Reichs⸗ und Staatsanzeiger Ar. 92 vom 23. April 1937. S. 4
Die landwirtschaftlichen Vorräte nach der Getreideumtauschaktion.
Schon Ende Februar hat der Reichsnährstand bei seinen Er⸗ hebungen festgestellt, daß die Landwirtschaft ihren eigenen Bedarf an Brotgetreide bis auf das dringend notwendige Maß zu rück⸗ geschraubt hat und damit die Brotversorgung der übrigen Be⸗ völkerung in dem erforderlichen Umfang sicherstellen half. Es ist eine selbstverständliche Folge des frühzeitigen Schlußtermins für die Brotgetreideablieferung in diesem Jahr, daß die Land⸗ wirtschaft in diesem Wirtschaftsjahr ihre Brotgetreidereserven be⸗ reits frühzeitig zur Verfügung gestellt hat. Die Ablieferungen sind Ende des Monats März als vollständig durchgeführt anzu— sehen; gleichwohl sind noch diejenigen Roggenmengen aus der 1. Hand zu erwarten, die im Umtausch gegen Futtergetreide abgegeben werden. Diejenigen Roggenmengen, die Ende Februar seitens der Landwirtschaft noch für den Verbrauch der Allgemein heit frei verfügbar bezeichnet wurden, sind im Verlauf des März bereits zum größten Teil zum Verkauf gelangt.
Der in der Landwirtschaft noch verbliebene Vorrat an Roggen belief sich um die Monatswende herum noch auf 14 vH. der Roggenernte nach einer Abnahme von 7 vH. im Verlauf des Berichtsmonats. Der Vergleich mit der Vorratsabnahme vom Vormongt Februar mit 10 vH. zeigt, daß die Ablieferungen der Landwirtschaft bereits zum überwiegenden Teil mit dem Vor— monat abgewickelt waren und im März nur noch die letzten Ver— pflichtungen erledigt wurden. Ferner ist darin aber auch der Rückgang des eigenen Verbrauchs in den landwirtschaftlichen Betrieben zum Ausdruck gekommen. Nach der Umrechnung über die amtliche Ernteermittlung ergab sich auf Grund der eben an— gegebenen Prozentzahlen ein Gesamtbestand von noch rund 1 Mil— lion t Roggen am 31. März und einer Abnahme von etwa 50 900 t. Die Roggenabnahme im Februar bezifferte sich auf 30 00 t. Setzt man von dieser Gesamtabnahme der Roggen— bestände die im März vollzogene Ablieferung und außerdem den Roggen für die Lohn- und Umtauschmüllerei ab, dann ergibt sich als restlicher Eigenverbrauch in den landwirtschaftlichen Betrieben eine Roggenmenge von etwa 190000 t, die zu dieser Jahreszeit wohl als das Mindestmaß des landwirtschaftlichen Bedarfs an⸗ gesehen werden kann. Aus dieser Gesamtabnahme der landwirt— schaftlichen Bestände wurde auch die Gesamtvermahlung fast voll— ständig gedeckt.
Die Winterweizenbestände errechnen sich mit der Erhebung vom 31. März auf 8 vH. in den Händen der Land— wirtschaft und die Sommerweizenbestände auf 17 vH. Die Ab⸗ nahme betrug 5 bzw. 16 v5. Der Bestand in absoluten Mengen belief sich auf Grund dieser Ergebnisse auf rund 409 909 t und die Weizenabnahme in der Landwirtschaft auf 260 900 t. Auch hier ist ein merklicher Rückgang gegenüber dem Februar festzu⸗ stellen, in dem die Abnahme um fast das Doppelte höher war. Nach Abzug der abgelieferten Weizenmengen von dieser Gesamt— abnahme im März und des Anteils der Lohn⸗ und Umtausch⸗ müllerei bleibt nur noch ein sehr geringer Rest von schätzungs⸗ weise 20 000et für den sonstigen Wirtschaftsverbrauch in den land⸗ wirtschaftlichen Betrieben. Bei der Gesamtvermahlung dürften zur vollen Deckung dieses Bedarfs zum erstenmal seit dem Herbst auch die zweithändigen Lagerbestände mit herangezogen worden sein.
Die Bestände an Wintergerste in der Landwirtschaft beliefen sich auf 12 vH. der Ernte, die Sommergerste⸗ bestände auf 19 v5. Die Abnahme ist sowohl bei Winter⸗ gerste mit 4 vH. als auch bei Sommergerste mit 6 vH. kleiner als im Vormonat. Demnach kann die Frühjahrsbestellung bei Gerste Ende März noch keinen wesentlichen Umfang gehabt haben. Die Witterung ist wohl im überwiegenden Teil des Reiches einer frühzeitigen Aussaat hinderlich gewesen. Der Gesamtbestand be⸗ lief fich nach Umrechnung über die Ernteermittlung des Reichs- amtes auf 550 000 t in den Händen der Landwirtschaft nach einer Abnahme von annähernd 210000 t gegenüber 270 000 t im Februar.
Der Hafervorrat wurde mit 34 vH. und die Abnahme mit 10 vH. innerhalb der Landwirtschaft ermittelt. Das be⸗ deutet, daß sich der Bestand noch auf rund 1,9 Mill. t stellte. Die Abnahme ist aus Gründen der Frühjahrsbestellung etwas höher als im Februar und betrug etwa 590 000 t. Jedoch hat auch hier die Saat an dem Mehrverbrauch nur einen geringen Anteil, da die Bestellung Ende März aus den schon erwähnten Gründen nur in ganz wenigen Gebieten schon im Gange war.
An Kartoffeln waren noch 31 v5. nach einer Abnahme von 8 vH. vorhanden. Der Bestand belief sich somit auf etwa 137 Mill. t und die Abnahme auf rund 3,8 Mill. t. Die Ab⸗ nahme ist gegenüber dem Februar um 506900 t gestiegen, was darauf schließen läßt, daß die Mieten im März teilweise schon geöffnet und durchgesehen worden sind. Die gegenüber dem Vor⸗ jahr etwas größeren Verluste bei der Ueberwinterung konnten also bereits bei den Meldungen der Berichterstatter mit berück— sichtigt werden. Trotz dieser Auswirkungen durch den winter⸗ lichen Frost und anderer Einflüsse geben jedoch die Kartoffelbestände in ihrer jetzigen Höhe einen wertvollen Rückhalt für die Ver⸗ fütterung in den restlichen Monaten dieses Wirtschaftsjahres, zumal auch die Hafervorräte als reichlich anzusehen sind.
Auch die Heuvorräte können bei Betrachtung der Futter⸗ versorgung zunächst noch eine Rolle spielen. Sie betrugen Ende März noch 20 vH. der großen Ernte des vergangenen Jahres. Dieser Vorrat ist etwa 8,2 Mill,. t Heu gleichzusetzen, die, der Erntewitterung des vergangenen Jahres entsprechend, allerdings mehr quantitativ als qualitativ als wichtige Reserve anzu— sehen sind.
Lebendige Verbindung zwischen Wissenschast und Praxis. Staats sekretär Backe über die ernährungs⸗ politische Lage Deutschlands.
Im Mittelpunkt der feierlichen Einweihung des Forschungs⸗ institutes für Fleischverarbeitung in Berlin stand eine Rede des Staatssekretärs Backe vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die ernährungspolitische Lage Deutsch⸗ lands. In seinen Ausführungen ging der Staatssekretär von der Entwicklung der Ernährungsfrage in den letzten 100 Jahren aus. In der liberalen Zeit sei die Ernährungsgrundlage immer mehr nach dem Auslande und nach Uebersee verlegt worden, Als diese ausländischen Ernährungsquellen im Weltkrieg nicht mehr zur Ver⸗ fügung standen, seien große Schwierigkeiten auf dem Ernährungs⸗ gebiet entstanden. Auch die Nachkriegszeit habe nichts unter⸗ nommen, um unsere Ernährungsgrundlage auszubauen, sondern man habe sie wieder nach dem Auslande verlegt wie in der Vorkriegszeit.
Wir haben zwar keine Not auf dem Ernährungsgebiet erlebt, aber wir haben die eingeführten Erzeugnisse nicht mit unserer Arbeit bezahlt, sondern gepumpt. Heute besteht eine neue Krise. Wir haben keine Devisen und unsere Fertigwaren werden nur im beschränkten Umfange abgenommen. Die Erkenntnis der Be⸗ deutung des Ernährungsproblems hat die Bewegung zur Auf⸗ stellung des agrarpolitischen Programms und des ersten Vier⸗ jahresplanes geführt. Die eine große Aufgabe des ersten Vierjahresplanes sei die Rettung und Sicherung des Bauerntums gewesen, damit das Bauerntum in die Lage versetzt werden konnte, die neuen und großen Aufgaben der Ernährungssicherung zu erfüllen.
Seit 1934 wird die Erzeugungsschlacht geschlagen. Neben der Erzeugung steht die Einfuhr. Sie wird immer knapper gehalten werden. Die Lösung der Gleichung: Produktion — Verbrauch muß erstrebt werden. Neben dem Verbrauch steht aber der Ver⸗ derb und der unzweckmäßige Verbrauch. Diese Ernährungsgleichung im Gleichgewicht zu halten, wird auf der einen Seite erstrebt durch Erhöhung der Erzeugung und auf der anderen Seite durch Herab— drückung des Verderbs und des unzweckmäßigen Verbrauchs. „Diese Probleme können wir nicht allein aus der Praxis lösen, die Wissenschaft hat uns zu helfen durch ihre Forschung.“ Es gibt keine Wissenschaft an sich, sondern sie hat sich restlos in den Dienst der großen Aufgabe ihres Volkes zu stellen. Die Land⸗ bauwissenschaft hat uns zu helfen, mehr zu erzeugen, die andere Wissenschaft hat zu ergründen, wie es möglich ist, den Ver⸗ derb einzuschränken und den Verbrauch dorthin zu lenken, wo wir ihn befriedigen können. Die Probleme der Vorratspflege, der richtigen Verarbeitung usw. sind früher noch nicht mit der heutigen Dringlichkeit an uns heran⸗ getreten. Insere Vorratskammern liegen nicht in Kebersee. Mögen dem Institut immer neue Aufgaben ent⸗ stehen und immer in lebendiger Verbindung von Wissenschaft und Praxis gelöst werden und dann in das Volk einströmen, so schloß Staatssekretär Backe seine Ausführungen.
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Hauptversammlung des Deutschen Versicherungs⸗Echutz verbandes e. B.
Prof. Dr. Moldenhauer über „Die gerechte Prämie“.
Der Deutsche Versicherungs⸗-Schutzverband e. V. hielt am
22. April im Ingenieurhaus in Berlin unter Vorsitz von Tirektor Dr. Küpper, Frankfurt a. Main, und unter zahlreicher Beteili⸗ gung von Behörden, Gästen und Mitgliedern seine diesjährige Hauptversammlung ab. Zunächst erstattete der Geschäftsführer Dr. Martin den Ge⸗ schäftsbericht des Verbandes für 1936, aus, dem hervorgeht, daß sich das große Aufgabengebiet in jeder Weise günstig auswirken konnte. Eine große Zahl neuer Firmen und Verbände wurde für den Verband gewonnen, so daß Ende 1936 die Mitgliederzahl 5697 Einzelfirmen betrug. Die sachlichen Leistungen des Ver⸗ bandes zerfielen auch, im Bexichtsjahr in zwei große Abschnitte, nämlich einmal in die versicherungstechnische Beratung der ein⸗ zelnen ihm angeschlossenen Mitglieder, darüber hinaus aber nahm der Verband lebhaftesten Anteil an allen wichtigen Tagesfragen des Versicherungswesens und suchte durch zahlreiche Vorträge über alle aktuellen Fragen des Versicherungswesens aufzuklären, Rh. er nahm die Interessen aller Versicherungsnehmer wahr. Der Bericht betont zum Schluß, es wäre im Interesse der Ge⸗ meinnützigkeit des Versicherungs-Schutzverbandes zu begrüßen und zu wünschen, daß auch die Firmen dem Schutzverband Gefolgschaft keisten, die ihre eigenen Versicherungsabteilungen besitzen, die aber durch den Anschluß an den Verband sein großes gemeinnütziges Aufgabenwerk fördern würden. Während die Versicherungs⸗ gesellschaften bis ins einzelne gut organisiert und durch ihre Ver⸗ bände verbunden sind, stehe der Versicherungsnehmer in der Regel immer allein. Ein Zusammenschluß dieser Versicherungsnehmer, wie ihn der Schutzverband erreicht habe und in seinem Weiter⸗ ausbau erstrebe, sei wirtschaftlich und weltanschaulich zu begrüßen. Der Zustand, daß die Versicherungsgesellschaften und Versiche⸗ rungsnehmer Arm in Arm die Pfade ewigen Friedens wandeln, werde allerdings niemals eintreten, denn immer werden die Mei⸗ nungen über die Angemessenheit des Beitrags auf der einen, der Versicherungsbedingungen und der Schadenshöhe auf der anderen Seite auseinandergehen. Es können aber grundsätzlich Fragen und Streitigkeiten im Einzelfalle von einer treuhänderischen Organisation ausgeglichen werden, die im gewissen Sinne den Interessen aller am Versicherungsvertrage beteiligten Persönlich⸗ keiten dient.
Nach . des Geschäfts⸗ und Kassenberichts hielt Prof. Dr. Moldenhauer, Berlin, einen Vortrag über „Die gerechte Prämie“. Die Ablösung veralteter Gedankengänge im Wirt⸗ schaftsleben durch das Vordringen der nationalsozialistischen Welt⸗ anschauung habe im Versicherungswesen dazu geführt, daß die Frage nach der gerechten Prämie wieder in den Vordergrund der
Erörterung getreten ist. Gerecht ist nach Generaldirektor Braß, dem Leiter der Wirtschaftsgruppe Privatversicherung, die Prämie, wenn durch sie die übernommenen Verpflichtungen erfüllt wer⸗ den, d. h. Regulierung des Schadenfalls, Deckung der entstandenen Unkosten, die betriebswirtschaftlich verantwortet werden können und eine gerechte Ansammlung notwendiger Reserven. Bei der Berechnung der Nettoprämie ergebe sich die Frage, ob die Prämie gerechterweise nach der Gefahr abgestuft werden soll. Man suche diese Notwendigkeit aus dem Begriff der Gemeinschaft abzuleiten, übersehe aber, daß die zufällig sich bildende Gefahrengemeinschaft etwas anderes ist als die organische Gemeinschaft des National— sozialismus. Wo eine solche vorwalte, wie z. B. in der Sozial⸗ bersicherung oder bei der Versicherung einer Gefolgschaft, könne im Gegenteil sogar die Durchschnitisprämie dem Gebot der sozialen Gerechtigkeit entsprechen.
Die Abstufung der Prämie nach der Gefahr erkläre sich aus der Anschauung, daß der Versicherte nicht übervorteilt werden darf, genau wie der gerechte Preis in dieser Forderung seine Be⸗ gründung findet. Dabei werde man nicht eine Abstufung nur in⸗ soweit zugeben dürfen, als sie sich statistisch einwandfrei berechnen läßt, vielmehr hänge der Risikoausgleich von der Größe des Ver⸗ sicherungsbestandes, nicht von der Abstufung des Tarifs, ab. Wenn ans nationalwirtschaftlichen Gründen von der Individualisie⸗ rung der Prämie abgewichen werden muß, weil sonst wichtige Versicherungsbedürfnisse nicht oder nur unzulänglich gedeckt wer⸗ den können, könne diese Gefahr nicht von einem einzelnen Ver— sicherer getragen werden, sondern müsse von der Gesamtheit oder einer fo großen Zahl von Versicherern übernommen werden, daß eine Gefährdung der anderen Versicherten dadurch nicht eintritt. Bei der Berechnung des Verwaltungskostenzuschlags sei danach zu streben, die Verwaltungskosten so zu gestalten, daß eine ungerecht⸗ fertigte Belastung des Versicherten vermieden wird. Der Ver⸗ sicherte seinerseits müsse sich dessen bewußt bleiben, daß den sozialen Interessen der Angestellten wie der Lage des Arbeits⸗ einsatzes und der Aufrechterhaltung eines geschulten Außendienstes Rechnung getragen werden muß. Eine Verzinsung des Aktien⸗ kapitals und darüber hinaus eine angemessene Vergütung für die Uebernahme der Garantiefunktion sei gerechtfertigt. Der Ver— sicherungsnehmer habe ein viel größeres Interesse an der Gestal⸗ tung der Verwaltungskosten als an der so geringfügigen Belastung der Prämie durch die Aktionärdividende. Während in der Lebens⸗ versicherung die Beteiligung der Versicherten am Gewinn aus der Eigenart der Lebensversicherung gerechtfertigt sei, erscheine eine solche in der Sachversicherung höchst problematisch. Wo es sich um kurze Versicherungsdauer oder stark schwankende Jahresergebnisse
handelt, sei sie kaum durchzuführen. Etwas anderes sei die Frage,
ob nicht durch eine Prämienrückgewähr bei schadenfreiem Verlauf wertvolle Fortschritte auf dem Gebiet der Gefahrverhütung ge⸗ macht werden können, wie z. B. in der Kraftfahrzeugversicherung. Zusammenfassend könne gesagt werden, daß der Versicherungs⸗ nehmer das allergrößte Interesse an der gerechten Festsetzung der Prämie habe, weil (sie ihn auf der einen Seite vor unnützem Auf⸗ wand schütze und auf der anderen Seite die Erfüllung des ihm gewährten Versicherungsschutzes sicherstelle und damit dem Ge— meinwohl diene.
Abschließend sprach noch Oberbranddirektor Dipl.-Ing. Wagner, Berlin, zu dem Thema „Kann es auch in gut geleiteten Betrieben zu gefährlichen Bränden kommen?“ Auch die Erkennt— nis von der Beeinträchtigung des Nationalvermögens durch Brandverluste allein reiche noch nicht aus, den Kampf gegen Verderb und Gefahr, der im Rahmen der Durchführung des Vier— jahresplanes eine bedeutende Rolle spielt, erfolgreich vorzutreiben, wenn nicht Hand in Hand damit eine Aufklärung der Betriebs— führer geht, mit welchen Gefahren sie zu rechnen haben. Man müsse sich von dem Gedankengang freimachen, daß es möglich sei, in musterhaft geleiteten Betrieben die Entstehung eines Brandes überhaupt auszuschalten. Es lasse sich lediglich die Wahrscheinlich— keit der Entstehung eines Feuers verringern. Die baulichen Sicherheitsmaßnahmen, deren Kasten niemals als unproduktiv an⸗ gesehen werden sollen, feien von dem Gesichtspunkt aus zu betrach⸗
ten, daß sie auch dann noch wirksam bleiben müssen, wenn trotz
aller Vorsicht ein Brand zum Ausbruch gekommen ist.
Berliner Börse am 23. April.
Aktien nachgebend. — Renten weiter sehr fest.
Hatte man vorbörslich allgemein mit einer weiter freund— lichen Börse und anziehenden Kursen gerechnet, so entsprach die Entwicklung zu Beginn des Verkehrs, zumindest was die Kurse anbetrifft, nicht diesen Erwartungen. Offenbar hat die Banken— kundschaft angesichts des inzwischen erreichten Kursstandes ihre Aufträge etwas gestoppt, so daß der berufsmäßige Börsenhandel, der sich vorsorglich eingedeckt hatte, zu Glattstellungen schreiten mußte. Stimmungsgemäß hat sich allerdings kaum etwas ge— ändert, was in einer weiter festen Verfassung des Rentenmarktes zum Ausdruck kommt. Die Kurseinbußen gingen daher auch nur in seltenen Fällen über Prozentbruchteile hinaus. Von Montan— werten fielen namentlich Verein. Stahlwerke und Mannesmann mit Kursverlusten von je R, Rheinstahl mit — 55, Harpener, Hoesch und Klöckner mit je — ½ z auf, während sich Stolberger Zink um M55 befestigen konnten, büßten Salzdetfurth und Wintershall je „ ein.
Von chemischen Papieren waren Farben unverändert 170, Goldschmidt „ und Rütgers 6 3 schwächer. Uneinheitlich lagen Gummiwerte: Conti⸗-Gummi — 113, Harburger Gummi 4 1. Elektrowerte wiesen, sofern nicht Vortagsschlußnotierungen zu⸗ grunde gelegt wurden, kaum über „m. * hinausgehende Kurs⸗ minderungen auf. Bei den Autowerten waren BMW,. um 76 und Daimler um 36 é, schwächer. Im Gegensatz zur Allgemein⸗ tendenz konnten Papier- und Zellstoffaktien durchweg kleine Ge⸗ winne erzielen; bei den Braunkohlenwerten wurden Flse⸗Bergbau sogar mit Plusvorzeichen angeschrieben und ca. 4 3 höher taxiert. Im übrigen fielen nur noch Holzmann, wohl in Reaktion auf die
vorangegangenen Steigerungen, mit einem Rückgang um 3 und
Bremer Wolle mit minus 2 3 auf.
Im Verlauf hatten Aktien weiter sehr stilles Geschäft, so daß die Kurse bei den meisten Werten weiter abbröckelten. Farben er— mäßigten sich gegen den Anfang um 1 auf 16913, Daimler um 35, Buderus um 17 95. Die Meldung über eine Dividendenerhöhun der Mannesmann⸗Röhrenwerke von 3 auf 4½ 3 vermochte 66 noch nicht auszuwirken.
Gegen Börsenschluß ergaben sich kaum noch Kursverände— rungen von Belang. Im allgemeinen blieb das Niveau gehalten. Die im Börsenverlauf zu beobachtende Zurückhaltung dürfte darauf zurückzuführen sein, daß man in Börsenkrxeisen stark mit einer demnächst aufzulegenden neuen Reichsanleihe rechnet und infolgedessen die noch verfügbaren Mittel für deren Zeichnung breitzuhalten wünscht.
Am Einheitsmarkt ergaben sich für deutsche Industrieaktien verschiedentlich Gewinne von 2M — 33 5. Vereinigte Altenburger waren bei Zuteilung gegenüber der letzten Notiz vom 1. 4. sogar um 139 9.5 befestigt. Andererseits ermäßigten sich Schlesische Portland um 37 * und Terrain Züdwest um 19 RM. Banken waren mit Ausnahme von Dit. Asiaten — 1 RM) und Uebersee— bank (— 1 5) gut gehalten und z. T. bis „ „ befestigt. Auch Hypothekenbanken zogen an. Lediglich Bayer. Hyp. — 5) und Dt. Hhp. — M) waren abgeschwächt Für Kolonialaktien war die Stimmung recht freundlich. Doag erhöhten ihren Stand um 19 35. Otavi gewannen * RM.
Von variablen Renten lag die Umschuldungsanleihe sehr fest, so daß der Kurs um „* auf 9426 z. heraufgesetzt wurde. Die Reichsaltbesitzanleihe zog um 20 Pfg. auf 125 an, stieg aber sofort nach dem ersten Kurs bis auf 12555. Gesucht waren ferner Wiederaufbauzuschläge (4 „ bis 385 36).
Sehr fest lagen wieder Kassarenten. Die in den Makler⸗ büchern enthaltenen Kauflimite konnten zum größten Teil wieder nicht ausgeführt werden. Vielfach mußten Repartierungen er⸗—
folgen, so u. a. bei Preuß. Eentralboden⸗ Kommunale. Er⸗
wähnensiwert ist die nach langer Pause erstmals wieder guf— genommene Notiz für Dekosgnia III (Saarausgabe) mit g9* und Geld nach einem letzten Kurs von 95 5.
Neue Hamburger zogen um 1 an, von Altbesitzanleihen gewannen Hamburger Ss, Lübecker 3, Mecklenburger 14 und Thüringer nach Kursaussetzung sogar 355 „. Etwas wneinheitlich lagen Stadtankeihen: Elberfelder — „, Essen 4 6, Düsseldorf 4 M 75. Sonst sind noch 39er Postschätze mit 0.30 und Reichs⸗ anleihe von 19536, zweite Folge, mit einer erneuten Steigerung um i½zÿ auf 99r hervorzuheben.
Am Geldmarkt verteuerte sich Blankotagesgeld auf 216 bis 236 99
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich das Pfund auf 12295 (i2, 3), der Gulden auf 136,34 (136,32) und der Schweizer Franken auf 56,94 (6,93). Der Dollar blieb mit 2,49 unverändert, ebenso der französische Frane mit 11,045.
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für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil), Anzeigenteil und für den Verlag: Präsident Dr. Schlange in Potsdam; für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Schöneberg.
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sieben Beilagen
(einschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagem
Mr. ᷓ 92
Erste Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußi
Berlin, Freitag, den 23. April
schen Staatsanzeiger
1937
Neue deutsche Normen.
Vom Deutschen Normenausschuß sind folgende Normen neu herausgegeben worden (Vertrieb: Beuth⸗Verlag, Berlin SW 1g):
Lokomotivbau (Träger: Lokomotivnormenausschuß Tong). Anerkannt durch Verfügung der Deutschen Reichsbahn) Din Lon 305 Prüfung von Gewinden an Werkstücken.
Ketten (Träger: Fachnormenausschuß für Bergbau, Fach⸗ normenausschuß der Kraftfahrindustrie, Reichsverband der deut⸗ schen Güte-Ketten⸗-Industrie) Din 763 Ketten, langgliedrig, nicht lehrenhaltig, nicht geprüft. .
Handelsschifsbau (Träger: Handelsschiff⸗Normen-Ausschuß. Anerkannt vom Germanischen Lloyd) Din HNA Lal Lagerausguß für Verbrennungsmotoren und Dampfkolbenmaschinen mit Prxeß⸗ schmierung, Grundkörper aus Stahl, Stahlguß oder Gußeisen, Pin HNA Lg 34 Scheibgatt für Ladebaum. (Ferner genehmigt vom Oberkommando der Kriegsmarine.)
Erste europäische Gemeinschaftstagung der
energiewirtschaftlichen Verbände in Graz.
Wien, 22. April. In Graz begann am Donnerztag die bis Sonntag dauernde erste europäische Gemeinschaftstagung der energiewirtschaftlichen Verbände, zu der 400 österreichische und über 100 ausländische Fachleute erschienen sind. Unter den deut⸗ schen Teilnehmern befindet sich der geschäftsführende Präsident
des Deutschen Gemeindetages, Dr. Je serich, Berlin, der Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft, Direktor E. Kreche, Berlin, und der Leiter des Reichskuratoriums für -Wirtschaftlichkeit, Dipl. Ing. Seebauexr, Berlin. . . 96. Im Namen der Bundesregierung eröffnete Bundesminister Dr. Tauber die Tagung, die auch Ausflüge in das ost⸗ und weststeierische Industriegebiet und auf den Erzberg vorsieht.
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Weltzinnerzeugung und verbrauch.
Amsterdam, 22. April, Nach holländischen Angaben betrug die Weltzinnerzeugung im ersten Viertel des Jahres 43 800 G39 0655 und in den letzten 12 Monaten, abschließend mit dem Monat März, 177 400 (vorhergehende 12 Monate 147000) t. Der Weltzinnver⸗ brauch betrug in den letzten 12 Berichtsmonaten, abschließend mit dem Monat Februar 1537, 160 391t und hatte eine Steigerung um 7y „ gegen die gleiche Zeit des Vorjahres aufzuweisen. Die Blech- und Automobilindustrie hatte starken Anteil an dieser Er⸗ höhung des Zinnverhrauchs. In den Monaten Januar bis Fe⸗ ßirnar 1937 betrug die Blecherzeugung der Welt 662 09090 (i. V. 553 000) t. Die entsprechenden Zahlen für die Automobilerzeu⸗ gung lauten 982 0060 (863 000) Wagen. Die sichtbaren Weltzinn⸗ vorräte nahmen im März um 720 t zu und betrugen 2 476 t, im März 1936 stellten sie sich auf 17 336. Der Durchschnitts. preis für Standardzinn belief sich im März 1937 auf 283.5. Pfund (Februar 1937 233.19. 8 Pfund).
Wirtschaft des Auslandes.
Ausweise ausländischer Notenbanken.
Paris, 22. April. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 16. April 1937 (n Klammern Zu— und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken, Aktiva. Goldbestand 57 359 (3un. I), Auslandsguthaben 12 (Abn. IM), Devisen in Report — (Abn. und Zun. — ) Wechsel und Schatzscheine 8560 (Abn. 548), davon: diskontierte inl. Hande lswechsel 7066, Schatzscheine und Wechsel öffentlicher Körperschaften —, diskontierte ausl. Handelswechsel 15. zu⸗ sammen 7081 (Abn. 534), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 354, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1134, zu⸗ sammen 1488 (1Abn. 14), Löombarddarlehen 3729 (Abn. 72, Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5540 (unverändert), Vorschüsse an den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Gesetzes vom 18. Juni 1936 12200, 2. gem. Art. 3 des Gesetzes vom 23. Juni 1936 7500, zusammen 20 000 (Abn. 3). Passiva. Notenumlauf S5 697 (Abn. 601), täglich fällige Verbindlichkeiten 17399 (Abn. 658), davon: Tresorguthaben 3249 (Abn. 379), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2038 (3un. 17), Privatguthaben 12 029 (Abn. 294), Verschiedene 83 (Abn. 2), Devisen in Report — (Abn. und Zun. — , Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 5ö,64 oso (54,96 o / o.
Condson, 21. April. (D. N. B.) Wochenausweis der Bank von England vom 21. April 1937 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 464 20 (Abn. 1670), hinterlegte Roten 49 640 (3un. i670), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 185 900 (unverändert), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 3080 (3un. 10), Silbermünzen— bestand der Emissionsabteilung 10 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 313 660 (unverändert), Depositen der Regierung 25 590 (Zun. 3220), andere Depositen: Banken 91 180 (Abn. 5726), Private 38 870 (Zun. 950), Regierungs⸗ sicherheiten 94 060 (Abn. 2890), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 4590 (Abn. 2320), Wertpapiere 24919 (3un. 1860), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 1030 (3un. 120). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 32,55 gegen 31,09 oy, V 782 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 124 Millionen mehr.
Vorläufig keine internationale Konferenz.
„SErst gründliche Vorbereitungen.“ — Der beigische Finanzsachverständige Srere über die Pläne van Zeelands.
Paris, 22. April. Der belgische Finanzsachverständige Freäre, der im Auftrag van Zeelands in Paris mit verschiedenen Persönlichkeiten des französischen Außenministeriums und Finanzministeriums Fühlung genommen hat, erklärte einem Vertreter des „Intransigeant“, daß seine Arbeit überhaupt jetzt erst beginne. Er habe in Paris wichtige Besprechungen geführt und werde anschließend nach London reisen, um seine in der vorigen Woche begonnene Fühlungnahme mit Londoner Finanz⸗ und Wirtschaftskreisen zu ergänzen. Es handele sich fürs erste nicht um die Vorbereitung einer Konferenz, sondern nur um eine Sammlung von Unterlagen hierfür. Es sei in keiner Weise im Sinne von van Zeeland, für den Augenblick eine Konferenz, gleich welcher Art, einzuberufen; denn der belgische Ministerpräsident habe nicht die Absicht, etwas zu unternehmen, das nicht an Hand genauer Unterlagen gründlich vorbereitet worden sei.
Chamberlain zum, Nationalen Verteidigungsbeitrag n.
Aenderung der Vorlage erwartet.
London, 23. April. Die Haushaltsaussprache im Unterhaus wurde am Donnerstag kurz vor Mitternacht durch eine Rede des Schatzkanzlers Eham berlain abgeschlossen, in der er sich mit den kritischen Einwendungen gegen die Einführung eines Nationalen Verteidigungsbeitrages beschäftigte. Er sei bereit, etwaige Ungerechtigkeiten zu beseitigen, an dem Grundsatz des Nationalen Verteidigungsbeitrages müsse er jedoch unverbrüchlich festhalten, wobei er auf die Notwendigkeiten hinwies, eine der⸗ artige Maßnahme zur Deckung der waächsenden Rüstungskosten zu ergreifen. Seine bisherige Finanzpolitik sei ein ausreichender Beweis, daß er keine Schritte unternehmen würde, die die industrielle Tätigkeit hemmen oder das Kapital außer Landes treiben würde.
Nach der Rede Chamberlains im Unterhaus rechnet man mit beträchtlichen Zugeständnissen der Regierung und mit Abände⸗ rungen des Steuervorschlages. In englischen Wirtschaftskreisen sind inzwischen weitere Befürchtungen über die Auswirkung des nationalen Verteidigungsbeitrages zum Ausdruck gebracht worden. Die englische Schiffahrtskammer teilt mit, daß der parlamenta⸗ rische Ausschuß der Reeder am nächsten Donnerstag zusammen⸗ treten werde, um die Lage zu besprechen. Die Schiffahrtskammer
erklärt, daß die Gewinnsteuer schwere Folgen für die englische Schiffahrt haben werde, wenn bei der Besteuerung die Abwertung nicht berücksichtigt werde. Aehnliche Einwendungen dürften auch von anderen englischen Wirtschaftszweigen erhoben werden. Der Landesverband der Fabrikanten wird Ende nächster Woche die Folgen des nationalen Verteidigungsbeitrages besprechen. Er fordert ebenfalls weitgehende Abänderungen der Steuer und will bei der Steuerberechnung die großen Kosten in Abzug gebracht sehen, die durch die Aufstellung von neuen Maschinen für die Rüstungsherstellung entstanden seien. — Das Finanzblatt „Financial News“ erklärt, daß die Befürchtungen der City in dem anhaltenden Fallen führender Industrieaktien zum Ausdruck kämen. Die Eity verlange dringend eine Abänderung der Steuer⸗ vorschläge die in ihrer gegenwärtigen Form eine ungerechtfertigte Belastung darstellen würden.
Starke Zunahme des schwedischen Außenhandels.
Stockholm, 22. April. Nach der soeben veröffentlichten Statistik des schwedischen Handelsministeriums hat der schwedische Außenhandel im März sowohl hinsichtlich Einfuhr als auch Aus— fuhr erhebliche Steigerungen gegenüber dem März v. J. erfahren. Die Ausfuhr stieg um 1539 Mill. Kr. auf 113,54 Mill. Kr. und die Einfuhr um 34 Mill. Kr. auf 160,15 Mill, Kr., woraus sich ein Einfuhrüberschuß von 46,61 Mill. Kr, ergab gegenüber einem folchen im März v. J. von 31.87 Mill. Kr. Für die ersten drei Monate d. FJ. beläuft fich der Einfuhrüberschuß auf 84,94 Mill. Kr. und hielt sich damit ungefähr auf Vorjahrshöhe.
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Neue litauische 29⸗Millionen⸗Lit⸗Anleihe
beschlossen.
Kowno, 22. April. Die litauische Regierung hat die Auf⸗ nahme einer neuen kurzfristigen inneren Anleihe in Höhe von 20 Mill. Lit beschlossen und einen entsprechenden Gesetzentwurf bereits dem Sejm zugeleitet. Diese Gesetzesvorlage wird in der Freitagsitzung behandelt werden. Die Anleihe kommt in Schatz⸗ anweisungen in Stücken von om. 1090, 509, 1090 und 10 000 Lit auf den Inhaber lautend zur Ausgabe. Ihre Laufzeit darf fünf Jahre nicht überschreiten. Die Anleihe, über deren Verwendung die Regierung allein zu bestimmen bevollmächtigt ist, ist für die Errichtung wichtiger staatlicher Neuanlagen geplant. Mit dieser Anleihe erreichen die in den letzten zwei Jahren herausgegebenen Schatzanweisungen die Höhe von 53 Mill. Lit.
Der italienische Außenhandel im 1. Viertel jahr 1937.
Mailand, 22. April. Der Wert der im 1. Vierteljahr 1837 nach Italien (ausschließlich der Kolonien) eingeführten Waren betrug 2855 Mill. Lire. Ausgeführt wurden Waren im Werte von i587 Mill. Lire. In der gleichen Zeit des Vorjahres betrug die Einfuhr 1415 und die Ausfuhr 567 Mill. Lire. Für das 1. Viertelsahr 1935 lauteten die Zahlen 1915 bzw. 1162 Mill. Lire. Der Einfuͤhrüberschuß von Januar bis März betrug im laufenden Jahre 1168 Mill. Lire gegen 848 Mill. Lire im Vorjahre und 53 Mill. Lire vor zwei Jahren.
amm 0 0 O 0 0 O m m m r e,
Berlin, 22. April. Preisnotierungen für Nahrungs⸗ mittel. (Verkaufspreise des Lebensmittel groß⸗ handels für 100 Kilo frei Haus Groß-Berlin.) Bohnen, weiße, mittel 42,90 bis 43,00 M, Langbohnen, weiße, hand⸗ verlefen 45.90 bis 49,90 S6, Linsen, kleine, käferfrei 50,90 bis 54,90 „½, Linsen, mittel, käferfrei 5400 bis 58, 09 es, Linsen, große, käferfrei 58, )00 bis 70, 900 , Speiseerbsen, Vict. Konsum, gelbe 47,00 bis 49, )00 S,. Speiseerbsen, Vict. Riesen, gelbe 50, 00 bis 52,090 M, Geschl. glas gelbe Erbsen II 63,39 bis 64, 50 M6, do. III 58,00 bis 5h, 9 ge, Reis, nur für Speise⸗ zwecke notiert, und zwar: Italiener⸗Reis, glasiert — — bis — — (, Italiener⸗Reis, unglasiert — — bis — — „M, Gerstengraupen, mittel und fein 46,00 bis 42,00 S, Gerstengraupen, grob 37,00 bis 38,00 6, Gerstengraupen, Kälberzähne 3300 bis 34,00 ct, Gerstengrütze 34,900 bis 35.00 46, Haferflocken 40,90 bis 41,00 6. Hafergrütze, gesottene 44,00 bis 4500 , Roggenmehl, Type 997 34,55 bis 25,59 M6, Weizenmehl Type 1050 30440 bis 3140. (t, Weizenmehl, Type 812 (Vollmehl) 34,50 bis 35,50 1. Weizen, mehl, Type 5027 38,40 bis 39,40. Weizengrieß, Type 502 39,40 bis 40,49 A, Kartoffelmehl — — bis —— M, Zucker. Melis 6770 bis — — M . (Aufschläge nach Sortentafeh), Roggenkaffee 38.00 bis 38,50 6, Gerstenkaffee 38, 00 bis 39,00 „6, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 45,900 bis 47,00 t, Rohkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 318,090 bis 368.900 „6, Rohkaffee, Zentral⸗ amerikaner aller Art 330,00 bis 462,00 S½ς, Röstkaffee. Brasil Superior bis Extra Prime 40700 bis 436,00 M, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 43200 bis 558,00 „S½, Kakao, stark entölt 13800 bis —— sS6, Kakao, leicht entölt — — bis — — M, Tee, chines. 810,00 bis 8806,90 „ne, Tee, indisch 960,00 bis 1400,00 ½, Ringäpfel amerikan. extra choice — — bis
(Fortsetzung auf der nächsten Seite.
Wagengestellung ür Kohle, Koks und Briketts im Ruhrtedier: Am 27. April 1937: Gestellt 25 658 Wagen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 23. April auf 80, 00 Æ (am 22. April auf 80,00 MS) für 100 kg.
Notierungen der Kommission des Verliner Metallbörsenvorstandes
vom 23. April 1937. (Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):
Originalhüttenaluminium, 98 bis
99 w N löten desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren
,, d 148 8 Reinnickel, 98 — 99 ,... . — . Antimon⸗Regulus .. . Feinsilber
144 RM für 100 kg
1 N 2 ö. 39, 00-42, 00 1
In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Gelhsorten und Banknoten.
Telegravphische Auszahlung.
22. April Brief
23. April Geld Brief Geld Aegypten (Alexandrien
J 4 Argentinien (Buenos
Aires) I Pap.⸗Pes. Belgien (Brüssel u.
Antwerpen) ... Brasilien (Nio de
Janeiro)
Bulgarien (Sofia)
Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) .. England (London). . Estland
(Reval / Talinn] .. 100 estn. Kr. Finnland (Helsingf.) 100 finnl. M Frankreich (Paris). . 100 Fres. Griechenland (Athen) 100 Drachm. Holland (Amsterdam
und Rotterdam). . 100 Gulden Iran (Teheran) ... 100 Rials Island (Reykjavik) . 100 isl. Kr. Italien (Rom und
Mailand) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) 1 Jen Jugoslawien (Bel⸗
grad und Zagreb). 100 Dinar Canada (Montreal). I kanad. Doll. Lettland (Niga) ... 100 Lats Litauen (Kowno / Kau⸗
nas) 100 Litas Norwegen (Oslo) .. 100 Kronen Oesterreich (Wien) . 100 Schilling Polen (Warschau,
Kattowitz, Posen) . 100 JIloty Portugal (Lissabon)è. 100 Eseudo Rumänien (Bukarest) 100 Lei Schweden, Stockholm
und Göteborg) .. 100 Kronen Schweiz (Zürich,
Bafel und Bern). 100 Franken 56,88 Spanien (Madrid u. Barcelona) J... 100 Peseten 16,98 Tschecholow. (Prag) 1090 Kronen 8,516 Türkei (Istanbul) .. 1 türk. Pfund 1,978 Ungarn (Budapest) . 1090 Pengö Uruguay (Montevid.) 1 Goldpeso
Verein. Staaten von Amerika (New Vork) 1 Dollar
100 Belga 2,0 42,08
1 Milreis 9167 0150 100 Leva 3,047 3, 053 100 Kronen 3 100 Gulden . 11 L engl. Pfund 12,8 12,31
17,02 8, 664 1,982
L379 138
2, 438 2,492
Brief
20,46
16,22 14355
Geld Brief Notiz 20,8 20,46
für 16,16 3 . 4, 185 4,205
k 20 Franes⸗ Stücke .. Dold Dollars .. .. ] 1 Stück Amerikanische: 1000-5 Dollar. . 1 Dollar 2 2, 47 2, 47 2 und 1 Dollar. . 1 Dollar 3 2, 47 ⸗ 2, 47 Argentinische . .... 1 Pap.⸗Peso 77 0,747 0, 747 Helge. . o Fengg 41,S8vF 42, 04 42, 04 Brasilianische ... . 1 Milreis . 0, 158 0, 158 Bulgarische . . 100 Leva — Däntsche⸗ . 100 Kronen 54, 54. 88 Danziger ... . 100 Gulden ö . Englische: große. . . Lengl. Pfund s . 14 u. darunter Uengl. Pfund 12,255 12,295 , h fn . Finnische . . . . . .. 100 finnl. M. H, 3 4 5.38 Französische . .... 100 Frs. 5 10,995 1 Holländische . . . . . 100 Gulden 135.35 11 Italienische: große . 100 Lire — 100 Lire u. darunt. 100 Lire 3 313 13307 Jugoslawische . . . . 100 Dinar 5,6 h, 7 5,68 Kanadische ...... 1 kanad. Doll. ß 5 2,454 Lettländische ..... 100 Lats — Litauische.. ..... 100 Litas i 41,70 Norwegische ..... 100 Kronen 161,6 61,58 Oesterreich. große. . 100 Schilling — 100 Schill. u. dar. 100 Schilling 4 ͤ 18,90 Polnische 100 Ilotv 23 47,05 Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei unter 500 Lei . . . 100 Lei Schwedische 100 Kronen Schweizer: große. . 100 rs. 100 Frs. iu. darunt. 100 Frs. Spanische 100 Peseten Tschechoslowakische: 5000, 1000 u. 500 Kr. 100 Kronen 100 Kr. u. darunter 100 Kronen Türkische ...... . 1 türk. Pfund
: Ungarische ..... . 100 Pengö