Stimme zur Rechten diese Thatsache bestritt, schlug der Red⸗ ner sogleich den Moniteur von 1824 vor und las die Dis⸗ kussion vor, die sich damals uͤber diesen Gegenstand in der Kammer erhob. „Man spreche mir daher nicht“ fuhr er fort „von der Autoritaͤt der einmal entschiedenen Sache; eben so wenig hat Herr von Vatismenil, als er den Grund⸗ satz, daß die Praͤfekten ihren Wohnsitz da haͤtten, wo sie ihre Funktionen ausuͤben, aufstellte, der hohen Meinung ent⸗ sprochen, die sein Talent, so wie das Circularschreiben an . . und dies liegt blos . al gegen seine Ueberzeugung gespro hat.“ Nachdem noch der Minister des ergriffen, um sich von dem Vorwurfe zu reinigen, als ob — Grundsaͤtze sich seit dem Jahre 1824, in Betreff der . der Kammer geandert haͤtten, bestieg der Mar⸗ quis v. Chaupelin die Rednerbuͤhne, um die Ansichten der Hrn. von la Bourdonnaye und Ravez zu bekaͤmpfen. Die Kammer widmete indessen demselben keine besondere Auf⸗ merksamkeit, und verlangte mit Ungeduld den Schluß der Dehatte., Als vollends nach ihm noch die Herren Thil, v. Berbis, Etienne und la Bourdonnaye das Wort ergriffen, um theils uͤber Thatsachen, die sie persoͤnlich betrafen, theils uͤber die Sache selbst zu sprechen, wurde die Unter⸗ haltung ziemlich allgemein; man rief nun uͤberall zur Ab⸗ stimmung, und Herr von Lorimier, uͤber dessen Zulassung man zwei Tage lang gestritten hatte, wurde endlich mit gro⸗ ßer Stimmenmehrheit aufgenommen. Vor dem Schlusse der Sitzung, welche um 6 Uhr aufgehoben wurde, verlas der Praͤsident noch ein Schreiben des Hrn. von Vatisménil, worin derselbe ber Kammer anzeigt, daß er von dem Depar⸗ tements⸗Wahl⸗Collegium in Corsika zum Deputirten gewaͤhlt worden sei, da er inzwischen noch nicht volle vierzig Jahre zaͤhle, indem er am 18. Dezember 1789 geboren, so habe er geeglaubt, die Kammer von diesem Umstande benachrichtigen zu muͤssen, um uͤber seine Wahlfaͤhigkeit zu entscheiden. — — Der Moniteur enthaͤlt fuͤnf neue Koͤnigl. Verordnun⸗ gen. Durch die erste vom 13. Febr. wird der Staatsrath und General⸗Direktor der Verwaltung der indirecten Steuern, Herr Bénotst, zum Staats⸗Minister und Mitglied des Ge⸗ heimen⸗Raths ernannt. Die zweite vom 10. Februar erhebt den General⸗Finanz⸗Inspektor Grafen von Bouübers zum Ge⸗ neral⸗Secretaͤr im Finanz⸗Ministerium. Nach Inhalt der dritten vom 13. Februar wird der Deputirte Bar. Bacot de Romand, an die Stelle des Hrn. Bénoist, zum General⸗Di⸗ rektor der Verwaltung der indirecten Steuern ernannt. Durch die vierte vom 13. Febr. wird die General⸗Direktion der Zoll⸗Verwaltung, welcher bisher der zum Pair erhobene Viccomte von Castelbajac vorstand, dem Baron von Ville⸗ neuve, Praͤfekten des Departements der Saoône und Loire und Mitglied der Deputirten⸗Kammer, uͤbertragen. Die fuͤnfte endlich vom 13. Febr. ernennt den Herrn Bourdeau, gleichfalls Mitglied der zweiten Kammer, zum General⸗Di⸗ rektor der Verwaltung des Einregistrirungswesens und der Deomainen. Die erste dieser Verordnungen ist von dem FSroßsiegelbewahrer, die vier andern sind von dem Finanz⸗
Miinister contrasignirt. 2 Pp 5* Paris, 18 Febr. Die Gazette de Fr., welche sich seit der Ernennung des Hrn. von Vatisménil zur Opposition geeschlagen hat, hatte aus den letztern Verhandlungen der Dcoeputirten⸗Kammer Veranlassung genommen, neuerdings seinen Unmuth gegen das Ministerium auszulassen. Als Antwort darauf liest man in dem gestrigen Stuͤcke des Mo⸗ niteurs nachstehenden, dem Anscheine nach aus amtlicher DAruelle geflossenen Artikel; „Die Gazerte de France machte den Ministern den bittern Vorwurf, daß sie an den SDiscussionen der zweiten Kammer keinen thaͤtigen Antheil naͤhmen; heute tadelt sie dagegen wieder die Sprache, die der Minister des Innern in der vorletzten Sitzung gefuͤhrt hat, und behauptet, daß er der Revolution gefaͤhrliche Con⸗ cessionen gemacht habe. Eine solche Beschuldigung ist zu schwer, als daß man dieselbe leichthin wagen koͤnnte. Da wir die Gewißheit haben, daß der Minister des Innern neicht gesonnen ist, noch gesonnen sein kann, der Revolution Concessionen einzuraͤumen, und da es nothroendig ist, daß wir, um ihm eine solche Absicht zumuthen zu koͤnnen, den klaren Beweis davon in Haͤnden haben, so ersuchen wir die Gazette, uns den Theil der Rede des Ministers, woraus
ihn ihren Lesern namhaft zu machen, naͤher anzugeben. — Die Gazette beklagt sich auch noch uͤber das Stillschweigen,
sie ihren Vorwurf herleitet, und auf den sie hindeutet, ohne
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welches die Minister in Beereff der die Regierung vorgebrachten Beschuldigungen so wie uͤber die, mindestens stillschweigende, Beipflichtung, die, idrer Meinung nach, jenes Stillschweigen di tigungen gegen die Verwaltungs⸗ Behöoͤrden enthalte. ist eine bloße Vorauesehzung, und sie ist eben so voreilig a18 ungerecht. — Es handett sich in diesem A blos von der Verificirung der Vollmachten, von der Aufnahme der Deputirten; auf den Vorschlag des Ravez ist aber bestimmt die eingegangenen Beschwerden üͤber die Praͤfekten erst, nach erfolgter der Kammer, einer, mit deren Pruͤfung und B. tung daruͤber, zu beauftragenden Commission uͤberwiesen werden sollen, und die Kammer hat bis diesen — blick die vorgeschlagene g an den Mein des Innern ausaesetzt. Erst nach dieser Ueberweisung und unbekannt
nachdem der Minister die wovon der groͤßte Theil ihm 5 jetzt wnd, tann er sic eefeag vc⸗
tigkeit der angefuͤhrten Thartsachen naͤhern — schaffen, und wir sind uͤberzeugt daß er der ch tigkeit und der jeder ihr Theil zukommen las⸗ sen wird. — Das hat den gegen die Beamten der vorigen Verwaltung vorgebrachten Beschuldigungen we⸗ gen angeblicher ——— in — — laut noch stillschweigend, beigepflichtet, denn etrug
vn sc zecermnen
maßt werden. — — ten, um mit voͤlliger Sachkenntniß zu⸗ wenn die Pflicht ihm gebieren wird sich zu erklären, se solches, zweifeln wir nicht, auf dc, sch zmccrische Wetse und ohne Ruͤcksicht auf Vorurtheise, Groll oder Ha der Par⸗ theien geschehen. — Ohne Zweifel muß die gegenwärtige Discussion denjenigen Beamten, welche sie batrifft und letzt, einigermaaßen empfindlich sein. Es ist nicht das erste⸗ mal, daß die Verification der Vo een sie Angriffen aus⸗ En hat, wogegen selbst diejenigen hörden, unter deren efehlen sie standen, sie nicht immer zu schuͤtzen vermochten. Tegen sie sich indessen beruhigen; der Tag der Unparthei⸗
lic,keit und der Gerechtigkeit und den die ihre Pflichten ehrenvoll haben uͤberzeugt, daß die Zahl derselben groß ist) wagen wir das Versprechen zu geben, daß sie in der Regierung Sr. Maj. eine sichere Stuͤtze finden werden, und daß keine Gelegen⸗ eit unbenutzt gelassen werden wird, um die Rechte, die ich auf das Vertrauen des Koͤnigs und die öffentliche Ach⸗ tung zu erhalten gewußt haben, gebuͤhrend anzuerkennen.“ Gestern, als am Todestage des Herzogs von Berry, wohnten — Köͤnig und die Dauphine um 11 Uhr in der Schloßkapelle einem Serlenamte bei; der 114 hatte sich eine Stunde fruͤher zu gleichem Behufe nach Dönis begeben; die Herzogin von Berry hoͤrte die Todtenmesse
in ihrem Betzimmer. Der Constttutionnel theilt folgendes Faetum mit, dessen am 10. d. M. der Dauphin
Wahrheit er verbuͤrgt:
sich mehrere Ofsiziere vorstellen leß. wandte er sich an einen indeur, der in der Deputirten⸗Kammet
Regiments⸗Commas auf der aͤußersten rechten Seite sitzt, und sagte ihm in sehr weiß, mein Herr, daß Sie sich ge⸗
ernstem Tone: „— gen ihr Regiment die eben so als dem Dienste
unschickliche des Koͤnigs nachtheilige Aeußerung erlaubt haben, daß nur noch adelige Ofstziere in der Arinee avancirt werden wuͤr⸗ den. Ich hoffe, daß ich Ihnen kuͤnftig keinen aͤhnlichen Vorwurf mehr zu machen haben werde.“ Man glaubt, daß die Pairs⸗Kammer sich heute ver⸗ sammeln werde, um den Entwurf zu der Dank⸗Adresse zu
hoͤren.“ Großbritanien und Irland. London, 9. Febr. Die gestern von einigen B 1 bene Nachricht von der Abreise des Infanten Don Mesuel ist ungegruͤndet. Es ist seit mehreren Tagen Alles in Vereirschaft 2½ damit ,— sobald der widrige — 4 7 verhindert, sich aͤndert, sogleich absegein koͤnae, es hat wahrscheinlich zu . Anlaß gegeben. Der Prinz bringt seine Zeie mit S und in der Umgegend zu, und taͤglich waͤhlte Gesellschaft. S. K. H. ablassendste und liebenswuͤrdigste Der Herzog von Wellington bei dem einzuführenden Erst
paziergaͤngen
speiset bei ihm eine ausge⸗
— sich durch das her⸗ kenehmen aus.
soll geaͤußert haben, dal dem ohne alle Ruͤcksich
.