Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 233 oon 8. Oktober 1937. S. 2.
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 233 vom 9. Oktober 1937. S. 3.
Anordnung über den Arbeitseinsatz von Maurern und Zimmerern. Vom 6. Oktober 1937.
Auf Grund der Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. August 1931 (Reichsgesetzbl. 1 S. 786) ordne ich mit Zustimmung des Reichsarbeitsministers und des Reichswirtschaftsministers folgendes an:
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(I) In privaten und öffentlichen Betrieben und Ver⸗ waltungen aller Art dürfen Maurer und Zimmerer nur ein⸗ gestellt werden, wenn eine schriftliche Zustimmung des Ar⸗ beitsamts vorliegt.
(2) Die Zustimmung ist nicht erforderlich, wenn
a) die Einstellung in der Zeit vom 1. Dezember bis
28. Februar erfolgt,
b) das letzte im Arbeitsbuch eingetragene Arbeitsverhält⸗ nis wegen Arbeitsmangel gelöst worden ist und dies
durch Bescheinigung des letzten Unternehmers nach⸗
( gewiesen wird. Für bestimmte Bezirke kann eine von der Vorschrift des Ab⸗ satz Ra abweichende Regelung getroffen werden.
(3) Maurer im Sinne dieser Vorschriften sind solche Per⸗ sonen, die nach den Eintragungen im Arbeitsbuch als ge— lernte Maurer anzusehen sind. Entsprechendes gilt für Zimmerer.
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((I Die Zustimmung ist von dem Arbeitsamt zu erteilen, in dessen Bezirk die letzte Arbeitsstätte des Maurers oder Zimmerers liegt. (2) Die Zustimmung ist vom Arbeitsamt grundsätzlich zu erteilen, wenn der Maurer oder Zimmerer a) nicht nur vorübergehend arbeitslos ist — sofern in diesem Falle eine Zustimmung im Hinblick auf die Vorschrift des 5 1 Abs. 2b überhaupt erforderlich ist —, b) nicht nur vorübergehend in anderen Berufen tätig ist, e) bisher außerhalb seines Wohnorts tätig war und ihm durch die Einstellung die Wiederherstellung der Haus— gemeinschaft mit dem Ehegatten, Kindern, Eltern oder Voreltern ermöglicht wird. (3) Die Zustimmung ist vom Arbeitsamt zu versagen, wenn der Abzug des Maurers oder Zimmerers a) staats- oder wirtschaftspolitisch bedeutsame Aufgaben beeinträchtigt oder b) die Wirtschaftlichkeit des Betriebes und die Zu⸗ sammensetzung der Betriebsgefolgschaft stört oder
c) die beteiligte Gemeinde unnötig belastet.
83 Der Antrag auf Zustimmung ist vom Unternehmer, der die Einstellung beabsichtigt, bei dem zuständigen Arbeitsamt (S 2) zu stellen.
54
Behörden, Organe von Versicherungsträgern und Für⸗ sorgeverbände sind innerhalb ihrer Zuständigkeit verpflichtet, den im Vollzug dieser Anordnung an sie gerichteten Er— suchen der Dienststellen der Reichsanstalt zu entsprechen. Nich · ¶sf cuchsendijtẽ N eic einge s beziẽhen. .
§85 . Unternehmer, die vorsätzlich gegen die Bestimmungen dieser Anordnung verstoßen, werden mit Geldstrafe oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, der sich vorsätzlich ohne Zustimmung als ö 4 . , oder beschäftigen läßt. Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Gelds bis zu 150 RM bestraft. ö . 586
Diese Anordnung tritt am 18. Oktober 1937 in Kraft.
Berlin, den 6. Oktober 1937. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung. Dr. Syrup.
4 I) * Anleihe des Freistaates Mecklenburg⸗Schwerin von 1926. Für die zum 1. April 1938 vorzunehmende Tilgung
werden angekaufte Schuldverschreibungen zum Nennbetrage von insgesamt 315000 RM verwendet.
Schwerin, den 7. Oktober 1937. Mecklenburgisches Staatsministerium, Abteilung Finanzen. J. A.: Dr. Cordu a. 4 ) 3 Staatsanleihe des Freistaates Mecklenburg⸗ Schwerin von 1928. Für die zum 1. März 1938 vorzunehmende Tilgung werden angekaufte Schuldverschreibungen zum Nennbetrage von insgesamt 302 000 RM verwendet. Mecklenburgisches Staatsministerium, Abteilung Finanzen. J. A.: Dr. Cordu a.
Slfte Ziehung der Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Freistaats Anhalt.
Bei der heutigen öffentlichen Ziehung der Auslosungs— rechte wurden folgende Nummern gezogen: Buchst abe A. Nr. 28 62 69 15 131 146 191 239 23665 20 * 97 ö * 2. * — 4 — * 2 2. 1 — 1 — 290 309 328 370 381 387 421 451 464 4765 493 514 560 5581 335 600 G33. 75s S803 857 865 10604 1599 10539 10651 1657 iii 115 11533 . 1222 1224 1245 1269 1815 1338 1339 1409 1425 1447 1479 ö. Bu chst abe B: Nr. 50 59 131 134 165 203 222 235 3567 365 38 416 419 480 517 5565 599 676 727 737 75 879 9634 943 980 gs87 990. Bu chst abe C: Nr. 3 128 26 55 109 111 1922 136 153 2313 337 367 3385 392 401 508 518 527 617 675 699 714
311 761
349 818
268 756
für und
und
bei
lösung
teichs
Buch
losungsscheine sowie eines der straße 27, zu erheben. ö.
Die Kasse ist werktäglich von 8 Uhr bis 129 Uhr für den Kassenverkehr geöffnet. Die Einlösung kann außerdem bei den Kassen der Deutschen Girozentrale — Deut bank — in Berlin sowie der Mitteldeutschen Landesbank — Giro⸗ zentrale für Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt — in
agdeburg und deren Zweiganstalten erfolgen.
Mit dem Ablauf des 31. Dezember 1937 hört die Verzinsung des Einlösungsbetrages auf.
Von den früher gezogenen Auslosungsscheinen find zur Ein⸗
Die am 8. Oktober aus gesetzblatts Teil Ii enthält:
Bekanntmachung über die in London der Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutze Eigentums und ihrer Nebenabkommen. Vom 77. Umfang: 5 Bogen. Verkaufspreis 075 RM ebühren; 0s RM für ein Stück bei Voreinf . ostscheckkonto: Berlin 96200. k
Berlin M 40, den 9. Oktober 1937.
Buch st abe D. Nr. 60 146 161 198 203 216 289 326 382 399 395 155 507 is 553 ss] 6e 680 702 756 727 7es 76 757 758 Sas Sus gol Fi 936 gs is 1027 joöb.
Bei der Einlösung werden gezahlt:
für 100, — RM Nennwert (Buchstabe A) und 4M v. H. Zinsen für 12 Jahre.
50), RM 20 — RM.
für 50, — RM Nennwert (Buchstabe B) und 4 v. H. Zinsen für 12 Jahre. .
zus. 770, — RM, 250, — RM 135. — RM,
25, — RM Nennwert (Buchstabe C) 4* v. H. Zinsen für 12 Jahre. .
zus. 385, — RM, 125, — RM 67,50 RM,
für 12,0 RM Nennwert (Buchstabe D)
475 v. H. Zinsen für 12 Jahre.
zus. 192,590 RM, 62,50 RM 33,75 RM,
Die Besitzer der gezogenen Auslosungsscheine werden auf⸗ gefordert, die am 31. Dezember 1937 zahlbaren Einlösungs⸗ beträge gegen Empfangsbestätigung und Rückgabe der Aus⸗ losun r 66 Nennbetrages in Schuldver⸗ schreibungen der Anleiheablösungsschuld des Freistaats Anhalt in Dessau,
Anhaltischen Landeshauptkasse
bisher nicht vorgelegt worden:
Buchstabe A: Nr. 679, 798, 8235, 1132, 1249. Buchstabe B: Nr. 32, 40, 79, 119, 52t, 565, 88, g60. Buch st abe C: Nr. 45, 133, 432, 471, 5to, 5963, 627, 654, 725, 792, 874. Buchstabe D: Nr. 118, 195, 605, 643, 800, 873, 934, 979. Dessau, den 7. Oktober 1937.
Anhaltisches Staatsministerium,
Abteilung Finanzen. J. V.: Frohn.
Bekanntmachung.
Die am 8. Oktober ausgegebene Nummer 111 des Reichs⸗ gesetzblatts Teil 1J enthält: Verordnung zur Ausführung und Ergänzung des Gesetzes zur Regelung des Walfangs. Vom 5. Oktober 1937. Gesetz zur Regelung des Walfangs. Umfang: 2 Bogen. Verkaufspreis 9,30 RM. Postversendungs⸗
. G04 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser ostscheckkonto: Berlin 962 00.
Berlin NW 40, den 9. Oktober 1937.
Vom
ReęichsnarIasgzamt
Dr. Hu brich.
Bekanntmachung.
Reichs vmerlagsamt. Dr. Hu brich.
erer er e ee ee e ee e e e m e e e e e m m e e. Nichtamtliches.
Nr. 40 des Reichsministerialblatts vom 8 soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt Scharnhorststraße 4, i waltungssachen: Verwaltungs befugnisse des Reichs in Wohnun . — 2. Finanzwesen: Uebersicht über
an Steuern, 3
1. April bis 31. August 1937. — 3. Konsulatwesen: Ernennung; Erlöschen von Exequaturerteilungen. rinärwesen: Aenderun der ärztlichen Bezirk führungsverordn
zu beziehen. Inhalt: i. Arbeitgeberwohnungsfürsorge;
ö ie öllen und anderen Abgaben
gegebene Nummer 36 des Reichs—
geänderten Fassungen
Oktober 1937 ist e, ,,,,
r — 4. Medizinal⸗ und Vete⸗ ingen in den Bezirken der Aerztekammern und Sgerichte. — 5. Steuer- und Zollwesen: Durch⸗ ung zum Schlachtsteuergesetz (SchlachtStDV.
zus. 96,25 RM.
Friedrich⸗
schen Kommunal⸗
6. Oktober 1937.
des gewerblichen September 1937.
Postversendungs⸗
Berlin M. 46, Allgemeine Ver⸗ Uebergang der
Einnahmen des in der Zeit vom
Nach
gegebene
halten.
9.
— 4 59 800 813 869 881 896.
Drucksachengebühr
unmittelbar von den Verlegern wewen, ferner Bücher, Druckhe gesehen vom Aufdruck auf der Bände — keinerlei he Ferner werden Inhalt zugelassen. D
Verkehrs wesen.
Drucksachen zu ermäßigter Gebühr nach Bolivien, Dahomey und Senegal. — Briefe mit zollpflichtigem Inhalt nach Morwegen.
Bolivien, Dahomey und Senegal sind — von 5 Ryf. für 100 g in Deu Zeitungen und
Rat und silse siaden die matter und ihre inder durch das silse erh
Mutter und ind“.
Zeitschriften zugelassen worden, die oder deren Beauftragten versandt fte und Musiknoten, die — ab⸗ dem Umschlag und den Schutzblättern Ankündigungen oder Anpreisungen ent— n nach Norwegen Briefe mit zollpflichtigem ie Briefe müssen auf der Vorderseite mit
ur ermäßigten fia heraus⸗
und beginnen pe lic Reihe 50 Pfg.
—
dem grünen Zollzettel beklebt sein, auf dem die Art, das Rein- gewicht und der Wert der in der Sendung enthaltenen Ware genau anzugeben ist.
Zahl der Rundfunkanlagen am 1. Ottober.
Die Gesamtzahl der Rundfunkanlagen im Deutschen Reich betrug am 1. Oktober 1937 8412848 gegenüber 8285193 am 1 September. Im Laufe des Monats September ist mithin eine Zunahme von 127 655 Teilnehmern (1,5 v) eingetreten. Unter der Gesamtzahl am 1. Oktober befanden sich 565 934 gebühren— freie Empfangsanlagen.
—
Aus der Verwaltung.
Steuerermäßigung für Hausangefstellte wird beschrãnkt.
on Förderung der Unterbringung der arbeitslosen Haus— angestellten im Rahmen der Arbeitsschlacht wurden nach der Machtübernahme steuerliche Vergünstigungen für die Be— an e von Hausgehilfinnen eingeführt. In das Einkommen- teuergesetz wurde die Bestimmung aufgenommen, daß im Rahmen der Sonderausgaben, die vom Gesamtbetrag der Einkünfte abzu⸗ ien sind, auch ein Betrag von 50 RM für jede Hausgehilfin ie, zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehört, abzugsfähig ist. Seit Erlaß dieser Anordnung haben sich die Verhältnisse auch für die Hausgehilfinnen wesentlich geändert. Bei ihnen gibt es heute nicht nur keine Arbeitslosigkeit mehr, die die Förderung der Be— schäftigungsgufnahme ,, sondern es herrscht im Gegenteil ein ausgesprochener Mangel an Hausgehilfinnen. Ez ist deshalb auch nicht mehr vertretbar, die steuerliche Ver. un tigung in dem bisherigen Umfange weiterzugewähren. Staatssekretär Reinhardt vom Reichsfinanzministerium kündigt daher, wie das Nd3. meldet, eine Einschränkung dieser Maßnahme an. Die Vergünstigung soll für Unverheiratete und für kinderlos Verheiratete beseitigt werden. Für Haushalte mit Lindern wird sie dagegen im k der bevölkerungspolitischen Förderungsmaßnahmen der Reichsregierung auch weiterhin auf⸗ rechterhalten.
Kunst und Wissenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater In der Zeit vom 10. bis 18. Oktober.
Staatsoper. Sonntag, den 19. Oktober. Der fliegende Holländer. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 11. Oktober. In der Neuinszenierung: Zar und Zimmermann. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Dienstag, den 12. Oktober. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 13. Oktober. Die verkaufte Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr. Donnerstag, den 14. Oktober. Der fliegende Holländer. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 20 Uhr. Freitag, den 15. Oltober. In der Neuinszenierung: Zar und Zimmermann. Mustlal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. . Sannahend den 16 Oktaher. Neuinszenierung: en fkal. keitung: Egk. Beginn? 36 uhr ö. Sonntag, den 17. Oktober. Beginn: 20 Uhr: Montag, den 18. Oktober. Madame Butterfly. Musikal. Leitung: Jäger. Beginn: 20 Uhr.
Staatliches Schauspielhaus. Sonntag, den 10. Ottober. Wallen stein. Beginn: 19 Uhr. Montag, den 11. Ottober. Was ihr wollt. Beginn: 20 Uhr.
Martha. Musikal. Leitung: Heger.
Braut.
Mignon. Arabelle. Musikal. Leitung: Heger.
Mittwoch, den 13. Oktober. Eg mont. Beginn: 20 Uhr. Donnerstag, den 14. Oltober. Hamlet. Beginn: 1915 Uhr. Freitag, den 15. Oktober. Wallenste in. Beginn: 19 Uhr. Sonnabend, den 16. Oktober. Wallenstein. Beginn: 19 Uhr. Sonntag, den 17. Oktober. Richard III. Beginn: 19 Uhr. Montag, den 18. Oktober. Der eingebildete Kranke. Beginn: 20 Uhr.
Staatstheater⸗Kleines Haus. Sonntag, den 10. Oktober. Lauter Lügen. Beginn: 20 Uhr.
Montag, den 11. Oktober. Der Raub der Sabinerinnen. Beginn: 20 Uhr.
Dienstag, den 12. Oktober. 20 Uhr.
Mittwoch, den 13. Oktober. Lauter Lügen. Beginn: Donnerstag, den 14. Oktober. Bunbury. Beginn: 20 Freitag, den 15. Oktober. Emilia Galotti. Beginn:
Sonnabend, den 16. Oltober. Emilia Galotti. 20 Uhr.
Sonntag, den 17. Oktober. Lauter Lügen. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 18. Oktober. CJauter Lügen. Beginn: 20 Uhr.
Emilia Galotti. Beginn: 20 Uhr. Uhr.
20 Uhr. Beginn:
Aus der Preußischen Akademie der Wifssenschaften.
Berliner Akademievorträge 1937 / 38.
Von Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften
werden im Laufe des Winters Vorträge gehalten werden:
1. Mittwoch, den 2. Oktober 1937, Herr Eduard Schwyzer: „Arisch und indogermanisch“.
2. Mittwoch, den 24. November 1937, Herr Johannes Stroux: „Volk und Staat in der Augusteischen Dichtung“.
3. Mittwoch, den 15. Dezember 1937, Herr Hans Geiger: „Natürliche und künstliche Radioaktivität“ (mit Licht— bildern).
4. Mittwoch, den 19. Januar 1938, Herr Paul Koschaker: Familie und Ehe im alten Orient“ (mit Lichtbildern).
d. Mittwoch. den 16. Februar 1938, Herr Ferdinand Sauer⸗ . „Stellung und Aufgaben der Chirurgie in der Heil—⸗ unst!.
6. Mittwoch, den 9. März 1938, Herr Johannes Fitting 6 „Das Pflanzenleben der Wüsten“ (mit Licht⸗ ildern).
Die Vorträge finden sämtlich im Festsaal der Akademie statt
n um 775 Uhr. Eine Karte für die ganze
ostet 5 RM, für den Einzelvortrag 1 R Stehplãtze Die Karten sind bei dem Pförtner der Akademie, Unter
den Linden 8, zu beziehen. Der Ertrag ist für Zwecke der Akademie bestimmt.
Dienstag, den 12. Oktober. Wallen stein. Beginn: 19 Uhr.
Der EGisenhüttentag 1937.
RMohstofflage und Vierjahresplan.
Auf dem diesjährigen Eisenhüttentag kann die Vortrags— ag, die am Sonnabendvormittag unter dem erz von (Ing. e. h. H. Klein, Siegen, abgehalten wurde und sich mit Gegenwartsaufgaben des deutschen Eisenhüttenmannes be⸗ tigte, besonderes Interesse beanspruchen, weil hier die bleme der deutschen Eisenindustrie behandelt wurden, die sich der Rohstofflage ergeben und im Rahmen des Vierjahres⸗ mes ihrer Lösung zugeführt werden.
Dr.-Ing. T. Reichardt, Düsseldorf, behandelte die Roh⸗ sslage, Roheisen⸗ und Stahlsortenfragen. Der Vortragende Es zunächst auf die Bedeutung der durch den Vierjahresplan 1Eisenindustrie gestellten Aufgaben und sodann auf die Aende⸗ ngen hin, die in den letzten Jahrzehnten die Arbeitsweise der Jüchen Eisenwerke erfahren hat: bei gleich großer Rohstahl⸗ vinnung wie 1913 von über 19 Mill. t war 1936 der Erzver⸗ nch ganz bedeutend geringer als 1913, zum Teil, weil viel hr Schrott und entsprechend weniger Roheisen verarbeitet und Erzeugung an Siemens⸗-Martin⸗Stahl von 38, 9, auf 52,9 99 R Gesamtstahlerzeugung gesteigert, die Thomasstahlherstellung r entsprechend eingeschränkt worden ist. Der Redner warf die age auf, wie hoch sich bei weiterer Steigerung der Stahl⸗ engung unter starker Heranziehung inländischer Erze der Roh⸗ n- oder Erzbedarf künftig stellen wird, und ob es möglich sein 1d, mit Hilfe dieser phosphorhaltigen deutschen Erze auch die ik gestiegene Nachfrage nach Siemens⸗Martin⸗Stahl zu be⸗ digen. An Hand von statistischen Unterlagen aus den letzten hren wurde gezeigt, daß das Eisen, das im Schrott und in den deren eisenreichen Abfällen enthalten ist, die in den Walzwerken D den übrigen weiterverarbeitenden Betrieben entfallen, zu⸗ mmen mit dem Alteisen zu den Schmelzbetrieben zurückgeleitet D dort erneut zu Stahl oder Grauguß verarbeitet werden, einen indigen Kreislauf innerhalb der Eisenindustrie ausführt. Des⸗ be steigt der Entfall an diesen Stoffen in starkem Maße mit E Stahlerzeugung. Das Schrottaufkommen betrug in den pen beiden Jahren durchschnittlich 68 bis 70 9, vom Eisen⸗ alt der verhütteten Erze, und es wird auch bei vorsichtiger Hätzung erwartet, daß jede Tonne Eisen, die zusätzlich mit deut⸗ n Erzen künftig in die Hochöfen gelangt, gleichzeitig auch einen chrentfall von reichlich einer halben Tonne Schrott verursacht. e liefert deshalb bei dessen vollkommener Ausnutzung neben er Tonne Thomasrohstahl noch fast eine halbe Tonne Siemens⸗ lartin⸗Rohstahl. Da der Phosphorgehalt der deutschen Erze ar zur Stahleisenherstellung zu hoch, teilweise aber nicht hoch ng ist, um ein Thomaseisen mit dem üblichen Phosphorgehalt maus herzustellen, erörterte der Vortragende noch die beiden w Erhöhung des Phosphorgehaltes im Roheisen in Betracht nmenden Möglichkeiten: der Zusatz von Rohphosphaten oder WViederverarbeitung eines Teils der Thomasschlacken im Hoch⸗ en. Technisch sind beide Wege gleich gut gangbar.
Dr. H. Bansen, Rheinhausen, sprach über die Rohstofflage 18 Manganfrage in der Roheisenwirtschaft. Schrott als phos⸗ or- schwefel⸗ und kohlenstoffarmer Einsatz in den Stahlerzeu⸗ ngs verfahren sei mengenmäßig nach seinem Entfall beschränkt. w Eisenersatz werde nach wie vor im wesentlichen durch Buktion von Eisenerzen mit Koks im Hochofen erfolgen, jedoch en zur Ausnutzung von Koksgrus und Schwelkoks auch andere
fahren, wie das Krupp⸗Renn-⸗Verfahren, heranzuziehen. Die
dnung der Roheisensorten erfolge nach ihrem Silizium⸗ und hangangehalt. Eine Vereinfachung in der Sortenführung und mit eine Erhöhung der Hochofenleistung und eine Verbesserung 3 Manganausbringen werde durch die getrennte Erzeugung von langaneisen erreicht. Die Nachentschwefelung des Thomas— pheisens könne durch Soda erfolgen. Die Trennung der Erze 18 der Roheisensorten daraus nach 1. manganarmem und posphorhaltigem Eisen, 2. manganarmem und phosphorarmem
—
Märkische Binnenschiffahrtstagung 1937 in Berlin.
der Ausbau der Berliner Wasserstraßen für den Mittellandkanal.
Die Märkische Binnenschiffahrtstagung, die am 8. und Oktober 1937 unter dem Vorsitz von Hüttendirektor Arthur ennecke, Brandenburg, Havel, vom Verein zur Wahrung der sitteldeutschen Schiffahrtsinteressen in Berlin veranstaltet Rurde, gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung aller seise, die am Schiffahrts⸗ und Hafenverkehr, dem Ausbau und r Verwaltung der Märkischen und Berliner Wasserstraßen be⸗ kligt sind. Sie stand im Zeichen der im kommenden Jahre zu wartenden Fertigstellung des Mittellandkanals und der siobleme, die sich daraus für die bauliche Ausgestaltung der kerliner Wasserstraßen und die zukünftige Entwicklung der Hafen⸗ pirtschaft der Reichshauptstadt ergeben.
Der Vorsitzende des Vereins wies in seiner Begrüßungs⸗ mprache auf die große Bedeutung der Wasserwege und des Finnenschiffahrtverkehrs für die Güterversorgung der Reichs⸗ nuptstadt hin, die fast ein Drittel aller Güter auf dem 5 kege bezieht. Er würdigte die Leistungen der Reichswasser⸗ saßenverwaltung, die durch bedeutende Ausbaumaßnahmen in letzten Jahren die Wasserverkehrswege von Hamburg, von settin und von der oberen Oder nach Berlin auf einen leistungs⸗ shigen und modernen Stand gebracht habe und die nunmehr im ge der Fertigstellung des Mittellandkanals auch die Berliner sasserstraßen für die gesteigerten Verkehrsbedürfnisse großzügig usgestalte.
Wasserbaudirektor Dr. Schmidt von der Wasserbaudirektion urmark (Berlin) gab in seinem Vortrage über den Ausbau der serliner Wasserstraßen für den Mittellandkanalverkehr die neuen 13baupläne der Reichswasserstraßenverwaltung im einzelnen be⸗ nnt. Durch den Mittellandkanal wird eine ber em feen if 10 bis 11 Mill. t im Jahre erwartet (1936: 8,5 Mill. t). Au mit dem Erscheinen von 1000⸗t⸗Schiffen zu rechnen, die in sster Linie vom Mittellandkanal herkommen werden. Haupt⸗ spfangsstellen sind der Westhafen, der Osthafen und das Indu⸗ siegebiet an der oberen Spree. Es muß eine Regelung des Ver⸗ hrs getroffen werden, die allen Anforderungen genügt. Zur urchführung dieser notwendigen Verkehrsregelung sind aber die rliner Wasserstraßen in ihrem heutigen Zustand noch nicht sllig geeignet. Insbesondere bereitet die Spree exhebliche hwierigkeiten. Scharfe Krümmungen und niedrige Brücken, des bedingt durch die großstädtische Bebauung, vermindern den Ert der Spree als Wasserstraße erheblich. Die baulichen Maß— chmen müssen daher so gewählt werden, daß die Spree mög⸗ hst vom Verkehr entlastet und die anderen Wasserstraßen dafür ürker herangezogen werden. Daher sind folgende Baumaß⸗ ehmen in Aussicht genommen worden; Ausbau des Teltow⸗ nals für das 1906-⸗Schiff durch Bau einer dritten Schleuse in
Handelsteil.
Eisen und 3. phosphorarmem Manganeisen bringe die neue For— derung zur stoffwirtschaftlich richtigen Verarbeitung des Mangans auf der phosphorarmen Seite zur Ersparnis an Auslandsmangan. Durch Erhöhung des Manganeinsatzes im Siemens⸗-Martin⸗-Ofen könne man nur in gewissen Fällen die Manganwirtschaft ver⸗ bessern. In der gebundenen deutschen Stoffwirtschaft komme es darauf an, die zur Verarbeitung bestimmten Erze stoff— wirtschaftlich völlig auszunutzen. Hierfür müsse der wirtschaft— lichste Weg gefunden werden. Zur besten Ausnutzung und Be— herrschung der Eisenbegleiter, wie Mangan, Ehrom, Vanadin, Nickel und Titan, sei es notwendig, sich mehr als bisher der Ver— fahren der Trennung von Mehrstoffsystemen durch stufenweise Reduktion und Oxydation zu bedienen.
BProfessor 3 M. Paschke, Clausthal, hielt sodann einen . über „Das saure Schmelzen im Hochofen und die Bedeutung alkalischer Schlacken bei metallurgischen Vorgängen“. Dr. G. Trömel, Düsseldorf, befaßte sich mit Aufgaben auf dem Gebiete der Phosphatschlacken.
Die Bedeutung der Energiewirtschaft für Art und Ort der Verhüttung deutscher Eisenerze wurde von Professor Dr. K. Rummel, Düsseldorf, herausgestellt. Diese Bedeutung er⸗ ebe sich daraus, daß bei einer Rohverhüttung der gesamten eutschen Erze ein Gasüberschuß von Milliarden Kubikmetern Koksofen⸗ und Hochofengas außerhalb der Hüttenwerke unterzu— bringen sein werde, während in dem anderen Grenzfall eine Vor⸗ verarbeitung aller deutschen Erze auf Renn⸗ und Schmelzeisen zu einem starken Gasmangel auf den Hüttenwerken führen müßte. Im rn m e . mit den Auswirkungen des Gasüberschusses entstehe eine Art Sortenproblem der Energiewirtschaft, das einen Ausgleich zwischen Koks, Koksgrus, grüner Kohle, Gischtgas, Koksofengas erfordert und weiterhin Ark und Ort der Versorgung mit elektrischem Strom stark beeinflußt. Der Vortragende zeigte weiter, in welcher Weise die verschiedensten Einflüsse * auf den zu fordernden Koksverbrauch je Tonne . geltend machen, wie z. B. nach dem wechselnden Anteil der Förderung deutscher Erze an den , , wechselnder Mehrerzeugung an Rohstahl, geänderten Verhältnissen von Thomas zu Siemens⸗ Martin⸗-Stahl usp. Ferner wurde untersucht, wie sich unter allen diesen Verhältnissen die Koksofengasüberschüsse gestalten und welche Mengen an Renn⸗ und Vorschmelzeisen zur Durch⸗ führung dieser Gedanken erforderlich sein würden. Aus den an— gestellten Ueberschlagsrechnungen wurde als wichtigste die prak⸗ tische Folgerung gezogen, ö. die neu zu bauenden Kokereien so— . wie irgend möglich auf die senh item; gelegt werden müssen.
Professor Dr. R. Durrer, Berlin, befaßte sich mit dem Thema „Sauerstoff als Hilfsmittel bei den metallurgischen Ver⸗ fahren“, während Dr. A. Jünger, Augsburg, die Zusammen⸗ arbeit von Konstrukteur und Eisenhüttenmann bei der Werkstoff⸗ umstellung erörterte. Die Werkstoffumstellung, wie sie heute durch die Rohstofflage notwendig werde, allein von der hüttenmännischen Seite aus zu betreiben, werde nicht zu einem vollen Erfolg führen können. Viel wichtiger sei es dabei, daß der Konstrukteur . klar werde, welche Eigenschaften er von den Werkstoffen für eine Bauteile ren müsse und in welchem devisenmäßig billigsten Baustoff diese am besten vereinigt seien. Auf dem Ge⸗ biete der Stähle sei von dem Konstrukteur zu überlegen, wo die Grenze des Anwendungsbereiches der unlegierten gegenüber den legierten Stählen liege. Eine Frage, die ebenfalls weder vom Konstrukteur noch vom ,, allein zu lösen scʒ sei die Anwendnung von Gußteilen, wo man bisher mit geschmie— deten Stahlteilen gearbeitet habe. Neue Möglichkeiten wie auch neue Fragen stelle dem Konstrukteur die Entwicklung der dauer⸗ standfesten und hitzebeständigen Stähle, auch der plattierten Stähle. Die Verarbeitung und richtige Betriebsanwendung er⸗ fordere aber dabei so viel Werkstoffkenntnisse, daß auch hier wieder nur die Zusammenarbeit mit dem Metallurgen tatsäch⸗ lich zu den wirtschaftlich und technisch besten Leistungen führe.
Machnow; Umbau der beiden Schleusen des Landwehrkanals, wo⸗ durch dieser Kanal für Breslauer Maßkähne (550 t) befahrbar wird; Neubau einer Doppelschleuse in Charlottenburg für 16090⸗t⸗ Kähne an Stelle der jetzt bestehenden Schleusenanlage; im An⸗ schluß an diese , e ein Durchstich bei Charlottenbur bis zum Westhafen, ferner Verlegung der Spreemündung . 4,7 Km, Bau einer Schleuse in Spandau für 1000⸗t⸗Schiffe neben den vorhandenen und möglicherweise auch Umbau des Spandauer Schiffahrtskanals für 1009⸗t⸗Schiffe.
Oberbaurat Strangmann von der Städtischen Haupt- tiebauverwaltung Berlin gab an Hand zahlreicher Lichtbilder in seinem Vortrag über die Berliner Häfen und i. künftige Ent⸗ wicklung einen Ueberblick über die bisherige Entwicklung der Berliner Hafenwirtschaft. Als Standort einer umfangreichen weiterverarbeitenden Industrie mit großem Rohstoffbedarf und als Wohnort einer 4 Millionen⸗Bevölkerung mit ihrem großen Bedarf an Baustoffen, , , und Nahrungsmitteln ist Berlin ein ausgesprochener Versorgungshafen. Der Binnenhafen Berlin hat daher einen Fun ff anderen Charakter als z. B die großen Häfen Duisburg⸗Ruhrort oder r . deren Um⸗ schlag viel weniger dem eigenen Bedarf als dem des Hinterlandes dient. Das Verhältnis des Versandes zum Empfang ist daher in Berlin besonders ungünstig, was sich für Hafen und Schiffahrt naturgemäß unwirtschaftlich auswirkt. Bezüglich der Zukunft der Berliner Häfen ist anzunehmen, daß vermutlich der Wasserverkehr n, n. schon infolge der wasserverkehrsgeographisch günstigen
age Berlins zu den Seehäfen Hamburg und Stettin, ferner in⸗ ele der örtlichen Gebundenheit des weitaus größten Teiles der en Berliner Markt versorgenden Bauindustrie an die am schiff⸗— baren Wasser liegende hen es und schließlich infolge des künftig verbesserten bzw. ganz neu geschaffenen Wasseranschlusses an das oberschlesische und das rheinisch-westfälische Kohlen⸗ und Industriegebiet auch in Zukunft seinen vor dem Kriege inne⸗
bten Anteil an dem gesamten Berliner Verkehrsaufkommen ke aupten wird. Dieser Anteil betrug mit geringen Schwankungen zwischen ? und 3 je Kopf der Bevölkerung und wird unter Be⸗ rücksichtigung des Mittellandkanals noch um schätzungsweise 10 bis 15 975, wachsen. Wesentlich größer als die Verkehrsmenge wird relativ der Zuwachs an Transportleistung der von Ruhr und Rhein auf dem Hafen Berlin fahrenden Schiffe sein, und dem⸗ entsprechend dürfte sich auch die Frachtersparnis auswirken, die der Berliner Wirtschaft zugute kommt. Voraussetzung ist aller⸗ dings, daß die vom Reichsverkehrsminister verfolgte Tarifpolitit eine entsprechende Verkehrsverlagerung, besonders von Kohle und Eisen auf den Mittellandkangl, fort vom Bahnweg bzw. vom kombinierten Weg über die Seehäfen Hamburg und Stettin, zu— läßt. Abschließend kam der Redner zu dem Ergebnis, daß auch bel günstigster Annahme der künftigen Verkehrsentwicklung die noch längst nicht an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelang⸗ ten Berliner ere nbeggn mit ihren Betriebseinrichtungen allen billigen Ansprüchen, d. h. den gesteigerten Anforderungen des Mitellandkanalverkehrs genügen.
— ——
Berliner Börse am 9. Oktober.
Aktien und Renten freundlich.
Die gestern im Anschluß an die Glattstellungen der Kulisse beobachteten kleinen Publikumsabgaben fanden heute keine Fort— setzung. Da sich auch der berussmäßige Börsenhandel in der letzten Zeit weitestgehend entlastet hafte, und nunmehr eine ewisse Marktleere nicht zu verkennen ist, führte die sich an⸗ ahnende Rückkaufsneigung auf fast der ganzen Linie zu Erholun⸗ gen. Gestützt wurde dieser Tendenzumschwung durch nachträglich wirksam werdende günstige Wirtschaftsmeldungen, die heute ver— vollständigt wurden durch einen Bericht über neuerdings kräftig ansteigenden Ruhrkohlenabsatz und den ebenfalls höhere Erzeu⸗— gungsziffern ausweisenden Vierteljahresbericht der Vereinigten Stahlwerke. Letzterer hatte am Montanmarkt eine Erholung der Stahlvereins⸗-Aktie selbst um 1 2 zur Folge. Hoesch eröffneten 36, Klöckner .z und Stolberger Zink 1 * höͤher.
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Bemerkenswert war, daß Harpener trotz des günstigen Kohlenberichts um 115 25 zurückgingen, was jedoch nur auf eine Zufallsorder zurückzuführen ist. Das Gleiche galt bei den Braun— sohlenwerten von Eintracht, die 2 3, einbüßten. Von chemischen Papieren konnten Farben einen Anfangsverlust von 1 „ un—⸗ mittelbar nach der ersten Notiz wieder ausgleichen. Fast durch⸗ weg fester eröffneten, soweit notiert, Versorgungswerte, an der Spitze EW Schlesien mit 4 155 und Dessauer Gas mit 4 155. Auch Maschinenbauwerte erfreuten sich lebhafter Nachfrage, so daß Orenstein um 133 und Rheinmetall Borsig 175 höher au— geschrieben werden konnten. Mit Besserungen sind ferner hervor— zuheben: Bemberg (4 1M), Berger (4 11), Aschaffenburger und Junghans, letztere auf den erfreulichen Jahresbericht, mit je 2 25. Schwächer lagen dagegen Deutsche Telefon um 2, All⸗ gemeine Lokal u. Kraft — nach Pause — um 11 und Hänsa— dampf um z 23. Auch Deutscher Eisenhandel war um 1 3. gedrückt.
Im Verlauf machten die Kursbesserungen am Aktienmarkt nur noch vereinzelt Fortschritte. Vielfach konnte man bereits Wochenendrealisationen beobachten. Farben gingen bis auf 1612, Waldhof um 35 und Dessauer Gas um * 96 zurück. Auch Ver. Stahlwerke konnten sich nicht voll auf dem Eröffnungskurs be—
upten (11558). Im allgemeinen waren die Kurse aber gut ehauptet.
Die Börse schloß in freundlicher Verfassung. Die im Verlauf . T. gedrückten Kurse erfuhren zum überwiegenden Teil eine kich ie Aufbesserung, so daß im allgemeinen das Eröffnungs⸗ niveau auch für die Schlußnotierungen galt. Farben gingen mit 162, Ver. Stahlwerke zu 116 aus dem Verkehr.
Am Einheitsmarkt war in Großbankaktien kleines Angebot vorhanden. Handelsgesellschaft und Deutsche Bank wurden je M S6, Commerz Bank 6 9 billiger untergebracht. Deutsch⸗— Asiatische Bank, auf die die Anzeigepflicht ausgedehnt wurde, gaben erneut 28 RM, Vereinsbank Hamburg R 2 und Adea si/s her. Von Hypothekenbanken ermäßigten sich Hamb. Hyp. um 155 und Meininger Hyp. um 11 75. Bei den Industriepapieren erfuhren Goedhart eine Ermäßigung um 3 3, wohl im Zusam⸗ menhang mit einer Notiz, daß die Klärung schwebender Meinungs⸗ verschiedenheiten mit der Steuerbehörde bisher noch nicht geklärt 9 und diese für die Dividendenbeurteilung maßgebende Frage aher bei der Kursentwicklung berücksichtigt werden müsse. Schwächer waren ferner Deutsche Schachtbau um 4 und Siegers⸗ dorfer Werke um 3 25, fester dagegen Düsseldorfer Höfelbrauerei um 4 35.
Am Rentenmarkt wurden Reichsaltbesitz um * auf 12835 heraufgesetzt; im gleichen Ausmaß stiegen Wiederaufbauzuschläge. Die Umschuldungsanleihe notierte unv. 94,85
Am Kassarentenmarkt blieben Hypothekenpfandbriefe und Kom— munalobligationen, abgesehen von einigen Kompensationen, ohne Umsatz. Stadtanleihen wurden auf Vortagsbasis gehandelt. Von
rovinzanleihen sind Ostpreußen mit 4 36, von Länderanleihen amb. Alt- und Neubesitz mit je — * und Thüringer Altbesitz mit — 36 hervorzuheben. Zu erwähnen sind ferner 43 ige Ham⸗ burger Hypothekenpfandbriefe Litera A mit 4 36S 2, wobei Zu⸗ teilung vorgenommen werden mußte. Preuß. Landesrentenbank⸗ pfandbriefe gewannen in allen Serien n, . Ländergnleihen waren eher etwas angeboten. Von Industrieobligationen büßten Farben 1 und Aschinger * 7 ein. Siemens⸗Halske Obligationen von 1930
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(Debentures) gaben nach Pause 31 her.
Am Geldmarkt wurden für Blankotagesgeld auf ermäßigte Sätze gefordert.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das engl. Pfund mit unv. 18,35, der Dollar mit 2,493 (2,2), der Gulden mit 137,83 (137,80), der Frane mit 8,23 (6,21) und der Franken mit 57,34 (57, 30) festgesetzt.
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Zum „Tag der Deutschen Wirtschafts⸗ wissenschaft ?.
Auf dem Tag der Deutschen Wirtschaftswissenschaft / der vom 11. bis 14. Oktober als erste Jahrestagung der Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft veranstaltet wird, werden hest alle die deutsche Wirtschaftspolitik bewegenden Probleme Be⸗ andlung finden. Fragen der gegenwärtigen Virtschafts⸗ und Finanzpolitik wird der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk behandeln, über Lage und Zutunft der deutschen Gemeindefinanzen spricht der Prãsident des Deutschen Gemeindetages, Dr. Jeserich, Präsident Prof. Dr. Bräuer wird das Verhältnis der deutschen Wirtschaftswissenschaft zur Wirt⸗ schaft behandeln. „Technischer Fortschritt und Lebensraum des deutschen Volkes, ist das Themg eines groß angelegten Vor⸗ trages von Prof. Dr. von Gottl-Ottlilienfeld. Ueber „Grundsätze deutscher Wirtschaftsgestaltung“ wird Ministerialrat Prof. Tr. Hunke sprechen. Ein Nachmittag ist der. Behandlung der Roh⸗ tofffragen gewidmet; über die wirtschaftliche Seit der Kolonial- 6 spricht Generalkonsul Karlowa vom Amt. Ribbentzop über „Der deutsche Holzbedarf und seine Befriedigung Prof. Dr. Beste, Tharandt. Der Exfinder des synthetischen. Kautschuls, Prof. Dr. Dr. h. c. Fritz Hofmann, Breslau, wird über die. Be⸗ deutung des synthetischen Kautschuks für die deutsche Rohstoff⸗ wirtschaft sprechen. Fragen der Betriebswirtschaftslehre. finden in den Vorträgen „Investition, Kapitallenkung und vollswirt- schaftlicher Arbeitseinsatz“ (Dr. Rath, Göttingen Wirtschafts⸗ lage und Bilanzgestaltung“ (Prof. Dr. Hasenack, Freiburg), „Die Aufgabe der Betriebswirtschaftslehre im Nahmen. der den chen Wirkschaftspolitik“ (Brof. Dr. Dr. h. e. Nick lisch, Berlin), Wirt⸗ schaftlichkeitsprobleme im Bank⸗ und Kreditwesen. (Brof. Dr. Kalberam, Frankfurt, M.), Behandlung. Der Präsident. der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche⸗ rung, Geh. Regierungsrat Dr. Syrup, spricht über die für die Durchführung des. Vierjahresplanes außerordentlich wichtige Frage des Arbeitseinsatzes in der deutschen Wirtschaft. Gen--Dir. Braß, der Leiter der Wirtschaftsgruppe Privatversiche rung, be⸗ handelt das Thema „Sozialisierte oder sozialistische Versicherungs⸗ wirtschaft“. Die Fragen der Verkehrspolitik finden in den Vor— trägen „Der Eisenbahntarif und seine Beeinflussung durch die konkurrierenden Verkehrsmittel“ (Reichsbahndirektor Dr. Syieß) und „Wirtschaftsaufschwung im Zeichen der Motorisierung (Dr.⸗ Ing. Scholz, der Präsident des Reichs traftwagenbetriebsverban- des,, eine ihrer Bedeutung angemessene Würdigung.
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