Reichs, und Staatsanzeiger Rr 242 vom 16 Oktober 1939. S. 4
Spit e und gerade Medizinkorke. Höchstlänge: k 1 , 15 mm Durchmesser über 1 mm bis 240 mm... 20 mm Durchmesser über 20 mm bis 24 mm. . 22 mm Medizinkorke für Ezportzwecke dürfen auch in anderen Längen hergestellt werden. Siphonkorke in allen gebräuchlichen Durchmessern. S solierflaschenkorke
in allen gebräuchlichen Durchmessern? ...
Spitze und gerade Flaschenkorke in allen gebräuchlichen Durchmessern ....
Schaumweinkorke
Biertransportfaßkorke in allen gebräuchlichen Durchwessern ....
Spitze Faßkorke und Spunde für die chem.⸗ pharm. Industrie in allen gebräuchlichen Durchmessern ... 25 mm 2. Die gemäß § 5 Abs. 2 zugelassenen Waren sind folgende: a) Erzeugnisse für technische g weckt. Preßkorkplatten mit Teerprodukten eingestrichen oder mit Teerpappe beklebt, nur für aufsteigendes Mauerwerk. Preßkork in Platten, Rollen und Blöcken zur Her⸗ stellung von Dichtungen für die Motoren-, Automobil- und Flug—⸗ zeugindustrie, Munitionsteilen, Teilen für Feinmechanik der Rüstungsindustrie, Isolierunterlagen für empfindliche Maschinen, Bändern für Bandsägen⸗Auflagen, Polierscheiben für die Metall⸗ und Glasindustrie, Teilen für die Zieh⸗ und Schleifindustrie, Hülsen für die Textilindustrie, orthopädischem Schuhzubehör und Einlegesohlen. b) Erzeugnisse für die Nahrungsmittel⸗ und chem.⸗pharm. Industrie. Preßkork zur Herstellung von Kronenkorken, Schraub⸗
verschlüssen und dergleichen, Preßkorkstopfen als Ersatz für Naturkorkstopfen.
Berlin, den 16. Oktober 1939.
Der Reichsbeauftragte für Waren verschiedener Art. J. V.: Dr. Hoffmann.
mm
32 mm
Anordnung zur Aenderung der
Anordnung 3
der Reichsstelle für Kohle über die Brennstoffversorgung der
Haushaltungen, der Landwirtschaft und des Kleingewerbes vom 21. September 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und
Preußischer Staatsanzeiger Nr. 221 vom 21. September 1939.
Vom 14. Oktober 1939.
Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr in der Fassung vom 18. August 1939 (Reichsgesetzbl. 1 S. 1430), der Vecordnung über die Errichtung von Ueberwachungsstellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger und Preu⸗ ßischer Staatsanzeiger Nr. 209 vom 7. September 1934) in Verbindung mit der Bekanntmachung über die Reichsstellen zur Ueberwachung und Regelung des Warenverkehrs vom 18. August 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 192 vom 21. August 1939) und der An⸗ ordnung des Reichswirtschaftsministers über die Lenkung des Verbrauchs von Kohle vom 7. September 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 210 vom 9. September 1939) wird mit Zustimmung des Reichswirt⸗ schaftsministers angeordnet:
Berliner Börse am 16. Oktober.
Zum Wochenbeginn wiesen die Aktienmärkte bei freundlicher Grundstimmung allgemein Kursbesserungen auf. Das Geschäft war zwar kaum lebhafter als an den Vortagen, jedoch handelte es sich bei den Abschlüssen fast ausschließlich um Kaufaufträge. Stärkste 6 fanden die Ausführungen des Generalbevoll⸗ mächtizten für die Wirtschaft, Reichswirtschaftsminister und Reichs ankpräsident Funk auf der ersten Kriegsmesse in Wien. Auch die Bilanzsitzung bei der Hoesch AG. bot Anregung.
Am Montanmarkt lagen lediglich Mannesmann und Ver⸗ einigte Stahlwerke mit je — 1/8 „ nicht voll behauptet. Anderer⸗ seits stiegen Rheinstahl um z, Hoesch um 5/8 und Harpener um 116 35. Bei den Braunkohlenwerten standen Bubiag mit * 2M z im Vordergrunde. Von Kaliaktien erzielten Salz⸗ detfurth eine Steigerung von */ , in der chemischen Gruppe ge⸗ wannen Goldschmidt 1 3.
Farben blieben mit 156 unverändert. Elektro⸗ und Ver⸗ . hatten ., vuhiges Geschäft, konnten ihren Kurs⸗ tand aber zumeist bessern. ACG. gewannen , Schles, Gas n,, Gesfürel * und EW.⸗Schlesien 1 35. Andererseits gaben Aceu⸗ mulatoren um 11 33 nach. Von Autoaktien stiegen Daimler um * und BMW. um ü , im letztgenannten Ausmaß höher lagen erner von Maschinenbauwerten Demag. Rheinmetall-Borsig tiegen um 1112 735. Nennenswert gebessert lagen ferner Bremer
olle mit 4 1, Bank für Brauindustrie mit 4 15 und AG. für Verkehr mit 4 11 3535.
Im Verlaufe blieb die Kursbewegung nach wie vor über⸗
26 nach oben gerichtet. Durch einen Gewinn von 1945
zeichneten sich Schering aus. Siemens gingen allerdings um 5 S zurück, ebenso MW.
egen Ende des Verkehrs war die Stimmung bei mäßigem
Der § 27 der Anordnung 3 wird wie folgt geändert: 85827 Die Abschnitte A, F, G und H dieser Anordnung treten
mit Ablauf des 25. September 1939, die übrigen Vorschriften dieser Anordnung mit dem 1. Dezember 1939 in Kraft.
Berlin, den 14. Oktober 1939. Der Reichsbeauftragte für Kohle. w
Betanntmachung, betr. Verbote ausländischer Druckschriften.
Im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volks⸗ aufklärung und Propaganda wird auf Grund des § 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bis auf weiteres im Inlande die Verbreitung der nachstehend aufgeführten Druckschriften verboten: w
„Through Embassy Eyes“ (Buch) von Martha Dodd. Berlag Harcourt, Brace and Co., New York,
„Secret Armies“ (Buch) von John L. Spivak. Modern Age Books, Ine. New Pork,
„Wandlung — Blätter für panidea⸗ listischen Aufbau“ (Zeitschrift), erschienen im Buchversand der Internationalen Panidealistischen Vereinigung in Zürich. ;
Sämtliche Schriften von Graf Hans Huyn.
Berlin, den 19. Oktober 1939.
Der Reichsführer sz und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern. J. A: Müller—
Bekanntmachung.
Die am 13. Oftober 1939 ausgegebene Nummer 201 des Reichsgesetzblatts, Teil 1, enthäkt:
Vexordnung über die Ausdehnung des Geltungsbereichs der Betrjebskxankenkasse des Reichs . auf die Betriebe und Verwaltungsstellen der Wehrmacht. Vom 9. Oktober 1939.
Zweite Durchführungsverordnung zur Notdienstverordnung 8 der Notdienstpflichtigen). Vom 10. Oktober 1939.
Verordnung über die Verlängerung der Amtszeit der Zeit⸗ beamten im Dienste der Gemeinden und Gemeindeverbände. Vom 11. Oktober 1939.
Vexordnung über Kapitalkreditbeschaffung für landwirtschaft⸗ liche Pächter in der Ostmark und im Reichsgau Sudetenland. Vom 11. Oktober 1939.
Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: O, 5 RA. Postversen⸗ dungsgebühren: O, 3 RM für ein. Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin MW 40, den 14. Oktober 1939. Reichsverlagsamt. Dr. Hu brich.
Pre uß en.
Einziehungs verfügung.
Auf, Grund des Gesetzes über die Einziehung kom⸗ munistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 — RGBl. 1 S. 293 —, in Verbindung mit dem Gesetz über die Ein⸗ ziehung staats⸗ und volksfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 — RGBl. 1 S. 479 — und der Preußischen Ausfüh⸗ rungsverordnung vom 31. Mai 1933 — GS. S. 207 — werden folgende Vermögenswerte des Arbeiter⸗Rad⸗ fahrvereins „Vorwärts“ in Hörnerkirchen zugunsten des Preußischen Staates eingezogen.
Lfd. Nr. Bezeichnung Betrag 1 Bargeld 69, 69 RA Schleswig, den 10. Oktaber 1933. Der Regierungspräsident. J. A.: Wi n slo e.
aft ster.
Am Kassamarkt bewegten sich Banken meist ö. letztem Stande. Hyp.⸗Banken hatten uneinheitliche Kursentwicklung und lagen vielfach etwas schwücher. Rheinwestboden verloren gegen letzte Rotiz 19/ñ5. Bemerkenswerte Steigerungen ergaben ih für verschiedene per Kasse gehnndelte Bahnenwerte. Am Markt der Kolonialpapiere zeichneten sich Kamerun durch einen Gewinn von 2 o ans. Otavi waren um S Re erhöht. Bei den zu Ein⸗ heitskursen gehandelten Industrieaktien sah man einige Herauf⸗ setzungen um 3 bis 5 oo. Andererseits kam es hier auch zu Rückgängen um 2 bis 221 0o.
Im variablen Rentenverkehr stieg die Reichsaltbesitzanleihe auf 133,30 gegen 1335/8, die Gemeindeumschuldung blieb mit 93,20 unverändert.
Am Kassarentenmarkte bestand weiter Kauflust für Pfand⸗ briefe. Liquidationspfandbriefe waren . beachtet, Kommu⸗ nalobligationen lagen behauptet. Stadtanleihen blieben ziemlich umsatzlos. Von , ,. waren 30er Brandenburg um v z ermäßigt. Von Verbandsanleihen verloren 385er Ruhr⸗ verband und Schleswig⸗Holsteinischer Elektrizitätsverband Reihe 8 ebenfalls je 1“ 95.
Von Altbesitzemissionen stiegen Alte Hamburger um . 93. Länderanleihen bröckelten zum Teil geringfügig ab. Reichsanleihen waren behauptet. Industrieobligationen hatten nicht ganz ein⸗ heitliche Kursentwicklung, im großen und ganzen aber freundliche Tendenz.
Von Steuergutscheinen J galten Dezember mit 98, 65 und Ja⸗ nuar mit 98,30 etwas niedriger. Februar war mit M73/ unver⸗ ändert, ebenso März mit 9,790 sowie April und Mai mit N, 60.
Steuergutscheine 11 bewegten sich auf letztem Stande.
Der Privatdiskontsatz wurde bei 2 335 belassen. Am Geldmarkt war die Lage , n, fun sig Die y. für Blankotagesgeld ermäßigten sich um v 7 auf 17s bis
Bei der Amtli
chen Berliner Devisennotierung waren keine
In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Vanknoten
Telegraphische Auszahlung.
Aegypten (Alexandrien k Afghanistan (Gabul). Argentinien (Buenos k Australien (Sidney) Belgien (Bꝛiüssel u. Antwerpen)... Brasilien (Nio de Janeiro). ... Brit. Indien (Bom⸗ bay · Calcutta)... Bulgarien (Sofia) . Dänemark (Kovenhg.) England (London). . Estland (Neval / Talinn) . Finnland (Helsingf.) Frankreich (Paris) .. Griechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam) .. Iran (Teheran) ... Island (Neykjavik) . Italien (Rom und Mailand) Japan (Tekio u. Kobe) Jugoslqwien (Bel grad und Zagreb). Kanada (Montreal).
J ääayypf. Pfd. 100 Afghani
1Pay.⸗Pes. austr. Pfd.
100 Belga 1Milreis
(00 Rupien 100 Leva 100 Kronen engl. Pfund
100 estn. Kr.
100 finnl. M. 100 Frez. 100 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
100 Lire 1Jen
Io Dinar U kanad. Doll. tos Lats
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ton] . Norwegen (Oslo) .. 100 Kronen Portugal (Lissabon). . 100 Escudo Rumänien (Bukaxest)] 100 Lei Schweden (Stockholm
und Göteborg) .. 100 Kronen Schwetz girl.
Basel und Bern). I00 Franken Slowakei (Preßburg) 100 Kronen Spanien (Madrid und
Barcelona), .... 100 Peseten Südafrik. Union (Pre⸗
toria, Johannesbg.) J südafr. Pf. Türkei (Istanbuh .. J türk. Pfund Ungarn (Budapest) ) . 100 Pengö Uruguay Montevid.) 1 Goldpeso
Verein. Staaten von Amerika l New Aork) ] 1 Dollar
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Für den innerdeutschen Verrechnungsverkehr gelten folgende Kurse:
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Sovereigns ...... 20 Franes⸗Stücke .. Gold ⸗ Dollars .... ] Aegyptische ..... 1 ägypt. Pfd. Amerikanische: 1000-5 Dollar. . 1 Dollar 2 und 1 Dollar. . 1 Dollar Argentinische .. ... 1 Payp.⸗Peso Australische ..... J austr. Pfd. Belgische .. ..... 100 Belga Brasilianische . . . . 1 Milreis Brit.⸗Indische .... 100 Rupien Bulgarische ..... 100 Leva Dänische . ..... . 100 Kronen Englische: große... 1 engl. Pfund 1 u. darunter . 1 engl. Pfund Estnische — 2 9.9 2 4 innische — 2 — ranzösische .... ollandische .... talienische: große . 100 Lire 100 Lite u. darunt. 100 Lire ö .. 100 Dinar anadische . . . . . . J kanad. Doll. Lettländische. .. 100 Lats Litauische: große . 100 Litas 100 Litas u. darunt. 100 Litas Luxemburgifche ... 100 lux. Fr. Norwegische . ... 100 Kronen Numãänische: 1000 Lei und neue 500 Lei 100 Lei unter 500 Lei. . . 100 Lei Schwedische . . .. . 100 Kronen Schweizer: große.. 100 Frs. 100 Frs. ii. darunt. 100 Frs. Spanische ... ... 100 Peseten Südafr. Union ... J südafr. Pfd. Türkische .. ..... ] türk. Pfund Ungarische 10 Peng
100 finnl. M. 165 Frs. 100 Gulden
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16. Oktober Geld Brie 20,33 20,46 16, is 16,22
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Ausländische Geldsorten und Banknoten.
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Ib 3 1376
Fortsetzung des Wirtschaftsteils in der Ersten Beilage.
Verantwortlich:
für den Amtlichen und Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und für den Verlag:
Präsident Dr. Schlange in Potsdam: für den Wirtschaftsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Charlottenburg.
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin, Wilhelmstr. 82. ; gesellsc
Vier Beilagen
Reichsaußenministers,
dere das
SErste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Nr. 242
136d
Wirt schaftsteil.
(Fortsetzung.)
Die Mission der Wiener Messe.
Nede des Reichswirtschaftsministers Funk zur Eröffnung der Wiener Messe.
In feierlichem Rahmen wurde am Sonntag die 37. Wiener Internationale Messe als erste Kriegsmesse Großdeutschlands vom Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft, Reichswirtschafts⸗ minister und Reichsbankpräsident Funk, eröffnet.
Gauleiter Bürckel begrüßte an der Spitze der Ehrengäste den Reichswirtschaftsminister. Sein besonderer Gruß galt auch den Vertretern der an der Messe beteiligten Staaten, dem Minister a. D. Prantsch (Rumänien), den Gesandten Cernak (Slowakei) und Nickel (Ungarn) sowie den Generalkonsuln und Konsuln von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Holland, der Schweiz und der Türkei. Ferner konnte Gauleiter Bürckel die zahlreich er⸗ schienenen Vertreter des Staates, darunter den Vertreter des Generalkonsul Döhle, der Partei, der Wirtschaft und der Wehrmacht begrüßen. Bürckel betonte, die Messe sei ein Ausdruck des ehrlichen Wollens Deutschlands, mit allen Völkern wirtschaftlich zusammenzuarbeiten, soweit sie sich nicht des Krieges gegen Döutfs schuldig machten.
Abschließend sprach Reichswirtschaftsminister Funk, dessen Ausführungen mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.
„Wenn ich heute die Grüße des Führers sowie der Reichs— regierung zur Eröffnung der 37. Wiener Messe überbringe, so spreche ich zugleich der deutschen Ostmark den Dank aus für die hervorragende Ausrichtung der Messe — der dritten nach der Heimkehr ins Reich. Wien schickt sich heute an, neue Kin chasf r bande zu befreundeten Nationen zu knüpfen und alte zu festigen, in einem Augenblick, da unsere Gegner im Westen alles daran setzen, um bewährte traditionelle Beziehungen zu zerreißen und ein in fleißiger Arbeit aufgebautes Wirtschaftsgefüge zu zer⸗ stören. Weil Versailles dank der genialen Taten Adolf Hitlers zuschanden ging, soll Deutschlands Vernichtung nunmehr in einem zweiten Waffengang versucht werden. Zur „Humanisierung“ dieses Vorhabens soll ein Blockadering um Deutschland dienen, um Deutschlands Güteraustausch möglichst abzudrosseln. Daß bei dieser Gelegenheit notwendigerweise auch das Wirtschaftsleben der neutralen Staaten Schaden nehmen muß, bekümmert unsere Gegner nicht. Ja, es ist ihnen dies sogar ein nicht unwill— kommener Anlaß, die Völker der nichtkriegführenden Staaten auch noch für ihre Interessen einzuspannen. Dieser Versuch muß ebenso erfolglos bleiben wie die Blockade selbst. Wohl haben sie uns zu Verdunklungsmaßnahmen gezwungen, denen beispiels⸗ weise auch die Kölner Herbstmesse zum Opfer fiel, dafür strahlt aber das Schaufenster unserer Wiener Messe um so heller und beweist den Besuchern des In- und Auslandes am besten, daß die wirtschaftliche Arbeit in Deutschland nicht nur fortgesetzt, sondern noch gesteigert wird. Die Bedeutung der Wiener Ver⸗ anstaltung wird noch dadurch unterstrichen, daß sich Italien, die Slowakei, Ungarn, Bulgarien und die Türkei mit eigenen Sonderschauen beteiligen und der Messe hierdurch ein impofantes internationales Gepräge verleihen.
Diese Schau ausgesuchter Qualitätserzeugnisse, auf der sich sechs Länder in edlem Wettstreit um die wirtschaftliche Leistung zusammenfinden, ist gerade in heutiger Kriegszeit eine machtvolle Kundgebung für den friedlichen Aufbauwillen, der alle Staaten des mittel⸗ und südeuropäischen Raumes beseelt. Daß insbeson⸗ nationalsozialistische Deutschland von diesen Gedanken und Gefühlen erfüllt ist, beweist wohl nichts so eindrucksvoll wie der Vorschlag unseres Führers für eine wirt⸗ schaftliche Friedenssicherung und eine neue wirtschaftliche Ordnung der Welt, die der Förderung des Wohlstandes der Völker durch wirtschaftliche Zusammenarbeit dienen soll. Gerade diejenigen Wirtschaftsfragen, die die Welt seit dem Kriege vergeblich zu n suchte, nämlich die Währungsfrage und die mit ihr in ursäch⸗ lichem Zusammenhang ,, Neugestaltung der Weltmärkte, können am besten und erfolgreichsten in internationalen Verhand⸗ lungen gelöst werden, wobei es völlig klar ist, daß bei diesen Problemen die politischen und die wirtschaftlichen Auswirkungen wechselseitig bedingt sind. Hier sichert der Frieden den 83631 der Wirtschaft und die Wirtschaft den Erfolg des Friedens.
Wien hat nunmehr eine Mission zu erfüllen, die zu Häöchst⸗ leistungen verpflichtet. An der geschichtlichen Völkerstraße, die Donau aufwärts von Osten nach Westen und am Schnittpunkt der Nord⸗Südlinie gelegen, hat diese altehrwürdige Stadt heute mehr denn je die Bedeutung eines zentralen Handelsplatzes für Mittel⸗ europa und den Südostraum. Die im Bau befindlichen Kanal⸗ projekte Nhein Main —Donau und Oder —Donau werden den alten Handelswegen für den Großverkehr geeignete neue und vor allem billige Wasserstraßen hinzufügen. In einigen Jahren wird Wien seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seiner zentralen geographischen Lage entsprechende Umschlagsmöglichkeiten und den ee Binnenhafen Europas besitzen. Was Friedrich List, der Freund dieser Stadt, vor 100 Jahren seherisch er⸗ kannte, wird damit Wirklichkeit. Er kämpfte gegen die deutsche Kleinstaaterei und gegen die Zollhemmnisse, er kämpfte für die Verkehrserschließung und für den wirtschaftlichen Fortschritt. Sein Ziel war die Schaffung eines mitteleuropäischen Wirtschafts⸗ raumes und ein reger Güteraustausch mit den Donauländern und dem Balkan. In Oesterreich und Ungarn hat er für seine Idee eworben und wurde überall mit hohen Ehren aufgenommen. In eiden Ländern war man stolz darauf, seine Bedeutung früher erkannt zu haben als in seiner engeren Heimat. In den Auto⸗ straßen des Führers, in den großzügigen Kanalbauten, vor allem aber im r e tg Adolf Hitlers selbst sind Lists Pläne und Träume nunmehr Wirklichkeit geworden. Im zweiten Buch seines „Nationalen Systems“ sagt List einmal: „Manufakturen, Handel und Schiffahrt gehen einer Zukunft entgegen, welche die Gegenwart so weit überragen wird, als die Gegenwart die Ver⸗ gangenheit überragt, nur muß man den Mut haben, an eine große nationale Zukunft zu glauben und in diesem Glauben vorwärts⸗ schveiten.“
In diesem Glauben hat Deutschland im Jahre 193 seine darniederliegende Wixrtschaft wieder aufgebaut und in den darauffolgenden Jahren einen in der Geschichte der Völker e in , Aufstieg erlebt. Wir haben auch in der Handelspolitik neue Wege beschritten — neu allerdings nur hinsichtlich der Anwendung im zwischenstaatlichen Verkehr, denn die Erkenntnisse, nach denen unser Außenhandel ausgerichtet wurde, entsprechen uralten soliden Kaufmannsgrundsätzen. Trotzdem ent⸗ rüstete man sich in den Ländern, in denen man dank eines großen kolonialen Besitzes und infolge eines enormen Kapitalreichtums noch nach den hergebrachten außenhandelspolitischen Spielregeln arbeiten konnte, darüber, daß wir es überhaupt wagen konnten, als a. zeitgemäße und zweckmäßige Lösungen für die Ueberwindung unse⸗
Berlin, Montag, den 16. Oktober
rer Wirtschaftsnöte zu finden. Das Gute ist ja immer der Feind des Besseren. Multilaterale Handelsverträge, Meistbegünstigung und Freizügigkeit des , sind gewiß hervorragende Instrumente der Förderung des Welthandels. Noch vorteilhafter ki die Pflege der Wirtschaftsbeziehungen wäre jedoch nach unbe⸗ trittener Meinung aller Völker der Erde eine lange Periode der friedlichen usammenarbeit gewesen. So⸗ lange man sich skrupellos über diese unbestrittenen Erkenntnisse hinwegsetzt, können und müssen wir ruhig bei unseren so sehr um⸗ strittenen Handelsmethoden bleiben.
Das bilaterale Vertragssystem Deutschlands ist auf den natürlichen Voraussetzungen der gegenseitigen Bedarsfsbefriedigung aufgebaut und orientiert; sich an den wirtschaftlichen Ergänzungs⸗ möglichkeiten der vertragschließenden Parteien. Die Vorteile sind beiderseitig. Das ist das Geheimnis dieses Erfolges, den wir vor allem bei der Ausgestaltung unserer Wirtschaftsbeziehungen zum Südosten verzeichnen können, eines Erfolges, den man uns in den Ländern nicht verzeihen kann, die den Welthandel in Erbpacht zu haben glauben.
Als nach dem Abschluß des deutsch⸗rumänischen Handelsver— trages im März dieses Jahres der Balkanhandel plötzlich auch für die englischen Interessen wieder aktuell wurde, erwähnte ein nam— hafter Vertreter dieses Landes in einem Vortrag einmal, wie vor— teilhaft es für die englischen Handelspartner sei, ihre Ausfuhr in englischen Pfunden und nl cht mit Aspirin⸗= tabletten bezahlt zu bekommen. Ich weiß nun wirklich nicht, ob es immer möglich sein wird, deutsche pharmazeutische Erzeug— nisse durch englische Pfunde zu ersetzen und damit Kopfschmerzen — hierfür verwendet man nämlich die Aspirintabletten — zu ver⸗ treiben. Immerhin finde ich den genannten Vergleich nicht beson— ders fair, denn der deutschen chemischen Industrie verdankt mancher englische Busineßman überhaupt erst die Möglichkeit, die kolo—⸗ nialen Reichtümer ohne gesundheitliche Schädigung in Pfunde zu verwandeln.
Der Landwirt auf dem Balkan exportiert seinen Weizen aber bestimmt nicht, nur um einen Pfund-⸗Scheck zu erhalten, zumal die Einlösung heute u. Uu. schwierig und auch verlustreich sein dürfte, sondern um sich beispielsweise einen Pflug dafür zu kaufen. Diesen Vflug liefert ihm Deutschland, und der Bauer spart dabei noch Frachtkosten und Transportrisiko. Das ist kurz gesagt der Sinn unserer Handelsverträge, und es ist wirklich micht einzusehen, in— ö hierdurch die Interessen dritter Länder beeinträchtigt
erden.
Es bleibt jedem Lande unbenommen, ähnliche oder gleiche Ver⸗ einbarungen zu treffen, die sicherlich in manchen Staaten zu einer fveudig begrüßten Konsolidierung einer labilen Wirtschaftslage beitragen würden. Statt dessen überließ man den Weizenbauer auf dem Balkan dem Spiel des Zufalls oder des Weltmarkts, der den Weizenpreis nach allen möglichen Gesichtspunkten, aber nur nicht nach den Interessen des Balkans, reguliert. Am einfachsten war es natürlich für die Gegner der deutschen Handelspolitik, sich erst gar nicht mit den Wirtschaftserzeugnissen der Vertragsländer zu beschweren, die man ja infolge des eigenen kolonialen Besitzes sowieso nur hätte weiter verkaufen können, und gewährte statt⸗ dessen lieber hochrentable Kapitalanleihen. In welche Abhängig- keit die damit Beglückten aber geraten, brauche ich Ihnen hier in der Ostmark nach den in der Weltwirtschaftskrise gemachten Er⸗ fahrungen nicht näher zu erläutern. Auch die Südoststaaten haben noch heute an diesen „Segnungen“ der Nachkriegszeit zu tragen. Politisch gesehen führen solche Anleihen immer zu einer Beeinträch— tigung der nationalen Selbständigkeit, wirtschaftlich gesehen haben sie die Schwierigkeiten niemals beseitigt, sondern höchstens vertagt. Deutschllands Schicksal bis 1933 ist ein warnendes Beispiel für solche finanzpolitischen Transaktionen. Die Diktatur des Geldes hat namenloses Elend über viele Völker der Erde gebracht. Es war die Zeit, wo das Geld allein oder fast allein Politik machte.
Unsere Nachbarn im Osten und Südosten werden am ehesten ermessen können, welche Bedeutung die Landwirtschaft und ihre Erzeugung im völkischen und wirtschaftlichen Leben der Staaten hat. Das Kernproblem der deutschen Ernährungswirtschaft liegt in dem knapp vorhandenen Nahrungsraum einerseits und in der wuachsenden Bevölkerung mit einem hohen Lebensstandard anderer— seits. Um die aus beschränktem Bodenertrag und natürlichem Wachstum des Volkes sich ergebenden Versorgungsspannungen zu mildern, haben wir eine intensivere Bewirtschaftung der landwirt⸗ schaftlichen Nutzfläche angestrebt und erreicht. Die systematische Durchführung der unter dem Begriff Erzeugungsschlacht bekannten Maßnahmen hatten im weiteren Verlauf eine Stabilisierung unseres Einfuhrbedarfs zur Folge, so daß wir unseren auslän⸗ dischen Lieferanten den Absatz ihrer Erzeugnisse in einer bestimmten mengen⸗ und wertmäßigen Höhe sogar vertraglich garantieren könnten. Für die agrarpolitische Einbeziehung der südöstlichen Länder in die mitteleuropäische Wirtschaft hat sich besonders auch unser Reichsernährungsminister R. Walther Darrs seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Einer Reihe von Agrarländern gelang es so, durch eine Anpassung des Erzeugungs⸗ an das im voraus bestimmte Aus fuhrvolumen die Weltwirtschaftskrise, die auch im Südosten
Devisenbewirtschaftung.
Devisenverkehr mit dem besetzten ehemals . polnischen Gebiet.
Der Reichswirtschaftsminister hat durch Runderlaß 122/39 D. . St. 53ĩ39 R. St. die Devisengrenze zwischen dem Deutschen Rejch und dem besetzten ehemals polnischen Gebiet grundsätzlich aufgehoben. Nach dem Runderlaß kann die Ueberweisung von Reichsmarkbeträgen im Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und dem besetzten Gebiet im allgemeinen ohne Genehmigung erfolgen. Dasselbe gilt für die Mitnahme von Zahlungsmitteln über die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem besetzten Gebiet. In dem Runderlaß wird jedoch darauf hingewiesen, daß sich der Zahlungsberkehr grundsätzlich im Ueberweisungswege vollziehen soll und Reichskreditkassenscheine im Deutschen Reich nur zur Mitnahme von Barbeträgen im Reise⸗ und Grenzverkehr ab⸗ gegeben werden. Für den Warenverkehr fallen bei der Ausfuhr von Waren die Exzportvalutaerklärungen, bei der Einfuhr von Waren die Devisenbescheinigungen fort.
Auf dem Gebiet des Kapitalverkehrs bleiben zunächst gewisse Beschränkungen aufrechterhalten, insbesondere für Forderungen von in dem besetzten Gebiet ansässigen Personen gegen Personen, die im Gebiet des Deutschen Reichs ansässig sind, wenn diese Forderungen bereits am 31. August 19359 bestanden; aus—⸗ genommen sind jedoch Forderungen aus dem Waren⸗ und Dienst— eistungsverkehr, die alsbald frei werden. Weiterhin bleiben die Verfügungen über Sperrguthaben bei Kreditinstituten des Deut⸗ schen Reichs genehmigungsbedürftig; ebenso Verfügungen über Wertpapiere. Für den Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und Bstoberschlesien fallen sofort sämtliche Beschränkungen fort.
Die Durchführung der Devisenbewirtschaftung obliegt in Ost⸗ oberschlesien der Devisenstelle Troppau und in dem übrigen be⸗ setzten Gebiet der beim Oberbefehlshaber Ost, Oberverwaltungs⸗ chef, eingevichteten „Devisenstelle Ober⸗Ost“.
ungeheure Erschütterungen hervorgerufen hatte, zu überwinden und sich von den Krisenfolgen zu sanieren. Als weitere Folge er⸗ gab sich daraus für diese Länder die Möglichkeit, durch Aenderung ihrer Arbeitsmethoden sowie durch eine keilweise Umstellung ihrer Erzeugung vom Getreide⸗ zum lohnenderen Industriepflanzen⸗ anbau' eine beachtliche Ertragssteigerung und eine größere Renta⸗ bilität zu erzielen. ö .
Durch die Wirtschaftsverträge mit diesen Ländern werden wertvolle brachliegende ref eff ne mobilisiert. Ihre Er⸗ schließung wird zur Festigung des gesamten Wirtschaftsgefüges beitragen und eine Kaufkraftsteigerung zur Folge haben, die nicht nur die Handelsbeziehungen zu Deutschland, sondern auch zu dritten Ländern befruchten wird. Verständnisvolle Zu⸗ sammenarbeit, Steigerung des Außenhandels durch Tausch der beiderseitigen Produktionsüberschüsse, das war und ist Deutsch⸗ lands handelspolitische Parole.
An dieser Politik wird auch der Krieg nichts ändern. Ganz im Gegenteil, denn gerade in Kriegszeiten wird sich erweisen, daß die vielfältigen wirtschaftlichen Beziehungen und die Freund⸗ schaftsbande, die uns mit dem Südosten verbinden, auf natür⸗ lichen Voraussetzungen beruhen und deswegen von Dauer sind. Deutsche Initiative und deutscher Wagemut lassen sich nicht tot⸗ schlagen. Die deutsche Technik und die deutsche Industrie stellen nicht nur unsere eigene Versorgung sicher, sie behalten auch nach wie vor ihre überragende Bedeutung für den wirtschaftlichen Fort⸗ schritt in der Welt. Technischer Fortschritt aber ist ein Lebens⸗ element des Außenhandels. . ö
Bilden Sie sich nunmehr beim Rundgang durch die Messe⸗ räume selbst ein Urteil über die Leistungsfähigkeit und den Exportwillen der deutschen Wirtschaft! Unsere Gäste aus dem Auslande werden ihre Aufmerksamkeit wohl vor allem der Tech⸗ nischen Schau widmen, in der Spitzenleistungen des deutschen Maschinen- und Apparatebaues, der elektrotechnischen und chemi⸗ schen Industrie und aller übrigen Industriegruppen ausgestellt sind. Für die deutschen Besucher bietet sich eine hervorragende Gelegenheit, in den ausländischen Pavillons ein Bild von dem Schaffen befreundeter Nationen zu empfangen, die genau so wie wir von dem aufrichtigen Willen erfüllt sind, durch Austausch ihrer Erzeugnisse nicht nur dem eigenen Volke zu dienen, sondern auch zur Wohlfahrt der übrigen beizutragen.
Ich bin überzeugt, daß diese Demonstration hier in Wien und unsere Beteiligung an den verschiedenen Auslandsmessen, kürzlich in Thessaloniki und soeben in Belgrad, den Welthandel und die Weltwirtschaft mehr fördern als beispielsweise die Auf⸗ stellung von Schwarzen Listen, die nichts anderes als einen unfairen Knebelungsversuch gegenüber dem neutralen Aus⸗ lande darstellen. Ein Versuch allerdings, der seinen Zweck nicht erreichen wird und dem wir daher keine allzu große Bedeutung beizumessen brauchen. Denn auch diese Waffe wird stumpf werden und sich schließlich gegen ihre Träger selbst richten, genau so wie das in den ger Jahren 1887) aus dem gleichen Motiv ent⸗ standene englische Markenschutzgesetz. Das Zeichen „Made in Ger⸗ many“ sollte dem deutschen Absatz auf den Weltmärkten Halt ge⸗ bieten, ftatt dessen wurde es zu einem Markenschutz für deutsche Qualitätsarbeit, der unserem Außenhandel ungeahnten Auftrieb gab und auf den wir daher heute nicht mehr verzichten möchten.
Die deutsche Exportwirtschaft wird trotz Krieg und Blockade ihre Auslandsbeziehungen aufrechterhalten und sorgfältig pflegen. Der Verlust überseeischer Absatzverbindungen wird zwar Um⸗ stellungen und Umlagerungen nötig machen, jedoch keinesfalls unsere Energie lähmen können. Die zum Erstaunen unserer Feinde durch blitzartige militärische und diplomatische Aktionen in kürzester Zeit erzielte Befriedung des Ostraumes schafft der Wirt⸗ schaft unseres Landes und aller übrigen angrenzenden Staaten die Möglichkeit zu einer ungeahnten Kräfteentfaltung.
Ein geruhsames Rentnerleben war dem deutschen Volke noch nie beschieden. Aber auch fatalistische Resignation ist noch nie deutsche Art gewesen. Arbeit lautet die Losung des Führers, denn Arbeit ist Reichtum! In dem durch natürliche und schicksalhafte Verbundenheit entstandenen Großwirtschaftsraum Mittel⸗ Ost⸗ und Südosteuropas findet der deutsche Außenhandel ein ständig an Bedeutung wachsendes Betätigungsfeld, das den 100 RWigen Ein⸗ satz technischen Erfindergeistes, kaufmännischen Wagemutes und deutscher Qualitätsarbeit lohnt.
Die ausländischen Gäste aber mögen von dieser Veranstaltung mit der Ueberzeugung nach ihrer Heimat zurückkehren, daß Deutschlands Wirtschaft trotz Krieg und trotz Blockade bereit und in der Lage ist, wie bisher an der gütermäßigen Versorgung und damit am friedlichen Aufbau ihrer Länder mitzuwirken. Nun erst recht Ich erkfläre die 87. Wiener Messe für eröffnet!“
Bei dem nun folgenden Rundgang durch das Messegelände be⸗ sichtigte der Reichswirtschaftsminister auch die offiziellen Sonder⸗ ausstellungen Italiens, der Slowakei, der Türkei und Ungarns und empfing hierbei die amtlichen Vertreter der genannten Staaten. Außerdem staättete der Reichswirtschaftsminister der bulgarischen Messe einen Besuch ab.
Wirtschaft des Auslandes.
746 Mill. Lewa Einfuhrüberschuß in Bulgarien.
Sofia, 14. Oktober. Die Handelsbilanz Bulgariens in den ö ersten acht Monaten des laufenden Jahres schloß mit einem Ein⸗ fuhrüberschuß von rund 746 Mill. Lewa. Der Einfuhrwert betrug in diesem Zeitraum 3,3 Mrd. Lewa. Die Ausfuhr stellte sich auf fast ,, Mrd. Lewa. Der Warenaustausch mit Deutschland steht weiter an erster Stelle.
Erfolgreicher Abschluß der Wirtschaftsverhand⸗ tungen Deutschlands mit Bulgarien. Mehrere Abkommen unterzeichnet.
Sofia, 15. Oktober. Die in Sofia von einer deutschen Dele⸗ gation unter Leitung von Ministerialdirigenten Dr. Land⸗— wehr geführten Wirtschaftsverhandlungen mit Bulgarien sind erfolgreich abgeschlossen worden. Das Ziel der in freundschaft— lichstem Geiste durchgeführten Besprechungen war eine Vervoll⸗
ständigung des bereits bestehenden Handels⸗ und Verrechnungs⸗
abkommens, was trotz der augenblicklichen internationalen Lage ohne Schwierigkeiten erreicht wurde.
Es konnten einige Abkommen unterzeichnet werden, die den beiderseitigen Interessen im Handelsverkehr auch unter den gegenwärtigen Umständen Rechnung tragen und eine weitere planmäßige Entwicklung des deutsch⸗-bulgarischen Wirtschafts⸗ austausches gewährleisten.
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G q t behauptet. Farben schlossen mit 1565, Rheinstahl 6. p 3, Rheinstah
und einigte Stahl mit 90. besonderen Veränderungen festzustellen. leinschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregisterbeilage),
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