Erste Beilage zum Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 43 vom 21. Februar 18938. S. 4.
Element der Stabilisierung des europäischen Friedens entwickelt. Die Verbindung beider Staaten mit FJapan stellt das gewaltigste Hindernis für ein weiteres Vordringen der russisch⸗bolschewistischen Gewalt dar.
Es wurde in den letzten Jahren sehr oft von Gegen— sätzen zwischen
Srankreich und England
einerseits und Deutschland andererseits geredet und noch mehr geschrieben. Es ist mir im einzelnen nicht klar, worin diese Gegensätze genauer substantiiert liegen sollen. Deutschland hat in Europa, wie ich schon öfter als einmal betonte, a n Frankreichkeine territorialen Forderungen mehr zu stellen. Mit der Rückkehr des Saargebiets, hoffen wir, ist die Periode französisch-deutscher territorialer Ausein— andersetzungen endgültig abgeschlossen.
Deutschland hat auch mit England keinerlei Streitigkeiten, es seien denn unsere kolonialen Wünsche. Es fehlt jedoch jeder Anhaltspunkt für einen auch nur irgendwie denkbar möglichen Konflikt.
Das einzige, was das Zusammenleben dieser Staaten
vergiftet und damit belastet, ist eine geradezu
unerträgliche Pressehetze,
die in diesen Ländern unter dem Motto: „Freiheit der persönlichen Meinungsäußerung“ getrieben wird. kein Verständnis dafür, aus dem Munde ausländischer Staatsmänner und Diplomaten immer wieder zu ver⸗ nehmen, daß in diesen Ländern keine gesetzlichen Mög⸗ lichkeiten bestünden, der Lüge und der Verleumdung ein Ende zu bereiten. Denn es handelt sich hier nicht um Privat⸗ angelegenheiten, sondern um Probleme des Zusammenlebens von Völkern und von Staaten. Und wir sind nicht in der Lage, diese Vorgänge auf die Dauer auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wir können auch nicht vor den Folgen dieser Hetze die Augen verschließen. Denn es könnte sonst nur zu leicht sein, daß in gewissen Ländern durch niederträchtige internationale Lügenfabrikanten ein so starker Haß gegen unser Land ent⸗ wickelt wird, daß dort allmählich eine offene feindselige Stim⸗ mung gegen uns entsteht, der vom deutschen Volk dann nicht mit der notwendigen Widerstandskraft begegnet werden könnte, weil ihm selbst durch die Art unserer Pressepolitik jede Feindseligkeit gegenüber diesen Völkern fehlt.
Und dies ist eine Gefahr. Und zwar eine
Gefahr für den Frieden. Ich bin deshalb auch nicht mehr gewillt, die zügellose Methode einer fortgesetzten Begeiferung und Be⸗ sch impfung unseres Landes und unseres Volkes un⸗ widersprochen hinzunehmen. Wir werden von jetzt ab antworten, und zwar mit nationalsozialistischer Gründ⸗
lichkeit antworten. (Langanhaltender Beifall)
Was allein in den letzten Wochen an geradezu irrsinnigen, dummen und dreisten Behauptungen über Deutschland aus—⸗ gestreut wurde, ist einfach empörend.
Was soll man dazu sagen? Wenn Reuter Angriffe auf mein Leben erfindet und in englischen Zeitungen von un— geheuren Verhaftungen in Deutschland geredet wird, von Schließung der deutschen Grenzen gegenüber der Schweiz, Belgien, Frankreich usw.', wenn wieder andere Zeitungen berichten, daß der Kronprinz aus Deutschland geflohen sei, oder daß ein militärischer Putsch in Deutschland gewesen wäre, daß man deutsche Generale gefangen genommen hätte und um— gekehrt wieder deutsche Generale mit Regimentern vor die Reichskanzlei gezogen seien, daß zwischen Himmler und Göring ein Streit über die Judenfrage ausgebrochen sei und ich mich deshalb in einer schwierigen Lage befände, oder daß ein deut— scher General durch Vertrauensleute Fühlung mit Daladier genommen habe, daß in Stolp ein Regiment gemeutert hätte, daß 2000 Offiziere aus der Armee ausgestoßen worden sind, daß die gesamte deutsche Industrie soeben ihre Mobil⸗ machungsorder für den Krieg erhielt, daß zwischen der Regie⸗ rung und der Privatindustrie schärfste Gegensätze bestehen, daß 20 deutsche Offiziere und 3 Generale nach Salzburg ge⸗ flohen wären, daß 14 Generale mit der Leiche Ludendorffs nach Prag geflüchtet seien (schallende Heiterkeit), und daß ich keine Stimme mehr besäße, so daß der umsichtige Dr. Goebbels so⸗ eben Umschau halte nach einem Mann, der meine Stimme zu imitieren in der Lage sei (erneute stürmische Heiterkeit!), um mich in Zukunft von Platten sprechen zu lassen.
Ich nehme an, daß dieser journalistische Wahrheits⸗ fanatiker morgen entweder die Identität meiner Person am heutigen Tage bestreitet oder behaupten wird, ich hätte nur Gesten gemacht, während hinter mir der Herr Reichspre gandaminister das Grammophon bediente. Mr. Eden hat neulich in einer Rede von den verschiedenen Freiheiten seines Landes geschwärmt. Es ist nur eine besondere Freiheit darunter vergessen worden, die Freiheit nämlich für Journa— listen, unbeanstandet und unbegrenzt andere Völker, ihre Ein⸗ richtungen, Männer und Regierungen beschimpfen und ver— leumden zu dürfen!
Allerdings könnte man sagen: das ist ja alles zu dumm, um ernst genommen zu werden. Denn endlich sehen es doch Millionen von Ausländern in Deutschland, daß daran kein wahres Wort ist. Denn zum Unterschied des sowjetrussischen Völkerbundsmitgliedes, das in seinem Lande alle Fremden entfernt und sogar die Konsulate schließt, kann in Deutsch— land jeder in voller Freiheit an Ort und Stelle seine Er⸗ fahrungen sammeln. ö .
Allein auf die Dauer ist dies doch eine schwere Belastung internationaler Beziehungen. Ich will gerne feststellen, daß ein Teil der ausländischen Presse sich an diesen niederträchtigen Angriffen gegen die Ehre anderer Völker nicht beteiligt. Allein der Schade, der durch eine solche Hetzkampagne angerichtet wird, ist trotzdem so groß, daß wir von jetzt ab nicht mehr gewillt sind, dies ohne stärksten Widerspruch noch länger hinzunehmen. Besonders
schlinm wird die ses Verbrechen aber dann, wenn es
lingen könnte?
machung getroffen hätten, den niederländischen Kolonialbesitz
möglichen, die Welt fortgesetzt in Unruhe zu versetzen?
schlimmster Art? Die britische Regierung wünscht Rüstungs⸗
Ich habe
Verständigung
Deutschen Reichstages um Angelegenheiten der englischen
sich ersichtlich das Ziel gesetzt hat, die Völker in einen Versailler Wahnsinnsakt durcheinandergebrachten europij
Krieg zu treiben. Und ich darf hier nur auf ein paar Tatsachen hinweisen.
Ich erinnere Sie, meine Abgeordneten, wie im ver— gangenen Jahre plötzlich gelogen wurde, Deutschland hätte 20 900 Mann in Spanisch⸗Marokko gelandet. Es war ein Glück, daß diese infamste Fälschung sofort widerlegt werden konnte. Allein, was würde wohl geschehen, wenn eininal eine solche Widerlegung in der notwendigen kurzen Zeit nicht ge⸗
In die Reihe dieser Kapitalverbrechen gehören auch die Behauptungen, daß Deutschland und Italien sich geeinigt hätten, Spanien aufzuteilen, oder eine ganz junge nieder⸗ trächtige Fälschung, daß Deutschland und Japan eine Ab⸗
sich gemeinsam anzueignen. Kann man hier noch von einem ehrbaren Gewerbe sprechen, oder kann man noch von Frei⸗ heit reden, die es solchen internationalen Verbrechern er⸗
Sind dies nicht Kriegsanstifter und Kriegshetzer begrenzungen oder ein Verbot des Bombenabwurfes. Ich habe das einst selbst vorgeschlagen. Allein ich schlug damals auch schon vor, daß es das wichtigste sei, die Vergiftung der öffentlichen Meinung der Welt durch niederträchtige Presse⸗ artikel zu verhindern.
Was . Sympathie — wenn es irgend mög⸗ lich wäre — für Italien noch verstärkt hat, ist die Tat⸗ sache, daß dort Staatsführung und Pressepolitik e i nen Weg beschreiten. Daß nicht die Staatsführung von redet und die Presse eine entgegengesetzte Hetze betreibt!
In dieses Kapitel der Störung der internationalen Be⸗ ziehung gehört auch die Anmaßung, Briefe an ein fremdes Staatsoberhaupt zu schreiben mit dem Ersuchen um Aus⸗ künfte über Gerichtsurteile. Ich empfehle den Abgeordneten des englischen uUnter⸗ hauses, sich um die Urteile britischer Kriegs⸗ gerichte in Ferusalem zu kümmern und nicht um die Urteile deutscher Volksgerichtshöfe. (Starker Beifall.) Das Interesse für deutsche Landesverräter kann uns viel⸗ leicht verständlich sein, allein es hilft nicht mit, die Be⸗ ziehungen zwischen England und Deutschland zu verbessern.
Im übrigen möge sich niemand einbilden, durch so takt⸗ lose Einmischung auf deutsche Gerichte oder auf den deut⸗ schen Strafvollzug eine Wirkung ausüben zu können. Ich würde jedenfalls nicht erlauben, daß sich Abgeordnete des
Justiz beküm mern.
Die Interessen des britischen Weltreichs sind sicherlich sehr große und sie werden von uns als solche auch anerkannt. Ueber die Belange des Deutschen Volkes und Reiches entscheidet aber der Deutsche Reichs⸗ tag und als der Beauftragte des Reichs⸗ tages ich und nicht eine Delegation englischer Briefschreiber! (Stürmische Bravo⸗Rufe.)
Ich glaube, daß es ein verdienstvolles Werk sein würde, wenn es gelingen könnte, nicht nur den Abwurf von Gift- Brand⸗ und Sprengbomben auf die Bevölkerung inter⸗ national zu verhindern, sondern vor allem den Vertrieb von Zeitungen zu beseitigen, die auf die Be⸗ ziehungen der Staaten schlimmer wirken, als es Gift⸗ oder Brandbomben je zu tun vermöchten.
Da diese internationale Pressehetze natürlich nicht als ein Element der Beruhigung, sondern als ein solches der Ge⸗ fährdung des Völkerfriedens aufgefaßt werden muß, habe ich mich auch entschlossen, j en e
Verstärkungen der deutschen Wehrmacht durchzuführen, die uns die Sicherheit geben werden, daß sich diese wilde Kriegsdrohung gegen Deutschland nicht eines Tages in eine blutige Gewalt verwandelt. Diese Maßnah⸗ men sind seit dem 4. Februar d. JF. im Gange und werden schnell und entschlossen durch⸗ geführt. (Starker und langanhaltender Beifall.)
Deutschland selbst hat jedenfalls den aufrichtigen Wunsch, mit allen europäischen Großmächten sowohl als den übrigen Staaten ein vertrauensvolles Verhältnis herzustellen. Wenn dies nicht gelingen sollte, wird es nicht an uns gelegen sein.
Wir glauben dabei allerdings, daß angesichts dieser Pressehaltung von Konferenzen und Einzelbesprechungen zur Zeit wenig erwartet werden darf. Denn es geht nicht an, 1c über folgende Tatsachen einer Sr uf n! hinzu⸗ geben:
Diese internationale Pressekampagne gegen den Frieden wird jeden Versuch, zu einer Völkerverständigung zu kommen, sofort zu sabotieren wissen. Sie wird jede Besprechung sofort mißdeuten oder in das Gegenteil verdrehen. Sie wird jede Abmachung sofort umfälschen. Und es ist daher unter diesen Umständen nicht einzusehen, welcher Nutzen aus solchen Besprechungen oder Zusammenkünften entstehen soll, solange die Regierungen im allgemeinen nicht in der Lage sind, ohne Rücksicht auf ihre öffentliche Meinung entscheidende Schritte zu vollziehen.
Wir glauben daher, daß bis auf weiteres der Weg eines normalen diplomatischen Notenaustausches der einzig gangbare ist, um wenigstens den allzugroben Fälschungen dieser internationalen Presse die Voraussetzung zu entziehen.
Wenn Deutschland nun selbst eine Begrenzung seiner Interessen vornimmt, dann soll es nicht heißen, daß wir an allem, was um uns vorgeht, desinter⸗ essiertsin d. Wir sind glücklich, mit den meisten Staaten, die an Deutschland angrenzen, normale und zum Teil auch freundschaftliche Beziehungen unterhalten zu können. Wir haben die Empfindung, daß sich hier überall ein Gefühl der Entspannung auslöst.
Das starke Streben nach einer wirklichen Neutralität,
an scha ul tende stürmische Zustimmung) ; an. Es erfüllt uns im 5. Jahr nach der ersten großen quh
das wir in einer Reihe europäischer Staaten beobachten können, erfüllt uns mit tiefer und aufrichtiger Befriedigung. Wir, glauben, darin ein Element steigender Beruhigung und damit steigender Sicherheit erblicken zu dürfen. n sehen
aber umgekehrt auch die schmerzlichen Folgen der durch den
ire. Der
Lage. s
Allein zwei der an unseren Grenzen liegenden Et umschließen eine Masse von über 10 Mil or Deutschen. Sie waren bis 1866 mit dem deutschen samtvolk noch in einem staatsrechtlichen Bund vereinigt
Sie kämpften bis 1918 im großen Krieg Schulte Schulter mit dem deutschen Soldaten des Reiches. z sind gegen ihren eigenen Willen dur Friedensverträge an einer Vereinigt mit dem Reiche verhindert worden.
Dies ist an sich schmerzlich genug. Ueber eines aber in unseren Augen kein Zweifel bestehen. Die staatsregh Trennung vom Reich kann nicht zu einer volspolin Rechtlosmachung führen, d. h. die allgemeinen Rechte volklichen Selbstbestimmung, die übrigens in den 14 Jun Wilsons als Voraussetzung zum Waffenstillstand feierlig zugesichert worden sind, können nicht einfach mißachtet hen deshalb, weil es sich hier um Deutsche handelt!
Es ist auf die Dauer für eine Welinn von Selbstbewußtsein unerträglich, ihrer Seite Volksgenossen zu wissen, de aus der Sympathie oder ihrer Verbung heit mit dem Gesamtvolt, seinem Shit und seiner Weltauffassung fortges schwerstes Leid zugefügt wird! (Brausende stimmungskundgebungen.)
Wir wissen genau, daß es eine alle befriedigende Gn ziehung in Europa kaum gibt. Allein um so wichtiger es, unnötige Quälereien von nationalen Minoritäten vermeiden, um nicht zum Leid des politischen Getrennt auch noch das Leid der Verfolgung wegen der Zugehörh zu einem bestimmten Volkstum hinzuzufügen. Daß es mit ist, bei einem guten Willen hier Wege des Ausgleichs bz Entspannung zu finden, ist erwiesen worden.
Wer aber eine solche Entspannung durch einen Anh in Europa mit Gewalt zu verhindern versucht, der eines Tages die Gewalt zwangsläufig unter die Völker n Denn es soll nicht bestritten werden, daß, solange Deutsch selbst ohn mächtig und wehrlos war, es viele dieser spo setzten Verfolgungen der deutschen Menschen an un Grenzen einfach hinnehmen mußte. Allein so wie Eng seine Interessen über einen ganzen Erdkreis hin vertrit wird auch das heutige Deutschland sei wenn auch um soviel begrenzteren Int essen zu vertreten und zu wahren wis (Sehr starker Beifall.)
Und zu diesen Interessen des Deutschen Reiches gi auch der
Schutz jener deutschen Volksgenossen,
die aus Eigenem nicht in der Lage sind, an unseren Grenzen das Recht einer all meinen menschlichen, politischen und wel a ulichen Freiheit zu sichern! (Langanh
politischen Abmachung des Reiches mit aufrichtiger Befrit gung, feststellen zu können, daß gerade in unserem Verhält
zu dem Staat, mit dem wir vielleicht die größten och
hätten, nicht nur eine Entspannung eingetreten ist, sond im Laufe dieser Jahre eine immer freundschaftlichere! näherung. Ich weiß ganz genau, daß dies in erster Linie? Umstand zu verdanken war, daß sich damals in Warschau westlicher Parlamentarismus, sondern ein polnisch Marschall befand, der als überragende Persönlichkeit europäisch wichtige Bedeutung einer solchen deutsch⸗polnis Entspannung empfand.
Das damals von vielen angezweifelte Werk hat untef seine Probe bestanden, und ich darf wohl sagen, daß, seit Völkerbund seine fortgesetzten Störun versuche in Danzig endlich aufgab undd einen neuen Kommissar auch einen Mann von persönlit Format stellte, gerade dieser gefährlichste Platz für europäischen Frieden seine bedrohende Bedeutung vollkon
verlor. Der polnische Staat
respektiert die nationalen Verhältnisse in diefem El und diese Stadt und Deutschland respektieren die nischen Rechte. So gelang es, den Weg für eine ständigung zu ebnen, die, von Danzig ausge eute trotz des Versuchs mancher Störenfriede erhältnis zwischen Deutschland und Polen endgültig entgiften und in ein aufrichtig freundschaftliches Zusamt arbeiten zu verwandeln vermochte.
Ich bin glücklich, Fhnen, meine Abgeordneten, mitt kan nnen daß in den letzten Tagen eine weitere tändigung mit dem Lande erzielt wurde, das uns vielerlei Gründen besonders nahesteht. Es ist nicht nur gleiche Volk, sondern vor allem es ist eine lange gleiche schichte und eine gemeinsame Kultur, die das gern
Deutsch⸗Oesterreich verbinden.
Die Schwierigkeiten, die sich im Vollzug des Abtomm vom 11. Juli ergeben hatten, zwangen dazu, ei Versuch zu unternehmen, NMißverständnisse n
Hindernisse für eine endgültige 2Aussöhnun beiseite zu räumen.
Denn es war klar, daß eine an sich unerträglich wordene Lage eines Tages gewollt oder ungewollt die Vr aussetzungen für eine sehr schwere Kat strophe hätte entwickeln können. Es liegt dann meist mehr in der Macht der Menschen, einem Schicksal Einhall gebieten, das durch Nachlässigleit oder Unklugheit erst ein ins Rollen gekommen ist.
Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß diese Erlen nisse auch den Äuffassungen des österrei ch i sch Bundeskanzlers, den ich um einen Besuch bat, edanke und die Absicht waren dabei,“
ntspannung unserer Beziehungen dad herbeizuführen, daß dem nach seiner Auffassung und V
(Fartsetzung in der Zweiten Beilage)
2 Landkarte der wirtschaftlichen und bevollerunge n Ilm Deutschen Reichs
3Sweite Beilage anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Montag, den 21. Februar
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Nr. 43
(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)
anschanung nationalsozialistisch denkenden Teil des deutsch⸗ ʒsterreichischen Volkes im Rahmen der sonst gültigen Gesetze de gleichen Rechte gegeben werden, wie sie auch den anderen Ciaatsbürgern zustehen. (Beifall)
In Verbindung damit sollte eine große Befriedungs⸗ alion eintreten durch eine Generalam ne stie und eine hesere Verständigung der beiden Staaten durch ein nunmehr engeres freundschaftliches Verhältnis auf den verschiedenen Hebieten einer möglichen politischen, personellen und sachlich wirtschaftlichen Zusammen⸗ arbeit. Dies alles ist eine Ergänzung im Rahmen des Ab⸗ lommens vom 11. Juli.
Ich möchte an dieser Stelle vor dem deutschen Volke dem österreichischen Bundeskanzler meinen auf richtigen Dant aussprechen für das große Ver— fändnis und die warmherzige Bereitwilligkeit, mit der er meine Einladung annahm und sich bemühte, gemeinsam mit mir einen Weg zu finden, der ebensosehr im Interesse der beiden Länder wie i m nteresse des gesamten dent schen Volkes liegt, jenes gesamten deutschen Volles, dessen Söhne wir alle sind, ganz gleich, wo die Wiege unserer Heimat stand. (Nicht endenwollender Beifall und stürmische Bravorufe.)
Ich glaube, daß wir damit auch einen
Beitrag zum europäischen Frieden geleistet haben.
Der sicherste Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme liegt in der empörten Wut jener demo⸗ lratischen Weltbürger, die, indem sie sonst immer vom Frieden reden, keine Gelegenheit vorbeigehen lassen, um zum Kriege ju hetzen. Sie sind erbost und erzürnt über dieses Verständi⸗ ungswerk. Es kann daher mit Recht angenommen werden, aß es gut und richtigist.
Vielleicht wird dieses Beispiel mithelfen, in einem weiteren Ausmaß eine allmähliche Entspannung in Europa herbeizuführen. Deutschland wird jedenfalls, ge⸗ stützt auf seine Freundschaften, nichts unversucht lassen, um jenes Gut zu retten, das die Voraussetzung für jene Ar⸗ beiten auch in der Zukunft abgibt, die uns vorschweben, den Frieden.
Ich darf Ihnen hier, meine Parteigenossen, noch ver⸗ sichern, daß unsere Beziehungen zu den übrigen europäischen und auch außereuropäischen
Staaten entweder gute und normale oder auch
sehr freundliche sind. .
Ich brauche nur hinzuweisen auf unsere überaus herz- liche Freundschaft, die uns zum Beispiel mit Ungarn, Bulgarien, Jugoslawien und vielen anderen Staaten verbindet. Ueber das Ausmaß unserer wirtschaft⸗ lichen Zusammenarbeit mit den anderen Völkern hat Ihnen die an. unseres Außenhandels ein eindringliches Bild gegeben.
Ueber allem aber steht die Zusammenarbeit m it je⸗ nen beiden Großmächten, die so wie Deutschland im Bolschewismus eine Weltgefahr erkannt haben und daher entschlossen sind, der Kominternbewegung in ge⸗ meinsamer Abwehr entgegenzutreten.
Daß sich diese
Zusammenarbeit mit stalien und Japan immer mehr vertiefen möge, ist mein aufrichtiger Wunsch. Im übrigen sind wir glücklich über jede Entspannung, die sich in der allgemeinen politischen Lage ergeben kann.
Denn wie groß auch die Leistungen unseres Volkes sind, so sind wir uns darüber nicht im Zweifel, daß der Nutzen ür das Gesamtwohl sich noch steigern ließe dann, wenn sich eine Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit er⸗ geben könnte.
Das deutsche Volůr ist seinem ganzen Wesen nach lein kriegerisches, sondern ein soldatisches, d. h. es wünscht keinen Krieg, es fürchtet ihn nur nicht. Es
Qi, ,
—
liebt den Frieden, aber genau so auch seine Ehre und seine Freiheit. 15 entsetzliche Jahre, die hinter uns liegen, sind eine Warnung und eine Belehrung, die, das glaube ich, die deutsche Nation immer beherzigen und niemals mehr ver— gessen wird.
Meine Parteigenossen! Abgeordnete Männer des Reichs— tags! Ich habe Ihnen, die Sie mir einst durch die Annahme der Ermächtigungsgesetze die Voraussetzung für mein Wirken gaben, einen Rechenschaftsbericht abgelegt über fünf geschicht⸗ liche Jahre im Leben des deutschen Volkes.
Ich kann ihn nicht abschließen, ohne Ihnen zu ver⸗ sichern, wie groß
mein Vertrauen in die Zukunft des von uns allen so heiß geliebten Volkes und des Reiches ist. Was mich einst als unbekannten Soldaten
bewog, einen Kampf für die deutsche Wiederauferstehung aufzunehmen, war im tiefsten Grunde
der Glaube an das deutsche Volk. Nicht an seine Einrichtungen, nicht an seine Gesellschafts⸗ ordnung und Gesellschaftsschichten, an seine Parteien, an seine staatlichen und politischen Machtmittel, sondern der Glaube an die ewigen inneren Werte dieses Volkes.
Und vor allem der Glaube an jene Millionenzahl ein⸗ zelner Männer und Frauen, die selbst, wie einst auch ich, nur namenlose Träger unserer Lebens⸗ und Volksgemeinschaft sind. Für sie bemühte ich mich auch, dieses neue Reich aufzu⸗ bauen. Es soll keiner Klasse und soll keinem Stand gehören, sondern nur dem deutschen Volk zu eigen sein. ͤ
Es soll ihm helfen, seinen Lebensweg auf dieser Erde leichter zu finden und sein Dasein schöner gestalten zu können. Was ich in dieser Zeit ins Leben rief, hat keinen Selbstzweck zu beanspruchen. Alles kann und wird vergänglich sein.
Das Bleibende für uns ist jene Substanz aus Fleisch und Blut, die deutsches Voll heißt. Partei, Staat, Wehrmacht, Wirtschaft sind Einrichtungen und Funktionen, denen nur der Wert eines Mittels zum Zweck zukommen kann. Sie werden vor der Geschichte gewogen nach den Diensten, die sie dem Zwecke leisten. Ihr Zweck ist aber immer wieder das Voll.
Sie sind zeitbedingte Erscheinungen gegenüber der ein⸗ zigen zeitlosen. Ihr mit meinen ganzen Kräften zu dienen, war und ist das Glück meines Lebens. Den vielen meiner her⸗ vorragenden Mitarbeiter, ohne die mir dieses Werk nie hätte gelingen können, zu danken, ist mir eine glückliche Pflicht.
Ich möchte in dieser Stunde nur den Herr⸗ gott bitten, daß er auch in den folgenden Jahren unserer Arbeit und unserem Han⸗ deln, un serer Einsicht und unserer Ent⸗ schluß kraft seinen Segen geben möge, daß er uns eben so vor jedem falschen Hochmut wie vor jeder feigen Unterwürfigkeit bewahre, daß er uns den geraden Weg finden lassen möge, den seine Vorsehung dem deutschen Volke zugedacht hat, und daß er uns stets den Mut gebe, das Rechte zu tun und niemals zu wanken und zu weichen vor keiner Gewalt und vor keiner Gefahr.
Es lebe die national sozialistische Bewe⸗ gung, es lebe die nationalsozialistische Armee, es lebe unser Deutsches Reich!“
Die Männer des Reichstages bereiten dem Führer nach seiner grandiosen Rede minutenlange tosende Kund⸗ gebungen. Die Abgeordneten sind von ihren Plätzen auf⸗ gesprungen und jubeln dem Führer begeistert zu. . Die tiefe Ergriffenheit und die innere Spannung, die sie während der ganzen Rede beseelt hatte, löst sich nach den un⸗ vergeßlichen Schlußworten des Führers in einem gewal⸗ tigen Ausbruch der Begeisterung und der Treue, wie ihn mit dieser elementaren Wucht auch der Reichstagssitzungs⸗ saal in der Krolloper wohl noch nicht erlebt hat. Die Heilrufe schwellen erneut an, als der Führer von seinem Platze aus die Männer des Deutschen Reichstages mit erhobener Rechten
grüßt. . Reichstagspräsident Göring
gibt dem Empfinden aller Anwesenden, den Gefühlen des deutschen Volkes in diesem denkwürdigen Augenblick Aus⸗ druck. Er führte aus:
„Mein Führer! In diesem Augenblick, in diesen Stun⸗ den, da Sie uns in ergreifenden Worten den grandiosesten Rechenschaftsbericht ablegten, der wohl je von einem Führer oder Staatsmann eines Volkes abgelegt wurde, ergreift es nicht nur die Männer des Reichstages, sondern draußen im ganzen Reich die Millionen deutscher Männer und Frauen, über die engeren Grenzen hinaus das deutsche Volk, dem Sie jetzt zum Schluß diese herrlichen Worte gewidmet haben. Sie haben aber nicht nur eine gewaltige Schau un⸗ erhörter Leistungen aufgezeigt, die wohl vom deutschen Volk in seiner Gesamtheit vollbracht wurden, aber nur möglich waren unter Ihrer einzigartigen, genialen, starken und ziel bewußten Füh⸗ rung, Sie haben auch weiter eine klare Zielsetzung dem deutschen Volke gegeben.
Fünf Jahre der Vergangenheit haben Sie uns aufge⸗ zeigt, eine weitere Zukunst uns gewiesen. Unsere Antwort darauf, die Antwort des ganzen Volles, mein Führer, kann nur sein eine weitere Hingabe äußerster Lei⸗ denschaft, weiteres Vertrauen in Sie und Ihr Werk.
Stolz auf die gewaltigen Leistungen, die wir vollbringen durften unter Ihrer einzigartigen Führung, verpflichten Sie uns auch für die Zukunft. Und unser Dank, mein Führer, kann und darf nicht in Worten bestehen; er muß bestehen in weiterem Handeln, in der weiteren Tat. Diesen Dank aber des ganzen deutschen Volkes darf ich Ihnen, mein Führer, noch einmal in dieser für uns feierlichen und heiligen Stunde, da Sie uns die Größe unseres Volkes und seinen Ewigkeitswert noch einmal vor Augen gestellt haben, be⸗ kunden, indem ich die Männer des Deutschen Reichstages auffordere, unserem Führer ihre innere Verpflichtung darzu⸗ tun in dem Rufe: .
Anser heißgeliebter Führer Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! ;
Der Reichstag ist geschlossen.“
Begeistert stimmen die Teilnehmer dieser Stunde in das Sieg-Heil auf den Führer ein, und spontan werden aus der Mitte des Reichstages das Deutschland⸗ und das Horst⸗-Wessel⸗ Lied angestimmt als Gelöbnis des gesamten Führerkorps des Dritten Reiches zu unverbrüchlicher treuer Gefolgschaft. ;. .
Noch einmal grüßt der Führer seine Mitarbeiter und die Reichstagsabgeordneten und verläßt dann, geleitet vom Reichstagspräsidenten Generalfeldmarschall Göring und seinem Stellvertreter, Reichsminister Rudolf Heß, den Reichstagssitzungssaal. Er schreitet aus dem Saal durch ein Spalier der Abgeordneten, die ihm mit erhobener Rechten auch jetzt wieder ununterbrochen zujubeln.
Danach verlassen auch die Reichstagsabgeordneten den Sitzungssaal. .
Ein großer Tag in der Geschichte des Deutschen Reichs⸗ tages und darüber hinaus in der Geschichte des ganzen
deutschen Volkes ist beendet.
a r u mmm Qu, i eᷣ· e e 222 mm, med er mmm,
Inhalt des amtlichen Teiles. Deutsches Reich.
Bekanntmachung über die Verleihung des Adlerschildes. .
Bekanntmachung über die Verleihung der Goethe⸗Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Exequaturerteilung.
Erlöschen von Exequaturerteilungen.
Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis. ö
Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans über den verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Hauswirtschaft. Vom 15. Februar 1938. ;
Durchführungsanordnung zur Anordnung über den per strkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Hauswirtschaft. Vom 16. Februar 1938.
Bekanntmachung auf Grund des 8§ 11 der Verordnung zur Ausführung des Gesetzes betreffend die Reblaus im Wein⸗ baugebiet.
Dritte Verordnung des Reichsstatthalters in Sachsen — Landes⸗ regierung — zur Durchführung des Reichsgesetz es über die Ablösung öffentlicher Anleihen. Vom 15. Februar 1938.
Anweisung über die Anlagen zur Erzeugung von Elektrizität oder Gas für den eigenen Energiebedarf.
Anordnung über die Anmeldung bei der Fachgruppe „Theater— gewandmacher und Kostümverleiher“ in der Reichsgruppe Handwerk. .
Bekanntmachungen über die Ausgabe des Reichsgesetzblatts, Teil I, Nr. 16 und Teil II, Nr. .
Berichtigung der Zellstoffholzverordnung in Nummer 41.
Die Inderziffer der Großhandelspreise vom 16. Februar 1938.
2
Amtliches.
Deutsches Reich.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Geheimen Regie⸗ rungsrat Professor Dr. Alexander Koenig in Bonn anläß⸗ lich seines 809. Geburtstages am 29. Februar 1938 mit Urkunde vom gleichen Tage den Adlerschild des Deutschen Reichs ver⸗ liehen.
Der Führer und Reichskanzler hat mit Urkunde vom 20. Februar 1938 dem Geheimen Hofrat Professor Dr. Gottlob Linck in Jena die Goethe⸗Medaille für Kunst und Wissen⸗ schaft verliehen.
Dem Bolivianischen Generalkonsul in Hamburg, Dr. Daniel Bilbao⸗Rioja, ist namens des Reichs unter dem 5. Februar 1938 das Exequatur erteilt worden.
Das dem Königlich Niederländischen Wahl-Konsul in Kiel, Ludwig Behncke, namens des Reichs unter dem 14. März 1933 erteilte Exequatur ist erloschen.
Das dem Generalkonsul der Union der Sozialistischen Sowjet⸗Republiken in Hamburg, Israel Terletz ki, namens des Reichs unter dem 7. September 1935 erteilte Exequatur ist erloschen.
Das dem Brasilianischen Generalkonsul in Bremen, Oscar Paranhos da Silva, namens des Reichs unter dem 17. März 1937 erteilte Exequatur ist erloschen.
Das dem Brasilianischen Generalkonsul in Hamburg, Domingos de Oliveira Alves, namens des Reichs unter dem 2. Juni 1936 erteilte Exequatur ist erloschen.
Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis
gemäß 51 der Verordnung vom 10. Oktober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und sonstigen Ansprüchen, die auf Feingold (Goldmark) lauten (Reichsgesetzbl. 1 S. 569). Der Londoner Goldpreis beträgt am 21. Februar 1938 für eine Unze Feingold — 139 ah 10 4, J deutsche Währung nach dem Berliner Mittel kurs für ein englisches Plfund vom 21. Fe— . bruar 1938 mit RM 12.415 umgerechnet — RM 86 53015. für ein Gramm Feingold demnach ... — penge 53 34509, in deutsche Währung umgerechnet. ... — RM 2.79073.
Berlin, den 21. Februar 1938.
Statistische Abteilung der Reichsbank. Reinhardt.
Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans über den verstärkten Einsatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Hauswirtschaft.
Vom 15. Februar 1938.
Um den Mangel an weiblichen Arbeitskräften in der Land- und Hauswirtschaft zu mindern, bestimme ich folgendes: 1. Ledige weibliche Arbeitskräfte unter 25 Jahren dürfen von privaten und öffentlichen Betrieben und Verwaltungen als Arbeiterinnen oder Angestellte nur eingestellt werden, wenn sie eine mindestens einjährige Tätigkeit in der Land⸗
oder Hauswirtschaft durch das Arbeitsbuch nachweisen. Vom
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