Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 241 vom 15. Oktober 1936. S. 2
„Nationalsozialistische Finanz⸗ und Wirtschaftspolitik.“
Eine Rede des Reichsfinanzministers in Halle.
Der Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk führte in einer Rede am 14. Oktober 1936 in Halle über „Nationalsozia⸗ listische Finanz und Wirtschaftspolitik“ folgendes aus: Während die Umwelt von wirtschaftlicher und politischer Unruhe erfüllt sei, biete Deutschland das Bild friedlicher Arbeit und kraftvollen Auf⸗
baus. In dieser Aufwärtsentwicklung, die seit 1933 eingetreten sei, habe sich noch kein Rückschlag oder Stillstand gezeigt. Die günstige Gestaltung der Arbeitslosenziffern und Steuereinnahmen in den letzten Monaten, die die Zahlen des Vorjahres noch übertreffen, beweise die Stetigkeit der Aufwärtsentwicklung auch im Jahre 1936. Diese Erfolge seien uns nicht als Geschenk in den Schoß gefallen, sondern sie seien Ausdruck und Folge der erst durch die Macht— übernahme durch Adolf Hitler möglich gewordenen zielbewußten Ausnutzung und Zusammenfassung der gesamten wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Kräfte der Nation. Es sei die der deut⸗ schen Finanzpolitik gestellte Aufgabe, die Durchführung der großen nationalen Aufgaben, insbesondere die Wehrhaftmachung des deut⸗ schen Volkes, durch bewußte Konzentrierung aller Kräfte auf dieses Ziel zu ermöglichen und zu sichern. Das bedeute, daß die Ausgaben⸗ politik der öffentlichen Hand sich in allen ihren Teilen und Zweigen dem Gebot schärfster Sparsamkeit unterordnen, vor allem eine ein— fache und zweckmäßige, Doppelarbeit und Reibungen vermeidende Durchorganisation unseres gesamten öffentlichen Apparats anstreben und erreichen müsse. Es entspreche diesem Grundsatze, daß die deutsche Gemeindeordnung den Gedanken des Haushaltsausgleichs in den Mittelpunkt der kommunalen Finanzgebarung gestellt und in den Bestimmungen über die Bildung von Rücklagen ein wichtiges
Erfordernis moderner Konjunkturpolitik erfüllt habe. Diese straffe
Konzentrierung erfordere Opfer und Beschränkung zahlreicher, an sich berechtigter Wünsche. Die Größe eines Zieles lasse sich immer nur an der Größe der Opfer ermessen, die ein Volk für dieses Ziel zu bringen bereit sei. Das gelte auch für die Ueberwindung der Schwierigkeiten, die durch unsere Rohstoff⸗ und Devisenlage ent— standen seien und die ihre natürliche Ursache eben in der Einbe— ziehung von rund 6. Millionen Menschen in Arbeit und Einkommen und in der Vergrößerung unserer industriellen Produktion hätten. Der Führer habe durch den Vierjahresplan einen Weg zur Ueber— windung dieser Schwierigkeiten eröffnet. Die Industrie könne und müsse diesen Kampf dadurch unterstützen, daß sie den der Aufwärts⸗ entwicklung seit 1933 zugrundeliegenden Gedanken der Mengen— konjunktur nicht in eine Preiskonjuktur ausarten lasse und sich des Facharbeitermangels durch ausreichende Lehrlingsausbildung an— nehme. Wir könnten aber auch auf die Forderung nicht verzichten, daß einmal das Problem einer gerechten Rohstoffverteilung in der Welt angefaßt und gelöst werde. Hier liege der Schlüssel für die Behandlung der Kolonialfrage. Die Lösung dieses Problems und des der internationalen Schuldenverflechtung sei eine Voraussetzung für die Wiederherstellung einer gesunden Weltwirtschaft. Wäh⸗ rungsmaßnahmen, die nicht eine Stabilisierung zur Folge hätten, sondern die allgemeine Unsicherheit nur vermehrten — der neue Begriff einer schwankenden Währung sei eigentlich ein Widerspruch in sich — trügen zur Gesundung nicht bei. Der Minister schloß, indem er dem Worte: „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ das Wort Friedrichs des Großen entgegenstellte, daß das Schicksal der Staaten auf den großen Männern beruhe, die ihnen zur rechten Stunde ge⸗ boren würden.
„An der Front des Außenhandels.“
Der Beginn des 3. Arbeitsjahres der Außen⸗ handelsschule Hamburg.
Der Beginn des dritten Arbeitsjahres der Außenhandelsschule Hamburg wurde am Dienstagabend mit einer Feier im großen Saal der Gewerbekammer eröffnet. Reichsstatthalter Kauf ⸗ mann betonte, daß er der Einladung besonders gern Folge ge⸗ leistet habe, weil gerade der Außenhandel der lebenswichtigste Wirtschaftszweig für Hamburg sei. Als erster Redner in der Reihe der vorgesehenen Vorträge, die unter dem Leitwort „An der Front des Außenhandels“ steht, sprach der Leiter der Kom⸗ mission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., Bernhard Koehler, der den Vierjahresplan in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellte.
Das gesamte deutsche Volk habe sich bereit gefunden, ihn zu erfüllen. Der Führer habe im richtigen Augenblick den Willen des Volkes zusammengefaßt. Es sei sicher, daß die Abhängigkeit des deutschen Volkes von unentbehrlichen Rohstoffen gleich⸗ bedeutend sei mit der Abhängigkeit eines Arbeitnehmertums, das sich damit abfinden müsse, die Bedingungen einzugehen, die ihm sein Arbeitgeber stelle. Ein gesunder freier Außenhandel könne aber in einer gegenseitigen Abhängigkeit nicht bestehen. Es würde zu oft vergessen, daß Abhängigkeit niemals die natürliche Grund⸗ lage für das Verhältnis zwischen zwei Parteien sein könne. Im weiteren Verlauf seiner Rede wies Dr. Koehler darauf hin, daß der Außenhandel letzten Endes der Repräsentant der Wirtschaft eines Volkes sei. Die bisherige Entwicklung des Außenhandels
sei zum größten Teil die Folge jenes Systems, das glaube, das
Leben eines Volkes in der Abhängigkeit erhalten zu können. Der Nationalsozialismus suche nach neuen Wegen in der Erkenntnis, daß die Wege, die in der Vergangenheit beschritten wurden, falsch waren. Währungsexperimente werde der Nationalsozialismus nicht mitmachen. Auch bedeute der Vierjahresplan keine Ein⸗ schränkung, sondern eine Erweiterung des Außenhandels. Eine Einfuhr zu großen Ausmaßes könne nicht zugelassen werden, weil dadurch Arbeitskräfte im eigenen Lande außer Arbeit gesetzt würden. Der nationalsozialistische Staat habe mit der Vor⸗ stellung gebrochen, daß ein Volk zu viel Arbeiter habe. Die Rich⸗ tigkeit dieser Ansicht sei durch die Entwicklung des Facharbeiter⸗ einsatzes bewiesen. Weiter betonte der Redner, daß im Ausfuhr⸗ handel darauf geachtet werden müsse, daß nicht jeder Kaufmann dieselbe Ware ausführe. Man müsse sich darauf einstellen, mit besonderen Leistungen auf den Markt zu kommen und das anzu⸗ bieten, was die anderen Länder notwendig brauchten. Wenn wir es verständen, uns auf die Bedürfnisse der anderen Völker in steigendem Maße einzustellen, dann würde es um den Außen⸗ handel wieder besser bestellt sein. Der Kaufmann müsse zudem selbst in die Welt hinausgehen, denn nur so könnten die Interessen eines Unternehmens am besten wahrgenommen werden. Jüdische Vertreter hätten nur ein Interesse daran, Geschäfte schnell zum Abschluß zu bringen und dabei die Preise völlig außer acht zu lassen; ferner würden jüdische Vertreter ohne weiteres von aus⸗ ländischen Angeboten Gebrauch machen, wenn diese im Preise billiger seien und die deutschen Angebote nicht mehr beachten. Der deutsche Kaufmann dagegen werde immer bestrebt sein, seinem Lande am besten zu dienen.
Zur Frage der Rohstoffe übergehend, erklärte Dr. Koehler, daß die Möglichkeit, bestimmte Rohstoffe durch andere zu ersetzen, bereits zur Folge gehabt habe, daß überhöhte Preise gesenkt wurden, andererseits ließen sich Rohstoffe in Anlagen erzeugen, die den Gipfel der Technik darstellten. Der Weg dazu sei bereits beschritten, und der Zeitpunkt sei vielleicht nicht fern, an dem unsere eigenen Rohstoffe eines Tages billiger und besser sein werden. Der Redner schloß seine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen mit der Feststellung, daß der Vierjahresplan des Führers eine neue Epoche der Wirtschaftsgeschichte einleite.
Die Kreditlage der deutschen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934 / 35.
Die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt legt als 8. Folge ihrer alljährlichen Untersuchungen über die . 9 „Kreditlage der deutschen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934j35“ vor. Die Veröffentlichung ist wiederum in Zufammen⸗ arbeit mit der Hauptabteilung I des Reichsnährstandes ent⸗ standen. Sie stellt eine Auswertung von Buchführungsauszügen der landwirtschaftlichen Buchstellen dar. Seit einigen Fahren ist diese beim landwirtschaftlichen Kreditnehmer angeftellte Verschul⸗ dungserhebung die einzige großangelegte Statistik, die über den Stand, die Gliederung und die Entwicklung der Kreditbelastung der gefamten deutschen Landwirtschaft Aufschluß gibt. Für die Er⸗ lenntnisse kreditpolitischer Notwendigkeiten hak sie besonderen Wert erlangt.
Die Probleme, die früher bei der Betrachtung der Kreditlage im Vordergrund standen, sind infolge der Besserung der allge⸗ meinen Lage der Landwirtschaft zurückgetreten. Durch die nationalsozialistische Agrarpolitik der Marktordnung, die eine Steigerung der Verkaufserlöse bewirkte, der Schuldenregelung und der Senkung unerträglicher Zinslast, ist die Agrarkrise als behoben anzusehen. An die Stelle der bisherigen Probleme sind neue Auf⸗ gaben in den Vordergrund getreten, deren hauptsächlichste die jetzt in Angriff genommene Entschuldung der Exbhöfe ist. Diese Tat⸗ sache ist bei der Materialbearbeitung für die vorliegende Ver⸗ öffentlichung dafür bestimmend gewesen, daß die Kreditlage der Erbhöfe ine besonders eingehende Behandlung erfahren hat. Durch erstmalige Einsührung' der unteren Erbhofgrenze ist es möglich geworden, ein klares Bild von der Verschuldung aller Betriebe mit a,, . zu gewinnen. Zum Vergleich mit den Erbhöfen sind die Betriebe über und unker Erbhofgröße heran⸗ gezogen worden. Von der bisher üblichen Gliederung des Ma⸗ terials nach sechs Größenklassen wurde demnach abgesehen. Eine weitere methodische Neuerung besteht darin, daß zum ersten Male die bearbeiteten Betriebe nach Landesbauernschaften zusammen⸗ gefaßt worden sind. Durch die Einführung der unteren Erbhof⸗ renze sowie die stärkere bezirksweise Materialgliederung ist ein Vergleich der diesjährigen mit den früheren Ergebnissen nicht immer und nur bedingt gegeben. Die Veröffentlichung enthält allerdings einige besonders anschauliche Entwicklungsbilder, die einen direkten Anschluß an die früheren Ergebnisse darstellen.
In ihrer Einleitung bietet die vorliegende Arbeit eine Ueber⸗ 1a über die Lage der Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1934 / 85 owie über die zur Anwendung gelangten Maßnahmen auf dem Gebiete der allgemeinen Agrar⸗ und insbesondere der Kredit⸗ olitik. Der Einleitung folgen drei Hauptteile, in denen die Ver⸗ chuldung und der ngen d ent 1. der bäuerlichen und landwirt⸗ wirtschaftlichen Betriebe, 2. der Erbhöfe und 3. der Landesbauern⸗ schaften dem Stand der Gliederung und der Entwicklung nach dargestellt sind. Ein Anhang enthält die bereits 1. Zahlenübersichten und Bilder über die Entwicklung der Verschul⸗ dung und des Zinsendienstes von 1924 bis 1935.
Für die Beurteilung kreditwirtschaftlicher Fragen ist die Kenntnis der Entwicklungstendenz der Ver chuldung und des Zinsendienstes von ausschlaggebender Bedeutung. Im Reichs⸗ durchschnitt errechnete die vorliegende Erhebung einen Rückgang der Verschuldung um etwa 2 3 und des ginsendienstes um 10 * für die Zeit vom 1. Juli 1954 bis 1. Juli 1935. Unter Zu⸗ grundelegung der zuletzt vom Institut für Konjunkturforschung veröffentlichten Angaben ergibt sich demnach für den 1. Juli 1935 eine absolute Höhe der Verschuldung von 11K bis 11,4 Milligrden Reichsmark (ohne Renten und Altenteile, die auf etwa 1 Milliarde Reichsmark zu beziffern sind, jedoch einschl. eines Betrages von 300 Mill. RM Aufwertungsschulden , Neben⸗ betriehe).! Die Zinsbelastung Leinschl. der Tilgungsbeträge) be⸗ trägt schätzungsweise 650 Mill. RM. Eine Gegenüberstellung von Zinslast und Verkaufserlös ergibt, daß bei sinkender Zinslast die Verkaufserlöse gestiegen sind.
In der en men, der Perschuldung am 1. Juli 1935 sind grundsätzliche Unterschiede zwischen bäuerlichen und landwirt— schaftlichen Betrieben und den einzelnen Wirtschaftsgebietsgruppen nicht festzustellen. Die Untersuchung der Struktur der Realver⸗ schuldung zeigt wie bisher, daß der Anteil der Anstaltskredite um o mehr ge e je größer die Betriebe sind. Das trifft auch ür den Vergleich der verschiedenen Betriebsgrößen innerhalb der Erbhofgrenze zu. Bei einer Gliederung der Personalschulden nach Gläubigern treten bei den Erbhöfen vor allem die Sparkassen und Genossenschaften hervor, während bei den Betrieben über Erbhofgröße die Banken und privaten Gläubiger überwiegen.
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Berliner Börse am 15. Oktober 5 Altien schwankend, Renten fester.
Zu Beginn der Börse war die Umsatztätigkeit wiede begrenzt, da die Bankenkundschaft sich heute in noöch weit ze kl Maße als bereits gestern Zurückhaltung auferlegt. Daneben en heute Anschaffungen für Rechnung von Sperrmarkkonten di en gestrigen Verkehr zeitweise das Gepräge gaben, sast völlig zu f 3. Die sich daraus ergebende Geschäftsstille hatte an den ö. märkten m geringe Kursabschläge zur Folge, die indessn ö. einen Durchschnitt, von 13 nur vereinzelt hinausgingen 6. Montanmarkt ermäßigten sich Rheinstahl um 1736, Klöckner im und Harpener um 3 5, während Maxhütte 135 höher zur j kamen. Bei den Braunkohlenwerten waren nur Eintracht i fleinem Angebot stärker um 3 R ,, während Jie lausitzer und. Dtsch. Erdöl je 155, Ilse Bergbau und Genuß je 1 3, einbüßten. Am chemischen Markt setzten Farben 1 niedriger mit 176 ein, bröckelten aber bald weiter um 5. 3 Rütgerswerke gaben um 2 * nach. Im Gegensatz zur Algen tendenz lagen am Elektromarkt Chadeanteile, die sich bereitz gen kräftig befestigen konnten, erneut höher: Lit. A— 6 gewannen 1 Lit. b 8 RM., Von deutschen Werten büßten Lahmeher 2 Siemens 16 75 ein. An den übrigen Markten fielen Bemin mit einer , um „ R auf, wobei auf die Verkaufsderhun lungen , n, aft wegen ihrer Siegburger Anlagen verw wird,. Zellstoff Waldhof ermäßigten sich um 196, Metallgescht um 1 3. ö
Im Verlauf konnte sich am Aktienmarkt keine einheit i Tendenz durchsetzen, da das Geschäft weiter eng begrenzt blieb m fast ausschließlich in Händen des berufsmäßigen Börsenhanhe 7 Die Schwankungen waren daher meist von Zufallsorn abhängig. Daimler ermäßigten sich um 1, Westeregeln um i Reichsbank um 36 , während Farben den Änfangskürs um 917 überschritten (177), Berger 1 und Goldschmidt 156 92 gewanng Sehr fest lagen wieder Otavi (4 196 RM). Für Chadeantgh erhielt sich Interesse, zumal nach einer Verlautbarung der n waltung die Unternehmungen der Gesellschaft eine weiterhin z friedenstellende Entwicklung verzeichnen.
Gegen Börsenschluß erfuhr das ,, eine weitere G engung, kursmäßige Veränderungen von Belang waren kan noch zu verzeichnen. Einiges Angebot bestand in Montanwernn von denen Verein. Stahlwerke auf 11875 nachgaben. Daimn erholten sich um l „ auf 118, Farben um 215 3 auf 1763.
Am Kassamarkt war die Entwicklung nicht einheitliz während Lorenz gegenüber der letzten Notiz um 16 J. G. Chemie 4M „ und Glauziger Zucker 255 25 gewinn konnten, gaben Magdeburger Mühlen 4, Hohenlohe 5 und Rhein, Westtalt Zz „b, her. — Von per Kasse gehandelten Banken zog Dtsch. Uebersee um „ 6 an, andererseits büßten DD Bk. 4) ein. Von Hyp. Banken lagen Hambg. Hyp. „ * fester, Di Hyp. büßten 36 ein.
Am Rentenmarkt konnten sich Reichsaltbesitz um „ o a 1173 befestigen. Zinsvergütungsscheine gewannen 5 4 Wiederaufbauzuschläge S Y. e durchweg fester lagen auch ? variabel gehandelten Industrieobligationen. Dagegen hüßte h Umschuldungsanleihe heute 5 Pfg. ein (89 99). Von Ausland renten lagen Ungarn und Rumänen etwas fester, während An tolier wieder angeboten waren.
Am Kassarentenmarkt blieb es sehr ruhig. Hyp. Pfandhl änderten ihren Kursstand kaum. Von Liq. Pfandbr. waren Mittt
boden O15 fester, von Komm. Obl. gewannen Berliner Hyp. M
z6 6. Am Markt der Stadtanleihen überwogen Besserungen 36 3. Decosama J büßcen „ 9 ein, dto. LI konnten sich dages um 26 94, . landschaftl. Goldpf, Br. gingen Ostprens um „, Sachsen Lig. um 0,25 und Schlesische um S Y zurück. i Markt der nn . waren 26er Brandenburger und R Her er eln ve ö fester. Von Länderanleihen konnten 2 . chweig 22 Pfg., 27er Baden und Aer Bayern je 6 innen.
Sonst stellten sich alte Hamburger „ X . neue M waren um 10 Pfg. schwächer. 35er Reichsbahnschätze zogen 216 Pfg. an. Für Industrieobl. war die Bewegung uneinhes lich; Arbed büßten z 25, Leopoldsgrube 40 Pfg. ein. Auch Hoeh waren angeboten (— 5 A). Fester dagegen waren Harpen ( Mn) und Aschinger (P 235 3).
Bei der amtlichen Berliner Devisennotiz stellte sich Pfund auf 19,19 (12, 20), der Dollar auf 2,49 (3,491), der Guln auf 133,98 (182, 82), der franz. France auf 11,60 (11,6), & Schweizer Franken auf 57,25 (57,28), die Peseta war erneut w 265,00 auf 24, 00 ,, .
Blanko⸗-Tagesgeld erforderte nach wie vor 255 — 275 3.
Erste Sitzung des Wirtschaftsrates der Deutschen Akademie.
Am dritten und letzten Tage der Hauptversammlung Deutschen Akademie in Breslau trat unter dem Vorsitz von Staat rat Dr. von Stau ß der Wirtschaftsrat der Deutschen Aladen zu seiner Jahressitzung zusammen. Nach Erledigung der du die Satzung vorgeschriebenen geschäftlichen Punkte ergriff Gener sekretär Dr. Franz Thierfelder das Wort zu einem Li bildervortrag „Die Bedeutung der Sprachpolitik im Ausland die deutsche Wirtschaft!. Jeder Deutsche im Auslande müse ß die Wirtschaftsförderung tätig sein, indem er an der Schassü einer für die Abnahme deutscher Waren günstigen Atmosphäre m arbeite. Dr. Thierfelder regte die Herausgabe wirtschafli— kultureller Vierteljahresblätter in den einzelnen Ländern an, delt Bearbeitung die Lektoren der Deutschen Akademie unentgelt! übernehmen könnten. Bei der Auswahl des Lesestoffes müsse R Technisch⸗Wirtschaftliche mehr als bisher berücksichtigt wem Eine engere Verbindung zwischen den Lektoraten und den g ländischen Niederlassungen der deutschen Wirtschaft sei für he Teile von Nutzen. Im Sommer sollten in Deutschland Lehrgäöl für Handelsbertreter und Spezialarbeiter, die ins Ausland ging eingerichtet werden, in denen diese über die politischen Verhälm, ihres künftigen Arbeitsgebietes unterrichtet würden. Anderemsh fehle es noch an kurzen Lehrgängen für ausländische Kauflem Handlungsgehilfen und Buchhalter in deutscher Sprache mit h schließenden Industriebesichtigungen. Hier eröffne sich ein wu schaftlich wichtiges und noch gar nicht bestelltes Feld. Endlich sch es noch fast ganz an technischen, naturwissenschaftlichen und ma zinischen Lesebüchern, die für Ausländer zugeschnitten seien.
Nach diesem Vortrag erstattete der Organisationsleiter! Weisner einen kurzen Tätigkeitsbericht über die Fortschih der Werbung durch den Wirtschaftsrat. Gleichzeitig mit Wirtschaftsrat tagte der „Große Rat“, in dem die Vertreter Ortsgruppen und befreundeten Verbände zusammengeschli sind. In dieser Sitzung wurden laufende Fragen der Geschi ordnung besprochen.
haben müsse, wie unter der alten, wenn sie ni
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 241 vom 15. Oktober 1936. S.
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Arbeitstagung der RBG. Banken und Versicherungen.
Bernhard Köhler über „Die zweite Arbeitsschtacht ..
Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinschaft Banken herungen wurde am Mittwochvormittag von dem Leiter betriebsgemeinschaft Rudolf Lencer eröffnet, der alle villkonimen hieß und insbesondere die Vertreter von nd Wirtschaft begrüßte. Wenn die Teilnehmer, so
Versie nd gell zer Reichs eilnehmer
Hartei, aat
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rieges und ei aches 9 den
hema: „Die führungen
pöllig gesund s Fesonders
hle, so f — nde der 1. Solange in der Volkswirtschaft die einzelnen Glieder mit
Angft erfüllt. seien, ob nun vielleicht auch der führende Wille kes Volkskörpers, die politische Führung, genügend Obacht auf Vohlbefinden gebe, sei bestimmt etwas an diesem Volkskörper nach nicht in Ordnung, Dann sei es an der Zeit zu fragen, wie bieser Volkskörper gesund werde. Es sei viel wichtiger, den Bolkskörper als Ganzes gesund zu machen, als die Schmerzen der mnzelnen Glieder zu beseitigen. Wenn wir nur an die einzelnen sieder dächten, dann kämen wir aus der parlamentarischen Wur⸗ sielei nicht heraus. Wenn die Volkswirtschaft dagegen wirklich bʒlistisch sei, werde jeder zu seinem Recht kommen. Dann Rhe es keine Interessen mehr, die widerstreiten. Eine sozialistische Kirtschaft sei eben die Wirtschaft eines natürlichen Volkslebens. Fenn dieses Volksleben so gelenkt werde, daß es iich gesund er⸗ halten könne, dann trete eben der Zustand ein, der auch beim sesunden Menschen eintrete, daß er nämlich von seiner Gesundheit gar nichts besonderes merke und daß er in seiner gesunden Kraft tig sei.
M aus dem Bankwesen werden solle, wenn das Wirtschafts⸗ esen des deutschen Volkes sozialistisch sei, sei sehr leicht zu beant⸗ orten. Denn es sei gar nicht einzusehen, warum eine
sozialistische Wirtschaft weniger gute Banken und Bankiers und Bankangestellte brauchen sollte als eine parlamentarische. Im Gegenteil werde die Arbeit dieser Glieder des Volkes bedeutend sarer, fruchtbarer und befriedigender sein. Es sei durchaus nicht anzunehmen, daß etwa in einer sozialistischen Wirtschaft etwa leine Bewegungen des Geldes stattfänden, die zu ihrer Lenkung usw. besondere Organe brauchten. Es sei auch nicht einzusehen, arum in einer sozialistischen Wirtschaft nicht bewegliches apital vorhanden sein sollte, dessen Betreuung und Einsatz in die Hände geschulter und gewissenhafter Fachleute zu legen sei. ie ernste und pflichtbewußte Arbeit im Geld⸗ und Kapitalwesen leibe unentbehrlich. Aus dem Ablauf der ersten Arbeitsschlacht hätten wir gesehen, daß es bestimmt durch die sozialistische Wirt⸗ schaftspolitik nicht schlechter, sondern nur besser geworden sei. Es
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Wir
Der englische Außenhandel im Seytember.
London, 14. Oktober. Wie das Handelsministerium mitteilt, belief sich die Einfuhr im September d. J. auf 71 891 528 Pfund Sterling gegen 66 057 087 Pfund Sterling im Vormonat und sosse 113 im September des Vorjahres. Die Gesamtausfuhr betrug im September 1936 40 815 463 (39 614 024 bzw. 37 909 103) Pfund Sterling.
Die Preisgestaltung nach der Frankenabwertung.
Paris, 15. Oktober. Die erste Uebersicht über die Groß⸗ handelsrichtziffern liegt vor, die die Auswirkungen der Abwer— tung auf die Preisgestaltung erkennen läßt, die sich zwischen dem 26. September und 10. Oktober zeigten. Sie besagt, daß die all⸗ gemeine Großhandelsrichtziffer um 8 z gestiegen ist, die Groß⸗ kn ich , für Einfuhrerzeugnisse um 12 „, die für ein⸗ eimische Erzeugnisse um 625, die für Industriematerialien um 10765 und die für Lebensmittel um 6 95.
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Erhöhung der Stahlpreise in Frankreich.
Paris, 14. Oktober. Der französische Stahlwerksverband be⸗ schloß, als Folge der Frankenabwertung die Preise für Stahl⸗ werkserzeugnisse um 5 8 zu erhöhen.
Vor neuen internationaten Kotsverhandtungen.
Brüssel, 14. Oktober. Nachdem die Anfang Oktober in Hamburg abgehaltenen Verhandlungen über die Errichtung eines
internationalen Kokskartells einen günstigen Verlauf genommen haben, sollen die Besprechungen eien den Vertretern des deut⸗ schen, englischen, belgischen, . ischen und polnischen Berg⸗ baues Anfang November in London fortgesetzt werden. Bekannt⸗ lich verhinderten bisher die belgischen Quotenforderungen den endgültigen Abschluß der Konvention. Wie hier nun verlautet, oll die der belgischen Gruppe zunächst zugebilligte Ausfuhrquote don 85 6 auf 10 35 erhöht werden.
Vundesprãsident Meyer über die schweizerische Abwertung.
z Bern, 14. Oktober. In einer am Mittwoch abgehaltenen Fressebesprechung äußerte sich der Vorsteher des eidgenössischen Mnauz- und Zolldepartements, Bundespräsident Meyer, über ne Reihe mit der Abwertung des Schweizer Franken zusammen⸗ angender Fragen.
Ueber das Maß der „Angleichung“ führte Dr. Meyer u. a. ue die Schweiz habe nicht . den Satz übernommen, der on Frankreich gewählt worden ist, sondern habe ihrer Abwertung sechnungen zugrundegelegt, die auf die schweizerischen Verhält⸗ 16 abgestellt waren. Von irgendeiner Abhängigkeit von Frank⸗ 31. sei bei der Abwertung in der Schweiz in keinem Punkt und . feiner Richtung die Rede. Auf der anderen Seite sei aber uch kein Anschluß an die Währungen Englands und Amerikas urchgeführt worden. Daß die neue Schweizer Währung nicht he unden. sei an jede zufällige Schwankung des Pfundes, hätten mie die letzten Tage gezeigt; der Schweizer Franken sei dem nue ggng des Pfundes nicht gefolgt. Durch die Abwertung sei ea Wesen der reer hg Währung nicht geändert 3 n, Die Schweiz habe keine Papierwährüng, sondern eine ägestützte Goldwährung, ihr Kennzeichen sei der freie Goldver⸗
hü, den die Schweiz unter der neuen e, , in gleicher Weise ht wolle, daß ihre
sei früher viel Mißtrauen und Haß gerade gegen das Bankwesen aufgewühlt worden, die auch heute noch zerstört werden müßten. Dies seien noch. die Folgeerscheinungen des kapitalistischen Zeit⸗ alters, die bestimmt nicht wesentlich und bezeichnend für den Uebergang seien, in dem wir uns befänden. Sie werden um so schneller verschwinden, je gesünder das , , Wesen des deutschen Volkes sei. z Köhler wandte sich sodann gegen die eborenen Spießer. Wenn die Menschen, die vor unserer Eiger ührung die Wirtschaft gelenkt haben, wieder am Ruder wären, o würde es bald wieder so sein, wie es war. Es könne nicht gut ehen, wenn die Kapitalbildung im Volke aufgebaut sei auf der ünstlichen Erhaltung einer Leistungsreserve, die in einsatzfähigen, aber nicht eingesetzten Arbeitskräften bestehe. An dem Beispiel einer Dampfmaschine, aus der man, wenn sie auf zu hohe Touren gekommen sei, den Dampf herauslasse, also ö lasse, zeigte der Vortragende auf, daß auch für die Volkswirtschaft das Spiel des Auf und Nieder von großer Schädlichkeit ist. Dies könne eine sozialistische Führung nicht für rationell ansehen.
Die erste Arbeitsschlacht habe deutlich genug bewiesen, daß ein
Volk nicht vom Kapital erhalten werde, denn ö wären wir heute längst alle zusammen verhungert. Ein Volk werde durch feine Arbeit erhalten, weil Arbeit eine viel lebendigere Realität sei als das Kapital. Ein Volk könne nicht reich werden, wenn auf der einen Seite ein Kapital stehe, das sich nötigenfalls zurücklehnen könne, auf der anderen Seite die ern, , des Volkes, die eigentlich die Manipulationsfähigkeit des Kapitals darstelle. Es sei kein Wunder, daß ein solches System den gang Haß aller derer erregt habe, die Opfer dieses Systems waren. Die Zeit sei vorbei, in der eine konjunkturelle Verknappung des Kapitals oder eine strukturelle Monopolstellung des Kapitals möglich sei. Die Auf⸗ abe der zweiten Arbeitsschlacht sei es, eine Güterreserve zu ö die dann an Stelle der unbeschäftigten Leistungsreserve em Kapital gegenüberstehe. Was wir heute als Kapitalbildung erkennen, 6. zunächst als die Frucht einer notwendigen, durch—⸗ aus soliden Speration angesehen werden, die abzulösen sei durch die Bildung eines beweglichen Volksvermögens, und erst dieses be⸗ wegliche Volksvermögen sei dasjenige, mit dem man werde ope⸗ rieren können. Gerade das Bank⸗ und Versicherungswesen ee das allergrößte Interesse an der Durchführung der zweiten Arbeits⸗ schlacht. Denn jetzt erst werde die deutsche Volkswirtschaft in den Stand gesetzt, Kapital zu bilden.
In der ersten Arbeitsschlacht hätten wir, das deutsche Volk, angefangen, zu arbeiten, und jetzt wollten wir anfangen zu ver⸗ dienen, d. h. bessere Geschäfte zu machen als zuvor. Wir wünschen nicht, bei dem Bezug notwendiger Rohstoffe diejenigen Preise zu zahlen, die der bezahlen . der etwas ganz dringend brauche, d. h. also Wucherpreise. nn wir irgendeinen Rohstoff, der Redner nannte als Beispiel Baumwolle, im Ausland kaufen, diesen Rohstoff verarbeiten, ihn dann wieder auszuführen versuchen und für den Erlös dann erst die benötigten Lebensmittel einkaufen, so mien wir zweimal als Käufer auftreten und seien dabei selbst⸗ verständlich benachteiligt, und zudem müßten wir auch beim Ver⸗ kauf unserer Ware noch billig sein. In diesem Zusammenhang ging der Vortragende anch noch auf den jüdischen Boykott ein. Das
euksche Volk werde sich bemühen, nicht in einer Zwangslage zu sein, wenn es draußen etwas . habe, denn an irgendeiner Stelle träten immer Verluste uf, wenn ein Volk unbedingt ver⸗
kaufen müsse.
tschaft des Auslandes.
Währung völlig von den anderen Devisen abhängen solle. Auch falls Frankreich weiter abwerten müßte, könnte die Schweiz diesem Schritt ruhig nt g mne, denn sie habe jetzt eine gut fundierte Goldwährung. le technische Sicherung der schweizerischen Währung sei heute so stark, wie sie es jemals zuvor war. Die Befürchtung einer weiteren Abwertung sei daher auch in der Schweiz geringer als in irgendeinem anderen Lande. Der Bundesrat sei gewillt, die Aktion so J daß eine solche Gefahr der Schweiz auch nicht drohe. In Bezug auf die Aus⸗ wirkung der Abwertung auf die Bundesfinanzen betonte Bundes⸗ präsident Dr. Meyer, daß eine stärkere Besteuerung der Land⸗ wirtschaft und des städtischen Grundbesitzes wegen der Lage der Landwirtschaft und der vielen Leerwohnungen nicht in Frage komme. Auch eine Art Uebergewinnsteuer . der seiner⸗ zeitigen Kriegsgewinnsteuer, wäre nicht gerechtfertigt.
Der Bundesrat werde für seine Wich n gf ein neues Programm aufstellen müssen, wobei das jetzige Kontingentsystem grundlegend geändert werden soll. Wenn sich die Wirt At auch ,, scharfe Kontrollen werde gefallen lassen müssen, so 6 sie doch nachher zu einer freieren Entfaltung kommen, als as vor der Abwertung der Fall war. Das bedinge auch einen
Abbau der Subventionen.
Der tschechoslowakische Außenhandel im September.
Prag, 14. Oktober. Der Außenhandel der Tschechoslowakei weist . der offiziellen Statistik im Monat September 1936 im reinen Warenverkehr bei einer Einfuhr von rund 611 und einer Ausfuhr von rund 710 Mill. Kronen ein Aktivum von 89 Mill. Kronen auf, während im September des Vorjahres das Aktivum 33 Mill. Kronen betrug. Im Zeitraum Januar — September 1936 betrug das Aktivum 246, Mill. Kronen, in der gleichen Zeit⸗ spanne des Vorjahres 608 Mill. Kronen.
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Vor der Gründungsversammlung der „Wirt⸗ schafts zentrale? G. m. b. H. in Prag.
Prag, 14. Oktober. Am Sonnabend, dem 17. Oktober, findet in Prag die konstituierende Sitzung der „Wirtschaftszentrale“ in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung statt. Die „Wirt⸗ chaftszentrale“, zu deren Gründung der Vorsitzende der tschecho⸗ lowakischen Reglerung, Dr. Hodza, die Anregung gegeben hat, ezweckt vor allem die organisatorische Vertiefung der wirtschaft⸗ lichen Beziehungen zwischen den Staaten der Kleinen Entente und den mitteleuropäischen Staaten überhaupt.
Der Dollar als Nückhalt des Währungs⸗ abtommens.
New York, 15. Oktober. In Washington wurde am Mittwoch
bekannt, daß der Dollar, gestützt auf eine Reserve von 10 985 Mil⸗ lionen, den Rückhalt des neuen Abkommens zwischen den Ver— einigten Staaten, England und Frankreich, betreffend den freien Goldaustausch zwischen den Stabilisierungsfonds dieser Länder, bilden soll. Das Schatzamt, das die technischen Einzelheiten des neuen Abkommens ausarbeitet, erklärte, daß der Goldverkaufs⸗ reis nur von den Vereinigten Staaten bekanntgegeben werde. e rnelg und England würde ihre Verkaufspreise geheim halten. Wenn die Vereinigten Staaten von England oder Frankreich Gold kaufen sollten, würde der Goldpreis durch private Verhand⸗ lungen festgesetzt werden.
Aufgabe und Ziel deutscher Wirtschaftswerbung.
Stockholmer Vortrag des Präsidenten des Werberats der deutschen Wirtschaft. Stockholm, 14. Oktober. Der Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor i. e. R. Reichard, hielt am Mittwoch als Gast des schwedischen Reklameverbandes in Stockholm einen viel beachteten Vortrag über die Neuregelung der Werbung in Deutschland. Unter den etwa 190 Anwesenden sah man als Vertreter der deutschen Gesandtschaft Legationsrat Dr. Meynen mit Attachs von Ungern-Sternberg, ferner Vertreter der schwedischen Regierungsstellen, der Teutschen Handelskammer in Schweden, der deutschen und schwedischen Presse und schließlich hervorragende Vertreter der schwedischen Wirtschaft. Die heutige Veranstaltung war die größte seit dem Bestehen der Vereinigung. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden der Stockholmer Reklamebereinigung, Direktor Stenbeck, und einer Ansprache des Vorsitzenden des schwedischen Reklameverbandes, Direktor Björklund, . Präsident Reich ard vor allem über die Aufgaben und Ziele des deutschen Werberates, über seine Zu⸗ . und Arbeitsweise sowie über die Ziele und Wege er Wirtschaftswerbung und He Weiterentwicklung. Einleitend ob der Vortragende die Bedeutung Schwedens hervor, das durch eine Gesetzgebung gegen Werbemißbrauch zu den führenden Län⸗ ern, die eine Reform der Werbung anstrebten, gerechnet werden könne. Da die Werbung heute ein unzertrennliches Glied einer Volkswirtschaft und die Volkswirtschaft wiederum ein Teil der Weltwirtschaft sei, so sei auch die Gesundung der Werbung einer der Wege zur Gesundung der Weltwirtschaft. Darum habe man in Deutschland namentlich in den letzten Jahren erkannt, daß Werbung verpflichte. Diese Mahnung sei in Deutschland Inhalt der Neuordnung des Werbewesens und bilde somit den Ausgangs⸗ . für das Gesetz vom 12. September 1933, das die Schaffung es Werberates der deutschen Wirtschaft veranlaßt habe. Das Wesen des Werberates sei aus zwei Grundelementen zusammen⸗ gesetzt, aus einer ordnenden Tätigkeit mit verwaltungsmäßigem Charakter und aus einer positiven Förderung der deutschen Wirt⸗ eren. Mit , Nachdruck unterstrich hierbei räsident Reichard, daß der Werberat keine staatliche Behörde sei und darum mit der Politik grundsätzlich nichts zu tun habe. Er 9 eine private Einrichtung, die mit der Wirtschaft für die Wirt⸗ chaft arbeite und vor allen Dingen auf die Erziehung zur Lauter⸗ keit der Gesinnung, wie sie die Wirtschaft fordere, Wert lege. Zum Schluß sprach der Vorsitzende den Wunsch aus, es möge im Sinne der Auffassung des internationalen Werbeausschusses und entsprechend dem Wunsch des deutschen Werberates auch zwischen den deutschen und schwedischen Werbestellen ein enger Gedankenaustausch über Werbefragen und Werberegelung ent⸗ stehen. Zum Nutzen beider Länder schlug Präsident Reichard eine engere Arbeitsgemeinschaft vor mit dem Zweck, einen Austausch von Erfahrungen und Anregungen auf dem Gebiet der Werbe⸗ forschung herbeizuführen. Diesen Gedanken griff auch der Vor⸗ sitzende der k Reklamevereinigung, Direktor Stenbeck, in seiner Dankansprache auf, wobei er seine Bewunderung über das, was Deutschland in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Werbung geleistet hat, zum Ausdruck brachte. Er begrüßte die , zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Schweden und Deutschland auf dem Gebiete des Werbewesens und versicherte, sich in seinem Lande dafür einsetzen zu wollen. Präsident Reichard wird über das gleiche Thema noch vor den Reklamevereinigungen in Gotenburg und Malmö sprechen. ö
Die an , im 1. Halbjahr
Die Fachgruppe Landmaschinenbau teilt mit:
„Im 1. Halbjahr 1936 hat sich der Beschäftigungsgrad des gesamten Maschinenbaues — d. h. das Verhältnis der tatsächlich kö Arbeiterstunden 94 Sollzahl — von 73,, auf 80,9 gehe en. Dagegen ist der Beschäftigungsgrad im Landmaschinen⸗ au in der 7 vom 1. Januar bis Ende Juni d. J. von 78,6 auf 95,2 8 gestiegen. Im Durschnitt dieser sechs Monate betrug der Beschäftigungsgrad 88 35 gegen 74 3 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dies bedeutet eine Verbesserung des Beschäftigungs⸗ rades gegenüber dem Vorjahr um rund 19 3. Die Gefolg⸗ ö aben sich nach dem Stande vom 1. Juli 1936 gegenüber em gleichen Zeitpunkt des Vorjahres von 31 770 auf 38 933, d. h. um 22,5 35 vermehrt.
Die deutsche Landmaschinenausfuhr ist im ersten Halbjahr 1936 gegen die gleiche Zeit des Vorjahres von rund 14900 t auf 21 400 t, wertmäßig von 11, Millionen auf 15 Millionen Reichsmark gestiegen. Die Einfuhr betrug 1,Kz Millionen Reichs⸗ mark; es ergibt sich demnach ein Ausfuhrüberschuß von 91,5 X.
Einer mengenmäßigen Ausfuhrsteigerung von 43 2 steht mit⸗ hin eine wertmäßige von 33 5 gegenüber. Angesichts der großen Schwierigkeiten, die durch die internationalen Währungsab⸗ wertungen und sonstigen e ner die Ausfuhr heute bietet, verdient die erhebliche Steigerung der deutschen Landmaschinen⸗ ausfuhr besonders hervorgehoben zu werden. Wie die obigen Zahlen zeigen, machte allerdings trotz aller Bemühungen der Fa⸗ briken, die bestmöglichen Erlöse zu erzielen, der auf dem Welt markt herrschende scharfe Wettbewerb nach wie vor beträchtliche Preisopfer erforderlich.“
Berlin, 14. Oktober. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Einkaufspreise des Lebens mitteleinzel handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 86,00 bis 37 00 ½ , Langbohnen, weiße, hand⸗ verlesen 42,50 bis 45, 00 M, Linsen, kleine, käferfrei 4490 bis 49,00 MS, Linsen, mittel, käferfrei 5t00 bis 54,00 „M, Linsen, große, käferfrei 55,00 bis 70,00 M6, Speiseerbsen, Konsum, gelbe 18,90 bis 50, 90 M, Speiseerbsen, Riesen, gelbe 50,00 bis 53, 0 M, Geschl. glas. gelbe Erbsen II, zoliverbilligt 6490 bis 65, 00 M, do. Ill, zollv. 58, 09 bis 59, 00 S, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Rangoon Reis, unglasiert — — bis — — PQ, Italiener⸗Reis, glasiert —— bis — — „ , Deutscher Volksreis, glasiert — bis — — , Gerstengraupen, mittel 49,90 bis 42, 00 S, Gerstengraupen, grob 37,00 bis 38,90 „M, Gersten⸗ graupen, Kälberzähne 33,090 bis 34,00 „, Gerstengrütze 34,90 bis 35,00 M, Haferflocken 4090 bis 41,00 6 Hafergrütze, ge⸗ sottene 4400 bis 45,00 M, Roggenmehl, Type 997 24,55 bis 25,õ0 S, Weizenmehl Type 790 31,B70 bis 32, 10 A, Weizen- mehl, Type 465 36,70 bis 37,70 4, Weizengrieß, Type 405 38,106 bis 42, 10 4K, Kartoffelmehl, hochfein 34325 bis 36.325 , Zucker, Melis 68,8ßv5 bis 69,35 S (Aufschläge nach Sorten- tafel, Röstroggen, glasiert, in Säcken 33,00 bis 3400 „, Röstgerste, glasiert, in Säcken 36,090 bis 38,00 d, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 45,00 bis 47,00 S6, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 304,00 bis 3606,00 S, Rohkaffee, Zentral- amerikaner aller Art 340,900 bis 472, 00 M, Röstkaffee. Brasil Superior bis Extra Prime 396,90 bis 420, 00 „, Röstkafsee, Zentralamerikaner aller Art 434,090 bis 560,00 M, Kakao, stark entölt —— bis — — S6, Kakao, leicht entölt — — bis — — „, Tee, chines. 810,00 bis 880, 00 M, Tee, indisch 960,00 bis 1400, 00 MS, Ringäpfel amerikan. extra choiee 290,00 bis 300,00 S, Pflaumen 40/50 in Kisten 120,00 bis 122,900 „, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese 4 Kisten 55,90 bis 57,00 s, Korinthen choice Amalias 51,00 bis 53,00 „, Mandeln, süße,
handgew, 4 Kisten 275,090 bis 286,00 , Mandeln, bittere,