1938 / 43 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Feb 1938 18:00:01 GMT) scan diff

Erste Beilage zum Reichs und Staatsanzeiger Nr. 43 vom 21. Februar 1938. S. 2.

st ellt, 14 Jahre lang in der Opposition gegen eine Welt von inneren Feinden und äußeren SHassern dafür gekämpft, und in fünf Fahren habe ich esjetzt verwirklicht! (Bravorufe. Stür⸗ mische Zustimmung.)

Ich brauch i dieser größten Leistung des gend h , . en ,, 6. el gend?⸗ will ich bekanntgeben:

Das deutsche Friedensheer ist aufge⸗ stellt! Eine gewaltige deutsche Luftwaffe schützt unsere Heimat! Eine neue Macht zur See unsere Küsten! Inmitten der gigan⸗— tischen Steigerung unserer allgemeinen Produktion wurde es möglich,

eine Aufrüstung ohnegleichen durchzuführen! (Sehr stürmischer Beifall.)

Wenn es heute ausländischen Weisen zur inneren Be⸗ ruhigung dient, dann mögen sie unsertwegen auch ruhig glauben, daß in Deutschland zwischen Wehrmacht und Natio⸗ nalsozialismus weiß Gott was für Differenzen bestehen. Wir gönnen ihnen diese Art einer inneren Selbstbefriedigung ohne weiteres. Wenn sie aber daraus jemals zu anderen

Schlüssen kommen wollten, dann mag ihnen folgendes hier gesagt sein:

Es gibt in Deutschland kein Problem national ozialistischer Staat und national⸗ sozialistische Partei, und kein Problem natio⸗ n alsozialistische Partei und national sozia⸗ listische Wehr macht. In diesem Reich ist jeder National sozialist, der an irgendeiner ver⸗ ant wortlichen Stelle steht!

Seder Mann trägt das nationalsozialistische Hoheitszeichen auf seinem Haupt.

(Stärkster Beifall. Jede Institution dieses Reiches steht unter dem Befehl der obersten politischen Führung, und alle Institutionen dieses Reiches sind verschworen und einig in dem Willen und Entschluß, dieses nationalsozialistische Deutsch⸗ land zu vertreten und wenn notwendig zu verteidigen bis zum letzten Atemzug. (Stärkste begeisterte Zurufe.)

Man möge sich ja nicht durch jene Elemente eines anderen belehren lassen, die schon in Deutschland die schlech⸗ testen Propheten gewesen sind.

Die Partei führt das Reich politisch, und die Wehrmacht verteidigt dieses Reich militärisch.

Jede Institution in diesem Reich hat ihre Aufgabe, und es gibt niemand an einer verantwortlichen Stelle in diesem Staat, der daran zweifelt, daß der autorisierte Führer dieses Reiches ich bin und (großer Beifall und leidenschaftliche Zustimmung) daß mir die Nation durch ihr Vertrauen das Mandat gegeben hat, sie überall und an jeder Stelle zu vertreten. (Erneute jubelnde Zurufe.)

Und so wie die deutsche Wehrmacht die⸗ sem Staat des Nationalsozialismus in blinder Treue und blindem Gehorsam er⸗ geben ist, so sind dieser nationalsoziali⸗ stische Staat und seine führende Partei stolz und glücklich über unsere Wehrmacht.

In ihr sehen wir die Bekrönung einer den deutschen Menschen von Jugend auf in Bann haltenden nationalsozia⸗ listischen Erziehung. Was er in der politischen Organisa⸗ tion in seiner politischen und geistigen Haltung bekommt, wird hier ergänzt durch die Ausbildung und Erziehung zum Soldaten.

Ich kann in dieser Stunde nicht anders, als jener Män⸗ ner gedenken, die als Treuhänder der Wehrmacht, des Heeres, der Marine und der Luftwaffe mir geholfen haben, dieses wunderbare Instrument aufzubauen.

Ich mußte den Wunsch des Generalfeldmarschalls von Blomberg, nach der Vollendung der ersten großen Auf⸗ bauarbeit seine angegriffene Gesundheit nunmehr nach all den Aufregungen in einem privaten Leben zu schonen, respektieren. Ich möchte aber in dieser Stelle meinen und des Deutschen Volkes Dank aussprechen für die so unendliche treue und loyale Arbeit dieses Soldaten ker das neue Reich und seine Wehrmacht. (Starker Beifall.)

Sie wird als solche von der Geschichte der Gründung dieses Reiches historisch niemals mehr getrennt! »ven kön⸗ nen. Dasselbe gilt von der Tätigkeit und dem hervor⸗ ragenden Wirken des Generalobersten von Fritsch. Und von all jenen, die im Zuge der Verjüngung unseres politi⸗ schen und militärischen Führerkorps jüngeren politischen und militärischen Kräften ihre Plätze in vornehmster Ge⸗ sinnung zur Verfügung stellten. (Starker Beifall.)

.Wir wissen, was das Hunderttausendmann⸗Heer der früheren Reichswehr an Voraussetzungen für die so schnelle Wiederaufrüstung der deutschen Wehrmacht escha ffcn hat. Wir wissen aber auch, daß die neuen gewaltigen Aufgaben zu ihrer Bewältigung eines fortgesetzten Nachsttoms junger Kräfte bedürfen. Und wir wissen vor allem, daß

die Aufgaben der Zukunft

eine stärkere Zusammenfassung der politischen und militäri⸗ schen Macht des Reiches erfordern, als dies vielleicht früher nötig war.

Wenn ich mich daher nach dem Weggang des General⸗ feldmarschalls von Blomberg entschloß, nunmehr meine Be⸗ sehlsgewalt über die drei Wehrmachtsteile direkt auszuüben und das Wehrmachtsamt als Oberkommando der Wehrmacht mir persönlich zu unterstellen, dann hoffe ich, daß wir dadurch zu jener Verstärkung unserer militärischen Machtmittel in

kürzester Zeit kommen werden, die die allgemeinen Zeit⸗

umstände heute angezeigt sein lassen. (Stürmischer, anhal⸗

tender Beifall.) . Eine Versicherung möchte ich vor dem deutschen Volk als sein von ihm gewählter Führer an diesem Tage abgeben:

So sehr wir am Frieden hängen, so sehr hängen wir an un serer Ehre und an den un⸗ veräußerlichen Rechten unseres Volkes. So sehr ich für den Frieden eintrete, so sehr aber werde ich auch dafür sorgen, daß unserem Volke niemals mehr das Instru⸗ ment geschwächt oder gar genommen wird, das meiner Uueberzeugung nach allein ge⸗ eignet ist, in so unruhigen zeitläuften den Frieden am sichersten und am erfolgreichsten zu bewahren!

Und so sehr ich der Welt die Versicherung von der

aufrichtigen und tiefen Friedensliebe des deutschen Volkes ich

übermitteln kann, ebensowenig aber möchte einen

Zweifel daran lassen, daß diese Friedensliebe weder

mit schwächlichem Verzicht noch gar mit ehrloser Feigheit etwas zu tun hat. Sollte je mals internationale Hetze und Brunnen⸗ vergiftung den Frieden unseres Reiches brechen, werden .

Stahl und Eisen das deutsche Volk und die deutsche Heimat unter ihren Schutz nehmen!

Und die Welt würde dann blitzschnell sehen, wie sehr dieses Reich, Volk, Partei und Wehrmacht von einem Geist erfüllt und in einem Willen fanatisiert sind! (Leiden⸗ schaftliche Zustimmungskundgebungen.)

Im übrigen ist es nicht meine Absicht, das ehrenhafte deutsch e . vor den Verleumdungen

e

einer internationalen Journalistik besonders in Schutz zu nehmen. Dies ist auch nicht notwendig.

Denn es ö nun einmal unter den Journalisten zwei Sorten von Menschen: wahrheitsliebende und andererseits verlogene, minderwertige Schwindler, Völkerbetrüger und Kriegshetzer. Es gibt aber nur eine Sorte von deutschen Offizieren! (Stärkster Beifall.)

Sie haben, meine Parteigenossen, das Bild eines ge⸗ waltigen geschichtlichen Aufschwunges soeben gesehen, der Deutschland durch die nationalsozialistische Revolution und durch die Führung der Partei zuteil wurde. Die Größe . . zwingt aber auch zur Sorge für die

u kunft.

Das wirtschaftliche Programm dieser , ist Ihnen bekannt. Es gibt für uns keinen anderen Weg als den einer größten Steigerung unserer Arbeit und damit ihrer Erträg⸗ a, Das deutsche Volk ist ein Volk mit einem hohen Lebens⸗ anspruch. Wenn die übrige Welt statt pon Journalisten nur von überragenden Staäatsmännern beeinflußt würde, müßte sie für diese Tatsache dankbar sein. Denn je größer die Lebens⸗ und Kulturansprüche eines Volkes sind, desto größer wird seine Sehnsucht nach Frieden sein. Er allein gibt die Möglichkeit, jene Leistungen zu vollbringen, die den An⸗ forderungen eines so hohen Lebensstandards zu genügen ver⸗ mögen.

Unsere wirtschaftliche Lage ist schwer. Allein nicht, weil in Deutschland der Nationalsozialismus regiert, sondern weil 140 Menschen auf dem Quadratkilometer leben, weil uns nicht jene großen Natur⸗ und Bodenschätze gegeben sind wie anderen Völkern, weil wir vor allem einen Mangel an fruchtbarer Erde besitzen. Würde sich heute Groß⸗ britannien plötzlich auflösen und England nur auf seinen eigenen Lebensraum angewiesen sein, dann hätte man viel⸗ leicht dort sofort mehr Verständnis für die Schwere der wirt⸗ schaftlichen Aufgaben, die uns gestellt sind. (Beifall.)

Daß und wie Deutschland mit diesen Problemen fertig wurde, ist an sich ein Wunder und ein Grund für uns alle, darauf wahrhaft stolz zu sein. Wenn ein Volk, das über keinerlei Goldreserven und Devisen verfügt, und zwar nicht deshalb, weil hier der Nationalsozialismus regiert, sondern weil der nicht nationalsozialistische, demokratisch⸗parlamen⸗ tarische Staat vorher 15 Jahre lang von einer beutegierigen Welt ausgeplündert wurde, wenn also ein Volk, das 140 Men⸗ schen auf den Quadratkilometer zu ernähren hat und keinerlei koloniale Ergänzung besitzt, wenn ein Volk, dem es an zahl⸗ reichen Rohstoffen eh und das weder die Möglichkeit besitzt noch willens 6. durch Kredite ein Schwindeldasein zu führen, wenn ein solches Volk in fünf Jahren seine Arbeitslosenzahl auf Nichts vermindert, seinen Lebensstandard nicht nur hält, sondern sogar verbessert, und dies alles aus eigener Kraft, wenn ein Volk ein solches Wunder zuwege bringt, dann sollten wenigstens alle jene schweigen, die es trotz größter wirtschaft⸗ licher Voraussetzungen kaum fertigbringen, ihre eigenen Er⸗ werbslosenprobleme zu lösen. (Große BVeifallskundgebungen)

Es wird auch in der Zukunft unsere Aufgabe sein, das deutsche Volk vor allen Illusionen zu bewahren. Die schlimmste n, ist aber immer die, zu glauben, daß man etwas verleben kann, was vorher nicht durch Arbeit geschaffen und produziert wurde; mit anderen Worten: Es wird auch in der Zukunft unsere Pflicht sein, jedem einzelnen Deutschen in Stadt und Land klarzumachen, daß der Wert seiner Arbeit stets gleich sein muß seinem Lohn. Das heißt:

Der Bauer kann für seine Landprodukte nur das be⸗

kommen, was der Städter vorher erarbeitet hat, und der Städter kann nur erhalten, was der Bauer seinem Boden ab⸗ rang, und alle untereinander können nur austauschen, was 6 , und das Geld kann dabei nur die Mittlerrolle pielen. Es trägt keinen eigenen Gebrauchswert in sich. Jede Mark, die in Deutschland mehr bezahlt wird, setzt voraus, daß um eine Marl mehr gearbeitet wurde. Ansonsten ist diese Mark ein leeres Stück Papier, das keine Kaufkraft besitzt. Wir aber wollen, daß

unsere deutsche Reichsmark ein ehrlicher Schein bleibt, eine ehrliche Anweisung für das Produkt einer von einem anderen ebenso ehrlich geleisteten Arbeit.

Dies ist die wahre, weil einzige und wirk⸗ liche De ung einer ,, wir es ermöglicht, . Geld und ohne isen, den Wert der

deutschen Mart

b

k. erhalten und . damit * den Wert unserer Sparguthaben sichergestellt, zu einer Zeit, da jene Länder, die von Gold und Devisen überlaufen, ihre Wäh⸗ rungen selbst entwerten mußten!

Schon der Geburtssegen wird uns zwingen, durch Erhöhung unserer Produktion das erhöhte Auskommen für die Gesamtheit sicherzustellen. Wir haben uns nun in den Jahren 1933/34 gezwungen gesehen, die deutsche Arbeitskraft um sie überhaupt erst einmal zur Wirkung zu bringen, nicht selten in primitivster Form anzusetzen. Spaten und Schaufel waren in rg. Jahren die Werkzeuge für viele Hundert— tausende deutscher Männer. Mit der steigenden Inbetrieb— setzung unseres wirtschaftlichen Lebens erfolgte eine langsame Umstellung auch in unseren Arbeits . . .

Heute leidet Deutschland an einem Mangel gelernter Arbeitskräfte. Die Arbeitslosigkeit als solche ist so gut wie restlos beseitigt. Wir treten nunmehr in eine

neue Phase unserer nationalen Produktion.

Jetzt ist es die Aufgabe, die primitiven Arbeitsmethoden langsam zu ersetzen durch verbesserte, vor allem technisch vu vollkommnete. Es muß unser Ziel sein, den hochwertigen deutschen Arbeiter immer mehr von der

primitivste Arbeit aber wollen wir dann der durch die hoch wertige Arbeit geschaffenen Maschine überlassen!

Es ist dabei aber notwendig, dafür zu sorgen, daß unser flaches Land, bei dem diese Umstellung zur Maschine nur bedingt und allmählich möglich ist, nicht von Arbeitskräften entblößt wird. Allein auch dies wird am ehesten dadurch erreicht, daß durch die allgemeine Vervolllommnung unserer Arbeitsmethoden dem Mangel der Arbeitskraft im gesamten auf natürliche Weise begegnet wird und damit das Abfließen . Arbeitskräfte vom flachen Land mit Recht ge⸗ toppt werden kann. . 35

In wenigen Sätzen ein Programm, das allerdings Jahre zur Verwirklichung benötigt, allein wie alle nationalsozialisti= schen Vorhaben am Ende auch seine Verwirklichung erfahren wird. —— .

Was immer wir aber auch durch eine solche Steigerung der deutschen Produktion erreichen, es kann die Un mög— lichkeit der deutschen Raum zumessung da⸗ durch nicht beseitigt werden. Es wird daher von Jahr zu Jahr stärker die Forderung nach jenem

kolonialen Besitz

ertönen, den Deutschland einst nicht anderen Mächten weggenommen hat, und der für diese Mächte heute sachlich so gut als wertlos ist, für unser eigenes Volk aber unentbehr⸗ lich erscheint. (Brausender Beifall.)

Ich möchte mich hier gegen die Hoffnung wenden, einen solchen Anspruch uns etwa durch Kredite abdingen zu können. Wir wünschen nicht Kredite, sondern Lebens⸗ grundlagen, die es uns ermöglichen, durch eigenen i. die Existenz der Nation sicherzustellen. (Beifall) Wir wünschen vor allem nicht naine Zusicherungen, daß es uns

gestattet sein soll, zu kaufen, was wir brauchen. Wir lehnen

solche in unsexem Lande, nur als Hohn empfundene Erkiä⸗ rungen einmal für immer ab. Es gibt kein weltwirtschast= liches Rezept, das einen vollen Ersctz für die Möglichkeit einer intensiven Wirtschast im eigenen Währungsbereich bieten kann.

Sie werden, meine Abgeordneten, von mir nicht er⸗ warten, daß ich zu einzelnen internationalen Plänen Stellung nehme, die augenblicklich das mehr oder weniger große Interesse verschiedener Regierungen zu er⸗ regen scheinen. Sie sind zu ungewiß und zu unklar, als daß ich mich dazu äußern könnte. .

Vor allem aber nehmen Sie mein tiefwurzelndes Mißtrauen gegenüber allen sogenannten Konferenzen entgegen, die für ihre Teilnehmer vielleicht anregende Stunden interessanter Gespräche sind, für die e. Menschheit aber meistens nur zu Enttäuschungen führen. (Stürmischer Beifall.

Sie werden mir zugeben, daß, wenn mein Programm im Jahre 1933 etwa gelautet hätte, abzuwarten, bis durch eine internationale Weltwirtschaftskonferenz die Hilfe kommt, Deutschland heute vermutlich 15 Millionen kKere ele haben würde, sofern wir nicht schon überhaupt im bolschewistischen Chaos untergegangen wären!

Ich kann auch nicht zugeben, daß bestimmte natürliche Forderungen mit politischen Geschäften verknüpft werden, die damit nichts zu tun haben. Es tauchen in letzter Zeit immer wjeder Meldungen auf, Deutschland stehe im Begriff, seine Anschauung über einen evtl. Wiedereintritt in den Völkerbund einer Revision zu unterziehen (Heiterkeit.

Auch auf die Gefahr hin, daß der ebenso begriffsstutzige wie indolente Journalismus unserer demokratischen Welt presse dies bis morgen wieder vergessen haben wird, möchte ich doch noch einmal folgendes erklären (erneute Heiterkeits= ausbrüche)h) ;

Im Jahre 1919 wurde einigen Völkern ein Friedens vertrag aufgezwungen, der die gewalttätigsten Eingriffe in Volksgemeinschaften und , mit sich brachte, die bisher denkbar erschienen. 3 ergewaltigung nationaler und gin haft ef Lebensschicksale und Lebensgemeinschaften der Völker fand statt unter einem Dunst moralisierender Phrasen, die vielleicht geeignet waren, das schlechte Gewissen der Täter zu beruhigen, auf die Betroffenen aber nur wie ein schlechter Witz wirken konnten. (Beifall.)

Nachdem durch einen solchen Gewaltakt eine ebenso gründliche wie einschneidende Veränderung der Weltkarte in territorialer und bevölkerungspolitischer Hinsicht vorge—⸗ nommen worden war, wurde ein .

Vötterbund

gegründet, dessen Aufgabe es nun sein sollte, diese wahn⸗ witzigen unvernünftigen Handlungen als einen endgültigen Abschluß der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Völker festzulegen und seine Ergebnisse als die ewige und unveränderliche Grundlage des Lebens und der Grenzen der menschlichen Gemeinschaften . diesem Planeten zu fixieren. In Zukunft sollte es verboten sein, durch Gewalt an dem zu rütteln, was in der Vergangenheit durch Gewalt ent— standen war.

rimitiven Arbeit wegzuziehen und einer hochwertigen Tätigkeit zuzuführen. Die

mr.

Erste Beilage zum Reichs., und Staatsanzeiger Nr. 43 vom 21. Februar 1938. S6. J.

um aber das Unsinnige einer solchen haarsträubenden sergewaltigung der Menschheit etwas zu mildern, wurde enigstens noch offen gelassen, daß Korrekturen dieses durch chewalt von Jahrtausenden entstandenen Zustandes in ukunft . dem Wege des Rechtes, also der Einsicht, er—

en sollten. .

6 etwas schwierige Aufgabe wurde dann dem Völker⸗ ind so nebenbei noch zugewiesen.

Deutschland, selbst hatte zunächst überhaupt ein Recht, in diese erhabene Gemeinschaft der morali⸗ ken Verteidigung früherer Gewalttaten einzutreten, ndern erhielt diese gnädige Erlaubnis erst unter dem un—= etzeflichen Reichskanzler Gustav Stresemann.

Fie wissen, meine Abgeordneten, wie sehr nun diese nstitution versagt hat. Sie war weder ein Völker⸗ und, denn es fehlten ihr von Anfang und durch späteren uztritt zwei der gewaltigsten Weltmächte, noch war sie eine ustitution des Rechts oder, wie man heute immer mit erner Stirn behaupten will, der Prinzipien des Rechts, sie ar eine Institution zur Aufrechterhaltung eines aus tausend⸗ hrigem Unrecht entstandenen Zustandes.

Tenn: entweder ist Gewalt Recht oder Ge⸗

alt ist Unrecht. Wenn Gewalt aber heute Unrecht

„dann war Gewalt auch früher Unrecht. Wenn also der

sherige Zustand der Belt aber ohne Zweisel durch Aktionen

r Gewalt entstanden ist, dann ist dieser Zustand mithin ein ustand, der durch Unrecht wurde,

Es verteidigt daher der Völkerbund auch keines⸗ egs einen Zustand des Rechtes, sondern einen aus usendiährigem Unrecht geborenen Zustand. Wir hören

n allerdings, daß dies anders werden soll. Wir vernehmen hr häufig, daß z. B. englische Politiker uns mit Freuden

seren kolonialen Besitz zurückzugeben ünschten, wenn sie nur dabei nicht so sehr unter dem Ge— hnken an das Unrecht und an die Gewalt, die dabei den ingeborenen zugefügt werden würden, litten.

Nachdem im Jahre 1918 der Völkerbund noch nicht be⸗ and, konnte man damals ja diese Gebiete ohne Einwilligung

r Eingeborenen den neuen Herren praktisch überantworten d sich diese Uebereignung durch den Völkerbund später pralisch testieren lassen.

Allerdings wollte man den edlen Grundsatz, daß eine 'lonie nur dann jemandem gehören darf, wenn die Ein⸗ borenen ihren ausdrücklichen Wunsch in dieser Hinsicht ßerten, auf die Vergangenheit der kolonialen Erwerbungen 'nsdehnen, dann würden die kolonialen Besitze unserer Welt⸗ ächte vermutlich bedenklich ,,, . 1

Alle diese kolonialen Reiche sind eben nicht durch Abstim⸗ ungen, vor allem nicht durch demokratische Abstimmungen ir dort lebenden Völker entstanden, sondern durch nackte nd brutale Gewalt.

Sie sind heute selbstverständlich unlösbare Bestandteile er in Frage kommenden Staaten und bilden als solche einen eil jener Weltordnung, die uns besonders von demokratischen zolitikern immer als die „Weltordnung des Rechts“ bezeichnet hird. Jenes „Rechts“, das nun der Völkerbund in seinen schutz zu nehmen beauftragt ist.

Ich habe tiefes Verständnis dafür, daß die Interessenten n dieser Rechtsordnung im Völkerbund ein angenehmes oralisches Forum i für die Aufrechtexhaltung und, mn möglich, für die Verteidigung ihrer früher durch Ge⸗ lt zusammengebrachten Besitztümer. Ich habe nur kein derständnis dafür, daß der soeben selbst durch einen Gewalt⸗ t Beraubte seinerseits an einer solchen illustren Gesellschaft üillnehmen soll. (Heiterkeit und lebhafte Beifallsrufe.)

Und ich muß mich dagegen verwahren, daß daraus ge⸗ blgert wird, daß wir nicht für die Grundsätze des Rechts ein⸗ treten bereit wären, weil wir nicht im Völkerbund seienl! m Gegenteil:

Wir sind nicht im Völkerbund, weil wir glauben,

er nicht eine Institution des Rechts, sondern

er noch eine Einrichtung zur Verteidigung des Versailler Unrechts ist.

anganhaltende stürmische Zustimmung)) . s kommen dazu aber auch noch eine Reihe weiterer sach⸗ cher Erwägungen.

l. Wir . aus dem Völkerbund einst ausgetreten, weil er ns getreu seiner ganzen Geburt und ö htung das Recht usgleiche Rüstumg und damit gleiche Sicher⸗ eit verweigerte. . R 2. Wir würden niemals mehr in ihn eintreten, weil wir icht die Absicht haben, uns an irgendeiner Stelle der Welt urch einen Mehrheitsbeschluß des Völkerbundes für die yerteidigung des Unrechtes einspannen zu issen. Und . ;

3. glauben wir, damit all jenen Völkern einen Gefallen gerweisen, die das Unglück verleitet, zu glauben, auf den öölkerbund als einen Faktor wirklicher Hilfe bauen und ver⸗ auen zu dürfen. .

Denn wir hätten es für richtiger gehalten, im Falle des bessinienkrieges z. B. erstens mehr Verständnis r die italienischen Lebens notwendigkeiten aufzubringen und deitens weniger Hoffnungen und vor allem weniger Ver⸗ hrechungen an die Abesstnier zu geben. Es würde dies.

jelleicht eine einfachere und vernünftigere Lösung des ganzen sroblems ermöglicht haben. . h

4. Wir denken aber überhaupt im Ernstfall nicht daran, je deutsche Nation in Konflikte verwickeln nlassen, an denen sie nicht selbst 5. ist. Wir nd nicht gewillt, für territoriale oder Wirtschaftsinteressen derer einzutreten, ohne daß dabei auch nur der geringste skzen für Deutschland ersichtlich wäre. Im übrigen er— arten wir selbst auch nicht von anderen Völkern eine solche uterstützung. Deutschland ist entschlossen, sich nsjeinen FInterefsen und in seinen An⸗ prüchen eine weise Beschränkung aufzuer⸗ egen. Sollten aber irgendwo deutsche Interessen ernstlich

uf dem Spiele stehen, so werden wir nicht erwarten, von snem Völkerbund jemals eine praktische Ünterstützung er⸗ sůlten zu können, sondern wir nehmen von vornherein an, wir uns der daraus entstehenden Aufgaben selbst zu nterziehen haben. Und es ist gut, sich darüber im klaren zu in, denn dies wird unseren Wünschen und Hoffnungen mer jene Mäßigung auferlegen, die wir 1 seiten der llektiv Beschützten leider nur zu oft vermissen müssen!

Langanhaltende stürmische Zustimmungskundgebungen.)

Endlich . 5. haben wir nicht die Absächt, In irgendeiner internationalen

uns in Zukunft Einrich⸗

tung eine Haltung

. vorschreiben zu lassen, die, indem sie die offizielke sch 3 sse

. Anerkennung unbestreitbarer Tat⸗ sachen ausschließt, wenig Aehnlichkeit mit den Handlungen überlegter Menschen als vielmehr mit den Gepflogenheiten eines bekannten großen Vogels besitzt. Ein 100jähriger Be⸗ stand des Völkerbundes würde, da er selbst ersichtlich unfähig ist, geschichtliche und wirtschaftliche Notwendigkeiten zu be⸗ fret und die daraus resultierenden Forderungen zu er— füllen, umgekehrt aber die Interessen der Völker am Ende, soweit es sich um ihr Sein oder Nichtsein handelt, stärker sind als formalistische Erwägungen, zu einer komischen Weltlage führen. Denn im Jahre 2056 würden sehr leicht neue Staaten entstanden oder andere vergangen sein, ohne daß eine Regi⸗ strierung dieser neu eingetretenen Sachlage in Genf hätte stattfinden können. (Gelächter und Beifall.) Deutschland hat einmal durch seine Mitgliedschaft im Völkerbund sich an einer solchen unvernünftigen Handlung beteiligen müssen, es hat Gott sei Lob und Dank infolge seines Austritts aus ihm in einem drohenden zweiten Fall der Vernunft und der Billigkeit entsprechend handeln können. Ich will Ihnen aber, meine Herren Abgeordneten, heute bekannt— geben, daß ich mich nunmehr entschlossen habe, auch im ersten 9. die notwendige geschichtlich bedingte Korrektur vorzu⸗ nehmen:

Deutschland wird Mandschukuo anerkennen. (Beifall) Wenn ich mich zu diesem Schritt entschließe, dann geschieht es, um auch hier einen endgültigen Strich zu ziehen zwischen einer Politik phantastischer Unver— ständlichkeiten und einer solchen der nüchternen Respektierung realer Tatsachen.

Ich will zusammenfassend also noch einmal erklären, daß Deutschland, und erst recht nach dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, überhaupt nicht mehr daran denkt, jemals in diese Institution zur ück⸗ zu kehren!

Dies bedeutet nicht die Ablehnung einer 3Zu⸗ sammenarbeit mit anderen Mächten, im Gegen⸗ teil. Dies bedeutet nur die Ablehnung von Verpflichtungen, die unübersehbar und in den meisten Fällen auch unerfüllbar sind. (Leidenschaftliche Zustimmung.)

Für die Zusammenarbeit mit anderen Mächten hat Deutschland viele, und wie wir glauben, wert volle Bei— träge geleistet. Das Reich ist auch heute weder wirt— schaftlich noch politisch als isoliert anzusehen. Ich habe mich im Gegenteil bemüht, seit der Uebernahme der Macht im Reiche zu den meisten Staaten das möglich beste Verhältnis herzustellen. Zu einem einzigen Staat haben wir kein Verhältnis gesucht und wünschen auch, zu ihm in kein engeres Verhältnis zu treten:

So wjet⸗ Rußland. (Beifall.) Wir sehen im

Bolschewismus mehr noch als früher die Sntkarnation des menschiichen Serstörungstriebes. Wir machen für die grauenhafte Ideologie der Vernichtung auch nicht das russische Volk als solches verantwortlich. Wir wissen: es ist eine kleine jüdisch intellektuelle Oberschicht, die ein großes Volk in den Zustand dieses Wahnwitzes gebracht hat. Wenn sich diese Lehre nun territorial auf Rußland begrenzen würde, ließe sich auch darüber am Ende noch reden, denn Deutschland hat nicht die Absicht, dem russischen Volk etwa Auffassungen unseres Lebens aufzuzwingen.

Leider aber versucht der jüdisch⸗internationale Bolsche⸗ wismus von seiner sowjetistischen Zentrale aus die Völker der Welt innerlich auszuhöhlen, die Gesellschaftsordnung zum in zu bringen und das Chaos an die Stelle der Kultur zu setzen.

hei wir suchen eine Berührung mit dem Bolsche⸗ wismus, sondern er versucht fortgesetzt, hie andere Menschheit mit seinen Gedanken und Ideen zu verseuchen und sie damit in ein Unglück ungeheuersten Ausmaßes zu stürzen. Und hier sind wir unerbittliche Feinde. So wie wir im Inneren in Deutschland selbst die kommunistischen mos⸗ kauischen Versuche erledigten, so werden wir auch nicht von außenher Deutschland durch die materielle Gewalt des Bol⸗ schewismus vernichten lassen!

Wenn nun Großbritannien sehr oft durch den Mund seiner verantwortlichen Staatsmänner versichern läßt, daß es an der Aufrechterhaltung des Status quo in der Welt interessiert sei, dann sollte dies 6 hier gelten. Jede Bolschewisierung eines europäischen Landes bedeutet eine 8 dieses Zustandes. Denn diese bolschewisierten Gebiete sind dann nicht mehr selbstherrliche Staaten mit einem nationalen Eigenleben, sondern Sektionen der Moskauer Revolutionszentrale.

Mir ist es bekannt, daß Mr. Eden diese Auffassung nicht teilt. Herr Stalin teilt sie und gibt das offen zu, und in meinen Augen ist zur Zeit noch immer Herr Stalin e ein glaubwürdigerer Kenner und Interpret bol⸗ chewistischer Auffassungen und Absichten als ein britischer Minister! (Langanhaltender Beifall. Wir stehen daher jedem Versuch einer Ausbreitung des Bol⸗ k ganz gleich, wo er auch statt⸗

in det, mit Abscheu und dort, wo er uns selbst bedroht, in Feindschaft gegenüber!

Daraus ergibt sich auch unser Verhältnis zu

Sapan.

Ich kann mich nicht der Auffassung jener Politiker anschließen, die glauben, der europäischen Welt einen Dienst durch eine Schädigung Japans erweisen zu können.

Ich befürchte, daß eine japanische Niederlage in Ostasien niemals Europa oder Amerika zugute käme, sondern aus⸗ schließlich dem bolschewistischen Sowjetrußland. Ich halte China nicht für seelisch oder materiell gekräftigt genug, um aus Eigenem einem bolschewistischen Ansturm standhalten zu können. 83

Ich glaube aber, daß selbst der größte Sieg Japans für die Kultur und den allgemeinen Frieden der Welt unendlich weniger gefährlich ist, als es ein Sieg des Bolschewismus sein würde.

Deutschland hat mit Japan einen Vertrag zur Be⸗ lämpfung dex Komintern⸗Vestrebungen. Es besaß zu China

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immer freundschaftliche Beziehungen. Ich glaube, daß wir vielleich am ehesten als wirklich neutrale Zu⸗ schauer dieses Dramas gelten können. Ich brauche nicht zu versichern, daß wir alle den Wunsch hatten und haben daß zwischen den beiden großen ostasiatischen Völtern wieder ein Zustand der Beruhigung und endlich des Friedens ein⸗ treten möge. Allein wir glauben, daß es zu einem Frieden vielleicht längst gekommen sein würde, wenn nicht gewisse Kräfte genau so wie im Falle von Abessinien auch in Ostasien ihren Rat und vielleicht das Versprechen moralischer Hilfe⸗ leitung zu sehr in die Waagschale der einen Seite gelegt hätten.

Dieser Stellungnahme konnte wie die Dinge liegen nur eine rein platonische Bedeutung zukommen. Wer jedoch am Ertrinken ist, greift nach jedem Strohhalm. Es wäre besser gewesen, China auf den vollen Ernst seiner Lage auf⸗ merksam zu machen, statt, wie so oft, den Völkerbund als den sicheren Garanten des Friedens und der Sicherheit zu zitieren! . .

Ganz gleichgültig, in welcher Zeit und wie die Ereig⸗ nisse in Ostasien ihre endgültige Lösung finden werden, Deutschland wird in seiner Abwehrstellung gegen den Kommunismus Japan stets als ein Element der Sicherheit betrachten und werten. Und zwar der Sicherung der menschlichen Kultur. Denn es gibt für uns keinen Zweifel, daß selbst der größte japanische Sieg die Kul⸗ turen der weißen Völker nicht im geringsten berühren wird, ebenso aber auch keinen Zweifel darüber, daß etwa ein Sieg des Bolschewismus gerade der heutigen tausendjährigen Kultur der weißen Rassen ein Ende bereiten würde! (Stür⸗ mische Zustimmung.) ö

Ich möchte mich hierbei schärfstens verwahren gegen jene geistlosen Angriffe, die gegen Deutschland den Vorwurf erheben, wir würden durch unsere Haltung im ost⸗ asiatischen Konflikt gegen die Interessen der weißen Rasse verstoßen. So etwas in französischen oder englischen Zeitungen lesen zu müssen, regt uns wahrhaftig nur zum Staunen an.

Daß ausgerechnet der wegen seines Rassenstandpunktes so hestig bekämpfte nationalsozialistische Staat nun plötz ich die Ehre erhalten soll, für Rassenideale, sprich besser Rassen⸗ interessen, vom Leder zu ziehen, ist auch ein Witz der Welt⸗ gesch icht e. (Heiterkeit.

Deutschland hat in Ostasien keinerlei terri⸗ toriale Interessen. Es hat den begreiflichen Wunsch, Handel und Geschäfte zu betreiben. Dies verpflichtet uns nicht, für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen. Wohl aber verpflichtet dies uns zu erkennen, daß ein Sieg des Bolschewismus auch hier die letzten Möglichkeiten vernichten würde.

Im übrigen hatte Deutschland einst selbst in Ostasien Besitzungen. Es verhinderte dies gewisse Mächte nicht, durch eine Koalition von Völkern weißer und gelber Rasse das Deutsche Reich von dort zu vertreiben. Wir wünschen heute wirklich nicht mehr eine Einladung zu erhalten, etwa nach Ostasien zurückzukehren! . ; .

Ebenso besitzt Deutschland keinerlei territo⸗ riale Interessen, die irgendwie ö. haben könnten auf den furchtbaren Bürgerkrieg, der zur Zeit in

; Spanien . tobt. Die Lage ist dort ähnlich, wie wir sie in Deutschland selbst einmal erlebten. Der von Moskau aus personell und materiell inspirierte und durchgeführte Angriff gegen einen national unabhängigen Staat führt zum Widerstand, der sich nicht abschlachten laͤssen wollenden nationalen. Bevölkerung. Und genau wie in Deutschland steht auch in diesem Fall die demokratifche Internationale auf Seite der bolschewistischen Brandstifter.

Die deutsche Regierung würde in einer Bolschewi—⸗— sierung Spaniens nicht nur ein Element der Be⸗ unruhigung Europas, sondern eine Störung des Gleich⸗ ewichts erblicken, denn sowie erst dieses Land zu einer enen der Moskauer Zentrahe werden würde, bestände die Gefahr einer weiteren Ausbreitung dieser Seuche der Zerstörung und Vernichtung mit 3 wir dann unter keinen Umständen gleichgültig gegen- überstehen könnten. Wir sind daher glücklich, daß unsere antibolschewistische Einstellung auch von einem dritten Staat noch geteilt wird.

Das deutsch⸗ italienische Verhältnis

bastert auf dem Vorhanden sein gemein samer vebens⸗ und Staats⸗ auffassungen sowie auf einer gemeinsamen Abwehr der uns bedrohenden internationalen Gefahren. Wie sehr diese Empfindung in Deutschland Gemeingut des Volles geworden ist, wurde am schlagendsten erwiesen durch die freudige Be⸗

eisterung, mit der der Schöpfer des faschistischen Staates im heel begrüßt wurde.

Eine Erkenntnis müßte allen europäischen Staatsmän⸗ nern zu eigen sein. Hätte Mussolini im Jahre 1922 nicht durch den Sieg seiner faschistischen Bewegung Italien erobert, dann würde dieses Land vermutlich dem Bolschewismus verfallen sein.

Die Folgen eines solchen Zusammenbruches wären für die abendländische Kultur überhaupt nicht vorstellbare. Schon der bloße Gedanke an eine solche Möglichkeit wirkt auf einen Mann mit historischem Blick und geschichtlichem Verant⸗ wortungsbewußtsein grauenhaft! Die Sympathie, die Benito Mussolini in Deutschland genießt, gehört daher einer Er⸗ scheinung von säkularem Ausmaß.

Die Lage, in der sich Italien befindet, ist in mancher Hinsicht ähnlich der deutschen. Es war unter solchen Um⸗ ständen selbstverständlich, daß wir, die wir unter einer gleichen Uebervölterung zu leiden haben, Verständnis auf⸗ bringen für die Handlung eines Mannes und eines Regi⸗ mes, die nicht gewillt waren, ein Volk den phantastischen Idealen des Völkerbundes zuliebe zugrunde gehen zu lassen, sondern vielmehr u ge vssen waren, es zu retten. Dies um so mehr, da ohne Zweifel diese scheinbaren Ideale des Völkerbundes sich ohnehin zu sehr decken mit den außer⸗ ordentlich realistischen Interessen seiner Hauptmächte.

Auch im Spanienkonflikt haben Deutschland und Italien gheiche Auffassungen und daher auch eine gleiche Stellungnahme bezogen. Ihr Ziel ist es, ein natio⸗ nales Spanien in vollkommener Unabhängigkeit sicherzu⸗ stellen. Die deutsch-italienische Freundschaft

hat sch aus beltimmten Urlachen heraus allmählich zu einem