Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 261 vom 7. November 1936. S. 2
Bekanntmachung KP 227
der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 6. November 1936, betr. Kurspreise für unedle Metalle.
1. Auf Grund des 53 der Anordnung 34 der Ueber⸗ wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr, Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend auf⸗ geführten Metallklassen an Stelle der in den Bekanntmachun⸗ gen KP 225 vom 4. November 1936 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 259 vom 5. November 1936) und KP 226 vom 5. No⸗ vember 1936 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 260 vom 6. No⸗ vember 1936) festgesetzten Kurspreise die folgenden Kurspreise festgesetzt:
Blei (Klassengruppe 1I1I): Blei nicht legiert (Klasse ln]⸗ RM Hartblei (Antimonblei) (Klasse IIIB). .... ,
Kupfer (Klassengruppe VIII): Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII A) RM 60, 75 bis 62,7
Aus: Kupferlegierungen (Klassengruppe 1X2): Rotgußlegierungen (Klasse IX B) .... . RM ol 50 bis 63, 50 Bronzelegierungen (Klasse X C).... 88, , 91, —
Zinn (Klassengruppe XX): Zinn, nicht legiert (Klasse TWXA) ... RM 275, — bis:
Banka⸗Zinn in Blöcken. ... . Mischzinn (Klasse XB)
25,75 bis 26,75 789 595 29 23 28,25 „ 29, 25
1
,, 297, 1
275, —
/ 1 jc 105 k Sn Inhalt RM 25555 bis 26,75 je 100 kg Rest⸗Inhalt RM 275. — bis 35, — je 100 kg Sn⸗Inhalt RM 2575 bis 26,75
je 100 kg Rest⸗Inhalt.
kö ,,, ,
2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver— öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 6. November 1936. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.
Filmverbot. Die öffentliche Vorführung des Films: „Der Taschenspieler“ 1 Akt —= 535 m, Antragsteller und Hersteller: Tobis⸗-Melofilm G. m. b. H. Berlin, ist am 8. Oktober 1936 unter Nr. 43 597 verboten worden. Berlin, den 4.
Der
November 1936. Leiter der Filmprüfstelle. Zimmermann.
Bekanntmachung.
Die am 6. November 1936 ausgegebene Nummer 105 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
Verordnung über das Verbot der Einfuhr von Nadelholz⸗ samen und zapfen. Vom 26. Oktober 1936. ö 3 1
Verordnung zur Aenderung von Vorschriften über die Erwerbs⸗ losenfürsorge im Saarland. Vom 29. Oktober 1936.
Verordnung über das Auftreten von Rechtsanwälten vor Be⸗ hörden der Länder. Vom 30. Oktober 1936. ö .
Zweite Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplans. Vom 5. November 1936.
Umfang: 6 Bogen. Verkaufspreis: 0, 15 RM. PVostver⸗ sendungsgebühren: 63 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin 6 200.
Berlin NW 40, den 7. November 1936.
Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Königlich Aegyptische Gesandte Professor Hassan Nachäâat Pascha hat Berlin am 6. d. M.
tlassen. Während seiner Abwesenheit führt Legationssekretär Ismail die Geschäfte der Gesandtschaft.
Nr. 47 des Ministerialblatts des Reichs- und Preußischen Mini⸗ steriums des Innern vom 4 November 1936 hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltung. RdErl. 23. 10. 36, Vergeb. v. Bau⸗ leistungen. — RdErl. 26. 19. 36, Orden u. Ehrenzeichen. — RdErl.
Verw. Beamten. — RdErl. 29. 10.
8*
We 36, Urlaub f. Lehrlinge u.
Kommunalverbände. RdErl. 27. 16. 36,
uer. — RdErl. 27. 10. 36, Bürgersteuer. — RdErl. 28. 10.
ell. v. Beauftragten. — Gemeindebestand⸗ u. Ortsnamen⸗
Aenderungen. Polizei verwaltung. RdErl. 29. 10. 36,
dersicht üb. d. örtl. Stellen d. RdErl.
26. 19. 36, Vordrucke f. komm. Pol⸗Verw. — RdErl. 29. 10. 36,
Beamte Amtsträger i. Reichsluftschutzbund. — RdErl.
26 19. 36, Geschäftsverteil. u. Geschäftsverkehr d. Chd DtPol. im
RMdJ. — RdErl. 26. 10. 36, Uniformanfertig. d. Pol. RdErl.
23. 10. 36, Erheb. v. Schulgeld f. d. Teilnehmer außerpreuß. Länder
ule. — RdErl. 30. 10. 346, Ueberprüf.⸗
bl. u. Gend. — RdErl. 26. 10. 36,
l-⸗-Sanitätswvesen. Verkehrswesen.
tsreferenten u. Verkehrsdezernenten. Ver⸗
messun tenzsachen. RdErl. 26. 10. 36, Landes⸗
dreiecksnetze u. Aufnahmenetze. Volksgesundheit. RdErl. 1 v. Arbeitsbüchern f. Arbeiter
9 60. 36 ndheitsämter. — RdErl. 28. 10. 36,
J 6 in d. Lehrg. d.
Gesu u. zahnärztl. Prü
iten d. 40. Woche. Ve egenheiten. RdErl.
chlachtungen durch Hausschlächter. — RdErl. 26. 10. 36,
ff äuser. — RdErl. 30. 10. 36, Hoch⸗
erhitzer. ichsindexziffer f. Oktober 1936.
Neuerschei ger llenausschreibungen v.
Gemeind a m ; beziehen durch alle Vostanstalten.
Carl Heymanns tlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 165 RM il f Ausgal
——— —
Verkehrswesen. Das Berliner Fernsprechbuch für 1937.
Das amtliche Berliner Fernsprechbuch für 1937 wird voraus⸗ sichtlich Anfang April erscheinen. Es ist nötig, daß Anträge auf Aenderungen oder Streichungen von Einträgen, Hinweisen usw. der Fernsprechbuchstelle Spandauer Str. 13314. E 1 5871) bis zum 20. Dezember mitgeteilt werden. Denn gebührenpflichtige Ein⸗ tragungen im Fernsprechbuch werden, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt sind, ohne weitere Mitteilung unter Berechnung der bestimmungsmäßigen Gebühren je Zeile 6 RM) unverändert in das neue Fernsprechbuch übernommen.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater
in der Zeit vom 8. bis 16. November. Staatsoper. Sonntag, den 8. Nov. In der Neuinszenierung: La Traviata. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 26 Uhr. Montag. den 9. Nov. Die Meistersinger von Nürnberg. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 19 Uhr. . Dienstag, den 109. Nov. Gastspiel an Kiepura: Tosca. Musikal. Leitung: Heger.
Beginn: 20 Uhr. . . Mittwoch, den 11. Nov. Die Zauberflöte. Musikal. Leitung: Schüler.
Beginn: 20 Uhr. ö Donnerstag, den 12. Nov. In der Neuinszenierung: Don Car⸗ los. Musikal. Leitung: Egk. Beginn: 29 Uhr. Freitag, den 13. Nov. In der Neuinszenierung: Der fliegende Holländer. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: . 290 Uhr. Sonnabend, den 14. Nov. Rigoletto. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Sonntag, den 15. Nov. Erstaufführung: Halka. Blech. Beginn: 1915 Uhr. . Montag, den 16. Nov. Die Zauberflöte. Heger. Beginn: 20 Uhr. Staatliches Schauspielhaus. Sonntag, den 8. Nov. Hans Sonnenstößers Höllen⸗ fahrt. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 9. Nov. An des Reiches Pforten. 20 Uhr. . = Dienstag, den 16. Nov. Hans Sonnenstößers Höllen⸗ fahrt. Beginn: 20 Uhr. . J Mittwoch, den 11. Nov. Der tolle Tag (Figaros Hochzeit). Beginn: 20 Uhr. . . Donnerstag, den 12. Nov. Hans Sonnen stößers Höllen⸗ fahrt. Beginn: 20 Uhr. . Freitag, den 13. Novpx. Die Ore stie. Beginn: 1915 Uhr, Sonnabend, den 14. Nod. Hans Sonnenstößers Höllen⸗ fahrt. Beginn: 20 Uhr. Sonntag, den 15. Nod. Hans fahrt. Beginn: 290 Uhr. Montag, den 16. Nov. Andes
Musikal. Leitung:
Musikal. Leitung:
Beginn:
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Sonnenstößers Höllen⸗
Reiches Pforten. Beginn:
20 Uhr.
Staatstheater — Kleines Haus.
Sonntag, den 8. Nov. Mirandoli na. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 9. Nov. Die gefesselte Phantasie. Beginn: 20 Uhr. . ö Dienstag, den 10. Nov. Uraufführung: Versprich nichts. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 11. Nov. Das Konzert. ; Uhr. Donnerstag, den 12. Nov. Mirandoli na. Beginn: 2 Uhr. Freitag, den 13. Nov. Versprichmirni chts. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 14. Nov. s kleine Hofkonzert. Be⸗ ginn: 20 Uhr. . . w Sonntag, den 15. Novp. Wirandolina. Beginn: 29 Uhr. Montag, den 15. Nov. Die gefesselte Phantasie. ginn: 20 Uhr.
mir
Beginn: 20 Uhr.
—
Eröffnung des Außeninstituts der Technischen Hochschule Karlsruhe.
Das Außeninstitut der Technischen Hochschule Karlsruhe trat am Donnerstag abend mit einem Vortrag des Leiters der Kom⸗ mission für Wirtschaftspolitit der NSDAP,, Bernhard Köhler⸗München, zum ersten Mal an die geffentlichkeit Das neuerrichtete Institut, das auf Veranlassung des Reichs erziehungsministers Dr. Ru st an allen Hochschulen errichtet wird, soll vor allem ein Bindeglied sein zwischen Hochschule und Be— bölkerung. In seiner Eröffnungsansprache grinnert der Rektor der Technischen Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Wittm ann ein— leitend an den Tag, an dem Bernhard Köhler im Jahre 1932 zu der Nationalsozialistischen Dozentenschaft und Studenten— schaft sprach. Die Ergebnisse der geistig-schöpferischen Arbeit der Hochschule nicht erst auf einem langen Umwege, sondern unmittel— bar an das tägliche Leben heranzubringen und den Berufsschichten zu vermitteln, sei die Aufgabe des Außeninstituts. Dabei solle nicht in den Fehler der alten Volkshochschule, die wissenschaftl Erkenntnisse wahllos weitergab, verfallen werden. Die anstaltungen des Instituts trügen demgegenüber den Chara von Hochschulvorlesungen und Uebungen. ö .
Dann nahm Bernhard Köhler das Wort über „Technik und Wissenschaft“. In den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellte er den zweiten großen Vierjahresplan des Führers.
ö. iche 6 r. e
; 5 tter
Köhler be handelte diese Frage in einem breiten Rahmen und ermöglichte es jedem, zu begreifen, um was es hierbei geht. Er ging aus von der vergangenen Zeit, in der es einfach Proletarier geben muß
die Arbeit nahmen wo und wieviel ihnen der Arbeitgeber ga Das deutsche Volk wurde zum Proletariervolk und verzichtete
von vornherein auf politische Selbstbestimmung. Dasselbe zeig
D 25* Die zwe
ersten.
gewesen wie politisch. Die zweite sei aber wirtsch — größter Bedeutung und politisch viel leichter. Weil wir gearbeite haben, seien wir reicher geworden. Jetzt werde sich zeigen, d eine fortschreitende Verbilligung einsetzen werde. Dann fangen wir erst an, die Technik so zu benutzen, wie es eines technisch be— gabten Volkes würdig ist.
Weltwirtschaftliche Eindrücke aus Ostasien.
Für ihren dieswöchigen Vortragsabend hatte die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft als Vortragenden den Gesandten Dr. Kiep gewonnen, der auf Grund seiner Erfahrungen als Leiter der deutschen Wirtschaftskommission für Ostasien über das Thema „weltwirtschaftliche Eindrücke aus Ostasien“ etwa folgen⸗ des ausführte:
Der ostasiatische Raum hat im Laufe der letzten Zeit für die Weltwirtschaft eine erhöhte Bedeutung gewonnen. Diese Er⸗ scheinung ist bedingt worden durch die starke Entwicklung einzelner nationaler Wirtschaftsgebiete Ostasiens und der am Stillen Ozean angrenzenden Länder, sowie durch das Bestreben der europäischen Länder, neue Absatzgebiete und Rohstoffquellen in der Welt zu gewinnen. Aus dem gleichen Gesichtspunkte wendet sich auch der deutsche Außenhandel in Verfolg der durch den „Neuen Plan“ bedingten Umlagerung von Einkauf und Absatz dem ostasiatischen Wirtschaftsraum mit wachsendem Interesse zu. Den stärksten Antriebsfaktor der ostasiatischen Wirtschaft bildet Japan, das insbesondere in der Kriegs- und Nachkriegszeit einen Aufschwung erlebte, der zu einem der bemerkenswertesten Erscheinungen der heutigen Weltwirtschaftslage geworden ist. Auf der Grundlage der Kriegskonjumktur hat die japanische Industrie eine ebenso schnelle wie weitgehende Ausdehnung erfahren, während der japanische Außenhandel eine „Offensive“ am Weltmarkte antrat, welche auch die Ende 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise nicht aufzuhalten vermochte. Japanische Industrieerzeugnisse
ihres Absatzes.
Handelspolitik eine
japanischen . . insbesondere
entsprechenden,
wirkenden auf den
Wirtschaft Stellung
völkerungs⸗ und wirtschaftspolitische Tatbestände und
asiatischen Wirtschaftsraumes gemacht hat.
Auf anderer Grundlage und mit anderer Auswirkung hat sich in letzter Zeit auch in China eine starke Aktivierung der Wirt— In Verfolgung der weitgreifenden Pläne Sun Yat⸗Sens hat die nationale Regierung Chinas gleich⸗ Chiang Kai⸗Schek schrittweise der Befriedigung und Konso⸗ lidierung des Landes ein Wirtschaftsprogramm in Angriff ge— Produktions- und Konsumkraft des chine⸗ erkennbar gesteigert hat und bei weiterer Weltwirtschaft einen wichtigen Die teilweise schon verwirklichten Pläne zur sowie nationaler Industrien auf lebenswichtigen Gebieten bilden in Ver⸗ bindung mit weitgreifenden Werken und Projekten zur Behebung der Gefahren aus Ueberschwemmung und Hungersnot ein Pro⸗ gramm von weltwirtschaftlichem Ausmaße, in dessen Rahmen für Raum geboten ist, insbesondere bei gleichzeitiger Bereitschaft zur Ent—
schaftsentwicklung vollzogen.
zeitig mit dem durch den Marscha und erfolgreich durchgeführten Wer
nommen, welches di sischen Volkes bereits Durchführung im Rahmen der Faktor bilden wird.
Entwicklung der Landwirtschaft und des Verkehrswesens
die Mitwirkung ausländischer Industrien entsprechender
gegennahme der steigenden chinesischen Rohstofferzeugung.
Auch in Siam vollzieht sich unter neuer nationaler Führung eine wirtschaftliche Neuorientierung und Belebung auf ähnlicher Grundlage, während sich in den übrigen Gebieten des ostasiatischen Raumes eine Steigerung von Erzeugung und Verbrauch vollzieht, die teils den geschilderten Vorgängen entspringt, teils der auch an anderen Stellen der Welt sich vollziehenden Erholung von der
Krise entspricht.
kon⸗ kurrieren preis- und qualitätsmäßig allerorts mit wachsendem Erfolg gegen die europaische und amerikanische Ausfuhr und be⸗ reiten den bisherigen Marktinhabern Sorge um die Erhaltung Der gleichzeitig vermehrte japanische Rohstoff⸗ bedarf verleiht der in vorbildlicher Zusammenarbeit mit ö. starke ostasiatischen Märkten. Neben der besonderen technischen Begabung, Arbeits⸗ disziplin und Leistungsfahigkeit des japanischen Volkes ö.
Ziel⸗ setzungen verschiedenster Art Anlaß und Grundlage zu dieser Ent— wicklung, welche Japan zur „Herz⸗ und Pumpstation“ des ost⸗
Die Bedeutung des ostasiatischen Raumes für die Weltw schaft erhellt aus der Tatsache, daß dort fast die Hälfte der We bevölkerung lebt und ein erheblich schnelleres Wachstum aujwei als die Bewohner Europas oder Amerikas. Die wirtschaftlich⸗ Verflechtung Ostasiens mit Europa kommt darin zum Ausd daß etwa zz der europäischen Einfuhr aus Ostasien stammt ! etwa n der europäischen Ausfuhr nach Ostasien geht. Jede Ver mehrung der Warenbewegung zwischen beiden Gebieten muß s also in einer entsprechenden gegenseitigen Belebung und Befruck tung der Wirtschaft guswirken. In jedem Falle aber ist festz stellen, daß, wenn eine Gesundung der heutigen Weltwirtsche und ihre Erholung von der noch immer wirkenden Krise nur z
D
Wirtschaftskörper, das energische und zielbewußte Anpacken wirtschaftlichen Probleme gerade in den einzelnen Ländern Os— asiens einen wichtigen Beitrag zur Behebun
wird wie den übrigen am Welthandel beteiligten Ländern.
Die Weltweizenlage im laufenden Getreidejahr.
Mailand, 6. November. Das Internationale Landwirtschafts Institut veröffentlicht einen Bericht über die Weltweizenlage in Getreidejahr 1936337. Darin wird festgestellt, daß die Dent Weizenerate mit Ausschluß von Rußland, China und der Türk im laufenden Jahre nicht nur hinter der sehr knappen Vorjah ernte zurückgeblieben ist, sondern geringer war als sämtlich Ernten seit 1922. Die Weizenerzeugung Rußland wird an mittelmäßig angesehen, doch fehlen hierüber noch genügen Unterlagen. Die Ernten Chinas und der Türkei waren dagegen befriedigend. Die Produktion 1936 konnte in den Ausfuhrlä dank der guten Ergebnisse in den Donauländern und der be genden Aussichten für Argentinien das Ergebnis von 1935 leich überschreiten, blieb aber trotzdem die geringste in der ganzen Nac. kriegszeit. Die Gesamternte der Einfuhrländer ist hinter 1935 un den drei vorhergegangenen Jahren beträchtlich zurückgeblieber, lag aber leicht über dem Durchschnitt der Ernten vor 1932.
Unter Berücksichtigung der Vorräte alter Ernten in den, Aus fuhrländerr zu Beginn des laufenden Getreidejahres sind die an der Erde verfügbaren Ausfuhrmengen 1836/37 etwa un 29 Mill. dz oder 10 8 geringer als im Vorjahre und damit di niedrigsten seit einer langen Reihe von Jahren. Sie were auf 183 Mill. dz geschätzt, wovon 67 Mill. dz auf für Ausfur— verfügbare Bestände alter Ernten und nur 116 Mill. dz auf de Ausfahrüberschuß der neuen Ernte 1936 entfallen.
Europa rechnet man mit einer Menge, die den Vorjahres-Einfuhr bedarf um etwa 18 Mill. da übersteigt. Für die außereu ropũischt⸗ Länder wird der Bedarf auf 34 Mill. dz geschätzt, d. s. 6 Mill ( weniger als 1935 36. Insgesamt beträgt die Schätzung des Wenn Einfahrbedarfs 147 Mill. dz gegenüber einer Einfuhr bot 136 Mill. dz im Jahre 1935/36. Stellt man den Einfuhrbedar des laufenden Jahres den verfügbaren Ausfuhrmengen der Ueber— produktionsländer gegenüber, so ergibt sich, daß der Ausfuhrüben schuß aus der Ernte 1936 nicht genügt, um die voraussichtlick Nachfrage der Einfuhrländer zu decken, fo daß es notwendig sein wird, die Bestände früherer Ernten um etwa T Mill. da zu ver ringern. Diese Bestände alter Ernten, die am 1. August 1 noch eine Höhe von 170 Mill. dz hatten und sich zu Beginn des lan
fenden Getreidejahres noch auf 67 Mill. dz beliefen, werden an
11 9
der Weltkrise dar- stellt, der den Völkern Ostasiens in gleicher Weise zugute kommen ö
Der Einfuhrbedarf wird höher geschätzt als 1935/35. Für
Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 261 vom 7. November 19236. 3. 2
1. August. des kommenden Jahres auf kaum 35 Mill. da zu— sammengeschrumpft sein. Man. ersieht also daraus, daß die ge⸗ waltig: Menge der Bestände, die einen so starken Truck auf den internationalen Weizenmarkt ausübte, wieder gänzlich aufgezehrt worden ist. Die voraussichtliche Menge der Vorräte am 1. August 1927 wird wahrscheinlich sogar geringer sein als der Normal— destand vor der großen Weizenkrise. Das Landwirtschaftsinstitut weist aber besonders darauf hin, daß der Rückgang der Vorräte nicht durch eine Steigerung der Nachfrage erreicht wurde, sondern eine Folge ununterbrochener schwerer Rückschläge ist, die die Ernten erfahren haben werheerende Trockenheit in Nordamerika in den Jahren 1833, 1934 und 1936, schwere Schäden durch Ge— treiderost 1935). Wäre auch nur in einem dieser vier Jahre die nordamerikanische Ernte normal gewesen, dann würden die vor— aussichtlichen Vorräte am 1. August 1957 nicht viel unter dem Rekordstande von 1933 liegen.
Zur Verlängerung des Drahtvoerbandes.
Wie gemeldet, ist der Ende Dezember 1936 ablaufende Draht— verband, G. ni. b. H., Düsseldorf, durch behördliche Anordnung vom 5. November 1936 bis zum 30. September 1540 verlängert worden. Während bei den in den vergangenen Jahren notwendig gewesenen Eingriffen der zuständigen Stellen eine Verlängerung der Drahtmarktordnung jeweils nur um ein Jahr vorgenommen und die im Herbst 1933 getroffene Regelung bisher zweimal, und zwar im September 1934 und Ende Juli 1935, für ein weiteres Jahr verlängert worden war, ist in diesem Jahr erstmalig die Erneuerung des Drahtverbandes für einen bedeutend längeren Zeitraum, nämlich um fast vier Jahre, erfolgt. Ein wesentlicher Grund für diese langfristige Verlängerung des Drahtverbandes ist wohl darin zu erblicken, daß dadurch eine der wichtigsten Vor— aussetzungen für die Aufrechterhaltung der internationalen Draht⸗ abmachungen geschaffen worden ist. Der Internationale Draht⸗ verband (Iweco) hat zwar bereits grundsätzlich seine Verlängerung bis 19411 beschlossen, das Inkrafttreten dieser Verlängerung aber von der bisher noch ausstehenden Erneuerung der nationalen Ver— bände abhängig gemacht.
Die Bedeutung der Marktsorschung der Industrie. Im Rahmen einer in Berlin abgehaltenen gemeinschaftlichen Tagung des Ausschusses Marktordnung und Betriebswirtschaft und des Ausschusses für industrielle Wirtschaftswerbung der Reichsgruppe Industrie hielt der Leiter des Instituts für Wirt⸗ schafts beobachtung der deutschen Fertigware, Nürnberg, Professor Dr. Vershofe n, einen Vortrag, in dem er Probleme der Marktforschung, insbesondere in ihrer Bedeutung für die industrielle Produktion und den Absatz, behandelte. Fingerspitzengefühl und Intuition reichen zur Erkenntnis der e n, . Markt⸗ zusammenhänge nicht aus, so daß es sowohl für den Betriebsführer als auch für die Gruppen und Verbände notwendig erscheint, durch systematische Untersuchungen der Marktverhältnisse die in der Sphäre der Produktion und Verteilung zu treffenden Maß— nahmen auf eine sichere Grundlage zu stellen. Das Ziel der zweiten Arheitsschlacht, die Versorgung des deutschen Volkes zu sichern und zu heben, verlangt eine volle Rationalisierung der Produktion und eine gründliche Erforschung der Vertriebskosten, der Vertriebs— wege und der Absatzstruktur, um der Forderung, die Ware auf dem billigsten und schnellsten Wege vom Erzeuger zum Verbraucher zu bringen, gerecht werden zu können.
Anschließend wies Dr. Erhard von der geschäftsführenden Leitung des Nürnberger Instituts darauf hin, daß die Erforschung des Marktes eine Ergänzung der einzelwirtschaftlichen Betrach' tungsweise durch fach⸗ und gesamtwirtschaftliches Denken erfordere. Aus diesem Grunde sei eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen wirtschaftlicher Praxis und wissenschaftlicher Forschung, eine Gemeinschaftsarbeit zwischen den Gruppen und den' in Frage kommenden wissenschaftlichen Instituten notwendig. In diesem Zusammenhang verdiene die Verbrauchsforschung, wie sie sich die Gesellschaft für Konsumforschung e. V. als Aufgabe gestellt habe, die besondere Aufmerkfamteit der Industrie.
Nach einer lebhaften Aussprache richtete der Tagungsleiter, Generalkonsul Mann, an die erschienenen Vertreter von Wirt“ schaftsgruppen und Einzelfirmen namens der Reichsgruppe Industrie einen eindringlichen Appell zur Mitarbeit an diesen bisher nicht genügend behandelten Aufgaben. Die Erreichung neuer Ziele erfordert neue Wege, und die Lösung der hier gestellten Fragen könnte in hohem Maße zur Erhöhung? der Wirtschaftlich⸗ keit beitragen.
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Aktuelle Fragen in Schiffahrt und Außenhandel.
Vortrag von Dr. Hoffmann, Vorsitzendem des Vorstandes der Hamburg⸗Amerika Linie.
Vor der Industrie⸗ und Handelskammer Wuppertal sprach am Freitag, der Vorsitzende des Vorstandes der Hamburg— Amerika Linie, Dr. Hoffmann, über „Aktuelle Fragen in Schiffahrt und Außenhandel“.
An die Stelle der alten Wirtschaftsgesetze des sich frei über— lassenen Güteraustgusches zwischen den Ländern, so betonte er u. a. sind neue Gestaltungsgrundsätze getreten. Das Völkerleben hat sich fast überall stark nationalisiert und die Wirtschaft den Lebensnotwendigkeiten des Volkes und der Führung durch die Politik unterstellt. Zu den politischen Spannungen auf dem internationalen Felde sind große wirtschaftliche Auseinander— setzungen getreten. Die entscheidende Zukunftsfrage lautet: Wird die Welt den Weg zum vernünftigen Nationalismus finden, der auch in der Wirtschaft die gesunde Verbundenheit mit anderen Völkern erstrebt? Der heutige Zustand ist das Ergebnis einer langen, zuletzt dramatischen Entwicklung. Bis in unser Jahr⸗ hundert hinein reicht die . Periode der Weltwirschaft.
Der Weltkrieg bedeutete das Ende dieser Epoche. Diese Zäsur in.
der Entwicklung hat der Versailler Vertrag, der Deutschland den wirtschaftlichen Tod zum Nutzen der Sieger bringen sollte, ver⸗ stärkt. Die Folgen dieses Vertrages für Deutschland lassen sich, rein wirtschaftlich gesehen, in zwei Ziffern zusammenfassen: 1915 besaß Deutschland Auslandsguthaben in Höhe von 25 Milliarden, L430 lastete auf ihm eine Auslandsverschuldung in Höhe von 26,8 Milliarden RM. Die Auspoverung unseres Volkes und der Abfluß unserer Gold- und Devisenvorräte, hauptsächlich in Form von Reparationen an das Ausland, war das Resultat dieses Ein⸗ griffes. Die Tragweite dieser Entwicklung wurde noch ver⸗ größert durch die Weltwirtschaftskrise. Die unvernünftige Ver⸗ teilung des Goldbesitzes — 80 „e der Goldbestände liegen in den Tresors von USA., England und Frankreich — bei gleichzeitiger Drosselung der Einfuhr durch die Gold- und Gläubigerländer und Ausstattung ihrer Ausfuhr mit einer Prämie durch das Mittel der Währungsabwertung sind die Ursachen. Transferunfähigkeit und Außenhandelshemmungen der Schuldnerländer waren die unmittelbaren Folgen dieser Unvernunft und haben nach 1929 die bekannte schwere Krise des Welthandels herbeigeführt. In diefer Krise hat sich in zunehmendem Maße die deutsche Ausfuhr als eine Lebensnotwendigkeit erwiesen. Eine ausgeglichene Handels⸗— bilanz genügt nicht zur Beschaffung der notwendigen Rohstoffe und Nahrungsmittel; wir brauchen vielmehr zur allmählichen Ab⸗ tragung unserer Auslandsverschuldungen unbedingt eine Aktiv— bitze unserer Zahlungsbilanz Diese besondere Lage unserer Wirt⸗ schaft gibt immer wieder Anlaß, an die Industrie und den Außen— handel zu appellieren, sie immer wieder an die Lebensnotwendig⸗ keit der deuischen Ausfuhr zu erinnern und zu höchster Aktivität anzuspornen. — Die Welthandelskrise hat für die Weltwirtschaft verheerende Folgen gehabt. Die Schere zwischen Welthandelsvolumen und Welthandelstonnage führte zu einem tiefen Ratensturz. Die deutsche Schiffahrt wurde dabei besonders schwer getroffen. Sie hatte nicht wie die ausländischen Reedereien während des Krieges überreichlich Geld verdient. Sie hatte im Gegenteil nach dem Kriege das schwere Werk des Wiederaufbaues durchzuführen, und sie sah sich während der allgemeinen Wirtschaftskrise stark beein— trächtigt durch die Folgen der Pfund- und Dollarabwertung. In der Krisenzeit ist vielfach die Frage gestellt worden, wann und wie wieder ein gesundes Verhältnis zwischen Welthandelsumfang und Welthandelstonnage hergestellt werden könne. Es gabe viele vergebliche Debatten und Versuche. Sie gingen alle an der Grund- tatsache vorbei, daß die Größe und Entäwicklung einer nationglen Handelsflotte das Produkt nationaler Kraft und Leidenschaft sind. Immer neue Beispiele des nationalen Einflusses auf die nationale Handelsflotte sind zu verzeichnen. Die Vereinigten Staaten haben ein neues Subventionsgesetz beschlossen, Italien, Frankreich, Japan usw. zahlen ihren Handelsflotten neuerdings erhöhte Unterstützungen. Die deutsche Schiffahrt ist nach wie vor ein Gegner der staatlichen Subvention. Sie versucht, trotz der schwierigen Lage aus eigener Kraft alle schweren Probleme zu e wältigen, nachdem ihr durch die organisatorische und finanzielle Lguerdnung der letzten beiden Jahre die Hände für die eigentliche Schiffahrtsarbeit wieder freigeworden sind. Das erste Problem, dascsie wieder in Angriff nahm, war die Neubaufrage, mit deren praktischer Lösung durch eine Reihe von RNeubaubestellungen bereits begonnen worden ist. Bei diesen Neubauten läßt sich die deutsche Iciffahrt lediglich von gesunden wirtschaftlichen und nationalen rundsätzen leiten. Sie baut nicht aus imaginären Prestige— gründen sogenannte „Crackschiffe“, sondern bestellt Neubauten von wirtschaftlich vernünftiger Größe und Geschwindigkeit für die⸗ nigen Fahrtgebiete, auf denen der Neubaubedarf am dringlichsten st. So hat die Hamburg Amerika Linie im Gegensatz zu Manchen Erwgrtungen — ihr Neubauprogramm nicht mit einem Vordgtlantik⸗Schiff, sondern mit Neubauten für die Westküste Süd— amerikas, für die Ostasien. und Australienfahrt begonnen.
Bei den deutschen Neubauten ist das Endziel eine Hochleistungs⸗ flotte, die auf einem Liniennetz fährt, das in feiner Gesamtplanung wie in seinen Einzelheiten auf die Bedürfnisse des deutschen Außen⸗ handels und überseeischen Verkehrs eingestellt ist. Die deutsche Schiffahrt erwartet allerdings bei der Durchführung ihrer heutigen Dienste und bei der Verwirklichung ihrer zukünftigen Pläne das kameradschaftliche Mitgehen des deutschen Reisepublikums und des deutschen Außenhandels. Auch auf diesem Gebiete sollte sich die deutsche Volksgemeinschaft beweisen und bewähren. Wir ' alle dienen dem gemeinsamen Ziel, Deutschland größer und stärker zu machen und ihm denjenigen Platz in der Welt zu erapbeiten und zu erringen, den es auf Grund seiner kulturellen und wirtschaft— lichen Leistungen verdient.
Abschluß der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Mineralölforschung und der Brennkraft⸗ technischen Gesellschaft.
Nachdem der gestrige Nachmittag und der heutige Vormittag mit technisch-wissenschaftlichen Fachdorträgen ausgefüllt waren, sprach am Freitagabend als letzter Redner Dr. E. R. Fischer über den „Aufbau und die Aufgaben der Wirtschaftsgruppe Kraft⸗ stoffindustrie“. Die Tagung, die im ganzen den Problemen der Forschung gewidmet war, fand somit ihren Abschluß durch einen Vortrag über ein Problem der praktischen Organisation. In diesem Sinne leitete der Redner seinen Vortrag mit einem Hinweis auf die Verkündung des Vierjahresplanes und die sich aus diesem Plan ergebenden Anwendungsversuche der bisherigen Forschungsergebnisse ein. Die Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie ist die jüngste Wirtschaftsgruppe, und ihre Schaffung dürfte wohl in unmittelbarem Zusammenhang mit der Erringung der Treibstofffreiheit, die der Führer verkündete, stehen. Nachdem die Forschung in jahrelanger Arbeit den Weg bereitet habe, müsse nun die Tat folgen. Dr. Fischer, der Leiter der Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie, zeigte die Bedeutung der Wirtschaftsgruppen im allgemeinen und der Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie im besonderen auf. Er bezeichnete die Wirtschaftsgruppen als Mittler zwischen Regierung und Industrie. Gäbe die Regierung die allge⸗ meinen Richtlinien, den Plan, so sei es an der Industrie, die Kalkulation und Verwirklichung der einzelnen Ziele durchzuführen. Da aber nicht alle Erfordernisse in gleicher Weise gewinnbringend . da auch arbeitseinsatzmäßig der einzelne Industrielle nicht en notwendigen Ueberblick haben könne, so sei bei der Beschränkt— heit der zur Verfügung stehenden Zeit eine Zwischenorganisation notwendig, die hier den notwendigen Ausgleich — z. B. zwischen ertragreichen und weniger ertragreichen Zweigen der Produktion — schaffen könne. Dies sei die vornehmste Aufgabe der Wirt⸗ schaftsgruppen. Die Wirtschaftsgruppe Kraftstoffindustrie habe darüber hinaus aber noch eine besondere Aufgabe, auf die bereits Professor Ubbelohde in seinem Eröffnungsvortrag hingewiesen habe, den Ausgleich der einzelnen Produktionsverfahren zur Her— stellung von Treibstoffen. Der Redner erinnerte daran, daß einzelne Verfahren z. B. Koks verbrauchen, während bei anderen Koks als Nebenprodukt anfällt. Dies sei jedoch nur die eine Seite des Problems, die letztlich in das gleiche Produkt münde. Eine andere Seite aber sei die Herstellung eines richtigen und volkswirtschaftlich sinnvollen Verhältnisses zwischen leichten un schweren Treibstoffen. Die sich bei der Herstellung dieser . Arten von Treibstoffen ergebenden verschieden großen Ristken auszugleichen — etwa durch die Verwendung von besonders hohen Gewinnen auf der einen Seite, zum Ausgleich fehlender Gewinne auf der anderen Seite — sei gleichfalls eine Aufgabe der Wirt— schaftsgruppe Kraftstoffindustrie.
Abschließend gab der Redner seiner Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, die Selbstversorgung mit Treibftoffen ohne Ver— teuerung der Produkte durchzuführen. Ob und wieweit dies möglich sein werde, ließe sich heute noch nicht überblicken. Die Mineralsl— industrie habe aber bisher schon ein großes Maß von Opferbereit— schaft gezeigt; er hoffe, daß sie sich auch jetzt — sozusagen im Ernst⸗ fall — bewähren werde. Der Generaloberst Göring habe im Sport— palast in seiner großen Rede einen Bewährungsappell an die Unter— nehmer gerichtet, den man geradezu als ein Bewährungsultimatum bezeichnen könne. Er glaube, für die Kraftstoffindustrie sagen zu können, daß sie die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen werde. Daß aber das alles möglich geworden sei, so betonte der Redner ab—ↄ schließend, lei zu einem Großteil auf die ernste wissenschaftliche Arbeit der Forscher zurückzuführen.
Sodann ergriff Generaldirektor Fabian, Vorsitzender der Brennkrafttechnischen Gesellschaft, das Wort, um noch einmal darauf hinzuweisen, daß die Zusam menarbeit von Forschung und Industrie erst die Möglichkeit zu jenem verheißungsvollen Führerwort gegeben habe, daß wir in 18 Monaten frei von dem Zwang zur Benzin— einfuhr sein würden. Der Sitzungsleiter, Ministerialdirektor Dr.⸗Ing. e. h. Brandenburg, schloß die Sitzung mit einem Hinweis darauf, daß der deutsche Sozialismus in den drei Begriffen: Ehre, Sorge, Pflicht kulminiere.
refierung übernommenen Aufgaben Deutsche 500 Mill. RM 4 ige auslosbare Reichsschatzanweisungen z
Berliner Börse am 7. November.
Aktien schwächer, Renten ruhig.
Nach den zum Teil erheblichen Kurssteigerungen des gestri— Effektenverkehrs zeigte sich heute fast auf der ganzen Linie am Aktienmarkt Glattstellungsbedürfnis l
„wobei allerdings vorwiegend der berufsmäßige Börsenhandel mit Abgaben vertreten war. Neben— her mag auch die schwache Haltung der Auslandswerte zu einer Dämpfung der Unternehmungslust beigetragen haben; Chadeanteile erschienen mit Minusvorzeichen und wurden ca. 20—- 27 RM nie⸗ driger taxiert. Ebenfalls mit Minuszeichen erschienen Conti Lino— leum, wobei ein Kurs von 183 — 1195 2) angenommen wurde. Widerstandsfähiger blieben Aku, die nur 25 R einbüßten. — Am Montanmarkt sah man vielfach Vortagskurse, nur Mannesmam waren mit — 19 3 empfindlicher gedrückt. Stolberger Zink gaber bei einem Angebot von nur 6000 RM um 1½5 3 nach. Von Braun⸗ kohlenwerten sind Ilse Genußscheine mit — 294 und von den zum großen Teil gestrichenen Kaliwerten Salzdetfurth mit — erwähnen. In der chemischen Gruppe konnten Farben fangsverlust von 135 3 unmittelbar nach Festsetzung Kurses um „S *, verringern (1741½), Rütgers büßten Bei den Elektro- und Tarifwerten gingen die Schwankungen über Prozentbruchteile meist nicht hinaus, eine Ausnahme bildeten nur Siemens mit — 24 und Wasser Gelsenkirchen mit 35. Mit auffälligeren Kursveränderungen waren im übrigen nur noch Bremer Wolle (4 3 *), Süddtsch. Zucker (4 4 und Braubank ( 226 versehen.
Im Verlauf machte die Abwärtsbewegung bei den deutschen Aktienwerten kaum noch weitere Fortschritte. Bei den Auslands— werten mußte die Notierung zum Teil bis zur Feststellung des Kassakurses ausgesetzt werden. Aku waren im Verlauf auf Grund der festeren Amsterdamer Notierung bis auf 829, d. h. gegen den ersten Kurs um 1 3, erholt. Gesucht blieben Rheinmetall— Borsig in Erwartung einer günstigen Dividende (gegen den ersten Kurs 4 1 73.
Gegen Börsenschluß wurde es an den Aktienmärkten sehr still, was jedoch größere Kursrückgänge nicht mit sich brachte. Farben galten zuletzt 1713. Für Conti Linoleum kam eine Notiz nicht zustande. Chadeanteile A—C wurden per Kasse mit 330 ( 27 RM), Lt. D mit 325 (— 30 RM) festgesetzt, wobei Repar⸗ tierung erfolgte.
Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Aktien büßten J. G. Chemie Volle und J. G. Chemie (50 3) bei Zuteilung 10 bzw. 9 93.5 ein. Glas Schalke und Ultramarin verloren je 45. Andererseits erhöhten Busch⸗Jäger und Triumphwerke ihren Stand um 3 75. Von Banken per Kasse, die zumeist befestigt waren, gaben nur DD⸗Bank ½ÿ „5 nach. Berliner Handelsgesell—⸗ schaft besserten sich um 14 75. Auch Hyp.Banken per Kasse wurden überwiegend bis M 2, höher notiert. Abgeschwächt waren Rhein. Hyp. (— 6 39).
Am Rentenmarkt konnten sich Reichsaltbesitz geringfügig um * 25 auf 11855 9.5 befestigen. Die Umschuldungsanleihe gab da—⸗ gegen erneut t 2 her (89 c). Durchweg schwächer lagen auch Auslandsrenten, insbesondere Mexikaner und Ungarn.
Am Kassarentenmarkt blieb es im großen und ganzen ziem— lich ruhig. Nennenswerte Kursschwankungen ergaben sich nicht. Hypothekenpfandbriefe und Komm.⸗Obl. waren kaum Verände⸗ rungen unterworfen. Für Liq;.⸗Pf.⸗Br. ergaben sich Besserungen bis „z , denen Abschläge gleichen Ausmaßes gegenüberstanden. Von Stadtanleihen gewannen 26er Berlin 20 Pfg. Landschaftl. Goldpf. Br. bewegten sich ungefähr auf gestrigem Stande. Auch Provinzanleihen verkehrten in stiller Haltung.
einen An⸗ des ersten 335746
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Am Markt der Länderanleihen verloren Lübecker 35 „6, sonst gingen die Schwan— kungen nicht über 5 7 hinaus. Von Reichsanleihen 5 75ige von 1930 ihren Stand um 40 Pfg. erhöhen. Postschätze waren eine Kleinigkeit leichter, das gleiche gilt für alte Reichs⸗ bahnschätze. Von Industrieobl. befestigten — um M. 3. Der Privatdiskont wurde bei 3
zesgeldsätze unverändert 2M — 335.
Bei der amtlichen Berliner Pfund mit 12,145 (12. 15), der Gulden mit 133,65 (133,35), der franz. Franc mit 11,55 (1,515) und der Schweizer Franken mit 57,22 (657, 18) festgesetzt,
Devisennotierung wurde das
gieue zoo Mill. RM Anleihe des Deutschen Reichs.
3m Zuge der weiteren Durchführung der von der Reichs—
begibt das Reich
Kurse von 983 75. Die durchschnittliche Laufzeit anweisungen beträgt 9 Jahre. 1943 ab wird
ein Sechstel des Anleihebetrages der Schatzanweisungen Nennwert ausgelost werden. Der Zinslauf beginnt am 1. zember ds. Is. 100 Mill. RM dieser Schatzanweisungen bereits fest gezeichnet worden. Die verbleibenden 400 Mill. RM werden durch das unter Führung der Reichsbank stehende Anleihe— konsortium zum Kurse von 98 25 zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die Zahlungen durch die Zeichner auf zugeteilte Reichsschatzanweisungen werden in der Zeit vom 11. De— zember ds. Is. bis zum 18. Februar nächsten Jahres erfolgen, und zwar am 11. Dezember ds. Is. 10 75, am 7. Januar
40 275 und am 20. Januar und 18. Februar n. Is. je 265 35. Frühere Zahlungen sind Die Reichsschatze
sind mündelsicher und bei der Reichsbank lombardfähig. Zeichnungsfrist läuft vom 20. November bis 5. Dezember ds.
Von
Merkblatt über den deutsch⸗türkischen Handels⸗ verkehr.
Die Deutsche Orientbank, Istanbul, Filiale der hat ein neues Merkblatt über den deutsch-türkischen herausgegeben. Das Merkblatt gibt eine Uebersicht neuesten Stande über die Bestimmungen und Vorschriften, di Handels- und Zahlungsverkehr mit der Türkei zu beach en sind. Ausarbeitung dürfte ein wertvolles Hilfsmittel für alle verkehr mit der Türkei interessierten Kreise bilden.