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Bekanntmachung zum Internationalen Abkommen zur ein⸗ heitlichen Feststellung von Regeln über die Immunitäten der Staatsschiffe und dem zugehörigen Zusatzprotokoll. Vom 26. März 1937 z ) ö
Bekanntmachung über das deutsch⸗österreichische Ueberein— kommen über die gegenseitige Zulassung der an der Grenze wohn—
haften Medizinalpersonen zur Ausübung der Praxis. Vom 2. April 1937. Umfang: 6 Bogen. Verkaufspreis: 0,5 RM. Postversen⸗
dungsgebühren 0,4 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin g6 200.
Berlin NW 40, Scharnhorststr. 4, den 9. April 1937. Reichsverlagsamt. Dr. Hu brich.
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. S0 vom 9. April 1937. S. 2
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Das von der Deutschen Seewarte herausgegebene Werk Nautisches Jahrbuch oder Ephemeriden und Tafeln für das Jahr 1938 zur Bestimmung der Zeit, Länge und Breite zur See nach astronomischen Beobachtungen“ ist im Carl Heymanns Ver⸗ lag, Berlin Ws, Mauerstraße 44, soeben erschienen. Das Buch wird den Reichs- und Staatsbehörden sowie den Wiederverkäusern bei unmittelbarer Bestellung zum Preise von RM 1,509 für das Stück vom Verleger geliefert. Im Buchhandel ist das Buch zum Preise von RM 2, — für das Stück zu beziehen.
Verkehrs wesen.
Die Deutsche Reichsbahn im Februar 1937.
Die Aufwärtsbewegung im Personenverkehr setzte sich nach dem Lagebericht der Reichsbahn im Februar 1937 infolge der an— haltenden Wirtschaftsbelebung fort. Der Fernreiseverkehr wurde durch verschiedene Ausstellungen und sportliche Veranstaltungen usw. günstig beeinflußt. Auch der KdF.⸗Sonderzugverkehr lebte wieder auf. Der Wintersportverkehr litt im allgemeinen wie der Wochenend- und Ausflugsverkehr unter der Ungunst der Witte⸗ rung. Insgesamt stieg der Personenverkehr, nach dem täglichen Durchschnitt berechnet, um etwa 8? gegenüber dem Vormonat und etwa 10 25 gegenüber dem Februar des Vorjahres. Der pri⸗ vate Kraftwagenverkehr war verhältnismäßig schwach.
Im Güterverkehr setzte nach Beendigung der Bestandsauf⸗ nahmen und Geschäftsabschlüsse wieder eine regere Tätigkeit in Handel, Gewerbe und Industrie ein, die sich in einer neuen Ver— kehrssteigerung bei der Reichsbahn auswirkte. Ein Teil des Verkehrszugangs ist allerdings auf Vereisung von Wasserstraßen oder Hochwasser zurückzuführen. Auch der Lastkraftwagenverkehr war vereinzelt durch die Witterung gehemmt. Im arbeitstäg⸗ lichen Durchschnitt wurden zur Abbeförderung des Güterauf— kommens im Februar 1937 131008 Wagen gestellt, d. s. 3, 25 mehr als im Vormonat und 12,3 , mehr als im gleichen Vor⸗ jahrsmonat. Der Expreßgutverkehr wurde durch verstärkte Auf⸗— lieferungen belebt. Im Eilstückgutverkehr, der keine wesentliche Aenderung verzeichnete, konnte im allgemeinen eine weitere Ab⸗ wanderung auf den Frachtstückgutverkehr beobachtet werden. Im Wagenladungsverkehr blieb der gesamte Kohlenversand nur wenig hinter dem des Vormonats zurück. Die Anforderungen für künst⸗ liche Düngemittel gingen, wie alljährlich um die Zeit des Be⸗ ginns der Feldarbeiten, wieder zurück, zumal reichliche Vorrats⸗ eindeckung erfolgt war. Der Versand von Baustoffen aller Art steigerte sich. Bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen stieg vor allem der Kartoffelabsatz.
Die Betriebsleistungen im Personenzugdienst waren der Fahreszeit entspre end, abgesehen von zeitweiligen Belebungen, im allgemeinen mäßig. Die, Betriebsleistungen im Güterzug⸗ dienst stiegen durch allgemeine Verkehrszunahme gegen den Vor— monat um 5,38 56, gegen Februar 19366 um 17,ů54 35. Die Zahl der im Februar 1937 geleisteten Zugkilometer betrug 59,57 Mill. gegen 64,2 Mill. im Januar 1937 und die, Zahl der Wagen⸗ achskilometer 2366,73 (2440,19) Mill.
Die Betriebseinnahmen der Reichsbahn werden für die Mo— nate Januar und Februar 1937 mit 616,46 Mill. RM aus⸗ gewiesen, wovon 150,1tz Mill. RM auf den Personen- und Ge⸗ päckverkehr und 429,12 Mill. RM auf den Güterverkehr entfallen. In der gleichen Zeit wurden für die Betriebsrechnung 532,76 Mill. RM ausgegeben, wovon auf die eigentliche Betriebsführung 357,2 Mill. RM kommen. Zu der erstgenannten Summe treten aber noch die sonstigen Ausgabeverpflichtungen, wie der Beitrag an das Reich, der Dienst der Schuldverschreibungen und Anleihen sowie die übrigen festen Lasten der Gewinn- und Verlustrechnung. Der Personalstand der Reichsbahn betrug im Februar zusammen 656 348 Köpfe gegen 655 605 Köpfe im Januar. Der Mehrbedarf gegen den Vormonat ist in der Hauptsache auf die Einstellung von Aushilfsarbeitern in der Bahnunterhaltung zurückzuführen.
Die Reichsautobahnen Ende Februar 1937.
Im Februar 1937 wurden bei der Gesellschaft „Reichsauto⸗ bahnen“ 82 km neu in Bau genommen, so daß nunmehr ins— gesamt 1618 kim im Bau sind. Die in Betrieb befindliche Kilo⸗ meterzahl ist mit 1141 unverändert, da neue Strecken im Be⸗ richtsmonat nicht in Betrieb genommen wurden. Bei den Unter⸗ nehmern wurden 44307 Vormonat 43 989) Köpfe beschäftigt und 922 027 Tagewerke geleistet, womit sich die Zahl, der Tagewerke seit Baubeginn auf 66,76 Mill. beläuft. Die Ausgaben für den Bau der Reichsautobahnen betrugen im Februar 1937 — in Klammern jeweils die Ausgaben seit Baubeginn bis Ende Fe⸗ bruar 1937 — 19,9 (181,5) Mill. RM, für Grunderwerb 0,4 (75,7), für Frachten 0,5 (52,1), für Verwaltungskosten 3,4 (98,2) Mill. RM. Vertraglich vergeben, aber noch nicht ausgeführt, waren Ende Februar 1937 Leistungen und Lieferungen im Gesamt— wert von 229,5 Mill. RM, so daß für den Bau der Reichsauto⸗ bahnen eit Beginn des Baues bis Ende Februar 1937 insgesamt Unternehmerarbeiten im Werte von 1411,) Mill. RM vergeben worden sind. Der Personalstand bei den Geschäftsstellen der Reichsautobahnen belief sich im Berichtsmonat auf 8375 (Vor— monat 8279) Köpfe. Unmittelbar wurden bei den Reichsauto⸗ bahnen im Februar 52 682 (52268) Köpfe beschäftigt, das ent⸗
spricht einer Zunahme um 0,79 3.
Schiffsraumvermehrung in der Binnenschiffahrt.
Der Reichsverkehrsminister hat den Neubau von Kähnen und Tankschiffen in der Binnenschiffahrt vollständig freigegeben und im wesentlichen nur noch für den Bau von Schleppern und Mo⸗ torschiffen eine Beschränkung aufrechterhalten, durch welche die Motorisierung der irn n ch! an sich jedoch nicht aufgehalten werden soll. —
In der Krise, welche die Binnenschiffahrt auf den mittel⸗ deutschen Flüssen und Kanälen, insbesondere auf der Elbe und Oder, in den letzten Jahrzehnten durchzumachen hatte, war ein Neubauverbot für Binnenschiffe erlassen worden. Die Genehmi⸗ gung zu Neubauten wurde in der Regel nur gegen die Verpflich— tung der Abwrackung entsprechender Tonnage erteilt. Die Reihe der stilliegenden Schiffe sollte bei dem Zurückgehen der Nachfrage nach Schiffsraum nicht durch Einsatz von Neubauten erhöht werden. —
Das Wiederaufleben der Wirtschaft und das Steigen des Verkehrs hat die Beschäftigungsverhältnisse der Binnenschiffahrt gebessert. Die Kähne sind, soweit nicht die jahreszeitlichen Schwankungen ein Nachlassen der Verladungen mit sich bringen, nahezu regelmäßig in Fahrt. Den Reedern und Kahneignern kann es nunmehr nicht länger verwehrt werden, die für notwendig ge⸗— haltenen Ernenerungn und Ergänzungen ihres Schiffsparks durch⸗ zuführen. Die Rücksicht auf den Einzelschiffer und auf den Eigner eines Schleppdampfers, welche in ihrem Kahn oder ihrem Schlepp⸗ boot nicht nur ihr ganzes Kapital angelegt haben, sandern in dem Schiff auch ihren Arbeitsplatz und die Wohnung für sich und ihre Familie sehen müssen, gebietet es, die Nenzulassung von Motorselbstfahrern, die Kahn und Schlepper entbehrlich machen, soweit zu regeln, daß sich die zahlreichen Kahnschlepper und Schleppdampfereigner an die veränderten Wettbewerbsverhält⸗ nisse anpassen können. Wenn die gegenwärtige Knappheit an Werkstoffen und Facharbeitern auch eine zu plötzliche Umwälzung in den betrieblichen Bedingungen der Binnenschiffahrt kaum be⸗ fürchten läßt, so schien es doch für die Uebergangszeit geboten, den Reedern, welche vorwiegend für den Neubau von Motor— schiffen in Betracht kommen, zunächst nur den Bau von Motor— selbstfahrern bis zu einem Umfang von jährlich 19 35 ihrer bis⸗ herigen Tonnage freizugeben. Sollte sich das Bedürfnis und die Möglichkeit ergeben, die Zahl der Motorschiffe über dieses Maß zu erhöhen, so bleibt es späterer Entscheidung vorbehalten, ob und inwieweit die Neubaubeschränkungen auch für Motorschiffe weiter gelockert oder ganz aufgehoben werden können.
In, der Regelung für die Unterelbe, Groß Hamburg und die Werkschiffahrt tritt bis auf weiteres keine Aenderung ein.
Neue öffentliche Bildtelegraphenstellen in Hamburg und Königsberg (Pr.).
Die Jentschs Reichspost hat weitere öffentliche Bildtele— graphenstellen in Hamburg und in Königsberg (Pr.) in Betrieb genommen. Beide Bildstelken find zunächst nur mit Bildsendern
ausgerüstet; sie übertragen Bilder nach allen öffentlichen sowie
nach allen an das Bildtelegraphennetz angeschlossenen privaten Bildstellen des In- und Auslandes zu den üblichen Bedingungen und Gebühren. ⸗
Kraftfahrzeughandel und ⸗gewerbe im Sebruar 1937.
Nach dem Bericht der Fachgruppe Kraftfahrzeuge und Kraft— fahrzeugbedarf lag der wertmäßige Umsatz des Februar 1937 um 12 * über dem des Februar 1936. Der wertmäßige Gesamt— anstieg des Personenwagenabsatzes gegenüber dem Vergleichs⸗ monat des Vorjahres betrug 6,2 „5. Der wert- und stückmäßige Absatz auf dem Personenwagenmarkt läßt auch weiterhin eine Abwanderung auf die 2— 3 1Klasse erkennen und ein etwas schwächeres Ansteigen in der Klasse bis 10 1. Die Kosten der be⸗ richtenden Firmen stiegen im Berichtsmonat gegenüber dem Februar 1935 um 6 56. Der Gesamtumsatz je beschäftigte Person in den untersuchten Handelsabteilungen ergab einen Rückgang von 5090 RM gegenüher dem Vergleichsmonat des Vorjahres auf 14500 RM. Die Zahl der getätigten Wagenverkäufe erhöhte sich dagegen von 1,A,2 (Februär 1936) auf 1,4 (Februar 1937) je be⸗ beschäftigte Person. Zudem gingen die Umsätze in Neuwagen⸗ verkauf im Vergleich zum Vormonat von 3500 RM auf 3400 RM zurück. Die Umsätze in Altwagen blieben in alter Höhe bestehen. Der Anteil der Neuwagen am Gesamtumsatz sank um 3 * auf 5 „65, während sich der Gebrauchtwagenanteil von 9 auf 11 5 er⸗ höhte. In den Reparaturabteilungen der berichtenden Kraftfahr⸗ zeughandlungen waren weiterhin um durchschnittlich 19 *, höhere Umsätze als im Vergleichsmonat 1936 zu verzeichnen. Die schon 8 längerer Zeit beobachtete günstige Umsatzentwicklung in
iesen Reparaturwerkstätten setzte sich damit fort. Es erhöhte sich der Umsatz je beschäftigte Person von 390 RM auf 420 RM.
Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater Sonnabend, den 10. April.
Staatsoper: Der Ring des Nibelungen. Vorabend. Das . ngold. Musikal. Leitung: Furtwängler. Beginn: hr.
Schauspielhaus: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Heiteres Traumspiel von Paul Apel. Beginn: 20 Uhr.
Staatstheater — Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustswiel von Verhoeven und Impekoven. Beginn: 20 Uhr.
Werdet Mitglied der N- S- Volkswohlfahrt!
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finden werde.
HHandelsteil.
Berliner Börse am 9. April. Aktien uneinheitlich, Renten fest.
Ein Zeichen dafür, daß sich bei den gegenwärtigen Börsen⸗ verhältnissen ein Tendenzumschwung nur etappenweise vollziehen kann, stellte die heutige Entwicklung bei Beginn des Verkehrs dar. Da die Bankenkundschaft mit ihren Orders vorerst noch sehr spar— sam ist, war die Kulisse bemüht, die gestern eingegangenen Enga⸗ gements zwecks Gewinnsicherung wieder glattzustellen, wodurch sich zu einem Teil leichte Einbußen ergaben. Andererseits erhält sich aber Bedarf für verschiedene Papiere, so daß keine einheit⸗ liche Tendenz zustande kam. Die weiter feste Veranlagung des Rentenmarktes strahlte indessen rn stimmungsmäßig auf den Aktienmarkt aus, so daß im Grunde ein freundlicher Ton ge⸗ wahrt blieb. Montanwerte waren mit Ausnahme von Stolberger Zink, die sich um 11 97 erholten, wieder etwas schwächer; die dabei in Börsenkreisen gegebene Begründung, daß an dieser Entwicklung der Quartalsausweis der Verein. Stahlwerke mit zum Teil leicht nachlassenden Produktionsziffern nicht unbeteiligt sei, dürfte kaum eine Berechtigung haben.
Am Braunkohlenmarkt ermäßigten sich Rheinbraun um 2 56, dagegen kamen Leopoldsgrube gegen den letzten Kassakurs zi und Eintracht cz Y, höher an. Kaliwerte wurden weiter ver⸗ nachlässigt, dabei ermäßigten sich Salzdetfurth um 2 75. Bet den Gummi- und Linoleumaktien gaben Conti Gummi, die tags zuvor auf kleinen Bedarf kräftiger befestigt waren, wieder 27 z her, während Dt. Linoleum um 1½ 25 anzogen. Abgaben in Elektro- und Versorgungswerten hatten meist unter 1 „ bleibende Einbußen zur Folge. Auffälligere Kursbewegungen waren im übrigen nicht zu beobachten; zu den Papieren mit den größten Einbußen bzw. Gewinnen gehörten Bemberg und Reichsbank mit je — RÄ, dagegen Eisenbahnverkehr mit * und Aschaffenburger Zellstoff mit 4 76 3.
Im Verlauf blieben die Umsätze im variablen Aktienverkehr weiter unbedeutend, da«die Bankenkundschaft keine Orders erteilt hat und das Geschäft fast ausschließlich in Händen des berufs— mäßigen Handels ruht. Von den bisher noch nicht notierten Papieren wurden Bubiag per Kasse um R ., Harburger Gummi um 1 und Accumulatoren um 2M 36 herntergesetzt. Farben er⸗ mäßigten sich bis auf 16623.
Gegen Börsenschluß ergaben sich kaum noch kursmäßige Aende⸗ rungen von Belang. Lediglich Reichsbankanteile gaben weiter um ss nach, dagegen konnten Daimler bei wiederaufkommendem Interesse gegen den Verlauf um w » anziehen. Farben schlossen mit 16655 .
Am Einheitsmarkte konnte eine große Zahl von deutschen Indu- strieaktien einen höheren Stand erreichen. Die Gewinne betrugen durchschnittlich 2. — 37 o.. Sachtleben u5d. Thörls Oel, letztere bei Zuteilung, befestigten sich sogar um je 4 x. Zu erwähnen sind auch Peipers, die gegenüber der letzten Notiz am 2. 12. 1936 — 1475 gewannen. Andererseits betrugen die sich vereinzelt ergeben⸗ den Verluste bis 3M , nur Adlerhütte Glas büßten 83 ein. Banken verkehrten in unregelmäßiger Haltung. Für Hyp.⸗Banken war die Stimmung freundlich, nur Hambg. Hyp. waren um 1 abgeschwächt. Auch Kolonialpapiere lagen meist fester.
Im variablen Rentenverkehr stiegen Reichsaltbes. um „ auf 12215, die Umschuldungsanleihe um 15 Pfg. auf 92,70.
Am Kassarentenmarkte war die Stimmung nach wie vor freundlich. Für Pfandbriefe und Komm.-Obl. herrschte zum Teil wiederum Materialknappheit, so daß die Notierungen gestrichen Geld lauteten. Beachtung fanden vor allem die im Kurse zurück⸗ gebliebenen Werte. Liquis bröckelten vereinzelt geringfügig ab. Im großen und ganzen war der Geschäftsgang still. Stadtanleihen . ruhigen Handel. Von landschaftl. Goldpf.⸗Briefen waren Pommern und Sachsen bis n „ fester. Von Provinzanleihen ge⸗ wannen 14. und 16. Sachsen je Mx, 17. Sachsen M. Hr. Auch auf diesem Marktgebiet war ein festerer Unterton unverkennbar. Für Länderanleihen war die Kursbewegung ebenfalls nach oben ge— richtet. er Preußenschätze erreichten bei einem Gewinn von (, 10 einen Kursstand von 100. Reichsanleihen blieben behauptet. Am Markt der Industrieobligationen bröckelten Farben auf Posi— tionslösungen erneut 6 ab. Sonst blieb es hier ziemlich ruhig.
Der Privatdiskontsatz stellte sich auf 3 X.
Blanko⸗-Tagesgeld erforderte unv. 273 —2 7 35.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung lag der frz. Frane mit 11,175 (11,41) erheblich schwächer. Auch der Gulden gab auf 136,24 (136,37) nach. Der Schweizer Franken bröckelte auf 56,68 (56,10) ab. Das Pfund lag mit 12,20 (12,195) gering⸗ fügig fester, ebenso der Dollar mit 2,492 (2,49.
Zur Zeit keine internationale Wirtschaftstonferenz geplant.
London, 8. April. Die geplanten Untersuchungen über die Möglichkeit eines Abbaues der internationalen Handelsschranken war am Donnerstag der Gegenstand mehrerer Unterhaus— anfragen. Ministerpräsident Baldwin teilte dazu zunächst mit, daß bisher keine ausländische Regierung wegen der Herbeiführung eines internationalen Handelsabkommens an England herange— treten sei. Die englische und die französische Regierung hätten allerdings beim belgischen Ministerpräsidenten angefragt, ob er bereit sei, in verschiedenen Ländern vorläufig informelle Unter- suchungen über die Möglichkeit anzustellen, eine allgemeine Milde— rung der Quoten und anderer Hindernisse des allgemeinen Handels herbeizuführen. Im Augenblick sei keine internationale Konfe— renz geplant.
Auf eine weitere Anfrage erklärte der Ministerpräsident, daß voraussichtlich auf der nach der Königskrönung in London statt⸗— findenden Weltreichskonferenz eine allgemeine Aussprache über die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit im Sinne der kürzlichen Rede des amerikanischen Staatssekretärs Hull statt⸗
K, .
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weitgehend durchgesetzt
RNeichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. S0 vom 9. Ayril 1937. S. 3
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Handelsspanne niemals Gewinnspanne. Professor Lüer auf der Arbeitstagung des Textil⸗Großhandels.
Die Fachgruppe Textilien und Bekleidung der Wirtschafts⸗ gruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel ist am Donnerstagvor⸗ mittag zu einer Arbeitstagung zusammengetreten, an der als Gäste führende Vertreter der Partei, der Ministerien und der Organisation der gewerblichen Wirtschaft teilnahmen. Die Tagung, die sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung des Groß⸗ handels überhaupt gestaltete, gewann besondere Bedeutung durch die Anwesenheit des Leiters der Reichsgruppe Handel, Professor Dr. Lüer, der nach den Begrüßungsworten des Fachgruppen⸗ leiters, Geheimrat Dr. Schmidt, Braunschweig, in seiner An— sprache die Aufgaben des Handels etwa folgendermaßen umriß:
Der nationalsozialistische Staat habe zum wirtschaftlichen Grundgesetz die soziale Verpflichtung des einzelnen in der Ge— meinschaft erklärt. Die vergangenen vier Jahre hätten der deut⸗ schen Volkswirtschaft das organisatorxische Rüstzeug vermittelt, das im zweiten Vierjahresplan zum Gelingen dieses Planes eingesetzt werden müsse. Dein Handel stehe im Rehmen dieser Wirtschafts— planung die Aufgabe zu, den Güteraustausch innerhalb der Volks⸗ wirtschaft durchzuführen und gleichzeitig die Austauschbeziehun⸗ gen zum Ausland zu pflegen. Er sei dabei ausschließlich auf Arbeitskraft, Fleiß und Intelligenz der Kaufleute angewiesen. Die speziellen Aufgaben des Handels und seiner Organisationen beständen darin, sämtlichen ihnen angeschlossenen Personen die hohe Verantwortung vor Augen zu führen, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit für Volk und Staat besitze; ferner sei ihnen das große Aufgabengebiet der Verbrauchslenkung übertragen worden. Dabei dürfe weder die Bedarfsversorgung der Gesamtheit jemals in Frage gestellt, noch der Lebensstandard der Bevölkerung beeinträch— tigt werden. Das bedinge wiederum die Stabilität des inneren Preisniveaus. Die Spannungen, die sich aus der Preisstop-Ver⸗ ordnung ergäben, müssen auch vom Handel überwunden werden.
Es sei falsch, wenn vielfach die Meinung geäußert würde, die
Handelsspanne sei zu hoch, und das Ziel der Preispolitik müsse darin bestehen, die Gewinnspannen des Handels abzubauen. Handelsspanne sei aber niemals Gewinnspanne. Wer sich ein Bild von den Einkommensverhältnissen der Kaufleute machen wolle, der sei auf die Steuerstatistik verwiesen. Trotzdem müsse der Handel versuchen, sämtliche Kraftreserven zu realisieren. Eine seiner ersten Aufgaben müsse darin bestehen, den Handelsbetrieb zu rationalisieren. Keineswegs schalte der Vierjahresplan die private Initiative des Kaufmanns aus. Dennoch bringe er eine strukturelle Wandlung der deutschen Wirtschaft mit sich und setze eine neue Wirtschaftsgesinnung voraus, die sich im Handel bereits habe. Auch unter den gewandelten Voraussetzungen fei sich jeder Kaufmann bewußt, daß er in erster Linie eine voͤlkswirtschaftliche Aufgabe zu erfüllen habe. Der ge— samte Handel werde daher in echtem Gemeinschaftsgeist den vom nationalsozialistischen Staat ausgelösten Aufschwung der Wirt⸗
schaft mit allen Kräften fördern. Von seiner Bewährung hänge es
ab, wieweit er auch in Zukunft seine Funktion als Mittler!
und Verbrauch innerhalb der Volkswirt⸗
zwischen Produttion schaft ausüben werde.
Ein neues Betätigungsfeld habe der Handel in der Ver— brauchslenkung gefunden, für das er besonders geeignet sei— Durch die enge Verbindung insbesondere des Einzelhändlers mit dem Verbraucher werde die Voraussetzung für die Lenkung des Güterftromes in die Kanäle des Konsums geschaffen. Neben den Forderungen des Vierjahresplanes in der Wirtschaftspolitik be⸗ stehe die Verpflichtung des Handels zur Pflege der Außenhandels— beziehungen weiter. Der Opferbereitschaft und der Gemeinschafts⸗ arbeit vo¶n Handel und Industrie sei es zu verdanken, daß der Ueberschuß im Außenhandel Deutschlands in den letzten Jahren gesteigert worden sei. Bei allen Aufgaben, die der Handel in der Zukunft zu erfüllen habe, hänge Erfolg und, Mißerfolg von der Entscheidung der Persönlichkeit ab. Der Führer habe uns ge— zeigt, daß jede Entscheidung das Wohl der Gesamtheit zu berück⸗ sichtigen habe. Wenn der Handel und jeder einzelne Kaufmann
sich stets dieser Verantwortung bewußt seien, dann sei damit der letzte Sinn des Vierjahresplanes erfüllt. ;
Nach den Ausführungen des Leiters der Reichsgruppe Handel überbrachte in Stellvertretung des Leiters der Wirtschaftsgruppe Groß⸗, Ein- und Ausfuhrhandel Baurat Berghoff die Grüße der berufsständischen Organisation des deutschen Großhandels und widmete gleichzeitig den Leistungen des Textil-Großhandels Worte wärmster Anerkennung für ihre volkswirtschaftlich zuverlässige und beachtliche Arbeit innerhalb der Textilwirtschaft. Die Groß⸗ handelsfachgruppe Textilien und Bekleidung, so erklärte Baurat Berghoff, habe in vorbildlicher Weise auf der Reichstextilaus⸗ stellung die Arbeit des Textil⸗Großhandels auf seinen ver— schiedenen Betaätigungsgebieten als Importhandel, Prxoduktions⸗ verbindungshandel und Absatzgroßhandel herausgestellt und die Funktionen des Großhandels anschaulich vor Augen geführt. So seien die Hauptfunktionen: Lagerhaltung, Kreditgewährung und im Ten nl. r mn s übliche modische Vordisposition in Schau⸗ bildern dargestellt worden, die alle die wichtigen Ausgaben des Textil-Großhandels und darüber hinaus des Großhandels in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft der Oeffentlichkeit veranschaulichten. Damit habe der Textil-Großhandel gezeigt, daß er für die national⸗ sozialistische Wirtschaftsführung ein einsatzbexeites Instrument und fähig sei, den Anforderungen der gegenwärtigen Zeit gerecht zu werden. Mit eine Hauptaufgabe habe die Fachgruppe des Textil-Großhandels darin gesehen, durch Einführung des Betriebs⸗ vergleichs die Schlagkraft der Betriebe zu erhöhen und durch die Erhöhung der eigenen Leistungen für die kameradschaftlich ver⸗ bundenen Stufennachbarn wertvolle Arbeit zu tun. Der Textil⸗ Großhandel möge fortfahren, weiter wie bisher erfolgreich zu arbelten und damit der gegebene Mittler zwischen der Erzeugung und den dem Großhandel nachgelagerten Stufen zu sein.
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Gegenwartsfragen der deutschen Textilwirtschast.
Die Arbeitstagung der Fachgruppe Textilien und Bekleidung.
Im Rahmen der Referate auf der Arbeitstagung der Fach⸗
gruppe Textilien und Bekleidung. der Wirtschaftsgruppe Groß⸗=, Gin! nnd Ausfuhrhandel beschäftigte sich der Stellvertreter des Leiters der Wirtschaftsgruppe Textil-Industrie mit Gegenwarts⸗
problemen der deutschen Textilwirtschaft unter besonderer Berück⸗ sichtigung des Handels. Direktor Cr oon stellte u. a. hexaus, daß die deutsche Textilindustrie über 800 060. Arbeiter beschäftigt, die noch durch die enormen Beschäftigungsziffern der Bekleidungs⸗ industrie, des Groß- und Einzelhandels sowie des Handswerks er⸗ änzt werden. Das Konjunkturforschungsinstitut schätzt die Um⸗ fe. im Textil- und Bekleidungsgewerbe auf rd. 9 Milliarden,
womit diese Gewerbe eine Beteiligung von etwa einem Siebentel am Umsatzwert der gesamten gewerblichen Wirtschaft erreichen.
Besonders wichtig ist die Tatsache, daß ein sehr beträchtlicher Teil diefes Umsatzwertes auf Wertschöpfungen entfällt, die mindestens mit 4 Milliarden anzusetzen sind. Die enorme Spanne zwischen dem physischen und psychischen Bedarf, die als eigentliche Schaffens⸗ grundlage jeder Textilwirtschaft betrachtet werden muß, wird be⸗ sonders durch die Tätigkeit des Handels immer wieder neu er⸗ kämpft. Dadurch wird der Handel der beste Bundesgenosse der Textilindustrie. Das Kennzeichen jeder hochentwickelten Wirtschaft ist die Erziehung der Verbraucher zu höheren Ansprüchen, die weitgehend schon auf das kulturelle Gebiet hinübergreifen. . Wie in allen Zeiten großer politischer und wirtschaftlicher Umwälzungen hat sich auch in den letzten Jahren bei uns eine Schwerpunktsver⸗ lagerung mancher früher für stabil gehaltener Wixrtschaftstendenzen
vollzogen. Die starke Anregung der Kauskraft in einer Zeit der
Rohstoffknappheit hat im Verhältnis zwischen Ein⸗ und Verkäufern zu einer Schwerpunktsverlagerung in der Richtung zu den Erzeu⸗ gern geführt War es früher wichtiger, die Verkaufswerbung in den Vordergrund zu stellen, so ist heute die Geschicklichkeit der er⸗ zeugenden Gruppe im Wirtschaftsablauf in den Vordergrund ge⸗ tresen. Neben die natürlichen Rohstoffe der Textilwirtschaft: Seide, Wolle, Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute usw. treten mit zu⸗ nehmendem Maße neue, meist auf chemischem Wege gewonnene Materialien, unter denen die Kunstseide und Zellwolle besonders
Material seinem Verwendungszweck zugeführt sein wird. Redner bezeichnete es als von größter Wichtigkeit, in diesen Zeiten
wichtig sind. Auch hier haben sich Strukturwandlungen und Schwerpunktsverlagerungen herausgestellt, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Hinsichtlich der mengen⸗ und gütemäß igen Versor⸗ gungsverhältnisse der Textilindustrie führte der Vortragende aus, daß in den zwischen der Industrie und dem Verbaucher liegenden Stufen heute noch erhebliche Vorräte und Bestände vorhanden sind, die weit in die Wintersaison des Jahres 1937833 hineinreichen, wenn alles bisher schon in den Fabriken in Bearbeitung ef nech
Der
der Umstellung unde der Strukturwandlungen eine enge Fühlung zu halten zwischen den erzeugenden Wirtschaftsgruppen und denen er Verteikung und Verarbeitung.
Einen weiteren Vortrag hielt Dr. R aemisch, Direktor des Kunstseide Verkaufsbüros über „Kunstseide und Zell wolle“. Er betonte, daß die Kunstseide dank ihrer größeren Billigkeit, der tech⸗ nischen Vielseitigkeit der Erzeugungs- und Verarbeitungsweise und den techmischen Fortschritten der letzten Jahre ihr natürliches Vorbild an Bedeutung längst überholt hat, so daß heute der Kunstseidenverbrauch in Deutschland schon etwa zwanzigmal größer als der von Naturseide ist. Kunstseide ist im Gegensatz zur Zell— wolle kein neuer Artikel, denn sie wurde schon vor etwa 56 Jahren erfunden und drang noch in Zeiten, in denen natürliche Rohstoffe billig und im Ueberfluß zu haben waren, in die verschiedensten Verwendungsgebiete ein, und zwar überall mit bestem Erfolg. Die Zellwolle hat eine wesentlich kürzere Entwicklung hinter sich, ver⸗ fügt aber heute ebenfalls schon iiber einen technisch und wirtschaft⸗ lich unbedingt gesicherten Besitzstand. Die Kunstseidenindustrie ist bezeichnenderweise nicht nur in, Ländern zu finden, welche, wie — B. Deutschland und Italien, über keine nennenswerten eigenen Textilrohstoffquellen verfügen. Vielmehr sind gerade die drei
Kunstseidenerzeugerländer der Welt gleichzeitig Die größten Produzenten der natürlichen Textilien. U. S. A., das klassische Baumwolland, Japan, das Land der Naturseide, und England, das die besten Wollen der Welt auf seinen heimischen Schafweiden und in seinen Kolonien gewinnt, stehen in der Welt⸗ produktion von Kunstseide an der Spitze. Die Verbreitung der neuen Textilien beruht also, wenn sie heute auch noch sehr den be— sonderen Bedürfnissen unserer Volkswirtschaft entspricht, auf einem für die ganze Welt geltenden organischen Entwicklungsgesetz, und es ist daher anzunehmen, daß auf lange Sicht gesehen, die künst⸗ lichen Rohstoffe einmal dieselbe Bedeutung haben werden, wie sie heute die natürlichen Textilien einnehmen.
größten
Devvisenbewirtschaftung.
Kreditsperrguthaben und Attiensperrguthaben.
In einem Einzelerlaß vom 5. April. 1937 — Dev. A 6 /16323j37 — hat die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung noch⸗ mals darauf hingewiesen, daß Kreditsperrguthaben nicht zum ge⸗ nehmigungsfreien Eywerb von Aktien Verwendung finden können.
Jedoch sind umgekehrt Aktiensperrguthaben, die aus der Ver⸗ äußerung von vor dem 15. April 19352 im Eigentum des Ver⸗ , befindlichen Aktien entstanden sind, praktisch als Wert⸗ papieraltbesitz (Richtl. II, 53 d) anzusehen und stehen daher insoweit dem Kreditsperrguthaben gleich. Da aber solche Wertpapieralt⸗ besitzguthaben aus der Veräußerung von Aktien entstanden sind, ist auch gleichzeitig der Erwerb neuer Aktien nach Richtl. II, 56 Abs. Ba ohne Genehmigung zulässig.
— —
Reiseverkehr nach Italien.
Zur Ausstellung der ,,, . für den Reiseverkehr nach Italien bemerkt die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung noch folgendes:
„J. a) Die Reisekreditbriefe, Reiseschecks und Akkreditive müssen die Nummern des Reisepasses enthalten und dürfen aus⸗ schließlich auf vom Istituto Nazionale per i Cambi con l'Estero ermächtigte Banken oder sonstige ! werden. Die bezogenen Banken oder sonstigen Stellen si
auf den Reisekredit⸗
briefen, Reiseschecks und Akkreditiven anzugeben. Die Nummer des Reisepasses ist in die Korrespondentenliste einzutragen.
b) Die deutschen Ausgabestellen haben sofort nach Ausstellung eines Kreditbriefes, Reiseschecks oder Akkreditivs der bezogenen italienischen Bank oder sonstigen dortigen Stelle Avis einzusenden, bei dem Nummer und Betrag sowie Name des Erwerbers anzu⸗ eben ist. ö 2. stdie deutschen Ausgabestellen müssen mit größter. Be⸗ schleunigung die bezogenen italienischen Banken oder sonstigen Stellen von der erfolgten Rüchgabe nicht oder nur teilweise be— nutzter Zahlungsmittel benachrichtigen.“
— ——
Versendung von Schecks ins Ausland.
Gemäß RE 15137 1ö3 können Devisenbanken Fremdwährungs⸗ schecks, die auf Banken in England gezogen sind, ohne Genehmigung versenden, sosern die zur Deckung erforderlichen Devisenbeträge vor⸗ her bei der Reichsbank auf Grund einer Devisenbescheinigung ge— kauft und von der Reichsbank zugeteilt worden sind. .
Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat der Wirt: schaftsgruppe Privates Bankgewerbe mit Schreiben vom 7. April 1937 bestätigt, daß in derselben Weise gegenüber Kanada und Belgien⸗-Luxemburg verfahren werden kann. Auch hier gilt als Voraussetzung, daß die zur Deckung erforderlichen Devisenbeträge vorher bei der Reichsbank auf Grund einer Devisenbescheinigung gekauft und von der Reichsbank zugeteilt worden sind.
Sührung der Listen über die Devisenberater.
Zur Behebung bestehender Zweifel über die durch RE Nr. 161 36 D. St. 74j3s Ue. St. angeordnete Führung von Listen über die Devisenberater weist der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirt⸗ schaftung in Ergänzung dieses Erlasses mit Runderlaß Nr. 1937 D. St. — Ue. St. vom 8. April 1937 darauf hin, daz in diese Listen nur die auf Antrag und mit besonderer Genehmigung der Oberfinanzpräsidenten (Devisenstellen) nach 8 4 bzw. des Reichs⸗ und Preußischen Wirtschaftsministers nach 8 38 der Verordnung über die geschäftsmäßige Hilfeleistung in evisensachen vom 29. Juni 1536, Anlage zu RE Nr. IJ0Mnß D. St. 3336 Ue. St. zugelassenen Personen aufzunehmen sind. Um jedoch der Oeffent⸗ lichkeit die Möglichkeit zu geben, sich darüber zu unterrichten, wer außer den Devisenberatern zur geschäftsmäßigen Hilfeleistung in Devisensachen befugt ist, wird ersucht, auf der 1. Seite der Liste auf die nach 5 2 a. a. O. von Amts wegen zur Hilfe in Devisensachen Berechtigten in der dort aufgeführten Form hinzuweisen.
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Wirtschaft des Auslandes.
Ausweise ausländischer Notenbanken.
Paris, S8. April. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 2. April 19387 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 57 359 (unverändert), Auslandsguthaben 13 (Abn. 23, Devisen in Report — (Abn. und Zun. — Wechjel und Schatzscheine 8664 (Abn. 955), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 7132, Schatzscheine und Wechsel öffentlicher Körperschaften diskontierte ausl. Handelswechsel 15, zu⸗ sammen 7147 (Abn. 923), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 352, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1163, zu⸗ sammen 1517 (Abn. 32), Lombarddarlehen 3896 (3un. 198, Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse an den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1936 12266, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 23, Juni 1936 7800, zusammen 26 06 (unverändert). Pa ssi va. Notenumlauf S6 935 (3un. 1190, täglich fällige Verbindlichkeiten 16916 (Abn. 1465), davon: Tresorguthaben 74 (Zun. 51), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2009 (Zun. 48), Privatguthaben 14762 (Abn. 1469), Verschiedene 78 (3un. 5), Devisen in Report — (Abn. und Zun. —, Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 55,23 o/o (55,09 0 / o).
London, 7. April. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom J. April 1937 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 469 970 (Abn. 3870), hinterlegte Noten 43 690 (3un. 3860), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 185 850 (Abn. 1110), andere Sicher⸗ heiten der Emifsionsabteilung 3120 (Zun. 1110), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 19 (unverändert), Goldmünzen— und Barrenbestand der Emissionsabteilung 313 660 (unverändert), Depositen der Regierung 24519 (Abn. 27 740), andere Depositen: Banken 94 830 (Zuͤn. 32 480), Private 38 370 (Abn. 90), Regierungs- sicherheiten 101 570 (Zun. 546), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 7390 (Zun. 250), Wertpapiere 22 3600 (Abn. 580, Gold. und Silberbestand der Bankabteilung 920 (Abn. 60). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 28,28 gegen 26,66 oo, Elearinghouseumsatz 928 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 86 Millionen mehr.
Ausweis der Schweizerischen Nationalbank.
Bern, 8. April. Nach dem Ausweis der Schweizerischen Nationalbank vom 7. April hat sich der Goldbestand um xd. 86 000 sfr auf 2718, Mill. sfr erhöht. Die Devisen verminderten
sich um nicht ganz 2 Mill. auf 15,55 (17,54) Mill. ffr. Dagegen stieg das Inlandsportefeuille auf 14,56 (14,09) Mill. sfr. Die
Wechsel der Darlehnskasse erfuhren keine Veränderung (16,90 Mill. sfr), desgleichen blieben die Wertschriften (17,93 Mill. sfr) unverändert. Die Lombardvorschüsse sind von 43,18 auf 37,37 Mill. sfr gesunken. Der Notenumlauf zeigt mit 1355, 966 Mill. sfr eine Abnahme um 37,90 Mill. sfr gegenüber der Vorwoche (1393,86 Mill. sfr). Die täglich fälligen Verbindlichkeiten stiegen um 19,28 auf 1427,91 Mill. sfr. Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am Stichtag mit 97,63 (96,98) 8 durch Gold gedeckt.
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Steigerung der Großhandelspreise in Holland.
Haag, 8 April. Laut Angaben des niederländischen statisti⸗ schen Centralamtes ist die Kennziffer der holländischen Groß⸗ handelspreise im März im Vergleich zum Vormonat um 2,7 * gestiegen. Besonders stark stiegen die Preise für Textilien (3,3 25), Häute (3,9 85), Metalle (9, T), Papier (10,2 35). Seit September 1936 erhöhte sich die Gesamtkennziffer der Groß⸗ handelspreise um 21,4 75.
Dänemarks Großhandelsindexr im März 1937.
Kopenhagen, 8. April. Der Großhandelsindex ist im Mongt März wieder um 3 Punkte auf jetzt. 143 gestiegen, während er sich vor einem Jahr auf 126 belief. Die Preisentwicklung im vergangenen Monat ist vom Standpunkt Dänemarks gesehen leidlich günstig gewesen. Der Preis für Exportwaren insgesamt ist um 5 Punkte auf 147 und für die wichtigste Gruppe, tierische Lebensmittel um 8 Punkte auf 137 gestiegen. Der Preisstand der Einfuhrwaren hat sich um 5 Punkte auf 160 erhöht, während die eigentlichen Heimatmarktwaren nur um 3 Punkte auf 182 ge⸗ stiegen sind. In der Märzberechnung kommt in den Preisen der Ausfuhrwaren das Fallen der Butterpreise in den allerletzten Wochen noch nicht zum Ausdruck. Die Verschlechterung der wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse zeigt sich bei einem Vergleich mit den Verhältnissen im Vorjahr. Vom März 1936 bis zum März 1937 ist nämlich der Preisstand für Einfuhrwaren von 131 auf 160, d. h. um 29 Punkte oder gut 20 23, und für Heimatmarktwaren von 123 auf 132, also um 9 Punkte oder 8 3 gestiegen, während die Ausfuhrwaren im Preis um 3 Punkte oder 2 3, nämlich von 150 auf 147 gesunken sind. Für Rohstoffe und Halbfabrikate, die auf 162 stiegen, belief sich die Erhöhung auf nicht weniger als 31 Punkte, während die Preise für Fertigwaren nur um 12 Punkte auf 135 anzogen.
Der Ausbau der italienischen Kohlenverflüssigung.
Mailand, 8. April. Die Montecatini⸗Gesellschaft beteiligte ich im vergangenen Jahre in Zusammenarbeit mit der Azienda Italiana Petroli Albanesi AJPa, die der italienischen Staats⸗ bahnverwaltung nahesteht und die, Konzession für die Ausbeu⸗ tung der albanischen Erdöllager besitzt, sowie mit der unter staat⸗ lichem Einfluß stehenden Azienda Generale Italiang Petroli AGIP, die den italienischen Erdölmarkt und die Erdölforschun⸗ en in Italien überwacht, an der. Gründung der italienischen Kohlenverflüssigungsgesellschaft Azienda Nazionale Idrogena⸗ zione Combustibili ANJIE. Durch die in diesem Zusammenhang vorgenommene Finanztransaktion wurden die Grundlagen für das Programm der . zwischen den staatlichen Organen, der privaten technischen Organisation und dem Spar⸗