1937 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Jan 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 8. Januar 1937. S. 2

stiegen. Preisrückgänge ergaben sich nur für Hanfgarn und Treibriemenleder. Die Steigerung der Indexziffer für Kraft⸗ ole und Schmierstoffe ist durch die Erhöhung der Einfuhrzölle für Leuchtöl und Benzin sowie durch die Erhöhung der Aus— Teichssteuer für Benzol bedingt. In der Gruppe künstliche Düngemittel kommt die jahreszeitliche Preisstaffelung zum Ausdruck.

- Der im Monatsdurchschnitt Dezember gegenüber dem Vormonat etwas höhere Stand der Indexziffer für indu⸗ strielle Fertigwaren ist hauptsächlich auf die noch in der zweiten Novemberhälfte eingetretenen Preisveränderungen von extil⸗ und Lederwaren zurückzuführen.

Berlin, den 7. Januar 1937. Statistisches Reichsamt.

Bekanntmachung KP 261 der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 7. Januar 1937, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber— wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend aufgeführten Metallklassen an Stelle der in den Bekannt— machungen KP 259 vom 5. Januar 1937 (Deutscher Reichs— anzeiger Nr. 3 vom 6. Januar 1937) und KP 260 vom 6. Januar 1937 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 4 vom J. Januar 1937) festgesetzten Kurspreise die folgenden Kurs— preise festgesetzt:

Blei (Klassengruppe 111): Blei, nicht leger igel, Rm ge Hartblei (Antimonblei) (Klasse UI B). Kupfer (Klassengruppe VIII): Kupfer, nicht legiert (Klasse VRiI A). RM 67, 50 bis 69, 50 Zink (Klassengruppe XIX):

Feinzink ,,, o J 24, 50 Aus: Zinn (Klassengruppe XX):

Zinn, nicht legiert (Klasse XA) . RM 273, bis 293, Banka⸗ginn in Blöcken 298, 3065, . Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver—

öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 7. Januar 1937. .

Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

1

Preußen.

. Der bisher kommissarische Landrat Regierungsrat Dr. Graf von der Groeben in Insterburg ist endgültig zum Landrat ernannt worden.

Michtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Portugiesische Gesandte Dr. Alberto da Veiga Simoes hat die Leitung der Gesandtschaft wieder über— nommen.

Der Gesandte der Union von Südafrika Dr. S. F. N. Gie hat Berlin am 4. d. M. verlassen. Während seiner Ab— wesenheit führt Legationssekcetär Stoker die Geschäfte der Gesandtschaft.

Preußen. Ministerialdirektor Dr. Hog .

Am 6. Januar 1936 verschied plötzlich infolge eines Herzschlags im 56. Lebensjahr der Ministerialdirektor im Preußischen Finanzministerium Dr. Hermann Hog. Aus der badischen Justizlaufbahn hervorgegangen, wandte er sich später der Kommunalverwaltung zu und war als Magi— stratsassessor in Frankfurt a. M. und als 1. Beigeordneter in Höchst am Main tätig. Im Jahre 1920 trat er als Regie— cungsrat beim Landesfinanzamt Kassel in die Reichsfinanz⸗ verwaltung. Im Jahre 1921 wurde er in das Preußische Finanzministerium berufen, wo er noch im gleichen Jahre zum Ministerialrat, später zum Ministerialdirigenten und am 27. Mai 1927 zum Ministerialdirektor ernannt wurde.

Mit Ministerialdirektor Hog ist ein Mann dahingegangen, der durch sein bedeutendes Wissen und seine überragenden Fähigkeiten berufen war, stets an großen Aufgaben der Ver⸗ waltung mitzuarbeiten. So war er u. a. auch Preußischer Bevollmächtigter zum Reichsrat bis zu dessen Aufhebung. Sein Arbeitsgebiet umfaßte vor allem das Steuer- und Kom⸗ munalwesen. Noch in den letzten Wochen hat er sich durch maßgebliche Mitwirkung an der Realsteuerreform des Reichs große Verdienste erworben. Das Andenken dieses hervor— ragenden Mannes wird von allen, die mit ihm gearbeitet haben, nicht zuletzt auch wegen seiner vorbildlichen mensch⸗ lichen Eigenschaften, stets in hohen Ehren gehalten werden.

/// .

Verkehrswesen.

Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen im Jahre 1935.

Soeben ist vom Statistischen Reichsamt von der „Güter— bewegung auf deutschen Eisenbahnen im Jahre 1935“ Heft II des Bandes 485 herausgegeben worden. Heft II bringt wie in den Vorjahren aus führliche Nachweisungen über den Empfang im Inlandverkehr nach Verkehrsbezirken, den Durchgangsverkehr (un— mittelbare Durchfuhr zwischen Auslandsverkehrsbezirken) und eine Hauptzusammenstellung über den Inland⸗, Auslaud⸗ und Durch— gangsverkehr für das Jahr 1935. Die neue Veröffentlichung zeigt gegenüber den Vorjahren gleichzeitig wesentliche Neuerungen und Verbesserungen. Insbesondere ist das Güterverzeichnis neu ge— gliedert worden. Die Güter sind nicht mehr alphabetisch auf— geführt, vielmehr sind wesensverwandte Güter systematisch nach bestimmten Gruppen geordnet (Getreide, Futtermittel, Eisen und Stahl, Eisen⸗ und Stahlwaren u. v. m.). Viele wichtige Güter, die bisher nicht enthalten waren, werden nunmehr namentlich aufgeführt. Trotz dieser Erweiterung ist im ganzen die Ver— gleichsmöglichkeit mit den Angaben früherer Jahre gewahrt worden.

Ueber 8 Millionen Rundfunkteilnehmer am 1. Januar 1937.

Die Zahl der Rundfunkteilnehmer im Deutschen Reich hat am Jahresende 19365 die 3. Million überschritten; sie betrug am 1. Januar 1937 8167 957. Im Laufe des Monats Dezember

ist eine Zunahme von 230 0650 Teilnehmern ( ,9 vH.) eingetreten. Unter der Gesamtzahl am 1. Januar befanden sich 572 498 ge⸗ bührenfreie Anlagen.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater. Sonnabend, den 9. Januar. Staatsoper: In der Neuinszenierung: Martha. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Heiteres Traumspiel von Paul Apel. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven. Beginn: 20 Uhr.

Musikal.

Am Dienstag, den 12. Januar, tritt Werner Krauß zum erstenmal in dieser Spielzeit am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt auf. Er spielt den Kandaules in „Gyges und sein Ring“, das in Gustaf Gründgens Inszenierung wieder im Spielplan erscheint. In den weiteren Hauptrollen Claus Clausen (Gyges) und Hilde Weißner (Rhodope).

Am Sonnahend sind „Hans Sonnenstößers Höllenfahrt“ und „Das kleine Hofkonzert“ ausverkauft.

Konjunkturforschung wirtschaftliche Raumzeitforschung.

Zum 10. Jahrgang des Wochenberichts des Instituts für Konjunkturforschung.

Der erste Wochenbericht des Instituts für Konjunktur⸗ forschung im Jahre 1937 eröffnet den 10. Jahrgang dieser Veröffentlichungen. Aus diesem Anlaß stellt der Heraus⸗ geber, Prof. Dr. Exnst Wagemann, in einem ein⸗ führenden Artikel „Konjunkturforschung wirtschaftliche Raumzeitforschung“ eine Betrachtung darüber an, was die Arbeiten des Instituts geleistet haben, und was sie sollen und wollen.

„Einrichtungen zur Beobachtung der wechselnden Wirtschafts⸗ lage sind zuerst in den Vereinigten Staaten von Amerika auf— gekommen als gewerbsmäßige Betriebe zur Beratung der Unter— nehmer bei ihren Geschäfts⸗, namentlich Effekten- und Kredit⸗ dispositionen. Die Großbanken, aber auch die Industriekonzerne, gliederten sich manchmal einen eigenen „Konjunkturdienst“ an. Die Nützlichkeit eines solchen Dienstes wurde lange Zeit von vielen Seiten bestritten, und zwar namentlich aus den liberalistischen Vorstellungen heraus, die dem wirtschaftlichen Automatismus fast Zauberkraft zuschrieben. Man verdächtigte den Konjunkturdienst geradezu als einen Störenfried im freien Spiel der Kräfte; man fürchtete am Ende, daß er zur Beseitigung der Konjunktur⸗— schwankungen und damit eines gesunden Wettbewerbs beitragen könnte.

Die Gegnerschaft gegen den Konjunkturdienst verstärkte sich außerordentlich, als die Wissenschaft sich seiner annahm, als Hoch⸗ schulen, statistische Aemter oder Zentralbanken wissenschaftliche Me⸗ thoden zum Studium der Wirtschaftskonjunktur entwickelten. Es ist kein Zweifel, daß alle die Kreise, die sich der Spekulation widmeten, und die „die Konjunktur gepachtet“ zu haben glaubten, in diesem neuen Forschungszweig eine unsympathische Kritit ihrer

Bemühungen, wenn nicht geradezu einen Einbruch in ihr Mo— nopol auftauchen sahen. Denn der wissenschaftliche Konjunktur⸗ dienst, die Konjunkturforschung, will die Zusammenhänge, die Umstände untersuchen, deren Kenntnis es ermöglicht, die Kon⸗ junkturschwankungen, die Wirtschaftserschütterungen, die Krisen zu vermeiden und zu bekämpfen. Ein Institut für Konjunktur⸗ forschung ist keineswegs, wie manche zu glauben scheinen, dazu da, die Konjunkturschwankungen zu fördern, ebensowenig wie das Institut für Krebsforschung zur Verbreitung der Krebskrankheiten bestimmt ist.

Eine terminologische Schwierigkeit besteht allerdings darin, daß das Wort „Konjunktur“ mit einem Doppelsinn belastet ist. Man versteht ja unter „Konjunktur“ zunächst das periodische Auf und Nieder, das besonders für die kapitalistische Wirtschaft kenn⸗ zeichnend ist, ein periodisches Bewegungsspiel also, das sich uns deutlich darstellt, nachdem die anderen Bewegungsformen, wie namentlich die Saisonschwankungen und die allgemeine Entwick⸗ lungsrichtung, „ausgeschaltet“ sind. Diesem mehr arbeitstech— nischen Begriff steht nun ein allgemeinerer gegenüber; denn in einem weiteren Sinn begreift man unter Konjunktur alle Ver⸗ änderungen der Wirtschaft überhaupt. Die Erforschung dieser Dinge hat ein ungemein weit gespanntes Beobachtungsfeld, da es dabei vor allem gilt, auch den Zusammenhang dieser Verände⸗ rungen, die Bewegungsverflechtungen und in diesem Rahmen z. B. auch die Einwirkungen einer wirtschaftspolitischen Maßnahme auf die Einzelzweige wie auf den Gesamtkörper der Volkswirt⸗ schaft zu verfolgen.

Sieht man genauer zu, wie sich diese Disziplin zur Wirt— schaftsforschung im ganzen verhält, so wird sofort klar, daß sie die Wirtschaftsvorgänge und Wirtschaftsgebilde, die Funktionen und Organe der Wirtschaft, immer nach Raum und Zeit be⸗ trachtet. Konjunkturforschung ist demnach wirtschaftliche Raum⸗ zeitforschung. Sie tritt damit in einen gewissen Gegensatz zur „reinen Wirtschaftstheorie“, die in ihrer Neigung zur Ver— absolutierung ihrer Axiome und Schlußfolgerungen von Raum und Zeit überhaupt abstrahiert. Diese Abstraktion, ein Kind des Naturrechts, die teilweise schon die klassische Nationalökonomie, erst recht aber ihre Epigonen kennzeichnet, sieht nicht nur von den Besonderheiten einer bestimmten Wirtschaftsepoche ab, sondern auch von denen eines bestimmten Wirtschaftsraums. Sie brachte dabei das Kunststück fertig, den Wirtschaftsprozeß statisch, d. h. unter dem Gesichtspunkt eines immanenten, sich sozusagen meta⸗ physisch durchsetzenden Gleichgewichtsstrebens zu sehen. Bestenfalls interessierten sie die Relationen und Bilanzen dieses „Wirtschafts⸗ kreislaufs“, während Krisen und Konjunkturschwankungen nur als nebensächliche Störungen des Gleichgewichts betrachtet wurden. So erklärt es sich, daß die Vertreter der „reinen“ Wirt⸗ schaftstheorie die Konjunkturforschung als eine nur den Praktiker interessierende, rein empirische Methode aufzufassen beliebten als ob nicht auch die wirtschaftliche Raumzeitforschung zu einer umfassenden Theorie führen müßte, freilich zu einer höchst ver⸗ wickelten und differenzierten Theorie, die sich der „reinen“ Wirt⸗ schaftstheorie nur als einer Elementarlehre bedient.

Die raumzeitliche Sicht hat schon früh erkennen lassen, daß die reine Wirtschaftstheorie mit Axiomen arbeitet, die dem Ideal— typus einer freien Ertragswirtschaft entstammen, d. h. eines Wirtschaftssystems, wie es tatsächlich in England im 19. Jahr⸗ hundert und heute zu einem großen Teil in den neukapitalistischen Ländern, aber auch noch in den Vereinigten Staaten von Amerika und großenteils in den westeuropäischen Ländern, anzutreffen ist. Die reine Wirtschaftstheorie wird aber selbst diesem System nicht gerecht, weil sie die Abstraktion so weit treibt, daß sie die ihm eigentümlichen wirtschaftlichen Reaktionen ignoriert. Die wirt— schaftliche Raumzeitlehre, die gerade diese Reaktionen, diesen Bewegungsprozeß der freien Ertragswirtschaft genau erforscht hat, betrachtet es aber auf der anderen Seite von jeher ebensosehr als ihre Aufgabe, die Vorgänge, Zusammenhänge, Abhängigkeiten auch aller anderen Wirtschaftssysteme zu untersuchen. Das aber bedeutet, daß es ein großes Mißverständnis ist, ihr den Glauben zu unterstellen, daß die Volkswirtschaft einem ewig wieder⸗ kehrenden Wellenschlag als unabwendbarer Schicksalsmacht unter⸗ worfen sei. Gewiß, man wird immer die Frage aufwerfen, immer wieder klarzustellen suchen, wieweit es „Gezeiten der Wirtschaft“ gibt, vielleicht sogar kosmisch, vielleicht auch biologisch bedingt; man hüte sich aber vor irgendwelcher Festlegung, denn die „Zeiten“ der Wirtschaft werden zu „Gezeiten“ nur unter be⸗ stimmten Annahmen. Sie sind m. a. W. zunächst nur eine Hypothese; als eine Realität haben wir nichts weiter in der Hand als die Tatsache, daß im 19. Jahrhundert und noch bis in die jüngste Zeit hinein derartige Periodizitäten immer wieder wahrzunehmen sind.

Die Konjunkturforschung hat andererseits seit Jahren darauf hingewiesen, daß gewaltige Strukturumbildungen im Gange sind, die in Deutschland seit der Machtergreifung einer ganz neuen wirtschaftspolitischen Geisteshaltung entspringen einer Geistes⸗ haltung, die sich zum Teil auf wichtige Erkenntnisse und Ueber⸗ legungen der romantischen und realistisch-historischen Schule berufen kann, die aber erst jetzt zu wirksamen Kräften der Wirt— schaftsgestaltung erhoben worden sind.“

Das Erhhofrecht im Dienste der Erzeugungsschlacht.

Wenige Wochen nur noch vergehen bis zum Beginn der Früh⸗ jahrsbestellung in der Landwirtschaft. Schon jetzt gehen Bauern und Landwirte an die Ueberprüfung ihrer Bestellungspläne, die den Forderungen der Erzeugungsschlacht angepaßt werden müssen. Hier gilt es, alle Kräfte anzuspannen. Wenn heute der städtische Ver⸗ braucher sich bei seinen Ernährungsgewohnheiten nach den durch die natürlichen Verhältnisse gegebenen Tatsachen richtet und gerade hierbei im letzten Jahr erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen sind, so erscheint es notwendig, darauf hinzuweisen, daß in der Ernäh⸗ rungswirtschaft nicht einseitige Ansprüche an den Verbraucher ge— stellt werden. Der Verlauf des 4. Reichsbauerntages mit seinem umfassenden Ueberblick über alle Arbeitsgebiete des Reichsnähr⸗ standes hat gezeigt, daß bei allen Maßnahmen des zer n h. standes der Erziehungsgedanke im Vordergründ steht. An Bauern und Landwirte werden höchste Ansprüche gestellt; keiner kann und darf sich dabei ausschließen.

Der im Reichserbhofgesetz enthaltene Schutz für den Bauern ist nicht etwa ein Freibrief für ein sorgloses und von Pflichten un⸗ beschwertes Leben. Der Schutz des Reichserbhofgesetzes gilt nur für denjenigen, der seine Pflicht gegenüber der Volksgemeinschaft voll erfüllt. Vor einigen Tagen erst sind zwei Verordnungen zur Ausgestaltung und Vereinfachung des Reichserbhofgesetzes er⸗ , die eine Zusammenfassung und Erweiterung der bis⸗ herigen Durchführungsbestimmungen zum Reichserbhofgesetz dar⸗ stellen. Im Hinblick auf die Erzeugungsschlacht sind von besonderer Bedeutung die Bestimmungen über die Maßnahmen und das Ver⸗ fahren gegen schlecht wirtschaftende oder bauernunfähige Erbhof— eigentümer. Danach werden neben der Abmeierung zwei mildere Maßnahmen eingeführt, nach denen bei schlecht wirtschaftenden Bauern auf Antrag des Landesbauernführers das Anerbengericht für bestimmte Zeit die Wirtschaftsüberwachung durch einen Ver⸗ trauensmann anordnen oder, falls dies nicht als ausreichend an⸗ gesehen wird, die Wirtschaftsführung durch einen Treuhänder ver⸗ fügen kann,. Diese Maßnahmen sollen dann angewandt werden, wenn die Abmeierung als zu scharf anzusehen wäre, andererseits aber im Hinblick auf die Erzeugungsschlacht die Durchführung einer wirklich intensiven Wirtschaftsweise unter allen Umständen sicher⸗ gestellt werden muß. Dies gilt zumal in solchen Fällen, in denen die Ehrbarkeit des Bauern noch nicht berührt ist.

Die beiden neuen Verordnungen zum Reichserbhofrecht werden damit zu einem bedeutsamen Mittel für den Erfolg der Erzeugungs⸗ schlacht, sie lassen aber auch gerade den nichtlandwirtschaftlichen Teil unseres Volkes erkennen, daß von den Bauern, deren Hof durch das Reichserbhofgesetz gegen alle Wechselfälle des Schicksals sichergestellt ist, erwartet wird, daß sie mit besonderer Treue und mit besonderem Leistungswillen den allgemein politischen Not— wendigkeiten gerecht werden und nach ruf! zur Verstärkung un⸗ serer heimischen Nahrungsgrundlage beitragen. Hier wird wieder einmal praktisch gezeigt, daß im nationalsozialistischen Deutschland nicht einseitig Rechte gegeben werden, inn . Rechte und Pflichten der Allgemeinheit gegenüber sich stets die Waage halten. 4. 5.

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 8. Januar 1937. S.

Berliner Börse am 8. Januar.

Aktien nachgebend. Anlagekäufe am Rentenmarkt.

Nach der festen und z. T. recht lebhaften Vortagsbörse herrschte heute weitestgehende Zurückhaltung. Zwar wiesen die ersten Kurse einer Reihe von Aktien noch geringe Steigerungen auf, die sich aus der Erledigung von Kauforders der Kundschaft ergaben, später setzte aber infolge mangelnder Unternehmungslust ein weitgehender Ab— bröckelungsprozeß ein. Die Grundstimmung wax indessen kaum als unfreundlich zu bezeichnen, zumal aus der Wirtschaft einige günstige Meldungen vorlagen; man verwies u. a. auf die Mittei⸗ lungen in der G.-V. von RW, denen zufolge eine weitere Absatz⸗ steigerung erzielt wurde, vor allem interessierte aber, daß die über⸗ triebenen Befürchtungen hinsichtlich einer Rückwirkung des Abwer⸗ tungsgewinn-Gesetzes auf den finanziellen Status der Gesellschaft nicht gerechtfertigt seien. Nachdem noch gestern abend die im Mittagsverkehr verbreiteten Gerüchte über eine Kapitalerhöhung der IG.-Farbenindustrie als unbegründet zurückgewiesen wurden, gah die Aktie heute zunächst um „, dann aber um insgesamt 1 * auf 171 nach. Am Montanmarkt waren Rheinstahl um 2, Ver. Stahlwerke um z » gedrückt. Andererseits konnten Klöckner und Mansfelder um je M anziehen.

Von Braunkohlenwerten maren Bubiag angeboten und 4 schwächer. Sonst ergaben sich hier kaum nennenswerte Verxände⸗ rungen, vielfach mußte der Kurs mangels Umsatzes ausgesetzt werden. Bei den Kaliwerten verloren Salzdetfurth 2M, Aschers—⸗ leben 16 35, Elektro⸗ und Tarifwerte wiesen Schwankungen nach beiden Seiten auf, die jedoch durchweg unter 1 3 lagen. Fester tendierten von Autoaktien BMW. (4 1), während Daimler „5 hergaben. Sonst sind noch Dt. Eisenhandel und Bemberg mit je 4 11, Hamburg Süd mit 4. 155 zu er⸗ wähnen. Auch Hapag und Nordlloyd zogen leicht an, wobei offenbar die Auslassungen eines Vorstandsmitgliedes der Hapag über eine geplante spätere Reprivatisierung anregten.

Der sich schon nach den ersten Kursen ankündigende Ab⸗ bröckelungsprozeß erfuhr in der zweiten Börsenstunde eine Fort⸗ setzung. Als Abgeber trat im wesentlichen allerdings nur die Kulisse auf, die von gestern noch Matexial übrig behalten hatte. Farben stellten sich auf 1716 zu 14 zu 173. Conti⸗Gummi gahen um , Siemens um nach. Ver. Stahlwerke schwankten zwischen 11775 bis 1181.

Gegen Börsenschluß konnte sich an den Aktienmärkten eine leichte Erholung durchsetzen, die durch Rückkäufe des berufs— mäßigen Börsenhandels ausgelöst wurde. Farben schlossen aller⸗ dings mit 171 unverändert, Ver. Stahlwerke zogen um 1 auf 11856 an, Westeregeln und Orenstein gewannen je . 9H. Dt. Eisenhandel, die im Verlauf den Anfangskurs um 1716 75 über⸗— schritten hatten, gaben wieder e ' her. Regere Nachfrage ver⸗ zeichneten Bremer Wolle, Stöhr und Christian Dierig.

Am Einheitsmarkte überwogen für deutsche Industrieaktien Gewinne bis zu 39½ . Darüber hinaus zogen Stettiner Elektro⸗ werke um 5 und Keramische Werte bei Zuteilung sogar um 7 93 an, andererseits büßten Fröbel⸗Zucker 3 25 und H. G. Grund

2M 2 ein. Für Banken war die Stimmung freundlich. Den größten Gewinn wiesen Vereinsbank Hamburg (41 3) auf. Hypothekenbanken verkehrten in fester Haltung. Dt. Centralboden waren um 2½½, Meininger Hyp. um 2 * gebessert. Auslandsaktien blieben behauptet. Mit Ausnahme von Schantung (— 1) war die Kursbewegung für Kolonialpapiere nach oben gerichtet.

Am Rentenmarkt wurde die Umschuldungsanleihe erneut 5 Pfg. höher mit 90,55 bewertet, dagegen gab die Reichsaltbesitz⸗ anleihe um 5 Pfg. auf 117,20 nach. Mittlere und späte Reichs⸗ schuldbuchforderungen sowie Wiederaufbauzuschläge waren um ca. * 275 gedrückt. Von Steuergutscheinen notierten 37er Fällig⸗ keiten abermals 10 Pfg. höher.

Am Kassarentenmarkt war die Stimmung wiederum freund⸗ lich. Dies gilt sowohl für Hyp.⸗ als auch für Liqu.-Pfandbriefe, Kommunalobligationen blieben ziemlich unverändert. Stadt⸗ anleihen lagen uneinheitlich und wiesen Schwankungen bis 6 3 nach beiden Seiten auf. Provinzialanleihen hatten ruhigen Han⸗ del. Sonst sind noch Ruhrverband 35 C mit einem Gewinn von und Schleswig-⸗Holst. Elektrizitätsverband Reihe 8 mit einem solchen von „z zu erwähnen. Länderanleihen zeigten über⸗ wiegend geringfügige Befestigungen, desgl. Reichsanleihen. Aus⸗ landsrenten zogen zumeist an. Von Industrieobligationen büßten Farbenbonds 2, Fahlberg-List 1M 35 ein.

Der Privatdiskontsatz wurde bei 3 3 belassen.

Blankotagesgeld stellte sich auf unverändert * 3.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellten sich das Pfund und der Dollar auf unverändert 12,23, bzw. 12,49. Der Gulden wurde mit 136,æ4 (136,30) festgesetzt.

Landbauwissenschaft über ihre Ernährungs⸗ Forschungs ziele.

Der Forschungsdienst der deutschen Landbauwissenschaft legt durch seine berufenen Referenten in der NS.⸗Landpost einen Ueberblick über das von ihm auf dem Wege zur Nahrungsfreiheit zu Erstrebende vor. Prof. Konrad Meher teilt mit, daß sieben Reichsarbeitsgemeinschaften angesetzt wurden, die in etwa 100 Arbeitskreisen ihre erzeugungstechnischen und politischen Gemeinschaftsaufgaben lösen.

Prof. Dr. Sessous betont, daß es beim Abschnitt „Pflanzenbau“ vor allem auch auf die Lösung des Eiweißproblems ankommi. Dabei gelte es u. a., die wichtigen Futterpflanzen, wie Klee, Gräser, Luzerne usw., in Formen mit hohem Eiweißgehalt und für trockene Lagen und arme Böden zu bekommen. Bei der Sojabohne sei durch Kombination von Früůͤhreife mit ausreichen⸗ dem Ertrag eine Erweiterung der Anbaumöglichkeit zu erwarten. Auch beim Getreide gebe es züchterische Aufgaben. Dazu kämen Untersuchungen über zweckmäßigste Saat- und Erntezeit, Saat—

Sparkassen des Deutschen Reichs.

Monat November 19356.

menge, Standweite, Mischkulturen usn. Beim Grünland würde eine Verbesserung der Erträge durch sachgemäße Pflege und kulturtechnische Maßnahmen gefördert, und insbesondere werde auch den fettliefernden Pflanzen und den Faserpflanzen große Aufmerksamkeit gewidmet. Voraussetzung für alles, was der Schließung der Eiweiß-, Fett- und Faserlücke diene, sei die Ver⸗ besserung der Bodenkultur. .

Prof. Dr. Giesecke unterstreicht die Notwendigkeit eines intensiven Einsatzes der landwirtschaftlich-chemischen Forschung, die im wesentlichen eine gründlichere Bodenversorgung mit wachstumsfördernden Humusstoffen betreibe. Eiweiß⸗ und Fett⸗ baufteine für den tierischen Organismus könnten noch aus zahl⸗ reichen, bisher völlig ungenutzten Kräften gewonnen werden.

Prof. Dr. Maurer schildert die Wege, die uns zu mehr gesundem Obst und Gemüse führen sollen. Insbesondere handele es sich um Sortenregisterarbeiten, Untersuchungen über Standort⸗ und Anbauverhältnisse, Pflanzenschutz, Züchtungsfragen und Lagerungsbedingungen. Das TSystem der Reichs- Sortenlisten werde ausgebaut. Zur Klärung der Standort- und Anbaufragen seien im Obstbau eine Reihe ökologischer Stationen, über das ganze Reich verteilt, errichtet worden. ö .

Prof. Dr. Schmidt referiert über die Beschaffung aus⸗ reichender Futterstoffe und ihre zweckmäßigste Ausnutzung. Wir fütterten zuviel Eiweiß. Eine Reihe Eiweißersatzfuttermittel, vorwiegend industrieller Herkunft, werde in Kürze ahschließend beurteilt werden können. Maßnahmen der besseren Fütterung würden durch solche der Züchtung ergänzt, wie eine durchgreifende Ordnung in der Rassenbereinigung.

Prof. Dr. Vormfelde hebt die Notwendigkeit des Ma⸗ schineneinsatzes hervor. Jeder Acker über ein Viertel Hektar müsse mit der Drillmaschine bestellt werden. Das planmäßige Eingreifen der Landingenieure sei etwas Neues. Er vertritt weiter u. a. den Pferdeersatz durch den Kleinschlepper und die Herstellung von Kaltvorratsräumen. Durch technische Einrich—Q tungen könnten z. B. bei den Kartoffeln jährlich mindestens 5 25 Verluste gespart werden, das seien 140 000 ha. Schließlich be⸗ zeichnet Dr. Schweigart die Konservierung und Vorrats⸗ haltung als vordringlich, gleichgültig, ob es sich um Butter, Ge⸗ treide, Obst oder Fleisch usw. handele.

Abgrenzung zwischen Fachschrifttum und Werbedrucksachen.

Zur Klärung von Zweifelsfragen darüber, ob Werbedruck— sachen als Fachschrifttum anzusehen sind, das der Aufsicht der Reichsschrifttumskammer unterliegt, ist eine Arbeitsstelle gebildet worden, die unter Vorsitz des Werberats Vertreter der Reichs⸗ schrifttumskammer und der Reichsgruppe Industrie zusammen⸗ faßt. Sie wird nicht nur schwebende Zweifelsfälle klären, son— dern auch beratend bei neuen Druckvorhaben zur Verfügung stehen. Zuschriften aus Verlegerkreisen sind an die Beratungs⸗ stelle für Fachverleger bei der Reichsschrifttums kammer, Berlin W sS, Mohrenstraße 69, Zuschriften aus Industriekreisen an die Reichsgruppe Industrie, Berlin W 35, Tirpitzufer 56, zu richten. Werbungtreibende können sich aber auch an die Reichsgruppen der gewerblichen Wirtschaft wenden, die mitarbeiten werden.

Anzahl der

Sparkassen und Kommunalbanken

Spareinlagen

Depositen⸗ Giro⸗ und Kontokorrent⸗

in . ein⸗ bezogen

in die davon

Stati tit e, gn y. Vor 8 zahlungen Last⸗ wärtig Vormonats 3 9

berichtet )

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Berichts⸗

monats

Insgesamt Berichts⸗ Vor⸗ monats

Tau send Reichsmark

3 5 6 7

8 9 11

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0 E = O G Go C= & & & S.

9 m .

18084 5591 896 2421 331 829 86 353 756 513 161 562 346 97 97

2 472

S 611 767 219811 1189 321 34 45 28 868 1261 708 21382 22278 91 965 21 885 19464 625 582 3526 13 857 314 832 ö 7065 305168 6 424 357141 2 12497 126 683 3121 2373 S5 958 2 856 2340 54 853 ; 1217 150 803 38 4829 78 907 1724 82 595 54 1452 10914 2 200 26 015 384 110049 238 2861

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25 104 8636 871

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127 393 32476 S6 451 2 56 675

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Summe Deutsches Reich

Oktober 19366. ö September 19566 .... August . Juli 1956. Juni 1936. . Mai e,,

November 1935. November 19349) November 19339)

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2043

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11935 2 860 2248 1733

14184 261 375 123 347644

14166977 448 632 436 155 14145099 394 622 379359 2655 14091 445 . 389 795 352 661 2656 14065143 465 434 454717 2672 14045857 405974 393 849 2676 14008115 408910 391 523 2742 13387386 395 653 366 156 2823 12242422 438 621 415933 29791 10617571 401 742 342 024

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4197 4990 14 853 14475 2694 8 400 4068 5246

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) Bei den Sparkassen und Kommunalbanken, die nicht berichtet haben, wurde der Stand des Vormonats eingesetzt. 2) Z. B.: Berichtigungen der Nachweisung des Vormonats; Umbuchungen aus dem Depositen-, Giro und Kontokorrentverkehr in den Sparverkehr (oder umgekehrt); Uebernahme der Einlagenbestände von Werksparkassen u. a. Jowie Gutschriften von Härtemitteln. 9 Davon: 56 Kommunalbanken. ) Abgang: 9 Sparkassen (12 Sparkassen wurden zu 3 Zweckwverhandssparkassen zusammengelegt). 5) Davon: 485 Girokassen (einschl. Stadt! und Girębank Leipzig und, Chemnitzer Gixobank). Abgang: 1 Girokasse durch Vereinigung mit einer Stadtbank. s) Davon: 1 Kommunalbank. Abgang: 1 Sparkasse durch Vereinigung mit einer anderen Sparkasse. ) Davon: 485 Anstalten des sächsischen Gironetzes

und 7 Kommunalbanken. Wegen der Veränderung der Anzahl der in die Statistik einbezogenen Sparkassen gegenüber dem Vormonat vgl. die Anmerkungen I bis 5). 3) Wegen der Veränderung der Anzahl

der in die Statistik einbezogenen Sparkassen in den Vergleichsmonaten vgl. die früheren Veröffentlichungen. ) Ohne Saarland. io) In dieser Zahl sind unter anderem Unhuchungen aus dem Depositen⸗, Giro⸗ und Kontokorrentverkehr (Saldo) im Betrage von 5 875 000 RM enthalten. 1) Ohne Berücksichtigung der Umbuchungen zwischen dem Sparverkehr und dem Depositen«, Giro und Kontokorrent⸗

verkehr und der sonstigen Veränderungen, die nicht durch den reinen Zahlun

tragungen von Aufwertungsspareinlagen in die RM⸗Rechnung. Berlin, den 31. Dezember 1936.

Die Sparkasseneinlagen im November 1936.

Die Spareinlagen bei den deutschen Sparkassen haben sich im November 1936 verhältnismäßig günstig entwickelt. Sie haben 16 insgesamt um 37, Mill. RM auf 14222 Mill. RM erhöht. zon dem Einlagenzuwachs entfallen 275 Mill. RM auf den Ein⸗ zahlungsüberschuß, 2, Mill. RM auf Zinsgutschriften und 7,8 Millionen RM auf sonstige Buchungsvorgänge.

Der Einzahlungsüberschuß ist größer als im Oktober 1936 (1255 Mill. RM), aber um 3 Mill. RM niedriger als im No⸗ vember 1935. Dabei haben sich die Umsätze gegenüber dem Vor⸗ monat sgisonmäßig verringert, nämlich die Einzahlungen um 73,5 Mill. RM auf 375,1 Mill. RM und die Auszahlungen um

S885 Mill. RM auf 347,5 Mill. RM. Sierbei bewegt sich der Rückgang der Einzahlungen im saisonüblichen Rahmen; die Aus⸗ zahlungen haben sich über den saisonüblichen Umfang hinaus ver⸗— mindert.

Die Depositen⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen der Spar⸗ kassen, Girokassen und Kommunalbanken sind bedeutend stärker gestiegen als in den Vorjahren. Rechnerisch haben sie sich um 104,5 Mill. RM auf 2488 Mill. RM erhöht; unter Ausschaltung der Umbuchungen in den Sparverkehr (Saldo) und der nicht durch den reinen Zahlungsverkehr bedingten Veränderungen beträgt die Zunahme dieser Einlagen 104,9 Mill. RM gegenüber 69,3 Mill. . November 1935 und 36,9 Mill. RM im November

Faßt man die Spareinlagen und die Depositen⸗, Giro⸗ und

gsberkehr bedingt sind, erhöhte sich der Einlagenbestand gegenüber dem Vormonat um 104 944 000 RM. 1 Im besonderen Ueber⸗

Statistisches Reichs amt.

Kontokorrenteinlagen der Anstalten im Unterbau der deutschen Sparkassenorganisation zusammen, so ergibt sich, daß die Ge⸗ samteinlagen um 141,9) Mill. RM auf 16670 Mill. RM gestiegen sind. Ohne die Gutschriften von Zinsen sowie die übrigen nicht durch den reinen Zahlungsverkehr bedingten Veränderungen haben sich die Gesamteinlagen um 132,4 Mill. RM erhöht gegen⸗ über 98,s Mill. RM im November 1935 und 59,5 Mill. RM im November 1934. Der gesamte Einlagenzugang ist also im Gegensatz zu den Vormonaten wieder höher als in den Jahren 1935 und 1934, da Sparkapitalien und nicht benötigte Betriebs⸗ gelder nach der restlosen Bezahlung der 700 Mill. RM Reichs⸗ anleihe von 1938 wieder überwiegend in Geldform (also auf den

Sparbüchern und Depositenkonten) angelegt worden sind.