Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 260 vom 6. November 1936. S. 2
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Bekanntmachung KP 226 der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 5. November 1936, betr. Kurspreise für unedle Metalle. . 1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber⸗ wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend aufgeführten Metallklassen an Stelle der in der Bekannt— machung KP 225 vom 4. November 1936 (Deutscher Reichs⸗ anzeiger Nr. 259 vom 5. November 1936) festgesetzten Kurs⸗ preise die folgenden Kurspreise festgesetzt: Blei (Klassengruppe III): wir, nicht legiert klasse Ur) RM 95 Hartblei (1Antimonblei) (Klasse it B) ..... „ 27 Kupfer (Klassengruppe VIII): Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII A) . . . .. RM 60, 5ᷓo bis 62, 50
. 2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 5. November 1936. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.
5 bis 26, 25 28,75
1 1. 2 /
Preußen.
Bekanntmachung.
Die Neulose zur 2. Klasse der 18. Preußisch-Süddeutschen 274. Preußischen) Klassenlotterie sind nach den 55 6 und 13 des Lotterieplans unter Vorlegung des Vorklassenloses und Entrichtung des Einsatzbetrages spätestens bis Montag, den
9. November 1936, 18 Uhr, bei Vermeidung des Verlustes
Aus der Verwaltung.
Wieso „Klassen“⸗Lotterie?
Die Preußisch⸗Süddeutsche Staatslotterie ist im allgemeinen unter der Bezeichnung „Klassenlotterie“ bekannt. Diese Bezeichnung beruht darauf, daß jede Lotterie, die im Laufe eines halben Jahres ausgespielt wird, in 5 Ziehungsabteilungen eingeteilt ist, die von altersher als „Klassen“ bezeichnet werden. .
Statt „Klasse“ könnte man auch „Ziehung“ sagen. Bei der Preußisch⸗Süddeutschen Staatslotterie gibt es 4. Vorklassen und die 5. als Hauptklasse. In den Vorklassen steigen die Gewinnaussichten von Ziehung zu Ziehung, bis die einzelne Lotterie mit der Ziehung des Großen Loses in der 5, der Hauptklasse, zweimal im Jahre ihren Höhepunkt und ihr Ende erreicht hat. Der Sinn des Spielens liegt also in der Teilnahme an dieser Hauptklasse mit ihren hohen Gewinnen und dem Großen Los. Die zeitliche Ausdehnung der Lotterie über fast ein halbes Jahr macht diese Einteilung in fünf einzelne Ziehungsabteilungen (Klassen) notwendig. Sonst müßte der Einsatz für die hohen Gewinnsummen der Hauptklasse auf ein— mal aufgebracht werden. Bekanntlich fällt aber eine mehrmalige Teilzahlung jedem Volksgenossen leichter, und der größte Teil dieser Einsätze aus den Vorklassen wird für die Gewinnsummen der Haupt⸗ klasse aufgespeichert. Die Teilzahlung von Raten Glasseneinsätzen) erhält einen besonderen Anreiz dadurch, daß schon bei der ersten bis vierten Teilzahlung (Klasseneinsatz) je eine Ziehung mit nicht un beträchtlichen Gewinnen — darunter jeweils zwei Hunderttausender — stattfindet. So wird dem Spieler die Möglichkeit gegeben, schon vor der Hauptklasse mit einem Fünfteleinsatz einen namhaften Ge— winn zu erhalten. —q
Die Preußisch⸗Süddeutsche Staatslotterie spielt in den einzelnen Vorklassen Gewinne im Betrage von 2 bis 4 Millionen Reichsmark, dagegen in der Hauptklasse allein über 55 Millionen Reichsmark aus.
Es wäre grundverkehrt, wenn ein Spieler ein Los, das er in einer Vorklasse bezahlt hat, vor der Hauptklasse aufgeben würde, weil er vielleicht bei der ersten Ziehung den Hunderttausender nicht gewann. Denn er würde damit sein schon teilweise bezahltes Anrecht auf die Beteiligung an der Ziehung der Hauptklasse verschenken. Winkt ihm doch, wenn er seinem Lose bis zur 5. Klasse treu bleibt, die Beteiligung an den zahlreichen Hauptgewinnen, für deren Ziehung die Ausspielung der Vorklassen nur ein Vorspiel bedeutet.
des Anspruchs bei den zuständigen Lotterie-Einnehmern zu
tnehmen. . . — 4 26 Ziehung der 2. Klasse 48.274. Lotterie beginnt Montag, den 16. November 1936, 8 Uhr, im Ziehungssaal des Lotteriegebäudes Viktoriastr. 29.
Berlin, den 6. November 1936. . Der Präsident der Preußisch⸗Süddeutschen Staatslotterie. v. Da zur.
Nichtamtliches.
Nummer 31 des Reichsarbeitsblatts vom 5. November 16 hat folgenden Inhalt: Teil l. Amtlicher Teil. 1. All⸗ gemeines. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Gesetz zur Durch⸗ führung des Vierjahresplans — Bestellung eines Reich tom mmi an für die Preisbildung — Vom 29. Oktober 1936. — II. Arbeits⸗ vermittlung, ,, Arbeitsdienst, Arbeitslosenhilfe. Bescheide, Urteile: 6. Durchführung der Verordnung über eine Sonderhilfe für langfristige Kurzarbeiter der Dextilindustrie vom 12. September 1936. — 11I. Soziglverfassung, Arbeitsrecht, Lohn⸗ politik. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Verordnung zur Ergän⸗ zung der Zweiten ern, über den dorläufigen Aufbau des deulschen Handwerks. Vom L Oktober 1936. — X. Siedlungs⸗ wesen, Wohnungswesen und Städtebau. Gesetze, Verordnungen, Erlasse: Auslegung der Vorschrift des 56 des Reichs mietengesetzes. — Förderung des Baues von Eigenheimen für ländliche Hand⸗ werker und Arbeiter sowie von Heuerlingswohnungen, — Ver— ordnung zur Vereinheitlichung der Zuständigkeit in Pachtschutz⸗ sachen. Vom 22. Akteber 19366. — Verordnung über die Bildung gemeinschaftlicher Pachteinigungsämter. Vom 22. Oktober 1936. — Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau (Sammlung grundsätzlicher Entscheidungen, lf. Nr. 33 bis 387. — Verordnung über die Zulässigkeit befristeter Bausperren. Vom 29. Oktober 1936. — Personalnachrichten.
Voraussetzung für einen Gewinnanspruch ist jedoch, daß bei jeder Klasse das Los rechtzeitig vor Ziehung bezahlt . .
Die zweite Klasse der Preuß isch⸗Siddeutschen Staatslotterie, die am 185. und 17. November 1936 stattfindet, und für die die Lose bis zum 9 November bei den staatlichen Lotterieeinnahmen zu erneuern sind, stellt mithin die zweite Rate der großen Klassenlotterie dar, die von der Preußisch⸗Süddeutschen während der kommenden Monate ausgespielt wird.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater
Sonnabend, den 7. November. Festvorstellung zugunsten, des Winterhilfswerks. Musikalische Leitung: Schüler. Beginn:
Staatsoper: Tannhäuser. 1934 Uhr. . .
Schauspielhaus: Festvorstellung zugunsten des Winterhilfswerks. Hamlet von Shakespeare. Beginn: 199 Uhr.
Staatstheater Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Impekoven. Be⸗ ginn: 20 Uhr.
Im Staatlichen Schauspielhaus sind die Festvorstellung von „Hamlet“ (zugunsten des Winterhilfswerkes) am 7. November sowie „Hans Sonnenstößers Höllenfahrt“ am 8. November aus⸗ verkauft!
2. Jubiläums⸗Ausstellung der Preußischen Akademie der Künste.
Die von der Preußischen Akademie der Künste in ihren Räumen am Pariser Platz veranstaltete zweite Jubiläums-Aus⸗ stellung
Berliner Bildhauer von Schlüter bis zur Gegenwart
ist am Donnerstag von dem Herrn Reichs- und Preußischen Mi⸗ nister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Rust vor geladenem Publikum mit einer programmatischen Ansprache er—⸗ ö5ffnet worden. Die Besuchszeiten der Ausstellung sind täglich lauch Sonntags) von 16—5 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 50 Rpf.; der reichillustrierte Katalog 1 RM.
Tagung der Deutschen Gesellschaft für Mineralölforschung und der Brennkraft⸗ technischen Gesellschaft.
Am 5. 11.4936 wurde die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Mineralölforschung und der Brenntrafttechnischen Gesellschaft mit einem Vortrage von Prof. Dr. L. Ubbelohdee über „Stand
und Zukunftsaufgaben der ineralölforschung“ eröffnet. Nach. interessanten Einzelheiten über den technischen Vorgang und die wirtschaftliche Bedeutung der Herstellung von Treib- und Schmier⸗ stoffen aus Kohle, deren Vorräte, wie der Redner nachwies, noch für 4000 (Steinkohle) bzw. 250 (Braunkohle) Jahre ausreichen, ging der Redner auf die besonderen Aufgaben der Mineralöl— forschung ein. ;
Aus deutschem Erdöl, deutscher Braunkohle und deutscher Steinkohle alle die Kraftstoffe, Schmiermittel, Wegebaustoffe und anderes herzustellen, die wir mit einem jährlichen Aufwand von vielen Millionen aus dem Ausland einführen, umschließt Auf⸗ gaben, die der Wissenschaft und der Technik und dem Erfindergeist den weitesten Spielraum lassen, und zwar auch dann, wenn sie, wie es das nationale Interesse verlangt, vorerst auf die prak⸗ tischen Ziele beschränkt bleiben müssen.
Unter diesem Leitsatz stand die Gründung der Deutschen Ge⸗ sellschaft für Mineralölforschung, und in diesem Sinne begann sie Anfang 1933 ihre Arbeit.
Als im Dritten Reich der Mineralölwirtschaft die Aufgabe gestellt wurde, die Treibstoffe aus eigenen Rohstoffen zu schaffen, konnte man auf der jahrzehntelangen Arbeit deutscher Forscher fußen, und es gelang uns daher auch, dank der Umsicht, Erfahrung und dem technischen Verständnis der maßgebenden Kreise in Staat und. Wirtschaft, in doch immerhin erstaunlich kurzer Zeit dem Ziele nahezukommen.
Erdöl, Steinkohle und Braunkohle, die wertvollen Rohstoffe für unsere Mineralöle, werden heute in planvoller Ausnutzung verarbeitet. Das Erdöl, das uns trotz einer seit 1934 erheblich gesteigerten Förderung nur in beschränktem Umfange zur Ver⸗ fügung steht, ist unser wertvollster Rohstoff für unsere Schmieröle.
Stein- und Braunkohle dagegen werden uns die nötigen Kraft— stoffe über den Weg der Synthese liefern,
Aufgabe weiterer Forschung auf dem Gebiete der Mineralöle wird es sein, nicht nur zu einer Verbilligung und Verbesserung der bisher erfolgreich entwickelten Verfahren zu kommen, sondern auch auf neuen Wegen in das Wefen und die Eigenart der Mineralöle einzudringen, auch wenn diese Erkenntnisse nicht sofort zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis führen. Da nicht immer schöpferischer Forschergeist und wirtschaftlicher Klayblick in einem Genius vereint sind, so wird aus der Gemeinschaftsarbeit aller auch mancher zunächst theoretisch erscheinender Gedanke zu einer praktischen Lösung führen, und es wird uns auf diesem Wege gelingen, das vom Führer gesteckte Ziel zu erreichen.
Der zweite Vortrag von Geheimrat Prof. Dr. Franz Fischer über Forschung und Indu st rie“ mußte wegen Krankheit des Vortragenden ausfallen. Es folgten die programm⸗ mäßig vorgesehenen Vorträge von Prof. Dr. O. Ba'rsch über „Die geophysikalische Reichsaufnahme als 6, für die Erschließung neuer Lager⸗ st ätten“, und von Prof. Dr.Ing. A. R einsch über das Thema „Genügendieheutigen Warkenöle den Betriebs bedingungen der Fahrzeug motoren?“ Prof. Barsch wies in seinem Vortrage darauf hin, daß heute erst ein geringer Teil Deutschland in seinem geologischen Aufbau erforscht sei. Bis⸗ her hätte es der außerordentlich kostspieligen Tiefbohrungen bedurft, um Aufschluß über den tektonischen Aufbau der Unter— grundschichten zu erhalten. Heute kann dies mit den verschiedenen Methoden der Geophysik geschehen, wobei man sich der fernwir⸗ kenden Eigenschaften der Gesteine bedient, um von der Erdober⸗ fläche aus einen Einblick in den Aufbau der Tiefenschichten zu erhalten. Es wies weiter auf die dadurch möglichen großen Er⸗ sparnisse hin und betonte abschließend die große Bedeutung der konsequent durchgeführten Reichsgufnahme für die Erschließung neuer Lagerstätten, d. h. also Rohstoffquellen.
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Eondertagung der Reichsfachgrupype, Straßenwesemn
Dr. Machemer über „Nationale Treibsto fe wirtschaft . Die Allgemeinheit interessierende Zeitfragen behandelte die Sondertagung der Reichsfachgruppe „Straßenwesen“ der RGB. Ih, die zusammen mit den Vertretern der Generalinspektion für das deutsche Straßenwesen stattfand. Nach der Exöffnungsansprache des Reichsfachgruppenwalters, Pg. Neugebauer, gab Dr. Birkenholt von der Generalinspektien für das deutsche Straßenwesen einen Ueberblick über die vielfachen Maßnahmen, die zur sozialen Gestaltung der Arbeitsverhältnisse durchgeführt wurden. . Danach ergriff der Referent bei der Generalinspektion, Dr. Machemer, das Wort zu seinem Vortrag „Nationale Treibstoffwirtschaft“. Die Uebertragung der Durchführung des Vierjahresplanes an den Ministerpräsidenten Generaloberst Göring, so betonte der Referent eingangs, ist ein schlagender Be⸗ weis, daß es der nationalsozialistischen Regierung mit der Durch— führung der Programmziele ernst ist. Die Forderung nach dem Ausbau und der Sicherung unserer nationalen Oelwirtschaft ist heute für jeden klardenkenden Menschen ungbweisbar und zwingend. Die lebenswichtige Bedeutung der deutschen Mineral— ölversorgung legt uns die unbedingte Verpflichtung auf, recht⸗ zeitig alle Maßnahmen durchzuführen, welche die Unabhängigkeit Deutschlands von der Einfuhr sicherstellen. Deutschland ist nicht in der Lage, aus einer einzigen. Mineralölquelle seine Versorgung sicherzustellen. Deutschland besitzt jedoch zum Ausgleich für die nur in geringer Zahl vorhandenen eigenen Erdölvorkommen in seiner Kohlenbasis die Voraussetzung zur befriedigenden Lösung seiner Treibstoffversorgung. Hier ist es vor allem die Stein⸗ kohle, die berufen sein wird, eine große Rolle zu spielen und die auf lange Zeit hinaus die gesicherte Rohstoffgrundlage der deut schen Treibstoffversorgung bilden kann. Ein sehr wichtiger Faktor für die Frage der deutschen Treibstoffversorgung ist weiterhin die Entwicklung im deutschen Motorenbau. Die Entwicklung, welche zu einer Zeit begann, als Benzin der bequemste und billigste Treibstoff war, muß sich immer mehr und mehr dahingehend wenden, daß die größte Leistung mit dem kleinsten Verbrauch er— reicht wird. Die Herxabsetzung des spezifischen Verbrauchs hat als oberster Grundsatz im Motorenbau zu gelten. Motor und Krast⸗ stoff sind im Gegenspiel zueinander zu entwickeln. Das deutsche Erdöl hat, je mehr sich die synthetische Erzeugung entwickelt, bor allen Dingen der Erzeugung hochwertiger Schmieröle zu dienen. Des weiteren ist die Verarbeitung von Braunkohle auf Schmieröl zu fördern. Die Treibstoffversorgung ist die entscheidende Frage auf dem Gebiet der Motorisierung, ebenso wie die Motorisierung eine der wichtigsten Fragen in Deutschland ist. Die Sicherstellung des Treibstoffbedarfs ist söomit eine Lebensfrage des deutschen Volkes, für deren Sicherstellung Deutschland der nationalen Regierung Dank wissen muß.
Die Zwangsversteigerung landwirtzchaftlicher Grundstücke im zweiten Vierteljahr 1936.
Das Statistische Reichsamt veröffentlicht in „Wirtschaft und Statistik“ die Zwangsversteigerungsstatistik landwirtschaftlicher Grundstücke für das zweite Vierteljahr 1936. Besonders wichtig bei dieser Veröffentlichung ist die im Jahre 1936 erstmalig durch— geführte Erhebung über das Verhältnis der Gesamtzahl der land. . Betriebe zu der Zahl der zwangsversteigerten Be—⸗ triebe und der Gesamtflaͤche landwirtschaftlicher Betriebe zu der Fläche der zwangsversteigerten Betriebe. Danach entfallen im ersten Vierteljahr 1936 auf 10000 landwirtschaftliche Betriebe nur ein zwangsversteigerter Betrieb und im zweiten Vierteljahr 1936 auf 100690 landwirtschaftliche Betriebe nur 0, zwangsver⸗ steigerte Betriebe; das heißt also 0, 008 bis G01 25. Die zwangs⸗ versteigerten Flächen betragen (019 bis 0,17 der Gesamtfläche der landwirtschaftlichen Betriebe. Es kommt mithin nur ein ganz verschwindender Prozentsatz der landwirtschaftlichen Grund⸗ stücke des Reiches zur Zwangsversteigerung. Es ist also der nationalsozialistischen Gesetzgebung nicht nur gelungen, die Exb⸗ höfe (“5 bis 125 ha) durch den Vollstreckungsschutz vor der Zwangsversteigerung zu bewahren, sondern auch weitgehend eine Gesundung der gesamten landwirtschaftlichen und bäuerlichen Be⸗ triebe durch Entschuldung und Marktordnung herbeizuführen. .
Das Statistische Reichsamt bringt ferner die Vergleichs⸗ zahlen zu dem zweiten Vierteljahr 1935. Danach ist auch die absolute Zahl der im zweiten Vierteljahr 1936 durchgeführten Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke gegen⸗ über der Zahl der Zwangsversteigerungen im zweiten Vierteljahr 19356 von, 588 auf 452 gefallen. Läßt man die Grundstücke mit einer Fläche unter 2 ha, die nicht mehr als landwirtschaftliche Betriebe im eigentlichen Sinne bezeichnet werden können, aus der Statistik heraus, so ist die Zahl der zwangsversteigerten Be⸗ triebe von 2154 auf 212 zurückgegangen. Die Gesamtzahl der ein⸗ geleiteten Zwangsversteigerungsverfahren ist etwas gestiegen. Scheidet man jedoch die Betriebe unter 2 ha aus, so ergibt sich auch hiex ein Rückgang von 658 Betrieben im zweiten Pierie jahr 1935 auf 631 Betriebe im zweiten Vierteljahr 1936. Die Zahl der eingeleiteten Zwangsversteigerungen kann im übrigen nicht als Maßstab für die Entwicklung der Zwangsversteigerungen angesehen werden, weil bekanntlich eine Einleitung der Zwangs— versteigerung häufig nur als Druckmittel zur Erlangung von Zahlungen dient, die dann später ratenweise geleistet werden, ohne daß es zur Durchführung der Zwangsversteigerung kommt.
Wichtig sind noch die vom Statistischen Reichsamt veröffent⸗ lichten Zahlen über die Höhe der Belastung der zwangsversteiger⸗ ten Grundstücke. Die durchschnittliche Belastung der zwangsver⸗ steigerten Betriebe über 2 ha beträgt danach 1260 RM je Hektar, also etwa doppelt soviel wie die von der Deutschen Rentenbank— Kreditanstalt berechnete durchschnittliche Belastung der landwirt— schaftlichen Betriebe Deutschlands. Es handelt sich also um über— schuldete Betriebe, bei denen wegen der Höhe der Verschuldung auch im Wege des Entschuldungsverfahrens eine Sanierung nicht mehr durchgeführt werden kann. ; ;
Der Ausfall bei den Zwangsversteigerungen ist auf 8,7 * der Gesamtbelastung zurückgegangen.
nm, .
Zusammentreffen des deutsch⸗italienischen Handels.
Gelegentlich der diesjährigen Generalversammlung, der Deutsch-Ftalienischen Handelskammer zu Frankfurt a. M. findet in Frankfurt a. M. vom 10. bis 12. November im Einvernehmen mit der Reichsgruppe Handel ein Besuch hervorragender Ver— treter des italienischen Handels statt. Am 10. November wird der Präsident der italienischen Handelskonföderation und Vor— sitzende des 1. italienischen Handelsausschusses für Abessinien, Abg. Mario Racheli, einen Vortrag über die wirtschaftliche Auswertung des faschistischen Imperiums halten. Es ist daz erste Mal nach dem Einzug der Italiener in Addis Abebg, daß eine führende Persönlichkeik Italiens zu ausländischen Hörern über die Probleme des neuen Imperiums sprechen wird. Prãsi⸗ dent Racheli wurde einige Tage nach der Eroberung Abessinienz von dem Duce als Leiter der J. italienischen Handelsmission na Abessinien entsandt und ist somit der beste Kenner abessinischer Wirtschaftsprobleme. Präfident Racheli wird von einer Anzah von. Führern einzelner Handelsverbände Italiens begleitet werden, die am 11. und 12, November entsprechenden Personlich⸗ leiten des deutschen Handels in Frankfurt? g. M. zu einer Aus— sprache begegnen werden. Dieser Besuch soll den Anfang einer
Zusammenarbeit der deutschen und italienischen Kaufleute dar⸗ kellen und von späteren Begegnungen gefolgt sein.
ligen Ausgaben müssen also aus
maäßige, sorgfältige und vernünftige Einnahmen— benithschaftung das Gleichgewicht ber Fiechhnug!so der allgemeinen Volkswirtschaft unnötige Belastungen Und' Er schütterungen
leisten, sondern auch die im Eigentum des Reichs
Ranzösischen
. öffentliche 26
dahner zu nennen. Auch die Verbände des Krankenpflegepersonals
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 2860 vom 6. November 1936.
schieht die Finanzierung der Neubauten und der sonstigen Er⸗ weiterungen und Verbesserungen bestehender Anlagen, d. h. des Anlagezuiwachses, im Rahmen? der Vermögensrechnung grundsätz⸗ lich durch Hereinnahme von Krediten. Die Reichsbahn muß finanzpolitisch Wert auf möglichst langfristige Kredite legen, weil die Aufbringung hoher Tilgungsraten bei kurzfristigen Anleihen sür eine Eisenbahn außerordentlich schwierig ist. In ihrem inneren Betriebe hat die Reichsbahn ihre Wirtschaftsmethoden durch zweckentsprechende Uebernahme kaufmännischer Grundsätze wesentlich vervollkommnet. Sie hat damit ein Wirtschaftssystem errichtet, das es ihr ermöglicht, bei klarem Einblick in den weit⸗ verzweigten Betrieb ihren umfassenden materiellen Verkehrs— aufgaben jederzeit weitestgehend gerecht zu werden.
ßondertagung der Reichsfachgruppe „Reichsbahn“.
„Die Finanz⸗ und Wirtschaftspolitit der Deutschen Reichsbahn.“
Auf der Sondertagung der Neichsfachgruppe „Reichsbahn“ behandelte der Direktor der Deutschen Reichsbahn, Prang, die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Deutschen Reichsbahn“. Der Redner führte u. a. aus: .
Die Finanz- und Wirxtschaftspolitik der Deutschen Reichsbahn hat, obwohl die Reichsbahn jetzt als besondere öffentlich⸗rechtliche Verkehrsanstalt des Reichs rechnungsmäßig selbständig und unter eigener Verantwortung. arbeitet, die gleichen Aufgaben und Ziele, wie sie für die ehemaligen Staatseisenbahnen der früheren deut“ schen Länder bestanden haben. Die gesamte Wirtschafts führung bei der Reichsbahn ist daher nicht auf Gewinnerzielung abgestellt, sondern allein darauf, für das deutsche Volt und die dentsche Wirt- schaft ein möglichst gutes, zuverlässiges, sicheres, schnelles und billiges Verkehrsmittel zu sein. Bei' der Durchführung dieser großen Aufgaben muß aber dafür gesorgt werden, daß sich die Rechnung der Reichsbahn in den Einnahmen und Ausgaben jeder— zeit ausgleicht, denn die rechnungsmäßig selbständige Reichsbahn findet grunzsätzlich keinen finanziellen Rückhalt mehr bei der all— gemeinen Reichsfinanzverwaltung. Die notwendigen vielgestal— mi den eigenen Einnahmen des Unternehmens bestritten werden, damit die Reichsbahn nicht etwa
Kostgänger des Reichs wird. Es ist die Hauptpflicht der ge⸗ samten Finanz- und Wirtschaftspolitik, hier durch eine plaͤn—⸗ und Ausgaben⸗ zu wahren, daß
Die Landeshandwerksmeister bei Schacht.
Am 5. November d. J. wurden die Landeshandwerksmeister vom Reichswirtschaftsminister zu einer längeren Aussprache empfangen. Dr. Schacht wies auf die großen Aufgaben hin, die der Reichsgruppe Handwerk im Rahmen des Vierjahresplanes gestellt werden. Insbesondere liegen diese Aufgaben auf dem Gebiete einer verstärkten und verbesserten Ausbildung des Nach— wuchses, für die alle Kräfte eingesetzt werden müßten. Der Minister werde gerade der Facharbeiterfrage sein besonderes Augenmerk zuwenden. Dach einer sehr lebhaften Aussprache, an der sich die meisten Landeshandwerkmeister beteiligten, machte Dr. Schacht Ausführungen darüber, welche ungeheure Bedeurung für die Gesamtwirtschaft und das gesamte Volk in der Erhaltung eines gesunden Handwerks und in der Wahrung bester handwerk⸗ licher Traditionen und Einrichtungen liege. um Schluß ging der Minister auf die soeben mit dem Leiter der Deutschen Arbeits⸗ ront, unterzeichnete Erklärung ein, die eine neue gemeinschaftliche ; Arbeit der beiden großen Organisationen, nämlich der Organi⸗ ju gewähr- sation der gewerblichen Wirtschaft und der Deutschen Arbeitsfront, ͤ . . stehenden, also im Sinne der Leipziger Vereinbarung verspreche? Beide Organi⸗ dem ganzen deutschen Volk gehörenden Reichseisenbahnanlagen sationen hätten ihre eigenen Aufgaben, die aber wiederum so durch ordnungsmäßige Unterhaltung, Erneuerung und Fortent- viele Berührungspunkte enthielten, daß nur eine loyale Zu⸗ wicklung in ihrem Werte zu erhalten. Während die daraus fol⸗- sammenarbeit für das gemeinsame Ziel, unter Anerkennung der genden Ausgaben für die Betriebsführung' und für die Unter⸗ beiderseitigen besonderen Funktionen zum Gelingen des großen jaltung und Erneuerung der Bahnanlagen und Fahrzeuge aus Werkes, das der Führer der deutschen Wirtschaft gestellt' habe, den laufenden Mitteln der Betriebsrechnung gedeckt werden, ge⸗ ] beitragen könne.
erspart bleiben, aber auch die unabweisbaren eigenen finanziellen Bedürfnisse der Reichsbahn keinen Schaden nehmen. De enn es zu den Aufgaben der Reichsbahn, nicht nur die Durchfü ung des eigentlichen Betriebes und Verkehrs entsprechend den dafür bestehenden Anforderungen zu
Wirtschaft des Auslandes.
Ausweise ausländischer Notenbanken.
Baris, 5. November. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 30. Oktober 19366 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 64 359 (unverändert), Auslandsguthaben 5 (Abn. 5), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —), Vechlell und Schatzscheine 897 (gun. 399), davon: d' kontierte inl. Handelswechsel 6987, Schatzfcheine und Wechsel öffentlicher Körperschaften —, diskontierte ausl. Handelswechsel 12, zu⸗ ammen 6999. (3un. 408), in Frankreich gekaufte börsenfähige Vechsel 345, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1453, zu⸗ sammen 1798 (Abn. 9), Lombarddarlehen 3447 (Zun. 11), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse m den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1955 13 303, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 33. Juni 1936 = zusammen 12303 (unverändert). Passi va. Notenumlauf s 198 (Zun. 1957), täglich fällige Verbindlichkeiten 13219 Abn. 23), davon: Tresorguthaben 2129 (Abne 264), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 1844 (Zun. 22), Privatguthaben Al45 (Abn. 402), Verschiedene 101 (Bun. 2H, Devisen in Report — Abn. und. Zun. — , Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 64, 09 osio (64, 95 0JL).
London, 4. November. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 4. November 1936 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling Im Umlauf befindliche Noten 447110 (Zun. 4370), hinterlegte Noten 61 550 (Abn. 4370), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 246 540 (Zun. 600), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 2420 (Äbn. 590), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 2 (Abn. 38), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 248 660 (unverändert), Depositen der Regierung 27200 (Abn. 419), andere Depositen: Banten 85 840 (Abn. 11965, Private 41 81i0 (Zun. 440), Regierungs⸗ sicherheiten Si gs (gun. L7öch, andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 7650 (Zun. 1050), Wertpapiere 19 970 (Zun. 470), Polz ünd Silberbestand der Bankabteilung Ha RWlbn. 0). Verhältnis der Reserven zu, den Passiven 40,48 gegen 43,02 o, learinghouseumsa S0 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 103 Millionen mehr.
haben beim Arbeits ministerium beantragt, ihnen die 40⸗Stunden⸗ Woche zuzubilligen. I
In den Kreisen der Arbeitgeber dagegen herrscht starke Be⸗ unruhigung wegen der Abwertung des Francs und der Ein— führung der 46⸗Stunden⸗Woche. Das Kartell der Wirtschafts⸗ verbände in Lyon und der Verband der Handelskammern in Lyon haben vom Ministerpräsidenten verlangt, die Durchführung der 409⸗Stunden-Woche zu verschieben, um ein? erneute Steigerung der Lebenshaltungskosten zu vermeiden. Ebenso hat die Liller Handelskammer verlangt, das Gesetz über die 40⸗Stunden-Woche zu vertagen, um die Ordnung in der Wirts aft nicht zu gefährden. Aehnliche Forderungen haben die Handels ammern in Bordeaux und Paris aufgestellt. Schließlich hat die Abteilung für Außen⸗ handel beim Generalverband der französischen Arbeitgeber darauf hingewiesen, daß die 40⸗Stunden⸗-Woche nicht dazu beitragen würde, die Ausfuhrpreise zu verbessern, da die französische Industrie neu belastet würde. Es wird daher dringend gefordert, daß die Regie⸗ rung die Einführung der 46⸗Stunden Woche verschiebt oder jeden⸗ falls bei ihrer Einführung die größte Vorsicht walten läßt.
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Die Finanzlage Ungarns im dritten Vierteljahr 1936. Zunahme der bulgarischen Ausfuhr.
Genf, 6. November. In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Völkerbundsvertreters in Budapest über die Finanzlage Ungarns im dritten Quartal 1936 werden die Auswirkungen der in verschiedenen Ländern vorgenommenen Abwertung auf die un— garische Finanze und Wirtschaftslage eingehend untersucht. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, daß diese Abwertung, die insgesamt ein Viertel des ungarischen Exports betraf, zeitweilig den Außen⸗ handel des Landes erheblich geftört hat. Verhandlungen über die notwendige Anpassung an die neue Lage seien' im Gange. Es sei erwünscht, daß Ungarns Handel mit Ländern, die eine freie Währung haben, nicht mehr dem Clearingsystem unterworfen wird. Im Innern des Landes feien Erzeugung und Verbrauch im Zu— nehmen. Die Staatseinnahmen seien gegenüber dem vorigen Jahre bemerkenswert gestiegen, und auch daͤs Verhältnis zwischen Ein— nahmen und Ausgaben habe sich gebessert. Das gleiche gelte von den staatlichen Wirtschaftsbetrieben, insbesondere den Eisenbahnen. Die Devisenlage der Nationalbank habe sich gefestigt.
In einem ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Völkerbundskommissars in Bulgarien wird eine Verbesserung der Devisenlage infolge der seit April befolgten Politik der Nationalbank und der Zunahme der bulgarischen Ausfuhr festgestellt. Immerhin sei die Handelsbilanz Ende August mit 161 Millionen Lewa passiv gewesen. Auch im Staatshaushalt und bei den staatlichen Unter⸗ nehmungen bestehe ein Ausgabenüherschuß, während die Einnahmen hinter den Voranschlägen zurückgeblieben seien. Von der Abwertung im Ausland sei eine Reihe von bulgarischen Exporteuren betroffen worden. In beiden Berichten wird eine bemerkenswert gute Ge⸗ treideernte festgestellt.
Die Entwicklung der schweizerischen Zoll⸗
einnahmen.
Bern, 5. November. Um Preissteigerungen infolge der Ab— wertung zu vermeiden, hat der Schweizerische Bundesrat eine ganze Reihe von Zollpositionen ermäßigt. Der dadurch eintretende Iinnahmeausfall wird nach vorläufigen Berechnungen für das Jahr 196 13.5 Mill. ffr. ausmachen, d. h. wenn die Einfuhrmengen gleich bleiben und keine weiteren Zollermäßigungen eintreten. Es mird natürlich erwartet, daß der Ausfall durch eine Belebung der ltschaft wieder ausgeglichen wird, Für das letzte Qugrtak des . Jahres wird der Ausfall bei den Zöllen auf 3 Mill. ffr.
— agt. a ? ö . Gesundung der griechischen Finanzlage. Athen, tz. November. In einer Rundfunkrede erläuterte der stellvertretende Ministerpräfident und Finanzminister Zavitsianos die Bemühungen der d n. auf dem Finanzgebiet, die bereits von Erfolg gekrönt seien. Der Fehlbetrag im Staatshaushalt hatte bereits am 4. August 650 Mill. Drachmen erreicht und wäre sicherlich bis auf eine Milliarde Drachmen angestiegen. Die Deckung der Bank von Griechenland durch Gold und D visen habe vom Dezember 1934 ab bis August 1956 ständig abgenommen. So sei der Wert der Drachme gesunken, während auf der anderen Seite die Ausgaben im Staatshaushalt gestiegen seien. Dann kam, so fuhr der Minister fort, der 4. August und verhinderte vor allem die Gefahr der Ausgabe neuen ungedeckten Papier⸗ geldes. Der Minister zählte darauf die Maßnahmen und Gesetze zum Schutz der griechischen Währung und zur Regelung der Aus— landsschuld auf. Infolge der Rückkehr des Vertrauens zur Drachme hätten alle ehrenhaften Griechen ihr Gold oder ihre Auslandsdevisen der Bank von Griechenland angeboten, die in der Zeit zwischen dem 4. August und 10. Oktober die vorge⸗ schriebene Deckung der Noten erreicht habe. Die Erhöhung dieser Deckung vom 4. August bis zum 10. Oktober belaufe sich auf ungefähr 1200 9 Pfund Sterling. Nach der Zahlung des für die Zinsen der Auslandsschuld vereinbarten Hundertsatzes sei die gegenwärtige Notendeckung der Bank von Griechenland noch um 225 Millionen höher als vor dem 4. August. Der Minister sprach dann noch über andere Maßnahmen und insbesondere die all' mähliche Abwälzung der Steuerlasten von den schwächsten Schultern auf die stärksten. Durch diese Finanzgebarung sei es gelungen, eine Abwertung der Drachme zu der Zeit zu vermeiden, als der Abwertung des französischen Franken wirtschaftlich sehr mächtige Staaten nachfolgten. P
Die 40⸗Stundenwoche in Srankreich.
Der französische Arbeitsminister hat kürzlich fünf Entwürfe . Verordnungen über die 40-Stunden⸗-Woche der zuständigen . des Landeswirtschaftsrates zur weiteren Vehandlung
itet. i Die erste Verordnung betrifft das Baugewerbe, die öffent⸗ ichen Arbeiten und die Herstellung von ß Zement und Fuaustoffen. Sie wird ungefähr für eine Million Arbeiter gelten. . zweite Verordnung. gilt für das Metall verarbeitende Ge— . und. erfaßt etwa 1,5 Millionen Arbeiter. Die dritte Ver⸗ rdnung gilt für Textilbétriebe mit ungefähr 800 000 Arbeitern. Jie, letzten beiden Verordnungen behandeln die Arbeitszeit in den , . in Paris und die Uebertagearbeiter in den Kohlen— . Die Entwürfe wurden jeweils von paritätischen Aus⸗ e n vorher beraten, die sich praktisch über alle Fragen geeinigt
iber ᷣ sind ferner Ausschüsse eingesetzt worden, um Verordnungen . die 40. Stunden ⸗Woche in Eisengruben und anderen bergbau⸗ ichen. Betrieben auszuarbeiten. Gemäß den Bestimmungen des lire n Arbeitsgesetzbuches sind die Arbeitnehmer⸗ und an gebernrganisationen aufgefordert worden, sich zu den Hwunnten Verordnungen zu äußern. Dies soll innerhalb eines ien ts geschehen. Die Stellungnahme ist dem Ministerium für ᷣ Arbeiten zuzuleiten. ö . Einftth? verschiedenen Arbeitnehmerorganisatisnen treten für die en suhrnng der 40-Stunden-Woche in ihren. Betrieben ein. Von bändeltöße xen, Arbeitnehmergrupßpen. sind die Metallarbeiterver—
de in Bordeaux, die Tischlerverbände in Paris und die Eisen⸗
Devisenbewirtschaftung.
Zur Anbietungsyflicht für ausländische
Zahlungsmittel, Gold und Goldmünzen.
Zu der Ende Oktober erlassenen und bereits veröffentlichten Sechsten Durchführungsverordnung zum Devisengesetz vom 23. 10. 1936 hat der Leiter der Reichsstelle für Tevifenbewirt⸗ schaftung in einem neuen Runderlaß Nr. 162/36 D. St. 75 / 36 Ue. St. vom 4. November 1936 jetzt noch eine Erläuterung her⸗ ausgegeben. Danach werden von den bisher nicht der Anbietungs⸗ pflicht unterliegenden ausländischen Zahlungsmitteln, Forde⸗ rungen in ausländischer Währung, nach dem 12. 7. 1931 er⸗ worbenen deutschen Auslandsbonds und an einer deutschen Börse zum Handel nicht zugelassenen ausländischen Wertpapieren sowie Gold (außer Kurs gesetzte Goldmünzen, Feingold und legiertes Gold, Roh⸗ und Halbfabrikate), soweit diese vor dem 3. 10. 1931 erworben waren und insgesamt den Gegenwert von 2700 RM nicht überstiegen, fol gende Werte nunmehr zur An⸗ bietung bis zum 50. 11. 1936 aufgerufen: Alle ausländischen Zahlungsmittel (einschl. der im befindlichen ausländischen Goldmünzen), Forderungen in ausländischer Währung und Gold⸗ bestände (außer Kurs gesetzte in- und ausländische Goldmünzen, Feingold und legiertes Gold, Roh- oder Halbfabrikate). Aus⸗ genommen sind ausländische Scheidemünzen bis zum Gegenwert von 2 RM, ferner Werte der oben bezeichneten Art, die mit Genehmigung erworben oder von der Reichsbank freigegeben worden sind.
8 1 * Werte
Kurs
Verrechnungsverkehr mit Zugoflawien. Unter Aufhebung des Runderlasses Nr. 109/335 D. St. 44 / 36s St. vom 26. 7. i936 und des Allgemeinen Erlasses Nr. Is 365 D. St/ — Ue. St. vom 10. 8. 1936 hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung die darin enthaltenen Bestimmungen unter teilweisen Abänderungen in einem neuen Runderlaß Nr. 163/ñ36 D. St. ü / sz Ue. Sf. vom 4. November 1935 zusammen⸗ gefaßt. Die Aenderungen betreffen die Begleichung der Seefrachten, die außerhalb des Verrechnungsabkommens zu zahlen sind, sowie die Bestimmungen über die Genehmigungen. Diese sind jetzt wie folgt formuliert: Die Devisenstelle kann eine Einzelgenehmigung, die zum Erwerb von Dinarbeträgen berechtigt, erst nach vorheriger Zuteilung durch das Büro der Devisenzuteilungskommission erteilen. Die Anforderung hat gesondert zu erfolgen: die Beträge dürfen nicht in die Liste der Devisenanforderungen aufgenommen werden. All⸗ gemeine Genehmigungen berechtigen nicht zum Erwerb von Dinar beträgen aus dem laufenden Dinarkonto. Sofern die erforderlichen Dinare nicht zugeteilt werden können, kann Zahlung nur über das Reichsmarkkonto B der Jugoflawischen Nationalbank bei der Deutschen Verrechnungskasse (Nr. 1056) erfolgen.
m 2 O Q ᷣQCQ&᷑— i , mme me em. Weitere Lockerung der Erzeugungsdroffelung für Kupfer.
London, 5. November. Da sich die Preissteigerungen am Kupfermarkte trotz der schrittweisen Lockerung der Kupferrestriktion in letzter Zeit fortsetzten und die Umsätze immer lebhaftere Formen annahmen, setzten die Kupfererzeuger die Quote erneut um 19 * herauf, um der Preisbefestigung Einhalt zu gebieten. Die Quote der an dem Restriktionsabkommen vom März 1955 beteiligten Länder beträgt somit 105 3, der Standard-Tonnage, d. h. 105 *. der Produktion des Jahres 19354. In Handelskreisen hat man wohl mit einer weiteren Hexaufsetzung der Erzeugungsquote ge⸗ rechnet, jedoch bildete das Ausmaß von 10 3. eine gewisse Ueber⸗ raschung. Man ist der Ansicht, daß die Produktion? nunmehr den Verbrauch etwas übersteigt und daß hierdurch eine weitere Be— festigung der Preise vermieden wird.
Ue. D.
Erfolgreiche Verhandlungen des Internationalen innausschusses.
London, 5. November. Die Verhandlungen des Internatio⸗ nalen Zinnausschusses in Paris, in deren Mittelpunkt neben der Fortsetzung der J. die siamesische Quotenforderung stand, waren erfolgreich. Es kam mit den Vertretern Siams zu einer Einigung in der Quotenfrage, so. daß unter Voraussetzung der Bestätigung des Abkommens auch die Beibehaltung der Zinn= restriktion gesichert ist.
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage.
*
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Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Tierseuchenstand am J. November (Neblung) 1936.
(Zusammengestellt im Reichsgesundheitsamt nach den Berichten der beamteten Tierärzte.)
Nachstehend sind die Namen derjenigen Länder, Regierungs⸗ usw. Bezirke und Kreise (Amts- usw. Bezirke) verzeichnet, in denen Rinderpest, Maul⸗ und Klauen seuche Lungenseuche des Rindviehs, Pockenseuche der Schafe, Rotz, Beschälseuche der Pferde, Schweine⸗ pest, Milzbrand, Tollwut, Tollwutverdacht oder Geflügelcholera nach den eingegangenen Meldungen am Berichtstage zu melden waren. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte um— fassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnte.
Die Zahlen der in der Berichtszeit neu verseuchten Gemeinden und Gehöfte sind in den Spalten der „insgesamt“ verseuchten Gemeinden und Gehöfte mitenthalten.
Betroffene Kreise u sw. )
Schweinepest (Pestis suum).
1: Königsberg Pr. 2 Gemeinden, 2 Gehöfte (davon neu ! Gem., 1L Geh.). 3: Allenstein 1, 1, Johannisburg 1, 1 (1, I), Lötzen 1, 1 (1, 9), Neidenhurg 1,ů 1, Ortelsburg 1, j, Osterobe i. Ostpr. 21, 31 (9, 85. 5: IV. Kreistierarztbezirk 1, (1, 1), VI. Krsbz. 2 Geh. (2), VII. Kreis- tierarzthezirl 2. 6: Niederbarnim 4, 9 (1, I). 7: Lebus 1, 2 , 3. 8: Greifswald 1,ů 1, Stralsund Stadt 1, 1. 11: Militsch 2, 2. 12: Gör⸗ litz 5, 5, Lauban 1, 1. 13: Neustadt O. S. 1, 1. 15: Saalkreis 2, 2 (1, I). 20: Harburg⸗Wilhelmsburg 1, 1 (1, I). 26: Unna l, l. 28: Un⸗ terwesterwaldkreis l, 1 (1, 1). 29: Mayen 1, 1 (1, I). 31: Köln Stadt 1,1 (1, I). 35: Dachau 1, 1 (1, 1), München Stadt l, 1, Rosenheim 1,1. 36: Vilsbiburg 1, 1 (1, 1). 40: Kempten l, 1 (, D. 42: Dippoldis⸗ walde 1, 1, Pirna 1,3 (—, 1, Radebeul 1,1 (1, I). 43: Borna 8, 9 (2, 5), Leipzig 1, 1 (1, 1). 57: Marschlande 1, 1 (1, ). 58: Saar⸗ brücken 2, 2.
Milzbrand (Anthrax).
6: Osthavelland 1 Gemeinde, 1 Gehöft (neu). 8: Naugard 1,1.
15: Eckartsberga 1, 1 (1, I, Mansfelder Gebirgskreis 2, 2 (2, 2),
) An Stelle der Namen der entsprechende laufende aufgeführt.
Regierungs⸗ usw. Bezirke ist die Nummer aus der nachstehenden Tabelle