1937 / 42 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Feb 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 42 vom 20. Februar 1937. S. 4

Devisenbewirtschaftung.

Kredite an Ausländer. Der Allgemeine Erlaß 137 D. St. hat zu einigen Fragen Anlaß gegeben, insbesondere auch wegen der Rückwirkung. Auf die Vorstellungen der Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe hat die Reichsstelle für Devisenbewirtschaf⸗ tung den nachstehenden Bescheid erteilt (Schreiben vom 10. Fe— bruar 1937 Dev. 8 5017137)

„Der Allgemeine Erlaß 137 D. St. stellt lediglich Richtlinien auf für die Behandlung künfliger Kreditgewährungen. Ich be— stätige daher, daß in den Fällen, in denen nach der neuen Aus⸗ legung ein an einen Inländer geiwährter Kredit als eine genehmi⸗ gungsbedürftige Kreditgewährung an einen Ausländer aufzu⸗ fassen ist, eine nachträgliche Genehmigung nicht eingeholt zu werden braucht. Ferner bestätige ich, daß es einer Sicherheits- leistung in freier Reichsmark oder in effektiven Devisen gleich⸗ kommt, wenn der ausländische Bürge oder Garant eine gute aus⸗ ländische Bank oder Firma ist und diese sich unter ausdrücklichem Ausschluß der Zahlung in Reichsmarknoten oder inländischen Scheidemünzen verpflichtet, ihre Bürgschafts- oder Garantiever— pflichtung im Falle der Inanspruchnahme in freier Reichsmark oder in effektiven Devisen zu erfüllen.“

Sperrguthaben: Zeichnung öffentlicher Anleihen. Die Frage, ob Reichsanleihen genehmigungsfrei zu Lasten von Sperrguthaben erworben werden können, hat die Reichsstelle für Devisenbewirt⸗ schaftung unter dem 13. Februar 19857 Deb. A 6713237 wie folgt entschieden:

„Ri. Il, 55, 1b. Die Zeichnung von Anleihen des Reichs,

der Reichspost und der Reichsbahn kann ohne Genehmigung er⸗ folgen. Dies ergibt sich aus der Fassung der oben angezogenen Richtlinienbestimmung. Wenn dort von Inhaberschuldverschrei⸗ bungen gesprochen ist, die gemäß 3 795 BGB. ausgegeben werden, so ist durch diese Fassung auch der in 5 795 Abs. 4 BGB. vor⸗ gesehene Fall der Ausgabe von Schuldverschreibungen des Reichs mit umfaßt. Eine besondere Anordnung, wonach bei Anleihen des Reichs und der Reichsanstalten keine Genehmigung erforder⸗ lich ist, erscheint mir deshalb nicht notwendig.“

Erwerb von ausländischen Geldsorten im Reiseverkehr. Die Reichsbank hat für die Abgabe der Erklärung beim Erwerb von ausländischen Geldsorten gemäß Abschnitt III Abs. 1

1 * ihrer Be— kanntmachung über den Verkehr mit ausländischen Zahlungs⸗ mitteln vom 31. Oktober 1936 den

Vordruck Nr. 7550 (gl. Rundschr. Nr. 15011935) neu herausgegeben. Die Reichsbank hat hierzu mit Schreiben vom 9. Februar 1937 IIa 2162 / 37 Pr. folgendes gesagt:

„Der Wortlaut des neuen Vordrucks ist den Bestimmungen angepaßt, die sich aus IL. 830 der Richtlinien für die Devisen⸗ bewirtschaftung vom 19. Tezember 1936 und aus dem RE. 181536 D. St. (86 s36 Ue. St. ergeben. Wir bitten Sie, die Kreditinsti⸗ tute hiervon zu unterrichten und zu veranlassen, daß bei der Ab- gabe von ausländischen Geldsorten in den Fällen des AÄbschnittes III ünserer Bekanntmachung nur noch die neuen Vordrucke verwendet werden, die bei sämtlichen Reichsbankanstalten und der Devisen abteilung der Reichshauptbank kostenlos zu erhalten sind.“

——

Wirtfchaft des Auslandes.

Schweizer ische Nationalbank.

Nachdem der Bankrat der Nationalbank vor einigen Tagen das Jahresergebnis für 1936 feststellte, werden nunmehr die Abschlußziffern veröffentlicht. Der Bruttoertrag stellt sich auf 9,13 Mill. sfr. gegenüber 9.5 Mill. sfr. im Jahre 935. Nach Abzug der Unkosten und etwaigen Gläubigerabschrei⸗ bungen ergibt s

Schweizer Franken. ) =

Bern, 19. Februar.

ichwie im Vorjahre ein Reingewinn von 5, Mill. Es wird wiederum eine Dividende von 6 35 verteilt 506 600 ffr. werden den Reserven überwiesen und 3, Mil⸗ sionen sfr. an die Eidgenössische Staatskasse zur Verwendung im Sinne des Bankgesetzes. Die Kantone erhalten danach pro Kopf Ter Bevölkerung 80 Rappen. Im Geschäftsbericht nimmt natür⸗ lich die Abwerkung einen breiten Raum ein, Die Nationalbank lehnt es mit dem Bundesrat ab, daß der Währungsgewinn von 538,35 Mill. sfr. gemäß dem Anspruch einiger Parteien für Arbeits⸗ beschaffungsmaßnahmen oder Budgetausgleich erfaßt wird. müfse iel nehr zur Verfügung der Nationalbank bleiben. Um über die Abwertung Genaueres zu sagen, dafür hält die Nationalbank den Zeitpunkt noch für zu kurz. Die Abwertung habe eine wesent⸗ liche Lockerung der Goldhortung zur Folge gehabt, während die Notenhortung' dafür weniger beeinflußt wurde. Einem starken Notenrückfluß ftehe die unsichere außenpolitische Lage hindernd im Wege. Die Lockerung am Kapitalmarkt führte zu einer erhöhten Emissionstätigkeit mit günstiger Zinsgestaltung.

Vergünstigungen für Besucher der Pariser Weltausftellung.

Paris, 20. Februar. Die Eintrittskarten für die Inter- nationale Ausstellung sollen nach einer Erklärung der Aus⸗ stellungsleitung zum Preise von 20 Franken verkauft werden. Mit dieser Karte sind verschiedene Vegünstigungen verbunden. So werden den Besuchern der Ausstellung aus der Provinz 75 X Fahrpreisermäßigung gewährt. In den Museen und allen Aus⸗ stellungen, die der Verwaltung für schöne Künste unterstehen, er— halten die Besucher eine Ermäßigung von 25 bis 3036, in den hauptsächlichsten Theatern werden ihnen 10 5 gewährt und in den Ausstellungsgaststätten 10 bis 15 3. Auch die französische Luft⸗ fahrtgesellschaft gewährt den Besuchern eine Preisermäßigung beim Hin- und Rückflug.

Itatienische Ausfuhrerleichterungen.

Vorschriften über die Ausgabe von „Kreditzertifitaten“.

Mailand, 20. Februar. Zur Erleichterung der Kreditfinan⸗ zierung bei der Ausfuhr nach Ländern, mit denen Verrechnungs— abkommen bestehen, hat das Istituto Nazionale per i Cambi con Estero folgende Bestimmungen erlassen: 1. Die „Kreditzertifikate“ werden vom Istituto Cambi nach Ermessen ausgegeben, und zwar nur für solche Länder, deren Elearinglage erwarten läßt, daß die Bezahlung des Zertifikats innerhalb von höchstens 60 Tagen er⸗ folgt. 2. Bei Clearings, deren Abwicklung die Durchführung der Bezahlung innerhalb eines Monats ermöglicht, gibt das Istituto Cambi keine Zertifikate aus, weil es solche für überflüssig hält. Derzeit wird von der Ausgabe der Zertifikate auch bei Clearings abgesehen, bei denen die Bezahlung voraussichtlich erst nach zwei Monaten erfolgen wird. 3. Derzeit stellt das Istituto Cambi „Kreditzertifikate“ für die Ausfuhr nach Deutschland und Jugo— flawien aus. In einigen Tagen wird auch mit der Ausgabe solcher Zertifikate für Ausfuhrsendungen nach Polen begonnen werden.

Aufbau einer privaten Slugzeugindustrie in Schweden geplant.

Stockholm, 20. Februar. Die Verwaltung der schwedischen Luftwaffe hat der Regierung einen Vorschlag für den Aufbau und die Organisation einer einheimischen privaten Flugzeug⸗ industrie unterbreitet, der sich auf Richtlinien der Verteidigungs⸗ ausschüsse aus den Jahren 1830 und 1936 stützt,. Die Flugzeuge der Luftwaffe sollen danach hauptsächlich durch einheimische, private Flugzeugindustrie geschaffen werden. Lediglich für die ersten Jahres des Ausbaues der Luftwaffe könnten Aufträge ins Aus— land vergeben werden. Reparaturen und Ueberholungsarbeiten

sollen den militärischen Werkstätten überlassen bleiben.

Meue Preiserhöhung des Internationalen FSeinblechverbandes.

Brüssel, 19. Februar. Nachdem auf der letzten Kölner Tagung die Frage einer weiteren Heraufsetzung der Feinblechausfuhrpreise noch nicht endgültig geklärt werden konnte, hat der Internationale Feinblechverband jetzt die ichon damals ins Auge efaßten Preis⸗ maßnahmen beschlossen. Tie Preise für schwarze einbleche wer⸗ den je nach Stärke und Abmessung um 20 bis 30 Papierschilling je Tonne erhöht und die Breise für verzinkte Bleche etwa in gleichen Ausmaße heraufgesetzt. Die Preiserhöhungen gelten für alle vom 1. Mai ab erfolgenden Ausfuhrlieferungen.

Er

Dänemark.

Kurs der Reichsbank für die Abrechnung von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf

Britisch-Indien: 100 Rupien T6 Pfund Sterling,

Niederländisch⸗Indien 'niederl-indische Gulden); Ber⸗ liner Mitielkurs für telegraphische Auszahlung Amster⸗ dam⸗Rotterdam zuzüglich */3 9/0 Agio,

Pa lästina (Palästina⸗Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London zuzüglich ½ 0/0 Agio,

Südafrikanische Union und Süd west⸗Afrika (süd⸗ afrikanische Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegra⸗

phische Auszahlung London: Ankaufskurs: abzüglich äs , Disagio; Abgabekurs: abzüglich 1 o/o Disagio,

Australien (australische Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London abzüglich 206 / 60 /o Disagio,

Neu seeland (neuseeländische Pfunde); Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London abzüglich 196/90 / Disagio.

Kurse verstehen sich für telegraphische Auszahlung und sind für Umsätze bis R M Soo, verbindlich.

2Ankaufspreise der Reichsbank für ausländische Silber⸗ und Scheidemünzen:

für Posten im Gegen⸗ wert über RM 300,

100 Belgas . 1Dollar. 100 Kronen. 100 Gulden . 1 6 2 100 Cesti Kron 100 Markka ... 100 Frances .. 100 ulden. 100 Lire... 109 Litas .. 100 Franes . 100 Kronen . 100 Schillinge 100 Zloty .. O öb9 100 Kronen . O55 100 Franken 100 Peseten. schechen 100 Tschechen⸗ Krone.. . CO, O] K

ronen. 1 Dollar .. 2338

für Posten im Gegen—⸗ wert bis RM 300,

040 2.35 051 645 0658 1 Gesti⸗ Krone . O 1Markka . 0, 05 1Frane.

; zulden

1elga . 1Dollar ö 1 Krone...

Belgien .. Canada..

1Gulden

Danzig. 1 Schilling

England... Estland ... Finnland . 0, rankreich .. 0,10 . 1,30

. 0,11

. 0,38

. 0, 10

. 058

. 047

. 0,45

olland.

talien. Litauen.. Luxemburg. Norwegen. Oesterreich Polen.. Schweden Schweiz . Spanien.. Tschechoslowakei 1

Ver. Staaten von Amerika ö.

Franken. Peseta.

1 Dollar....

Wagengesteltung für Kohle, Kos und Hriketts im Ruhrreßier: Am 19. Februar 1987: Gestellt 28 161 Wagen.

Die Elektrolyttupfernotierung der Vereinigunggür deutsche Elektrolyttupfernotiz steilte sich laut Berliner Meldung dez „D. w . 20. Februar auf 81, 15 M (am 19. Februar auf 79, 75 M) für

00 kg. j . ö

Fortsetzung des Handelsteils in der Fünften Beilage

Büch ertisch.

Die Eroberung Abessiniens 1935/36. Militärische Erfahrungen und Lehren aus dem ersten neuzeitlichen Vernichtungs⸗ krieg auf kolonialem Boden. Von Oberst a. D. Ritter von ETylander. Verlag E. S. Mittler und Sohn in Berlin. 87 Seiten. Kartoniert 3,5o RM.

In dieser wertvollen, fesselnd geschriebenen Studie behandelt der bekannte deutsche Generalstäbler Vorbereitung und Durch⸗ führung des abessinischen Feldzuges und untersucht die dort ge⸗ wonnenen Erfahrungen auf ihre Gültigkeit für militärische Aus⸗ einandersetzungen zwischen, großen Völkern auch unter anderen äußeren Verhältnissen. Die Auffassung, daß angesichts des Miß⸗ verhältnisses in der Qualität der Führung sowie im Ausbildungs⸗ und Ausrüstungsstand der Gegner dieses Kolonialkrieges die dort gewonnenen Erfahrungen nur von geringem Wert für die Kriegs⸗ wissenschaft seien, läßt sich nicht halten. Anlage und Durchführung des Feldzuges sind auf italienischer Seite durchaus von den Grund⸗ sätzen behervscht gewesen, die man, aufbauend auf den Lehren des Weltkrieges und unter Berücksichtigung der weiteren Fortentwick⸗ lung der Kriegstechnik, als gültig für einen modernden Krieg an⸗ nehmen darf. Zu ihnen gehören die Organisgtion der rüchwärtigen Verbindungen der' Einfatz der Luft- ünd Panzerwaffe, die Ver⸗ wendung motorisierter Truppen und für die Durchführung der Operationen selbst der? zille, sich nicht in einen Stellungskrieg zwingen zu lassen, sondern dem Vernichtungsprinzip im Be⸗ wegungskriege zum Durchbruch zu verhelfen.

In den drei Teilen seiner Untersuchung: II. der Feldzug und III. Betrachtungen und Lehren, zeigt der Ver⸗ fasser die große Linie der Entwicklung, die leitenden esichtspunkte auf, die diesen Krieg beherrschen, und seine Darstellung beniiht ich mit Erfolg, auch der abessinischen Seite Gerechtigkeit wider⸗ ahren zu lassen. Bei dieser Gelegenheit werden auch einige in

anerkennenswerten Objektivität örtert und auch dabei von einer Kritik nicht Abstand genommen. Die kritische Stellu

sich von der

J. Krieg in Sicht,

der Oeffentlichkeit verbreitete irrtümliche Auffassungen berichtigt, so über die Verwendung von Gaskampfmitteln und den angeblich kriegsentscheidenden Einsatz der Luftwaffe. Hierzu stellt Ritter von ylander fest, daß Gas nur in geringem Umfange und in be⸗ stimmten Fällen angewendet wurde. Bezüglich der Luftwaffe wird ausgeführt, daß bei aller Anerkennung ihrer Wirkung und ihrer unbestreitbéren Erfolge die Entscheidung des Feldzuges nicht durch sie herbeigeführt wurde, sondern daß das Endergebnis von den anderen Waffen im Zusammenwirken mit ihr erzielt wurde. Interessant ist noch eine Feststellung über die Höhe der italienischen Verluste. Sie waren in Abessinien ebenso hoch wie die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland im gleichen Zeitraum.

Von höchster aktueller Bedeutung sind auch die Ausführungen über ein strategisches Element erster Ordnung, das in zukünftigen Kriegen viel stärker noch als früher eine entscheidende Rolle spielen wird: die seelische Umformung eines Volkes, seine innere Einstellung auf die nationalen Lebensnotwendigkeiten, die Stärkung seines Wehrwillens. Italien hat den abessinischen Feld⸗ zug nicht zuletzt deshalb gewonnen, weil seine Führung ihm diese seelische Umstellung ermöglicht hat. Im Deutschland des Dritten Reiches werden die sich hieraus ergebenden Lehren, dessen sind wir gewiß, wohl verwahrt sein. R. L.

Abriß der deutschen Geschichte von 1648 bis 1792. Von Walther Eckhardt. Schaeffers Neugestaltung von Recht und Wirtschaft. 33. Heft 5. Teil.) 1937. 77 Seiten. Karto⸗ niert 150 RM. Bei Sammelbestellungen Preisnachlaß. Verlag W. Kohlhammer, Abteilung Schaeffer, Leipzig CI.

Der Verfasser stellt, packend für jedermann, das schicksalvolle deutsche Geschehen von der Notzeit des Westfälischen Friedens bis n den Erschütterungen durch die Französische Revolution in einer Weise dar, die bei jedem Deutschen die Liebe zur Vergangenheit seines Volkes immer erneut wecken muß. Der Aufstieg Branden⸗ burg⸗-Preußens und die Entstehung des deutschen Dualismus, die Abwehr der Türkengefahr im Südosten und der Kampf um den Rhein und das Elsaß werden mit gleicher Anschaulichkeit ge⸗ schildert wie die oft fo gegenwartsnah anmutende Wirtschafts⸗ und Siedlungspolitik des geschilderten Zeitalters, insbesondere des friderizianischen Staates, und die Entwicklung des deutschen Geisteslebens, der deutschen Dichtung und Kunst.

Die bekannte Schaeffersche Darstellungsart mit ihrer leichten Verständlichkeit, klaren Gliederung und einprägsamen Hervor⸗ hebung alles Wesentlichen bewährt sich auch an diesem geschicht⸗ lichen Stoffe vollauf. Sie erleichtert, das schnelle Erfassen des Stoffes. Das Erlernte haftet im Gedächtnis.

Abriß der Deutschen Geschichte von 1792 bis 1935. Von Friedrich Stieve. (Schaeffers Neugestaltung von Recht dnd Wirt⸗ schaft. 33. Heft 6. Teil. 2. vermehrte und verbesserte Auflage 1937. 94 Seiten. Kartoniert 130 RM. Be Sammelbestellungen Preisnachlaß. Verlag. W. Kohl. hammer, Abteilung Schaeffer, Leipzig CI.

Stieves Abriß, der sich rasch eingeführt hat, erscheint nun⸗ mehr in zweiter, wesentlich vermehrter Auflage. Die Vorzüge der ersten Ausgabe: die klare Gliederung des Stoffes, die über⸗ sichtliche Anordnung der wichtigsten Tatsachen, die jedermann die Möglichkeit zu leichter Unterrichtung über die deutsche Entwicklung in ben letzten 156 Jahren bieten, sind auch jetzt erhalten ge⸗ blieben. Neu hinzugekommen sind vor allem kurze Hinweise auf die weltanschaulichen Hintergründe der einzelnen Epochen und die entscheidenden Ereignisse der jüngsten Vergangenheit bis Ende 1935. So haben sich die anerkannten Verdienste der ursprünglichen Fassung noch vermehrt. Alle Lernenden und Lehrenden werden mit größtem Nutzen nach der fesselnden Schrift greifen. —̃

Der Einzelhandel. Von Dr. ö,, Splettstößer, Syndikus der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin, 1935. Carl JDeymanns Verlag, Berlin. 175 S. Preis 4. RM.

Der einfache schmucklose Titel des Buches könnte darauf schließen lassen, daß es sich um einen Kommentar zur Einzel⸗ handelsschutzgesetzgebung handelt. Man ist erfreut, beim Blick auf das sehr eingehend und fachkundig gegliederte Inhaltsver zeichnis das Gegenteil festzustellen. Der Verfasser zielt mit seiner Schrift darauf ab, die Stellung des Einzelhandels im deutschen Wirtschaftsleben aus der nationalsozialistischen Wirtschaftsauf-⸗ fassung heraus zu umreißen und die im Vordergrunde stehenden , zu erfassen und zu deren Klärung beizutragen.

er Autor, der als Syndikus der Industrie⸗ und Handelskammer u Berlin über das notwendige Rüstzeug verfügt, um die sich ge—= nr Aufgabe zu meistern, untersucht im ersten Teil des Buches

n „Einzelhandel in der historischen Entwicklung“, im zweiten Teil den „Einzelhandel in der nationalsozialistischen Wirtschaft“ und im dritten Teil „die nationalsozialistischen Gestaltungs- tendenzen im Einzelhandel“. Im . einer kurzen ge y,, ist es leider nicht möglich, auf Einzelheiten einzugehen.

er Verfasser hat, wie das ein fehlendes Sachregister ersetzende Inhaltsverzeichnis andeutet, mit großer Sachkunde und mit einer eh fiche aktuelle Fragen er⸗

- ingnahme ist aber in einer Weise erfolgt, die sonst vielfach anzutreffenden einseitigen Betrachtungs- und wohltuend abhebt, also nicht von einer radikalen

weise stark und gemäßigten Ein⸗

und extremen, sondern verständnisvollen stellung getragen ist. Der Wen erkennt die Berechtigung und Notwendigkeit von Großunternehmungen auf dem Gebiete des Einzelhandels an, tritt aber dafür ein, daß aus dem Einzelhandel „die unerwünschte Machtfülle der Großunternehmungen verschwinden muß“. Wieder- holt wird der Ausdruck „Unternehmungsform“ im Sinne der Form ebraucht, in der die einzelhändlerische Betätigung im Wirtschafts⸗ eben erfolgt, also im Sinne der allerdings auch nicht immer ein- deutig verwandten Bezeichnungen „Betriebsformen“ oder „Be- triebssystemen“. Es bleibt zu begchten, daß der Ausdruck „Unter- nehmungsform“ in der neueren Wirtschaftswissenschaft fast durch⸗ gängi zur Kennzeichnung der Unternehmungen nach der Art ihrer Inhaberschaft, mithin des Verhältnisses der Unternehmung zu Dritten gebraucht wird. Die angedeutete nee n . Unebenheit schwächt e , an blen in keiner Form den Inhalt oder gar die Bedeutung der Schrift. Man kann vielmehr nur den Wunsch haben, 3. das Buch, das auf dem wichtigen Spezialgebiet in so klarer Form der nationalsozialistischen reg ee fe und Gestaltungstendenz Rechnung trägt, weiteste Verbreitung findet. Dr. Dr. H. H.

(Fortsetzung vom „Büchertisch“ in der Zweiten und Vierten Beilage.)

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Verantwortlich: ; für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil,, Anzeigenteil und für den Verlag:

Präsident Dr. Schlange in Potsdam:

für den Handelsteil und den übrigen redaltionellen

Rudolf Lantzsch in Berlin⸗-Schöneberg.

Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, . Berlin, Wilhelmstraße 32.

Acht Beilagen leinschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandels egisterbeil agen).

Teil:

des Reichstommisfars für das Krebitwesen vom 26. Februar 1935 Art. 2 Abs. 2 eingereichte

institute vom 30. Januar 1937

und Genossenschaften)

Aktiva

Beträge in Tausend RM

3 Kurzfäͤ llige Forde⸗

Forderungen Forde

Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren

x 2 2 Q22ᷣᷣ¶QKuiᷣ

Schuldner

rungen aus Lom⸗ *) bard⸗ ge⸗ schäften gegen börsen⸗ gängige Wert⸗ papiere

unzweifel hafter Bonität und Liquidität gegen Kreditinstitute

rungen aus Report. ge⸗ schäften gegen börsen⸗ gängige Wert⸗ papiere

Kon⸗ sortial⸗ be⸗ teili⸗ gungen

Rem⸗ bours⸗ kredite

darunter täglich fällige Gut⸗ haben (Nostro⸗ gut⸗ haben)

ins⸗ gesamt

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sonstige kurzfristige Kredite gegen Ver⸗ gesamt pfändung . (Sp. 24 e⸗ 97 zeichneter und 2b) markt gängiger Waren

ins⸗ 24 .

Schuld⸗ ner

Kredit⸗ in stitute

Von der Gesamtsamme (Sp. 29) sind gedeckt durch

Hypo⸗

1.

börsen⸗ gängige Wert⸗ papiere

2.

sonstige Sicher⸗ heiten

theken⸗ forde⸗ rungen

Lang⸗

fristige

Aus⸗ lei⸗

hungen

gegen

Kom⸗ munal⸗ deckung

Durch⸗ laufende Kredite

Erste Beilage

zum

vom 20. Februar 1937

Nr. 42

Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staatsanzeiger

w

Dauernde Beteiligungen

einschl.

der zur

Beteiligung bestimmten Wertpapiere

davon Beteili⸗ gungen

bei

anderen Kredit⸗

insti⸗

tuten

Grund⸗ stũcke, Ge⸗ bäude, Ge⸗ schãfts⸗ und Be⸗ triebs inventar

Nicht ein- ge⸗

zahltes Grund⸗ lapital

Eigene Aktien

Son⸗ stige

Aktiva

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25

30

31

33

36

37

Laufende Nummer

Großbanken

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7 887 501

3563 9213 4904 2877 2680 363 419 98 079 9082 14 134 862 213 5 487

5 307 16074 93 832 2328 2715 4428 5492 49924 3917

216 751

140 486 8 655 20 968 267 330 1038684 427 877 110 057 9941 1225 4331

8 322 20 960 2976 30 021 8 603 88 335 3584 34 560 8 346 98179 5744

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1219 632 6 300:

2378

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