1937 / 11 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Jan 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs- und Staatsanzeiger Rr. 11 vom 12. Januar 1937. S. 4

Bekanntmachung

über das Verbot einer ausländischen Druckschrift.

Im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volks aufklärung und Propaganda wird auf Grund des 51 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bis auf weiteres im Inlande die Verbreitung des im Verlag Editions du Carrefour, Paris, erscheinenden Buches „Japan rüstet zum gro ßen Krieg“ von O. Tanin und E. Yohan verboten.

Berlin, den 11. Januar 1937.

Der Reichsführer-SS. und Chef der Deutschen Polizei

im Reichsministerium des Innern. J. A.: Mülder.

Bekanntmachung über eine Aenderung der Transferbestimmungen.

Auftragsgemäß machen wir bekannt, daß das Reichsbank— direktorium in Abänderung der Transferregelungen

vom 30. Juni 1933

für die vom 1. Juli 1933 bis 31. Dezember 1933 fälligen Kapitalerträgnisse,

vom 18. Dezember 1933

für die Fälligkeiten vom 1. Januar 1934 bis 30. Juni 1934, vom 14. Juni 1934

für die Fälligkeiten vom 1. Juli 1934 bis 30. Juni 1935

und vom 22. Juni 1935 für die Fälligkeiten vom 1. Juli 1934 bis 30. Juni 1936, die auch auf die Fälligkeiten vom 1. Juli 1936 bis 31. Dezember 1936 erstreckt wurde,

folgende Bestimmungen getroffen hat:

1. Bei Kapitalerträgnissen, die in der Zeit vom 1. Juli 1934 bis 31. Dezember 1936 fällig waren und an die Kon⸗ versionskasse für deutsche Auslandsschulden gezahlt wurden, müssen die Forderungsberechtigten, sofern sie Schuldverschrei⸗ bungen mit Zinsenlauf vom Tage der Fälligkeit der Forderung, bei verspäteter Einzahlung vom Tage der Einzahlung bei der Konversionskasse beziehen wollen, spätestens bis zum 31. März 1937 den Antrag auf Aushändigung solcher Schuldverschrei⸗ bungen bei der Konversionskasse eingebracht haben. For⸗ derungsberechtigte, die den Bezug der Schuldverschreibungen nach diesem Termin beantragen, erhalten Schuldverschreibungen ausgehändigt, deren Zinsenlauf mit dem ersten Tage des⸗ jenigen Kalenderhalbjahres beginnt, in welchem der Antrag gestellt wird.

. 2. Kapita lerträgnisse, die in der Zeit vom 1. Juli 1933 bis 31. Dejemher 1936 fällig wurden, jedoch erst nach dem 31. Dezember 1936 bei der Konversionskasse eingezahlt sind oder werden, unterliegen den zur Zeit der Einzahlung gelten— den Transferbestimmungen. .

Durch hesondere Abkommen getroffene, hiervon ab— weichende Bestimmungen bleiben unberührt.

Berlin, den 13. Januar 1937.

Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden.

Preußen.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 (Reichs⸗ gesetzbl. 1 S. 83) und des Gesetzes über die Einziehung kommu⸗ nistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 Reichsgesetzbl. l S. 293) in Verbindung mit der Durchführungsverordnung des Preußischen Ministers des Innern vom 31. Mai 1933 (Gesetzsamml. Nr. 39) und mit dem Gesetz über die Einziehung volks⸗ und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1935 (Reichsgesetzbl. ! S. 479) werden nachstehende Vermögens—⸗ werte, nämlich:

Grundstück „Neue Baulichkeiten“ in Schöpfurth⸗Stein⸗ ) furt, Grundbuch Finowfurt Band 35 Blatt 1296, hiermit beschlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen ein⸗ gezogen.

Potsdam, den 15. August 1933.

Der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Potsdam. Freiherr Schenck zu Schweinsberg.

WMichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Lettische Gesandte Hugo Celmins hat Berlin am 11. d. M. verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Legationsrat Stegmanis die Geschäfte der Gesandtschaft. Der Desterreichische Gesandte Stephan Tauschitz ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.

Der Königlich Ungarische Gesandte me Sztojay ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt⸗— schaft wieder übernommen.

Der Gesandte der Union von Südafrika. Dr. S. F. N. Gie ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Verkehrswesen.

Unzulässige Werbung auf Postwertzeichen.

Kürzlich sind von einer Briefmarkenfirma deutsche Postwert⸗ ir mit Werbungen für ein bestimmtes Briefmarkenalbum und ür den „Tag der Briefmarke“ überdruckt und in den Handel ge⸗— bracht worden; der Ueberdruck verdeckt das Markenbild vollkommen. Die Deutsche Reichspost weist darauf hin, daß der Ueberdruck ohne Genehmigung des . erfolgt ist, das eine derartige Verwendung amtlicher Postwertzeichen für Werbungen irgendwelcher Art nicht zuläßt.

Sonderpostamt für die „Kolonialfesern vom 23. und 24. Zanuar 1937 *.

Die Deutsche Reichspost richtet anläßlich der „Kolonialfeiern vom 23. und 24. Januar 1937“ in den Festränumen des Zoolo⸗ gischen Gartens eine Sonderpostanstalt ein. Das Sonderpostamt verkauft Postwertzeichen, nimmt gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen sowie Telegramme an und gibt postlagernde Sen⸗ dungen aus, die nach der Sonderpostanstalt gerichtet sind. Das Sonderpostamt verwendet besondere Tagesstempel mit der In⸗ schrift Berlin W62 Kolonialfeiern vom 23, u. 26. Jan. 37 Zoo⸗ Berlin“ sowie der Abbildung des Reichskolonialbund⸗Abzeichens.

Umfang des *,, r. im Dezember

Die Zahl der Postscheckkonten ist im Dezember 1936 um 1276 Konten auf 10941367 gestiegen. Auf diesen Konten wurden bei SlI,4 Millionen Buchungen 13 306 Millionen RM umgesetzt; davon sind 113358 Millionen RM oder 83,3 „, bargeldlos beglichen worden. Das Guthaben auf den Postscheckkonten hetrug am

Monatsende T7057 Millionen RM, im Monatsdurchschnitt 708,0 Millionen RM.

Der Stand der industriellen Welt⸗ produktion bis Ende 1936.

Die gewerbliche Gütererzeugung der Welt hat 1936 weiter kräftig zugenommen. Nach Ausführungen in dem neuen Wochen⸗ bericht des Instituts für Konjunkturforschung (»Hanseatische Ver— lagsanstalt, Hamburg 36) ist die Indexziffer der industriellen Weltproduktion um rd. 9 36 gestiegen. Der Nettoproduktions⸗ wert der „Welt“ Industrie kann für 1936 auf etwas über 300 Milliarden RM geschätzt werden. Das sind zwar noch immer 2095 weniger als im günstigsten Nachkriegsjahr 1929, doch ist dieser Rückstand ausschließlich den heute noch niedrigeren Preisen zuzuschreiben. Mengenmähßig liegt die Erzeugung bereits wieder beinahe um 15 8 über dem Stand von 1928 und etwa 6 3 über dem von 1929. Auch wenn man berückschtigt, daß die Be völke⸗ rung der Welt weiter zugenommen hat, ist die Versorgung je Kopf der Bevölkerung im Durchschnitt des vergangenen Jahres immerhin um rund 30 * größer gewesen als vor dem Kriege und etwa ebenso groß wie 19229. Von diesem Gesamtergebnis weichen die einzelnen Industriezweige, je nach der Stellung, die sie in der Bedarfsskala einnehmen, und je nach den Struktur⸗ bedingungen, unter denen sie stehen, mehr oder weniger stark nach oben oder unten ab.

Setzt man den Produktionsstand des Jahres 1928 gleich 1 0, so ergeben sich für 1936 für die wichtigsten industriellen Produk⸗ tionszweige folgende Indizes: Steinkohle 99, Erdöl 136, Strom mindestens 150, Eisen 107, Stahl 113, Kupfer 89, Blei 87, Zink 104, Zinn 100, Nickel 190 und Leder 112. Besonders stark war die Produktionsentwicklung in den zur Rüstungsindustrie ge— hörenden Zweigen; so ergibt sich für Flugzeuge gegenübes 1928 ein Produktionsindex von 228. In der Reihe der Produktions⸗ güter stehen Kautschukwaren mit einem Produktionsindex von 151, Papier und Pappe von 122, Kraftfahrzeuge von 117 und Handelsschiffe von 116. In der Gruppe der Verbrauchsgüter stellt sich die Produktion 1936 gegenüber 1928 bei Textilien auf 114, bei Schuhen auf 119 und bei Tabakwaren auf 116.

Nach Ländern betrachtet, zeigt sich in der industriellen Welt⸗ produktion eine doppelte Differenzierung: Einmal hat sich die Er⸗ zeugung je nach der wirtschaftspolitischen Haltung der einzelnen Staaten von Land zu Land verschieden entwickelt; zum anderen tritt immer deutlicher die Wirksamkeit struktureller Faktoren hervor, die vor allem in dem verschieden raschen Wachstums⸗ tempo der Erzeugung in den „alten“ und den „jungen“ Indu⸗ strieländern zum Ausdruck kommt. Eine Zunahme zeigt die Industrieproduktion insbesondere in folgenden Ländern: Jeweils gegenüber 1928 (gleich 100) ergibt sich für Japan ein Produk— tionsstand von 181, für die Südafrikanische Union von 163, für Schweden von 153, für Großbritannien von 123 und für Deutsch⸗ land von 107. Demgegenüber ist die Industrieproduktion u. a. in folgenden Ländern im Vergleich mit 1928 zurückgeblieben: Für die Vereinigten Staaten ergibt sich ein Produktionsindex von 96, für die Tschechoslowakei von 83, für Belgien von 78, für Polen von 72, für Frankreich von 78 und für die Niederlande von 69.

Industrie und Leistungssteigerung.

Arbeitstagung der Reichsgruppe Industrie.

Der bekannte Erlaß des Reichs- und Preußischen Wirtschafts⸗ ministers vom 12. November 1936 stellt in seinem ersten Teil den Gruppen große Aufgaben auf dem Gebiet der Förderung der Wirtschaftlichkeit und der Leistungssteigerung.

Die Reichsgruppe Industrie hat den Weg zur Durchführung dieser Arbeiten im Einvernehmen mit dem Reichswirtschafts⸗ ministerium in einer ausführlichen Anweisung vom 9. Dezember 1936 festgelegt. Ueber den gegenwärtigen Stand dieser Arbeiten fand am 14. Januar d. J in der Reichsgruppe Industrie eine Arbeitstagung statt. Die Vertreter der einzelnen Wirtschafts⸗ gruppen erstatteten eingehende Berichte. Es ergab sich hierdurch ein fruchtbarer Meinungs- und Erfahrungsaustausch innerhalb der gesamten Industrie, der geeignet ist, diese wichtigen Rationali⸗ sierungsarbeiten im gegenseitigen Wettbewerb vorwärtszu⸗ treiben.

So mannigfaltig auch das Bild der bisher vorliegenden Arbeitsergebnisse entsprechend den Sonderverhältnissen der ein⸗ zelnen Industriezweige ist, so erfreulich ist die Feststellung der guten Fortschritte und der bisherigen Erfolge dieser Gemein— schaftsarbeit. Auf Grund dieses Ergebnisses besteht die Absicht, künftig ähnliche Rechenschafts- und Förderungstagungen ab⸗ zuhalten.

Handelsteil.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 16. Januar.

Staatsoper: In der Neuinszenierung: Der fliegende Hol- länder. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Zum 1. Male: Und Pippa tanzt. Ein k von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Das kleine k Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven. Beginn: 20 Uhr.

Aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Am Mittwoch, dem 20. Januar d. J., findet abends, pünkt-— lich? Uhr, der vierte öffentliche Vortrag dieses Wintersemesters im Festsaal der Preußischen Akademie der Wissenschaften statt. Herr August Kopff spricht über das Thema: „Probleme der klassischen Astronomie“ (mit Lichtbildern).

Eintrittskarten (RM 1, und RM 0,50) sind beim Pförtner der Akademie (Unter den Linden 8 erhältlich.

Berliner Börse am 15. Januar.

Aktien still, Renten gefragt.

Das Börsengeschäft blieb auch heute wieder eng begrenzt, so daß sich die Festsetzung der ersten Kurse vielfach recht schwierig gestaltete. Die Bankenkundschaft bleibt dem Markte nach wie vor fern, wodurch naturgemäß auch die Unternehmungslust des berufs⸗ mäßigen Börsenhandels stark beeinträchtigt wird. Der zweifellos vorhandene Anlagebedarf des Publikums hat sich unverkennbar nach dem Rentenmarkt verlagert, an dem auch heute wieder ziemlich lebhafte Nachfrage vorhanden war, Diese Entwicklung wird durch eine außerordentlich flüssige Verfassung des Geldmarktes gefördert, an dem trotz des heutigen Medios eine erneute Verbilligung ein—⸗ getreten ist. Am Montanaktienmarkt waren eher geringe Kurs⸗ einbußen zu verzeichnen, so bei Hoesch um 3, bei Klöckner und den Verein. Stahlwerken um je ½ 23. Von Braunkohlenwerten konnten sich Ilse nach dem gestrigen Rückgang um 1 erholen, im gleichen Ausmaß waren auch Genußscheine gebessert. Am Kaliaktienmarkt zogen Kali Chemie gegen den letzten Kassakurs um 3 95 an, während Salzdetfurth unter dem Druck kleinen An— gebots um 2 38 zurückgingen.

Von den chemischen Papieren hatten Farben einen Anfangs— verlust von 2 (16875). Von Elektrowerten konnten Siemens einen Anfangsverlust von 19 2 sofort nach Festsetzung des ersten Kurses wieder ausgleichen. Bei den Versorgungspapieren fällt eine anhaltende Steigerung der Schles. Gas heute um 2 2 auf, Rheag gewannen 1, dagegen ermäßigten sich Lieferungen, Charl. Wasser und Wasserwk. Gelsenkirchen um ea. 1— 13 235. Befestigt waren Kabel- und Drahtaktien und Autowerte. Im übrigen sind mit besonderen Veränderungen nur noch Allgem. Lokal u. Kraft (4 1) und Eisenbahnverkehr 15 *) zu erwähnen, während sonst die Kursveränderungen über Prozentbruchteile nicht hinaus gingen.

Im Verlauf konnten die gegen den Vortag niedrigeren An⸗ fangskurse zum Teil wieder überschritten worden. Eine Anregung ging von der Befestigung einzelner Spezialpapiere aus, von denen insbesondere Muag mit einer Steigerung um über 2576 3. auffielen; nach wie vor bleiben hier Dividendenhoffnungen maßgebend für die Bewegung. Daneben wurden Gesfürel etwa 1 und Stöhr etwa 175 über dem Anfangskurs gehandelt. Schles. Gas erhöhten den Anfangsgewinn auf 75. Goldschmidt, die erst in der zweiten Börsenstunde zur Notiz gelangten, gaben dagegen um 138 75 nach.

Die Börse schloß in freundlicher Haltung. Favoriten des Tages waren Muag, gegen den Verlauf unvexändert, gegen den ersten Kurs 4 2375 ÿz, Stöhr 4 25 75 und Schles. Gas mit einem gleich großen Gewinn, nachdem nochmals gegen den Verlauf eine Stei⸗ gerung um 1 3 eingetreten war. ;

Am Einheitsmarkt überwogen für deutsche Industrieaktien, so⸗ weit Veränderungen zu verzeichnen waren, Besserungen bis zu 5M 5. Andererseits sind Eschweiler Berg mit einem Verlust von 6 55 hervorzuheben. Für Banken blieb es ruhig. Durch schwache Haltung fielen Ueberseebank (— 35 76) auf. Hyp.⸗Banken gaben bis 11 7. nach.

Auslandsaktien konnten sich behaupten. Am Markt der Kolo⸗ nialpapiere neigten Schantung (- 265 33) zur Schwäche.

Am Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz um auf 11776 an. Sehr fest liegt wieder die Gemeindeumschuldungsanleihe, die mit einer Steigerung um 15 Pfg. einen neuen Höchstkurs von Ml ß er⸗ reichten. Zinsvergütungsscheine gewannen 5. Pfg. Späte Reichs⸗ schuldbuchforderungen Y6. .

Steuergutschelne galten vielfach gestrichen Geld. 38 er Fällig⸗ keiten gewannen 5 Pfd. ;

Am Kaffarentenmarkt war die Stimmung nach wie vor freundlich. Die Umsatztätigkeit hielt sich jedoch in dem gewohnten engen Rahmen. Die Veränderungen gingen kaum über v.. 3c hingus. Stadtanleihen lagen uneinheitlich; Ber Essen und 29er Kassel verloren je „6 76. Provinzanleihen, Länder- und Reichs⸗ anleihen konnten sich behaupten, Für Schutzgebiete war ein

freundlicher Grundton unverkennbar. Auslandsrenten hatten unregelmäßige Kursgestaltung. Am Markt der Industrieobli⸗

gationen lagen Aschinger 65 Pfg. fester, Farbenbonds bröckelten um 1 * ab.

Der Privatdiskont blieb unverändert 3 3.

Blanko⸗Tagesgeld verbilligte sichæ im Zusammenhang mit der Fälligkeit einer größeren Schatzanweisungs-Emission um nt auf Mus 2 M 36. =

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das Pfund mit 12235 (12,225), der Dollar mit unv. 2,49, der Gulden mit 136,38 (156,283), der franz. Franc mit 11,63 (11,625) und der Schweizer Franken mit 57,18 (67,15) festgesetzt.

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage

ia ¶epy—iyyyi ß ——ͤ—i ia 22 2 . Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlag ⸗/ i. VB.. Rudolf Lantzsch in Berlin⸗-Schöneberg.

Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (einschl. Börsenbeilage und zwei Zeniralhandelsregisterbeilagen)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 11

Berlin, Freitag, den 15. Januar

Die Versicherung in der deutschen Wirtschaft.

Vortrag von Prof. Riebesell.

Am Donnerstag sprach im Rahmen einer bankpolitischen Vortragsreihe der Staatswissenschaftlichen Fachschaft Prof. Riebesell, Präsident des Reichsverbandes der öffentlich ⸗recht⸗ lichen Versicherung, über „Die Versicherung in der deutschen Wirtschaft“.

Der Redner verwies zunächst darauf, daß die Gruppe Vex⸗ sicherungen in der gewerblichen Wirtschaft an zweiter Stelle stehe mit einem Gesamtkapital von 8 Mrd. RM. Der Staat muß auf Grund dieser Tatsache einen wesentlichen Einfluß auf die Kapital⸗ lenkung der Versicherungsgesellschaften auszuüben versuchen. Dies habe sich bereits für das Passivgeschäft in den Vorschriften über die Anlage der vorhandenen Mittel ausgewirkt und zur Ver⸗ meidung von Spekulation oder „kapitalistischen Extratouren“ ge⸗ führt. Das Passivgeschäft ist aber nur ein Nebenprodukt des Versicherungsgeschäfks und das Hauptaugenmerk müsse stets auf das Akttivgeschäft gerichtet sein. Dieses ließe sich am besten mit dem Sparen vergleichen. Während aber beim Sparen jeder einzelne Sparer seine eigenen Einzahlungen zurückerhält, handelt es sich beim Versichern um ein Kollektivsparen, bei dem nur im ganzen Einnahmen und Ausgaben sich die Waage halten. Die Versicherung kann am besten definiert werden als „eine Gemein— schaft zum Ausgleich zufälligen, schätzbaren Bedarfs mit dem ge— ringsten Aufwand an Mitteln, die von der Gemeinschaft nach Maßgabe der getragenen Gefahr aufgebracht werden“. Das typische an der Versicherung besteht also in der Zusammenfassung der Versicherten zu einer Gemeinschaft, in dem Vorhandensein eines schätzbaren und zufälligen Risikos und in der Verteilung der Beiträge nach Maßgabe der getragenen Gefahr. Hinzu tritt die Notwendigkeit, die Schadenvergütung durch die Schadenver— hütung zu ergänzen.

Eine der wichtigsten Fragen, die sich ergibt, ist nun, ob die großen sozialen Aufgaben der Zukunft allein auf dem Wege der Verficherung zu lösen sind. Die im Punkt 15 des Partei- programms vorgesehene soziale Altersversorgung hat man zeit— weilig als eine Staatsbürgerversorgung und nicht als eine Ver⸗ sicherung gedacht. Das wäre aber zweifellos ein Rückschritt, denn erstere kann durch die Verwendung allgemeiner Steuermittel leicht zu Gleichmachexei, Faulheit und Ausnutzung führen. Das Ver— sicherungsprinzip, bei dem die Notwendigkeit der Bedürftigkeits⸗ prüfung fortfällt, und bei dem der einzelne je nach seinen Leistungen eine höhere oder niedrigere Rente erhält, ist schon das Nichtige. Ein gewisser Ausgleich zwischen Höher- und Weniger— verdienenden durch staatliche Zuschüsse wird allerdings auf dem Gebiete der Sozialversicherung immer notwendig bleiben und das Prinzip „Leistung Gegenleistung“ nicht voll zur Durchführung kommen lassen. Ferner ist die Sozialversicherung auf die Selb⸗ ständigen auszudehnen, wobei diese für gemeinsame Rechnung in einer besonderen Gemeinschaft und nicht durch einen neuen stagt⸗ lichen Träger durchgeführt werden kann. Die öffentliche Wohl— fahrt muß in Zukunft auf besondere Notfälle der einzelnen, die bersicherungsmäßig nicht zu erfassen sind, beschränkt werden.

In der Individualversicherung, die beizubehalten ist, sind die Grundsätze der öffentlich-rechtlichen Versicherung: „Gemeinnützig⸗ keit, Gewinnbeteiligung der Versicherten in allen Versicherungs⸗— zweigen und Nutzbarmachung der Versicherungseinrichtungen für

Wirtschaft

Ausweise ausländischer Notenbanken.

Paris, 14. Januar. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 8. Januar 1937 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 60 359 (unverändert), Auslandsguthaben 14 (Abn. 2, Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Wechsel und Schatzscheine 8563 (Abn. 1346), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 6822, Schatzscheine und Wechsel öffentlicher Körperschaften —, diskontierte ausl. Handelswechsel 18, zu⸗ sammen 6835 (Abn. 1339, in Frankreich gekaufte börsenföhige Wechsel 299, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1429, zu⸗ sammen 1728 (Abn. 7, Lombarddarlehen 3650 (Zun. 67), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse an den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1936 12 298, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 23. Juni 1936 6750, zusammen ig 048 (Zun. 1350). P a ssiva. Notenumlauf 88 417 (Abn. 925), täglich fällige Verbindlichkeiten 16570 (Zun. 825), davon: Tresorguthaben 84 (Abn. 29), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 19860 (Zun. 4, Privatguthaben 14 366 (3un. 816), Verschiedene 140 (Zun. 34), Devisen in Report (Abn. und Zun. —, Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 57,49 ,φίδ ; (57,44 0/9.

London, 13. Januar. (D. N. B) Wochenausweis der Bank von England vom 15. Januar 1937 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 455 050 (Abn. 7650), hinterlegte Noten 58 610. (3Zun. 1650), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 188 920 (Zun. bo), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 50 (Abn. 50), Sil bermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 109 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 313 660 (unverändert), Depositen der Regierung 129380 (Abn. 1150), andere Depositen: Banken 106 720 (Abn. 3510), Private 38 270 (Abn. 130), Regierungs⸗ sicherheiten 83 160 (Abn. 160 130), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 12520 (Abn. 1890), Wertpapiere 20 810 (Abn. 300), Gold. und Silberbestand der Bantabteilung 370 (Abn, 99. Verhältnis der Reserven zu den Passiven 37,48 gegen 31,ů71 Co, k S847 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 71 Millionen mehr.

Baldige Beendigung des Wirtschaftskriegs zwischen England und Irland?

London, 15. Januar. Der irische Ministerpräsident de Valera hatte am Donnerstag zwei lange Unterredungen mit dem Kolonlalminister Malcolm Mac Donald, die von der Presse lebhaft begrüßt werden. Allgemein nimmt man an, daß neben Verfassungs- und sonstigen politischen Fragen vor allem wirtschaftliche Fragen erörtert worden seien. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Wirtschaftskrieg zwischen England und Irland sich bald seinem Ende nähern werde.

Seu Benzinpreiserhöhung in Paris.

Paris, 14. Januar. Die den Importeuren und Raffinerien gehörenden Tankstellen in Paris haben den Preis für Benzin um 6 Centimes je Liter auf 2,45 fres. erhöht. Die Erhöhung wird vom Petroleumsyndikat mit den Auswirkungen der neuen Lasten begründet, die den Raffinerien und Importeuren durch die Ab⸗ nahmeverpflichtung für synthetisches Benzin auferlegt worden seien. Bei den Einzelhändlern, die den alten Preis von 2,35 bzw. 2,30 fres, in der Bannmeile von Paris aufrechterhalten, herrscht Streitstimmung.

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die Allgemeinheit“ maßgebend für den weiteren Ausbau der Ver— sicherung. Auf die Form, in der Versicherung betrieben wird, kommt es weniger an, es handelt sich hauptsächlich darum, daß der Versicherungsgedanke rein durchgeführt wird und die Einrichtung der Versicheruͤng nicht kapitalistischen Zwecken dienstbar gemacht wird. Es kann nicht geleugnet werden, daß die öffentlich⸗-recht— lichen Anstalten auf allen Gebieten der nationalsozialistischen Aus⸗= gestaltung der Versicherung die Schrittmacher gewesen sind, und das auch weiter bleiben werden. Es ist deshalb auch falsch, eine öde Gleichmacherei zu treiben, der Leistungswettbewerb zwischen den Unternehmungen ist auch hier gut. Jede Unternehmungs⸗ form hat ihre Vorteile und ihre Nachteile. Die Idealform muß noch gefunden werden. Alle drei (öffentliche Anstalten, Gegen⸗ seitigkeitsvereine und Aktiengesellschaften) können sowohl Spezial⸗ aufgaben erfüllen als auch gemeinsame Aufgaben lösen.

Zum Schluß entsteht die Frage, ob die Versicherung ein Wirt⸗ schaftszweig ist, der von der Privatwirtschaft oder von der öffent⸗ lichen Hand betrieben werden muß. Dabei muß man unter⸗ scheiden je nach der Wirtschaftspolitik des Staates. In einem kommunistischen Staat ist die Frage anders zu beantworten als im nationalsozialistischen Staat. Jedenfalls läßt sich nicht leugnen, daß die Versicherung kein Zweig der Erwerbswirtschaft, sondern ein Zweig der dienenden Wirtschaft ist. Es ist daher auch falsch, wenn man den öffentlichen Versicherungsanstalten vor⸗ wirft, sie dürften sich nicht mehr als gemeinnützig bezeichnen, da heutzutage jeder Gewerbebetrieb gemeinnützig sei. Dagegen ist zu faͤgen, daß erstens bei dieser Behauptung der Sollzustand mit dem Istzustand verwechselt wird und zweitens nicht verxgessen werden darf, daß die Bezeichnung „Gemeinnützigkeit“ ein Ehren- titel ist, der erst durch langjährige Tätigkeit erworben werden kann.

Erweiterungsbauten auf der Leipziger Technischen Messe.

Auf dem Gelände der Technischen Messe in Leipzig wurden neben dem Erweiterungsbau der Halle 4 die auf fast das Doppelte vergrößert wurde, die Halle 11 einem völligen Umbau unterzogen. In die Halle 11, die nunmehr die Ausstellung der Holzbearbei⸗ tungsmaschinen vereinigen soll, wurde eine 15⸗t⸗Kranlage ein⸗ gebaut und ein Gleisanschluß eingeführt. Die Halle erhält eine nach Süden gerichtete neue Hauptfront, eine Erhöhung der Seiten⸗ bauten im Ausmaß des Mittesschiffes ist für die Zukunft vorgesehen. Die Halle 4 wurde in ihrem hinteren Teil dem hereits ausgebauten vorderen Hallenteil angeglichen und wird zur Frühjahrsmesse die Industriezweige Elektrotechnik, Funk⸗ und Phonotechnik auf⸗ nehmen.

Nückgang der Abwracktonnage im Jahre 1936.

London, 14. Januar. Die Abwrackungen in der Welt haben im Jahre 1936 gegenüber den Vorjahren eine weitere Verminde⸗ rung erfahren, ¶nd zwar ging die Abwracktonnage nach einer Untersuchung von Lloyds List don 11942358 BRT im Jahre 1935 auf 932 726 BRT, also um rund 2150 000 BRT, zurück. Im Ver— gleich zum Jahre 1934 tritt der Rückgang mit rund 600 900 BRT noch stärker in Erscheinung, während gegenüber dem Jahre 1933, in dem rund 1845 9000 BRT abgewrackt wurden, nur noch die Hälfte den Abwrackbetrieben im Jahre 1936 zugeführt wurde.

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Die Arbeitslage in der Schweiz.

Bern, 14. Januar. Die Besserung der Arbeitslage in der Schweiz kommt in einem Rückgang der saisonmäßig jeweils zum Winter ansteigenden Arbeitslosenziffern zum Ausdruck. Gegen⸗ über dem Dezember 1935 liegen die Arbeitslosenziffern um 13 900 niedriger. Insgesamt waren Ende Dezember 1936 bei den Arbeitsämtern 104 842 Stellensuchende eingeschrieben gegenüber 118775 Ende Dezember 1935. Ende November 1936 betrug die Zahl der Arbeitslosen 96 54 Personen. Während im Baugewerbe und in den mit diesem verbundenen Metall- und Holzarbeiter— berufen die Beschäftigung infolge der Witterung nachließ, konnten das Hotel- und Gastwirtsgewerbe wieder mehr Kräfte aufnehmen.

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Starke Ausfuhrsteigerung in der schwedischen Maschinenbauindustrie.

Stockholm, 15. Januar. Einem vor kurzem veröffentlichten Bericht zufolge hatte die schwedische Maschinenbauindustrie im verflossenen Fahre eine starke Ausfuhrsteigerung zu verzeichnen. In den ersten 11 Monaten 1936 belief sich der Wert der Ausfuhr von Maschinen, Apparaten und elektrischen Artikeln auf 221,5 Mill. Kronen gegen 198,3 Mill. Kronen im entsprechenden Zeitraum 1935. Für die Sparte „Transportmittel war eine Erhöhung von 110,5 auf 122,2 Mill. Kr festzustellen. Die Ausfuhr der SK. an Kugel⸗ und Walzlagern stieg von 275 auf 32,4 Mill. Kr. Der Export von Separatoren erhöhte sich von 11,7 auf 14,9 Mill. Kr. und die Ausfuhr von Telefonen von 4,6 auf tz, Mill. Kr. Die größte Steigerung weist der Export von. Schiffen, die von schwedischen Werken gebaut wurden, auf. Während sich im Jahre 1935 der Wert dieser Ausfuhr in den ersten 11 Monaten noch auf 8, 8 Mill. Kr. belief, war für den gleichen Zeitraum 1936 eine Erhöhung auf W Mill. Kr. ersichtlich, Nach einem kürzlich in der Zeitschrift „Svensk Finanstidning“ veröffentlichten Ueberblick über die schwedische Maschinenbau⸗ industrie belief sich der Wert der Gesamterzeugung im Jahre 1936 auf über 1 Mrd. Kr. Gegenüber dem während der Krisenzeit erreichten Tiefpunkt bedeutet dieser Stand eine Erholung um 90 36.

Einführung einer Export⸗Klontroll⸗⸗ und „Außenhandels statistik ⸗Steuer in Sap an. Tokio, 15. Januar. Nach Rücksprache mit der gesetzgebenden Körperschaft wurde im Finanzminifterium die Einführung einer „Export-Kontroll“ und einer „Außenhandelsstatistik“Steuer auf Ein- und Ausfuhr beschlossen.

Der Export-Kontroll-Steuer unterliegen Seiden, Mischseiden, Waren der Baumwollfabriken, Gummischühe und Fahrräder. Für Gewebe beträgt der Steuersatz 5 von Tausend des Wertes. Aus⸗ genommen sind Seiden und Mischseiden, für die eine Steuer von 13, des Wertes vorgesehen ist. Die Beträge sollen zur Belebung des Außenhandels Verwendung finden.

Der Außenhandelsstatistik⸗Steuer unterliegen alle Ein- und Ausfuhren bei einem Steuersatz von 1 v. T. des Wertes. Aus—= genommen sind diejenigen Waren, die für den kgiserlichen Haus⸗ halt und den Bedarf ausländischer Diplomaten bestimmt sind sowie seglicher Heeresbedarf, Waffen und Munition. Die Erträge aus dieser Steuer dienen der Aufftellung eines statistischen Ueberblicks über den Außenhandel.

Devisenbewirtschaftung.

Dringlichkeitsbescheinigungen für Auslands⸗ reisen.

Da die Verschärfung des Reichsmarknoten⸗ und Scheide münzeneinfuhrverbots eine Aenderung der Bestimmungen über die Ausstellung der Dringlichkeitsbescheinigungen für Auslands- reisen notwendig macht, ist den Dringlichkeitsbescheinigungen ab 15. Januar 1937 ein „Ausweis für die Wiedereinbringung nicht— verbrauchter deutscher Hartgeldbeträge nach Deutschland“ beizu⸗ geben. Unter Aufhebung der RC 182535 D. St. Ue. St. und RC 52366 D. St. Ue. St. hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung daher mit Wirkung vom 15. Januar 1937 in einem weiteren Runderlaß Nr. 8/37 D. St. Ue. St. vom 12. Januar 1937 neue, „Richtlinien für die Ausstellung der Dring-⸗ lichkeitsbescheinigungen für Auslandsreisen“ herausgegeben. Da⸗ nach sind die von den Grenzzollstellen e nzusendenden Dringlich⸗ keitsbescheinigungen sorgfältig daraufhin zu prüfen, ob sie diesen Richtlinien entsprechen. Um dies zu erleichtern, sind die Grenz⸗ zollstellen angewiesen, die Dringlichkeitsbescheinigungen, die sie als nicht im Einklang mit den Richtlinien stehend ansehen, getrennt von den übrigen unter besonderer Kenntlichmachung an die Devisen⸗ stellen zu übersenden. Den Grenzzollstellen ist es jedoch nicht ge— stattet, Dringlichkeitsbescheinigungen deshalb die Anerkennung zu versagen, weil sie von den Polizeibehörden etwa im Widerspruch zu den Richtlinien erteilt worden sind. Dringlichkeitsbescheini-⸗ gungen, die auf Beträge über 50 RM hinaus lauten, sind jedoch nur in Höhe von 50 RM anzuerkennen. Dringlichkeitsbescheini⸗ gungen, deren Erteilung nicht im Reisepaß (Fremdenpaß, Nansen⸗ ausweis) vermerkt ist, sind nur gegen Nachholung der Eintragung durch die Grenzzollstellen zuzulassen.

Als öffentlich-rechtliche Berufsvertretungen sind gemäß Ri II 80 Abs. 1 zur Ausstellung von Dringlichkeitsbescheinigungen für Geschäftsreisen zugelassen: die Industrie⸗ und Handels⸗ kammern, und zwar allgemein, nicht nur unter Beschränkung auf ihre Mitglieder, die Handwerkskammern, die Rechtsanwaltskam⸗ mern sowie Patentanwaltskammern und folgende Stellen aus dem Bereich der Reichskulturkammern: Reichskammer der bildenden Künste, Reichsfilm-, Musik-, Presse⸗, Schrifttums- und Reichs- theaterkammer, ferner ist der Reichssportführer ermächtigt, im Rahmen monatlicher Höchstbeträge Dringlichkeitsbescheinigungen für Reisen zu sportlichen Zwecken auszustellen, und die gleiche Er—⸗ mächtigung wurde dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. für Keisen zum Besuch von Kriegsgräbern durch Angehörige der Gefallenen erteilt. Die den Ortspolizeibehörden erteilten neuen Richtlinien finden auf die von diesen Stellen zu erteilenden Dringlichkeitsbescheinigungen sinngemäß Anwendung.

Neben einer für eine Reise in Anspruch genommenen Einzel oder allgemeinen Genehmigung darf eine Dringlichkeitsbescheini⸗ gung nicht in Anspruch genommen werden. Dringlichkeitsbescheini⸗ gungen können auch für Reisen nach Ländern erteilt werden, mit? denen Verrechnungs- oder Reiseabkommen abgeschlossen worden sind.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapier märkten.

Devisen.

Danzig, 14. Januar. (D. N. B.)) Auszahlung London 25,93 G., 26,5575 B., Auszahlung Berlin werkehrsfrei) 21194 G. 212,78 B., Auszahkung Warschau (verkehrsfrei)h 99, so G., 100,20 B. Auszahlungen: Amsterdam 289, 10 G. 29022 B., Zürich 121,20 G., 121,68 B., New York 5,2795 Gt, 53005 B. Paris 24,65 G., 24,75 B., Brüssel 89, 0 G., 89,46 B.,, Stockholm 133,60 G., 134,14 B., Kopenhagen 115.70 G., 116,16 B,, Oslo 130,20 G. 130,72 B.

Wien, 14. Januar. (D. N. B.) (Ermittelte Durchschnitts⸗ kurse im Privatelearing. Briefl. Auszahl.! Amsterdam 29504, Berlin 216,53, Brüssel 90, 8, Budapest —, Bukarest —, Kopen⸗ hagen 117,94, London 26,43, Madrid Mailand 28, 124 (Mittel⸗ kurs), New Hork 538,20, Oslo 182379, Paris 25, 12, Prag 18,814, Sofia Stockholm 136,26, Warschau 100,81, Zürich 123,67, Briefl. Zahlung oder Schect New York 533,39.

Prag, 14 Januar. (D. N. B.) Amsterdam 15.715, Berlin 11,54, Zürich 666,50, Oslo 709,50, Kopenhagen 630 50, London 141,25, Madrid ——, Mailand 151,50, New York 28, 75, Paris 134,35, Stockholm 728,00, Wien 530,90, Polnische Noten 544,50, Belgrad 66,077, Danzig 545,50, Warschau 544,50.

Budapest, 14. Januar. (D. N. B.) [Alles in Pengöl. Wien 80,454, Berlin 136,20, Zürich 78, 10, Belgrad 7.85.

London, 15. Januar. (D. N. B.) New York 491316, Paris 105,13, Amsterdam S900, Brüssel 29,11, Italien 93,25, Berlin 12,303, Schweiz 21,384, Spanien 70, 00 nom., Lissabon 1108/18, Kopen⸗ hagen 22, 0, Wien 26,265, Istanbul 613,90, Warschau 26,00, Buenos Aires in S 15,00, Rio de Janeiro 412,00.

Paris, 14. Januar. (D. N. B) Schlußkurse, amtlich, Deutschland London 105, 15. New York 21,42, Belgien 361, 25, Spanien —, Italien 112,0. Schweiz 4917/8, Kopenhagen Solland 1173,00, Oslo 528. 90, Stockholm ——— Prag 74,70, Rumänien —— Wien —, Belgrad —, Warschau . —.

Paris, 14. Januar. (D. N. B.) 1Anfangsnotierungen, Frei⸗ verkehr. Deutschland ——, Bukarest —— Prag 74 70, Wien Amerika 21,52, England 105,15, Belgien 361,25, Holland 1173, 00, Jialien Schweiz 4917/3, Spanien . Warschau gopenhagen ——, Oslo —, Stockholm —, Belgrad

—.

Am sterd am, 14. Januar. (D. N. B.) [Amtlich.! Berlin 73,473, London 8, 96g, New York 1821,19 Paris 8,52. Brüssel 30, 8oz, Schweiz 41,94, Italien —— Madrid ——“ Oslo 45,073, Kopenhagen 40,05, Stockholm 46,25, Prag 639,00.

Zürich, 15. Januar. (D. N. B.). 11.40 Uhr.] Paris M331, London 21,887, New York 4385,50, Brüssel 73,47, Mailand 22, 923, Madrid , Berlin 175,071, Wien: Noten 78,40, Auszahlung 81,30, Istanbul 345,00.

Kopenhagen, 14. Januar. (D. N. B.) London 22,40, New York 457,25, Berlin 183,50, Paris 21,45, Antwerpen 77,06, Zurich 105,05, Rom 24,37, Amsterdam 250,40, Stockholm Li5,65, Oslo 112,70, Helsingfors 9,97, Prag 1610, Wien Warschau 86,80.

Stockholm, 14. Januar. (D. N. B) London 19,49, Berlin 159,50, Paris 18,50, Brüssel 67,090 Schweiz. Plätze 91,00, Amsterdam 217,90, Kopenhagen 86,85, Oslo Y, 60, Washington 396, 00, Helsingsors 8, 60, Rom 21,00, Prag 14,765, Wien 74,25, Warschau 75,25.

Oslo, 14. Januar. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 164,25, Paris 19,15, New York 407,90, Amsterdam 223, 25, Zürich 94,00, Helsingfors 8, 9, Antwerpen 69,00, Stockholm 102,85, Kopen kagen 8925, Rom 22,00, Prag 14,45. Wien 77,00, Warschau 77, 75.

Moskau, 8. Januar. (D. N. B) 1 Dollar 5,086 1 engl.

Pfund 24,B 14, 100 Reichsmark 202, 18.