Reichs ⸗ und Staatsanzeiger Nr. 244 vom 22. Oktober 1937. S. 2.
—
wissenschaft vor dem Umbruch immer wieder vertretene Opfer⸗ thegrie und ersetzen sie durch den Grundsatz, daß die Entrichtung von Steuern die Erledigung einer Pflicht ift, die die Natur dem einzelnen um seiner selbst willen auferlegt und deren Merkmale durch die Gesetze des Staates geregelt sind. Dieser allgemeine Grundsatz, der das Verhältnis des Volksgenosfen im Dritten Reich zu den Steuern neu umschreibt, bietet die Grundlage für die wei— teren Leitsätze der nationalsozialistischen Steuerpolitik, nämlich den Leitsatz von der sozialen Gerechtigkeit der Steuern, den Leitsatz von der Pflege der Bevölkerungspolitik durch die Steuern, den Leitsatz vom Wert der Persönlichkeit im Rahmen der Steuergesetz⸗ gebung und den Leitsatz von der Rücksichtnahme auf wirtschaftliche und soziale Verhältnisse.
35 Die 6 eines ganzen Steuersystems nach diesen Leitsatzen ist keine Arbeit, die von heute auf morgen getan wer⸗ den kann, besonders wenn sie im Drang des Umbruchs unter den ungünstigsten wirtschaftlichen und konjunkturellen Verhältnissen und auf der Grundlage eines für eine solche Reformarbeit nicht durchweg geeigneten Steuersystems geleistet werden muß. Ein Steuersystem umfaßt eine nach der wirtschaftlichen und gesell⸗= schaftlichen Verfassung der Nation verschieden abgestufte Vielzahl von Steuern, die nach bestimmten Grundgedanken geordnet sein sollen und nach ihrem Ausmaß, ihrer Reihenfolge und ihrem Zu⸗ sammenhang gufeinander abgestimmt sind. Daß sich diese Forde⸗ rung in der Praxis nicht ohne weiteres voll verwirklichen läßt, bedarf keiner weiteren Ausführung, und die eben dargestellten einheitlichen Grundgedanken eines Steuersystems können häufi
nur in verhältnismäßig großen Zügen zur Geltung kommen, wei unter Umständen finanzpolitische Gesichtspunkte, deren Lösung vordringend ist, systematischen Gesichtspunkten beim Aufbau und der Abstimmung der Steuern untereinander vorangehen. So ist es auch beim Aufbau des Steuersystems im Dritten Reich ge⸗ wesen. Zunächst mußte das damals bestehende Steuersystem, dessen schwerste Nachteile in der unorganischen Häufung einzelner Steuern bei gleichem Tatbestand und gleichem Personenkreis lagen, so umgeändert werden, daß ein erträgliches Nebeneinander der Steuern entstand, ohne daß die eine Steuer den Wirkungs⸗ bereich einer anderen Steuer überschnitt und damit zu schwer er⸗ träglichen Kumulierungen der Steuerlast bei dem einzelnen Steuerpflichtigen Veranlassung gab. Die Lösung dieser Aufgabe ist. glaube ich, im wesentlichen gelungen. Die bon den Steuer⸗ pflichtigen gefürchteten Krisensteuern, Zuschläge, Sonderbelastun⸗ gen, einmaligen Abgaben u. dgl. sind restkos verschwunden, und guch der Gesamtaufbau des Steuersystems zeigt, daß das richtige Verhältnis zwischen den Steuern vom Einkommen und Vermögen guf der einen Seite und den Steuern vom Kapitalverkehr und Verkehr auf der anderen Seite erreicht ist. ⸗
Den eigentlichen Kernpunkt der Wirtschaftspolitik des Jahres 533. bildete die Arbeitsbeschaffung. 3. ist i. . Arbeitsbeschaffung zum wesenktlichen Teil durch Inansyruchnahme des offentlichen Kredits durchgeführt worden ist, aber der Anteil, den die Steuergesetzgebung unmittelbar an der Arbeitsbeschaffung hat, darf nicht vergessen werden. Im Rahmen der Steuergesetz⸗ gebung handelte es sich in erster Linie um mittelbare Arbeits⸗ beschaffung dadurch, daß durch Verminderung oder Verlagerung der Steuerlast der Verbrauch gesteigert oder die Initiative der Einzel wirtschaft angeregt worden ist. Die Gesetzgebung beginnt hier mit der Freistellung der erstmals seit dem 31. März 1933 zum Verkehr zugelassenen Personenkraftwagen von der Kraftfahr⸗ zeugsteuer durch das Gesetz vom 109. April 1933 Reichsgesetzbl. 1 n, an das sich im Rahmen des Gesetzes zur Verminderung der Arheitslasigkeit vom 1. Juni 19833 die Geiwährung der Steuer— freiheit für Ersatzbeschaffungen, die Steuerermäßigung für Haus⸗ gehilfinnen und Erleichterungen bei der Einkommen- und Körper⸗ schaftstener für Instandsetzungen und Ergänzungen an Gebäuden und Geläudeteilen durch das Gefetz vom 15 Juli 1933 gesenbl. 1 191 angeschkossen. Gebiet des Wohnungsbaus wurde durch das Gesetz über Steuer⸗ befreiung für neu errichtete Wohngebäude vom 15. Just 1933 Reichs gesetzbl. S. 492), durch das Gesetz über die Senkung der Grundsteuer für den älteren Hausbesitz vom 21. September 1933 Reichs gesetzbl. 1 653) und die Gebäudeinstandsetzungs verordnung dom 0 April 1934 (Reichsgesetzbl. I 318) gefördert. Die Senkung der Umsatzsteuer und der Grundsteuer für die Landwirtschaft durch. das Gesetz vom 21. September 1933 Reichsgesetzbl. 1 651) ind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu erwähnen Auch die Bewertungs freiheit für kurzlebige Wirtschaftsgüter des Anlage⸗ vermögens im Rahmen der Einkommensteunerreform 1934 ist eine
Maßnahme im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit gewesen.
Während die eben genannten Gesetze in rster Reihe wirt⸗ schafts politische Zwecke verfolgten, ermöglichte k Gesetze die Verwirklichung bestimmter sozialpolitischer Forderungen. Besonders die große Steuerreform von 1934 ist durch eine ganz bestimmte sozialpolitische Stellungnahme gekennzeichnet. Im Mittel⸗ punkt der Steuerreform von 1934 steht die Reform 'der Einkommen⸗ steuer, durch die der Tarif neu geregelt worden ist, die Bewertungs⸗ vorschriften umgestaltet und das Verhältnis von Einkommenstener
Zur Entwicklung des Einkommens aus Lohn und Gehalt.
Das Institut für Konjunkturforschung hat das Einkomme aus Lohn und Gehalt neu . An * dieser Zahlen an sich zeigen, daß das für Verbrauch und Ersparnisse frei verfügbare Einkommen im Laufe der letzten Jahre erheblich gestiegen ist. Real gerechnet — also unter Berücksichtigung der verschleden hohen Lebenshaltungskosten — ist der Stand von 1928 und 1929 den Jahren des letzten Hochstandes, bereits überschritten worden. Wie hierzu im neuen Wochenbericht des Instituts ausgeführt wird, beträgt das „Brutto“ oder Roheinkommen aus Lohn und Gehalt also die Lohn⸗ und Gehaltssumme der Arbeiter, Angestellten und Beamten (einschließlich Wehrmacht und Arbeitsdienst, ohne Pensionen), im zweiten Vierteljahr 1937 ungefähr 9.37 Mrd. RM. Es ist gegenüber dem zweiten Vierteljahr 19365 um ein Zehntel, gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1953 um die Hälfte gestiegen. Dabei hat sich der Abstand gegenüber dem Vorjahr gerade im letzten Jahr vergrößert. ;
Im ganzen Jahre 1937 wird das Roheinkommen aus Lohn und Gehalt ungefähr 39,3 Mrd. RM betragen gegenüber 35,9 Mrd. Reichsmark im Jahre 1955. . — Das Einkommen aus Lohn und Gehalt entspricht als „Roh“ einkommen jedoch nicht ganz dem Betrag, der bei den Einkommenz⸗ beziehern für den Verbrauch oder für Ersparnisse „frei“ verfügbar ist. Schon ehe der einzelne seinen Wochen⸗ oder Monatsverdlenst in die Hand bekommt, sind davon Steuern (Lohnsteuer, Bürger⸗ steuer usw .) und Sozialbeiträge einbehalten worden. Auf der anderen Seite sind wiederum die Geldbeträge hinzuzuzählen, die in der Form von „abgeleiteten“ Cinkommen den Arbeitern und Angestellten zufließen. Es handelt sich dabei vor allem um die Arheitslosenunterstützungen und die baren Leistungen der Kranken⸗ versicherung. So berechnet ist das Reineinkommen der lbeschäftig⸗ ten und arbeitslosen) Lohn- und Gehaltsempfänger im zweiten , i um . * 6 , als im ! Viertel⸗ e 933 und um etwa öher als in d ĩ Zei y, 5ʒ höh er gleichen Zeit des
Ein Ausdruck für die gebesserte Lebenshaltung ist das ge⸗ stiegene Reineinkommen erst dann, wenn man die Preisveränbe⸗
und Bürgersteuer neu festgestellt worden sind. Vor allen Dingen ist die Unigestaltung des Einkommensteuertarifs unter sozial⸗ politischen Gesichtspunkten erfolgt, und zwar als Umbau nach be— völkerungspolitischen Grundsätzen in der Weise, daß die kinder⸗ reichen Vollsgenossen nach Möglichkeit entlastet und der sich daraus ergebende Ausfall durch Umlegung der Last auf die übrigen Volks⸗ genossen ausgeglichen worden ist.
In unmittelbarem Zusammenhang mit diesen — 9 steht die ,, der Eheschließungen im Wege der Gewährung von Ehestandsdarlehen durch das Gesetz vom 24. Januar 1935 Reichsgesetzbl. I 47) und die Entwicklung des Systems der Kinder⸗ beihilfen durch eine Reihe von Verordnungen, von denen die grundlegende Verordnung vom 15. September 1935 (Reichs⸗ gesetzbl. 1 1160) und die Aenderungsverordnung vom 24. März 1936 (Reichsgesetzbl. 1 252) genannt seien.
Bevölkerungspolitischen Gedankengängen dienten auch bei der Reform der Vermögensteuer anläßlich der Steuerreform 1934 die Gewährung von Steuerfreibeträgen für die Ehefrau und die minder—⸗ jährigen Kinder der Steuerpflichtigen und bei der Reform der Erb⸗ . die Einführung von Freibeträgen für Kinder und
nkel.
Eines besonderen Hinweises im Rahmen dieser Darstellung bedarf die Reform der Bürgersteuer. Die Aufrechterhaltung der Bürgersteuer ist, was bei ihrer Entstehungsgeschichte und ihrer früheren Ausgestaltung nicht wundernehmen kann, stark um⸗ stritten gewesen, und zwar in erster Linie aus sozialpolitischen Erwägungen. Der zweimalige Zugriff auf das Einkommen des Steuerpflichtigen durch das Reich und die Gemeinden bei gleichem Tatbestand, ferner die Undifferenziertheit des Tarifs uͤnd der Mangel einer Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse waren für diese Steuer eine Belastung, die mit ihrem weiteren Bestehen nicht vereinbar war. In den Fahren 1933 bis 1935 ist daher die Bürgersteuer durch wiederholte Novellen und Aenderungen so umgestaltet worden, daß ihr Fortbestehen auch unter dem Gesichts— punkt der Sozialpolitik gerechtfertigt werden kann. Durch eine Verfeinerung des Tarifs, durch die Gewährung von Kinder— ermäßigungen und durch die Einführung einer allgemeinen Frei⸗ Trenze ist den Gesichtspunkten, deren Verwirklichung in einem Steuergesetz des Dritten Reiches als Mindestmaß verlangt werden kann, Rechnung getragen worden.
Während die Steuerreform des Jahres 1924 in erster Linie von sozialpolitischen Gedankengängen aus aufgebaut worden ist, muß die große Realsteuerreform des Jahres 1936 (Gewerbesteuer⸗ gesetz vom 1. Dezember 1936, Grundsteuergesetz vom 1. Dezember 1936 sowie Einführungsgesetz zu den Realsteuergefetzen ebenfalls vom 1. Dezember 1936, Reichsgesetzbl. I 961 ff5 zum Teil auch unter anderen Gesichtspunkten gewürdigt werden. Bei der Real— steuerreform treten die unmittelbaren Gesichtspunkte der Sozial⸗ politik und auch die der Wirtschaftspolitik gegenüber großen finanz- politischen Erwägungen in gewissem Umsang zurück. Die Real— ,, bildet den Schlußstein der ganzen Gemeindever⸗ assung; durch sie soll in erster Linie die finanzielle Gesundung der Gemeinden verwirklicht und ihre finanzielle 3 sicher⸗ gestellt werden. Beiden Gesetzen wohnt aber au wirtschafts⸗ politische Bedeutung inne, denn bisher hatte die ungeklärte finanzielle Lage eines großen Teils der deutschen Ge⸗ meinden schwer auf der deutschen Wirtschaft gelastet. Durch die Realsteuerreform in Verbindung mit der Umschuldung der Ge⸗ meinden sind hier klare Verhältnisse geschaffen worden, die auch unmittelbar auf den Gebieten der Wirtschaftspolitik und der Sozialpolitik ihre Auswirkung gefunden haben. Die Durch— führung der neuen Gewerbesteuer und der neuen Grundsteuer bringt manche Belastungsverschiebungen mit sich, die aber wegen der außerordentlich großen Bedeutung der Reform vom fingnz⸗
ö - Reichs Die Arbeitsbeschaffung auf 66
olitischen Gesichtspu . . ö 6c, .
eichmäßigkeit der Reglbesteue rung, wer ich erst in den nächsten Jahren voll e mn m, . ö „Zum Schluß sei noch eines besonderen sozialpolitischen Ge⸗ sichtszunktes gedacht, der in den Steuersystemen der meisten Länder überhaupt keine Berücksichtigung findet, in der Gesetz— gebung des Dritten Reiches aber besonders beachtet worden ist, das ist der Gedanke, daß auch die Steuergesetzgebung den Wert der Persönlichkeit zu berücksichtigen hat. Der Gedanke, den Persön⸗ lichkeitswert herauszuarbeiten und auf allen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens zur Geltung zu bringen, ist ein Grundsatz der nationalsoziglistischen Weltanschauung. denn der Wert der Per⸗ sönlichkeit ist vor allen Dingen ein Wert für die Volksgemein⸗ schaft, für die die Persönlichkeit sich in Verantwortungsfreude und Verantwortungsbewußtsein entfalten soll. Im Rahmen dieses Gedankenganges liegen die besondere Hervorhebung der Rolle des Einzelkaufmanns, der offenen Handelsgesellschaft oder Komman⸗ ditgesellschaft auch im Steuerrecht und die steuerliche Begünstigung der Umwandlung von Kapitalgesellschaften sowie bestimmte Maß⸗ nahmen auf dem Gebiet der Vermögensbesteuerung und der Kapital verkehrsbesteuernng und endlich die Anwendung niedriger
pungen berücichtigt, die inzwischen eingetreten sind. Nach der . die Lebenshaltungskosten vom zweiten
Steuersätze auf dem Gebiet der Einkommensteuer nach 5 34 EStG.
Vierteljahr 1933 bis zum zweiten Vierteljahr 19837 um nicht ganz 7 gestiegen, waren aber immer noch um 17 * niedriger als im zweiten Vierteljahr 1928. Berücksichtigt man diese Veränderungen der Lebenshaltungskosten, stellt man also das Reineinkommen* in gleichbleibender Kaufkraft dar, so gelangt man vom „Reinein⸗ kommen“ zum „realen Reineinkommen“ der Lohn- und Gehalts— empfänger. Das reale Reineinkommen hat im zweiten Viertel⸗ jahr 1937 seit dem zweiten Vierteljahr 1933 um 30 35, seit der aleichen Zeit des Jahres 1936 um nicht ganz 833 zugenommen. Die Arbeiter, Angestellten und Beamten in ihrer Gesamtheit konnten im ersten Halbjahr 1937 der Menge nach rund 3 3 mehr kaufen als im ersten Halbjahr 1928; auch der Stand des Real— einkommens vom ersten Halbsahr 1929 ist bereits leicht über⸗ schritten. In gleiche Richtung weist übrigens die Tatsache, daß der mengenmäßige Umsatz des Einzelhandels heute schon um etwa 3 3 höher ist als 1929.
ĩ Genauer noch als in der Entwicklung des realen Rein⸗ einkommens insgesamt spiegelt sich die gebesserte Lebenshaltung in der Gestaltung des realen Reineinkommens wider, das der einzelne Arbeiter und Angestellte bezieht. Leider läßt sich dieses Einkommen nicht für Arbeslter und Angestellte gesondert berechnen; nach den vorhandenen Zahlen konnte vielmehr nur ein Durch⸗ schnitt aus Arbeitern und Angestellten zusammen gebildet werden. Danach ist das reale Reineinkommen je beschäftigten und arbeits⸗ losen Arbeiter und i nn, vom zweiten Vierteljahr 1933 bis 2 zweiten Vierteljahr 1937 um fast 34 2 gestiegen. Es ist eute um etwa 9 33 höher als zur gleichen Zeit des Fahres 1928. Dabei ist nicht nur die Wiederbeschäftigung von Arbeitslosen von Einfluß, sondern auch das reale Reineinkommen des einzelnen beschäftigten Arbeiters und Angestellten ist vom zweiten Viertel⸗ jahr 1933 bis zum weiten Vierteljahr 1937 um 9 3 gestiegen und heute etwa 8 öher als im Jahre 1928. Selbst wenn man diese Zahlen mit Vorsicht behandelt, läßt sich die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, daß heute das reale Reineinkommen des einzelnen im Durchschnitt mindestens so hoch ist wie in den Jahren 1923/29. Damals, während der Reparationsdiskussionen, wurde vom Ausland immer wieder darauf hingewiesen, daß der deutsche Arbeiter und Angestellte zu gut lebe. Heute, bei mindestens gleichem Stand des realen Reineinkommens je Be— schäftigten, macht man sich draußen Sorge um die „unzureichende Lebenshaltung! der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland — ein Widerspruch, sein wird.
in Kauf gengmmen werden müssen. . Sicherheit und ; Von Kolonialwerten waren Kameruner um
der auch für ausländische Kritiker schwer zu lösen
—
Berliner Börse am 22. Ottober.
Aktien fester. — Renten uneinheitlich.
2 belebtem Geschäft zeigte die Börse zunächst wie— derum ziemli feste Veranla ung. Im Hinblick auf die jüngsten außenpolitischen Ereignisse sowie die vorliegenden günstigen Wirtschafts nachrichten war in Börsenkreisen eine weitere nach⸗ haltige Beruhigung festzustellen, die sich belebend auf die Kauflust auswirkte. Sowohl die Kundschaft als auch der Berufshandel, der im Verlaufe des gestrigen Verkehrs Glattstellungen vorgenommen hatte, schritt wieder zu. Anschaffungen, die in Anbetracht des recht geringen Angebots vielfach wieder zu nennenswerten Kurz; erhöhnngen ö In Erwartung einer günstigen Regelung genossen An , , , wiederum den Vorzug. Dementspre chend waren die Besserungen für diefe Papiere erneut ziemlich be⸗ trächtlich. So konnten u. a. Reichsbank zunächst einen Gewinn von 317 95 verbuchen, mußten aber bald darauf 33 „ wieder her⸗ geben, Conti⸗Gummi gelangten 3 höher zur Notiz, das gleiche gilt für Aceumulatoren. Dortmunder Union zogen zunächst von 208 auf 20925 9 an.
Feste Veranlagung n auch Montanaktien, die mit Aus— nahme von Stolberger Zink — . 25) durchweg höher zur Notiz gelangten. Die Führung hatten Rheinstahl mit'einer Befestigung von 17. B, Mansfelder wurden 175, Buderus und Hoesch je 1 * besser bewertet. Braunkohlenaktien hatten stillen Handel und blieben zumeist gestrichen. Durch feste Haltung fielen Dt. Erdl (4 285 auf. Am Kalimarkt geftaltete sich die Umsatztätigkeit ebenfalls ruhig. Aschersleben notierten 195, Winterhall 34 3 höher, während Salzdetfurth „ R schwächer waren. Von Chemie- papieren erzielten Farben einen Gewinn von , Kokswerke einen solchen von 1* 6. Am Markt der Gummi-⸗ und Linolenmanteile sind außer Conti⸗Gummi noch Dt. Linoleum mit einer Besserung von 236 3 gegenüber der letzten Notiz am 20. 10. zu erwähnen.
„ Sonst sind mit größeren Gewinnen noch Bemberg (4 139, Aschaffenburg ( 3) und Feldmühle (4 193) e ,, Im Gegensatz zur herrschenden Allgemeintendenz waren andererseits Schiffahrtsaktien z. T. etwas abgeschwächt, auch Braubank ver— loren 13 395. .
Im weiteren Verlaufe war die Kursentwicklung infolge einiger Abgaben nicht ganz einheitlich. Während die meisten Papiere unverändert blieben bzw. ihre Au swärtsbewe ung fort⸗ setzten, bröckelten andere wieder leicht ab. Hoesch ermäßigten sich , . dem Anfangsstand um 5 25. Ver. Stahlwerke und
lschaffenburg lagen im Vergleich zum Eröffnungskurs je * 9. schwächer. Auch Farben notierten 1603 nach 16035. Demgegen⸗ über waren Reichsbank nach Schwankungen auf 208 (207), Dort— munder⸗Union um 35 und Conti⸗Gummi erneut um 3 9, be— festigt. Man sieht also, daß sich das Interesse für Anleihestockwerte auch später erhalten hat.
In der letzten Börsenstunde erfuhr der Geschäftsgang z. T. eine Verlangsamung. Schlußnotierungen kamen nur wenig zuftande. Soweit Kurse festgestellt wurden, blieben sie auf dem Verlauf⸗ stande ungefähr behauptet. Ver. Stahlwerke schlossen mit 1163, Farben mit 1607 und Bemberg mit 1447 ( 36).
Am Einheitsmarkt war die Kursbewegung für deutsche In⸗ dustrieaktien zumeist wieder nach oben gerichtet; Tempelhofer Feld und Glas Schalke verbuchten einen Gewinn von 3M 75, Basalt AG. und, Hallesche Maschinen gingen 2395 bzw. WM *) höher um. Im übrigen betrugen die Besserungen 2 3. Durch eine 443 „ige Abschwächung fielen Rhein-Elektro⸗Vorzüge auf, Concordia ⸗Chem. büßten 3. Magdeburger Allg. Gas 3) 3 ein. KLassabanken waren durchschnittlich un z 5 im Kurfe erhöht. Dt. Ueberseebank sowie Dt. Asiaten lagen 33 23 bzw. 25 RM fester. Hypothekenbanken verkehrten in uneinheitlicher Haltung. Mit einer Steigerung sind Dt. Centralboden C M und Dt. Hyp. (K 36 3) zu nennen. Meininger . M 936. 1 IX ermäßigt.
Im variablen Rentenverkehr zogen Reichsaltbesitz von 12835 auf 128,70 an, die Kommunalums uldungsanleihe büßte dagegen bei einem Stande von 94,89 5 Pfg. ein. Später gingen Altbesit wieder auf 128,60 zurück.
Am Kassarentenmarkt kam es für Pfandbriefe und Kommu⸗ nalobligationen infolge Materialmangels bei kleinen Besserungen wieder zu Zuteilungen. Liguidationspfandbriefe verkehrten Rin freundlicher Haltung. Allerdings blieb auch hier das Geschäft recht ruhig. Preuß. Pfandbriefbank kamen 26 Pfg. höher an, Am Markt der Stadtanleihen herrschte Geschäftsstille, überwiegend sah man Strichnotizen bzw. geringfügig niedrigere Kurse. Dekosama 1 verloren z, II. 36 35. Von Provinzialanleihen ermäßigten sich . n . um „ und Alte Anhalter nach Ziehung
9. =
Alte Thüringer notierten vor i J X höher. Länder⸗ anleihen waren hei kleinsten Schwankungen nicht einheitlich, Neichs anleihen blieben behauptet. Von Industrieobligationen waren Farbenbonds um 6 33 und Fahlberg um 3 9. befestigt. Aschinger erhöhten ihren Stand von 1,50 auf 9214. Engelhardt büßten gegenü er der letzten Notiz am 21. 16. 1 3 ein.
Der Privatdiskontsa wurde bei 2 90 belassen.
Die Blankotagesgeldsätze blieben mit 27 — 33 unverändert, allerdings war gelegentlich auch darunter anzukommen.
Bei der amklichen Berliner Devisennotierung war der Dollar mit 2492 unverändert, das Pfund wies mit 1334 (12,345) nur eine geringfügige Abweichung auf, das gleiche gilt für den Gulden dei 157, 75 und den französischen Franc bei 8, 135 (8,43). Der Schweizer Franken stellte sich auf 57 39 67,41) und die Pefeta auf
e e ᷣᷣᷣ x 2 2 e Q ,
Brandschäden bei den deutschen öffentlichen Seuerversicherungsanstalten im Monat September 1937.
Die deutschen öffentlich⸗rechtlichen Feuerversicherungsanstalten derzeichnen im Monat September 1937 eine Gesamtschadensumme von 4641 951. RM gegenüber 5 836 983 RM im Monat Augus los, und ö5 6b 740 Re im Mongt September 1955. Von die ser Summe entfallen auf Gebäudeschäden 3 558 9331 RM, auf Mobi—⸗ liarschäden 1 102120 RM. Die ,,, , des Monats September 193 verteilt sich auf 4813 Branbschadenfälle, denen 20 im Monat August 1957 und 521 im Monat September 1936 gegenüberstehen.
Nachdem die Schadenwertkurve des Jahres 1937 im Monat August ihren Höchststand erreicht hat, ist sie nunmehr um über 21 * gefallen. während im gleichen Monat des Vorjahres noch eine weitere Steigerung um über 4 3 zu verzeichnen war. Gleich- wohl zeigt sich im Durchschnitt des III. Viertelsahres 195 gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Vorjahxes eine geringfügige Er⸗ höhung. Auch die Schadenhäufigkeit ist im Berichtsmonat im wei⸗ teren Absinken begriffen, und zwar um über 32,8 3. gegenüber dem Vormonat. Dagegen wiesen die Schadenfälle im September 1936 gegenüber dem Vormonat nur einen Rückgang um 4,5 & uf. Dieser allgemeine Rückgang in den Brandschäben bei den öffesntlich⸗rechtlichen Feuerversicherungsanstalten war vorauszu⸗ sehen, da er erfahrungsgemäß in der Hauptsache jahreszeitlich be⸗ dingt ist. Dennoch waren gerade im Berichtsmonat auffällig zahlreiche Brandstiftungen durch spielende Kinder zu verzeichnen, die wiederum vielfach erhebliche unwiederbringliche Verluste an Sach⸗ und Nahrungswerten zur Folge hatten. Die von den deut⸗ schen öffentlich⸗ rechtlichen Feuerversicherungsanstalten planmäßig betriebenen Bemühungen um den weiteren Ausbau des vorbku— genden Brandschutzes können jedoch nur dann von Erfolg be⸗ gleitet sein. wenn sie in allen Volkskreisen. namentlich von den Eltern und Erziehern durch entsprechende Belehrung und Beauf⸗ sichtigung der Kinder, weitestgehend unterstützt werden.
15,50 G. 7,00.
Reich s⸗ und Staatsanzeiger Nr. 244 vom 22. Oktober 1937. S. 3.
Durchbruch einer neuen Wirtschafts⸗ wissenschaft.
Nachdem im bisherigen, Verlauf der Tagung des NMSD⸗ Dozentenbundes in Bad Dürrenberg die wirtschaftspolitischen Fragen behandelt wurden, wandte sich die Aussprache den grund⸗ sätzlichen wirtschaftstheoretischen Aufgaben zu. Dozent Pg. Dr. Rath-⸗Göttingen sprach über „reine“ Theorie und Volkswirt⸗ schaftslehre. Die überlieferte Theorie versucht die Kritik an ihren Grundlagen auf , Irrtümer“ abzuschieben. Falls sie aber im ganzen geh en wird, stellt sie dieen Angriff als einen solchen auf die Logik überhaupt dar. Der Weg von dieser Theorie, geht aber nicht über irgendeine sogenannte „wissen⸗ schaftliche Entwicklung“, sondern er führt nur weiter, indem die Wissenschaft die geschichtliche n hen, des Führers ergreift und damit rückhaltlos die politische Idee 1 Volkes und seiner Aufgabe. Diese Idee ist kein Kompromiß zwischen Staat, Wirtschaft, Gesellschaft, sondern sie kann nur erfaßt werden als neue geschichtliche Schöpfung. Der Staatswirtschaftslehre als Ausdruck der formenden Energien des modernen Territorial⸗ taates, der Verkehrswirtschaftslehre als Ausdruck der gesell⸗ chaftlichen Interessen eines weltweit ausgreifenden Bürgertums, er „reinen“ Theorie als Ausdruch des jüdischen Intellek⸗ tualismus tritt die Volkswirtschaftslehre als Erkenntnis der vollichen Ordnung unserer Wirtschaft entgegen. Diese Ordnung ist eine solche der volklichen Lebensbehauptung. Die . der Wissenschaftskrisen, d. h. jene Zeit er un reer ompro⸗ misse, ist auch für die Wirtschaftswissenschaft vorbei, es beginnt die Zeit klarer geistiger Kämpfe. Der Kampf gegen die über— lieferte Theorie bedentet Freilegung einer wirklichen Grund⸗ lagenforschung. Der wirkliche Feind echter Forschung findet sich einmal in jener Theorie, die heute zum Dogma verhärtet ist, so⸗ dann in jenen geistig Unschöpferischen, die in einer Sammlung von Belanglosigkeiten aufgehen, schließlich aber noch in jenen Interessenten, die mit dem von ihnen erreichten Zustand offen⸗ har so zufrieden sind, daß sie ein Nachdenken darüber als untun⸗ lich . Wissenfchast ohne Grundlagenforschung ist jedoch schlechtweg unmöglich. Sie erkennt im Fremden das zu Uber⸗ windende, sie ergreift im Eigenen das Werdende. So wird sie niemals angeschlossen im Sinne der überwundenen Systeme, son⸗
dern ist stets in Bewegung, wie das Leben selbst, und allein da⸗ mit nicht historische, sondern eigene geschichtliche Entscheidung.
Wirtschaft des 2Cuslandes.
Der österreichische Haushaltsplan 1937.
Litauen (owno / CKau⸗
Aus weise ausländischer Notenbanken.
Paris, 21. Oktober. (D. N. B Ausweis der Bank
von Frankreich vom 15. Oktober 1937 in Klammern Zu⸗
und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken.
Aktiva. Goldbestand 55 8oß (unveränderth, Auslandsguthaben
17 (Abn. I), Wechsel und Schatzscheine 1428 (Abn. 442),
davon: diskontierte inl. Handelswechsel 10 095, Zentralkasse der
Volksbanken 151, diskontierte ausl. Handelswechsel. 19, zu⸗
sammen 10 266 (Abn. 454), in Frankreich dien. börsenfähige
Wechsel 370, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 792, zu⸗
6 , 1162 (Zun. 19), Lombarddarlehen 3168 (Abn. 215), Bonds
er Autonomen Amortisationskasse 5637 (unverändert), Vorschüsse
an den Staat Artikel 1, 2 und 3 v. 18. 6. 1936 22 098, vom 30. 6.
1937 4820, zus. 26 l (unverändert). Passiva. Notenumlauf
90 625 (Abn. 366), täglich fällige Perbindlichkeiten 18 208 (Abn. gin, davon,. Tresorguthaben. 95 r , Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2178 (Jun. 2g, Privatguthaben 15 821 (Abn. 951), Verschiedene 14 (Abn. 127), , des Bank⸗ notenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 5,28 to (50 gõ ).
London, 20. Oktober. (D. N. B) Wochen ausweis der
Bank von England vom 20. Oktober 1937 (in Klammern
u; und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche in 10900 Pfund
terling; Im Umlauf befindliche Noten 484 340 (Abn. 5510), hinterlegte Noten 42 96150 (gun. 5ölo), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 188 4530 (Zun. 40, andere Sicher⸗ ö. der Emissionsabteilung 540 (Abn. 40), Silbermünzen⸗ estand der e ne, , 190 unverändert, Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 326 410 (unverändert), Depositen der Regierung 29 770 (3un. 3710), andere Depositen: Banken 89 330 (Abn. 3596), Private 36 259 (Abn. 160), Regierungs- sicherheiten 99 600 (Abn. Hih0), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 6470 (Abn. 2780, Wertpapiere 23 250 (Zun. 2810), Gold, und Silberbestand der Bankabteilung 1650 (Abn. 90). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 25,13 gegen 24,63 oo. . 781 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 94 Millionen weniger.
—
Englands Kohlenausfuhr im September
gestiegen.
London, 21. Oktober. Die britische Kohlenausfuhr hat sich im September 193 gegenüber dem Vormonat mengen⸗ und wext⸗ mäßig erhöht. Der durchschnittliche Preis für die Exportkohle stellte sich im letzten Monat auf 19 sh 5 d gegenüber 19 sh im August.
Im Anschluß daran sprach Pg. Professor Thoms-Heidel— berg über den Sinn und Sinnzusammenhang von Volk, Wirt⸗ schaft, Betrieb, der in der Vergangenheit im Leben und in der Lehre dir vrch blutmäßige und geistiße Fremdüberlagerung verzerrt war. Wirtschaft ist nicht das Leben schlechthin; der Betrieb ist nicht eirt Teil der Wirtschaft. Gegenüber dem volks fremden kapitalistischen Denken, das dem Kapital die herrschende Stellung in der Wirtschaft einräumte, wurden folgende Kernsätze sozialisti⸗ schen Dem kens herausgestellt: 1. Die Volksgemeinschaft ist unser Schicksal. 2. Die Betriebe sind auftragsbedingte Gliedgemein⸗ schaften Des Volkes und keine ökonomischen Gebilde. 3. Der Unterschied zwischen Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft ist kein grurnrdsätzlicher, sondern ein größenmäßiger. 4. Wirtschaften heißt die 1 Arbeitskräfte richtig einsetzen, und die
desgl.
v (Die Preise verstehen
99 o½ in Blöcken
Notierungen
der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes
om 22. Oktober 1937. sich ab Lager in Deutschland für prompte
Lieferung und Bezablung): Originalhüttenaluminium, 98 bis
133 RM für 100 kg 137
in Walz⸗ oder Drahtbarren
fein
Arbeitsfrarcht sinnvoll verwerten. 5. Wo kein Volk, keine Arbeit; wo keine Arbeit, keine Wirtschaft. Volkswirtschaftslehre und Be⸗ triebswirtschaftslehre müssen von ein und derselben Grundlage getragen werden und zu einer Einheit kommen.
In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.
Telegraphische Auszahlung.
— —
Sw mptome der Verbrauchsentwicklung.
Das Anwachsen des gesamten Verbrauchs hält sich in der letzten Zeit nach einem Ueberblick über die Verbrauchsentwicklung im neuer Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung ziemlich genau in dem Rahmen, den die Zunahme der Einkommen vorschreibt. Die Einzelhandelsumsätze sind im letzten Jahr fast ebenso starrk gestiegen wie das Einkommen aus Lohn und Gehalt. Im einzelnen ist, die Zunahme größer oder gexinger als daz Wachstu rm der Einkommen, je nachdem, ob es sich um „elastische oder „staxre“ Verbrauchsarten handelt. 8 kommt, daß sich die großem Wandlungen, die in den letzten Jahren im Gefüge der deutschen Volkswirtschaft eingetreten sind, auch in der Gestaltung des Verbrauchs ausprägen. Die Zulassungen von Personenkraft⸗ wagen etawa sind heute mehr als dreimal so groß wie in den ersten Monaten des Jahres 1933, die e, e, . von. Krafträdern sogar vie geinhalbmal jo groß; die Einzelhandelsumsätze in Haus⸗ rat und Wohnbedarf haben sich inzwischen fast verdoppelt. Nicht
anz so jtark wie das Einkommen ist auf der anderen Seite etwa
er Fleischverbrauch oder der Verbrauch an Tabakwaren gestiegen. Der Verbrauch von Südfrüchten ist im letzten Jahre — vor allem wohl infolge des Ausbleibens der spanischen Einfuhren — sogar erheblich gesunken.
Wiert, 21. Oktober. Vor dem Bundestag machte der öster⸗ reichische Finanzminister Neumayer Ausführungen über den Staatshaushalt 1938, bei dem sich gegenüber 1937 ein auf 43 Mill. S verminderter Fehlbetrag ergibt. Neben dem laufenden Finanzbedarf sei für die Monopolbetriebe und Bundesbahnen ein Investitionsaufwand von 32 Mill. vorgesehen. Davon finden 16 Mill. in unausgenutzten Anleiheresten Deckung, so daß nur für die a mdere Hälfte die Aufnahme von neuen Krediten erforder⸗ lich ist. Aenderungen im Steuersystem seien nicht geplant. Ins⸗ gesamt Betragen die Ausgaben 2013 und die Einnahmen 1952 Mill. S. Der sich hieraus ergebende Fehlbetrag in Höhe von 61 Mill. vermindert sich durch Heranziehung von Anleiheresten
r . —
Staliens Wirtschaft im Aufschwung.
Mai Land, 21. Oktober. Nach dem Bericht des Spitzenverbandes der Ind striellen arbeitet die italienische Industrie mit voller Kraft, urtd sogar in jenen Zweigen, in denen sich bis vor kurzem eine Depression bemerkbar gemacht hatte, sind unzweifelhafte An⸗ zeichen für eine Belebung zu beobachten. Der Beschäftigungsgrad hat sich auf bemerkenswerter Höhe gehalten und die Arbeitslosigkeit zeigt keirte Schwankungen, die über das normale jahreszeitliche Maß hinausgehen. Im allgemeinen haben alle Beschäftigungs⸗ zweige, so wohl die für die öffentliche Verwaltung und die nationale Verteidig ung arheitenden als auch die für den privaten Verbrauch tätigen, einen sehr lebhaften Produktionsrhythmus, der in einigen Gruppen weniger wegen des Fehlens von Aufträgen, sondern wegen nicht genügend verfügbarer Rohstoffe eingeengt wurde. Auch die Exportindustrien konnten eine ziemlich bedeutende Verkaufs- tätigkeit & ufrechterhalten und infolgedessen ihre Beschäftigung weiter ausgestalten. Im ganzen wird die Wirtschaftsverfassung Italiens durch eirten Zustand höchster Intensität gekennzeichnet, wozu Die verschiede nsten Faktoren beitragen. Einerseits sind es die Be⸗ mühunge rt zum Ausbau der militärischen Schlagkraft der Nation, anderersei ts die Autarkiebestrebungen und zum Teil auch die Er⸗ fordernisse, die . durch die Erschließung des Imperiums ergeben haben. Es handelt sich also um eine Gesamtheit von Faktoren, die darauf höinzielen, das nationale Wirtschaftssystem dem direkten Einfluß der Weltwirtschaftskonjunktur zu entziehen. Deshalb würde auch eine nicht unwahrscheinliche Aenderung der Weltwirtschaftslage auf die zitalienische Wirtschaft keine unmittelbaren Folgen von
Deutschland hat im letzten Monat rd. T 000 t mehr englische Kohle übernommen als im August. 1
i Q Q Q Q u x) x m m m 2 - m eme.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermãrkten.
Devisen.
Danzig, 21. Oktober. (D. N. B. Auszahlung London 2521 G. S651 B.,, Auszahlung, Berlin (verkehrsfrei) 212311 G., 22,97 B., Auszahlung Warschau verkehrsfrei) 9h, 8s) G., 100,20 B. — Auszahlungen; Amsterdam hz, 32 6, 293,18 3, Zürich 121,81 G., 122.39 B., New HYHork 5, 285]0 G., 5, 3080 B., aris 17,81 G., 17,8 B.,, Brüssel 89, 12 G., 89,48 B., Stockholm 135,18 G., 135,57 B., Kopenhagen 11702 G. 117,48 B, Oslo 131,659 G., 132,21 B., Mailand 27,85 G. 27,95 B.
Wien, 21. Oltober. (D. N. B.) (Ermittelte Durchschnitts-= kurse im Privatelearing. Briefl. Auszahl. ! Amsterdam 295, 38, Berlin 214,33, Brüssel 90, 16, Budapest — — Vukarest — — Kopen- hagen 118, 09, London 26, 6. Madrid — — Mailand 27.94 (Mittel- kurs), New Hork ha3,95, Oslo 13390, Paris 18,05, Prag 18,824. 9e Im tn einn 466 1 in Zürich 123,00,
riefl. Zahlung oder Scheck Nem Hor 61. .
. 21. Oktober. (D. N. B.) Amsterdam 15,81, Berlin 11,473, Zürich 65,50, Oslo 712, 00, Kopenhagen 683,25, London 141,75, Madrid —— . Mailand 151,10, New York 28, 60, Paris Ib, 90, Stockholm 180,509, Wien 50,00, Polnische Noten 517,00, Belgrad 65, 80, Danzig 54,50, Warschau 540,50. .
Budapest, 21. Oktober. (D. N. B.) Alles in Pengö.! Wien — — Berlin 13620 Zürich 18, 10, Belgrad 7, 8ö5. .
London, 22. Oktober. (D. N. B.) New Hort 495,27, Paris 146,21, Amsterdam Soßns, Brüssel 29,344. Italien 94,14. Berlin 12,333, Schweiz 271,494, Spanien — — Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,10, Wien 26,28, Istanhul 6el, )), War schau 26,25, Buenos Aires Import 16.00, Rio de Janeiro 412,00.
Paris, 21. Oktober. (D. N. B.) Schlußkurse, amtlich.) Deutschland 1130, London 146,25, New Hork 29,52, Belgien
großer Bedeutung haben.
4988/4. Spanien — — Italien 1585,85. Schweig 680, 0. Kopen= dagen 84, zo, Zohcänd 1özz h. Bgld iss 5h, Stocthon 156 z, Prag 103 40, Rumänien — Wien — — Belgrad — — Warschaar — —
h v is, 21. Oktober. (D. N. B.) er, ,, n Frei- verkehr. J Deutschland ——. Bularest — Prag 103 40, Wien — — Amierita 29,58. England 146,32. Belgien 498, 62, Holland 1633,50, Italien 155,50. Schweiz 680 50, Spanien — — Kopen Stockholm — — Belgrad — — Warschau
hagen — — Oslo — —,
Am st erdam. 21. Ottober. (D. N. B.) Amtlich. Berlin 72,62, Sondon S, 906. New York 180119, Paris 612.75, Brüssel 30,53, Schweiz 41,75. Italien —— Madrid ——. Oslo 45, 05, Kopenhagen 40023, Stockbolm 46,25. Prag 633,50. .
Zürich, 22. Oktober. (D. W B.) [1140 Uhr.] Paris 14,71. London 21,497, New York 433,91, Brüssel 78, 25. Mailand 22.838, DX adrid 246 Berlin 174,25. Wien: Noten S0, 40, Aus⸗ ahlung S 1,80, Istanbul 850.00. 6 * p enh wirf 21. Oktober. (D. N. B. London 22,10, New Hork 458,25, Berlin 181,80, Paris 15, 45, Antwerpen 76, 40, Zürich 104506. Rom 24.06, Amsterdam 260 55. Stockholm 115,65, Oslo 112, 70 Helsingfors 9,97, Prag 16,00, Wien — —,
Warschau S6,00. Stockholm, 21. Oktober. (D. N. B.) London 19, 40,
Berlin 157,75, Paris 13,835, Brüssel 66,25 Schweiz. Plätze O90, 50, Amsterdam Lit, 5. Kopenhagen S6 6s. Oslo 965. Washington 392,00. . n 8, 60, Rom 20,75, Prag 13,85. Wien 74,25, Warschau 74.56.
Os 1l o, 21. Ottober. (D. N. B.) London 19399, Berlin 162,50, Baris 13,80. New Jork 403,50, Amsterdam 223,50, Zürich 93,50, Helsingfors 8, 90, Antwerpen 68.50. Stockholm 102,82,
Aegypten (Alexandrien Argentinien (Buenos Belgien (Brüssel u. Brasilien
Bulgarien (Sofia) . 1 Dänemark (Kopenhg.) 1 Danzig (Danzig) . 1 England (London). . Estland
Finnland (Helsingf.) Frankreich (Paris). . Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam
Iran (Teheran)... Island (Neykiavik) Italien (Rom und
Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslawien
Canada (Montreal).
auf 135 Mill ⸗8. . ö. .
und Kairo) . ... 1 Aires) 1
Antwerpen). ... 1 en (Rio de Janeiro) 1
(Neval / Talinn) ..
und otterdam) ..
Mailand)
(Bel⸗ grad und Zagreb).
Lettland (Riga) ...
nas) . Norwegen (Oslo) .. Desterreich (Wien) . Polen (Warschau, Kattowitz, Posen). Portugal (Lissabon) . Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg) .. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. ,, aj
echo low. (Prag Türkei (Istunbul) .. Ungarn (Budapest)·. Uruguay ¶ Montevid. ) Verein. Staaten von Amerika (New Jork)
UL engl. Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Fres. 1060 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
100 Lire 19Jen
100 Dinar L kanad. Doll. 100 Lats
100 Litas
21. Oktober Geld Brief 12,63 12,66 0, 743
42.00
ãghypt. Pfd. Pay. ⸗Pes. 00 Belga
Milreis 9, 13 13 9,133 O0 Leva ( 3 3,947 O0 Kronen 55,065 00 Gulden 47,00 13 33
67,93
5,455 8, 422 2, 353
37, 60 15,31 556 1
13,099 0,717
5,594 2, 491 18,90
41,934 61,97 18, 95
7,90 11,19
13761 137,89 15 36 15 34 So 68 5 0
13 099 131 ri7 67Ig
5,5694 5.706 24191 2495 15.90 467 60
41, 84 42.02 si 34 67 565 15, 5 45. 65
47,09 47, 10 U, 195 11,215
100 Kronen 100 Schilling
100 Zloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen 100 Franken 100 Pefeten 1099 Rronen L türk. Pfund 109 Peng 1Goldpeso
1Dollar
b 3,57 57, 35
hz, 67 57,45
sg d z* 33 1643 1532 186 d ss s, s g. lors 1s, nn, Lies Iz Lag 2490 2494 2490
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
Sovereigns. ..... 20 Franes⸗Stüũcke .. Gold ⸗Dollars .... Amerikanische: 1000-5 Dollar.. 2 und 1 Dollar.. Argentinische . .... Ver gische Brasilianische .... Bulgarische ..... n,, wann,, Englische: große ... 14 u. darunter Esinische 8 a n * Finnische — 2 Französische Holländische ..... Italienische: große. 100 Lire u. darunt. Jugoslawische .... Kanadische —— 22 Lettländische 2 * Vtanischte . Norwegische ..... Oesterreich.: große.. 100 Schill. u. dar. Polnische Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 590 Lei... Schwedische Schweizer: große. 100 Frs. u. darunt. Spanische Tschechoslowakische: obo, 1000 u. 500 Kr. 100 Kr. u. darunter Tür kische
8 *
100 Gulden
I1600 Frs.
lI00 Pengö
21. Oktober Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22
41585 4.7265
22. Oktober Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22
4, 185 4,205
2,452
2, 452
0,714 41, 84
Notij r für
Stück 1Dollar 1 Dollar 1Pav.⸗Peso 100 Belga 1 Milreis 100 Lepa 100 Kronen
2,452 2, 452 0,7 15 41,88 0, 119
2,472 2, 72 734 42,00 Gim Gl
z 87 50s 1561 4,5 1236 123.
12, 30
— 1 J SG ee R
4 . Co t- .
ISO ro
—
— —
de de = L DD CM
Uengl. Pfund U engl. Pfund 100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 rs.
100 Gulden 100 Lire
100 Lire
100 Dinar
I kanad. Doll. 100 Lats
100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Schilling 100 Iloty
100 Lei 100 Lei 100 Kronen
— — C bo be — Om
—
5,41 8355 137,57 13,0 5. 53 2153 41,70 178
* C6
289 — 4 ö re O
18 30 51
100 Frs. 100 Peseten
100 Kronen 100 Kronen U türk. Pfund
Ungarische
London, 21.
Frankfurt besitzanleihe 128, 50
260,00,
*
Kopenhagen Sh, 2s, Rom 21,50, Prag 14,30, Wien 77,50, Warschau
*
hof 148,5.
Felten u. Guill. — —, Lahmeyer 125,50 144,50, Voigt u. Häffner — —
Moskau, 17. Pfund 26,29. 100 Reichsmark 212,73.
Oktober. (D. N. B.) 1 Dollar 5, 30. 1 engl.
Oktober. (D. N. B.) Silber Barren prompt
1915/19, Silber fein prompt 21,50, Silber auf Lieferung Barren 197.3, Silber auf Lieferung fein 217/19. Gold 1407.
Wertpapiere. a. M., 21. Oktober. (D. N. B.) Reichs- Alt- Aschaffenburger Buntpapier 95, 50, Buderus
Eisen 121,00, Cement Heidelberg 168,00, Deutsche Gold u. Silber Deutsche Linoleum
1638,25. Eßlinger Maschinen 119,50, Ph. Solzmann 151,50, Gebr. Junghans
Mainkraftwerke 95 00 Rütgerswerke Westeregeln 115,00, Zellstoff Wald-