1939 / 235 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Oct 1939 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs, und Staatsanzeiger Ar 235 vom 7 Oktober 1939. S. 4

zwischen den beiden Staaten übernommen und keine neuen geschaffen.

5. Belgien: ;

Ich habe sofort nach der Uebernahme der Staatsgeschäfte versucht, das Verhältnis zu Belgien freundschaftlich zu ge—⸗ stalten. Ich habe auf jede Revision und auf jeden Revisions⸗ wunsch verzichtet. Das Reich hat keine Forderung gestellt, die irgendwie geeignet gewesen wäre, in Belgien als eine Bedrohung empfunden zu werden.

6. Schweiz:

Diese gleiche Haltung nimmt Deutschland der Schweiz gegenüber ein. Die Reichsregierung hat niemals auch nur im leisesten zu einem Zweifel an ihrem Wunsch zu einer loyalen Gestaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern Anlaß gegeben. Sie hat im übrigen auch selbst niemals eine Klage über das Verhältnis zwischen beiden Ländern vorgebracht.

7. Ich habe sofort nach vollzogenem Anschluß Jugo⸗ lawien mitgeteilt, daß die Grenze auch mit diesem Staat von

jetzt ab für Deutschland eine unabänderliche sei, und daß wir

nur in Frieden und Freundschaft mit ihm zu leben wünschen.

8. Mit Ungarn verbindet uns ein langjähriges tradi⸗ tionelles Band enger und herzlicher Freundschaft. Auch hier sind die Grenzen unveränderliche.

9. Die Slowakei hat selbst an Deutschland den Wunsch um Hilfe anläßlich ihrer Entstehung gerichtet. Ihre Selb⸗ ständigkeit wird vom Reich anerkannt und nicht angetastet.

Allein nicht nur zu diesen Staaten hat Deutschland die doch immerhin zum Teil durch den Versailler Vertrag be⸗ lasteten Beziehungen geklärt und geregelt, sondern auch zu den Großmächten.

Ich habe im Verein mit dem Duce eine Aenderung des Verhältnisses des Reiches zu

Italien herbeigeführt. Die zwischen den beiden Staaten bestehenden Grenzen sind von beiden Reichen als unabänderliche feierlich anerkannt.

Jede Möglichkeit von Interessengegensätzen territorialer Art wurde ausgeschaltet. Aus den einstigen Gegnern des Weltkrieges sind unterdes herzliche Freunde geworden (die Abgeordneten antworten dem Führer mit langanhaltenden brausenden Beifallskundgebungen).

Es blieb nicht bei einer Normalisierung der Beziehungen, sondern es führte dies in der Folgezeit zum Abschluß eines weltanschaulich und politisch fundierten engen Paktes, der sich als ein starles Element der europäischen Zusammenarbeit ausgewirkt hat

Ich habe es aber vor allem unternommen, das Ver— hältnis zu

Srantłreich

zu entgiften und für beide Nationen tragbar zu gestalten. Ich habe hier in äußerster Klarheit einst die deutschen Forde⸗ rungen präzisiert, und ich bin von dieser Erklärung niemals abgewichen. Die Rückgabe des Saargebiets war die einzige Forderung, die ich als unabdingbare Voraussetzung einer deutsch⸗französischen Verständigung ansah. Nachdem Frank⸗ reich selbst dieses Problem loyal gelöst hat, fiel jede weitere deutsche Forderung an Frankreich fort; es existiert keine solche Forderung mehr und es wird auch nie eine solche Forderung erhoben werden. Das heißt: ich habe es abgelehnt, das Problem Elsaß⸗Lothringen überhaupt auch nur zur Sprache zu bringen, nicht, weil ich dazu gezwungen gewesen wäre, sondern weil diese Angelegenheit überhaupt kein Problem ist, das jemals zwischen dem deutsch⸗französischen Verhältnis stehen könnte. Ich habe die Entscheidung des Jahres 1919 akzeptiert und es abgelehnt, früher oder später für eine Frage wieder in einen blutigen Krieg einzutreten, die in keinem Verhältnis zu den deutschen Lebensnotwendigkeiten steht, aber wohl geeignet ist, jede zweite Generation in einen unseligen Kampf zu stürzen. Frankreich weiß dies. Es ist un möglich, daß irgendein französischer Staatsmann aufsteht und erklärt, ich hätte jemals eine Forderung an Frankreich gestellt, die zu erfüllen mit der französischen Ehre oder mit den französischen Interessen unvereinbar gewesen wäre (mit anhaltendem Beifall bestätigt der Deutsche Reichstag diese Feststellung des Führers). Wohl aber habe ich statt einer Förderung an Frankreich immer nur einen Wunsch gerichtet, die alte Feindschaft für immer zu begraben und die beiden Nationen mit ihrer großen geschichtlichen Vergangenheit den Weg zueinander finden zu lassen (der Beifall wiederholt sich).

Ich habe im deutschen Volk alles getan, um den Gedanken

einer unabänderlichen Erbfeindschaft auszurotten und an

Stelle dessen die Achtung einzupflanzen vor den großen

Leistungen des französischen Volkes, seiner Geschichte, genau

so, wie jeder deutsche Soldat die höchste Achtung besitzt vor den Leistungen der französischen Wehrmacht.

Nicht geringer waren meine Bemühungen für eine deutsch⸗englische Berständigung,

ja darüber hinaus für eine deutsch-englische Freundschaft. Niemals und an keiner Stelle bin i ed il. . . Interessen entgegengetreten. Leider mußte ich mich nur zu oft britischer Eingriffe deutschen Interessen gegenüber er⸗ wehren, auch dort, wo sie England nicht im geringsten be⸗ rührten. Ich habe es geradezu als ein Ziel meines Lebens emp⸗ funden, die beiden Völker nicht nur verstandes⸗ sondern auch gefühlsmäßig einander näher zu bringen. Das deutsche Volk ift mir auf diesem Wege willig gefolgt. Wenn mein Bestreben

mißlang, dann nur, weil eine mich persönlich geradezu er⸗

schütternde Feindseligkeit bei einem Teil britischer Staats⸗

männer und Journalisten vorhanden war, die kein Hehl

daraus machten, daß es ihr einziges Ziel wäre, aus Gründen,

die uns unerklärlich sind, gegen Deutschland bei der ersten

sich bietenden Gelegenheit wieder den Kampf zu eröffnen sstürmische, Pfui⸗Rufe). Je weniger sachliche Gründe diese Männer für ihr Beginnen besitzen, um so mehr versuchen sie, mit leeren Phrasen und Behauptungen eine Motivierung ihres Handelns vorzutäuschen.

85 glaube aber auch heute noch, daß es eine wirkliche

ze riedung in Europa und in der Welt nur geben

ann, wenn sich Deutschland und England ver⸗

ständigen. ;

Ich bin aus dieser Ueberzeugung heraus sehr oft den We zu einer Verständigung gegangen. Wenn dies am Ende o.

nicht zum gewünschen Ergebnis führte, dann war es wirklich nicht meine Schuld. Als letztes habe ich nun auch versucht, die Beziehungen

des Reiches zu Sowjetrußs̊ land

zu normalisieren und endlich auf eine freundschaftliche Basis zu bringen. Dank gleicher Gedankengänge Stalins ist nun auch dies gelungen. Auch mit diesem Staat ist nunmehr ein dauerndes freundschaftliches Verhältnis (hergestellt, dessen Auswirkung für beide Völker segensreich sein wird.

So hat im gesamten die von mir durchgeführte Re⸗

vision des Versailler Vertrages in Europa kein

Chaos geschaffen, sondern im Gegenteil die Voraus⸗

satzung für klare, stabile und vor allem tragbare

Verhältnisse (der Reichstag antwortet mit einer groß⸗

artigen Zustimmungskundgebung dem Führer). Nur

derjenige, der diese Ordnung der europäischen Zu⸗ stände haßt und die Unordnung wünscht, kann ein

Feind dieser Handlungen sein (die Beifallskund⸗

gebungen wiederholen sich). .

Wenn man aber mit scheinheiliger Miene glaubt, die Methoden ablehnen zu müssen, durch die im mitteleuro⸗ . Raum eine tragbare Ordnung entstanden ist, dann ann ich darauf nur antworten, daß letzten Endes nicht so sehr die Methode entscheidend ist als der nützliche Erfolg (er⸗ neute stürmische Zustimmung).

Vor meinem Machtantritt versanken Mitteleuropa, und zwar nicht nur Deutschland, sondern auch die umliegenden Staaten, in eine Not der trostlosen Erwerbslosigkeit. Die Pro—⸗ duktionen fielen und damit verminderte sich zwangsläufig auch der Konsum der Menschen. Der Lebensstandard sank, Not und Elend waren die Folgen. Es kann keiner der kritisierenden k Staatsmänner bestreiten, daß es nicht nur im alten

eich, sondern darüber hinaus auch in allen nunmehr mit ihm vereinten Gebieten, gelungen ist, diese Verfallserscheinungen zu beseitigen, und zwar unter den erschwerendsten Bedin⸗ gungen. Es hat sich damit erwiesen, daß dieser mitteleuro⸗ päische Raum überhaupt nur zusammengefaßt lebensfähig ist, und daß derjenige, der ihn trennt, ein Verhrechen an Mil⸗ lionen von Menschen begeht. Dieses Verbrechen beseitigt zu haben, ist kein Wortbruch, sondern meine Ehre, mein Stolz und eine große geschichtliche Leistung (die Abgeordneten des deutschen Volkes brechen in minutenlangen Jubel und brau— sende Heil⸗-Rufe aus. Sie erheben sich von ihren Plätzen und bereiten dem Führer eine nicht endenwollende erhebende Kundgebung des Skolzes, der Freude und des Dankes für diese historifche Tat). Weder das deutsche Volk noch ich sind auf den Vertrag von Versailles vereidigt worden, sondern ich bin nur vereidigt auf das Wohl meines Volkes, dessen Beauftragter ich bin, und auf das Wohl jener, die das Schicksal in unseren Lebensraum gestellt hat und damit unlösbar mit unserem eigenen Wohle verband (wieder braust langer stürmischer Bei⸗

fall durch den Saal des Deutschen Reichstags). Ihnen allen

die Existenz und damit das Leben sicherzustellen, ist meine einzige Sorge. Der Versuch, dieses mein Handeln vom Ka⸗ theder einer internationalen Rechthaberei herab zu kritisieren, zu beurteilen oder abzulehnen, ist unhistorisch und läßt mich persönlich eiskalt (der brausende Beifall wiederholt sich minutenlang). Das deutsche Volk hat mich durch sein Ver⸗ trauen berufen und wird durch jeden solchen Versuch einer fremden Kritik oder Einmischung in dieser Einstellung zu mir nur bestärkt (wieder bereiten die Abgeordneten dem Führer eine großartige Huldigung).

Im übrigen habe ich bei jeder einzelnen Revision vorher Vorschläge unterbreitet. Ich habe versucht, auf dem Wege von Verhandlungen das unbedingt Notwendige zu erreichen und sicherzustellen. Es ist mir dies auch in einer Reihe von Fällen gelungen. In anderen Fällen aber wurden leider mein Verhandlungswille und oft wohl auch das geringe Aus⸗

maß meiner Forderungen, die Bescheidenheit meiner Vor⸗

schläge als Schwäche ausgelegt und deshalb abgelehnt.

Dies konnte niemand mehr leid tun als mir selbst. Allein, es gibt im Leben der Völker Notwendigkeiten, die, wenn sie nicht auf friedlichem Wege ihre Erfüllung finden, dann durch die Kraft ihre Verwirklichung erhalten müssen. Das mag bedauerlich sein, aber dies gilt ebenso für das Leben der einzelnen Bürger wie für das Leben der Gemeinschaft.

Der Grundsatz, daß das größere, allen gemeinsame Inter⸗ esse nicht verletzt werden kann durch den Eigensinn oder gar den bösen Willen der einzelnen Individuen und Gemein⸗ schaften, ist unleugbar richtig. Ich habe auch Polen die maß⸗ vollsten Vorschläge unterbreitet. Sie verfielen nicht nur der Ablehnung, sondern im Gegenteil, sie führten zur General⸗ mobilmachung dieses Staates, mit einer Begründung, die genau ersehen läßt, daß man gerade in der Bescheidenheit meiner Vorschläge die Bestätigung für meine Schwäche zu sehen glaubte, ja am Ende sogar für meine Angst.

Eigentlich müßte einen diese Erfahrung geradezu ein⸗ schüchtern, überhaupt noch vernünftige und maßvolle Vor⸗ schläge vorzutragen. Auch in diesen Tagen lese ich in gewissen Zeitungen bereits, daß jeder Versuch einer friedlichen Regelung des . zwischen Deutschland einerseits und England und Frankreich andererseits ausgeschlossen sei, und daß ein Vorschlag in dieser Richtung nur beweise, daß ich angsterfüllt den Zusammenbruch Deutschlands vor mir sehe, daß ich ihn also nur aus Feigheit oder aus schlechtem Gewissen mache (stürmische Heiterkeit).

Wenn ich nun trotzdem zu diesem Problem meine Ge⸗ danken bekanntgebe, dann nehme ich es also auf mich, in den Augen dieser Leute als Feigling oder als Verzweifelter zu gelten. Ich kann dies auch, weil das Urteil über mich in der

Geschichte Gott sei Dank einst nicht von diesen erbärmlichen Skribenten geschrieben wird, sondern durch mein Lebenswerk , (begeistert erheben sich die Männer des Deutschen eichstags und feiern den Führer in erneuten, noch stürmische⸗ ren Huldigungen. Immer wieder brausen die Heil⸗Rufe zum Führer empor und erheben sich minutenlang zu Ovationen von unbeschreiblicher Größe). Und weil es mir ziemlich . glültig ist, welche Beurteilung ich nun im Augenbli

von diesen Leuten erfahre.

Mein Prestige ist groß genug, um mir so etwas erlauben

zu können (immer erneut bricht jubelnd der Beifall los). Denn ob ich

diese meine folgenden Gedanken nun wirklich aus Angst oder aus Verzweiflung ausspreche, das wird ja in jedem Fall der spätere Lauf der Dinge erweisen (der stürmische Beifall setzt abermals brausend ein). Heute kann ich es höchstens bedauern, daß die Leute, die in ihrem Blutdurst nicht genug Krie sehen können, leider nicht dort sind, wo der Krieg on ausgekämpft wird und auch schon früher nicht dort waren, wo geschossen wurde. Ich verstehe sehr wohl, daß es Inter⸗ essenten gibt, die an einem Kriege mehr verdienen als an einem Frieden, und ich verstehe weiter, daß für eine gewisse Abart internationaler Journalisten es interessanter ist, über den Krieg 6 berichten als über die Handlungen oder gar kulturellen Schöpfungen eines Friedens, die sie nicht k und nicht verstehen. Und endlich ist es mir klar, daß ein gewisser jüdisch⸗internationaler Kapitalismus und Journa⸗ lismus überhaupt nicht mit den Völkern fühlt, deren Inter⸗ essen sie zu vertreten vorgeben, sondern als Herostraten der menschlichen Gesellschaft den größten Erfolg ihres Lebens in der Brandstiftung erblicken.

Ich glaube aber auch noch aus einem anderen Grunde meine Stimme hier erheben zu müssen. Wenn ich heute gewisse internationale Presse⸗Organe 6. oder die Reden ver⸗ schiedener heißblütiger Kriegsverherrlicher höre, dann glaube ich im Namen derer sprechen und antworten zu dürfen, die die lebendige Substanz für die geistige Beschäftigung dieser Kriegszielsetzer abzugeben haben. Jene lebendige Substanz, der ich über vier Jahre lang im großen Krieg auch als un⸗

bekannter Soldat angehört habe. Es wirkt großartig, wenn

ein Staatsmann oder ein Journalist auftritt und in glühen⸗ den Worten die Notwendigkeit der Beseitigung des Regimes in einem anderen Lande im Namen der Demokratie oder von so irgend etwas ähnlichem verkündet. Die Ausführung dieser ruhmvollen Parolen sieht dann allerdings wesentlich anders aus. Es werden heute Zeitungsartikel geschrieben, die der begeisterten Zustimmung eines vornehmen Leserpublikums 33. sind. Die Verwirklichung der in ihnen enthaltenen

orderungen wirkt allerdings viel weniger begeisternd. Ueber die Urteilskraft oder Fähigkeit dieser Leute will ich hier nicht sprechen. Was immer sie aber auch schreiben mögen, das wirkliche Wesen einer solchen Auseinandersetzung wird da— durch nicht berührt. Vor dem polnischen Feldzug erklärten diese Skribenten, die deutsche Infanterie sei vielleicht nicht schlecht, allein die Panzerwaffe überhaupt die motorisier⸗ ten Veroände wären minderwertig und würden bei jedem Einsatz glatt versagen. Jetzt nach der Vernichtung Polens schreiben die gleichen Leute mit eiserner Stirne, daß die polnischen Armeen überhaupt nur infolge der deut— schen Panzerwaffen und der übrigen Motorisierung des Reiches zusammengebrochen wären, daß aber demgegenüber die deutsche Infanterie in einer geradezu bemerkenswerten Weise sich verschlechtert hätte und bei jedem Zusammenstoß mit Polen den Kürzeren gezogen habe. „Darin so meint wörtlich ein solcher Schreiber sehe man mit Recht ein günstiges Symptom für die Führung des Krieges im Westen, und der französische Soldat werde sich dies wohl zu merken wissen.“ Das glaube ich auch (stürmische Heiterkeit), sofern er das wirklich zu Gesicht bekommt und er sich später noch dessen erinnern kann. Er wird vermutlich diesen militärischen Wahrsager dann an den Ohren nehmen. Leider wird dies aber deshalb unmöglich sein, weil diese Leute die Tüchtigkeit oder Minderwertigkeit der deutschen Infanterie persönlich ja gar nicht auf dem Schlachtfeld erproben, sondern nur in ihren Redaktionsstuben beschreiben werden. 6 Wochen ach was 14 Tage Trommelfeuer und die Herren Kriegspropagan⸗ disten würden schnell zu einer anderen Auffassung kominen.

Sie reden immer vom notwendigen weltpolitischen Geschehen,

aber sie kennen nicht den militärischen Ablauf der Dinge. Allein um so besser kenne ich ihn, und deshalb halte ich es auch für meine Pflicht, hier zu reden, selbst auf die Gefahr hin, daß die Kriegshetzer in dieser meiner Rede wohl wieder nur den Ausdruck meiner Angst und ein Symptom für den Grad meiner Verzweiflung sehen.

Weshalb soll nun der Krieg im Westen stattfinden?

Für die Wiederherstellung Polens?

Das Polen des Versailler Vertrages wird niemals wieder erstehen

(stürmischer, langanhaltender Beifalh.

., garantieren zwei der größten Staaten der Erde. Die endgültige Gestaltung dieses Raumes, die Frage der Wieder⸗ errichtung eines polnischen Staates sind Probleme, die nicht durch den Krieg im Westen gelöst werden, sondern ausschließ⸗ lich durch Rußland im einen Fall und durch Deutschland im anderen. Uebrigens würde jedes Ausschalten dieser beiden Mächte in den in Frage kommenden Gebieten nicht einen neuen Staat erzeugen, sondern ein restloses Chaos. Die k die dort zu lösen sind, werden weder am

onferenztisch noch in Redaktionsstuben gelöst, sondern in einer jahrzehntelangen Arbeit. Es genügt eben nicht, daß sich einige, im letzten Grund am Schicksal der Betroffenen ohnehin desinteressierte Staatsmänner zusammensetzen und Beschlüsse fassen, sondern

es ist notwendig, daß jemand, der am Leben dieser Gebiete selbst beteiligt ist, die Arbeit der Wieder⸗ herstellung eines wirklich dauerhaften Zustandes übernimmt. Die Fähigkeit der westlichen Demokratien zur Herstellung solcher geordneten Zustände ist zumindest in letzter Zeit durch nichts erwiesen worden. Das Beispiel Palästinas zeigt, daß es besser sein würde, sich mit den ö Due Len zu

beschäftigen und diese vernünftig zu lösen, als sich um

(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)

Verantwortlich:

für den Amtlichen und Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und für den Verlag:

Präsident Dr. Schlange in Potsdam;

fur den Wirtschaftsteil und den übrigen redaktionellen Teil:

Rudolf Lantvzsch in Berlin⸗Charlottenburg.

Druck der Preußzischen Druckerei! und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin. Wilhelmstr. 32

Fünf Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandels register beilage).

. , n , .

um Deut chen Reichsa

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den ꝛẽ. Oktober

nzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 235

1939

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Probleme zu kümmern, die innerhalb der Lebens⸗ und Inter⸗ essensphäre anderer Völker liegen und von diesen sicher besser gemeistert werden. Jedenfalls hat Deutschland in seinem Protektorat Böhmen und Mähren nicht nur die Ruhe und Ordnung sichergestellt, sondern vor allem auch den Grund zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte gelegt und zu einer immer enger werdenden Verständigung zwischen beiden Nationen. England wird noch sehr viel zu tun haben, bis es in seinem palästinensischen Protektorat auf ähnliche Ergebnisse wird hinweisen können. Man weiß übrigens ganz genau, daß es eine Sinnlosigkeit sein würde, Millionen von Menschenleben zu vernichten und hunderte Milliarden an Werten zu zer⸗ stören, um etwa ein Gebilde wieder aufzurichten, das schon bei der seinerzeitigen Entstehung von allen Nichtpolen als Fehlgeburt bezeichnet worden war.

Was soll also sonst der Grund sein? Hat Deutschland an England irgendeine Forderung gestellt, die etwa das Britische Weltreich bedroht oder seine Existenz in Frage stellt?

Nein, im Gegenteil. Weder an Frankreich noch an England

hat Deutschland eine solche Forderung gerichtet.

Soll dieser Krieg aber wirklich nur geführt werden, um Deutschland ein neues Regime zu gehen, das heißt: um das jetzige Reich wieder zu zerschlagen und mithin

ein neues Versailles zu schaffen, dann

werden Millionen Menschen zwecklos

geopfert, denn weder wird das Deutsche

Neich zerbrechen, noch wird ein zweites Ver sailles entftehen

(wieder bereiten die Abgeordneten eine stürmische Huldigung äußerster Zustimmung und Entschlossenheit). Aber selbst wenn nach einem drei⸗ oder vier- oder achtjährigen Krieg das ge⸗ lingen sollte, dann würde dieses zweite Versailles für die Folgezeit schon wieder zur Quelle neuer Konflikte werden. Auf alle Fälle aber könnte eine Regelung der Probleme der Welt ohne Berücksichtigung der Lebensinteressen ihrer stärksten Völker in 5 oder 10 Jahren nicht um ein Haar anders enden, als dieser Versuch vor 20 Jahren heute geendet hat. Nein, dieser Krieg im Westen regelt überhaupt kein Problem, es sei denn die kaputten Finanzen einiger Rüstungsindustrieller und Zeitungsbesitzer oder sonstiger internationaler Kriegs⸗ gewinnler. Zwei Probleme stehen heute zur Diskussion: 1. Die Regelung der durch das Auseinanderfallen Polens entstehenden Fragen und das Problem der Behebung jener internationalen Be⸗ sorgnisse, die politisch und wirtschaftlich das Leben der Völker erschweren.

Welches sind nun die Ziele der Reichsregierung

in bezug auf die Ordnung der Verhältnisse in dem Raum, der westlich der deutsch⸗sowjetrussischen Demarkationslinie als deutsche Einflußsphäre anerkannt ist? J 1. Die Schaffung einer Reichsgrenze, die wie schon betont den historischen, ethnographischen und wirt⸗ schaftlichen Bedingungen entspricht.

Die Ordnung des gesamten Lebensraumes nach Nationalitäten, das heißt: eine Lösung jener Minori⸗ tätenfragen, die nicht nur diesen Raum berühren, sondern die darüber hinaus fast alle süd⸗ und südost⸗ europäischen Staaten betreffen.

3. In diesem Zusammenhang: der Versuch einer Ordnung und Regelung des jüdischen Problems.

Der Neuaufbau des Verkehrs⸗ und Wirtschaftslebens zum Nutzen aller in diesem Raum lebenden Menschen. Die Garantierung der Sicherheit dieses ganzen Ge⸗ bietes, und die Herstellung eines polnischen Staates, der in seinem Aufbau und in seiner Führung die Garantie bietet, daß weder ein neuer Brandherd gegen das Deutsche Reich entsteht, noch eine Intrigenzentrale gegen Deutschland und Rußland gebildet wird.

Darüber hinaus muß sofort versucht werden, die Wir— kungen des Krieges zu beseitigen oder wenigstens zu lindern, d. h. durch eine praktische Hilfstätigkeit das vorhandene über— große Leid zu mildern Diese Aufgaben können wie schon

betont wohl an einem Konferenztisch besprochen, aber nie⸗

mals gelöst werden. Wenn Europa überhaupt an der Ruhe und am Frieden gelegen ist, dann müßten die europäischen Staaten dafür dankbar sein, daß Rußland und Deutschland bereit sind, aus diesem Unruheherd nunmehr eine Zone fried⸗ licher Entwicklung zu machen, daß die beiden Länder dafür die Verantwortung übernehmen und die damit auch ver⸗ bundenen Opfer bringen. Für das Deutsche Reich bedeutet diese Aufgabe, da sie nicht imperialistisch aufgefaßt werden kann, eine Beschäftigung auf 50 bis 100 Jahre. Die Recht⸗ fertigung dieser deutschen Arbeit liegt in der politischen Ord⸗ nung dieses Gebietes sowohl als in der wirtschaftlichen Er⸗ schließung. Letzten Endes kommt aber beides ganz Europa zugute.

Die zweite und in meinen Augen weitaus

wichtigste Aufgabe aber ist die Herstellung

nicht nur der Ueberzeugung, sondern auch des Gefühls einer europäischen Sicherheit.

Dazu ist es notwendig, daß

1. eine unbedingte Klarheit über die Ziele der Außen⸗ politik der europäischen Staaten eintritt. Insoweit es sich um Deutschland handelt, ist die Reichsregierung bereit, eine rest⸗ lose und volle Klarheit über ihre außenpolitischen Absichten zu geben. Sie stellt dabei an die Spitze dieser Erklärung die , . daß der Versailler Vertrag für sie als nicht mehr

estehend de, g . wird, bzw. daß die deutsche Reichs⸗ regierung und mit ihr das ganze deutsche Volk leine ,. und keinen Anlaß für irgendeine weitere Revision erblicken außer der Forderung nach einem dem Reich gebührenden und

entsprechenden kolonialen Besitz, in erster Linie also auf Rück⸗ gabe der deutschen Kolonien (erneuter stürmischer Beifalh. Diese Forderung nach Kolonien ist begründet nicht nur im historischen Rechtsanspruch auf die deutschen Kolonien, sondern vor allem in dem elementaren Rechtsanspruch auf eine Beteiligung an den Rohstoffquellen der Erde. Diese For⸗ derung ist keine ultimative, und sie ist keine Forderung, hinter der die Gewalt steht, sondern eine Forderung der politischen Gerechtigkeit und der wirtschaftlichen allgemeinen Vernunft.

2. Die Forderung nach einem wirklichen Aufblühen der internationalen Wirtschaft

in Verbindung mit der Steigerung des Handels und des Ver— kehrs setzt die Inordnungbringung der Binnenwirtschaften bzw. der Produktionen innerhalb der einzelnen Staaten vor— aus. Zur Erleichterung des Austausches dieser Produktionen aber muß man zu einer Neuordnung der Märkte kommen und zu einer endgültigen Regelung der Währungen, um so die Hindernisse für einen freien Handel allmählich abzubauen.

3. Die wichtigste Voraussetzung aber für ein wirkliches Aufblühen der europäischen und auch außereuropäischen Wirtschaft ist die Herstellung eines unbedingt garantierten Friedens und eines Gefühls der Sicherheit der einzelnen Völker. Diese Sicherheit wird nicht nur ermöglicht durch die endgültige Sanktionierung des europäischen Status, sondern vor allem durch das

Zurückführen der Rüstungen auf ein vernünftiges und wirtschaftlich tragbares Ausmaß.

Zu diesem notwendigen Gefühl der Sicherheit gehört vor allem aber eine Klärung der Anwendbarkeit und des Ver— wendungsbereichs gewisser moderner Waffen, die in ihrer Wirkung geeignet sind, jederzeit in das Herz eines jeden ein⸗ zelnen Volkes vorzustoßen und die damit ein dauerndes Ge⸗ fühl der Unsicherheit zurücklassen werden. Ich habe schon in meinen früheren Reichstagsreden in dieser Richtung Vor— schläge gemacht. Sie sind damals wohl schon, weil gi von mir ausgingen der Ablehnung verfallen.

Ich glaube aber, daß das Gefühl einer nationalen Sicherheit in Europa erst dann einkehren wird, wenn auf diesem Gebiet durch klare internationale und gültige Ver⸗ pflichtungen eine umfassende Fixierung des Begriffs erlaubter und unerlaubter Waffenanwendung stattsindet.

So wie die Genfer Konvention einst es fertigbrachte, wenigstens bei den zivilisierten Staaten die Tötung Ver— wundeter, die Mißhandlung Gefangener, den Kampf gegen Nichtkriegsteilnehmer usw. zu verbieten, und so, wie es ge—⸗ lang, diesem Verbot im Laufe der Zeit zu einer allgemeinen Respektierung zu verhelfen, so muß es gelingen, den Einsatz der Luftwaffe, die Anwendung von Gas uswe, des U-Bootes, aber auch die Begriffe der Konterbande so festzulegen, daß der Krieg des furchtbaren Charakters eines Kampfes gegen Frauen und Kinder und überhaupt gegen Nichtkriegsteil⸗ nehmer entkleidet wird. Die Perhorreszierung bestimmter Verfahren wird von selbst zur Beseitigung der dann über— flüssig gewordenen Waffen führen. Ich habe mit bemüht, schon in diesem Kriege mit Polen die Luftwaffe nur auf so— genannte militärisch wichtige Objekte anzuwenden bzw. nur dann in Erscheinung treten zu lassen, wenn ein aktiver Wider— stand an einer Stelle geleistet wurde. Es muß aber möglich sein, in Anlehnung an das Rote Kreuz eine grundsätzliche, allgemein gültige internationale Regelung zu finden. Nur unter solchen Voraussetzungen wird besonders in unserem dicht besiedelten Kontinent ein Friede einkehren können, der dann befreit von Mißtrauen und von Angst die Voraussetzung für eine wirkliche Blüte auch des wirtschaftlichen Lebens geben kann. Ich glaube, es gibt keinen verantwortlichen europäischen Staatsmann, der nicht im tiefsten Grunde seines Herzens

die Blüte seines Volkes wünscht. Eine Realisierung dieses

Wunsches ist aber nur denkbar im Rahmen einer allgemeinen Zusammenarbeit der Nationen dieses Kontinents. Diese Zusammenarbeit sicherzustellen, kann daher nur das Ziel jedes einzelnen wirklich um die Zukunft auch seines eigenen Volkes ringenden Mannes sein.

Um dieses große Ziel zu erreichen, werden doch einmal die großen Nationen in diesem Kontinent zusammentreten müssen, um in einer umfassenden Regelung ein Statut auszuarbeiten, anzunehmen und zu garantieren, das ihnen allen das Gefühl der Sicherheit, der Ruhe und damit des Friedens gibt.

Es ist unmöglich, daß eine solche Konferenz zusammentritt ohne die gründlichste Vorarbeit, d. h. ohne die Klärung der einzelnen Punkte und vor allem ohne eine vorbereitende Arbeit. Es ist aber ebenso unmöglich, daß eine solche Konferenz, die das Schicksal gerade dieses Kontinents auf Jahrzehnte hinaus bestimmen soll, tätig ist unter dem Dröhnen der Kanonen oder auch nur unter dem Druck mobilisierter Armeen.

Wenn aber früher oder später diese Probleme

doch gelöft werden müfsen, dann wäre es

vernünftiger, an diese Lösung heranzugehen,

ehe noch erst Millionen an Menschen zweck⸗

los verbluten und Milliarden an Werten zerstört sind.

Die Aufrechterhaltung des jetzigen Zustandes im Westen ist undenkbar. Jeder Tag wird bald steigende Opfer erfordern. Einmal wird dann vielleicht Frankreich zum ersten Male Saarbrücken beschießen und demolieren. Die deutsche Artillerie wird ihrerseits als Rache Mülhausen zertrümmern. Frankreich wird dann selbst wieder als Rache Karlsruhe unter das Feuer der Kanonen nehmen und Deutschland wieder Straßburg. Dann wird die Artillerie nach webu, schießen und die deutsche nach Kolmar oder Schlett— tadt. Man wird dann weiterreichende Geschütze aufstellen, und nach beiden Seiten wird die Zerstörung immer tiefer um sich greifen, und was endlich von den Ferngeschützen nicht mehr zu erreichen ist, werden die Flieger vernichten. Und es wird sehr interessant sein für einen gewissen internationalen

Journalismus und sehr nützlich für die Fabrikanten der Flugzeuge, der Waffen, der Munition usw., aber grauenhaft für die Opfer. Und dieser Kampf der Vernichtung wird sich nicht nur auf das Festland beschränken. Nein, er wird weit hinausgreifen über die See. Es gibt heute keine Inseln mehr

(mit tosendem Beifall unterstreichen die Männer des Deutschen Reichstags diese Feststellung des Führers). Und das europäische Volksvermögen wird in Granaten zerbersten, und die Volkskraft wird auf den Schlachtfeldern verbluten. Eines Tages aber wird zwischen Deutschland und Frankreich doch wieder eine Grenze sein, nur werden sich an ihr dann statt der blühenden Städte Ruinenfelder und endlose Fried⸗ höfe ausdehnen. Es mögen diese meine Auffassungen nun die Herren Churchill und Genossen ruhig als Schwäche oder als Feigheit auslegen. Ich habe mich mit ihren Meinungen nicht zu beschäftigen. Ich gebe bhiese Erklärungen nur ab, weil ich selbstverständlich auch meinem Volk dieses Leid er⸗ sparen will.

Sollte aber die Auffassung der Herren Churchill und seines Anhangs erfolgreich bleiben, dann wird eben diese Erklärung meine letzte gewesen sein. Wir werden dann kämpfen. Weder Waffengewalt noch die Zeit werden Deutschland bezwingen. Ein November 1918 wird sich in der deutschen Geschichte nicht mehr wiederholen. Die Hoffnung auf eine Zersetzung unseres Boltes ist kindlich.

Herr Churchill mag der Ueberzeugung sein, daß Groß— britannien siegen wird.

Ich aber zweifle keine Sekunde, daß Deutschland siegt.

(Wieder erheben sich die Abgeordneten, wieder schwillt der Beifall zu einer hinreißenden Kundgebung für den Führer an. Die tosenden Heil⸗-Rufe steigern sich zu einer Ovation, die vor aller Welt die unlösbare Verbundenheit des deutschen Volkes mit seinem Führer bezeugen und die grenzenlose Siegesgewißheit, die jeden Deutschen erfüllt, Das Schicksal wird entscheiden, wer Recht hat. Nur eines ist sicher: Es hat in der Weltgeschichte noch niemals zwei Sieger gegeben, aber oft nur Besiegte. Schon im letzten Krieg scheint mir dies der Fall gewesen zu sein.

Mögen diejenigen Völker und ihre Führer nun das Wort ergreifen, die der gleichen Auffassung sind. Und mögen diejenigen meine Hand zurückftoßen, die im Krieg die bessere ösung sehen zu müffen glauben. Als Führer des deutschen Volkes und als Kanzler des Reiches kann ich in diesem Augenblick dem Herrgott nur danken, daß er uns in dem ersten schweren Kampf um unser Recht so wunderbar gesegnet hat und ihn bitten, daß er uns und alle anderen den richtigen Weg finden läßt, auf daß nicht nur dem deutschen Volk, sondern ganz Europa ein neues Glück des Friedens zuteil wird.“

Als der Führer endet, bricht nochmals brausend der Bet— fall los, der bereits die ganze Rede begleitete.

Die Abgeordneten erheben sich von ihren Plätzen und be— reiten dem Führer minutenlang begeisterte Beifallskund⸗ gebungen, Ovationen und stürsmische Huldigungen der Dank⸗ barkeit, der Treue und einer unerschütterlichen Kampfent⸗ schlossenheit. ,

Nach der großen Rede des Führers richtete Reichstags⸗ präsident Generalfeldmarschall Göring folgendes Schlußwort an den Führer und die Männer des Deutschen Reichstages:

Mein Führer!

Sie haben die Stellungnahme der Reichsregierung zu den Problemen des Kampfes, aber vor allen Dingen zu den Problemen des Friedens dargelegt.

Und diese Stellungnahme zeigt die ganze Großzügigkeit des Staatsmannes, ebenso wie die Ereignisse der letzten glorreichen Wochen die ganze Kraft und den hohen Mut des überragenden Soldaten gezeigt haben.

Wenn heute nun die Gegner glauben, zwischen dem deut— schen Volk und diesem von ihm heißgeliebten Führer, diesem von ihm bewunderten Staatsmann und geachteten ersten Soldaten durch Flugblattpropaganda, durch lächerliche Auf— ö, einen Keil zu treiben, so zeigt dies, daß man

ort das deutsche Volk nicht kennt oder zum mindesten nicht kennen will.

Wo ist jemals, in welcher Zeit und bei welcher Nation ein ö von seinem Volk so geliebt worden, wo hat jemals ein Volk auf seinen Führer so blind vertraut, wie dies heute bei uns der Fall ist?

Heute, mein Führer, steht das Volk einiger denn je um Sie geschart. Was Sie immer von diesem Volk fordern wer⸗ den, es wird freudig alles in blindem Vertrauen geben. Es wird im blinden Vertrauen dem Führer folgen wie ein stähler⸗ ner Block, gehärtet. Gehärtet im . ewaltiger Ereignisse ist heute die Einheit Deutschlands. Das Volk geht dorthin, mein Führer, und wird dorthin marschieren, wohin Sie ihm die Richtung weisen, sei es zum erwünschten Frieden, sei es aber 3 zum entschlossenen Widerstand. (Beifall⸗ und Heil⸗

ufe.)

Niemals aber haben wir, hat das ganze deutsche Volk freudiger, überzeugter und entschlossener den Willen bekundet:

Sührer befiehl, wir folgen?!

Der machtvolle Gesang der Lieder der deutschen Nation be⸗ schloß die * hichtliche Sitzung. Die Begeisterung der Abgeordneten und aller Tribünenbesucher, ihre restlose und kiefste Zustimmung zu den Worten und Taten des geliebten Führers machten sich in äberwältigenden Kundgebungen Luft, als der Führer den Sitzungssaal verließ.

6.