1936 / 301 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Dec 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs und Staatsanzeiger Nr. 301 vom 28. Dezember 1936. S. 4

Für das gerichtliche Verfahren i soweit diese Verordnung,

nichts anderes vorschreibt, das Reichsgesetz über die Angelegen⸗ heiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Der Richter kann bis zur endgültigen Entscheidung eine einstweilige Anordnung treffen. Hat der Gläubiger für seinen Anspruch bereits einen vollstreckbaren Schuldtitel, so kann die einstweilige Anordnung auch dahin gehen, daß die Zwangsvollstreckung einstweilen einzustellen ist. Die An⸗ ordnung und ihre Ablehnung sind unanfechtbar. Gegen die Ent⸗ scheidüng des Amtsgerichts ist die sofortige Beschwerde, gegen Die Entscheidung des ö die sofortige weitere Be⸗ schwerde innerhalb der Frist von zwei Wochen nach den allgemeinen Vorschriften zulässig. Ueber die weitere Beschwerde entscheidet das Kammergericht in Berlin oder das Oberlandesgericht in München nach der Verordnung vom 23. März 1936. Die weite⸗ ren Artikel der Verordnung regeln Rechtskraft und Vollstreckbar⸗ keit, die Kosten des Verfahrens, die Grundbucheintragung und vorzeitige Fälligkeit.

Für die Aufwertungsschulden der Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände gilt diese Verordnung mit der Maßgabe, daß die Fällig⸗ keitsregelung nach den Vorschriften der Ergänzungsverordnung zum Zweiten Kapitalverkehrsgesetz vom 21. Februar 1935 erfolgt.

Devisenbewirtschaftung.

Verschärfung des Reichs marknoten⸗ und Scheidemünzeneinfuhrverbotes im Reiseverkehr.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch Runderlaß Nr. 181ñ36 D. St. 86/36 Ue. St. unter Aufhebung des Runderlasses Nr. 74/36 D. St. 24 / 86 Ue. St. neue Aus⸗ führungsvorschriften zu den bestehenden Einfuhrverboten für Reichsmarknoten und inländische Scheidemünzen erlassen. Durch die mit Wirkung vom 1. Januar 1937 verfügte Aenderung des Abschnittes 11 Nr. 83 der Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung haben die für den Reiseverkehr zugelassenen Ausnahmen von dem Reichsmarknoten⸗ und Scheidemünzeneinfuhrverbot eine Ein⸗ schrärknung erfahren. Während ausländische Reisende bislang Reichsmarknoten bis zu 30 RM und deutsche Scheidemünzen bis zu 60. RM einbringen durften, wird ab 1. Januar 1937 die Ein⸗ bringung von Reichsmarknoten gänzlich in Wegfall kommen und die Einbringung von Scheidemünzen nur noch bis zum Betrage von 30 RM zugelassen werden. Es ist jedoch dem Umstand Rech⸗ nung getragen worden, daß in gewissen Fällen, z. B. auf. Grund einer Dringlichkeitsbescheinigung oder Geschäftsreisebescheinigung, Scheidemünzenbeträge bis zu 50 KM ins Ausland überbracht werden können. Um die Wiedereinbringung der auf diese Weise ins Aus⸗ land überbrachten Scheidemünzenbeträge über 19 RM, soweit sie nicht im Ausland verbraucht worden sind, zu ermöglichen, wird dem inländischen Reisenden bei der Ausstellung der zur Mitnahme in⸗ ländischer Scheidemünzen berechtigenden Bescheinigungen ein Aus⸗ weis über, die Wiedereinbringung nichtverbrauchter Scheidemünzen ausgehändigt werden. Die Aushändigung dieser Ausweise wird bei den verschiedenen in Betracht kommenden Stellen (Devisenstellen, Industrik⸗ und Handelskammern, Ortspolizeibehörden usw) erst ab 15. Januar 1937 ab erfolgen. Soweit vor diesem Zeitpunkt im Rahmen der deutschen Devisenbestimmungen inländische Scheide⸗

münzen üher den Betrag von 10 RM hinaus ins Ausland über—

Die Kreditverschuldung der deutschen Wirtschaft.

Von Ende 1932 bis Ende 1935 hat die Kredit⸗ verschuldung der deutschen Wirtschaft um rund 5, Mrd. RM zu⸗ genommen; in der gleichen Zeitspanne haben sich die Neuinvesti⸗ tionen der deutschen Volkswirtschaft (ohne Vorratsveränderungen) um mindestens 7 bis 8 Mrd. RM, wenn man die Abschreibungen

Die von ausländischer Seite geübte Kritik an der deutschen Kreditpolitik geht häufig von der Vorstellung aus, die deutsche Kreditverschuldung habe sic in den beg Jahren ganz ungewöhn⸗ lich stark erhöht, da für Arbeitsbeschaffung, Wiederaufbau der Wehrmacht und öffentliche Investitionen dauernd große Kredite eingesetzt worden seien. Die neu aufgenommene Schuldenlast, so wird weiter argumentiert, stehe mit der finanziellen Tragfähig⸗ keit der deutschen Volkswirtschaft um so weniger im Einklang, als die Kreditmittel zum großen Teil für „nicht werbende“ Anlagen eingesetzt worden seien. Das Institut für Konjunkturforschung Hanseagtische Verlagsanstalt, Hamburg) hat daher in seinem letzten Wochenbericht die Entwicklung der Kreditverschuldung und die Wandlungen, die während der vergangenen Jahre vor sich ge⸗ gangen sind, untersucht.

Was bei einer Betrachtung der deutschen Kreditverschuldung in den Jahren seit 1928 vor allem in die Augen springt, ist, so wird ausgeführt, die Tatsache, daß sich die Summe dieser Kreditver⸗ schuldung in der deutschen Volkswirtschaft in diesen Jahren so wenig verändert hat, obwohl die Wirtschaftstätigkeit gleichzeitig eine der größten Schwankungen durchgemacht hat, die die Geschichte kennt: Von der Höhe des Fahres 1928/29 hinab zum Tiefpunkt des Jahres 1932 und wieder hinauf zu dem gegenwärtigen Hochstand. Das zeigt, daß der Umfang der bestehenden Kreditverflechtungen viel mehr von der Intensitätsstufe einer , d. h. vor allem von der Kapital⸗ und Menschenbesetzung des Bodens ab⸗ hängt, als von den wirtschaftlichen Schwankungen. In einer Volkswirtschaft wie der deutschen wird der Umfang der Kreditver⸗ flechtungen namentlich durch zwei Punkte gekennzeichnet:

1. Die Gesamtheit der volkswirtschaftlichen Anlagen und Vor⸗ räte, das volkswirtschaftliche Sachkapital, geht weit über das Vermögen der an der Herstellung des Sachkapitals unmittelbar beteiligten Einzelpersonen hinaus.

2. Für den Grad der Kapitalintensität einer Volkswirtschaft ist ferner die „kreditwirtschaftliche Durchdringung“ kennzeichnend. Hierunter sind eine Reihe von Erscheinungen zu rechnen, so u. a. das Sparen bei den Kreditinstituten an Eil des Sparens im Strumpf“ oder selbst des Einzelkaufes von festverzinslichen Wertpapieren, die Verlagerung der Vorratshaltung vom Konsu— menten zum Handel, das Wohnen in Mietshäusern statt in „Eigen⸗ heimen“ usw., die alle erhöhte Ansprüche an die Kreditmärkte stellen und das Geflecht der Kreditverschuldung innerhalb einer Volkswirtschaft enger weben. Wie wenig demgegenüber die Schwankungen der Wirtschaftstätigkeit den Schuldenstand beein⸗ flussen, lehrt die Schuldenentwicklung in dem hinter uns liegenden Wirtschaftsabschwung. Es zeigt . daß das Kreditvolumen in den beiden ersten Jahren des Rückgangs noch erheblich zuge⸗ nommen und nach dem Bankkrach von 1931 bis 1933 nur um Ss.6 Mrd. RM, also um noch nicht 10 25 abgenommen hatte. An diesem Rückgang waren aber die Auslandskredite allein mit 6,3 Mrd. RM beteiligt, und hiervon entfiel wiederum ein großer Teil auf die Währungsentwertungen, so daß sich während das Volkseinkommen um mehr als 40 25 schrumpfte die inländische Kreditverschuldung im ganzen nur um etwa 2, Mrd. RM, d. h. um etwas mehr als 2 verringerte. Hierbei ist zu beachten, daß im Wirtschaftsanstieg die meisten der zuvor eingefrorenen Debitoren wieder auftauen und dadurch an die Stelle solcher Krisenverbindlichkeiten sich verzinsende und amortisierende Wirt⸗ schaftskredite treten können. 36 einem nicht geringen Teil voll⸗ ieht sich somit die , ,, der Produktionsausdehnung ein⸗ s in der Form der Umwandlung und Umschaltung bestehender Kreditschulden. Dies tritt im gegenwärtigen e che e e,

haben, nicht enthalten. Der vor allem im Hinblick auf die Zinsbelastung bemerkenswert.

bedeutet diese Umlagerung noch nicht eine Kostenentlastung der

Anschriftennderung der Ueberwachungsstelle für Wolle.

Die Ueberwachungsstelle für Wolle und andere Tierhaare ver⸗ legt am Ende des Jahres ihre Büroräume aus dem Hause Her⸗ mann⸗Göring-Straße 38 nach dem Hause Berlin NW 40, Moltke⸗ straße 2. Aus diesem Anlaß und wegen der Festtage bleibt die Ueberwachungsstelle bis zum Sonnabend, dem 2. Januar 1937, einschließlich geschlossen. Es ist daher zweckmäßig, den schriftlichen Geschäftsverkehr mit der Ueberwachungsstelle in dieser Zeit ent⸗ sprechend einzuschränken. Besucher können nicht empfangen werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater

Dienstag, den 29. Dezember 1936. Staatsoper. Aida. Beginn: 191 Uhr. Dirigent: Blech. Schauspielhaus. Maria Stuart. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater⸗Kleines Haus. Mirandoli ma. Beginn: 20 Uhr.

bracht werden, ist durch besondere Anweisungen an die Grenzzoll⸗

stellen sichergestellt, daß die Wiedereinbringung etwa nicht ver⸗ brauchter Scheidemünzenbeträge auf keine Schwierigkeiten stößt.

Zu den neuen Richtlinien für die Devisen⸗ bewirtschastung.

Berlin, 24. Dezember. Die Reichsstelle für Devisenbewirt⸗

Han hat durch Verordnung vom 19. 18. 19366 (RGBl. 1

1021) neue Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung er⸗

lassen. Sie treten am 1. 1. 1937 in Kraft. Gleichzeitig treten die

Richtlinien vom 4. 2. 1935 und die dazu ergangenen Aenderungs⸗

verordnungen außer Kraft. Die neuen Richtlinien entsprechen,

wie das Reichswirtschaftsministerium mitteilt, im Aufbau und in

den meisten Einzelbestimmungen den alten Richtlinien. Auch die Nummerbezeichnung der alten Richtlinien ist fast durchweg bei⸗ behalten worden. An wesentlichen Neuerungen sind die Ueber⸗ tragung der Zuständigkeit für die Erteilung von Einzelgenehmi⸗ gungen für die e n,. von Nebenkosten der J von den Devisenstellen auf die Ueberwachungsstellen, die Beschrän⸗ kungen des Erwerbs inländischer Wertpapiere zu Lasten von Sperrguthaben, der Fortfall der Möglichkeit des genehmigungs⸗ freien Umtausches ausländischer Wertpapiere, deutscher Auslands⸗ bonds und Auslandspfandbriefe, die Verschärfung des Reichsmark⸗ Noten⸗ und Scheidemünzen-Einfuhrverbotes und der Fortfall der Schuldnerschutzbestimmungen bei Kapitalrückzahlungen auf Sperrkonto zu erwähnen. Die Erläuterung zu den Einzelbestim⸗ mungen wird in den nächsten Tagen in den Runderlassen der Reichsstelle für Devisenbewirtschafting Nr. 180636 DSt. . 35136 UeSt., 181336 DSt 86/836 UeSt, 182136 DSt. UeSt., 183̃33 DSt. und 184/36 DSt. 87/36 UeSt. ergehen. 3 ö

deutlich zutage.

der öffentlichen Verwaltung hinzurechnet, sogar um g9 bis 10 Mrd. RM erhöht. Im ganzen dürften die Sachinvestitionen in diesen drei Jahren um vielleicht 2 bis 3 Mrd. RM größer ge⸗ wesen sein als der Zuwachs der Kreditverschuldung. Demgegen⸗ über sind von 1926 bis 1929 Neuinvestitionen in Anlagen und Vorräten im Werte von 27,9 Mrd. RM vorgenommen worden. In der , . Zeit haben allein die Kurzkredite um 13 bis“ 15 Mrd. RM zugenommen; das Volumen der Langkredite betrug Ende 1929 rund 61,9 Mrd. RM, worin allerdings Aufwertungs⸗ utschriften enthalten sind. Beim Beginn des damaligen Auf⸗ . war aber der volkswirtschaftliche Produktionsapparat verhältnismäßig klein und infolgedessen ziemlich hoch ausgenutzt. Jede Erhöhung der Güterversorgung setzte zunächst eine Erweite⸗ rung des Produktionsapparates gt voraus, die nur mit Hilfe neu gewährter Kredite erreicht werden konnte. Beim Wirt⸗ schaftsanstieg seit 1933 gestattete ein großer, aber schlecht aus⸗ genutzter Produktionsapparat, die Güterversorgung rasch auszu⸗ dehnen, ohne daß neue Anlagen errichtet zu werden brauchten. Die neu gewährten Kredite verschwanden gleichsam in den Falten des zu weit gewordenen Mantels des Anlagenbestandes.

Die Umschaltungen, die während der Jahre 1983 bis 1935 im Kreditgefüge aufgetreten sind, werden Ve n ber durch drei Relationen verdeutlicht, nämlich durch das Verhältnis: 1. der Langkredite zu den Kurzkrediten; X der Auslandskredite zu den Inlandskrediten; JZ. der privaten Schulden zur öffentlichen Ver⸗ schuldung. Da die öffentlichen Aufträge in den vergangenen Jahren zunächst durch kurzfristige Kredite, im wesentlichen Wechsel, finanziert worden sind, läge die Annahme nahe, daß auch die kurzfristige Verschuldung anteilmäßig gestiegen sei. Tatsächlich war jedoch der Anteil der Kurzkredite am gesamten Kreditvolumen im Jahre 19355 mit 25 3, etwa ebenso hoch wie 1933 (rund 25 25). Die Auslandskredite 7 von Februar 1933 bis Februar 1936 im ganzen noch um schätzungsweise 5,6 Mrd. RM abgenommen, so daß . die gesamte Auslandsverschuldung seit 1930 um etwas mehr als 14 Mrd. RM verringert hat; hiervon entfällt jedoch ein Teil auf die Währungsentwertungen. Die Bedeutung der Aus⸗ landsverschuldung ist im gegenwärtigen Anstieg gegenüber 1926 bis 1929 stark herabgemindert. Dabei stand diesmal infolge des teilweisen Transferaufschubs ein Teil der Beträge für Zinsen⸗ dienst und Amortisation für die Anlage im Inland wieder zur Verfügung; sie befruchteten so den Güterkreislauf. Der bei weitem bedeutendste Wandel hat sich jedoch bei den Trägern der Finanzierung vollzogen. Im ganzen gesehen hat sich diesmal die öffentliche Hand veyschuldet, während die Verschuldung der Pri⸗ vatwirtschaft gesunken ist. Statistisch läßt sich dies freilich nur , nachweisen. Die regelmäßig, ausgewiesene Verschuldung er öffentlichen Hand hat von April 1933 bis April 1936 um 2,3 Mrd. zugenommen. Hierin sind jedoch die künftigen kurz⸗ fristigen Verpflichtungen des Reiches aus der kurzfristigen Finan⸗ ierung der Arbeitsbeschaffung, des Reichsautobahnenbaues und ö des Wiederaufbaues der deutschen Wehrmacht, die sich ormal⸗rechtlich noch nicht als öffentliche Schulden niedergeschlagen andel in den Schuldenträgern ist Die ewerb⸗

öffentliche Hand hat einen Teil der . den sonst die u Allerdings

liche Wirtschaft zu tragen hatte, auf sich genommen.

gewerblichen Wirtschaft, denn was an Zinsen weniger ausgegeben wird, muß, da die öffentliche Hand ja keine Erträge erzielt, in e . Steuern wieder hereingeholt werden. inen der. iert in diesem Zusammenhang der Zins als Investitionsfaktor an ö ö d h

Die Entwicklung der Kreditverschuldung im Jahre 1936

sich statistisch noch nicht aufzeigen. Allgemein bin . jedoch z kompensatorischen Möglichkeiten geringer geworden sein: Die Schuldenrückzahlung der Privatwirtschaft dürfte sich verlang⸗ samen; die Auslandsschulden haben sich nur wenig mehr ver. ringert, und zum Teil dürfte auch schon die e . Wirtschaft mit wachsenden Ansprüchen an die Kreditquellen herangetreten sein. Damit haben sich die Finanzierungsprobleme des Anstiegz weitgehend gewandelt. :

Erleichterungen im deutsch⸗ameritanischen Handelsverkehr.

; Die neuen Bedingungen können nunmehr zur Anwendung kommen. In den nächsten Tagen ist für ihre Durchführung mit

einem entsprechenden Erlaß deutscherseits zu rechnen.

ügun fig ug

gilt ebenfalls für ein Jahr und ersetzt den am 31. Dezember

ds. Is. ablaufenden Vertrag vom 23. Dezember 1935. Auch

dieser Vertrag lehnt sich inhaltlich an den bisherigen Vertrag an,

jedoch unter Weiterentwicklaing der im alten Vertrag aufgestellten Grundsätze, inshesondere soweit sie den Bezug von Rohstoffen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch Deutschland betreffen. Der. Wortlaut der neuen Verträge wird nach Weihnachten veröffentlicht werden. Gleichzeitig haben die deutsch⸗niederländischen Regierungs—⸗ ausschüsse die Zahlungswertgrenze für den Bezug niederländischer und. niederländisch-indischer Waren durch Deutschland im ersten Vierteljahr 1937 festgesetzt. Hierbei erschien es vorläufig noch zweckmäßig, bei der Festsetzung der Zahlungswertgrenze nicht über den Rahmen des vierten Viertels 1936 hinauszugehen.

Die Arbeitseinfatzfäthigkeit der Arbeitslosen Ende November.

Die Feststellung der Einsatzfähigkeit der Arbeitslofen wird von den Arbeitsämtern jetzt regelmäßig in jedem Monat vorgenommen. In dem Bericht der Reichsanstalt für den Monat November wird festgestellt, daß, abgesehen von dem saisonmäßigen Zugang an Ar—⸗ beitslosen, auch der Personenkreis der von der Prüfung erfaßten Personen sich gegenüber dem Vormonat erheblich geändert hat. Denn im Monat November wurden nicht weniger als 746 900 neue Arbeitsgesuche gestellt und S0 000 kamen in Abgang. Die Zahl der nicht voll einsatzfähigen Arbeitslosen betrug Ende November 243 000 gegenüber 237 069 Ende Oktober. Die geringfügige Zu—⸗ nahme um 6000 dürfte jedoch weniger darauf zurückzuführen sein, daß bisher einsatzfähige Arbeitslose durch Verringerung ihrer per— sönlichen Leistungsfähigkeit in diese Gruppe eingereiht werden mußten, als darauf, 96 in einer Reihe von Bezirken die praktisch ganz von Arbeitslosen frei sind, nicht voll Einsatzfähige bei hilfs⸗ arbeiten in der Ernte angesetzt waren, die nun beendet sind, Der Anteil der nicht voll . ähigen an der Gesamtarbeitslosigkeit ist tatsächlich zurückgegangen; er betrug insgesamt nur noch 203 3. gegenüber 22 35 Ende Oktober. Bei den Facharbeitern betrug er . 4 bei den Angestellten 16,1 93 und bei den Ungelernten O 79.

Generalversammlungskalender. Nachtrag für die Woche vom 28. Dezember 1936 bis 2. Fanuar 1931.

Dienstag, 29. Dezember. Hamburg; Blohm K Voß Kal., Hamburg, 12 Uhr. Leipzig: Meßhaus Union A.-G., Leipzig, ao6V., 12 Uhr.

Donnerstag, 21. Dezember.

Berlin: Büsscher & Hoffmann A.-G., Eberswalde, ao GW. 16 Uhr. München: München⸗Dächauer Papierfabriken A.-G., München, ao GV., 10 Uhr.

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Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage. Qiu: , „/

Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlag: Präsident Dr. Schlange in Potsdam.

Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗-AUtiengesellschaft. Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen

(einschließlich zwei Zeutralhandelsregisterbeilagen;.

4 C(Abn. 3),

zum Deutschen Reichsa

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 28. Dezember

nzeiger und Preußischen

Staatsanzeiger ; 1936

Nr. 301

Die Besehäftigung der Industrie im Movember 1936.

Im November hat die Beschäftigung der Industrie trotz der veiter vorgerückten Jahreszeit stärker zugenommen als im Vor⸗ monat. Nach der Industrieberichterstattung des Statistischen Reichs⸗ amts ist die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden von 68, 5 der Arbeiterstundenkapazität im Oktober auf 9,8 d gestiegen. Die zahl der beschäftigten Arbeiter ist mit 2, „5 der Arbeiterplatz⸗ äzpazität nahezu unverändert. Die durchschnittlich tägliche Arbeits⸗ felt ist von 168 Stunden im Oktober auf ü89 Stunden gestiegen.

In den Produktionsgüterindustrien mit aus⸗

eprägter Saisonbewegung war der jahreszeitliche sückgang schwächer als im Oktober. In der Bauindustrie, sind bllein infolge des milden Wetters, im November nicht mehr Ar⸗ heiter entlassen worden als im Oktober, nämlich etwas über 3 Yo der Höchstbeschäftigung. In einer Reihe von Baustoffindustrien hat sich der jahreszeitliche Rückgang abgeschwächt, in der. Pflaster⸗ tein⸗ und Schotterindustrie, in der Mauerziegelindustrie, in der Schieferindustrie und in der Herstellung von Betonwaren. In anderen Baustoffindustrien ist die Zahl der Arbeiterstunden im Hhegensatz zum Vormonat sogar gestiegen, so in der Gipsindustrie, n der Dachziegelindustrie und in der Herstellung von Isoliersteinen. luch in der Sägeindustrie sowie in der Bauzubehörindustrie war ker jahreszeitliche Rückgang nicht mehr so stark wie im Oktober. Im Fahrzeugbau haben sich bereits wieder die aufwärts⸗ gerichteten Saisonkräfte durchgesetzt, So ist die Beschäftigung im öbovember in der Kraftwagen- und Kraftradindustrie, in der Fahr⸗ adindustrie und im Karosserie⸗ und Wagenbau wieder gestiegen.

In den Produktionsgüterindustrrlen ohne i sgeprägte Saisonbewegung hat sich der Auftrieb m ganzen fortgesetzt. Die Investitionsgüterindustrien haben sich sogar noch stärker belebt als im Oktober, so die Großeisenindustrie id Metallhalbzeugindustrie, der Dampfkesselbau, Waggonbau, Schiffbau und die Kabelindustrie. Im Maschinenbau und in der Ferstellung elektrischer Maschinen war die Zunahme nicht so stark bie im Vormonat. Die übrigen Produktionsgüterindustrien haben sch im November ebenfalls weiter entfaltet. So konnten die meisten kisen⸗ und Stahlwarenindustrien z. T. auch stärker als im Vor⸗ nonat, das Arbeitervolumen weiterhin erhöhen. Das gleiche gilt ir die feinmechanische und optische Industrie und viele Zweige zer chemischen Industrie. Schließlich ist, wie immer um diese Zeit, pie Beschäftigung in allen Zweigen der papierverarbeitenden Industrie und des Vewielfältigungsgewerbes stark gestiegen.

In den Verbrauchsgäterindu strien hat die saison⸗ mäßige Belebung weiterhin angehalten. Im Gegensatz zum Vor⸗ schre haben die Saisonkräfte im November in vielen Verbrauchs⸗ Rüterindustrien sogar noch an Kraft gewonnen. Am stärksten hat as Arbeitsvolumen in der Bekleidungsindustrie zugenommen. Auch

in den Industrien, die Hausrat und Gegenstände für den Wohn⸗ bedarf herstellen, hat sich die Zahl der Arbeiterstunden noch stark erhöht, so u. 4. in der Herstellung von Beleuchtungskörpern, Alpaka⸗ bestecken, Geräten für die Hauswirtschaft, Haushaltsmaschinen und Blech⸗ und Lackierwaren. Nur in der Herstellung von Metall— möbeln, Zierporzellan und Geschirrsteingut ist die Beschäftigung zurückgegangen. Mit geringen Ausnahmen haben sich auch die einzelnen Zweige der Textilindustrie weiter belebt, so z. B. die Baumwoll- und Vigognespinnereien, die Leinen, Woll⸗ und Baum⸗ wollwebereien, die Strumpfindustrie und die Herstellung von Strickf⸗, Näh⸗ und Handarbeitsgarnen, Posgmentierwaren und Trikotagen. Schließlich ist die Tätigkeit in fast allen Zweigen der Nahrungs- und Genußmittelindustrie ausgedehnt worden, am stärksten in den Zuckerraffinerien. Nur in der Obst- und Gemüse— verwertungsindustrie ist die Beschäftigung weiter jahreszeitlich zurückgegangen.

Beschäftigung der Industrie (Ergebnisse der Industrieberichterstattung).

. Zahl der ge⸗ ; Zahl der beschäf⸗ leßtteten Arbei= Dur chschnittl., z, , d, , di, d, en . . nr e, ber Arbeiter⸗ Stund erplatzkapazität stunbentapazität in Stunden Ott. Nov. Ott. Nov. Ott. Nov. 72,9 J72,3 68,9 69,6; 7,68 7, 8

Industrie zweige

Gesamte Industrie Produktions güter⸗ ne,, Verbrauchs güter⸗ industrie ... Eisen⸗ u. Metall⸗ gewinnung... Maschinenbau 3 Bauindustrie ... Fahrzeugbau ... Textilindustrie .. N. E. Metallwaren⸗ industrie ... Holzverarbeitende Industrie ... Nahrungsmittel⸗ industrie . Genußmittel⸗ industrie.

*) Neuberechnet.

77,4 77, 175,6 760 7.83 7,0

66,6 60, 61,6 7,49 7,6!

88, S6, 5 *)

89, 87,9

7,95 8, O8

91,9 S3,9*) 78,5 85,) 73,5

7,97

7,70 7.31

7,50 7,24

82,3 66,6

79, 5 66,

80,4 78,8 80,1! 8,05 8, 19

68,5 71Io 7, ss

7,72

69, 5 8, o

70, 66,6 67,9 7,91

77,6 Joo 72,x 7,9 740

Wirtschaft des Auslandes.

Aus weise ausländischer Notenbanken.

Paris, 24. Dezember. (D. N. B), Ausweis der Bank von Frankreich vom 18. Dezember 1936 (in Klammern Zu und Abnabme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Attiva. Goldbestand 60 359 (unverändert), Auslandsguthaben Devisen in Report (ÄAbn. und Zun. —, Vechsel und Schatzscheine 8ß27 (Zun. 159), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 6770, Schatzscheine und Wechsel öffentlicher Körperschaften diskontierte ausl. Handelswechsel. 15. zu⸗ sammen 6785 (Zun. 153), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 305, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1437, zu⸗ sammen 1742 (Zun. 6), Lombarddarlehen 3605 (Zun, 31), Bonds ber Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse an den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1935 12298, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 28. Juni 1936 N00, zusammen 14998 (Zun. 1209). Pa ssiva. Notenumlauf sh 5ßs? Abn. 181), täglich fällige Verbindlichkeiten 13 303 Zun. 1569), davon: Tresorguthaben 111 (Abn. 27), Guthaben der Futonomen“ Amortisationskasse 1967 (3un. 19), Privatguthaben 1 678 (3un. 1497), Verschiedene 147 (Z3un. 80), Devisen in Report Abn. und Zun. , Deckung des Banknotenumlaufs und der läglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 60,42 oso (61, 27 oo)

London, 23. Dezember. (D. N. B. Wochenausweis der Bank von England vom 23. Dezember 193665 (in Klammern Fu. und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund dterling: Im Umlauf befindliche Noten 474 190 (Sun. 6420), hinterlegte Noten 39 550 (Abn. 6420), andere Regierungssicher⸗ heiten Ber Emissionsabteilung 188 776 (Zun,. 70), andere Sicher⸗ heiten der Emifsionsabteilung 200 (Abn. 70), Silbermünzen— bestand der Emiffionsabteilung 109 sunveränderth, Goldmünzen— ind Barrenbestand der Emissionsabteilung 313 660 (unverändert), depostten der Regierung 21730 (3un,. 11 390, andere Depositen: sanken 72 220 (Abn. 23 530), Private 388 No (3un. 10, Regierungs⸗ herheiten S3 130 (̃lbn. S570), andere Sicherheiten: Wechsel und borschüsse 6450 (Abn. 290), Wertpapiere 20 970 (Zun. 210), hold. und Silberbestand der Bankabteilung 620 (Abn; 60). derhältnis der Reserven zu den Passiven 30,26 gegen 32,09 oso, llearinghouseumsa 911 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 213 Millionen mehr.

Ausweis der Schweizerischen Nationalbank.

Basel, 28. Dezember. Der Ausweis der. Schweizerischen Nationalbank vom 23. Dezember 1936 zeigt ein weiteres An⸗ wachfen des Goldbestandes üm 46,39 Mill. ssr. (6, 8 Mill, ffr. in der Vorwoche) auf 2683,17 (2636,77) Mill. sfr. Es haben vor lem die Auslandsanlagen zugenommen, die sich von 573.4 Nill. sfr. auf 605,6 Mill. sfr. lden Dagegen haben sich die devisenbestände mit 54,20. Mill. sfr, kaum verändert. Das In⸗ indsportefeuille erhöhte sich durch Zunahme der Handelswechsel bon 33, 90 Mill. ffr. auf 25,62 Mill,. sfr. Die Wechsel der Dar⸗ kehnskasfe blieben unverändert mit 18 Mill. sfr., dagegen nahmen die Lombardvorschüsse um 1,B77 Mill. sfr, auf 43,38 (0,61) Nill. ffr. zu. Der Notenumlauf weist durch den bevorstehenden Jahresultimo eine Erhöhung um 59574 Mill. fit uf 1441.76 1382,93) Mill. sfr. auf. Er liegt damit um 168 Mill. ffr. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im Zusammenhang, mit dem Ansteigen des Notenumlaufs gingen die täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten um 8,77 Mill. sfr. auf 1364,77 Mill. ffr. (1373,51) zurück. In der gleichen Zeit des Vorjahres war der Stand der Hiroguthaben um über 1 Milliarde ffr. niedriger. Notenumlguf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am Stichtag des 3z. Defember zu 95,60 vH. (65,68 v5) durch Gold und Gold— devisen gedeckt.

Schwierige Lage der französischen Sisenb ahnen. 70 väᷣige Tariferhöhung erforderlich. .

Paris, 24. Dezember. Die schwierige Lage der fe Eisenbahnen wird durch einen Bericht des Finanzausschu ses der Jammer aufgezeigt. Der Fehlbetrag für 136 wird 4508 Mill. ffrs etragen. Bis zum 7. November dieses Jahres waren die Ein⸗ nahmen um 36 Mill, ffrs niedriger als im . Zeitraum lz, während die Ausgaben um g18 Mill. ffrs höher waren.

Für 1937 wird bereits heute ein Fehlbetrag von 2890 Mill. ffrs bei den laufenden Betriebseinnahmen und ⸗ausgaben errechnet. Hinzu kommt die Kapitalbelastung von 3805 Mill. ffrs, so daß sich ein Gesamtfehlbetrag von 6695 Mill. ffrs ergibt. Der Bericht⸗ erftatter bemerkte, daß zur Herstellung des finanziellen Gleich⸗ gewichts im Eisenbahnbetrieb eine Tariferhöhung von 70 vH. er⸗ forderlich wären Eine wirkungsvolle Besserüng könne aber nur durch eine allgemeine Reorganisierung des Transportwesens er⸗ zielt werden. Er empfahl eine autoritäre Lösung durch Einführung des Transportsmonopols, mit Ausnahme des Lastkraftwagen⸗ verkehrs, der sich aber im allgemeinen auf private Beförderung zu beschränken habe.

Die Höhe der ausländischen Beteiligungen in Jugoslawien.

Belgrad, 2.. Dezember. Nach kürzlich gesammelten Angaben beträgt die Beteiligung ausländischen Kapitals bei jugoslawischen Aktienunternehmungen sowohl in der Form von Kapital als auch von Krediten 1821 Mill. Dinar ( Dinar 5,5 Pfennige). Bei Handels- und Transportunternehmungen bestehen ausländische Kapitalbeteiligungen in Höhe von 115 Mill. Dinar, während als Kredite 245 Mill. Dinar angelegt sind. Der Herkunft nach ver⸗ teilt sich das ausländische Kapital wie folgt: Frankreich 963,1 England 827,2, Schweiz 675,5, Amerika 5385, Tschechoslowakei 518,7, Italien 444,1, Oesterreich 297,1, Belgien. 210,3, Ungarn . Holland 78,9, Deutschland 54,9, sonstige Länder 286 Mill.

inar.

Monatsbericht des Oesterreichischen Inftituts für Konjunkturforschung.

Wien, 24. Dezember 1936. Nach dem soeben erschienenen Mo⸗ natsbericht des Oesterreichischen Instituts für Konjunkturforschung konnte die günstige Entwicklung der österreichischen Wirtschaft weitere Fortschritte machen. Die auf Basis 123 bis 1931 —.100 berechnete Erzeugungskennzahl hat auch im Oktober eine weitere Steigerung erfahren und den dritthöchsten Stand dieses Jahres erreicht. Der Außenhandel enwickelte sich günstig. Dies kommt im Novemberausweis sowohl durch eine mengenmäßige als auch durch eine wertmäßige Erhöhung gegenüber dem Vormonat und dem entsprechenden Berichtsabschnitt 1935 zum Ausdruck. Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen in Oesterreich war Mitte Dezem⸗ ber gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 11000 Per⸗ sonen erhöht. Allerdings erwies sich die jahreszeitlich bedingte Zu⸗ nahme im Dezember gegenüber dem gleichen Berichtsabschnitt 1935 als etwas geringer. An den Aktienmärkten war die Kurs⸗ bewegung anhaltend nach oben gerichtet. Die Kennzahlen der Großhandels-, der Kleinhandelspreise und der Lebenshaltungs⸗ kosten blieben im Berichtsmonat unverändert.

Starke Verbesserung der rumänischen Außen⸗ handelsbilanz.

Bukarest, 26. Dezember. Der rumänische Handelsminister Pop brachte vor den Vertretern der Bukarester Presse zum Aus= druck, daß die allgemeine wirtschaftliche Lage Rumäniens sich in zufriedenstellender und vielversprechender Form entwickele, In en ersten 11 Monaten des Jahres 1936 hätte Rumänien Waren im Werte von 18.5 Mrd. Lei ausgeführt und Waren im Werte von 10, Mrd. Lei eingeführt. Es ergebe sich daher für die an⸗ gegebene Zeitspanne ein Ausfuhrüberschuß Rumäniens von 76 Mrd. Lei, d. i. der größte, den Rumänien seit Kriegsende aufzuweisen habe. Wenn man erwäge, daß in der . Hälfte Dezember die Ausfuhr 114 Mrd. Lei betragen habe, so daß bei vorsichtigster Schätzung mit einer Dezemberausfuhr von etwg ins— gefamt 3 Mrd. zu rechnen sei, so dürfe angenommen werden. daß das Gesamtaktivum des rumänischen Außenhandels im Jahre 1936 mindestens 8 Mrd. Lei, wahrscheinlich aber mehr betragen werde. Der Handelsminister stellte fest, daß auf Grund dieser Er⸗ gebnisse auch die günstigsten Erwartungen übertroffen worden seien. Noch im Jahre 1934 sei Rumäniens Außenhandelsbilanz passiv gewesen. Die günstige Entwicklung des rumänischen Außen⸗ handels habe gleichzeitig auch eine ständige Steigerung des rumä⸗ nischen Imports ermöglicht.

Berliner Börse am 28. Dezember.

Aktien anziehend, Renten freundlich.

Nach der viertägigen Unterbrechung des Börsengeschäfts durch die Weihnachtsfeiertage eröffnete die Börse am Montag zu fast ausnahmslos höheren Kursen. Einesteils waren die Steigerungen auf weitere Käufe aus den infolge Glattstellungen von Engage⸗ ments in Ausiandswerten angesammlten Barguthaben zurück zuführen, daneben fanden nicht unerhebliche Anschaffungen für Rechnung von Sperrmarkguthaben statt, da bekanntlich mit dem ZJahresschluß solche Erwerbungen praktisch unmöglich gemacht werden. Es ist aber auch anzunehmen, daß Vorkäufe im Hinblick auf den Coupontermin vom 1. Januar erfolgen, da man der Meinung ist, daß die Beanspruchung dieser Mittel durch Einzah⸗ lungen auf die letzte Reichsanleihe eine nur noch geringe sein wirs. Völlig einflußlos auf die Tendenzgestaltung blieben da⸗ gegen die Maßnahmen zur Sicherung von Abwertungsgewinnen der Schuldner aus Auslandsverpflichtungen zugunsten der Allge⸗ meinheit. Am Montanmarkt fielen Rheinstahl mit einer Steigerung um 255 und Buderus mit einer solchen um 143 * auf, während die übrigen Papiere Kursbesserungen bis höchstens 1 3 erzielten.

; Eine Ausnahme bildeten Maxhütte mit einer gegen den letzten Kassakurs erlittenen Einbuße von 37 sowie Stolberger Zink mit 135 75. Lebhaft gefragt und durchweg höher setzten Braunkohlen⸗ werte ein, u. a. Niederlausitzer mit 4 1, Leopoldsgrube mit 237 und Dtsch. Erdöl mit 4 255 5. Von Kaliaktien zogen Salzdetfurth um insgesamt 3M, Aschersleben um 25 R an. Auch chemische Papiere blieben bei steigenden Kursen gefragt, Farben setzten um 2 höher mit 172M ein und zogen soglei nochmals um z, , an. Zu erwähnen sind ferner Conti Gummi mit 2, Schultheiß mit 4 3, Bemberg und Holzmann mit je . 1 *, Brau⸗ dank mit 155 Jο. Bei den Elektrowerten entwickelte sich lebhaftes Geschäft in Siemens, die in der ersten Viertelstunde ca. 3 3 ge⸗ wannen und damit den auch von Schuckert erzielten Anfangs⸗ gewinn erreichten. Schwächer lagen Dtsch. Atlanten mit 2** und Lahmeyey mit 155 6g; ;

Im Verlauf hielten Äktienkäufe an fast allen Marktgebieten an, so daß sich den Anfangskursen gegenüber weitere Befestigun⸗ gen ergaben. So stiegen Farben bis auf 174, Dtsch. Erdöl bis auf 49 „. Nach Erledigung der Publikumsorders trat dann aller⸗ dings wieder eine leichte Abschwächung ein, zumal der berufs⸗ mäßige Börsenhandel vereinzelt zu Glattstellungen schritt.

Nach den im Verlauf an einzelnen Marktgebieten ein⸗ getretenen Rückgängen konnten sich die Kurse im allgemeinen gut behaupten. So schlossen Farben zu 17333 nach 174, AEG mit 393 nach 3978. Harpener, die vorübergehend auf 157* nach⸗ gegeben hatten, waren wieder auf 158 . Junghans erhöhten ihren Gewinn nochmals um auf 3 3. . ö

Auf dem Einheitsmarkt überwogen, soweit sich Veränderun- gen ergaben, Gewinne von durchschnittlich 3 .. Tack & Cie. konnten gegenüber der letzten Notiz sogar 10 3, Hemmoor Sr * gewinnen. Andererseits büßten Küppersbusch 4 . ein. Banken waren durchweg befestigt. Nur Adca verloren im Gegensatz hierzu L325. Hyp. Banken blieben ziemlich unverändert. Eine Ausnahme machten Bayer. Hyp. ) und Hamburger Hyp. ( 1 235).

Auslandswerte waren kaum Schwankungen unterworfen. Lediglich Aku büßten 1 25, Montecatini RM ein. Kalonial altien waren fast durchweg rückläufig. Neuguinea stellten sich auf 290 nach 308. . . .

Am Rentenmarkt erhöhten sich Reichsaltbesitz zunächst um * auf 11I7½, stiegen aber sogleich weiter auf 117.20. Die Umschul⸗ dungsanleihe blieb unverändert 90,40 63. Um 35 3 befestigt waren Wiederaufbauzuschläge. . .

Am Kassarentenmarkte war die Stimmung freundlich. Aller dings ergaben sich zumeist nur geringe Veränderungen. Die 756igen Pfandbriefe der Dtsch. Centr. Boden waren ü 35 Fester. Rhein. Westboden Liquid. dagegen büßten z * ein. Von Stadt anleihen fielen Der Hagen durch einen Verlust von * 3 auf. andererseits konnten 24 er Berliner , 2er Kassel 2 höher an⸗ kommen. Landschaftl. Goldpf. Br, zeigten bei kleinsten Schwan⸗ kungen uneinheitliche Kursgestaltung. Provinzanleihen lagen kreundlich. Oldenburger Liquis notierten eine Kleinigkeit niedriger.

Von Zweckverbänden gewannen Schlesw. Holsteinischer Elek⸗ trizitätsverband Serie 8 175. Am Warkt der Länderanleihen waren die Veränderungen nach beiden Seiten bei kleinsten Um⸗ sätzen gering. Von Reichsanleihen waren YJoung 35 fester, 35 er Reichsbahnschätze verloren 25 Pf., desgl. 39 er Postschätze. 40er dto, lagen 106 Pf. fester. Schutzgebiete blieben unverändert. Von Induftrieobligationen gewannen Aschinger und Farben je 33 I, Concordia Spinnerei büßten 5 z ein. Auslandsrenten neigten eher zur Schwäche.

Der Privatdiskont wurde bei 3 * belassan.

Blanko⸗Tagesgeld verteuerte sich auf 27 bis 37 235.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich das engl. Pfund auf 12,235 (1224), der Gulden auf 136,40 136,41) und der franz. Franc auf 11,635 (11,64), der Schweizer Franken auf 57,24 G67, 265. Die Peseta wurde mit 19,00 (19,50) notiert.

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Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes

vom 28. Dezember 1936.

(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

Originalhüttenaluminium, 98 bis 6h o/o in Blöcken.... 14 RM für 100 kg desgl. in Walj⸗ oder Drahtbarren ö, . 9 2 148 . Reinnickel, 98-99 Oo 1 68 2 269 *. *. * Antimon⸗Regulus. ... d f— . Feinsilber ..... . . . 39, 8042480. 1

fein.

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Danzig, 24. Dezember. (D. N. B) Auszahlung London 25,94 G. 26,54 B., Auszahlung Berlin werkehrsfiei) 211304 G., 212,78 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99, 80 G., 10020 B. Auszahlungen: Amsterdam 2389, 00 G., 290 123 B., Zürich 121,30 G., 121,78 B. . York 5,755 G., ö F005 B., Paris 24685 G. 24, 5 B., Brüssel 89, i0 G., 89, 46 B., Stockholm 133,70 G., 134.94 B, Kopenhagen 115750 G., 116,16 B., Oslo 130,40 G. 130,92 B. ;

Wien, 24. Dezember: Geschlossen. (D. N. B)

Prag, 24. Dezember: Geschlossen. (D. N. B.)

Bud ape st, 24. Dezember: Geschlossen. (D. N. B.) ü

London, 28. Dezember. (D. N. B.) New York 4913 / ig, Paris 105,13, Amsterdam 896,75, Brüssel 29, 11, Italien 9331. Berlin 12, 303, Schweiz 21 364, Spanien 65, 50 nom., Lissabon 1195 / 16, Kopen⸗ hagen 22, 40, Wien 26.21, Istanbul 612,90. Warschau 26, 12, Buenos Aires in E 15,90, Rio de Janeiro 412,00.