1828 / 47 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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waͤhrend die Tuͤrken mit einem Theil

5.

Bei dem den voraͤhrigen Ereignissen bei Navarin all⸗ gemein gewidmeten Interesse, duͤrfte die Mittheilung des nachstehenden, auf fruͤhere Kriegs⸗Ercignisse in derselben Ge⸗ gend, und zwar auf die im Jahre 10860 durch die Vene⸗ tianer, nach Bekämpfung des Türkischen Seraskiers, erfolgte Einnahme von Alt⸗ und Neu⸗Navarin sich beziehenden Be⸗ richte, den Lesern dieser Zeitung nicht unwillkommen sein.

Nachdem Deine Exrellenz der General⸗Capitain, Ritter Procurator Francecco Morosimi, mit dem uͤbereinstimmenden Gutachten des ganzen Kriegesraths beschlossen hatte, die Er oberungen uf Morea weiter zu verfolgen, so begab er sich

der Flotte nach der Gegend von Lepanto hingelockt worden, mit der ganzen Fiotte und den Huͤlfstruopen am Tage des 2. Juni, Alt⸗ Navarin gegenuͤber, wo dann bei demn Erscheinen von 200 Segein die Feinde in Furcht und Verwirrung geriethen. Mittels kleiner Fahrzeuge ließ er die Truppen an jenem Strande ausschiffen, welche demnaͤchst von dem kriegskun⸗ digen General Grafen von Koͤnigsmark Navarin gegenuͤber in „Ordnung aufgestellt wurden. Bevor man Ge⸗ wait drauchte, wollte Seine Excellenz der General⸗Capitain den Feind zur Uebergabe einladen, welches in uͤblicher Weise

durch eine aus Versprechungen und Drohungen gemischte Aufforderung geschah. Die Navariner begehrten die ganze

zur Bedenkzeit und sorderten am

Die Kiugheit Sr. Excellen

merkte wohl, daß sie nur Zeit zu gewinnen trachteten, da⸗ mit ihnen inzwischen der Seraskier, der, wie man wußte, mit bedeutender Macht nicht weit entfernt war, zu Huͤlfe kommen könne. Er gab daher ohne weiteren Aufenthalt dem General Köͤnigsmark Befehl, eine starke Abtheilung sei⸗ ner Truppen gegen den Platz anruͤcken zu lassen, und ließ zugleich uͤber die Kliüppe, welche den Hafen bildet, ein zwet⸗ tes Regiment vorruͤcken; uͤderdem aber auch noch die Ge⸗ schutzvarken heran fahren, damit der Feind sehe, daß mau fest entschlossen sei, Gewalt gegen ihn zu gebrauchen. Die hierdurch in Furcht gesetzten Belagerten sanden es rathsam, die weiße Fahne aufzustecken und sandten auf die Geucrat⸗ Gaterre einge Atgrordnete ab, um ehrenvolle Bedingungen der Uebderzabe zu erlangen. Se. Excellenz verstattete ihnen großmuthts freien Abzug mit Waffen und Gepaͤck und er⸗ lauste ehnen auch auf dringendes Bitten, sich nach Alexan⸗ irna emzuschiffen, was dann in Gegenwart des General⸗ eains, welcher hierdurch allen Unordnungen und Unan ichkeiten vorbeugtn wollte, vor sich ging. Es zogen

ame dem itatz 400 Türten, worunter mehr als 100 Ve⸗ waffnete; eine Zahl, die zu dessen Vertheidigung hinreichend waͤre, da derselde eine seste, hohe und steile Lage

und nur von einer einzigen Seite her angegriffen wer⸗

den kann, mithen sich seibst vertheldigte. So fiel binnen we⸗ migen Stunden, ohne irgend einiges Slutvergießen, jenes be⸗ deutende Fort in die Gewalt der Venetianer. Man sand in dem 43 cherne Kanonen verschiedener Art, wit vie⸗ len und Vorräthen an Lebensmittein und Kriegobe⸗ Ee erhteit eine Besatzung von 160 Mann Fußvolk

der Anföͤhrung des Herrn Piedro Grioni, dem der eines Proveditor Ordinario uͤbertragen ward. Es ben so sehr daran gelegen, auch den Hafen⸗Pa in balten, zur Erleichterung des 88 und Mörser und der Herbeischaffung von Lebensmit’ nach dem das zur Einnahme von Neu⸗Navarin diesr werklichen Festung von wohldekannter Wichtiatk gkeit be⸗

stimmt war. Demmach ertheilte Se. Exeellenz der Generab⸗ picain die gerigneten Befehle und in der Nacht vom 4. zuerst die Galeeren der Oberausseher Donado und „auf deren ersterer der General Graf von

sich besand, ein, ohne ergend einen Schaden zu erleiden, Kanonen des Ravelin die Oberflaͤche des Wassers be⸗ der darauf folgenden Nacht schlich sich mit gleicher der Capirain Sanudo binein, gefolgt von den „Aufsehern Valler Ond. Föecarl und unversehrt blüeben, und in der Nacht 88ꝙ2 der General der Insein Corner binein, als daß durch einen Kanonenschuß an einer Galeere zerbrochen wurden⸗ Mit wurben alcbalo die Kanonen, die Mor anderes Geraͤth dahen geschafft, wo man ihrer be⸗

Morgen eine neue z bes General⸗Capitains

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Vermischte Nachrichten.

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wesentlichen Schwierigkeiten uͤberwand, die sich aselbst wawvct. gegen stellten, ließ er die Stadt einschließen. Der General BWI Köͤnigsmark ließ an gelegenen Punkten 18 Maͤrser von 500 1“ aufpflanzen und bestimmte noch andere Punkte zur Anficc lung einer Batterie von 20 Kanonen von 50, damit, wenn die Moͤrser nicht ganz die gewuünschte Wirkung thaten, ec., 4 8 selbe durch jene vervollstaͤndigt werde. Wäaͤhrend dessen 11’““ fand man einen Griechen, der mit Briefen au ““ Seraskier, worin dieser um Huͤlfe gebeten wurde,

der Festung gekommen war, und von ihm erfuhr man 8u n Seffer⸗Pascha, ein tapferer kriegege⸗ wohnter Soldat mit bedeutender Verstärkung in die Festung gelangt war, um daselbst den zu fuͤhren; auch 8* daß man mit Kriegs⸗ und Mundvorrath wohl versehen sei, und die Anzahl der Bewaffneten sich auf mehr als 1000 be⸗ laufe. Der General Koͤnigsmark beschloß in der Nacht vom 82 7. mit dem groͤßeren Theile seiner Truppen dem Seraskirr8— einen haͤlben Tagemarsch weit entgegen zu gehen. Letzterer 11“ wagte sich jedoch nicht gegen ihn, sondern zeg sich zurück, 44 1 so daß es zweifelhaft wurde, ob nicht sein einziger Zweck 8 8 8 gewesen sei, den Angriff auf den Patz zu stoͤren, nachoeem 282 er letztern in Gefahr gesehen. Koͤnigsmark kehrte deshalb 8 auf seinen Posten zuruͤck. Vor dem Beginn eines Angrifs licß nun der General⸗ Capitain den Drazoman Fortis m der üͤblichen weißen Fahne sich nach dem Piahe begeben, um die Belagerten zur Ulebergabe aufzufordern, unter dem Ver: sprechen einer freundlichen Behandlung, wenn sie sich rasch

ergäben, dagegen aber sie mit gleicher Strenge, wie gegen 3 die von Koron geuͤbt worden, bedrohend, wenn sie Wider⸗ stand leisttten. Ihre Antwort ging dayin, daß sie zu eine 8 standhaften Vertheidigung eneschlossen waͤren, indem sie au 8 8. die baldige Ankunft des Seraskiers mit starter Truppun: macht vertrauten. Als man nun darauf die Angrisfs⸗Arbeiikl— ten fortsetzte, und dem Feind groͤßerer Schaden ,““] ward durch das unablässige Feuern von 20 Moͤrsern, Z16“ Z1I1

zwei storentinischen eintegriffen, welche sämmtlich unter Leiung der Grafen von S. Felice Murttoni mit großem Er⸗ folge spielten, so fanden sich die Tuͤrken in großer Verwir:

rung und Bestuͤrzung. Zur selbigen Zeit ward eine schwere Batterie zurecht gemacht, und es waren bereits 6 Stück 5Cpfunder aufgepstanzt, als man am Abend des 13. erfuhr,

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daß der Seraskier mit einem zahlreichen Heere sich nur 3 22 dis 6 (italientsche) Meilen von dem belagerten Plate enu; fernt befand, und gegen das venetianische

. 18 enen ecn, Lager vorrückte. Es ward sen, 1 entgegen zu ge 8— schlagen. Der Geuerat

ßer Einsicht die Bataillons,

erdnete daher mitc . 8 und indem er

zur Fortsetzing E —, den 1880b ,Srmnseamt⸗Megor Cergnte * Minggior di DBatag ia) C. lcena ruͤcklie 1“ dem Ceraskier entzagen, 2A3* 5, ging er 8

und traf ihn am Morgen 2515 in einer sehr vortheilhaften mit 8 5 8* b worunter 2000 Reuter, den Angriff abwartend. Die Ve⸗ 1 netianer naͤherten sich so viel wie möͤglich dem seindlichen indem sie einzeln einander dur 2 mußten, um zu dem Thale ½α. Tuürken sich verschanzt hatten. Der griff erfolgte, und zwei

dauernd mit ungewissem Ausgang gesochten.

zu gelangen,

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g ward sfort.

Den schwer⸗ 8 .e sten Stand hatten die Dragoner: Regimenter 824,69 und

Visconti, auf welche die Hauptmacht der Tuͤrken siel, waͤh.,.

rend sie den Theil in Ruhe leßen, wo die Sachsen und Braunschweiger mit ihrem fuͤrstlichen Anfuͤhrer standen, der neue Proben seiner edlen Seele zu geben harrte. Mehrere⸗ mals von den tapferen Uitoamarinern, unter der Anfäheans *. N. —2 1n

treitkraͤfte t ge u]

durch 4 Feldschlangen Verwirtung gebracht, ergriffen te eiligst die Flucht, 300 Todte auf dem Schiachtfelde lassend, nicht zu rechnen die Zelte und das viele Gepaͤck nebst einet Menge Verwundeten, worunter auch der Seraskier selbst 4 der dem Vernehmen nach, dem Tode nahe war. *2 goͤttlichen war der der Venetianer merklich. diesem der Seneral

mark einen Beweis von Kräcaze gezucht und

tem Benehmen, 4 wie auch der

auezeichnere, der, mit Hint Feid⸗Provediter Dolfin

ausetzung aller

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und indem die 8 8 . Klughes aa er s!

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Emo, Vartolemio Fabto

Gefahren, nebst den Herren 5 Maria lesse und Geuseppe San Cio überal din