—F. ghleic zur Wahl der großen Deputation schritt, welche dresse dem überreichen soll. Sie be⸗ steht aus dem Buͤreau, dem ß⸗Referendarius und zwan⸗
Deputirten⸗Kammer. Sitzungen vom 15. und
16. Februar. Fortsetzung der Verathungen uͤber die Ve⸗ risication der Vollmachten. Die Wahlen der Departements der obern Vienne, der Drome und der niedern Charente, wurden fuͤr guͤltig erklärt. Herr C. Dupin stattete einen Bericht uͤber die Wahl des Hrn. Garnier Dufongeray (Ille und Vilame) ab, dessen Aufnahme in Folge einer von 71 des Collegiums zu St. Malo eingelegten Prote⸗
station, vorlaͤufig ausgesetzt worden war. Hr. Dupin er⸗ klaͤrte im Allgemeinen, daß das vierte Buͤreau die bezeich⸗ neten Unregelmäͤßigkeiten nicht fuͤr geeignet halte, die Wahl des Hr. Dufougeray unguͤltig zu machen, daß dasselbe indessen fuüͤr eine genauere Untersuchung der Sache, und bis dahin fuͤr die Zuruͤckweisung des gedachten Deputirten stimme. Hr. von Formon protestirte gegen dieses Votum und behauptete daß dasselbe mehr dem Berichterstatter als dem Aten Buͤreau angehoͤre. Nachdem Hr. G. Dufougeray noch von der Tri⸗ bune herab seine Wahl verheidigt, im Uebrigen aber sich auf die Gerechtigkeitsliebe der Versammlung derufen hatte, entschied die Kammer, daß der Bericht nochmals dem vier⸗ cen Püuüreau zuruͤckzustellen sei. Eine lebhafte Bewegung folgte auf diesen unerwarteten Beschluß. Gegen die Wahl des Barons von Anthes (Dept. des Oberrheins) hatten ebenfalls 71 Wähler des Collegiums zu Colmar protestirt, zum — aus dem Grunde, weil unter den vorgefun⸗ denen tzetteln 10 blos den Namen Anthes und 8 die Worte: der Baron von Anthes enthalten haäͤtten, da doch wäͤhrend der Operation selbst, der Praͤsident, als er bemerkt, daß mehrere Wähler blos den Namen des Can⸗ didaten kurz weg geschrieben, ihnen gedroht haͤtte, daß wenn nicht außer dem Namen auch noch Titel, Wuͤrden und
7 des Candidaten genau angaͤben, ihr Votum un⸗ — e. Als der Berichterstatter diese Thatsache anfuͤhrte, 28 ein Theil der Versammlung in ein lautes Gelaͤchter aus, da SHieselbe so aufrichtig das Gestaͤndniß enthält, wie wenig geheim
Sas Wahlgeschaͤft mitunter betrieben wird. Der Berichterstatter Arug zuletzt darguf an, die Aufnahme des von Anthés vorlaufig noch „ da, wenn man ihm die obigen 18 Stimunen nicht durchgehen ließe, ihm nur noch 140 Stime men verbliehben, wogegen sein Mitbewerber deren 144 erhal⸗ haͤtte. en opponirte sich der Minister des In⸗ daß die bezeichneten Unregelmäßigkei⸗ von der Art seien, die Wahl des Hrn. v. Anthoès imwalldiren. Hr. Bemnj. Const ant war nicht dieser Mei⸗ ; einmal, so sei das üreau nicht nach der Re⸗ —9 zweitens hätten die Wahlzettel des daten zum Theil nicht vollständig an⸗
drittens sei das Wahl⸗Geheimniß verletzt worden,
aus der (oben angefuͤhrten) Aeußerung des hervorgehe; viertens waͤren falsche „ .
die keine 300 Fr. an Steuern entrichten) in die Liste gewesen. „Dies, m. H.,“ sagte der Redner, anslben die von 71 lern, lauter achtbaren und Maͤnnern t werden, daß ihr Zeug⸗ Zweifel gezogen werden kann; ich wuͤrde nicht sagen, wenn ich nicht aus Erfahrung wuͤßte, Bittschriften zuweilen mit Verachtung worden sind. Von jenen
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in der Köͤnig die
die Verau zu einem halboffiziellen Arrikel zu sein, den man engegn Eea Moniteuts liest, und wei
ten, noch zu dessen Vertheidiger aufwerfen wolltens? Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir zugleich, eine Thatsache aus einer unsecer ersten Sitzungen anzufuͤhren. Als nämlich vor einigen Tagen eines unserer uͤber das Betra⸗ gen eines Praͤfecten seine —ö aͤußerte, so glaubte der Minister des Innern, dessen slent ich gebuͤhrend an⸗ erkenne und zu dessen Gesinnungen ich Vertrauen habe, jenen Beamten entschuldigen zu muͤssen. Als ader die ganze vorige Verwaltung angegriffen wurde, da schwieg er, und hieraus schließe ich, daß er zu deren Vertheidigung nichts zu sagen hatte. Ich nähre somit die Hoffnung, daß die Minister sich von ihren Vorgängern getrennt haben, und wuͤnsche ihnen Gluͤck dazu. Nur wenn sie sich immer mehr von ihnen lossagen und Gewalt und Arglist gänzlich verbannen, werden sie das Wohl des Landes begruͤnden und
in uns eine Sruͤtze finden; denn unser einziger Wille ist, die verfassungsmäßige Monarchie zu befestigen, und zu die⸗ sem Endzwecke schwindet aller ist, denn Jedermann fuͤhlt, daß, wenn bei dem Zustande unserer Sitten Freiheit ohne die Monarchie nicht bestehen kann, dagegen auch bei dem Zustande unserer Geistescultur die Monarchie ohne Freiheit nicht gesichert ist. Und welcher Augenblick war wohl geeigneter dazu, die Vortrefflüchkeit unserer Regierungs⸗ form zu beweisen, als derjenige, wo, während Verderbniß sich der Machthaber, Unruhe der Nation, Mistrauen aller Welt bemäaächtigt hatte, es nur Eines Wortes vom Throne herab bedurste, um Frankreich zu beruhigen und aufs Neue zu den schoͤnsten Hoffnungen zu beleben. Jetzt ist es Sa
der Minister sich uͤber alle furchtsame Rücksichten wegzu⸗ setzen, alle begangene Ungerechtigkeiten wieder gut zu machen und die Bedruͤckungen, worunter Frankreich so jlange geseuszt, verschwinden zu lassen. Die Kammer wird nachher in lleber⸗ legung ziehen, ob sie nicht auf die Bestrafung der 8 dieser Ungerechtigkeiten und Bedruͤckungen antragen muͤsse.“ Nach dieser Rede, die durch das Murren der rechten Selte haͤufig unterbrochen ward, wurde der Antrag des Herrn B. Constant, den Baron von Antheês vorläufig zuruͤckzuweisen, zum großen Mißvergnuüͤgen der Üiberalen Parthet, mit starter Stimmenmehrheit der rechten Seite und des linken Cen⸗ trums verworfen, und dieser aufgenommen.
In der Sitzung vom 16. Febr. wurden die Berathun⸗ gen uͤber die Verification der Vollmachten forigesetzt. Herr von Folmont (Dept. des Lot) rrichte seine Abdankung cin. — Herr Chardonnet protestirte gegen seine Ausschlicßung von der Kammer, die Versammlung nahm jedoch keine Rucksicht
darauf. — Die Aufnahme des Herrn Dusfougerag ward ausgesetzt und die des Herrn Syrieys von Mayhr gab
zu einer heftigen Dehatte Anlaß. — Dieser Deputirte ward endlich mit einer Stimmenmehrheit zugelassen. uͤber diese Sitzung werden
(Einen umständlichern wir morgen nachliesern). Paris, 18. Februar. Gestern um 1 Uhr empfing gee der Pairt⸗Kammer, die Sr. Maj. die resse dieser Kammer in Antwort auf die Thronrede überreichte. der Deputirten⸗Kammer vom 15. d. M. Eem Herrn von Martignac spendet und die Muͤhe, die er sich giebt, um zum Theil aus der bisher ven den Mimistern gefuͤhrten Sprache, zum Theil aber auch aus ihrent Stillschweigen einen Tadel des vorigen Mintstertums herzuleiten, scheinen
cher lautet
des „Alles ist ern,en das Ministerium zu nöchigen, mitten 238 der Debatten, welche die Depu⸗
tirten⸗ Kammer
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