — RdErl. 3. T. 36, Durchf. d. Reichsges. üb. d. Befreiung d. Grundbesitzes d. NSDAP. v. d. Grundvermögen⸗ u. Hauszinssteuer. — Gemeindebestand⸗ und Ortsnamenänderungen. — Polizeiverwaltumg. Verfass. d. Orthod. Diözese in Deutschland v. 15.28. 10. 35. — RdErl. 29. 6. 6, Gefangenentransportkosten b. Musterungen. — RdErl. 30. 6. 36, Lichtspielvorführungen. — RdErl. 2. J. 36, Vollstr. po⸗ lizeil. Strafverfügungen. — RdErl. 27. 6. 36, Verwend. d. Pol.⸗ Sonderwagen. — RdErl. 29. 6. 36, Verwend. v. regeneriert. Oelen u. Samml. v. Altölen. — RdErl. 30. 6. 36, Dienstversamml. in d. Gend. — RdErl. 3. J. 36, Anstrich von Fahrzeugen waffentechn. u. nachrichtentechn. Gerät d. Pol. — RdErl. 3. 7. 36, Anrechnungs⸗
beträge f. Unterkunftsräume d. Schutzpol. Beamten. — RdErl.
Was zeigt die Deutsche Reichspost auf der Ausstellung „Deutschland ?
Deutschland, als dem Herzstück Europas, fallen ganz besonders wichtige Aufgaben auf dem Gebiete der Ausgestaltung des euro⸗ päischen umd des Weltnachrichtennetzes zu. Es darf daher in der technischen Entwicklung seines Verkehrswesens nicht hinter derjenigen seiner Nachbarländer zurückbleiben. Zur gedeihlichen Entfaltung einer sittlichen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zolitischen Verflechtung nicht nur deutscher Volksgenossen unter sich, , auch der übrigen Völker der Welt untereinander, arbeitet die Deutsche Reichspost im Rahmen ihrer weltumspannenden Ver⸗ kehrsaufgaben fortgesetzt an der technischen Entwicklung und Ver⸗ vollkommnung aller Verkehrs- und Betriebseinrichtungen. Insbe— sondere im Schnellnachrichtenverkehr bemüht sich die Deutsche Reichs⸗ post auf den Gebieten des Fernmeldewesens und des Luftpostnetzes, dem Ziel ihrer Verkehrspolitik möglichst nahezukommen. Die schnelle, pünktliche und dabei bequeme Bedienung des Verkehrs läßt sich z. B. an einem Telegramm ermessen, das heute von New York nach Berlin schon in 115 bis 1 Minuten übermittelt wird, wenn Absender und Empfänger an ihr Haupttelegraphenamt durch Fern⸗ schreiber angeschlossen sind. Der deutsche Luftverkehr wiederum befördert Briefe in ungefähr 3 Tagen nach Südamerika, in noch kürzerer Zeit nach Nordamerika. Auf ihrer Sonderschau in der Ausstellung „Deutschland“ veranschaulicht die Deutsche Reichspost sinnfällig die neuesten Errungenschaften auf einzelnen Gebieten des elektrischen Nachrichtenwesens. So wird u. a. die erste größere Gegenfernsehsprechverbindung der Welt zwischen Berlin und Leipzig gezeigt, bei der auf besonderen Fernsehkabeln die Bilder der Sprechenden und auf einer zugleich bestehenden Fern⸗ sprechverbindung die Sprache übertragen wird. Gezeigt wird ferner die neue Betriebsweise der Fernsprecheinrichtungen des flachen Landes. Der Ausstellungsbesucher erhält auch einen Einblick in die Technik des drahtlosen Nachrichtenver⸗ kehrs mit Schiffen in See, der besonders durch die Weiter⸗ gabe der Wetternachrichten an Schiffe oder durch das Heranrufen benachbarter Schiffe in Seenotfällen wesentlich zur Sicherheit und zum Schutz des menschlichen Lebens auf See beiträgt. Die Besucher werden hier Gelegenheit haben, Gespräche mit Schiffen in See mit⸗ zuhören. Große Anziehung wird die auf der Sonderschau gezeigte Entwicklung des Fernsprechens mit Uebersee über die von Berlin ausgehenden drahtlosen Fernsprechlinien nach Buenos Aires, Rio de Janeiro, Maraedgy (Venezuela), Kairo, Bangkok, Manila und Tokio ausüben. Im Mittelpunkt der Sonderschau steht schließlich das aus⸗ gedehnte Groß rundfunk⸗ und Gleichwellensender⸗ netz, das Deutschland mit den Darbietungen des Rundfunks ver⸗ orgt. Die deutschen Kurzwellensender verbreiten mit ihren Richt⸗ iger! den deutschen Rundfunk nach allen Teilen der Welt und halten damit die Auslandsdeutschen in Uebersee unmittelbar mit der alten Heimat verbunden. Ein Leuchtmodell vermittelt dem Be⸗
schauer einen Ueberblick über die Rundfunksendernetze Deutschlands.
Weitere Reichsmittel für die Kleinsiedlung.
In Würdigung der überragenden Bedeutung der Klein⸗ siedlung (Heimstättensiedlung) ist die Reichsregierung entschlossen, auch in Zukunft den Hauptanteil der Reichsmittel, die für die Förderung des Siedlungs- und Wohnungsbaues bereitgestellt werden, für die Weiterführung der Kleinsiedlung einzusetzen.
Bekanntlich sind im vorigen Jahre für den VI. Abschnitt der Kleinsiedlung 70 Mill. RM verteilt worden. Wegen der späten Bexeitstellung der Mittel konnte nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Reichsmittel noch im Baujahre 1935 eingesetzt werden. Die nicht abgerufenen Beträge sind jetzt in den lehr rw A936 wieder eingestellt worden. Bei dieser Sachlage genügt es, an Mitteln, die für das Rechnungsjahr 1936 zur kassenmäßigen Verausgabung zur Verfügung stehen müssen, einen verhältnis⸗ mäßig geringen Betrag zur Ergänzung des VI. Siedlungs⸗ abschnittes neu bereitzustellen. . stehen damit für den VI. Siedlungsabschnitt rund 89 Mill. RM zur ,, Verausgabung zur Verfügung. Davon hat der Reichs- und Preu⸗ ßische Arbeitsminister, wie er den Bewilligungsbehörden durch einen Erlaß vom 30. Juni 1936 mitgeteilt hat, zunächst einen Betrag zur Ergänzung des VI. Siedlungsabschnittes nur den Ländern und Bezirken zugeteilt, die einen in allernächster Zeit zu befriedigenden, vordringlichen Bedarf an Siedlerstellen haben, deren Durchführung voraussichtlich noch in diesem Jahre gesichert werden kann.
Um den Bewilligungsbehörden und Siedlungsträgern die Möglichkeit zu geben, auf längere Sicht zu planen und die weiteren Siedlungsmaßnahmen so rechtzeitig vorzubereiten, daß sogleich im Frühjahr 1937 mit dem Bau der im nächstjährigen Siedlungsprogramm zu errichtenden Siedlungen begonnen werden kann, hat der Reichsarbeitsminister weiter Vorsorge getroffen, daß schon jetzt über einen gewissen Teil der Reichsmittel, die für die Kleinfiedlung im Haushaltsjahr 1937 kassenmäßig zur Ver⸗ fügung stehen, Klarheit geschaffen wird. Der Reichsarbeitsminister hat über den bisher für den VI. Siedlungsabschnitt bereitgestellten Betrag hinaus weitere Reichsmittel mindestens in gleicher Höhe (80 bis 90 Mill. RM) für die Weiterführung der Kleinsiedlung zur Verfügung gestellt. Auch über diese neuen Mittel kann schon in diesem Rechnungsjahr durch Bewilligungsbescheide verfügt werden, jedoch nur mit der Maßgabe, daß sie kassen⸗ mäßig erst im Rechnungsjahr 1957 verausgabt werden dürfen. Der Reichsarbeitsminister beabsichtigt, auch diese nenen Mittel noch im Laufe dieses Sommers zum größten Teil auf die Länder und Verwaltungsbezirke zu verteilen, sobald ihm nähere Unterlagen über den Stand des laufenden Ul, Siedlungsabschnittes in den einzelnen Bezirken, über den nächstjährigen Bedarf, die Äussichten der Durchführung und die voraussichtlichen Möglichkeiten der Finanzierung vorgelegt sind.
in d. Gemeinde. — RdErl. 36. 6. 36, Vergnügungssteuer v. Film⸗
Kleinsiedlung in größtmöglichem Umfange fortzuführen.
Nachdem durch die Bestimmungen des Reichsarbeitsministers über die Förderung der Kleinsiedlung vom 21. April das Ver⸗ fahren wesentlich vereinfacht und die Durchführung der Klein⸗ siedlung erheblich erleichtert ist, find damit auch die finanziellen Grundlagen geschaffen, um in diesem und im nächsten Jahre die
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, — Verkehrs wesen.
Gauberes Stempeln der Poftjendungen und kamm marken.
Ein Erlaß des Reichspostministeriums.
Die Zahl der Briefmarkenfreunde und Briefmarkensamm im Laufe der Jahre immer größer geworden, annähernd gie sich daneben auch die Zahl derjenigen erhöht, die sich dem amm der zahlreichen Sonder⸗ und Werbestempel zugewendet haben, n denen die Deutsche Reichspost bei den verschiedensten Gelegenhen die Postsendungen bedrucken läßt. Alle Sammler haben den begte lichen Wunsch nach einer recht guten und stets sauberen Abstemn ihrer Sammelobjekte, und die Deutsche Reichspost hat selbstver m lich auch von jeher auf eine einwandfreie Stempelung der ö sendungen den größten Wert gelegt. Ein neuer Erlaß des Rat ostministers gibt jetzt einige Vorschriften und Richtlinien belznm ie von den Postanstalten bei der Stempelung von Sammlermnne und bei der Benutzung bestimmter Sonder- und Werbestempé achtet werden sollen. Hiernach werden künftig So ndern anstalten auf Ausstellungen und sonstigen großen Veranstaltunn wenn sie mit Sonderstempeln ausgestattet sind, lose oder auf aj geklebte gültige Postwertzeichen, die nur zum Zwecke der Abstenn lung vorgelegt werden, mit dem Sonderstempel bedrucken. 3 werden auch freigemachte Postkarten, Briefumschläge, auch wenn nicht zur Postbeförderung eingeliefert werden sollen, mit diesem, h fälligkeitsstempel“ versehen. Sendungen, die nach Schließung sct Eurer, mne. eingehen, dürfen nachträglich nicht gestempt werden. Ebenso sind bei allen anderen , Ten „Gefalliglejn ,, verboten. Wenn einer Postanstalt von anderen du
riefe usw. unter Umschlag mit dem Wunsche zugehen, die
dungen mit einem bestimmten, noch in Gebrauch ben ehen Eonzg oder Werbestempel zu bedrucken, so soll diesem Wunsche nach M lichkeit entsprochen werden. Es wird auch gestattet sein, Sendunn in einem Umschlag am Postschalter abzugeben, wenn die Wertzeit leicht und sauber entwertet werden sollen. Es empfiehlt sich,; einem solchen Falle auf den Umschlag einen dahin lauten Wunsch niederzuschreiben. Die Sendungen werden nach der U stempelung dann auf dem Postwege dem in der Anschrift bez neten Empfänger zugeleitet.
Für die Abstempelung von Sammlermarken wird im ibtiz angeordnet, daß grundsätzlich jede Marke nur von einem Stemgl abdruck getroffen werden soll. Zur Schonung des Marlen oll der Stempelabdruck bei Einzelmarken möglichst nur ein Vier onst ein Drittel der Marke bedecken. Hiermit ist den Wünschen d Briefmarken und Poststempelsammler weitgehend Rechnung g tragen.
Aus der Verwaltung.
Zuständigkeit für die Bearbeitung der Ausfuhrfragen. Nach einer Mitteilung des Reichs- und Preußischen Ü
schaftsministeriums besteht Verxanlassung, darauf hin j hej daß ausschließlich die für den Bereich der einzelnen Lir nn gruppen der Reichsgruppe Industrie eingerichteten Prüm stellen für die Bearbeitung von Ausfuhrfragen. bezüglich det ihren Bereich fallenden Waren zuständig sind. Die Anschriften ln ge sind bei den Bezirksgruppen, Wirtschaftsgtun Fachgruppen und Fachuntergruppen der eichsgruppe handel bei der Reichsgruppe Handwerk zu erfahren.
Ahnenpaß und Ahnenspiegel.
Als im Jahre 1933 das Berufsbeamtengesetz und in ö Folge weitere Gesetze und Verordnungen mit dem Erlorzer Abstammungsnachweises erschienen, übernahm es der neh der Standesbeamten, geeignete Wege zur, Durchführum 2 Nachweises von Hunderttausenden und später Millionen ö genossen zu suchen. Das Ergebnis dieser Arbeit war der . 1934 herausgegebene und heute weitverbreitete Ahnenpah. 1 ur sechsten Geschlechterfolge reicht. Nun gibt es aber nn nr e den, die nicht diesen großen Nachweis bis 180 ert müssen, denen vielmehr für ihren Beruf, für Arbeitzs— unn dienst, Reichsbürgerrecht und Eheschließung der Ekleine auh genügt. Wenn diese nur den Ahnenpaß zur Verfugnnn könnie sich bei der Millionenzahl der in Frage kommendes g genossen dadurch ein unerwünschte Mehrbelastung der eh und Pfarrämter ergeben, daß diese Volksgenossen schon ct Zeit Urkunden en deren Umfang über ihre ia Nachweispflicht hinausgeht. rn
563 e e ne der Standesbeamten hat daher ie n die neue Aufgabe in Angriff genommen, ein pralt ie mittel für den kleinen Abstammungsnachweis zu scha fin hen soeben einen , der 16 Ahnenspiegel n.. . gegeben, der nur 28 Seiten in Taschenbuchformat, u in eigentliche Abstammungsnachweis besteht aus einen e, Blatt, auf dessen Vorderseite die Beglaubigung det. gr Nachweispflichtigen, seines Ehegatten, seiner Eltern n en eltern übersichtlich eingeordnet sind, während die lem gegebenenfalls erforderlichen Angaben über die Uxgron sit acht Ergänzungsbescheinigungen umfaßt. Auch für di i Eintragung über den Besitz des Rei zhürgerbries⸗ . vorgesehen. Die sorgfältig bearbeiteten Efrläu ern e i, leitungen für den Abstammungsnachweis berü i neuesten Stand der Gesetze. Eine besondere , 9 Ahnenspiegel noch durch die weitgehende Rüd sichtnannn 9 Erforderniffe der Heirat, wie sie durch das Gesetz . . des deutschen Blutes und der deutschen Ehre bedingt . Hin hält sogar Vordrucke für abgekürzte Geburts— l el urkunden, die vom Standesbeamten zu den n nnen enommen werden und spätere Kosten für solche j frre Ein Heiratsmerkblatt enthält alle Angaben er besht und Unterlagen, die sich Brautleute für das Aufgeb
müssen.
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 159 vom 11. Juli 1936. S. 3
Handelsteil. ö
die Weltkohlenwirtschaft im Jahre 1935. ztatiftische Uebersicht des Reschskohlenrats.
Der Reichskohlenrat gibt in herkömmlicher Weise wieder seine , „Statistische Uebersicht über die 5 im e sh'ö , heraus. An Hand umfangreichen, eingehenden frais, das zusammen mit der Geschäftsführung des mnverbandes aufgestellt wurde, behandelt der Berich
stlichen Verhältnisse der Welt und der einzel
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schaf
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„Kohle. in Beziehung steht.
Ichr aufschlußreich ist der erste Teil des ill mit dem Weltkohlenmarkt befaßt. Er gewährt einen inter en Einblick in die kohlenwirtschaftlichen Beziehungen nicht ze Erdteile, sondern auch der Hauptkohlenländer unterein= „Die Kohlenförderung der Welt konnte im äs gesteigert werden und exreichte 1316,4 Millionen t; im re f waren es nur 12579, Millionen i. Von den Ge n entfallen auf Steinkohle 84,4 „5, auf Braunkohle 15.6 6; im e Ihßt S5) bzw,. 15 Rz.. Das Anteilverhältnis hat sich also isten der Braunkohle verschoben, die damit h
fe Anteilsotz erreichte. Im Jahre 1913 entfielen von der
Fiedes Land in dem Bericht vertreten,
hre 196565 und im 1. Quartal des laufenden
ntumme 0,4 ,. auf Steinkohle und 9, 6 3.
bas Anteil an der Weltsteinkohlenförderun ahr auf ol,) R. erhöht und damit den Fri 3 „,a überschritten, Amerikas Anteil zeigt eine geringe Ab⸗ von 35,8 auf 35, „6; er bleibt mit 85 , hinter dem dencsatz von 1913 zurück. Europa hat die erste Stelle in der stinkohlenförderung also weiter behauptet; sein Vor nt 6 „6, es hat damit den Vorsprüng des Fbetrug, fast verdreifacht. Die übrigen Erdteile haben ihren
Al gegen das Vorjahr nicht nennenswert verändert.
sicht minder interessant ist die Nachweisung über die Beliefe⸗ det europäischen Kohlenmärkte, In erfreulicher . ver⸗
3 . le auf fast allen Der Ausfall auf dem baltischen Markt wird Zunahme auf anderen sei noch vermerkt, 3 Millionen t 9
man daraus, daß die deutsche Ko ölen konnte . lch wieder ausgeglichen durch die
mmärkten. Aus der Fülle des Materials sch die Weltbraunkohlenförderung von 191, Hill. t, und die Weltkokserzeugung von 106,8 Mill. t au
Mill. t erhöht haben.
Im zweiten und dritten Teil des umfangreichen Werkes wird die Kohlenwirtschaft der einzelnen Länder berichtet. Neben Angaben über die Förderung, Arbeiter und Lohnver „JIreise und Verbrauch findet man darin schließlich a
detlich ist zur genauen Unterrichtun
ur eng t über die kohlenwirt⸗ lichen Verhältnisse in den einzelnen Ländern.
Jahre 1935
ren bisher auf Braunkohle.
g hat sich im Be⸗ edenssatz von 1913
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Zahlen⸗ Reichs⸗ t die kohlen⸗ nen Staaten en Jahres. Es ist das irgendwie mit der
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sprung Jahres 1915, der
* Chemie und Rohftoffversorgung.
Das Reichstreffen der deutschen Chemiker in München.
In den Fachvorträgen vom Freitag, dem 10. Juli i BVedeutung der Chemie für die d Frage, wie weit aus einheimischen billigen Rohstoffen hoch⸗ molekulare Stoffe hergestellt werden können, behandelte Professor Dr. H. Staudinger, Freiburg i. Br. in seinem Vortrag „Ueber die makromolekulare Chemie“. ( Makromolekular“ oder „hochmolekular“ bezeichnet eine Eigenschaft des Moleküls und bedeutet eine verhältnismäßig sehr große Anzahl von Atomen im Molekül. Unter Moleküle versteht man bekanntlich die klein⸗ sten Teile, in die ein Körper ohne Störung seiner chemischen Be— schaffenheit geteilt werden kann. Die Moleküle denkt man sich bestehend aus Atomen, die weder physikalisch noch chemisch teil⸗ bar sind) Die meisten organischen Verbindungen, mit denen sich Wissenschaft und Technik bisher beschäftigt haben, sind verhält⸗ nismäßig niedermolekular. Die makromolekularen Stoffe sind die wichtigsten Bausteine der organischen Natur, so z. B. Zellulose, Stärke und vor allem Eiweißstoffe. Sie spielen wegen ihrer be⸗ sonderen physikalischen Eigenschaften, die den niedermolekularen Stoffen fehlen, eine außerordentliche Rolle in der Technik. Sie sind durch hohe Festigkeit, Zähigkeit und teilweise Elastizität ausgezeichnet wie z. B. Baumwolle, Wolle, Seide, tierische Häute und Kautschuk. Dagegen fanden sie bisher keine Verwendung als Farbstoffe, Riechstoffe und Arzneimittel. Dr. Staudinger behan⸗ delte nun die Wege zur Herstellung von hochmolekularen Stoffen.
Ein weiterer Vortrag von Dr. Kurt Lindner, Berlin— Lichterfelde, über „Die kolloidchemischen und waschtechnischen Eigenschaften hydratisierbarer Kolloide im Vergleich mit der Seife“ legte dar, welche Wege die Versuche der Forschung auf diesem Gebiet gegangen sind. Man habe dabei erkannt, daß ver— schiedene Eiweißstoffe recht geeignet als Zusätze zu Seifen sind. Berücksichtige man, daß Eiweißsubstanzen in Form verschiedener Abfälle in Deutschland reichlich zur Verfügung stehen, so ergebe sich ohne weiteres für die Chemie die Notwendigkeit, diese Roh⸗ stoffquellen auch für die seifenerzeugende und seifenverarbeitende Industrie stärker zu beachten.
die sofort von den Fabriken verarbeitet und an abgesetzt wurden.
—
Als neuer deutscher Rohstoff spielt das sogenannte Synourinöl
in der Lackindustrie eine große Rolle. Darüber sprach Professor Dr. J. Scheiber, Leipzig. Er ging davon aus, daß wir bis⸗ her auf ausländische Oele angewiesen waren und nun in dem Synourinöl ein brauchbares synthetisches Oel für die Lackindustrie gefunden haben. In diesem Oel liege ein Produkt vor, das bei sinngemäßer Anwendung der Technik viele neue Möglichkeiten eröffnet und insbesondere manche Effekte zu erzielen erlaubt, die mit dolzöl und auch Holzöl Leinöl⸗Gemischen nicht oder nur bedingt erreichbar waren. Ueber die „Veränderung des Tabaks, insbesondere des Niko⸗ tins, durch verschiedene Behandlungsarten“ sprach Dr. H. Popp Frankfurt. Er behandelte vor allem die Schneidetabake, die in der Pfeife geraucht werden und die im Gegensatz zu Zigaretten und Zige cettentabak eine Zwischenbehandlung durchmachen wie Dämpfen, Rösten und Zuführen einer Sauce, In der verschiede⸗ nen Zusammensetzung der Sauce liege das Geheimnis der einzel- nen Fabriken. Die früher empfohlenen Auslaugeverfahren oder die Verfahren, die am geschnittenen Tabak angewandt werden werden vom heutigen Standpunkt aus abgelehnt, da sie das Tabakblatt wesentlich verändern. Durch die von Dr. Popp be⸗ handelten Verfahren mit Wasserstoffsuperoxyd wird erreicht, daß Tabake mit Nikotingehalten von bösartiger Schwere, die sogar als gesundheitsschädlich anzusehen sind, in bekömmliches Rauch— gut umgewandelt werden, ohne daß dem Tabak die Normal— eigenschaften entzogen werden.
Die Konserveninduftrie im Zuni 1936.
Daz warme Wetter der letzten Zeit hatte die Anlieferung in Spargel begünstigt, so daß der Ausfall für den ersten größeren Teil der Ernte durchweg noch ausgeglichen worden ift! Dich Erhsen? ernte ist in den fraglichen Sorten bereits in vollem Gange. Die Er⸗ träge sind infolge der seit Mitte Juni anhaltenden' Hitze und Trockenheit ungünstig beeinflußt. Inwieweit diese ungünstige Periode sich auch noch auf die fpäteren Sorten guswirken wird, läßt sich noch nicht übersehen. Der Absatz von Gemüsekonserven an den Verbrauch war auch in den letzten Wochen noch gut. Im Berichtsmonat wurden Stachelbeeren und Erdbeeren geerntet Die Stachelbeerernte war mengenmäßig gering. Die Erdbeerernte ist reichlich. Die Nachfrage nach verbilligtén Marmeladen und Gelees war bisher gut. Ein Rohstoffmangel ist nicht zu bemerken, o daß sich die Fabriken genügend eindecken können. Am Frucht⸗ aftmarkt herrscht Warenknappheit. ** diesem Monat wurden aus der Tschechoslowakei noch einige Partien 1 eingeführt
en Großhandel
Schlachtviehpreise an deutschen Märtten im Monat Suni 1936.
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Durchschnittspreise für 50 K Lebendgewicht in Reichsmark. Kühe
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Lämmer, Hammel und Schafe
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