Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 271 vom 20. November 1936. S. 4
Das Ergebnis der Leipziger Herbftmesse 1936.
Einzelheiten über ihren Erfolg und Verlauf. — Erfahrungen und Solgerungen.
Der Werberat der deutschen Wirtschaft gibt in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Messeamt das Ergebnis der diesjährigen Be⸗ fragung der Ausstellerfirmen der Leipziger Herbstmesse heraus, das wiederum einen wertvollen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Abfatzverhältnisse bietet. Wie in einm Vorwort des Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft, Reichard, ausgeführt wird, fiel die Leipziger Herbstmesse 1936 in eine Zeit, in der Rohstoff⸗ mangel, unruhige Preise, Währungsunsicherheit und Außenhandels hemmnisse sich besonders nachteilig auf die Geschäftsfreudigkeit aus⸗ wirkten. Die energische Durchführung des neuen Vierjahresplans zeige jedoch, daß auch diese Schwierigkeiten nach und nach beseitigt werden. Abschließend spricht der Präsident des Werberats die Ab⸗ sicht aus, die Messen und Ausstellungen künftighin so funktionsfähig zu machen, daß sie auch in angespannten Zeiten der deutschen Wirt⸗ schaft das bleiben, was sie ihr in Zeiten flüssigeren Warenabsatzes waren, nämlich erfolgreiche Helfer beim Absatz deutscher Qualitäts⸗ arbeit.
Zur Leipziger Herbstmesse 1936 wurden 5070 Aussteller (gegen 4989 im Vorjahr) gezählt, die Gesamtzahl der geschäftlichen Besucher bezifferte sich auf Höll und war um reichlich 7 3 größer als zur Herbstmesse 1935 (86176). Auf Grund der zahlenmäßigen An— gaben der berichtenden Firmen über die Messeumsätze und die zu er— wartenden Nachbestellungen läßt sich der von der deutschen Aus⸗ stellerschaft zur Leipziger Herbstmesse 1936 erzielte Umsatz auf 95 bis 98 Mill. RM beziffern. Damit wird das Ergebnis der vor— jährigen Herbstmesse um 15 bis 18 Mill. RM übertroffen. Nach den Angaben der Aussteller entfallen auf das Auslandsgeschäft diesmal 18 bis 19 Mill. RM gegenüber einem Exportumsatz in Höhe von etwa 14 Mill. RM zur Herbmesse 1935. Wie viele Aus⸗ steller berichten, werden im Laufe der folgenden Zeit auf Grund der zur Messe angeknüpften Verbindungen weitere Aufträge aus dem In- und Auslande eingehen, deren Höhe ein Vielfaches der ge⸗ nannten Zahlen ausmachen dürfte. Der Anteil des Auslandes an den Aufträgen der Herbstmesse beträgt 19 5, das ist eine Steige⸗ rung gegenüber den Vorjahren (10 3 zur Herbstmesse 1938, 17 . zur Herbstmesse 1935), ein Beweis für die zunehmende Export— bedeutung der Herbstmesse.
In dem Kapitel über das Inlandsgeschäft wird u. a. mitge— teilt, daß die Messe auf der Grundlage des gesundenden Binnen⸗ marktes die Umsatzbelebung kräftig vorangetriehen hat, wobei sich stärker noch als zu den vergangenen Messen die fachlichen und örtlichen Gliederungen der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel für einen Einkauf auf der Leipziger Messe bei ihren Mitgliedern ein⸗ gesetzt haben. Von den meisten Fachgruppen des Handels mit Ver⸗ brauchsgütern sind Auskunfts- und Beratungsstellen auf der Messe eingerichtet oder Zusammenkünfte veranstaltet worden. Gut bewährt hat sich zur Unterrichtung für den vorwärtsstrebenden Einzelhändler auf der Messe eine Reihe Sonderveranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel oder ihren fachlichen Gliederungen durchgeführt worden sind. In fast allen Zweigen war man mit dem Besuch von Käufern aus dem Einzelhandel zufrieden, dagegen wird verhältnismäßig häufig ge⸗ klagt über einen zu geringen Besuch der Messe aus dem Einzel—⸗ handel bei Haus- und Küchengeräten aus Metall, bei Klein— möbeln und sonstigem Hausrat. In Verbindung mit dieser Fest— stellung weist eine Reihe Aussteller auf die Störung des Messe— geschäftes durch Musterungen der Einkaufsgenossenschaften hin. Ferner wird über eine zunehmende Zusammenfassung des Ein— kaufs der Warenhäuser und anderer Großbetriebe des Einzelhan— dels geklagt. Einkaufskonzerne würden außerhalb der Messe Musterungen vornehmen, die nach den Angaben verschiedener Aussteller die Industrie in den Bedingungen belasten. Ueber die Großeinkäufer wird festgestellt, daß die Notwendigkeit des Be— suches der Messe auch von den Gliederungen der Wirtschafts— gruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel sowie des Reichsver⸗ bandes der Mittel- und Großbetriebe des Deutschen Einzelhandels erkannt werde. Viele Aussteller stellen mit Genugtunng fest, daß der wiedererstarkende Großhandel auf der Messe zahlreicher als in den letzten Jahren vertreten ist und hier ebenso wie die übrigen Zweige des Handels seine Dispositionen trifft. Weniger günstig wird der Besuch der Großbetriebe des Einzelhandels beurteilt. Da ihre Zahl nicht so groß ist und außerdem der Einkauf vieler Be⸗ triebe gemeinschaftlich durchgeführt wird, ist es verständlich, daß nur ein geringerer Teil der Aussteller mit Warenhauseinkäufen ins Geschäft kommen konnte. Ein Trittel aller berichtenden Firmen mußte einen Druck auf die Preise im Inlandsgeschäft feststellen. Indessen liegt der Schluß nahe, den Preisdruck nicht als eine All— gemeinerscheinung für den gesamten deutschen Markt gelten zu lassen, Es gibt einzelne Wirtschaftsbezirke, in denen die industrielle Beschäftigung und die Lohnsummen besonders hoch sind, während anderee Teil noch immer unter wirtschaftlichem Druck stehen. Ueber die Inlandsumsätze wird abschließend festgestellt, daß die Mehrzahl der berichtenden Firmen bessere oder zumindest gleiche Umsätze als zur Vorjahrsmesse erzielen konnte. Der mit der Inlandskundschaft zur Leipziger Herbstmesse 1936 erzielte Umsatz kann auf etwa 78 bis 80 Mill. RM geschätzt werden. Dies bedeutet gegenüber dem Umfange des Inlandsgeschäftes zur vor— jährigen Herbstmesse eine Zunahme um rund 1555.
Im Auslandsgeschäft konnten sich die Aufschwungstendenzen in vielen Ländern bisher noch nicht voll durchsetzen. Vielfach herrschen starke politische Spannungen, die auf den Welthandel nach wie vor ungünstig einwirken. Allerdings hatten viele Länder diesmal wesentlich mehr Einkäufer zur Messe entsandt. Die größte Zunahme — fast um 63 „,. — verzeichnete der Ein— käuferbesuch aus Italien. Die Besserung der Wirtschaftslage in Großbritannien, in den skandinavischen und baltischen Ländern fand in einer Steigerung der Zahl der Besucher aus diesen Ge— bieten ihren Ausdruck. In vielen Berichten der Aussteller wird
zum Ausdruck gebracht, daß fast ausschließlich ernsthafte auslän-.
dische Einkäufer und Interessenten an den Messeständen vor— sprachen. Durch die Werbung für die Messe konnten auch dies— mal viele ausländische Firmen erfaßt werden, die die Leipziger Messe vor längerer Zeit oder überhaupt noch nicht besucht hatten. Reichlich ein Drittel der berichtenden Firmen spricht von einem Gewinn neuer Auslandskunden. Nach Gruppen betrachtet, wird am häufigsten ein Gewinn neuer Auslandskunden festgestellt bei Spielwaren, Galanteriewaren, kunstgewerblichen Erzeugnissen, Lederwaren und Reiseartikeln, Haus- und Küchengeräten, Por— zellanwaren und Uhren. Wie seit jeher setzte sich auch diesmal die Auslandskundschaft zur Messe aus Großhändlern, größeren Einzelhändlern und Einkäufern von Warenhäusern und Er heren preisgeschäften zusammen. Nach den Beobachtungen der Aus— steller griff der ausländische Großhandel am stärksten in das Geschäft der Kultur- und Luzusgüter ein. Die größeren Einzel⸗ handelsgeschäfte des Auslandes erstreckten ihr Interesse in erster Linie auf Hausrat. Die Zahl der Einkäufer von ausländischen Warenhäusern und Cru he s ei g arne war nach den Be⸗ richten der Aussteller nicht allzu groß. Immerhin konnten vor allem in der Gruppe der Kultur- und Luxusgüter befriedigende Geschäfte erzielt und auch zahlreiche nene Kunden gewonnen werden. Zu der Frage, ob ein Preisdruck im Verkehr mit der Auslandskundschaft festzustellen war, nahmen drei Fünftel der be⸗ richtenden Firmen Stellung. Von den Ausstellern, die über diese Frage berichtet haben, stellen 60 „r. einen Druck der Aus— landskundschaft auf die geforderten Preise fest. Besonders häufig sind die entsprechenden Klagen in der Metallwarenindustrie (Haus- und Küchengeräten, Beleuchtungskörpern, Eisen⸗ und Stahlwaren). Die Ursachen dieses Preisdruckes sind verschiedener Art. Sie sind in erster Linie begründet durch die die Einfuhr verteuernden Handelshemmnisse, durch abgewertete Währungen
und durch die ausländische Konkurrenz. Zum anderen aber sind Ursachen des Preisdruckes im Angebot selbst zu suchen. Was die Auslandsumsätze anbelangt, so haben sich die durch den starken Ausländerbesuch der Olympiade hochgestellten Erwartungen an das Auslandsgeschäft zur Herbstmesse nur zum Teil erfüllt. Immerhin ist das Auslandsgeschäft nach den Berichten der Aus— steller besser als das zur Herbstmesse 1935 gewesen. Zu dieser Messe beurteilten 41 35 der berichtenden Firmen das Auslands⸗ geschäft als zufriedenstellend, während zur diesjährigen Herbst⸗ messe 57 , der berichtenden Firmen ein günstiges Exportgeschäft melden. Diesem zahlenmäßigen Ergebnis entspricht in vielen Fällen die stimmungsgemäße Beurteilung des Auslandsgeschäftes nicht. Jedenfalls spricht sich eine Reihe Aussteller in ihren Be⸗ richten trotz gestiegener Umsätze über das Auslandsgeschäft wenig befriedigt aus. Diese stimmungsmäßig schlechtere Beurteilung mag ihren Grund in den für manchen Betrieb sicherlich sehr drückend empfundenen Formalitäten des Ausfuhrgeschäftes, in den Schwierigkeiten der Beschaffung notwendiger Rohstoffe und in den häufig nur sehr schwer zu überwindenden Handelshemm— nissen des Auslandes haben. Die Unsicherheit der Außenhandels⸗ beziehungen drückt sich in einer diesmal im Gegensatz zu den ver⸗ gangenen Messen besonders vorsichtigen Beurteilung der bestimmt zu erwartenden Nachaufträge aus. Während zur Herbstmesse 1935 die Aussteller damit gerechnet hatten, daß die bestimmt zu er⸗ wartenden Nachbestellungen ebenso groß wie die auf der Messe hereingenommenen Aufträge sind, blieben diesmal die voraus— gesagten Nachbestellungen um 44 „e der festen Aufträge zurück. Ci ist allerdings zu berücksichtigen, daß zur diesjährigen Herbstmesse die fest hereingenommenen Aufträge zahlenmäßig höher als im Vorjahr liegen. Die Erledigung dex auf der Messe hereingenommenen Auslandsaufträge erfolgt beim überwiegen⸗ den Teil der Aussteller durch Neuanfertigung. Auf Grund der von den Ausstellern gemachten wertmäßigen Angaben über die zur Messe erzielten Auslandsumsätze kann man das Auslands— geschäft der deutschen Aussteller zur diesjährigen Herbstmesse mit is bis 19 Mill. RM beziffern. Dieser Betrag liegt um 30 3 über dem Ergebnis des Auslandsgeschäftes zur Herbstmesse 1935,
In dem Kapitel über Besonderheiten des Messegeschäfts wird zu den gelegentlichen Klagen über einen Mangel an Neu⸗ heiten ausgeführt, daß es kaum möglich ist, die Frage der Neu—⸗ heitenschaffung und — in Verbindung damit — der Häufigkeit
der Musterungen einheitlich für alle Zweige der verarbeitenden
Industrie zu beantworten. Vielleicht wäre aber der Druck auf die Preise bei einem reichhaltigeren Angebot an Neuheiten nicht so spürbar gewesen, denn der Preisdruck war am geringsten in den Zweigen, die eine reichhaltige Neumusterung vorgenommen hatten, z. B. bei Lederwaren, Schmuckwaren, künstgewerblichen Erzeugnissen usw. Eine aus irgendeinem Grund notwendig gewordene Verteuerung des Erzeugnisses läßt sich in vielen Fällen, auch ohne Minderung der Güte, durch eine andere Ge⸗ staltung vermeiden. Was für das Geschäft mit dem deutschen Handel gesagt worden ist, gilt in viel stärkerem Maße für das Auslandsgeschäft. Der Ausländer besucht die Leipziger Messe, um hier neuartige Erzeugnisse kennenzulernen und zu kaufen. Er legt Wert . diese schnell zu erhalten, um einen Vorsprung vor anderen Wettbewerbern zu haben. Er kann in der Regel auch Preise bewilligen, die für entsprechende gangbare Ware in seinem Lande nicht erzielt werden. .
Dem seit einigen Messen bemerkbaren Zug, nach höherer Qualität standen zur diesjährigen Herbstmesse in einer Reihe von Gruppen gewisse Preisschwierigkeiten entgegen.. Deshalb ist es erklärlich, daß diesmal nur bei 14 36 der hierüber berichtenden Aussteller ein Verlangen nach besseren Qualitäten festgestellt worden ist. Andererseits ist erfreulich, daß der größte Teil der Nachfrage sich auf der gleichen Gütestufe des vergangenen Jahres bewegte und nur verhältnismäßig wenig Käufer geringwertigere Ausführungen forderten. Ein ähnliches Bild zeigt die Beurtei⸗ lung der Qualität durch die Auslandskundschaft. Auch hier schienen vielfach Preis und Güte der Ware miteinander zu streiten. In der Mehrzahl der Messezweige hat sich aber der Gütegrad der verlangten Ware halten können. Dort, wo inter⸗ essante Neuheiten und gute Muster angeboten wurden, ist auch eine starke Nachfrage nach besserer Qualität vermerkt worden.
Was die Lieferfristen und Zahlungsziele anbelangt, so hat nach den vorliegenden Angaben sowohl der deutsche als auch der ausländische Handel ziemlich kurzfristig disponiert. Es überwiegen die Bestellungen auf sofortige Lieferung und Lieferung spätestens nach einem Monat. Längere Lieferfristen im Mulandsgeschäft sind festzustellen vor allem bei Porzellanwaren, Steingut⸗— und Tonwaren, Glaswaren und kunstgewerblichen Erzeugnissen;. hier sind in der Mehrzahl der Fälle ein- bis zweimonatige Liefer⸗ fristen bedungen worden. Besonders häufig ist sofortige Lieferung vereinbart worden bei Haus- und Küchengeräten, Eisen— und Stahlwaren, Papierwaren, chemischen, pharmazeutischen und kos⸗ metischen Erzeugnissen sowie bei Sportartikeln und Textilwaren. Im Geschäft' mit der Auslandskundschaft ist allgemein noch kurz- fristiger disponiert worden als im Geschäft mit dem deutschen Handel. Lieferfristen, die über einen Monat hinausgehen, sind verhältnismäßig selten. Aus den Berichten über die verein— barten Zahlungsziele ist festzustellen, daß die Inlandsktundschaft am häufigsten Zahlungsziele von zwei Monaten erbat. Im Aus⸗ landsgeschäft war das einmonatige Zahlungsziel vorherrschend. Fast ebenso häufig sind Vereinbarungen über ein zweimonatiges Zahlungsziel getroffen worden. .
Das Angebot handwerklicher Erzeugnisse stieß bei vielen Ein⸗ käufern aus dem In- und Auslande auf reges Interesse. Soweit Angaben über den Geschäftserfolg der zur Messe vertretenen Handwerker vorliegen, kann festgestellt werden, daß weitaus am besten das seit vielen Jahren vertretene Kunsthandwerk abschnitt.
Entsprechend dem Ziel der Messe, Handelshemmnisse zu über⸗ brücken, war die Messeleitung im Interesse der Förderung der deutschen Fertigwarenausfuhr bemüht, durch Vereinbarungen und Abmachungen mit anderen Ländern zusätzliche Geschäfte zu ermög⸗ lichen oder wenigstens gewisse Verfahrenserleichterungen herbei⸗ zuführen. Wie zu den vergangenen Messen hatte das Leipziger Meßamt auch zur diesjährigen Herbstmesse zahlreiche Einxich⸗ tungen geschaffen, um die Durchführung der auf der Messe zustandegekommenen Ausfuhrgeschäfte in jeder Hinsicht zu erleichtern. (Auskunftsstelle des Ausstellerdienstes über Export⸗ fragen und Handelshemmnisse, Auskunftsstelle für Devisenfragen, Zollauskunftsstelle.)
In dem die Frage der Rohstoffbeengung behandelnden Kapitel wird abschließend auf die Ziele des neuen Vierjahresplans hinge— wiesen, die Beengung der deutschen Fertigwarenerzeugung hin— sichtlich der Rohstoffbeschaffung zu beseitigen. Auch die Aeuße⸗ rungen der Aussteller über den eg ssrian ge spiegeln die Hemmungen wider, die von dieser Seite her auf der Produktions⸗ wirtschaft lasten. Einige Wirtschaftszweige werden von Rohstoff—⸗ verknappungen stärker, andere weniger betroffen. Als Folgen der beengten Rohstoffversorgung ergeben sich Lieferschwierigkeiten, indem längere Lieferfristen gewährt werden müssen, die noch dazu oft nur durch teure Akkordarbeit eingehalten werden können, woraus sich schließlich eine preistreibende Tendenz ergibt. Daß durch den neuen Vierjahresplan an einer besseren Versorgung der Fertigwarenindustrie gearbeitet wird und damit die kauf⸗ männische Initiative wieder ein breiteres Betätigungsfeld erhält, dürfte bereits auf die Geschäftsergebnisse der kommenden Messen seine ersten Auswirkungen zeigen. Es wird die Aufgabe . Fabriken und Werkstätten sein, die damit verbundene Umstellung auf deutsche Rohstoffe mit größter Tatkraft zu vollziehen.
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Erträge und Kosten in der Industti⸗
In seinem neuen Wochenbericht unternimmt das Insi für Konjunkturforschung den Versuch, die Entwicklung der . ,, Kosten und Erträge, über die nur wenige und verst wr
nterlagen vorhanden sind, vor allem an Hand der Alban großer Aktiengesellschaften darzustellen. Der erfaßte Aussch hi jwar klein und umfaßt in der Hauptsache größere Betriebe, soh' in der Verallgemeinerung der Einzelergebnisse eine gewisss j rückhaltung angebracht erscheint. Die Grundzüge der Entwicse⸗ dürften aber doch deutlich hervortreten. n
Was Munãchst die industriellen Erträge anbelangt, so wer sie vom Institut für Konjunkturforschung in vorsichtiger h lehnung an die Bilanzstatistik auf rund 1,9 Mrd. RM . Jahre 1935 geschätzt gegen etwa 200 Mill, RM im Jahre 9) Allerdings erscheint gegenüber früheren Jahren die Gewinnsumn auch des vergangenen Jahres noch relativ bescheiden: sie na 1935 nur etwa 58 9, des 1927 erreichten Betrages (3, Mrd. ih aus. Man darf aber nicht vergessen, daß der Preisstand heute . gemein sehr viel niedriger ist als noch vor sieben, acht Jahrg . daß die erarbeiteten Gewinne, ganz gleich, ob sie wieder j, vestiert oder verbraucht werden, an der Kaufkraft gemessen, nit so weit hinter dem Stand von 1927 zurückbleiben, wie es bei einen Vergleich der absoluten Zahlen zunächst erscheint. Nach roh⸗ Schätzungen betrugen die Gewinne in Prozent des Umsatzez n den Jahren 1927 und 1928 rund 4 ., in den Jahren 1951 un 1935 etwas über 355. Die noch verbleibende Verringerung w Gewinnanteils ist von der Industrie bewußt übernommen woe sie ist ein Ausdruck für die Bemühungen, den Aufschwung in erst Linie von der Zunahme der Beschäftigung und nicht von R Steigerung der Preise tragen zu lassen, also eine „Mengelnj— junktur“ zu schaffen. — Von 1933 bis 1935 ist der Umsatzwert z deutschen Industrie um 23 Mrd. RM gestiegen. Davon entfalln allein 22 Mrd. RM, das sind über 95 2, auf die Zunahme da Umsatzmengen! Wenn also in dem Umstande, daß sich die Ge winnsummen in etwas engeren Grenzen als 1927 halten und di die Zunahme der Gewinne ganz überwiegend durch Steigerung de Mengenproduktion erreicht wurde, die ö. des gegen wärtigen Aufschwungs schon in den Erträgen deutlich zum Ah 33 kommen, so gilt dies erst recht von der Entwicklung r Tosten.
Für die industriellen Produktionskosten gibt es eine um— fassende und fortlaufende Statistik nicht. Man kann sich ahbe mit Hilfe geeigneter Schätzungen ein ungefähres Bild von de Entwicklung während der letzten Jahre machen. Dies erzih folgendes Zusammenspiel der verschiedenen Kostenelemente 1. Die Löhne und Gehälter haben ihren Anteil am Umsatz n= verändert beibehalten. 2. Der Anteil der Rohstoffkosten am Un— satz hat sich etwas erhöht; das gleiche gilt von dem Anteil de Steuern. 3. Die Zinslast ist, gemessen am Umsatz, nicht unbe— trächtlich gesunken.
Diese Kostengruppen zusammen haben 1935 einen ebemns⸗ großen Teil des industriellen Umsatzes ausgemacht wie 1932. M diesem Bereich ist also im ganzen so gut wie keine Kosten⸗ erhöhung, sondern nur eine Verschiebung der Kosten eingetreten die Betriebe sind weniger zinsabhängig, dafür aber stener— abhängiger geworden. Manche der sonstigen Kosten (Abgaben, Beiträge usw.) mögen gegenüber 1932 gestiegen sein. M schloß aber eine entscheidende Besserung der Gewinnlage nik aus. Denn in dreifacher Richtung, nämlich hinsichtlich de „Sonderabschreibungen“, der „Normalen Abschreibungen“ umd der sogenannten „Üebrigen Aufwendungen“, haben sich die Ve triebe entlastet. Sonderabschreibungen, Anlageabschreibunge und „sonstige Aufwendungen“ zusanimen machten 1932 rum 255 75, 1935 aber nur 17,5 55 des Umsatzes aus. Der hier zu tage tretenden Entlastung lum rund 8 3 des Umsatzes) entsprich die Besserung der Gewinne: Die Gesellschaften wiesen 1932 einen Verlust von 4,1 275 des Umsatzes aus; 1935 ergab sich ein Gewim von 3,2 97. .
Die jüngste Entwicklung zeigt, daß wichtige Kostenelement etwas stärker in Bewegung geraten sind. Das gilt einmal won den Rohstoffpreisen, die zur Zeit fast 375 über Vorjahrsstaw liegen (gestiegen sind in der Hauptsache die auslandsbestimmte! Rohstoffpreisej. Hier und da konnten auch manche Facharbeittt und Angestellte in eine höhere Lohn- und Gehaltsgruppe anf rücken. Schließlich spielt die Tariferhöhung der Körperschaßt— steuer eine Rolle. Demgegenüber sind vor allem zwei entlastend Kräfte wirksam: Der Abbau der Zinslast schreitet fort (Konpe— sion der Industrieobligationen), und die Erhöhung dex, NRohsto⸗ preise kommt in den Verbrauchsgüterindustrien neuerdings lu destens proportional in den Fertigwaren zum Ausdruck. Wit weit daneben die Beschäftigungszunahme noch kostenentlasten wirken kann, ist . zu entscheiden. Aehnlich wie von lh! auf 1935 wird sich daher auch wohl von 1935 auf 1935 die Il nahme der Gewinnsummen weiter abschwächen — ein Opfer, wi es durchaus im Rahmen des neuen Vierjahresplanes liegt.
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Organisations abkommen zwischen Wirtschaftsgruppe Einzelhandel und Reichsgruppe Handwerk.
Zwischen der Reichsgruppe Handwerk und der Wirtschast gruppe Einzelhandel ist eine neue Vereinbarung über du Organisationsverhältnis zwischen Handwerk und Einzelhandel . troffen worden. Danach sind Handwerksbetriebe, die einen Ein handelsumsatz im Sinne der Anordnung des Reichswirtschast ministers vom 18.9. 1934) von mehr als 3060 RM jährlich ai weisen oder bei denen der Einzelhandelsumsatz mehr als ibi Gesamtumsatzes beträgt, Mitglieder der Wirt chafts ruppe Einf
andel. Die Festlegung einer anderen Unerhebli keitsgrenze . Fachzweigen, in denen besondere Verhältnisse. borlieh bleibt vorbehalten. Solange andere Grenzen jedoch nicht verein bart sind, gilt die Grenze von 3000 RM. .
Der Reichsstand des deutschen Handwerks und die Wirtsschas
gruppe Einzelhandel haben fexner vereinbart, daß das. Melde verfahren und die organisatorische Erfassung und Eingliedern der zur Wirtschaftsgruppe Einzelhandel gehörigen Betriebe 9 der Wirt er fir, . Einzelhandel und ihren ntergliedern int durchgeführt wird. Das Handwerk erklärt sich bereit, hierfür Mitarbeit seiner Organisationen zur Verfügung zu stellen, 9 solchen Betieben, die sowohl zur Wirtschaftsgruppe Einze han als auch zu einer Untergliederung der Reichsgruppe fand ehören, und deren Gesamtumsatz 10000 RM jährlich nicht l c. teigt, erheben die beteiligten Organisationen nur die Hälfte 6 Beitrages. Die Festlegung einer andsren Grenze in solth Branchen, in denen besondere Verhältnisse vorliegen, bleibt 1 behalten. Die notwendige Ergänzung der Rahmienvereinbarn durch besondere Branchenabkommen ist bereits eingeleitet.
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage
Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher und für den Verlag: Präsident Tr. Schlange in Potsdam: l. für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin-Schöneberg. sbel Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktien aesesl Berlin, Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregiste
Teil) Anzeigenti
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Erste Beilage
u Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
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Nr. 271
1935
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gortsetzung des Handelsteils.
zt übbe über den deutsch⸗schwedischen Priftes .. Außenhandel.
Sundsvall, 19. November. Der Präses der Industrie⸗ und Mlstammer zu Hamburg, Bankdirektor Hübbe, der sich auf einer md snavien⸗Reise befindet, hielt am Donnerstag in Sundsvall inn ertrag über „Entwicklungstendenzen im deutsch⸗schwedischen en mdel!. Der Vortrag fand im Rahmen einer wirtschafts— ‚ nn Veranstaltung der deutsch-schwedischen Handelskammer in 6 statt, als deren Gast Präses Hübbe bereits in Stockholm rach und am. Freitagnachmittag in Gävlen den heutigen Vortrag iederholen wird.. . , Ter Redner wies nach, daß die besten Möglichkeiten für einen hhaften Warenaustausch zwischen den beiden benachbarten Ländern neben sind, da Schweden wichtige Rohstoffe für die deutsche Indu⸗ lie zu liefern habe und Tꝛuischland an dem aufnahmefähigen und afträftigen schwedischen Nachbarvolt ehr interessiert sei. De ägarg der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern müsse 3eme Folge der Weltwirtschaftzkrise bezeichnet werden. Er be⸗ nndelte sodann die Stellung Englands auf dem schwedischen Markt wie die Folgen der zunehmenden Industrialisierung des Landes n den Absatz deutscher Industrie⸗Erzeugnisse. Der Redner schloß ne Ausführungen mit einem Hinweis auf die Vorteile reger usch⸗chwedischer Handelsbeziehungen unter geeigneter Wahr—
hnung der gegenwärtig gegebenen Möglichkeiten.
Zu den deutsch⸗polnischen Wirtschafts⸗ verhandlungen.
Danzig, 19. November. Amtlich wird mitgeteilt:
„Im Rahmen der seit dem 12. November in Berlin tagenden Entsch polnischen Wirtschaftsverhandlungen, an denen die Freie ndt Danzig beteiligt ist und von Staatsrat Dr. Schimmel ver— ten wird, haben am 17. November auch Besprechungen über die
Wirtschaft
Aus weise ausländischer Notenbanken.
Paris, 19. November. (D. N. B.) Ausweis der Bank on Frankreich vom 13 November 1936 in Klammern Zu⸗ und bnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. ktiva. Goldbestand 64 359 (unverändert), Auslandsguthaben Zun. 1), Devisen in Report — (Abn. und Zun. — ), echel und Schatzscheine 8044 (Zun. 230), davon: diskontierte . Handelswechsel 6264, Schatzscheine und Wechsel öffentlicher iperschaften —, diskontierte ausl. Handelswechsel 12, zu⸗ mmen 6276 (Zun. 242), in Frankreich gekaufte börsenfähige echsel 321, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1447, zu⸗ mmen 1768 (Abn. 12), Lombarddarlehen 3569 (Abn. 9), Bonds Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni zß 12303, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 23. Juni 1936 zusammen 12 303 (unverändert). Passiva. Notenumlauf A5 (Abn. 444), täglich fällige Verbindlichkeiten 13 937 zun. Si), davon: Tresorguthaben 1139 (Abn. 200). Guthaben der tonomen Amortisationskasse 1879 (Zun. 19). Privatguthaben 830 un. 1025), Verschiedene 89 (Abn. 34), Devisen in Report — lbn. und Zun. — , Deckung des Banknotenumlaufs und der glich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 64,22 o,cSo (646,46 0 /.
London, 18. November. (D. N. B.) Wochenausweis der ank von England vom 18. November 1936 (in Klammern e und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund lerling: Im Umlauf befindliche Noten 444 900 (Abn. 1720), nterlegte Noten 63 760 (Zun. 1720), andere Regierungssicher⸗ ten der Emissionsabteilung 247 140 (Zun. 40), andere Sicher⸗ ten der Emissionsabteilung 1830 (unverändert), Silbermünzen⸗ sand der Emissionsabteilung 1 (Abn. 59), Goldmünzen— d Barrenbestand der Emissionsabteilung 248 660 (unverändert), epositen der Regierung 14 120 (Abn. 800), andere Depositen: anten 95 080 (Abn. 1960, Private 44 680 (3un. 3090), Regierungs⸗ berheiten 18 970 (Abn. 1460), andere Sicherheiten: Wechsel und Pprschüse 7400 (Abn. 1230), Wertpapiere 21 690 (Gun. 1400, lde und Silberbestand der Bankabteilung 810 (Abn. 70. trhältöiis der Reserven zu den Passiven 41571 gegen 40,73 Go, an nghouseumsatz 784 Millionen, gegen die entsprechende Woche s Vorjahrs 94 Millionen mehr.
jeichnungsliste der englischen 100 Mill.MAnleihe bereits geschlossen. London, 19. November. Die Zeichnungsliste für die Fun⸗ ungsanleihe des englischen Schatzamtes in Höhe von 100 Mill. nd wurde Donnerstag vormittag bereits nach zweistündiger uslegung geschlossen. Bei einem Auflegungskurs von g8 5 96 nägt der Zinssatz 37 „5. — Die Anleihe dient zwar der Fun— ung der schwebenden Schulden, gilt aber in diesem Zusam— nhang allgemein als der Vorläufer von Rüftungsanleihen zur tung der wachsenden Ausgaben für die militärischen Bedürf—
sse Englands.
Schwedens Außenhandel in den ersten
ö drei Jahresvierteln. melo lsolm, 1 November. Nach dem Bericht des schwedischen „mere collegiums ist die Gesamtausfuhr Schwedens in den ersten z Mm helsghren 12366 gegenüber der Vorjahreszeit um 16: 85 auf . Kr. gestiegen. Die Einfuhr zeigt die Tendenz. eines hameren Anstiegs; sie hat um 11,6 9, auf 1156 Mill. Kr. men. Der Handel mlt Deutschland ist beträchtlich gestiegen; ; liesuhr nahm Um 26,5 5 auf 171 Mill. Kr. und die Einfuhr nigt „ Auf 21 Mill. Kr. zu. Schwedens Aussuhr nach den Ver⸗ ie 6 Staaten erhöhte sich um 22 35 auf 168 Mill. Kr., während
infuhr um 14355 auf 212 Mill. Kr. wuchs.
Industr ie nter Mehrjahresplan in Rumänien. aten sest , 19. November,. Wie, die rumänische Wirt— Jän resseg meldet, bereitet die Regierung einen umfassenden er amn usammenfassung und Förderung der Industrie ö lan 1 das ganze Wirtschaftsleben Einfluß haben wird. Der ne le in mehreren Jahren durchgeführt werden. Die 3 egen Aawachung wird in den Händen der. staat ichen Organe unge Im Insammenhang mit diesem Plan, der Neugrün⸗ gen, Fusionen, Umwandlungen und technische Erweiterungen
Berlin, Freitag, den 20. November
Festsetzung der Ausfuhrkontingente für Dezember stattgefunden. Mit dem Monat Dezember läuft die Gültigkeitsdauer des Wirt⸗ schaftsvertrages vom 4. November 1835 ab.
Gegenüber den Vormonaten hat die Einfuhr in das gemein— ame Zoll— und Wirtschaftsgebiet eine erfreuliche Steigerung er⸗— fahren, so daß für den Dezember ein Gesamtkontingent in Höhe von 13 Mill. Zloth zur Ausfuhr freigegeben werden konnte, an denen die Freie Stadt mit 1865 000 Gulden beteiligt ist.
Die Verhandlungen über die Neugestaltung des Wirtschafts— dertrages dauern an und erstrecken sich vorläufig noch auf die Feststellung der Einfuhrmöglichkeiten für deutsche Waren in Polen und in die Freie Stadt, wobei insbesondere eine Umstellung der Kontingente in dem Sinne erstrebt wird, daß die unausgenutzt gebliebenen Einfuhrkontingente abgebaut und die Kontingente für nachgefragte Waren aufgebaut werden. Ferner sind die Fragen der landwirtschaftlichen Ausfuhr Polens, insbesondere der Hoöͤlz— ausfuhr, behandelt worden.
Die für die drei Vertragsteile Deutschland, Polen und Danzig, wichtige Verhandlungsfrage, auf welche Werthöhe die Ein- und Ausfuhr für das Vertragsjahr 1937 festgesetzt werden könne, ist einstweilen noch zurückgestellt worden, weil die Untersuchungen über die Absatz' und Zahlungsmöglichkeiten noch nicht beendet sind. Es ist daher vor Anfang nächster Woche mit einem Ergebnis der Verhandlungen nicht zu rechnen.“
Deutsch⸗ ungarische Wirtschaftsabmachungen.
Der deutsche und der ungarische Regierungsausschuß für die deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen, die vom 10. November ab in Berlin getagt haben, haben am Donnerstag, ihre Arbeiten beendet. Beide Ausschüsse hatten Gelegenheit, alle Deutschland und Ungarn betreffenden wirtschaftlichen Fragen in freundschaftlichem Geiste eingehend zu erörtern und den Rahmen für die gegenseitige Ein⸗ und Ausfuhr im Jahre 1937 festzulegen. Die getroffene Regelung ermöglicht eine Steigerung der beiderseitigen Ein- und Ausfuhr. Außerdem wurde eine Reihe von technischen Fragen ge⸗ regelt, die eine reibungslose Durchführung des gegenseitigen Wirt— schaftsverkehrs erleichtern sollen.
des Auslandes.
umfaßt, wird auch eine Zusammenfassung der in Staatsregie stehenden Industrien erfolgen. Diese Industrien sollen nunmehr zentral von einem Gouverneur und einem ihm beigegebenen Mit⸗— arbeiterstab verwaltet werden.
Hull zur Wiederbelebung des Handelsverkehrs.
Chicago, 20. November. Auf der Tagung des Nationalen Außenhandels-Rates verlas der Präsident dieser Organisation, Eugene Thomas, eine Botschaft des amerikanischen Außenministers Hull, in der erklärt wird, daß man die endgültig ermutigende Tendenz des USA.⸗Außenhandels als ein Anzeichen dafür ansehen könne, daß die amerikanische Regierung einen erfolgreichen An⸗ fang mit ihrem Programm zur Wiederbelebung des Handels— verkehrs gemacht hätte. Die Tendenz zur Abnahme des Handels⸗ verkehrs sei beendet und in vielen Fällen in die entgegengesetzte Richtung geleitet worden. Sowohl die Ausfuhr als auch die Ein— fuhr zeigten eine anhaltende Zunahme. Die Vereinigten Staaten hätten eine Politik des Handelsfriedens eingeschlagen. Die Regie⸗ rung hoffe, daß diese Politik die Prosperität für alle fördern und dadurch zu einer Verminderung der wirtschaftlichen Spannungen führen werde, die den Hintergrund für Revolution und Krieg bildeten. Die liberale und nicht⸗-diskriminierende Handelspolitik der Regierung Roosevelt sei eine Einladung zur Rückkehr zu fairen und freundlichen Handelsmethoden. Die Botschaft des Außen⸗ ministers Hull schloß mit folgenden Worten: „Von Tag zu Tag wird immer mehr eingesehen, daß wir nicht für uns leben können und daß die Wohlfahrt aller in einem Warenaustausch liegt und nicht in Richtung einer wirtschaftlichen Selbstgenügsamkeit.“
Der japanische Staatshaushalt für 1937 / 38: Drei Milliarden.
Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Ministerpräsi⸗ denten Hirota und anderen maßgebenden Kabinettsmitgliedern hat der japanische Finanzminister Tr. Baba, wie „Osaka Mainitschi'“ berichtet, einen Haushaltsvoranschlag für 19371388 aufgestellt, der 5060 Millionen Jen Ausgaben mehr vorsieht als im laufenden Etatsjahr 1936/57, davon allein 309 Millionen mehr für Heer und Marine. Von den übrigen 200 Millionen ist die eine Hälfte für neue Staatsaufgaben bestimmt, die andere zur Verbesserung der Richterbesoldung, zur Erhöhung der Staatszuschüsse an wirtschaft⸗ liche Unternehmungen und für eigene Unternehmungen des Staates, die die Regierung im nächsten Jahr zu gründen gedenkt.
Während der gegenwärtig in der Durchführung befindliche Haushaltsplan für 1936537 mit rund 2.3 Milliarden Yen abschließt, wird sich der neue Haushalt für 1937138. auf 2, S Milliarden be⸗ laufen. Dazu kommen aber noch 200 Millionen, die der Staats⸗ schatz als Beihilfe an die Gemeinde- und Provinzvexwaltungen zahlen muß als Ausgleich für ihren Verzicht auf gewisse Steuer⸗ quellen im Zusammenhang mit der in Vorbereitung befindlichen Stenerreforni. Damit dürfte sich die Gesamtsumme des Etats auf J Milliarden Jen belaufen, eine in Japan bisher unerreichte Höhe. Von den Ausgabensteigerungen sollen etwa 209 Millionen durch Steuererhöhungen hereingebracht werden, die übrigen 300 Mil⸗ sionen sollen durch die natürliche Steigerung der Steuereingänge und durch Anleihen gedeckt werden.
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Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 19. November 1936: Gestellt 26 223 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D N. B.“ am 20. November auf 61,00 Æ (am 19. November auf 60,25 0)
für 100 kg.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 18. November. (D. N. B.) Auszahlung London 25,92 G., 260? B, Auszahlung Berlin werkehrsfrei) 21194 G., 212,78 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfreih 99, 8 G., 100,20 B. — Auszahlungen: Amsterdam 286.50 G. 28762 B, Zürich 121,89 G. 122,28 B., New York 5,2995 G., 5, 3205 B., Paris 24,65 G.
In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
Aegypten (Alexandrien ü , Argentinien (Buenos ö Belgien (Brüssel u. Antwerpen) .... Brasilien (Rio de , Bulgarien (Sofia) . Canada (Montieal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England (London). . Estland (Neval / Talinn) .. Finnland (Helsingf.) Frankreich (Paris). . Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam) .. Iran (Teheran) ... Island (Meykiavik) . Italien (Rom und e nnn, Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslawien (Bel⸗ grad und Zagreb). Lettland (Riga) . .. Litauen (Kowno / Kau⸗ n;, Norwegen (Oslo) .. Oesterreich (Wien) Polen (Warschau, Kattowitz, Posen). Portugal (Eissabon) . Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg) .. Schwei, (Zürich, Bafel und Bern). Spanien (Madrid u.
n n ,
Tschechoslow. (Prag)
Türkei (Istanbul) .. Ungarn (Budapest) . Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New Jork)
U ägvpt. Pfd. 1 Pap. ⸗Pes. 100 Belga
1 Milreis 100 Leva
1 kanad. Doll 100 Kronen 100 Gulden ULengl. Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M 100 Fres. 100 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
lo Lire
19Jen
I100 Dinar 100 Lats
100 Litas 100 Kronen 100 Schilling
100 Zloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen 100 Franken
100 Peseten 100 Kronen l türk. Pfund 100 Pengö 1 Goldpeso
1Dollar
20. November
Geld
12,47 o, 691
42,07
0, 146
3,047
2, 493 54,33 47,04 ,.
67,93 5,357 11,3575
2, 553
134,57 , . 51,57
13,99 0, 710
5,654 18,24
41,74 61, 15 18,95 47,04 11,05 1,813
62,73
—
19. November Geld Brief
12,165 12,135 o, 694
12,14 o, 148
3, 053 21696 6112 117 121595
68,07 5,38
11559 2656
134,73 15, 15 54,66
13,1 612
5,666 4834
4202 hl. 25 19 5 47,14
11,065 1517
Brief 1250
o, Soè] O, 690
12, 06
0, 146
3,047
2, 492 54,32 47,04 12, 165
142, 1́ o. 418
3.053 2,49 54,43 47, 14 12,20
658,9]
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
Sovereigns...... 20 Franes⸗Stücke .. Gold⸗Dollais .. Amerikanische: 1000-5 Dollar.. 2 und 1 Dollar. ,, ö Brasilianische . Bulgarische. Canadische .. Dänische ... Danziger ... . Englische: große . .. 14 u. darunter k Finnische Französische , Italienische: große 100 Lire u. darunt. Jugoslawische .... Lettländische ..... Litauische .. Norwegische .. ... Oesterreich.: große. . 100 Schill. u. dar. , Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei . .. Schwedische Schweizer: große .. 100 Frs. u. darunt. Sha nh, Tschechoslowakische: obo, 1600 u. S Kr. 100 Kr. u. darunter Türkische Ungarische
2 2 —
Notiz . 1 Stück
1Dollar 1Dollar 1Pap.⸗Peso 100 Belga
⸗ Milreis 100 Leva
U kanad. Doll 100 Kronen 100 Gulden lengl. Pfund Uengl. Pfund 100 estn Kr. 100 finnl. M. 100 Frs.
100 Gulden 100 Lire
100 Lire
100 Dinar 100 Lats
100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Schilling 100 Zloty
100 Lei
100 Lei
100 Kronen 100 F 18. 100 Frs. 100 Peseten
100 Kronen 100 Kronen U türk. Pfund 100 Pengö
20. November
Geld
20,38
16,16 4, 185
2, 45
2,45 90,663
13325 1797 5561 1170 0 d 19 O00 1765
19. November Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,27
4,185 4,205
2,47
2, 47
0,582 42,98
Brie
20,46
16,22 4,205
2,45 2,45 0, 662 41,92 0, 127
247 247 0, 683 4268 8.1417
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we — C HSG
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Brüssel
B., Kopenha 5 B i
89, 60 G., gen
115,B 70 G.,
S9, 96 B, 11616 B., Oslo 13020 G.
—
Stockholm 133,60 G., 2
en, 19. November. (D. N. B.) (Ermittelte Durchschnitts⸗
kurse im Privatelearing. Briefl. Auszahl.! Amsterdam 291. 93. Berlin
216,66, Brüssel 91,22, London Oslo 132,30, — —, Stockholm 135,76, Warschau 100,81, Zürich 123,89,
hagen 117,60 New York 538,39,
Budapest 26, 34.
/
/
Madrid Paris
Zahlung oder Scheck New York 533 58.
Prag, 19 November. (D. N. B.) Amsterdam 15. 32,
Bukarest ĩ
25,9
.
— — Koven⸗ Mailand 28, 121, Prag 18.81, Sofia Briefl.
Berlin
11393, Zürich 651,50, Oslo 697,00, Kopenhagen 619.50, London
138,70,
Madrid — —,
Mailand 150,00,
New York 28.35,
Paris
131,80, Stockholm 715,25, Wien 530,00, Polnische Neren 505,00,
Belgrad 66 077, Budapest,
(D. N. Zürich 77,175, Belgrad 7,85. X. .
Danzig 536,90, Warschau 533,873. 19. November. Wien 80,454, Berlin 136,20,
B.) (Alles in Pengö. ]
London, 20. November. (D. N. B.) New York 4891 9, Paris
105, 13, Amsterdam
904,25,
Brüssel 28,923, Italien 92,87, Berlin
12, 15, Schweiz 21,274, Spanien 55,90 nom., Lissabon 1102 18, Kopen⸗
hagen 22,40, Wien
26, 12.
Istanbul zul, 90 B.,
Warschau 25,93
Buenos Aires in S 15,00, Rio de Janeiro 412,00.