1937 / 84 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Apr 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 84 vom 14. April 1937. S. 2

Sechste Verordnung

zur Durchführung des Gesetzes über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstalten sowie Neunte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen.

Vom 13. April 1937.

Auf Grund des 5 11 des Gesetzes über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstalten vom 24. Januar 1935 (Reichsgesetzbl. J S. 45) und des § 14 Absatz 1 des Ge⸗ setzes über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen vom 27. Februar 1935 (Reichsgesetzbl. J S. 286) wird ver⸗ ordnet:

Die Kreditanstalten können in Ansehung der Verände⸗ rungen, die sich aus der Herabsetzung des Zinssatzes im Tilgungsplan einer im Zins gesenkten Tilgungsforderung, ergeben, bei der Ueberleitung in einen neuen Tilgungsplan die Tilgungsleistungen eines Jahres abrunden. Der Zu⸗ stimmung des Schuldners und der Eintragung im Grund⸗ buch bedarf es nicht.

Die Kreditanstalten können auch den Tilgungsplan ihrer Schuldverschreibungen ändern oder den Zeitpunkt der Rück⸗ zahlung der Schuldverschreibungen hinausschieben, wenn im Zuge der Zinsherabsetzung die Tilgungsdauer der Deckungs⸗ werte verlängert wird. Die Kreditanstalten bedürfen hierfür der Genehmigung der Aussichtsbehörde.

Berlin, den 13. April 1937.

Der Reichswirtschaftsminister. Mit der Führung der Geschäfte beauftragt: Dr. Hjalmar Schacht, Präsident des Reichsbank⸗-Direktoriums. Der Reichsminister der Finanzen. J. ü: Dr ü lscher. M

J. Der Reichsminister der Justiz. C

J. B;: Dr. Freisler

Bekanntmachung kP 319

der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 13. April 1937, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Ueber— wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935 betr. Richtpreise für unedle Metalle (Deutscher Reichsgnzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935, werden für die nachstehend aufgeführten Metallklassen an Stelle der in den Bekannt— machungen KP 316 vom 7. April 1937 (Deutscher Reichs— anzeiger Nr 79 vom 8. April 1937) und KP 318 vom 12. lpril 1937 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 83 vom 13. April 1937) festgesetzten Kuürspecife die folgonden Kurs⸗ preise festgesetzt:

Blei (Klassengruppe III): Blei, nicht legiert (Klasse III A) . RM 31, bis 33, Hartblei (Antimonblei) (Klasse III B) 33,50 , 35,50

Zink (Klassengruppe XIX):

Feinzink (Klasse XIxXA). RM 36,25 bis 37, 25 Rohzink (Klasse IX C) . Aus: Zinn (Klassengruppe XX):

Zinn, nicht legiert (Klasse XX A) RM 336,50 bis 346,50 Banka⸗Zinn in Blöcken.... 348,50 358, 50 . 2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver— öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft.

Berlin, den 13. April 1937. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

Berkehrswesen.

Der Reichspostminister über Modernisierung und Motorisierung der Reichspost.

Reichspostminister Dr. Ohne sorge macht in der „Deutschen Postzeitung“ Mitteilungen über die Modernisierungs- und Motori⸗ . in Verwaltung und Betrieb der Reichspost. Er bezeichnet es als Voraussetzung echter Rationalisierung, daß die Arbeitskraft der durch sie freigewordenen Volksgenossen an einer anderen Stelle der Volkswirtschaft gebraucht wird. Dieser Grund⸗ satz sei bei der Deutschen Reichspost entscheidend. Besonders in der Motorisierung der Landzustellung sei der Ausgleich zwischen den Forderungen der Allgemeinheit und der Fürsorge . das Personal wichtig. Das Tempo der Verkraftung werde daher bei der Deutschen Reichspost davon abhängig gemacht, daß eine Syn⸗ these zwifchen dem Vorteil des Publikums und der sozialen Siche⸗ rung des Personals gelingt. Der Personenbeförderungsverkehr der Reichspost sei ein schlüssiger Beweis dafür, daß die Post kein Wirt⸗ d ist. Denn für die Einrichtung der Kraftpost⸗ inien seien niemals Rentabilitätsgrundsätze maßgebend, Die Post betreibe nämlich auch und vor allem Linien, die als Zuschußlinien anzusehen seien und deshalb von der privaten Hand niemals auf⸗ rechterhalten werden könnten, deren Betrieb aber im Interesse der r einheit und zur Anschließung des flachen Landes erforder⸗ ich sei.

Hinsichtlich der Modernisierung weist der Minister im ein⸗ elnen darauf hin, daß die trennenden Schalterschranken gefallen ind. Zu den von der Post benutzten Beförderungsmitteln hätten ich Flugzeuge und Luftschiffe gesellt. Fahrbare und bewegliche Postämter seien entwickelt worden, wo es gelte, einem vorüber— gehenden Verkehrsbedürfnis gerecht zu werden. Im Ortsfernsprech⸗ verkehr habe der Selbstwählbetrieb den Handbetrieb fast vollständig ersetzt. An die Stelle der oberirdischen Leitungen seien Kabel ge— treten, der Rundfunk schließe sein einigendes Band um mehr als acht Millionen Teilnehmer, und nicht lange mehr werde es dauern, bis die geplanten und zum Teil bereits im Bau befind⸗ lichen Fernsehsender das Wunder des beweglichen Bildes in jedes deutsche Haus tragen würden.

Die Deutsche Reichspoft auf der Ausstellung „Sebt mir vier Jahre Zeit“.

Die große Reichsausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ auf dem Berliner Ausstellungs⸗- und Messegelände vom 29. April bis 29. Juni wird in umfassender Weise die Aufbauarbeit der nationalsozialistischen Regierung während der vergangenen vier

der Bildtelegraphie vorgeführt und erläutert,

3 behandeln und so einen großen Rechenschaftsbericht der Reichsregierung über die ersten vier Jahre nationalsozialistischer , , ,. geben. An der Ausstellung wird sich auch die Deutsche Keichspost beteiligen. Sie wird vertreten sein im politischen Teil dem eigentlichen Rechenschaftsbericht und im wirtschaftlichen Teil, in dem die in Frage kommenden Behörden, Wirtschaftsgruppen usw, ausstellen. Im politischen Teil werden Schautafeln einen Ueberblick geben über die Verkehrs⸗ entwicklung in den wichtigsten 1 der Deutschen Reichspost, über ihre Bauten und den Personalstand. Großlicht⸗ bilder zeigen die Berufsausbildung bei der Deutschen Reichspost, das Kraftfahrzeug im Dienste der Deutschen Reichspost und neu⸗ eitliche Postbauten. Die Briefmarken des Dritten Reiches wer⸗ en sichthar in Original-Künstlerentwürfen und Briefmarken⸗ bogen, die staats⸗ und kulturpolitische Werbung durch Poststempel in Stempelvergrößerungen. In Modellen werden der Feldberg⸗ Fernsehsender, das neue Paketzustellamt in Leipzig, Kraft⸗ omnibusse und. Landkraftpostwagen neuester Bauart zu sehen sein. In der Sonderschau der Deutschen Reichspost ist far die Aus⸗ kellungsbesucher ein Fahrbares Postamt zur Besichtigung frei⸗ egeben. Das Fernschreiben wird mit Fernschreibanschlüssen im ee rn und Empfangen betriebsmäßig vorgeführt. Anschließend wird an Hand eines tragbaren Bildsendegeräts die Einrichtung Besondere Beach⸗ tung werden das Fernsehen und Fernsehsprechen finden. Geräte, die parallel zu den Einrichtungen in Leipzig und Berlin geschaltet ind, geben den Ausstellungsbesuchern Gelegenheit, miteinander ernsehsprechende Teilnehmer zu beobachten. Auch Filme können erngesehen werden. .

Dem Verkehrsbedürfnis der Ausstellungsbesucher dienen ein Sonderpostamt und Fernsprechzellen. Ferner sollen „Fliegende Markenverkäufer“ eingesetzt werden, die nicht nur Postwertzeichen verkaufen, sondern auch Postsendungen annehmen.

Oeffentliche Bildtelegraphenftellen Amsterdam und Stockholm vorübergehend geschlossen. Die Bildtelegraphenstellen in Stockholm und Amsterdam

unterbrechen wegen Arbeiten am Bildgerät den Betxieh, und

zwar Stockholm von . an bis auf weiteres und Amsterdam vom 16. April an auf etwa drei Monate. In dieser Zeit werden die nach Schweden aufgegebenen Bildtelegramme bis Berlin und die nach den Niederlanden gerichteten bis Köln bildtelegraphisch übertragen und dann auf dem schnellsten Postwege den Empfängern zugeleitet.

Die Finanzkraft des Reiches.

Keinerlei „Kunststücke?*.

Der Reichsgruppenwalter Wirtschaftsrechtler im NS.⸗Rechts⸗ wahrervunb, Dr. Mönck meier, gibt demnächst das Jahrbuch der nationalsozialistischen Wirtschaft heraus, das u. a. einen Bei⸗ trag von Ministerialrat Gebhardt vom Reichsfinanzministe⸗ rium über die Finanzkraft des Reiches enthält.

Es sei verständlich, so erklärt der Referent, daß die Wieder⸗ belebung der deutschen Volkswirtschaft aus eigener Kraft dem Ausland zur Verwunderung Anlaß gibt. Und doch seien die Erfolge nicht auf irgendwelche „Kunststücke“ zurückzuführen, son— dern einzig und allein auf die Zusammenfassung aller wirtschaft⸗ lichen, finanziellen und politischen Kräfte des Volkes. Von 6,5 Milliarden im Jahre 1932 stieg das Steueraufkommen des Reiches auf 95 Milliarden im Jahre 1935, und 1936 werde es schon 11,5 Milliarden übersteigen. An diesen emporkletternden Zahlen sei der Grad der Wirtschaftsbelebung deutlich erkennbar. Diesem günstigen Bild werde vielfach die Vorbelastung des Reichs— haushalts als ungünstige Folge der wirtschaftspolitischen Maß⸗ nahmen des Reiches gegenübergestellt. Hier sei zunächst zu be⸗ denken, daß durch diese Vorbelastung volkswirtschaftliche Werte von Dauer geschaffen wurden. Außerdem sei bereits ein Teil der kurz- und mittelfristigen Vorbelastungen, bis Ende 1936 rund 4 Milliarden, durch langfristige Anleihen des Reiches ab⸗ gelöst worden. Die öffentliche Verschuldung in Deutschland sei weit niedriger als in anderen großen Staaten. Wenn man be⸗ denke, daß Deutschland in der Lage gewesen sei, Milliarden und aber Milliarden an Reparationszahlungen zu leisten und außer⸗ dem in den letzten Jahren noch rund zehn Milliarden Auslands⸗ schulden zurückzuzahlen, dann dürfe man Deutschland auch die Kraft zutrauen, daß es die innere Schuldenlast des Staates werde tragen können. Die gesamte Kreditverschuldung der deut⸗ schen Wirtschaft mit Einschluß der öffentlichen Hand sei seit 1933 um rund 7,5 auf 101,2 Milliarden gestiegen. Gegenüber den Werten, die in der gleichen Zeit geschaffen wurden, sei diese Zu⸗ nahme unwesentlich.

Der Staat werde weiter darauf sehen, daß es Arbeit gibt und daß der Arbeitslohn seine Kaufkraft behält. Um das Vorhanden⸗ sein von Arbeit brauche in Deutschland die Sorge nicht groß zu sein. Infolge des Vierjahresplanes und der Erfordernisse der Wehrmacht würden alle anderen Bedürfnisse vorerst zurückstehen müssen. Die spätere Befriedigung dieser Bedürfnisse werde viele und dauernde Arbeit erforderlich machen, die nicht mehr durch die Finanzkraft des Reiches, sondern durch das neu gebildete Privat⸗ kapital finanziert werden könne.

Reformbedürftige Grundstücksschätzung. Aussprache bei den Srundstücksmatlern.

Die Fachstellen Hypothekenmakler und Grundstücksmakler der Fachgruppe Grundstücks⸗- und Hypothekenmakler hielten in Berlin eine gemeinsame Arbeitstagung ab. Einleitend gab Fachstellen⸗ leiter Richardi bekannt, daß, der Dritte Internationale Kon⸗ greß der Realitätenvermittler (Immobilienmakler) vom 16. bis 18. September 1937 in Berlin stattfinden werde. Aus der Arbeit der Fachgruppe Grundstücks- und Hypothekenmakler berichtete der Fachgruppenleiter Gaul.

Schwebende Fragen auf dem Gebiet des Schätzungswesens erörterte Oberbaurat 4. D. Dr. Dr. Brand t, Abteilungsdirektor der Deutschen Bau- und Bodenbank A.-G. Er bezeichnete das Schätzungswesen als ein Gebiet, das lange Zeit wenig Beachtun gefunden habe und erst neuerdings von dem ke e une ü, ergriffen werde. Er herrschten aber noch viele Unklarheiten, die

Aus der Verwaltung.

Urkundensteuerpflicht von Bestellscheinkopien.

Der Reichsfinanzminister hat bekanntlich entschieden, daß auch Bestellscheine urkundensteuerpflichtig sind; die Urkunden steuerpflicht wird dann als gegeben augenommen, wenn es sich um Bestellscheine des Verkäufers handelt, die der Käufer unter⸗— schrieben hat und die tatsächlich nichts anderes sind als ein Kauf— bertrag, der mit dem Namen „Bestellschein“ versehen ist. In diesem Zusammenhang war es zweifelhaft geworden, ob Durch⸗ schlägt von derartigen urkundensteuerpflichtigen Bestellscheinen ebenfalls, und zwar als Doppelschriften auf Grund § 11 des UrkStG., urkundensteuerpflichtig sind. Derartige Durchschläge werden häufig angefertigt, wenn bei Abzahlungsgeschäften die Finanzierung des Teilzahlungskredites nicht vom Einzelhändler selbst, sondern von einer Finanzierungsgesellschaft erfolgt. Der Käufer unterschreibt dann mit dem Bestellschein gleichzeitig eine oder mehrere Durchschriften. Auf den Durchschriften wird auch die Unterschrift des Bestellers durch den Blaubogen festgehalten. Der Besteller behält die Durchschriften regelmäßig nicht im eigenen Besitz, sondern händigt sie dem Einzelhändler aus, damit dieser sie als Unterlage für die Finanzierung des Teilzahlungs⸗ 4 dem Finanzierungsinstitut zuleiten kann. Nach einem er irtschaftsgruppe Einzelhandel erteilten Bescheid vom 1. 4. 1937 (S. 5715 76 III) ist der Reichsfinanzminister der Auffassung, daß derartige Durchschriften nicht als Doppelschriften im Sinne des UrkStG. anzusehen find, wenn sie vom Besteller ausschließlich zu dem Zweck ausgehändigt werden, als Unterlagen für die Finanzierung des Kaufs durch eine besondere Finan⸗ ierungsgesellschaft verwendet zu werden. Die Urkundensteuer für vppelschriften ist in diesem Falle also nicht zu entrichten.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Donnerstag, den 15. April. Der Ring des Nibelungen. 3. Tag; Götter-

Staatsoper: . Musikal. Leitung: Furtwängler. Be—

dämmerung. ginn: 18½ Uhr. . Maria Stuart von Schiller. 20 Uhr. Staatstheater Kleines 5 Frau im Haus. von Kurt Heynicke. Beginn: 20 Uhr.

Beginn: Lustspiel

im Laufe der Zeit beseitigt werden müßten. So werde noch viel⸗ ach verkannt, daß ein einziger Wert ür die verschiedenen wecke, wie Besteuerung, Enteignung, Beleihung, Schadensvergü⸗ kung, Bilanzierung usw. gar nicht möglich sei, da teilweise Dauer⸗ werke, teilweise Zeitwerte festgestellt werden müßten. Die Be⸗ wertungsverfahren und Bewertungsmaßstäbe müßten je nach dem Zweck der Schätzung verschieden . Das Schätzungswesen be⸗ , sich zur Zeit sowohl in persönlicher wie auch in fachlicher eziehung im Uebergangszustand. Die Reichsfachschaft für das in der Deutschen Rechtsfront habe zwar den Anfang gemacht, ungeeignete Elemente auszuschließen, aber eine Konzessionspflicht für Schätzer bestehe noch nicht., Die ge⸗ setzlichen Grundlagen für die Beleihung von Grundstücken seien noch sehr verschiedenartig. Eine Schätzungsanweisung für die Bewertung von Bauvorhaben, die durch Uebernahme der Reichs= bürgschaft gefördert werden, sei in Vorbereitung. Besonders ,, sesl es, die Wertverschiebungen richtig einzuschätzen, die urch die Grundsteuerreform, die Preisstopverordnung und die Auswirkungen des Vierjahresplanes hervorgerufen würden. einzige Möglichkeit, zu einigermaßen richtigen Ergebnissen zu kommen, bestehe darin, den gesicherten Dauerertrag eines Grund stücks der Beleihung zugrunde zu legen.

Zum Schluß der Arbeitstagung gab der Grundstücksmakler Ernst Tod'e einen Ueberblick über die Rechtsprechung bei der Maklerprovision. Er betonte, daß die Rechtsprechung auch an die Treupflicht sowohl des Maklers als auch des Auftraggebers hohe Anforderungen stelle.

Erfolgreiche Schrottverhandlungen.

Errichtung der Schrottgemeinschaft praktisch vollzogen.

Die internationalen Verhandlungen der Schrott einführenden Länder mit dem Ziele einer Beruhigung des internationalen Schrottmarktes und einer Beseitigung des spekulativen Preis⸗ anstiegs für Schrott, die in den letzten Tagen in Venedig fort⸗ eführt worden sind, sind recht erfolgreich verlaufen. Wie der HD. erfährt, ben die Verhandlungen zu einem fast voll— ständigen Zusammenschluß der Schrott verbrauchenden Länder geführt, nachdem neben den schon bei den ersten Verhandlungen vertretenen Eisenindustrien Deutschlands, Englands, Italiens, Polens und der Tschechoslowakei jetzt auch außer Ungarn und Jugoslawien Vertreter der japanischen Eisenindustrie erschienen waren. Da Japan mit zu den . Schrottverbrauchern der Welt zählt, kann die Errichtung der Internationalen Schrottge⸗ meins ur. praktisch als vollzogen angesehen werden. In, den mehrtägigen Verhandlungen in Venedig wurden bereits größere Zukäufe in Schrott durch Abmachungen mit den bedeutendsten äamerikanischen Schrotthändlern getätigt. Amerika ist bekannt lich das weitaus größte Schrottausfuhrland.

Die Auswirkungen des Zusammenschlusses sind bereits zu übersehen. Es wurde nicht nur die dauernde Steigerung des Schrottpreises aufgefangen, sondern der Schrottpreis konnte . gar gesenkt werden. Außerdem hat ich herausgestellt, daß bei einer entsprechenden Lenkung durch die Schrottgemeinschaft der Bedarf der Länder gedeckt werden kann. Die endgültige Rege⸗ lung der Formalitäten ist schon in Kürze zu erwarten.

Der Besuch Dr. Schachts in Brüssel.

Brüssel, 13. April. König Leopold empfing am Vor⸗ mittag des 13. April den Reichsbankpräsidenten Dr. Sch acht in einer dreiviertelstündigen Audienz. Im Anschluß daran stattete der Reichsbankpräsident dem Gouverneur der National⸗ bank, Franck, einen Besuch ab.

An den Besuch, der den beiden Notenbankpräsidenten Ge—

legenheit zu einer längeren Aussprache gab, ln sich beim

Gouverneur der Nationalbank ein gaht it an, an dem zahl⸗

reiche Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Leben

teilnahmen. Ministerpräsident van Zeeland hatte am

e mn tg eine Besprechung mit dem Gouverneur der National n

Die

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. S4 vom 14. April 1937. S. 3

Weiterer Fortjchritt im Weltschisfhanu.

Die im Bau befindliche Welttonnage der Handelsflotte . sich, nach Lloyds Register Shipbuilding Returns, von 618 Schiffen mit 2251 221 BRT. am 31. Dezember 1936 auf 703 Schiffe mit 2452 051 BRT. Ende des ersten Quartals 1937 vergrößert. Der Anteil der einzelnen Schiffbauländer hat sich gegenüber dem Stande am Ende des Jahres 1936 nur unwesentlich geändert. An erster Stelle steht wiederum England mit 233 Schiffen mit 1014454 BRT. gegen 237 Schiffe mit 963 642 BRT. am 31. De⸗ zember 19364. Deutschland, wiederum an zweiter Stelle, ist mit 119g Schiffen mit 352 938 BRT. gegen 115 Schiffe mit 08465 BRT. vertreten. Ihm folgt diesmal Holland mit 75 Schiffen mit 201 464 (63 Schiffe mit 150 850) BRT. vor Japan mit 72 Schiffen mit 246 725 (63 Schiffe mit 203 146) BRT. Auf amerikanischen Werften befanden sich 45 Schiffe mit 153 359 BRT. (37 Schiffe mit 110 3566 BRT), auf norwegischen Werften 31 Schiffe mit 88 694 BRT. (19 Schiffe mit 19763 BRT) und auf schwedischen Werften 29 Schiffe mit 12 059 BRT. (E28 chiffe mit 123796 BRT.) im Bau. Mithin sind für Großbritannien und Irland insgesamt 233 Neubauten mit 1014454 BRT. (E237 mit Iß3 642 BRT.), für alle anderen Länder zusammen 470 Neubauten mit 1437 597 BRT. (381 mit 1287 579 BRT.) in Arbeit.

Unter den Bauten befindet sich ein Dampfer in der Größen⸗ klasse von 40 000 t und darüber (Großbritannien), zwei Dampfer in der Größenklasse zwischen 30 000 und 40000 t (Frankreich und Holland), ein Motorschiff (Großbritannien) in der Größenklasse zwischen 25 000 und 30 060 t, vier Dampfer (drei Großbritannien

, , . , , .

Wirtschaft des Auslandes.

Unveränderter Goldbeftand bei der Niederländischen Bank.

Amsterdam, 13. April. Der am Dienstag veröffentlichte Aus⸗ weis der Niederländischen Bank vom 12. April zeigt einen unver⸗ änderten Goldbestand von 919,5 Mill. hfl. Auch die Inlands⸗ wechsel zeigen mit 20,7 (20,6) Mill. hfl. nur eine unbedeutende Veränderung. Das gleiche gilt von dem Posten „Uebrige Aus⸗ leihungen“ der Bank, der mit 176,8 (176,3) Mill. hfl. ausgewiesen wild. Der Banknotenumlauf ging in der Berichtswoche auf 799,4 (09,1) Mill. hfl. zurück, während Giroeinlagen mit 355,, (344.3) Mill. hfl. eine entsprechende Erhöhung aufzuweisen haben, Hierbei werden die Einlagen des Staates mit 66,9 (61,3), die Einlagen Privater mit 289,4 (283,9) Mill. hfl. ausgewiesen.

Die englische Stahlerzeugung im März.

London, 13. April. Die englische Rohstahlerzeugung hat im März mit 1,11 (6, 98) Mill. t einen neuen Hächststand erreicht, nachdem zu Beginn des Jahres eine leichte Verminderung der Produktion zu verzeichnen war. Die J stellte sich auf . Mill. t gegenüber 0,63 Mill. t in der gleichen Zeit des Vorjahres.

——

Stand der Arbeitslosigkeit in Dänemark.

Kopenhagen, 14. April. Eine merkliche Abnahme der Arbeits⸗ losigkeit in Bänemark ist in der vergangenen Woche eingetreten. 16658 Arbeitslose haben wieder Beschäftigung gefunden. Im ganzen konnten in den letzten vier Wochen rund 41090 in den Produktionsprozeß wieder eingeschaltet werden. Die Gesamt ahl der Arbeitslosen beträgt jetzt 103 000; sie war zur gleichen ea des Vorjahres um etwa 3600 höher.

Inkrafttreten des neuen schweizerisch⸗

fran zösijchen Handels abtommens am 15. 4. 1937.

Basel, 13. April. Der Schweizerische Bundesrat hat am Diens⸗ tag das neue schweizerisch-⸗französische Handelsabkommen genehmigt und zum 15. April in Kraft gesetzt. Die bisherigen auf einmaliger Sonderbewilligung beruhenden Ausfuhrkontingente sind nunmehr vertraglich geregelt worden. Die Bestimmungen für die Ausfuhr Schweizer Waren nach Frankreich wurden nicht nur aufrecht⸗ erhalten, es wurden auch für eine Reihe von Positionen des fran⸗ zöͤsischen Zolltarifs Kontingentsvereinbarungen getroffen. Für die gesamten Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Frankreich wurde als maßgebende Richtlinie die Meistbegünstigung vereinbart. Das Abkommen gilt bis auf gewisse Einschränkungen auch für die sranzösischen Kolbnien und Protektorats- sowie Mandalsgebiete. Die Schweiz hat nach der vom Volkswirtschaftsdepartement aus⸗ gegebenen amtlichen Mitteilung im Ausmaß der Kontingente ihre bisherigen Positionen mit Erfolg verteidigt und teilweise noch Verbesserungen durchsetzen können.

/ // / · 1

Notierungen

der Kommifsion des Berliner Metallbörsenvorstandes vom 14. April 1937. (Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung): Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 οT in Blöcken... 144 RM für 100 kg desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren d 1185 * Reinnickel, g8 99/9...

Antimon⸗Regulus.. . . Fenn tile 19060 63 ho

fein.

Koks und Briketts im

Wagengestellung für Kohle, Gestellt 26 1655 Wagen.

Ruhrrevier: Am 13. April 1937:

Die Elektrolytkupfernotie rung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. V. B.“ ö. 14. April auf S6, 00 4 (am 18. April auf S8, 00 A6) für

90 kg.

Berlin, 13. April. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. Verkaufspreise des Lebensmittelgroß⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Groß-Berlin.) ohnen, weiße, mittel 42,00 bis 45,90 d, Langbohnen, weiße, hand= verlesen 45,00 bis 49, 00 4ν, Linsen, kleine, käferfrei 50,99 bis 64,00 Yνο, ‚Linsen, mittel, käferfrei 5400 bis 58, 00 M, Linsen, große, käferfrei 58,00 bis 76,00 , Speiseerbsen, Bict. Konsum, gelbe 48,90 bis 5o, 00 ½6, Speiseerbsen, Viet. Riesen, gelbe sM,0h bis 53,00 υνο, Geschl. glaf. gelbe Erbsen 11 683,50 bis ba, 50 „S6, do. III S8, 00 bis. So, o0 ο, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Italiener-RNeis, glasiert bis —— „4, Italiener⸗Reis, unglasiert bis —— A, Gerstengraupen, mittel und fein 40,00 bis 42,00 e, Gerstengraupen, grob 37,00 bis 38, )00 6, Gerstengraupen, Kälberzähne 33,90 bis 34,900 (,

am,

(Fortsetzung auf der nächsten Seite.

Canada (Montreal.

und einer für Deutschland) und zwei Motorschiffe (Deutschland) in der Größenklasse zwischen 29 900 und 25 000 t, drei Dampfer (je einer Deutschland, Frankreich, Großbritannien) in der Größen⸗ klasse zwischen 15 000 und 20000 t, ein Dampfer Gereinigte Stagten) und 19 Motorschiffe ssechs für Deutschland, sieben für Großbritannien, drei für Holland, zwei für Italien und eins für die Vereinigten Staaten) in der Größenklasse zwischen 10000 und 15 000 t. Auf die Größenklasse zwischen 8009 und 10000 t entfallen acht Dampfer und 395 Motorschiffe, auf die Größenklasse zwischen 600) und 8000 t 29g Dampfer und 36 Motorschiffe, auf die Größen⸗ klasse zwischen 4009 und 5900 t 51 Dampfer und 52 Motorschiffe, auf die . zwischen 2000 und 4000 t 45 Dampfer und 30 Motorschiffe und auf die Größenklasse unter 2000 t 155 Dampfer und 190 Motorschiffe. Unter den im Bau befindlichen Tank⸗ schiffen hält Großbritannien mit 19 Tankern mit 147 190 BRT. wiederum die Spitze. Es folgt ihm an zweiter Stelle diesmal

olland mit 15 Tankern mit 101 790 BRT. vor den Vereinigten Staaten mit 14 Tankern mit 112 600 BRT. Deutschland steht an vierter Stelle mit 10 Tankern mit 104540 BRT. vor Dänemark mit 7 Tankern mit 62 350 BRT. Für Japan und Schweden sind je 5 Tanker mit 386 092 BRT. bzw. 45 800 BRT. für Italien und Spanien je 3 Tanker mit 28 250 BRT. bzw. 20 220 BRT. im Bau, wobei für Spanien zu beachten ist, daß eine vollständige Auskunft nicht vorliegt. I‚m Bau angefangen sind im ersten Vierteljahr 1937 insgesamt 2399 Schiffe mit 136 346 BRT. (gegen 282 Schiffe mit 741 194 BRT. im letzten Vierteljahr 1936). Vom Stapel gelaufen sind im ersten Quartal 1937 insgesamt 195 Schisse mit S8 6560 BRT. gegen 2653 Schiffe mit 681 436 BRT. im letzten Quartal 1936.

In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphijche

Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten. Telegraphische Auszahlung.

14. April Geld Brief

123515 12565460 o 75s O, 76s 41,99 42,02

o, ld O, bt

350i7 J ohs 54 55 ba 6h 47604 47, 14 12.315 12243

87 93 68,0 65d. 5 406

111605 11, 123 2355 2357

136, 25 136354 1518 15.22 S4, 5 B64, 77

1309 1s, 11 oi GTiz3

b 69d bB 06 24h27 X A536 4835 486.46

41, 989 42502 oi5g 61,51 18355 19, 6ᷣ

od 7, i] 11568 11,16

13. April Geld Brief

12.515 12545 o, 755 O 760 41, 96 4204

o, 163 O, 165

5o47 3, 9563 ä, 535 ba, 5h 1764 47,14 123215 12216

67, 93 68, 07 h. 3ß5 S 106

. 2353 2357

136, 26 136.64 15715 16,32 4 67 5477

1309 13, 1 67 io G2

h, 694 bB 5706 2451 2495 458 35 48.45

41,99 42,92 I 40 61.5 1895 49, 0ᷣ

,o 4,14 1158 11,10

Aegypten Alexandrien und Kairo . . . . . 1 ägypt. Pfd. . (Buenos 1 Pap. P kJ ap. ⸗Pes. Belgien (Brüssel u.

Antwerpen) .... 100 Belga Brasilien (Nio de

Janeiro). . .... 1 Milreis Bulgarien (Sofia) . 100 Leva Dänemark (Kopenhg.) 100 Kronen Danzig (Danzig) . . 100 Gulden England (London) . . Lengl. Pfund Estland

(Neval / Talinn) .. 100 estn. Kr. Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreich (Paris). . 100 Fres. Griechenland (Athen) 100 Drachm. Holland (Amsterdam

und Rotterdam) . . 100 Gulden Iran (Teheran) 9 .. 100 Rials Island (Neykiavik) . 100 isl. Kr. Italien (Rom und

Mailand) ..... 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) 1 Jen Jugoslawien (Bel⸗ .

grad und Zagreb). 100 Dinar

1kanad. Doll. Lettland (Riga) .. . 100 Lats Litauen (Kowno / Kau⸗

1 Norwegen (Oslo) . . 100 Kronen Oesterreich (Wien) . 100 Schilling Polen (Warschau,

Kattowitz, Posen). 100 Jloty Portugal Eissabon). 100 Iscudo Rumänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm

und Göteborg) .. 100 Kronen Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). 100 Franken Spanien (Madrid u.

100 Peseten

100 Kronen

1 türk. Pfund 100 Pengö

Barcelona) U. .. Tschechoslow. (Prag)

1 Goldpeso 1Dollar

62.98

o6. 73

16.98 d. 546 1578 1,370

2.489

6, 10

bo, 8ᷣ

1702 8. 65 1980 1,3881

2, 493

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1698 8 65 1578 1,379 2489

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1702 8, 559 1887 1,381

2493

Türkei (Istanbul) .. Ungarn (Budapest) . Uruguay ( Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New Jork)

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

14. April 13. April Geld Brief Geld Brief 2038 20,46 20338 2046

1616 16 16156 163 „M185 1265 4185 4266

2451 2471 2451 2471 45 4 T4561. 2,41 ö727 574 57537 I74*7 Al 365 41,55 41581 47. G,i5s 6155 G32 Gib

b4,39 6461] 5439 B46 4oöß 4723 4755 4723, 12,8 1233 1215 1235 115 1535 12315 1733

534 538 S530 S, üd365 15s] 115. 1151 138 3) 136 4 135, 53 1364

1307 1513 1707 153 his, di, ss, ng, rr zin Jm, gz 2s

Sovereigns ...... 20 Francs⸗Stücke 6 Gold⸗Dollars .... Amerikanische: 1000-5 Dollar.. 2 und 1 Dollar. . Argentinische . . .. Belgische . . . Brasilianische

1 HMifreis Bulgarische . ö

100 Leva

100 Kronen 100 Gulden engl. Pfund Lengl. Pfund

Dänische ... Danziger ... Englische: große .. 14 u. darunter Esinische .. . . . . . 100 estn. Kr. . —— 2 100 sinnl. M. ranzösische . .. .. 100 Frs. Holländische ..... 100 Gulden Italienische: große . 190 Lire 100 Lire u. darunt. 100 Lire Jugoslawische ... . 100 Dinar Kanadische .. . ... 1 kanad. Doll. Lettländische . . . . . 100 Lats Titauische . . . ... . 100 Litas 41,70 41,86 41,0 41,86 Norwegische . . . . . 100 Kronen 61,23 61,47 ] 6124 61,48 Oesterreich.: große. . 100 Schilling? 100 Schill. u. dar. 100 Schilling 41330 49,10 48,80 49,10 Polnischè . . . .. .. 1060 Iloty! 47605 4725 475.05 4723 Rumänische: 1000 Lei 100 Lei ö .

und neue boo Lei unter 500 Lei . . . 100 Lei 100 Kronen 62,81 63,07 62,83 63,09

53 b6 , 30 56353 5675

Schwedische .. . .. Schweizer: große .. 100 Frs.

100 Frs. u. darunt. 100 Frs. 56,58 56,80 56,53 56,76 Spanische ...... 100 Peseten Tschechoslowakische: hoo, 1000 u. 00 er. 100 Kronen 100 Kr. u. darunter 100 Kronen Türkische . . . . . . . L türk. Pfund 100 Pengö

Ungarische .....

Pfandbriefe der

Berliner Börse am 14. April.

Aktien uneinheitlich, Renten fest.

Obwohl die Börse auch heute wieder recht lebhaft eröffnete, bot doch das Kursbild insofern eine Abweichung den Vortagen gegenüber, als nicht nur Kurssteigerungen, sondern zum Teil auch Rückgänge zu verzeichnen waren. Während das Publikum weitere Anschaffungen tätigt, nahm der berufsmäßige. Börsenhandel Glattstellungen vor, dabei offenbar Stimmen berücksichtigend, die die letzthin erfolgten Kurssteigerungen als übertrieben ansehen. Die Grundstimmung wurde dadurch indessen nicht beeinflußt, zu— mal täglich aus der Wirtschaft weiter günstige Mitteilungen vor liegen und in rein geldmarkttechnischer Beziehung eine außer— ordentliche Flüssigkeit zu verzeichnen ist.

Am Montanmarkt, der übrigens im Gegensatz zur allgemein uneinheitlichen Tendenz durchweg festere Notierungen aufwies, wurden Mannesmann und Vereinigte Stahlwerke bevorzugt 6M 76 bzw. 55 5). Bei den Braunkohlenwerten fielen nur Ilse⸗ Genußscheine mit minus 175 R auf. In der chemischen Gruppe ermäßigten sich Farben um 5 35 auf 163, da man aus der heute stattfindenden Bilanzsitzung des Aussichtsrats keine Ueber⸗ raschungen erwartet, also mit einer unveränderten Dividende von 735 rechnet. Goldschmidt und Kokswerke setzten ca. , höher ein, erstere stiegen dann aber sogleich weiter um 1 25, von Elektrowerten hatte nur Lichtkraft mit 4 1 eine nennens—⸗ werte Aenderung gegen den Vortag aufzuweisen, bei den Ver—⸗ sorgungswerten führten Elektro Schlesien mit 4 216 75. Fest lagen von Autoaktien BMW, die einen Anfangsgewinn von 2 * ogleich auf 2x 25 steigerten. Zu den Papieren mit lebhafterer tachfrage gehörten ferner Bemberg und Berger (cje 4 11) sowie Rheinmetall und Deutsche Waffen mit je 4 1. Weiter abge⸗ schwächt waren dagegen Junghans mit minus 1141 55.

Im Verlauf wurden an den Aktienmärkten in zunehmendem Umfange Glattstellungen vorgenommen. Die Anfangskurse konnten sich infolgedessen nicht überall voll behaupten. So er⸗ mäßigten sich Taimler, Rheinstahl, Klöckner u Rheinebraun um je 135, Teutsche Linoleum und Vereinigte S erke um je S 95. Farben gingen mit 168 um. Die im Aufsichtsrat— kommunlqus aufgeführten Abschlußziffern geben ein Bild von erfolgreicher Arb abgelaufenen Geschäftsjahr und mit Befriedigung aufgenommen.

Gegen Börsenschluß blieben die im Verlauf zumindest gut behauptet, vereinzelt konnten sich, soweit vorüber⸗ gehende Abschwächungen eingetreten waren, Erholungen durch⸗ setzen. So zogen Reichsbank, Deutsche Eisenhandel, Deutsch⸗ Atlanten und andere um ca. an. Nur Farben gaben weiter auf 168 nach.

Lindes-Eis kamen heute mit 181 zur Notiz und überschritten damit den Kurs vor der Bekanntgabe des Geschäftsberichts um 3575 6; die Mitteilung über eine Umsatzsteigerung von rund 40 und Dividendenerhöhung um 1 auf 9 haben offenbar stark an⸗ geregt. Sonst sind noch Bergmann und Busch⸗Jäger mit je 4 4 * zu erwähnen. Bei den Bankaktien wurden Dresdner Bank wieder lebhaft gefragt und ½ 2 höher bezahlt. Handelsgesellschaft ge⸗ wannen M 55. Von Hypothekenbankaktien fielen Hamburger Hyp. und Westboden mit 4 115 bzw. 125 auf. Steuergutscheine blieben unverändert.

Im variablen Rentenverkehr erreichten Reichsaltbesitz mit einer Steigerung um M 7, einen neuen Höchstkurs von 1225. Die Umschuldungsanleihe ging bei lebhaften Umsätzen (zum ersten Kurs ca. 250 0090 RM) um is auf gn 25. Fester lagen ferner Reichsschuldbuchforderungen und Wiederaufbauzuschläge. Reichs⸗ altbesitz schlossen 123 96.

An den Kassarentenmärkten ist nach wir vor weiter Bedarf vorhanden, der indessen vielfach auf Materialknappheit stößt, und daher Strich⸗Geld-Kurse nicht zu den Seltenheiten gehörten. Schleswig-Holsteiner Landschaftliche gewannen etwa *, De⸗ kosama f *, do. III 19 3 (bei der letzteren handelt es sich um die Saarausgabe). Von Hyp.-Pfandbriefen sind Hannoversche Boden mit M, von Länderanleihen 29er Mecklenburg⸗ Schwerin mit 4 O20 zu erwähnen. Sonst fielen noch auf 490er Postschätze mit O29 und Alte Hamburger mit 4 R 26. Von Industrieobl. zogen Basaltgold um 1, Mont Cenies sowie Far⸗ benbonds um je n 2 an.

Am Geldmarkt ermäßigten sich die Blankotagesgeldumsätze auf 275 2578 985. Privatdiskontsatz unverändert 278 2.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung gab es heute kaum Veränderungen. So notierten Pfunde, Dollar, Gulden und Lira unverändert: 12,23, 2,491, 136,40, 13,10. Der franz. Franc ermäßigte sich unwesentlich auf 11,111 (11,12), während der Schweizer Franken auf 56,79 (56,74) anstieg.

Vörsenkennziffern für die Woche vom 5. bis 10. April 1937.

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Sörsenkennziffern stellen sich in der Woche vom 5. bis 10. April 1937 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt:

Wochendurchschnitt

vom 5. 4. vom 30. 3. bis 10. 4. bis 3. 4.

120 02 11955 106207 101 69 11276 11234 109.49 1M

Monats durchschnitt März

120,64 101560 112547

1093

Aktienkurse (Inder 1924 bis igꝰ6 = 150) Bergbau und Schwerindustrie Verarbeitende Industrie .. Handel und Verkehr

Gesamt ...

Kursniveau der 1 9p igen Wertpapiere Pfandbriefe der Hypotheken⸗ K oͤffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗Anstalten Kommunalobligationen .. Anleihen der Länder und Gemeinden....

Durchschnitt ... Außerdem: o / ige Industrieobligationen 4 osoige Gemeinde⸗ umschuldungdanleihe ...

98, 41

97,54 doßl

9710 97, 70

98,69

9773 do S]

9716 7 95

98, 88ᷣ

98,00 97,18

9763 98, 20

10l/18 91.94

101,20 91,47

101,9 92 52

Meue deutsche Normen.

Vom Deutschen Normenausschuß sind folgende Normen neu herausgegeben worden (Vertrieb: Beuth⸗Verlag Berlin SW 19:

Krastfahrbau (Träger: Fachnormenausschuß der Kraftfahr⸗ industrieꝛ: Din Kr 3371 Düsenhalter 6. Diesel motoren.

Gasfach (Träger: Berufsgenossenschaft der Gas- und Wasser⸗ werke, Fachnormenausschuß für Druckgasanlagen, zirtschasts⸗ gruppe Gas- und Wasserverforgung): Din Vorngrm DVGW 3200 Richtlinien für den Bau von ortsfesten Gas ⸗Tankstellen für Stadt⸗ . Klärgas und andere hochverdichtete Gase (Gas-Tankstellen⸗ Richtlinien). . ö .

Oelindustrie, Fettindustrie (Träger: Ueberwachungsstelle für Mineralöl, Arbeits gemeinschaft für fig en n beim Reichs u. Pr. Verkehrsministerium, Deutsche Gesellschaft für Mineralöl⸗ forschung): Din Vornorm 6514 Mineralölerzeugnisse und ver⸗ wandte Stoffe, Einteilung und Bezeichnung: Din Vornorm 6512 Mineralölerzeugnisse und verwandte Stoffe, Alphabetisches Sach⸗ verzeichnis.