ie
Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 10 vom 14. Januar 1937. S. 2
Verkehrs wesen. 2Atfchtung beim Ausftellen von Wechseln.
Es kommt leider noch immer verhältnismäßig oft vor, daß auf eln, besonders auf solchen, die einen Vordruck für den Do
Wee X
vel ; e. mizilvermerk tragen, Vermerke wie „Zahlbar bei der Poft⸗ „, „Zahlbar bei der Post“ o. ä. zu finden sind. Der⸗
anstalt ... 9 artige Vermerke haben, was leider noch viel zu wenig bekannt ist, eine Wirkung, an die weder Aussteller noch Abnehmer bei der Nieder. schrift gedacht haben. Sie bestimmen nämlich mit dem Vermerk bie betreffende Postanstalt zum Zahlungsleister, der am Zahlungstage des Wechsels an Stelle des Bezogenen felbst die Zahlung leisten soll. Das kann natürlich nicht in Frage kommen, denn die Postanstalten in Deutschland führen, wie allgemein bekannt sein dürfte, keine bankähnlichen Konten, aus deren Guthaben die Bezahlung einer Wechselsumme möglich wäre. Auch die Postscheckkonten machen hiervon keine Ausnahme, weil über sie nur in der gesetzlich vorgeschriebenen Form verfügt werden kann. . 1 Zahlstellenwechsel sind, wie das Wechsel gesetz vorschreibt, am Fälligkeitstage nicht beim Bezogenen, sondern bei der Zahlstelle zur Einlösung vorzulegen. Da die Deutsche Reichs post der ihr durch den Zahlstellenvermerk zugewiesenen Aufgabe, für den Bezogenen Zahlung zu leisten, in der Regel nicht nachzukommen vermag, müssen folche Wechsel mit Postzahlstellendermerk mangels Zahlung zu Brotest gehen. Daß derjenige, der den Postzahlstellendermert auf den Wechsel setzte, gemeinhin nur den Wunsch zum Ausdruck bringen wollte, der Wechsel möge bei Fälligkeit durch Vermittlung der Post beim Bezogenen zur Zahlung vorge legt werden. ann zwar angenommen werden, vermag an der durch das Wechsel⸗ gesetz vorgeschriebenen Behandlung. des unbezahlt bleibenden Wechsels aber nichts zu ändern. Die Tatsache, daß Wechsel mit Postzahlstellenvernerk ' ohne Vorlage,. beim Wech sel⸗ schuldner zu Protest gehen müssen, ist für den Bezogenen, der auf die Vorlegung des Wechsels u. U. vergeblich wartet, wie für den Aussteller, der mit dem Vermerk etwas ganz anderes hatte ausdrücken wollen, in gleicher Weise unerfreulich. Es wäre des⸗
halb zu wünschen, daß alle, die mit Wechseln zu tun haben, sich stet die Folgen eines Vermerks wie „Zahlbar bei der Postanstalt —ᷣ. vor Augen hielten und sich hüteten, Behandlungsvermerke auf den Wechsel zu setzen, die als Zahlstellenvermerk zu wirken geeignet sind.
Wenn auf einem Wechsel ausgedrückt werden soll, daß auf seine Vorlage durch die Post besonderer Wert gelegt wird, so wird es zweckmäßig und in jedem Falle ungefährlich sein⸗ schlicht und ein⸗ fach zu schreiben: „Vorlage durch Postauftrag oder „Vorlage mit Postprotestauftrag“.
2
Aus der Verwaltung.
Einheitliches BVollstreckungsrecht. Bessere Verwertung von Pfandstücken. Meuregelung des Offenbarungseides.
er Ausschuß für bürgerliche Rechtspflege der Akademie für Deussches Recht het seine Beratungen uber das Vollstreckungs⸗ recht soweit gefördert, daß in absehbarer Zeit darangegangen werden kann, ihr Ergebnis in einem Gesamtentwurf eines ein⸗ heitlichen neuen Vollstreckungsrechts zusammenzufassen. Zu den Fragen, die der Ausschuß eingehend beraten hat, gehört. auch die zweckmäßigere Verwertung von gepfändeten Gegenständen.
Der Äusschußvorsitzende, Ministerialdirektor Dr. Volkmar, vom Reichsjustizministerium führt darüber in der Akademie⸗ Zeitschrift aus, zes sei eine weitverbreitete Plage, daß bei der Pfandverwertung nur verhältnismäßig, geringfügige Erlöse erzielt werden, die oft in keinem Verhältnis zu dem Vert der Gegenstände für den Schuldner stehen. Viele praktische Versuche, diefen Zustand zu ändern, seien schon fehlgeschlagen. Der Aus schuß habe deshalb nach neuen Wegen suchen müssen, So wurde u. 4. in Aussicht genommen, die Initiative des Gexichtsvoll⸗ ziehers zur Ermittlung geeigneter Interessenten. bei schwerver⸗ käuflichen Gegenständen anzuregen, um die Versteigerung zu ver⸗ meiden. Bei bestimmten Gruppen von Pfandgegenständen, wie Sammlungen, sei der Schuldner wegen seiner Spezialkenntnisse am geeignetsten, einen wirklich angemessenen Verkaufspreis zu erzielen. In solchen Fällen sollte man den Schuldner selbst mit dem Verkauf betrauen und ihm für seine Mühewaltung einen angemessenen Prozentsatz des Erlöses zusichern. Wo alle anderen Mittel verfagten, müßte man dem Gläubiger die Möglichkeit geben, sich zu entscheiden, ob er von der Durch führung der, Voll⸗ streckung zunächst absehen wolle oder ob er sich am Risito der Versteigerung beteiligen wolle, Durch Vollstreckung im Waren⸗ lager werde vielfach das Geschäft des Schuldners zum Erliegen gebracht und seine wirtschaftliche Existenz vernichtet. Es sei des⸗ halb erwogen worden, den Gedanken der Gesamtvollstreckung in ein Warenlager fallen zu lassen und eine andere Regelung zu finden, in geeigneten Fällen den Schuldner die Veräußerung der gepfändeten Vorräte im ordnungsmäßigen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. Der Referent kündigt weiter an, daß das Offen⸗ barungseidverfahren * die künftige Vollstreckung auf völlig neue Grundlagen gestellt werden soll. Sein Zweck soll nicht mehr sein, einen Druck auf den Schuldner auszuüben, sondern volle Klarheit über die Vermögenslage des Schuldners zu erlangen. Es ergab sich auch, daß keineswegs jede fruchtlose Vollstreckung in das Schuldnerverzeichnis aufgenommen werden, muß. Das Schuldnerverzeichnis soll auf solche Personen beschränkt werden, die der Organisation der gewerblichen Wirtschaft oder des Ver⸗ kehrs angehören oder als Kaufleute im Handelsregister ein⸗ getragen sind.
Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.
Freitag, den 15. Januar. Staatsoper: In der Neuinszenierung: Don Carlos. Musikal. Leitung: Egk. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Gyges und sein Ring. Hebbel. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater — Kleines Haus: Mirandolina. von Goldoni. Beginn: 20 Uhr.
Aus den Staatlichen Museen. Vorträge und Führungen.
In der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt:
Sonntag, den 17. Januar.
1030 -= 11,B30 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum: Luea della Robbia. Prof. Bange.
11—12 Uhr im Alten Museum: Mumienporträts. Prof. Blümel.
11— 1220 Uhr im Neuen Museum, Aegypt. Abtlg.: Altägyptische Bestattungsbräuche. Lüddeckens.
12—13 Uhr im Schloßmuseum: Der Welfenschatz (nur 25 Teil⸗ nehmer; Voranmeldung erbeten). Dr. E. Meyer.
12— 13 Uhr im Vorderasigtischen Museum, Islam. Abtlg.: Meister⸗ werke der Teppichkunst. Dr. Erdmann.
Tragödie von
Lustspiel
Montag, den 18. Januar.
14 —12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Bäuerlicher Hausrat. Kutschmann.
11—12 Uhr im Völkerkundemuseum, Ostasiat. Abtlg.: Japanisches Rittertum. Dr. Körner.
Dienstag, den 19. Januar.
1—12 Uhr im Pergamon-Museum: Hellenistische Architektur. Saal I1 des Pergamon⸗Mus. (mit Besuch der Magazine). Dr. Kähler.
12—13 Uhr im Kronprinzenpalais: Lovis Corinth. Dr. Metz.
Mittwoch, den 209. Januar.
19,3911, 39 Uhr im Vorderasiatischen Museum: Die Perserzeit.
11,50 12,50 Uhr im Neuen Museum, Aegypt. Abtlg.: Die Leistung der ägyptischen Kanst. J. Baukunst. Dr. Müller.
12—13 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum: Truhen und Truhen— bilder. Prof. Bange.
20— 21 Uhr im Zeughaus: Historische Waffen und ihre Schicksale. Dr. Lauts.
Donnerstag, den 21. Januar. 11—12 Uhr im Völkerkundemuseum, Südsee⸗Abtlg.: Handwerk auf
Neuguinea. Dr. Nevermann. 11—12 Uhr im Kaiser⸗FriedrichMuseum: Rembrandts Ge— mälde II. Dr. Schöne.
— ***
12—13 Uhr im Vorderasigt. Museum, Islam. Abtlg. Kunsttechniken II: Teppiche. Dr. Erdmann.
20—– 21320 Uhr im Pergamon⸗-Vortragssaal: Die Kunst der deut⸗ chen Städte: Nürnberg als alte deutsche Stadt (mit Licht— bildern). Dir. Demmler.
Islamische
Freitag, den 22. Januar. 11 —12 Uhr im Museum für Deutsche Volkskunde: Deutsche Stammesart in der Bauernkunst. Dr. Schuchhardt. 11—12330 Uhr im Völkerkundemuseum, Indische Abtlg.: Sprache, Schrift und Buch im indischen und ostasiatischen Kultur— kreis I: Indien und Südostasien. Dr. Meinhard.
12 —13 Uhr im Kronprinzeupalgis: Deutsche Bildhauerzeichnungen seit Schadow. Dr. Paul⸗Pescatore.
Sonnabend, den 23. Januar. 11,30 - 12,ů50 Uhr im Neuen Museum, Aegypt. Abtlg.: Rundgang durch die Aegypt. Abteilung.
Im Pergamon⸗Museum finden täglich, außer Montag, von 1112 und 12 —13 Uhr, in der Ausstellung „Deutsche Bauern⸗ kunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden Mittwoch und Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt.
Zielbewußte Zusammenfassung
aller Kräfte der Nation.
Schwerin⸗Krosigk über Fragen der gegen⸗
wärtigen Finanzpolitik.
Am Mittwoch, dem 13. Januar, sprach der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk in der Leibniz⸗ Akademie in Hannover über „Fragen der gegenwärtigen Finanz— politik“. Er führte u. a. aus:
Die Welt sei, zumal in den letzten Wochen, in besorgnis— erregender Weise von politischer und wirtschaftlicher Unruhe er⸗ füllt. Dagegen biete Deutschland das Bild friedlicher Arbeit und unermüdlichen Aufbaus. In der Aufwärtsentwicklung, die seit 1533 eingetreten sei, habe sich kein Rückschlag gezeigt. Die Ziffern der Arbeitslosigkeit und der Steuereinnahmen hätten sich im Jahre 1936, vor allem auch in den letzten Monaten des Jahres, noch günstiger entwickelt als im Vorjahre.
Diese Erfolge, die auch eine mißgünstige Kritik nicht mehr bestreiten könne, seien uns nicht als Geschenke in den Schoß ge— fallen; sie seien auch nicht das Ergebnis von Zauberkunststückchen. Sie seien vielmehr der Ausdruck und die Folge der erst durch die Machtübernahme durch Adolf Hitler möglich gewordenen ziel— bewußten Ausnutzung und Zusammenfassung der gesamten finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Kräfte der Nation. Diese Hebung der nationalen Kräfte und die Wiedererweckung des durch Inflation, Mißwirtschaft und Krise verlorengegangenen Vertrauens hätten eine aktive Kredit- und Konjunkturpolitik möglich gemacht, die an die Stelle der die Finanzpolitik der Nach— kriegszeit weithin beherrschenden Passivität getreten sei.
Diese neue Finanzpolitik habe ihren ersten Ausdruck in dem großen Programm gefunden, mit dem die Reichsregierung im Frühjahr 1933 den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit eingeleitet habe. Durch eine Reihe ineinandergreifender Maßnahmen sei es gelungen, die Krisenerstarrung zu überwinden und die Arbeits⸗ losigkeit praktisch zu beseitigen.
t — 22 ; — —
Deutschlan Präsident Syrup über das Ergebnis
des vierjährigen Kampfes.
Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, GeheimZrat Syrup, gibt im „Wirt— schaftsring“ einen Ueberblick über das Ergebnis des vierjährigen Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit.
Rund sieben Millionen Arbeitslose einschließlich der so⸗ genannten unsichtbaren gab es Ende Januar 1933 in Teutschland. Auf tausend Einwohner entfielen 92,2 Arbeitlose, also jeder zehnte Einwohner fast war aus einer produktiven Arbeit herausgerissen und fiel dem Staate zur Last. Nach noch nicht vier Jahren seien von den sechs Millionen bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen nur noch etwas mehr als eine Million übriggeblieben und auch das Heer der „unsichtbaren Arbeitslosen“ sei bis auf geringe Reste verschwunden. Auf tausend Einwohner kämen nicht mehr 92,2, sondern nur noch 16, Arbeitslose. An diesen Zahlen werde der ganze Erfolg nationalsozialistischer Aufbauarbeit der zurückliegenden Jahre deutlich. Der erste Vierjahresplan habe seine weitgehende Verwirklichung gefunden. Nichts kennzeichne den grundlegenden Wandel im Arbeitseinsatz besser als die Feststellung, daß an die Stelle der Massenarbeitslosigkeit, die das Fundament des Staates zu vernichten drohte, in wichtigen Berufsgruppen ein ausgesprochener Facharbeitermangel getreten sei. Die Suche nach Arbeitsgelegenheiten habe der Suche nach brauchbaren Arbeits⸗ kräften Platz gemacht.
Präsident Syrup befaßt sich dann mit den ausländischen Kritikern, von denen die deutschen Erfolge hinsichtlich ihrer Größen⸗ ordnung und Beständigkeit vielfach angezweifelt würden. Man verweise auf die sogenannte unsichtbare Arbeitslosigkeit, auf die in zusätzlicher Arbeit stehenden Personen, den Wehrdienst, die Land⸗ helfer, den Arbeitsdienst usw., die angeblich der Zahl der Arbeits⸗ losen hinzugerechnet werden müßten. Diese Kritiker, so erklärt Präsident Syrup, würden besser daran tun, sich an Ort und Stelle über die tatsächlichen Verhältnisse in Deutschland zu unterrichten. Daß Personengruppen, die volkswirtschaftlich wertvolle Arbeit verrichten, nicht als Arbeitslose gezählt würden, entspreche nicht nur den Gepflogenheiten der anderen Nationen, sondern sei auch eine Selbstverständlichkeit. Auch Soldaten habe noch kein Staat als Arbeitslose gezählt. Was die Beständigkeit der Erfolge angehe, so mögen die ausländischen Kritiker sich sagen lassen, daß das im Nationalsozialismus geeinte deutsche Volk der lebendige Garant dieser Beständigkeit für alle Zukunft sei. Man habe draußen noch nicht begriffen, welch weltgeschichtlicher Wandel sich in Deutschland vollzogen habe. Noch nie sei ein solch umfassender Kampf geführt worben, bei dem ein ganzes Volk sein Lebensrecht sicherte, Dentsch⸗ land habe in seinem umfassenden Kampf gegen die Arbeitslosigkeit der Welt einen Beitrag zur Lösung dieser Frage geliefert. und man beginne im Ausland auch bereits, die dentschen Methoden zu studieren. Deutschland freue sich dessen in dem Bewußtsein, dazu beigetragen zu haben, brauchbare Wege für den Kampf gegen die Volksgeißel der Arbeitslosigkeit gewiesen zu haben.
S Sieg in der Arbeitsschlacht.
Habe es sich bei diesen ersten Phasen darum gehandelt, den arbeitslosen Volksgenossen überhaupt wieder Arbeit zu ver— schaffen, so stünden wir jetzt in der zweiten Phase des Neuauf— baues vor neuen Aufgaben mit einer völlig veränderten Problem⸗ stellung und Zielsetzung. Es handele sich jetzt darum, die großen in der Wehrhaftmachung des Deutschen Volkes und im Vier— jahresplan uns gegebenen Aufgaben zu erfüllen.
Es sei die der deutschen Finanzpolitik für die Zukunft ge⸗ stellte Aufgabe, die Erreichung der großen nationalen Ziele durch Konzentrierung aller finanziellen und wirtschaftlichen Kräfte zu ermöglichen und zu sichern. Diese Konzentrierung fordere den Verzicht auf manchen Wunsch und die Verschiebung manches be— rechtigten Anspruchs auf spätere Zeiten. Sie fordere auch eine einfache und zweckmäßige Doppelarbeit und Neben- und Gegen⸗ einanderarbeiten vermeidende, fortschreitende Durchorganisation unseres gesamten öffentlichen Apparates. Dabei müsse man sich vor einer lebensfernen Zentralisierung hüten. Ebensowenig wie der Staat auf die schöpferische Kraft des Unternehmers in der Wirtschaft verzichten wolle und könne, dürfe er die Initiative und Verantwortung in Staat und Gemeinde über Gebühr beein— trächtigen.
Der politische Umbau habe zu einer Aenderung der Wirtschafts⸗ auffassung in Deutschland geführt. Die starke Betonung des Ge⸗ dankens der Ehre, wie sie sich in der Erbhofgesetzgebung und der Ehrengerichtsbarkeit anbahne, die Verurteilung von Steuer— hinterziehungen als eines Unrechts an der Allgemeinheit, der sich wieder altem deutschem Rechtsempfinden nähernde Begriff des Eigentums als einer Verpflichtung, die stärkere Verbunden heit zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft seien die kenn— zeichnenden Merkmale solcher Gesinnungsänderung.
Der Minister schloß nach einem Appell an die Verantwortung und Verpflichtung jedes einzelnen zu opferwilliger Mitarbeit mit den Worten von Walter Flex:
„Wer auf die preußische Fahne schwört, Hat nichts mehr, das ihm selbst gehört.“
—
— —
— — —
Die steuerliche Belastung der Kapitalgesell⸗ schaften und die Vorteile der Umwandlung.
Ueber die steuerliche Belastung der Kapitalgesellschaften und die Vorteile der Umwandlung sprach Oberxregierungsrat Dr. Kaem mel vom Reichsfinanzministerium im Steuerinstitut der Leipziger Handelshochschule. Der Vortragende ging dabei von allgemeinen Fragen des Kostengefüges aus, in dessen Rahmen die öffentlichen ö sämtlicher moderner Staaten einen immer stärkeven Anteil nehmen werden. Bei der Schaffung der Unter⸗ nehmungsform der Kapitalgesellschaften im 19. Jahrhundert sei vor allem beabsichtigt gewesen, die Haftung des Unternehmers zu beschränken und andererseits den Zugriff der Gläubiger zu er⸗ leichtern. Die Entwicklung habe aber weit über diese Ziele hinausgegriffen. Während der Inflation sei es dahin gekommen, daß zahlreiche Firmen ihre Unternehmungsform nicht ihren eigenen inneren Bedürfnissen entsprechend wählten, sondern daß äußere Umstände, wie etwa die Steuergesetzgebung, für diese Wahl ausschlaggebend wurden. In dieser Zeit gab eine große Zahl von Klein- und Mittelbetrieben mit oft großer Tradition die ererbte Form der Personalgesellschaft auf und wandelte sich in Kapitalgesellschaften um. So fand der neue Staat auf diesem Gebiete eine Fülle von Verzweigungen vor, die mit dem ursprüng⸗ lichen Zweck der Kapitalgesellschaft nichts mehr zu tun hatten. Vor allem mußte das Auseinanderklaffen von, Verantwortlichleit und Leitung stbrend hervortreten, das sich vielerorts bemerkbar machte. Nun war aber für die einzelne Gesellschaft der Ueber⸗ ang in eine andere Unternehmungsform durch Handels⸗ und erreiche Bestimmungen, durch Gebührenordnungen u. ä., nahezu unmöglich. Der Weg mußte erst durch die Umwandlungs⸗ verordnung v. 5. J. 34 u. ff. freigemacht werden, die im Dezember 1956 wieder verlängert worden sind. Als wichtigste Erleichterung wurde in handelsrechtlicher Hinsicht die Gesamtrechtsnachfolge eschaffen, die mit der Eintragung in das Handelsregister wirk⸗ ah wird.
Das Umwandlungs ste u er xecht, das scharf von dem Umwand⸗ lungsvecht zu trennen ist, begünstigt necht alle Tatbestände, die jenes erleichtert. Es geht aber seinerseits auch über das Um⸗ wandlungsrecht hinaus, z. B. bei der mit einer Liquidation ver⸗ bundenen Umwandlung. Die Gesellschaften, die umwandeln wollen, müssen bekanntlich vor dem 1. 7T. 1934 bestanden haben. Der Redner wies auf Bestrebungen hin, diese Bestimmnng zu beseitigen, erklärte die Wünsche aber für unerfüllbar. Bei Behand⸗ lung der Frage, wann sich steuerlich eine Uniwgndlung empfehle, zeigte der Vortragende an einer Reihe von Beispielen die zu be⸗ achtenden Gesichtspunkte auf, unter denen sich Kapitalhöhe, Zahl der Gesellschafter, Gewinnverwendung und bemerkenswerterweise auch der Familienstand der Gesellschafter (angesichts der Staffe⸗ lung der Einkommensteuer) befinden.
— ——
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Ne. 10 vom 14. Januar 1937. S. 3
Wirtschaft des Auslandes.
Der niederlãndische Außenhandel im Dezember
Englands Außenhandel im Jahre 19356.
London, 13. Januar.
Die englischen Einfuhren beliefen sich
im Jahre 1936 auf 849 Mill. Pfund gegenüber 756 Mill. Pfund
im Jahre 1935.
Pfund, die Wiederausfuhr auf 60,4 (55,3) Mill. Pfund.
1
Die Ausfuhr bezifferte sich auf 440 (425) Mill
besteht
daher ein Einfuhrüberschuß von rund 347 (i. V. 274,9) Mill.
Pfund.
Englands Stahlerzeugung im Dezember 1936
weiter erhöht.
London, 13. Januar. Die englische Stahlerzeugung betrug im Dezember 1636 16019 29090 t: das ist gegenüber dem Vormonat eine Mehrerzeugung von 17990 t. Die Rekordziffer vom Oktober ver⸗ flossenen Jahres belief sich auf 1060 500 t. Die Stahlerzeugung betrug für das ganze Jahr 1936 11702200 t, was einer durch⸗ schnittlichen Monatsproduktion von 975183 t gegenüber 821 609 t in 1935 gleichkommt. — Die Roheisenproduktion stellte sich im Dezember auf 671 400 t gegen 643 169 t im November.
Sinfchränkung der Finfuhr japanischer Strick⸗ waren in England.
London, 14. Januar. der englischen Vereinigung
Nach einer Erklärung des Präsidenten der Strumpfwarenfabrikanten, die
dieser am Mittwoch abgab, hat die japanische Regierung die Aus⸗ fuhr nach England unker Kontrolle genommen, obgleich das Ab⸗ kommen zwischen der englischen und der japanischen Strumpf⸗
warenindustrie bezüglich nach England
Strickwarenimports
noch
einer freiwilligen Einschränkung des nicht unterzeichnet ist.
Einzelheiten der Ausfuhr⸗ bzw. Einfuhreinschränkung sind offi⸗ ziell zwar noch nicht bekanntgegeben worden, doch rechnet man damit, daß die Einfuhr japanischer Strickwaren nach England in
diesem Jahre praktisch
den wird.
um 30
bis 40 974.
eingeschränkt wer⸗
Auflegung einer niederländisch⸗indischen Ronversionsanleihe.
Amsterdam, 14. niederländisch⸗indische
Januar.
Konversionsanleihe
Am Freitag wird eine 3 wige
mit Bürgschaft des niederländischen Staates im Betrage von 150 Mill. hfl. aufge⸗— legt. Der Ausgabekurs beträgt 9655 35, die Laufzeit 30 Jahre. die Anleihe dient zur Ablösung der 4 976 igen
niederländisch⸗
indischen Anleihen aus den Jahren 1930 und 1931.
und im Jahre 1936.
Amsterdam, 14 Januar. Nach Mitteilung des Zentral Büros für Statistik erhöhte sich der Wert der Einfuhr nach Holland im Dezember auf 114 (im Vormonat: 101) Mal. hfl.,
die Ausfuhr stieg auf 797 Vormonat: 77) Mill. hfl.
Fur das
ganze Jahr 1935 wird der Wert der Einfuhr mit 1017 (i. V. I36) Mill. hfl., der Wert der Ausfuhr mit 745 (i. V. 675) Mill. hfl.
angegeben.
Vorschlüge zur Neuregelung der dänischen
Kopenhagen, 13.
BVBalutaordnung. Januar.
Die Organisationen des Handels,
der Industrie und der Schiffahrt Dänemarks haben jetzt nach
erfolgter
Einigung
gemeinschaftlich dem
Valutaausschuß der
Zweiten Kammer des Reichstags einen Vorschlag über Richt⸗ linien für den Beginn einer Abwicklung der Valutazentrale ein— gereicht. Der Vorschlag sieht eine Dreiteilung der Einfuhr, vor: eine Gruppe von Einfuhrwaren soll ganz freibleiben, die jetzige Freiliste soll beträchtlich erweitert werden; eine andere Gruppe soll bedingt frei sein; nicht die Einfuhrmenge, sondern nur die
Verteilung auf die D
ie dritte Gruppe
rung sein. deren Einfuhr
die Importeure w teilweise größere
werden, bisher. Der
über diesen Vorschlag beraten. Die
Länder soll
gebunden sein gegen
wie jetzt teilweise
Valutaausschuß des
Gegenstand der endlich soll Waren umfassen, soll, jedoch so, daß weitere Drosselung gesichert Dispositionsfreiheit Reichstages wird nun weitere
Regulie⸗
bekommen als
Entwicklung der
Frage hängt wefentlich mit ab von der Haltung des Landwirt— schaftsrates, der dem Vorschlag bisher nur bedingt zugestimmt hat.
Venezuela gewährt USA Zollvergünstigungen.
Washington, 13. Januar. Die venezuelanische Regierung hat das Staatsdepartement davon benachrichtigt, daß sie angesichts der ihrer Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von den USA ge⸗
währten Meistbegünstigung
sich entschlossen habe, die
Zollver⸗
günstigungen, die sie Frankreich im französisch-venezuelanischen Handelsvertrag vom August 1936 gewährt hat, auch auf die Ver⸗
einigten Staaten auszudehnen.
Diese Zollvergünstigungen be—
tragen zwischen 20 und 3775 R und betreffen insbesondere folgende amerikanischen Ausfuhrwaren nach Venezuelg: Parfümerien, Toi⸗ letteartikel, Weine, Liköre, Mineralwasser, Seide und Kunstseide.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 135. Januar 1937: Gestellt 26 616 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 14. Januar auf 72,900 A6 (am 13. Januar auf 72,00 ½) für
106 kge.
Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes
vom 14. Januar 1937.
(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte
Originalhüttenalumin
8, n nenne, desgl. in Walz- oder Drahtbarren
9909 ..
Reinnickel, 98 99 os⸗ k
Antimon-Regulus. Feinsilber
Telegraphische Anszahlung.
Lieferung und Bezahlung): ium, 98 bis
144 RM für 100 kg
148
6919 6561
—
In Berlin sestgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
11 41 n. *. 1) 1 ‚ l
1
fein.
Aegypten (Alexandrien . Argentinien (Buenos ,,, Belgien (Brüssel u. Antwerpen) .... Brasilien (Rio de Janeiro) Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England (London) .. Estland (Reval / Talinn) .. Finnland (Helsingf.) Frankreich (Paris). . Giiechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam) .. Iran (Teheran) . .. Island (Meyklavik) . Italien C)dtom und i , ,
Japan (Tokio u. Kobe)
Jugoslawien (Bel— grad und Zagreb). Leitland (Niga) . .. Litauen (owno/ Kau⸗ ,, ; Norwegen (Oälo) .. Oesterreich (Wien) Polen (Warschau, Kattowitz, Posen). Portugal (Eissabon). Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg) .. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. Barcelona) .... Tschechoslow. (Prag) Türkei (Istanbul) .. Ungarn (Budapest) . Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New JYort)
l ägypt. Pfd. 1Pap.⸗Pes. 100 Belga
1 Milreis 100 Leva
L kanad. Doll 100 Kronen 100 Gulden Uengl. Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M 100 Fres. 100 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
100 Lire 19en
100 Dinar 100 Lats
0b Litas 100 Kronen 100 Schilling
100 Jloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen 00 Franken 100 Peseten 100 Kronen türt. Pfund 100 Pengö
1 Goldpeso
1Dollar
14. Januar
Geld
12351 0, 757
41,97
0, 151
3, 047
2, 488 54,52 47,04 12, 21
67,93 5, 395
11,615 2, 353
136, 1 15.13 5416
13, y 0.768
5,654 418,47
41,94 61,537 48,95
17,04 11,095 1,813 62, 9h 57,09
7373 86 1978
1.381
2, 488
Brief 12,54
0,761 42 0s
o, 163
3. 0h3
24192 ba H? 17, 1 1224
68,07 5,405 11635 2, 3ꝛę7 136,42 15, 17 54,86 13,11 0, 710 5,666 48,57 42,02
61 15 49. 0h
47,14 111d 1,817 63, o 5721 17,77 8 679 1,982
J386
2,492
13. Januar
Geld
12,52 o, o?
141,97
o, 151
3. 047
24185 5457 1704 1227
67,93 h, 395 11,625 2, 353 136,18 15,18 54, 80
13,09 6707
5, 654 48,47
11,94 1.412 18, 95 47,0 Ii, 09h 1813 3, 00 7,12 1798 8, 57 197 1,384 2488
Brief
12,55 O, 761
12, 05
o, 153
3. hz
2192 ba, H 147,1 12.25
b8, o 5.105
11,645 2367
136,16 l 2
*
54,56
13,1 6.709
h, 666 48,57
12,02 61,54 49, 05) 47,14 11, 115 1,817 63, 2 b7, 24 18,02 8.559 1,982 1,386
2, 492
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
Sovereigns ...
Gold⸗Dollars . Amerikanische:
Argentinische ..
Brasilianischen. Bulgarische .. Canadische ... 8 Danger, Englische: große Gitnnnee, Finnische . . ..
Französische .. Holländische ..
Spanische ...
n,
20 Franes⸗Siücke .. 1000-5 Dollar.. 2 und 1 Dollar.
e e,
14 u. darunter engl. Pfund
Italienische: große . 100 Lire
100 Lire u. darunt. 100 Lire Jugoslawische .. Lettländische ...
Tschechoslowakische: 000, 1000 u. E00 Kr. 100 Kronen — 100 Kr. u. darunter 100 Kronen .
Ungn ritt;
14. Januar 13. Januar
Geld Brief Geld Brief
. Notiz 20,8 20,46 20,38 20,46 für 6, 6 16537
6 1 Stack Hiss 45s 4885. 4256 1Dollar 2, 45 2, 47 2, 45 2,47 1Dollar 2, 45 2, 47 2, 4h 2,47
1 Pap. Ppeso 5729 5749 65729 6749 . 100 Belga 41,84 42,090 41, S4 42, 90 I Mitres izz i522 O32 G i62
.. 100 Leva — ... 1 kanad. Doll 2,45 . 100 Kronen 54,36 .. 100 Gulden 47, 05 .. . IL engl. Pfund
bo nn Rr
12.185 12 17155 1
247 245 247 od, 08 54,41
54,63
17965 4735 2325 121565 12355 zöTeh 12, 195 12255
. oh hunt Mi. 534 538 834 bg . löh gez, . lings 116366 1173 1151s = bs Hüiden öh sl“ 156,35 5d, s 153639
1307 1513 13597 13,13
. 100 Dinar 5, 64 1100 Lats
.. 100 Peseten —
.. 1 türk. Pfund 1090 Pengö
1: 68 564. H68
Litauische . . . .... 100 Litas 41,70 41,86 41,7J0 41, 86 Norwegische . . . . . 100 Kronen 61,21 61,45 61,26 61,50 ' Oesterreich.: große. . 100 Schilling — — — — 100 Schill. u. dar. 100 Schilling 498,09 4920 49,99 49,20 Polnische ... . . .. 166 Jloty 47605 T2 47,05 423 Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei — — — — unter 500 Lei... 100 Lei — — — — Schwedische . . . . . 100 Kronen 62,78 63,94 62,83 63,099 Schweizer: große . . 100 Frs. 56,94 57,16 56,97 5719 100 Frs. u. darunt. 100 Frs. 56, g4 57,6 56,97 57,19
London,
13. Januar.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
(D. N. B.) Am zweiten Tage der ersten diesjährigen Londoner Kolonialwollversteigerung entwickelte sich bei zahlreichem Besuch wieder äußerst lebhafter Wettbewerb. Hauptkäufer war der heimische Handel, für russische Rechnung er— folgten Anschaffungen in Croßbreds. Ballen in guter Auswahl. 8561 Ballen zugeschlagen.
Das Angebot umfaßte 8957
Innerhalb der Versteigerung wurden Die Stimmung für Australmerinos in allen mngrktgängigen Qualitäten, feine, mittlere und grobe Neu⸗ seeland⸗Croßbreds und feine, mittlere und grobe Neuseeland⸗Slipes war weiter sehr fest., desgleichen für beste, mittlere und geringe Australwaschwollen, seine und mittlere Merinowaschwollen vom Cap und feine, mittlere und grobe Croßbredwaschwollen vom Cap.
Ergänzung zum Bericht vom 12. Januar 1937:
; Kreuz⸗ z Kreuz⸗ Ursprungẽ⸗ Merino⸗ zucht⸗ Merinos zuchten Angebot wasch⸗ sasch. im ö ö wollen welten Schweiß Schweiß Südwales .. 2. 20 32 16—29 13—2 3 10— 60 Queensland. 1802 23—35 16—31 121 —21 93 —20 Victoria ... 1523 241 — 33 151 — 15— 243 10— G Südaustralien 7 — J 6. ö. Westaustral. . 1294 28 - 297 — 12—19 10— 9 Neuseeland *) 1837 — 20 - 23 — 13— 9 ,,, 5 (alle zurückgezogen) — — Angebot... 8791 Verkauft. 8064 Slipes 14-24
110000000 RM
Berliner Börse am 14. Januar.
Aktien still und uneinheitlich, Renten freundlich Umschuldungsanleihe weiter anziehend.
Me 2 zofschäft schan a , r, , . War das Geschäft schon an der gestrigen Börse ziemlich stark begrenzt, so trat heute angesichts der fehlenden Publikums⸗
11 Schrumpfung der Umsätze ein. Unter le bröckelten die Kurse eher leicht ab, wenn auch vereinzelt Besserungen dem Gesamtbild ein nicht unfreundliches Aussehen gaben. Die anlagesuchenden Kreise scheinen sich z. Zt. vom Aktienmarkt abgewandt zu haben, dagegen
)* 4 Eon 8 vo 55 . K 33 r 7 stärkeres Interesse für festver e zu zeigen. Offe
beteiligung eine weitere dem Eindruck dieser Geschä
. in Sliche
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5p
eine neue Kor mit Barzeichnungsmöe ndigt — möglichkeiten. — Von Montanwerten setzten Ms niedriger ein und gaben sogleich weiter . Rheinstahl, Harpener und Hoesch ermäßigten sich um je dagegen waren ansfelder um ½z, Klöckner und Mannesmann um je Mn * gebessert.
Von Braunkohlenaktien gaben Ilse ohne besonderen Grund — kleines Angebot konnte nicht sogleich untergebracht werden — um 3½ 9 nach, Eintracht besserten sich um 135 3. Bei den chemischen Papieren gingen die Kursveränderungen nicht über „½. 23 hinaus; in diesem Ausmaß ermäßigten sich Farben zunächst auf 1694 und sodann gleich weiter auf 1685 95. Elektro⸗ und Tariswerte wurden vielfach zu Vortagskursen gehandelt. Ausnahmen bildeten Siemens mit — 114, Rheag mit — 17386, Lichtkraft mit 4 114 und Lieferungen mit 4 33 75. Zufallsaufträge gaben auch dem Markt von Maschinenbauwerten ein uneinheitliches Gepräge. Bln.⸗Karls⸗ ruher ermäßigten sich um 1M, Orenstein um 1, dagegen gewannen Rheinmetall 1, Bln. Maschinen 3 55. Kaufneigung zeigte sich wieder für einige Textilpapiere, insbesondere Bemberg, die um 76 auf 108 anzogen. Papier⸗ und Zellstoffwerte wiesen durchweg Abschwächungen von 115 bis 1 9 auf.
Im Verlauf ließ die Geschäftstätigkeit an den Aktienmärkten weiter erheblich nach. Die Folge davon war ein weiteres Nach⸗ geben der Kurse auf der ganzen Linie. Farben wurden zuletzt mit 169½ gehandelt. AEG. gaben um 6, Aschaffenburger um *, Daimler um S, Schuckert um , Siemens um 1 2 nach. In diesem Rahmen etwa bewegten sich auch die Rückgänge bei den meisten übrigen Papieren.
Gegen Börsenschluß, an kamen, blieb das Kursniveau im allgemeinen behauptet. kamen überhaupt keine Notierungen zustande.
Am Einheitsmarkte ergaben sich für deutsche Industrieaktien nur wenig Veränderungen, die Kursgestaltung war aber nicht einheitlich. Während Sachsenwerk 5 und Osnabrücker Kupfer 4M , hergeben mußten, waren Küppersbusch um 335 und Bach⸗ mann um 3 ½ gebessert. Banken konnten sich behaupten. Eine Ausnahme machten Berliner Handels (— 28 ). Hyp.⸗Banken waren überwiegend abgeschwächt.
Auslandsaktien blieben gehalten. Kolonialaktien zeigten nicht ganz regelmäßige Kursbewegung; Neuguinea stiegen um 3 , andererseits lagen Schantung 2 * niedriger.
Am Rentenmarkt war ziemlich lebhafte Nachfrage für Um⸗ schuldungsanleihe vorhanden, die erneut um 10 Pfg. auf 90,90 anzogen. Gesucht waren auch Zinsvergütungsscheine (4 0,20), späte Reichsschuldbuchforderungen (44 1). Die Reichsaltbesitz⸗ anleihe eröffnete 9 79 höher mit 1175 9.
Steuergutscheine blieben meist unverändert und galten zum Teil gestrichen Geld.
Am Kassarentenmarkte blieb die Stimmung weiterhin ruhig. Die Veränderungen nach beiden Seiten gingen nur selten über v Yz hinaus. Fester lagen von Stadtanleihen 2er Gera und 26er Koblenz (je m ) sowie Decosama 1 (4 0.40). Von Pro⸗ vinzen sind 30er Pommern (— O45) und 28 29er Schlesw. Holstein (— 6 75) hervorzuheben. Sonst verloren noch 8. Schles! s Elektr. Verband 1 59. Am Markt der Länderanleihen waren Thüringer Auslosung nach Pause um (0,80 abgeschwächt.
Reichsanleihen schwankten um Vortagsstand Postschätze bröckelten ab. — Auslandsrenten lagen uneinheitlich. Von In⸗ dustrieobligationen büßten Farben 1, Loewe 6 und Alschinger 7 3 Din,
Der Privatiskontsatz wurde bei 3 93 belassen.
Blanko⸗Tagesgeld erforderte unv. 25 — 31 75.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich das Pfund auf 12,225 (12,235), der Dollar auf 2,49 (unv,), der Gulden auf 136,28 (136,32), der franz. Franc auf 11,5625 (11,635), der Schweizer Franken auf 57,15 (57,18) und die Peseta auf 11,75 (18,00.
dem Umsätze kaum noch zustande Vielfach
Die Zulaffungen an der Berliner Börse im Jahre 1936.
An der Berliner Börse wurden 1936 einschließlich 6 (i. V. 6) Anträgen aus dem Vorjahre 40 (i. V. 38) Anträge auf Zulassung gestellt. Zur Einführung gelangten: 1614 816050 (1 178 523 300 Reichsmark festverzinsliche Wertpapiere, 37 085 300 Git 999 760 Reichsmark Aktien (Wiederzulassung), 147 264 199 (E28 371000 Reichsmark Aktien (nenzugelassene), insgesamt also 1798 165 450 (2 023 894060) RM. Die festverzinslichen Wertpapiere bestehen aus: 850 9000 09 RM Reichs- und Staatsanleihen, 500 909 900 Reichsmark Schatzanweisungen der Deutschen Reichsbahn, 3 500 000 RM Provinzialanleihen, 190 415 000 RM Pfandbriefen und Kommunal-Schuldverschreibungen, 68 951 0590 RM Kon⸗ versionsanleihen, 1 950 000 RM Industriellen⸗ Schuld verschrei⸗ bungen (aus der Umwandlung von Aktien entstanden). Die neu— zugelassenen Aktien betreffen: 13 764 100 RM Kapitalerhöhungen von Gesellschaften, deren alte Aktien bereits zugelassen sind, 133 500 009 RM neue Papiere für die hiesige Börse (und zwar Winterhall-Aktien, 23 506 000 RM Dierig—⸗ Aktien). Zurückgenommen wurden 36 G0) Anleihen und Pfand— briefe, 12 (18) Aktien. Gemäß § 4 der Verordnung betreffend die Zulassung von Wertpapieren vom 20. April 1932 wurden im Jahre 18366 9 Bekanntmachungen gegenüber 19 Sekanntmachungen im Jahre 1935 genehmigt.
Die Auswirkungen der Aufhebung der Kupfer⸗ RNeftriktion.
London, 13. Januar. Am Kupfermarkt war heute wieder leb⸗ hafte Stimmung zu verzeichnen infolge der offiziellen Ankündi⸗ ung daß die Restriktion vorläufig aufgehoben ist. Der Preis, der bei Eröffnung sich auf 53 Pfund Sterling für Dreimonatslieferung stellte, fiel vorübergehend auf 5236 Pfund Sterling, um im gern wieder scharf anzusteigen auf Grund umfangreicher Nachfrage des Handels und der Spekulation. Dabei machten sich keinerlei An⸗ zeichen einer Abschwächung bemerkbar, weil nach Ansicht der Markt- preise die Aufgabe der Restriktion wohl kaum sofortige Auswirkun⸗ gen haben dürfte. Andererseits glaubt man, daß schon die jüngste ungewöhnliche Preissteigerung zahlreiche mit hohen Kosten arbei— tende Bergwerke veranlaßt habe, den Betrieb wieder aufzunehmen. Im übrigen erscheine ein Zusammenbruch des Preisniveaus un⸗ wahrscheinlich, da sämtliche Mitglieder der am Restrittions⸗ abkommen beteiligt gewesenen Länder einer Meinung seien, nämlich der, daß die Restriktion, falls notwendig, wieder eingeführt wird. Nach vorläufigen Schätzungen des Marktes dürften 10 060 t zusätz⸗ liches Kupfer im laufenden Monat und annähernd 25 609 t in den nächsten drei Monaten erhältlich sein.